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Case Management Psychoonkologie - Carina Stiftung

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<strong>Case</strong> <strong>Management</strong>: <strong>Psychoonkologie</strong> – CMP Abschlussbericht 2006 101<br />

kann daher als eine angemessene Strategie der Patientenselektion und Problemidentifikation<br />

beschrieben werden.<br />

Angemessenheit der klinisch-psychologischen Diagnostik und Klassifikation: Hinweise darüber,<br />

ob die Kombination aus Patientenbefragung, psychoonkologischer Anamnese und Beurteilung<br />

des klinischen Schweregrades dazu beiträgt, dass die psychischen Störungen der<br />

Patienten angemessen erfasst und klassifiziert werden, lassen sich unter Bezug auf publizierte<br />

Studien ableiten. Dabei zeigt sich, dass die prozentuale Verteilung der häufigsten<br />

Diagnosen psychischer Störungen im Rahmen der strukturierten psychoonkologischen Versorgung<br />

der Literatur entspricht (vgl. Tabelle 37).<br />

Tabelle 37: Psychische Störungen bei Krebspatienten<br />

Psychische Störungen CMP Studiendaten 108<br />

% %<br />

insgesamt 28,5 20 bis 47<br />

Angststörungen 6,5 8,3 bis 18<br />

Affektive Störungen 10,3 10 bis 20<br />

• Major Depression 8,4 6<br />

Belastungsreaktionen/<br />

Anpassungsstörungen<br />

65,4 24 bis 68<br />

Persönlichkeitsstörungen 1,1 3<br />

Die Angemessenheit der klinisch-psychologischen Diagnostik wird besonders deutlich, wenn<br />

sie im Zusammenhang mit den Risikogruppen betrachtet wird, die auf Basis der Selbstbeurteilung<br />

der Patientenbefragung (HADS) gebildet wurden vgl. Tabelle 33-35).<br />

• Risikogruppe I: Bei 14,5% der Patienten lag eine psychische Störung nach ICD-10 F vor.<br />

• Risikogruppe II: Bei 38,2% der Patienten lag eine psychische Störung nach ICD-10 F vor.<br />

• Risikogruppe III: Bei 58,1% der Patienten lag eine psychische Störung nach ICD-10 F vor.<br />

Eine abschließende Bewertung der klinischen Angemessenheit der Diagnostik und Klassifikation<br />

psychischer Störungen durch die Psychotherapeuten lässt sich im Rahmen des Projektes<br />

„<strong>Case</strong> <strong>Management</strong> <strong>Psychoonkologie</strong>“ nicht treffen, da zur Beurteilung neben der ICD-<br />

10 F auch die ICD-10-Z, die ICF und Klassifikation der „Psychoonkologischen Leitproblematik“<br />

zur Verfügung standen. Insgesamt betrachtet werden jedoch mit 28,5% nicht mehr psychische<br />

Störungen klassifiziert, als in der psychoonkologischen Literatur beschrieben.<br />

Bedarfsgerechte psychoonkologische Intervention: Entsprechend den Auswahl- und Ausführungsleitlinien<br />

des strukturierten Versorgungsprogramms soll die Durchführung psychosozialer<br />

bzw. psychotherapeutischer Interventionen auf die klinische Schweregradbeurteilung des<br />

Psychotherapeuten abgestimmt sein.<br />

Von den 2.220 Patienten, die eine Einverständniserklärung unterschrieben haben, äußerten<br />

241 (11,1%) Patienten zu Beginn der psychoonkologischen Versorgung explizit, keinen Gesprächswunsch<br />

zu haben. 50 (2,3%) Patienten befanden sich bereits vor Beginn der stationären<br />

Krebstherapie in psychotherapeutischer Behandlung.

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