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Case Management Psychoonkologie - Carina Stiftung

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168 <strong>Case</strong> <strong>Management</strong>: <strong>Psychoonkologie</strong> – CMP Abschlussbericht 2006<br />

5.5.3 Kostenaufwendungen für psychisch belastete Patienten<br />

Um sich einer Antwort auf die Frage anzunähern, ob die aufgewendeten Kosten für die psychoonkologische<br />

Versorgung in einem ausgewogenen Verhältnis zu ihrem Nutzen stehen,<br />

wurde in einem ersten Schritt betrachtet, ob ein Zusammenhang zwischen der psychischen<br />

Belastung eines Patienten und seinen Krankenhauskosten besteht. In einem weiteren Schritt<br />

wurden die Kosten für die psychoonkologische Versorgung der hoch belasteten Patienten<br />

auf Grundlage der Ergebnisse des CMP-Projektes ermittelt.<br />

Zusammenhänge zwischen psychischer Belastung und Behandlungskosten: Um mögliche<br />

Zusammenhänge zwischen der psychischen Belastung eines Patienten und den Behandlungskosten<br />

zu belegen, wurden die AOK-Versicherten CMP-Fälle auf Basis der zu Behandlungsbeginn<br />

(bei stationärer Aufnahme) ermittelten psychischen Belastung eines Patienten<br />

(HADS-G) den Risikogruppen I (HADS-G 21)<br />

zugeordnet. Bei insgesamt 110 Patienten lagen Daten der Eingangsuntersuchung vor, so<br />

dass eine entsprechende Zuordnung vorgenommen werden konnte. In einem ersten Schritt<br />

wurden die stationären Behandlungskosten der Patienten der einzelnen Risikogruppen miteinander<br />

vergleichen.<br />

Tabelle 110 zeigt die durchschnittlichen Kosten der stationären Behandlung für Patienten der<br />

HADS-Risikogruppen I bis III. Dabei fällt auf, dass Patienten mit sehr hoher seelischer Belastung<br />

zu Behandlungsbeginn insgesamt (HADS-G RG III) und mit sehr ausgeprägter depressiver<br />

Symptomatik (HADS-D RG III) auffallend mehr Behandlungskosten beanspruchen als<br />

die gering belasteten Patienten. Ebenso scheinen die höher belasteten Patienten (RG II und<br />

III) höhere Behandlungskosten zu haben als die geringer belasteten Patienten.<br />

Tabelle 110: Durchschnittliche Krankenhauskosten bei Patienten mit unterschiedlich ausgeprägter<br />

psychischer Belastung zu Behandlungsbeginn<br />

Psychische Belastung zu Behandlungsbeginn<br />

und Krankenhauskosten<br />

HADS RG HADS-A HADS-D HADS-G<br />

N % € N % € N % €<br />

RG I 57 51,8 7.704 74 67,3 7.440 64 58,2 7.399<br />

RG II 25 22,7 9.549 19 17,3 9.692 26 23,6 8.992<br />

RG III 28 25,5 9.004 17 15,5 11.487 20 18,2 11.131<br />

gesamt 110 100 8.454 110 100 8.454 110 100 8.454<br />

Es ist davon auszugehen, dass bei Patienten mit einer höheren psychischen Belastung zu<br />

Beginn der Krebstherapie diese Belastung durch die Krebserkrankung und infolgedessen die<br />

aufwendigere Krebstherapie bedingt ist; es sich somit um krankheitsbedingte Belastungen<br />

handelt. Die Patienten haben den HADS-Fragebogen zumeist nach dem Diagnosegespräch<br />

mit dem Arzt ausgefüllt, und viele kommen zur stationären Krebstherapie mit einer bereits<br />

fundierten Krebsdiagnose. Bemerkenswert dabei ist jedoch die Annahme, dass die psychische<br />

Belastung zu Behandlungsbeginn möglicherweise Hinweise auf die bevorstehende<br />

Krebstherapie und die Behandlungskosten gibt.<br />

Dieser Annahme wurde nachgegangen, indem die Zusammenhänge zwischen der psychischen<br />

Belastung und der Anzahl der Krankenhaustage untersucht wurde (vgl. Tabelle 111).

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