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Case Management Psychoonkologie - Carina Stiftung

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164 <strong>Case</strong> <strong>Management</strong>: <strong>Psychoonkologie</strong> – CMP Abschlussbericht 2006<br />

5.5 Ergebnisse zum ökonomischen Nutzen einer strukturierten psychoonkologischen<br />

Versorgung<br />

Die psychoonkologische Versorgung muss angemessen erbracht werden, wirksam sein, und<br />

sie sollte zudem ökonomisch vertretbar sein; sei es, dass sie Kosten sparende Effekte mit<br />

sich bringt oder die aufgewendeten Kosten der psychoonkologischen Versorgung in einem<br />

ausgewogenen Verhältnis zu ihrem Nutzen stehen xxvi .<br />

Zur Frage der Kosten einsparenden Effekte einer psychoonkologischen Versorgung wurde<br />

untersucht, ob in Krankenhäusern, in denen Krebspatienten psychoonkologisch versorgt<br />

werden, geringere Behandlungskosten zu verzeichnen sind als in Krankenhäusern, in denen<br />

keine psychoonkologische Versorgung gegeben ist, und ob durch psychoonkologische Leistungen<br />

im stationären Sektor Kosteneinsparungen im ambulanten Versorgungssektor entstehen.<br />

• Zur Untersuchung dieser Fragestellungen wurde jedem, in den CMP-Projektkliniken stationär be-<br />

handelten, AOK-versicherten Patienten (CMP-Fälle) per Zufall ein passender Patient aus dem Pool<br />

der nicht in den CMP-Projektkliniken stationär behandelten, AOK-versicherten Patienten (Nicht-<br />

CMP-Fälle) aus Westfalen-Lippe zugeordnet (vgl. hierzu: Kapitel 5.1.2). Dieses sogenannte 1:1-<br />

Matching ergab 185 Paare (CMP-Fall / Nicht CMP-Fall). Bei einem 1:3-Matching hätten maximal<br />

161 Fälle analysiert werden können.<br />

Zur Frage, ob die aufgewendeten Kosten für die psychoonkologische Versorgung in einem<br />

ausgewogenen Verhältnis zu ihrem Nutzen stehen, wurde untersucht, welche Zusammenhänge<br />

zwischen der psychischen Belastung eines Patienten und seinen Krankenhauskosten<br />

bestehen.<br />

• Zur Untersuchung dieser Fragestellungen wurden die AOK-versicherten CMP-Fälle auf Basis der<br />

zu Behandlungsbeginn (bei stationärer Aufnahme) ermittelten psychischen Belastung eines Patien-<br />

ten (HADS-G) den Risikogruppen I (HADS-G < 15), II (HADS-G 15-21) und III (HADS-G > 21) zu-<br />

geordnet, um die stationären Behandlungskosten dieser Patienten miteinander zu vergleichen.<br />

• In diesem Zusammenhang wurde auch untersucht, welche Kosten die psychoonkologische Leis-<br />

tungserbringung für hoch belastete Patienten im Vergleich zu den Kosten für gering belastete Pa-<br />

tienten verursacht. Dabei wurden für die Gruppe der Patienten, für die Aussagen zum Ausmaß der<br />

psychischen Belastung (HADS-Fragebogen) möglich waren, die Gespräche je Patient und die Ver-<br />

sorgungsintensität herangezogen und die Kostenaufwendungen für 1 Arbeitsstunde mit 30€ bewer-<br />

tet.<br />

5.5.1 Krankenhauskosten<br />

Zur Berechnung der Kosten einer Krebstherapie im Krankenhaus wurden Vergleichsgruppen<br />

aus CMP-Fällen gebildet, die ihre Krebstherapie in Krankenhäuern aus Westfalen-Lippe mit<br />

strukturierter psychoonkologischer Versorgung erhielten, und aus Nicht-CMP-Fällen, die in<br />

anderen Krankenhäusern aus Westfalen-Lippe ihre Krebstherapie erhielten.<br />

Tabelle 106 zeigt die Krankenhauskosten für die Gruppe der Patienten, die in den CMP-<br />

Krankenhäusern mit strukturierter psychoonkologischer Versorgung, bzw. in anderen Klini-<br />

xxvi Zur Erstellung und Aufbereitung des Datensatzes vgl. Kapitel 5.1.1 u. 2.

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