Case Management Psychoonkologie - Carina Stiftung
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116 <strong>Case</strong> <strong>Management</strong>: <strong>Psychoonkologie</strong> – CMP Abschlussbericht 2006<br />
5.2.3 Ergebnisse zum klinischen Nutzen der Versorgung<br />
Die zentrale Frage zum Nutzen der Versorgung lautet: „Erbringt die psychoonkologische<br />
Versorgung anhand des strukturierten psychoonkologischen Versorgungsprogramms für die<br />
Patienten einen klinischen Nutzen?“.<br />
Ist der Nachweis eines vorliegenden differentiellen Versorgungsbedarfs auf Seiten der<br />
Krebspatienten geführt (vgl. Kapitel 5.2.1) und ist die Angemessenheit der strukturierten und<br />
bedarfsgerechten psychoonkologischen Versorgung nachgewiesen (vgl. Kapitel 5.2.2), so ist<br />
abschließend zu zeigen, welchen Nutzen die psychoonkologische Versorgung für die Patienten<br />
mit sich bringt.<br />
Die Aussagen zum Nutzen der psychoonkologischen Versorgung für die Patienten werden<br />
dabei vorerst ohne Berücksichtigung der Frage dargelegt, ob die Ergebnisse tatsächlich auf<br />
die geleistete Patientenversorgung durch das Behandlungsteam zurückzuführen sind oder<br />
ob diese Veränderungen nicht auch ohne die professionelle Hilfe zustande gekommen wären<br />
(vgl. hierzu Kapitel 5.3.3 und 5.5). Dies wäre denkbar, wenn zwischen dem Zeitpunkt der<br />
Diagnosemitteilung einer Krebserkrankung (Behandlungsbeginn) und der zumeist erfolgreich<br />
durchgeführten Krebstherapie (3. Behandlungsmonat) verschiedene andere Faktoren eine<br />
Linderung der empfundenen seelischen Belastung bedingen würden. Interventionsstudien<br />
der psychoonkologischen Forschung haben aber nachweisen können, dass psychologische<br />
Interventionen in der Onkologie effektiv sind, auch wenn sie den sehr hohen Anforderungen<br />
an die wissenschaftliche Evidenz nicht immer genügen 111 . In welcher Weise der Nutzen psychoonkologischer<br />
Versorgung im Zusammenhang mit der geleisteten Patientenversorgung<br />
durch das gesamte Behandlungsteam und die Psychotherapeuten steht, wird in Kapital 5.3.3<br />
zu den „Ergebnissen zur Ergebnisqualität der Versorgung“ dargestellt.<br />
Im Rahmen des Projektes „<strong>Case</strong> <strong>Management</strong> <strong>Psychoonkologie</strong>“ sollte gezeigt werden, dass<br />
Krebspatienten in der Versorgungswirklichkeit auf Grundlage eines strukturierten psychoonkologischen<br />
Versorgungsprogramms nutzbringend versorgt werden können. Dieser Nachweis<br />
wird wie folgt geführt:<br />
• Veränderungen der psychosozialen Belastungen von Behandlungsbeginn zu Behandlungsende:<br />
Anhand der Patientenbefragung zu Behandlungsbeginn und im dritten Behandlungsmonat werden<br />
die Veränderungen in den Aspekten der seelischen Belastung und Morbidität, der Funktionalität,<br />
Lebensqualität und persönlichen Problem- und Bedürfnislage aufgezeigt.<br />
• Veränderungen der psychosozialen Belastungen in den Hauptindikationen: Die Veränderungen der<br />
psychosozialen Belastungen von Behandlungsbeginn im dritten Behandlungsmonat werden für die<br />
einzelnen Krebserkrankungen (Hauptindikationen) gesondert dargestellt.<br />
• Wechsel in den klinischen Schweregraden und Risikogruppen: Anhand der Wechsel in den Klini-<br />
schen Schweregradbeurteilungen durch die Psychotherapeuten und der Risikogruppen der Angst<br />
und Depression („Hospital Anxiety and Depression Scale“) soll gezeigt werden, bei wie vielen Pa-<br />
tienten sich von Behandlungsbeginn im dritten Behandlungsmonat eine Veränderung in der psy-<br />
chosozialen Belastung gezeigt hat.<br />
• Klinische Relevanz der psychosozialen Belastungen im dritten Behandlungsmonat: Anhand der<br />
Ergebnisse der Patientenbefragung im dritten Behandlungsmonat soll gezeigt werden, dass die im<br />
dritten Behandlungsmonat immer noch hoch belasteten Patienten sich von den weniger belasteten<br />
Patienten deutlich unterscheiden und daher eine weitergehende psychoonkologische Versorgung<br />
dieser Patienten erforderlich ist.