Lilienthaler Rundblick 1/2017
Regionalmagazin für Lilienthal und Umgebung
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Bürgerstiftung Lillienthal<br />
Vortrag: „Islam: Religion,<br />
Demokratie und Revolution“<br />
Mittwoch, 25. Januar <strong>2017</strong>, 19:00 Uhr<br />
Themenreihe „Gedanken zur Zeit“: Prof. Dr. Hans-Jörg Sandkühler,<br />
Universität Bremen, Institut für Philosophie, von 2003 - 2011<br />
Leiter der Deutschen Abt. Menschenrechte und Kulturen des<br />
europäischen UNESCO-Lehrstuhls für Philosophie/Paris, spricht<br />
zum Thema.<br />
In der Ankündigung zu seinem Vortrag schreibt Prof. Sandkühler: „Der<br />
›Arabische Frühling‹ hat Hoffnungen geweckt. Inzwischen ist klar, dass<br />
sich die Probleme dieser Gesellschaften nicht kurzfristig in Luft auflösen<br />
konnten: weder der Polizeistaat noch Menschenrechtsverletzungen,<br />
weder soziale Ungleichheit noch die Arbeitslosigkeit vor allem der<br />
Jugend. Im Westen verbreitet sich die Meinung, Rechtsstaat,<br />
Demokratie und Islam passten nicht zusammen. Unkenntnis und<br />
Vorurteile zeigen sich auch in der Rede von der arabischen Welt, dem<br />
Islam und der Shari’a sowie in der Identifizierung von Islam, Islamismus,<br />
Fundamentalismus und Terrorismus. Aufklärung ist notwendig:<br />
Den Islam hat es nie gegeben; die arabische Welt hat es nie gegeben;<br />
die Shari‘a hat es so wenig gegeben wie das islamische Recht, das oft<br />
fälschlich mit der für verschiedenste Interpretationen offenen Shari‘a<br />
gleichgesetzt wird.<br />
Im Vortrag, der auf Erfahrungen aus zwölf Jahren intensiver<br />
Zusammenarbeit mit Philosophen, Juristen, Theologen und<br />
Islamwissenschaftlern – vor allem in Tunis – zurückgeht, sollen in<br />
erster Linie arabisch-islamische Stimmen zu Wort kommen, die ihr Bild<br />
von Religion, Revolution und Demokratie zeichnen, Stimmen, die<br />
erklären können, dass und warum sich die Verteidigung von<br />
Demokratie und Menschenrechten nicht gegen den Islam richten muss,<br />
sondern gegen religiösen Fundamentalismus und gegen Islamismus als<br />
politische Ideologie. So erst wird verständlich, warum sich in arabischen<br />
Ländern die vom Staat enttäuschten Hoffnungen auf die<br />
Erneuerung des Islam als Alltagsreligion richten, die Gerechtigkeit und<br />
Frieden will, kulturellen und politischen Pluralismus nicht verhindert<br />
und mit Demokratie vereinbar ist. Für diesen Islam gilt Vers 256 der<br />
zweiten Sure des Koran: »Es soll kein Zwang sein im Glauben.«“<br />
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten<br />
Ort: Kompetenz-Centrum der Volksbank, Hauptstraße 77, Lilienthal<br />
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