Case Management Psychoonkologie - Carina Stiftung
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<strong>Case</strong> <strong>Management</strong>: <strong>Psychoonkologie</strong> – CMP Abschlussbericht 2006 145<br />
Tabelle 84 zeigt die Zusammenhänge zwischen der Patientenzufriedenheit und der psychischen<br />
Belastung der Patienten. Dabei zeigt sich, dass Patienten mit hoher bzw. sehr hoher<br />
Angst bzw. Depression deutlich unzufriedener mit der persönlichen Betreuung durch das<br />
Behandlungsteam waren als geringer belastete Patienten (p = .000).<br />
Tabelle 84: Patientenzufriedenheit und seelische Belastung (HADS-G)<br />
Patientenzufriedenheit<br />
bei seelischer Belastung<br />
HADS-G N ���� SD<br />
RG I 456 2,95 2,68<br />
RG II 191 3,92 3,102<br />
RG III 154 3,72 2,783<br />
gesamt 801 3,33 2,837<br />
Tabelle 85 zeigt einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Zufriedenheit der Patienten<br />
mit der persönlichen Betreuung durch das Behandlungsteam und der Anzahl der Gespräche<br />
eines Patienten mit dem Psychotherapeuten (p = .001). Dabei zeigt sich, dass die Unzufriedenheit<br />
mit der persönlichen Betreuung durch das Behandlungsteam mit der Anzahl der Gespräche<br />
zusammenhängt (vgl. zusätzlich Tabelle 85). Da die Psychotherapeuten laut strukturiertem<br />
Versorgungsprogramm ihren Versorgungsschwerpunkt auf die hoch bis sehr hoch<br />
belasteten Patienten gelegt haben (vgl. Kapitel 5.2.2) und diese Patienten sich als deutlich<br />
unzufrieden erweisen (vgl. Tabelle 84), ist der Zusammenhang verständlich. So gehören<br />
Patienten mit weniger Versorgungsleistungen deutlich häufiger zur Risikogruppe I (vgl. Tabelle<br />
48), deren Zufriedenheit insgesamt höher ausfiel (vgl. Tabelle 84).<br />
Bemerkenswert ist der deutliche Anstieg der „Unzufriedenheit“ bei Patienten, die nur 2-3 Gespräche<br />
hatten, im Vergleich zu Patienten, die 4-6 Gespräche erhalten haben, sowie zu Patienten<br />
mit 7-10 Gesprächen und Patienten mit >10 Gesprächen (vgl. Tabelle 85). Dieser<br />
umgekehrte Zusammenhang zwischen Betreuungsintensität und Zufriedenheit lässt darauf<br />
schließen, dass die Patientenzufriedenheit sehr von dem Verlauf der Krebstherapie abhängig<br />
ist, zumal die Patienten mit hoher Versorgungsintensität im CMP-Projekt auch einen ungünstigen<br />
Krankheits- und Therapieverlauf zeigten.<br />
Patientenzufriedenheitsbefragungen, die lange Zeit nach einer stationären Krebsbehandlung<br />
durchgeführt werden, sind mit diesen Ergebnissen wahrscheinlich nicht zu vergleichen.<br />
Tabelle 85: Patientenzufriedenheit und psychoonkologische Versorgung<br />
Patientenzufriedenheit<br />
und psychoonkologische Versorgung<br />
Versorgungsleistungen N ���� SD<br />
0-1 Gespräch 37 2,16 1,922<br />
2-3 Gespräche 296 2,97 2,691<br />
4-6 Gespräche 314 3,48 2,927<br />
7-10 Gespräche 132 3,41 2,718<br />
>10 Gespräche 94 4,01 3,099<br />
gesamt 873 3,3 2,823