Case Management Psychoonkologie - Carina Stiftung
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<strong>Case</strong> <strong>Management</strong>: <strong>Psychoonkologie</strong> – CMP Abschlussbericht 2006 109<br />
Tabelle 45 verdeutlicht, dass die anfänglich gestellte klinische Schweregradbeurteilung durch<br />
die Psychotherapeuten auch im Behandlungsverlauf zu über 50% bestätigt wurde, d.h. es<br />
veränderte sich nicht der klinische Schweregrad der psychosozialen Belastungen, sondern<br />
nur das Belastungsmuster bzw. die Symptome. Insgesamt nahm die psychosoziale Belastung<br />
der Patienten im Behandlungsverlauf eher zu, was u.a. dadurch verdeutlich wird, dass<br />
von den 189 Patienten, die zu Behandlungsbeginn der klinischen Schweregradgruppe I zugeordnet<br />
wurden, im Behandlungsverlauf 36,5% einen höheren Schweregrad erhielten.<br />
Tabelle 45: Adaptive Schweregradbeurteilung im Verlauf der psychoonkologischen Versorgung<br />
Schweregrad bei Behandlungsbeginn<br />
Adaptiver Schweregrad k.A* SWG I SWG II SWG III<br />
N N % N % N %<br />
SWG I 47 120 63,5 85 16,2 64 4<br />
SWGII 45 36 19 282 53,8 249 15,7<br />
SWG III 80 33 17,5 157 30 1.275 80,3<br />
gesamt 189 100 524 100 1.588 100<br />
fehlend* 172<br />
insgesamt 2.473<br />
* Keine Angabe des klinischen Schweregrades zum Zeitpunkt der psychoonkologischen Anamnese vergeben.<br />
Bedarfsgerechte Nachsorgeplanung: Entsprechend den Auswahl- und Ausführungsleitlinien<br />
des strukturierten Versorgungsprogramms sollen Patienten, die am Ende der stationären<br />
Behandlung immer noch eine erhöhte psychosoziale Belastung aufweisen, von den Psychotherapeuten<br />
eine Empfehlung zur psychoonkologischen Nachsorge erhalten (Im CMP-<br />
Projekt wurde als Zeitraum der zweiten Erhebung der dritte Behandlungsmonat gewählt).<br />
Dabei sollte den Patienten eine psychoonkologische Nachsorge angeboten werden, die ihrer<br />
psychischen Belastung und psychosozialen Problem- und Bedürfnislage entspricht.<br />
Tabelle 46 zeigt für die Patienten, die den HADS-Fragebogen im dritten Behandlungsmonat<br />
bearbeitet haben, und für Patienten, bei denen eine klinische Schweregradbeurteilung zum<br />
End der psychoonkologischen Versorgung durchgeführt wurde, die Verteilung der Risiko-<br />
bzw. Schweregradgruppen. Bei insgesamt 265 Patienten ist aufgrund der erhöhten psychischen<br />
Belastung und bei 508 Patienten aufgrund der klinischen Schweregradbeurteilung<br />
eine Empfehlung zur Inanspruchnahme eines Nachsorgeangebotes angezeigt. Insgesamt<br />
155 Patienten haben explizit kein Nachsorgegespräch (7%) gewünscht.<br />
Tabelle 46: Psychische und klinische Belastung im dritten Behandlungsmonat nach stationärer<br />
Aufnahme<br />
Psychische (HADS) und klinische Belastung<br />
im dritten Behandlungsmonat<br />
Belastungsgruppen HADS RG klinischer Schweregrad<br />
N % N %<br />
Gruppe I 556 67,7 352 40,9