Sachwert Magazin Ausgabe 50
Trumps Geldsegen - mit Risiken und Nebenwirkungen Trumps Geldsegen - mit Risiken und Nebenwirkungen
www.sachwert-magazin.de EDELMETALLE ROHSTOFFE IMMOBILIEN BETEILIGUNGEN RARITÄTEN WISSEN Ausgabe 50 • GRATIS Trumps Geldsegen mit Risiken und Nebenwirkungen Bild: Depositphotos, ginophotos
- Seite 2 und 3: PROMOTION IN EIGENER SACHE Sachwert
- Seite 4 und 5: Goldmarkt Trumps Inflationspolitik
- Seite 6 und 7: Investment Anzeige Bilder: Depositp
- Seite 8 und 9: Geldmarkt Robert Halver (links), er
- Seite 10 und 11: Investment Solides Anlagekonzept mi
- Seite 12 und 13: Interview Comeback mit 20 Prozent?
- Seite 15 und 16: Anzeige Immobilien Ostseebad Heilig
- Seite 17 und 18: Interview Bild: Jonny Wen Johann We
www.sachwert-magazin.de<br />
EDELMETALLE ROHSTOFFE IMMOBILIEN BETEILIGUNGEN RARITÄTEN WISSEN<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>50</strong> • GRATIS<br />
Trumps<br />
Geldsegen<br />
mit Risiken und Nebenwirkungen<br />
Bild: Depositphotos, ginophotos
PROMOTION IN EIGENER SACHE<br />
<strong>Sachwert</strong> <strong>Magazin</strong><br />
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Wunschausgabe herunter.<br />
Jens Goerlich/Lufthansa
Martina Schäfer<br />
Redakteurin bei<br />
<strong>Sachwert</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Editorial<br />
BLM<br />
consult<br />
Editorial<br />
We‘ll make Amerika<br />
great again!<br />
Viel Konkretes, zu den Plänen, die er für Amerikas Zukunft hat, konnte man<br />
Donald Trump im Wahlkampf nicht aus der Nase ziehen. „We‘ll make Amerika<br />
great again!“ musste den Interessierten als Auskunft über den Strategieplan<br />
reichen. Die Wirtschaft möchte er ankurbeln. Das kann nur mit Hilfe von<br />
heißlaufenden Dollarpressen oder eine noch tiefere Verschuldung des Landes<br />
umgesetzt werden. Egal welche Variante er bevorzugt, die Inflation wird rauschend<br />
angekurbelt - und wird auch uns beeinflussen.<br />
Bild: Schäfer privat<br />
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<strong>Sachwert</strong>strategien<br />
Welche Auswirkungen das auf den Goldpreis bisher hatte und wohl 2017 weiter<br />
haben wird, zeigt Ihnen Claus Vogt auf.<br />
Auch Robert Halver ist davon überzeugt, dass in der derzeitigen weltpolitischen<br />
und -wirtschaftlichen Situation Edelmetalle unbedingt einen Platz im Portfolia<br />
einnehmen sollten.<br />
Von der Weltpolitik zur Deutschlandpolitik: Christian Lindner erzählt im Interview,<br />
welche Maßnahmen er auf Bundesebene für zunkunftsweisend hält.<br />
Zu guter Letzt erzählt Jürgen von der Lippe von seinen Erfahrungen und rät, das<br />
zum Beruf zu machen, was man wirklich gerne tut.<br />
Viel Freude beim Lesen und kommen Sie gut über die Feiertage und ins Neue<br />
Jahr!<br />
Herzlichst,<br />
Ihre Martina Schäfer<br />
Redakteurin<br />
• Wir schaffen mehr Liquidität, das heißt<br />
höheres „Netto vom Brutto“ für die Mitarbeiter.<br />
• Wir erzielen eine höhere Mitarbeitermotivation,<br />
das bedeutet eine verbesserte<br />
Mitarbeiterbindung ans Unternehmen.<br />
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im Unternehmen durch die eigene<br />
Unternehmerkasse.<br />
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Goldmarkt<br />
Trumps Inflationspolitik<br />
ist bullish für Gold<br />
Steigende Zinsen sind ein Zeichen für die Zuspitzung der Krise<br />
Im Zentrum<br />
von Trumps<br />
w i r t s c h a f t s -<br />
p o l i t i s c h e n<br />
Absichtserklärungen<br />
steht ein<br />
gewaltiges Infrastrukturprogramm<br />
zur Belebung der US-Wirtschaft.<br />
Finanziert werden kann das natürlich nur<br />
durch eine erhebliche Ausweitung der<br />
längst völlig aus dem Ruder gelaufenen<br />
Staatsverschuldung – oder durch Helikoptergeld<br />
der Zentralbank. Da beide Varianten<br />
inflationär sind, werden sie die<br />
Geldentwertung befeuern.<br />
Machen Sie sich also keine Illusionen: Eine<br />
Rückkehr zu geld- und staatsschuldenpolitischer<br />
Vernunft und Solidität wird es<br />
auch unter Präsident Trump nicht geben.<br />
Die Ende 2015 begonnene Edelmetallhausse<br />
wird also weitergehen.<br />
Goldpreis seit Anfang 2016 11% im Plus<br />
In den vergangenen Tagen ist der Goldpreis<br />
noch einmal deutlich unter Druck<br />
geraten. Beim Schreiben dieser Zeilen befindet<br />
er sich bei 1.133 $ pro Unze bzw.<br />
1.085 €. Damit notiert er in Dollar gerechnet<br />
noch immer 6,9% über dem Schlusskurs<br />
des Vorjahres, und in Euro sind es<br />
sogar 11,1%. Nicht schlecht, sollte man<br />
meinen, zumal der allseits bejubelte DAX<br />
im Moment nur ein Jahresplus von 5,8%<br />
aufweisen kann, während es der S&P<br />
<strong>50</strong>0 nach der spektakulären Trump-<br />
Rally der vergangenen Wochen auf ein<br />
Plus von 10,9% bringt.<br />
Gold pro Unze in € (schwarz) und<br />
DAX, (rot), prozentuale Entwicklung seit<br />
Jahresanfang Gold ist seit Jahresanfang fast<br />
doppelt so stark gestiegen wie der DAX.
Goldmarkt<br />
Der Autor<br />
Claus Vogt ist Finanzanalyst und<br />
Autor des Börsenbriefs „Krisensicher<br />
investieren“. Den von ihm<br />
entwickelten Gold-Preisbänder-<br />
Indikator nutzt er für Prognosen<br />
für die Investition vor allem im<br />
Gold- und Edelmetallsektor.<br />
Hohe Gewinne im<br />
Trading-Depot<br />
Nach dem steilen Goldpreisanstieg<br />
des ersten Halbjahres fühlen<br />
sich diese Gewinne bei vielen Goldanlegern<br />
aber offenbar wie Verluste an. Das<br />
sagen Ihnen jedenfalls die hier nicht gezeigten<br />
Sentimentindikatoren, die ähnlich<br />
einseitige Werte erreicht haben wie vor<br />
einem Jahr.<br />
Mich erstaunt das ein wenig. Denn wir haben<br />
in den vergangenen Monaten durch<br />
das konsequente Nachziehen von vorsorglichen<br />
Stop-Loss-Orders in unserem<br />
Trading-Depot mit Aktien von Gold- und<br />
Silberminen Gewinne in Höhe von 56,7%,<br />
34,2%, 12,8%, 31,5%, 47,1%, 40,9%,<br />
37,7%, 36% und 30,7% realisiert.<br />
Steigende Zinsen sind kein Grund für<br />
einen fallenden Goldpreis<br />
Begründet wird der jüngste Rückschlag<br />
der Edelmetalle allenthalben mit der aktuellen<br />
Fed-Entscheidung, die kurzfristigen<br />
US-Zinsen von 0,25% auf 0,5% anzuheben.<br />
Steigende Zinsen seien schlecht für<br />
Gold, weil Gold keinen Ertrag abwirft.<br />
Dieser immer wieder zu lesende Gedanke<br />
ist in dreifacher Hinsicht interessant:<br />
Erstens lässt sich dieser Zusammenhang<br />
historisch nicht belegen. Im Gegenteil. So<br />
sind die von der Zentralbank festgesetzten<br />
kurzfristigen Zinsen während der großen<br />
Goldhausse der 1970er Jahre in den USA<br />
von 3,7% bis in den zweistelligen Bereich<br />
geklettert. Auch in den Jahren 2004 bis<br />
2007 stiegen die kurzfristigen US-Zinsen,<br />
von 1% auf 5,25%, während sie in den<br />
Baissejahren 2011 bis 2015 nahe 0% fixiert<br />
waren.<br />
Zweitens steht die Behauptung auch argumentativ<br />
auf dünnem Eis. Denn steigende<br />
Zinsen sind häufig ein Zeichen für<br />
zunehmende Geldentwertung und für krisenhafte<br />
Zuspitzungen in hoch verschul-<br />
deten Ländern. Gold schützt Ihr Vermögen<br />
gegen beides.<br />
Drittens schließlich ist es mir zumindest<br />
nicht aufgefallen, dass die Analysten und<br />
Journalisten, die diesen Zusammenhang<br />
behaupten, in Zeiten fallender Zinsen und<br />
verantwortungsloser Nullzinspolitik mit<br />
dem gleichen Argument auf die Attraktivität<br />
von Gold verwiesen hätten. Aber<br />
vielleicht ist mir das nur entgangen.<br />
Risikoindikator der Aktienmärkte auf<br />
Höchstwerte gestiegen<br />
Der Risikoindikator der Aktienmärkte ist<br />
im Lauf der jüngsten Aktienrally auf Extremwerte<br />
gestiegen. In den vergangenen<br />
100 Jahren war das nur sechs Mal der Fall.<br />
Die Liste dieser Warnsignale liest sich wie<br />
das Who is Who der großen Aktiencrashs:<br />
In fünf dieser Fälle haben sich die Aktienkurse<br />
anschließend mindestens halbiert.<br />
Nach dem Signal des Jahres 1929 ging es<br />
sogar knapp 90% bergab.<br />
Wird sich das Jahr 2017 in diese prominente<br />
Liste einreihen? Die extreme fundamentale<br />
Überbewertung, die sich auch<br />
jetzt wieder an den Aktienmärkten zeigt,<br />
legt die Vermutung nahe, dass dieser Indikator,<br />
der so selten Warnsignale gibt,<br />
wieder einen Treffer landen wird.<br />
Steigende Zinsen sind Gift für die Börse,<br />
heißt es völlig zu Recht, weil sich dieser<br />
Zusammenhang im Unterschied zu Gold<br />
tatsächlich immer wieder gezeigt hat.<br />
Nach der jüngsten Zinsanhebung der Fed<br />
ist die Luft der extrem heiß gelaufenen<br />
Aktienmärkte deutlich dünner geworden.<br />
Deshalb sollten Sie dieses seltene Warnsignal<br />
nicht auf die leichte Schulter nehmen.<br />
Gold ist Ihre Versicherung, wenn diese<br />
Blase platzt. Und nach der jüngsten Korrektur<br />
gibt es bei den Goldminenaktien<br />
wieder höchst attraktive Kaufgelegenheiten.<br />
Bild: Depositphotos, pabkov, Quelle Chart: StockCharts.com
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Bilder: Depositphotos, inaquim, anclave<br />
Orangenplantagen<br />
in Paraguay<br />
Konservative Investition mit hohen jährlichen Erträgen<br />
In für Anleger schwierigen Zeiten<br />
suchen Investoren weltweit nach<br />
renditeträchtigen aber dennoch<br />
sicheren Anlageformen. Einige innovative<br />
Firmen halten originelle,<br />
überraschend überzeugende<br />
Lösungen bereit.<br />
Wenn Banken keine Zinsen mehr<br />
auf Einlagen zahlen wollen, die<br />
Renditen von Staatsanleihen und<br />
Obligationen gegen Null tendieren<br />
und Aktien- wie Immobilienmärkte<br />
überhitzt und teuer werden, dann bleibt<br />
Anlegern nur noch, über den Tellerrand<br />
hinauszuschauen. Sie müssen jenseits der<br />
Landesgrenzen nach lukrativen, aber dennoch<br />
sicheren Investitionsmöglichkeiten<br />
Ausschau halten.<br />
„Einem Ankaufspreis von 15.200 USD stehen<br />
jährliche Auszahlungen von bis zu 4.600 USD<br />
in der Hochphase gegenüber“<br />
Carsten Pfau<br />
Plantagenprojekte bieten seit jeher ausgesprochen<br />
hohe Ertragsmöglichkeiten. Dies<br />
ist jedoch nur der Fall, sofern das Umfeld<br />
und die Begleitumstände stimmen, und<br />
vor allem, wenn die richtigen Partner involviert<br />
sind.<br />
Die deutsche Agri Terra Gruppe kann<br />
uneingeschränkt als erfahrener<br />
Agro-Investor bezeichnet werden,<br />
schließlich ist das Familienunternehmen<br />
seit über zwanzig<br />
Jahren erfolgreich<br />
in der südamerikanischen Landwirtschaft<br />
tätig. Das Unternehmen<br />
gehört inzwischen zu den<br />
1 % der größten Rinderzüchter Paraguays.<br />
Paraguay ist weltweit der sechstgrößte<br />
Exporteur von Rindfleisch. Außerdem ist
Anzeige Investment<br />
Agri Terra auf dem Sprung in die Top-5 der<br />
dortigen Produzenten von Zitrusfrüchten.<br />
Besonders hervorzuheben ist, dass Agri<br />
Terra seit einigen Jahren ausgesuchte<br />
Investoren einlädt, sich am lukrativen und<br />
vor allem zukunftsträchtigen Agrarsektor<br />
zu beteiligen.<br />
Paraguay – ideales Umfeld für<br />
Orangenplantagen<br />
Der Bedarf an Orangen ist in Paraguay<br />
enorm und exponentiell wachsend. Supermärkte<br />
schießen landesweit wie Pilze<br />
aus dem Boden, der Neubau von Hotelprojekten<br />
boomt, und große Saft- und<br />
Limonadenhersteller erschließen sich laufend<br />
neue Exportmärkte. Die heimische<br />
Zitrusproduktion kann kaum Schritt halten<br />
und der große Nachbar Brasilien, der<br />
weltgrößte Orangenproduzent, gibt kaum<br />
etwas ab. Denn dort wird nahezu die gesamte<br />
Orangenproduktion für die Herstellung<br />
von Saftkonzentrat verbraucht.<br />
Der Import von qualitativ hochwertigen<br />
Zitrusfrüchten aus Argentinien ist die<br />
einzige verbleibende Alternative, jedoch<br />
für paraguayische Unternehmen teuer,<br />
zudem langwierig und umständlich. Dennoch<br />
importiert Paraguay über 85 % seines<br />
Orangenbedarfs aus dem westlichen<br />
Nachbarland.<br />
Konservative Investition mit<br />
dynamischer Komponente<br />
Anleger der Agri Terra Gruppe erwerben<br />
in Paraguay eigene, im Grundbuch auf den<br />
Namen des Investors<br />
registrierte, Landflächen.<br />
Das Landeigentum<br />
gehört weltweit,<br />
so auch in Paraguay,<br />
zu den tendenziell<br />
eher konservativen<br />
Anlageformen, mit der<br />
ein Anleger eine nachhaltige<br />
Werterhaltung<br />
sowie kontinuierlichen<br />
Wertzuwachs erreichen<br />
möchte.<br />
Jedoch kommt bei<br />
dem Angebot des<br />
Ein Orangenbaum<br />
trägt 25 Jahre und<br />
länger Früchte. Ist die<br />
fruchtbare Lebensphase<br />
vorbei, bringt sein<br />
Holz eine satte Schlusszahlung.<br />
deutschen Agraranbieters<br />
eine dynamische Komponente<br />
hinzu. Das Unternehmen bewirtschaftet<br />
die von Investoren erworbenen Flächen<br />
gemeinsam mit den eigenen Ländereien<br />
im Rahmen einer großen, professionell<br />
entwickelten Orangenplantage. Durch<br />
den Verkauf der geernteten Früchte, der<br />
per Abnahmegarantie gesichert ist, werden<br />
sehr stattliche Einnahmen erzielt. Diese<br />
führen nach Abzug der zugehörigen<br />
Kostenkomponenten zu ebenso stattlichen<br />
Renditen. Dabei produzieren die<br />
gepflanzten Orangenbäume für mindestens<br />
25 Jahre Früchte. Im Anschluss kann<br />
der Baumbestand veräußert werden, was<br />
nochmals zu einem außerordentlichen Ertrag<br />
aus dem Holzverkauf führt. Später ist<br />
eine erneute Bepflanzung ebenso möglich<br />
wie eine Nutzung der zugehörigen Flächen<br />
als Bauland.<br />
Mindestens 4.000 Einzelparzellen möchte<br />
Agri Terra im Rahmen des bereits begonnen<br />
Orangen-Projekts veräußern. Ein<br />
Anleger darf in der Spitze mit jährlichen<br />
Rückflüssen zwischen 4.600 USD und<br />
5.200 USD rechnen. Basierend auf Ankaufkosten<br />
zwischen 15.200 USD und<br />
18.800 USD pro Einzelparzelle ist dies<br />
eine ausgesprochen lukrative Investition.<br />
Vor dem Hintergrund des im Grundbuch<br />
abgesicherten Landbesitzes im<br />
stabilen, wirtschaftlich immer stärker werdenden<br />
Paraguay, darf diese Anlage als<br />
konservativ-sicher angesehen werden.<br />
Auch die Umwelt freut sich bei diesem<br />
Projekt über viele neue Bäume und die<br />
Ansiedelung von Bienenpopulationen.<br />
Hohe Renditen mit Sicherheit und gutem<br />
Gewissen sorgen dafür, dass das Geschäft<br />
der Agri Terra boomt.<br />
bereits ab 15.200 US-Dollar<br />
LANDEIGENTUM in Paraguay (Südamerika)<br />
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Starke Argumente für Ihr attraktives jährliches Zusatzeinkommen<br />
• Eigentum an Landparzelle<br />
im Grundbuch eingetragen<br />
• voraussichtliche jährliche<br />
Auszahlungen von bis zu 4.600 USD<br />
pro Parzelle (ab dem 4. Jahr)<br />
über 22 Jahre hinweg<br />
• Prognostiziert zusätzliche<br />
Schlusszahlung (Holzverkauf)<br />
iHv. 4.000 USD (25. Jahr)<br />
• Nachpflanzgarantie (bis zu 10 %)<br />
• Vertrag nach deutschem Recht,<br />
Deutsche Leitung,<br />
Deutscher Ansprechpartner<br />
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keine Nachschusspflicht<br />
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Geldmarkt<br />
Robert Halver (links),<br />
erklärte Manuel Koch die<br />
aktuelle Finanzmarktlage.<br />
Bild : WTV<br />
Gold sollte auf jeden<br />
Fall ins Depot<br />
Robert Halver rät, das Vermögen zu 10 Prozent in Edelmetallen zu sichern. Das Spekulieren<br />
mit Währungen von Schwellenländern hält er für riskant aber noch am ehesten profitabel.<br />
Herr Halver, Gold, Silber, Platin und<br />
Palladium - alles ist in letzter Zeit ordentlich<br />
gestiegen. Ist das ein Anzeichen<br />
dafür, dass die Menschen sichere<br />
Häfen brauchen oder wieso flüchten<br />
sich viele in diese Edelmetalle?<br />
Wir haben Probleme, diese werden sicherlich<br />
nicht sofort spürbar, indem die<br />
Finanzmärkte zusammenbrechen, aber<br />
natürlich muss man wissen, ohne Notenbanken<br />
wären unsere Finanzmärkte nicht<br />
mehr zu halten. Dann hätten wir ein Ende<br />
dieser Finanzwelt, wir wären ruiniert. Das<br />
ist für viele, auch für mich, ein Argument<br />
zu sagen, dass man auch in Edelmetalle<br />
investieren muss. Da gibt es zwar, sollten<br />
die Ankäufe physischerseits erfolgen, keine<br />
laufende Rendite, aber Renditen gibt<br />
es auch in den größten Alternativanlageklassen<br />
wie dem Rentenmarkt nicht. Dies<br />
wird den Goldpreis sicherlich stabilisieren,<br />
aber es bleibt auch dabei, dass die Notenbanken<br />
ein Durchmarschieren nach oben<br />
verhindern werden, denn es darf keine<br />
Ersatzbefriedigung zum Geld geben, da<br />
unsere Finanzwelt ja mit Geld gerettet<br />
wird. Wäre Gold die Alternative, hätte<br />
Geld ausgedient. Doch das werden die<br />
Notenbanken durch Drückung des Goldpreises<br />
an derivaten Finanzmärkten weiter<br />
verhindern.<br />
Gibt es eine Faustformel dafür, wie<br />
viel Gold, Silber und anderes Edelmetall<br />
man im Depot haben sollte,<br />
10 Prozent, 20 Prozent?
Das muss jeder selbst wissen. Ich halte für<br />
mich persönlich 10 Prozent für attraktiv.<br />
Wie wird es Ihrer Meinung nach auf<br />
dem Edelmetallmarkt weitergehen?<br />
Es wird vielleicht etwas schwanken, aber<br />
ich glaube nicht, dass wir dramatisch einbrechen<br />
werden. Dazu ist einfach auch<br />
die Verschuldung weltweit zu groß. Viele<br />
Anleger sehen ja jeden Tag was passiert.<br />
Die Verschuldung in Europa nimmt zu,<br />
wir haben keine rund laufenden Konjunkturen,<br />
wir haben Bonitätsprobleme,<br />
wir haben Terrorgefahr. Da sind Gold,<br />
Palladium, Silber oder Platin nach wie<br />
vor interessant. Aber noch einmal, nach<br />
oben ist kein Wegschießen möglich, das<br />
verhindern die Notenbanken. Aber wenn<br />
wir in der Finanzwelt in Europa so weitermachen,<br />
werden wir den Tag erleben, an<br />
dem man noch dankbar ist, Gold, Silber,<br />
Platin und so weiter zu haben.<br />
Im letzten Jahr ist der Ölpreis in den<br />
Keller gerasselt, inzwischen hat er<br />
sich wieder ein wenig stabilisiert.<br />
Wie sehen Sie da die Zukunft?<br />
Ja, man müsste in die Köpfe der Protagonisten<br />
der OPEC-Mitgliedsländer reinschauen<br />
können. Das geht es Hü und<br />
wieder Hott. Auf der einen Seite gibt es<br />
keinen dramatischen Abfall, das wird man<br />
verhindern, aber es gibt auch keinen drastischen<br />
Anstieg nach oben, weil einfach<br />
Alternativen da sind. Stichwort Fracking,<br />
vor allem in den USA ist das Thema hochattraktiv.<br />
Das ist ein ganz massives Brett da<br />
oben, das man nicht durchstoßen möchte.<br />
Die Iraner würden gerne mehr produzieren,<br />
das wollen die Saudis verhindern und<br />
in diesem Spannungsfeld ist das ganze anzusiedeln.<br />
Ich halte Rohstoffe, abgesehen<br />
von Trading-orientierten Anlagestrategien<br />
nicht für besonders interessant.<br />
Wie sieht das mit Währungen aus?<br />
Euro oder Dollar zum Beispiel?<br />
Auch hier sieht man ganz klar, dass die<br />
Amerikaner keine Zinserhöhungen mehr<br />
machen wollen. Die Zinserhöhung wird<br />
in den USA zerredet. Das haben wir bei<br />
den letzten “Meetings of the Minute“,<br />
also im Protokoll der US-Notenbank, gesehen.<br />
Der Euro könnte Ende des Jahres<br />
bei 1,12 Euro, beziehungsweise 1,30<br />
Euro stehen, da wird man nicht sehr viel<br />
sehen. Interessanter wäre vielleicht der<br />
Blick auf die Währungen der Schwellenländer,<br />
weil man noch nicht genau<br />
weiß, wie sich diese Länder entwickeln<br />
werden. Aber das wird relativ schwierig<br />
werden, denn Sie bekommen ja nicht<br />
die Nachrichten aus China und Co. Sie<br />
wissen folglich nicht, was dort wirklich<br />
passiert. Wenn Sie überhaupt spekulieren<br />
wollen, würde ich sagen, nehmen Sie<br />
Währungen der Schwellenländer, wohl<br />
gemerkt, mit Risiken.<br />
Vielen Dank für Ihre Ausführungen.<br />
Robert Halver<br />
ist Leiter Kapitalmarktanalyse<br />
bei der Baader Bank. Er<br />
ist als Kapitalmarkt- und<br />
Börsenkommentator sowie<br />
Kolumnist eine feste Größe<br />
des Börsenparketts.<br />
Bild : Halver
Investment<br />
Solides Anlagekonzept mit bislang<br />
+ 8,86 % Kurszuwachs in 2016<br />
German Real Estate ETI startet 2017 in sein viertes Jahr<br />
Das Gros der Investoren orientiert<br />
sich bei der Geldanlage in der Regel<br />
an Größe und Bekanntheitsgrad von<br />
Produktanbietern, obwohl sie keine<br />
Erfolgsgaranten sind. Es sind gerade<br />
die Anlagekonzepte von kleineren<br />
Anbietern, bei denen es lohnt, sich<br />
näher damit zu befassen. Gerade vor<br />
dem Hintergrund der anhaltenden<br />
Niedrigzinsphase sollten Anleger<br />
auch mal dorthin blicken, wohin die<br />
Masse nicht sieht. Ein Erfolgsbeispiel<br />
ist das auf deutsche Wohnimmobilien<br />
basierende German Real Estate ETI,<br />
das täglich an der Börse Frankfurt gehandelt<br />
werden kann.<br />
Über das Zinsänderungsrisiko von Anleihen<br />
haben viele Privatanleger keine Vorstellung.<br />
Auch institutionelle Anleger wie<br />
Lebensversicherungen und Pensionskassen<br />
unterschätzen die Auswirkung von Zinsanstiegen<br />
auf die Rentenkurse. Steigen die<br />
Marktrenditen nur um einen Prozentpunkt,<br />
fallen die Kurse von 10jährigen Bundesanleihen<br />
um rund zehn Prozentpunkte ab,<br />
also z. B. von 100 % auf 90 % des Nennwerts<br />
- extrem für eine vermeintlich sichere<br />
Geldanlage! Aufgrund der hohen Kreditaufnahme<br />
von Staaten und Unternehmen<br />
zu Billigzinsen ist das Ausmaß und deren<br />
Folgen bei Zinssteigerungen schwer absehbar.<br />
Letztendlich werden die Inhaber von<br />
Anleihen sowie Lebens- und Rentenversicherungen<br />
die großen Verlierer sein.<br />
Das German Real Estate ETI generiert<br />
seinen Wertzuwachs aus einem Portfolio<br />
deutscher Wohnimmobilien in den Regionen<br />
Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen,<br />
Sachsen-Anhalt und Großraum Berlin.<br />
Die Zinskupons der erworbenen Immobilienanleihen<br />
ergeben sich aus der Mietrendite.<br />
Dadurch unterliegt das German Real<br />
Estate ETI keinen kapitalmarktbedingten<br />
Zinsänderungsrisiken, was durch einen<br />
stabilen Kursverlauf in 2016 trotz Brexit,<br />
US-Präsidentschaftswahlen etc. eindrucksvoll<br />
bewiesen wurde. Seit Emission<br />
im Sommer 2014 erzielte das Wertpapier<br />
einen Kurszuwachs von + 19,20 % inkl.<br />
Ertragsausschüttungen, im Jahr 2016 zum<br />
Stichtag 30.11. + 8,86 %. Gehandelt wird<br />
das bei der Europäischen Zentralbank registrierte<br />
German Real Estate ETI täglich<br />
an der Börse Frankfurt. Der Emittent sorgt<br />
für eine tägliche Handelsliquidität. Das ETI<br />
ist aufgrund des Insolvenzschutzes vergleichbar<br />
mit einem börsengehandelten<br />
Indexfonds (ETF). Als Wirtschaftsprüfer<br />
wurde mit PricewaterhouseCoopers eine<br />
der weltweit renommiertesten Adressen<br />
bestellt, die auch den Jahresbericht erstellt.<br />
Investitionsbeispiel:<br />
Denkmalschutzobjekt in<br />
Chemnitz Kaßberg<br />
Initiator und Berater von Emittent und<br />
Verwaltungsgesellschaft ist die <strong>Sachwert</strong><br />
Capital Management GmbH mit Sitz in<br />
Bayreuth. Das Family Office ist spezialisiert<br />
auf das Portfoliomanagement von deutschen<br />
Wohnimmobilien. Das inhabergeführte<br />
Unternehmen, das in einer feinen<br />
Jugendstilvilla unweit des Festspielhügels<br />
ansässig ist, betreut auch eine eigene<br />
Familien-Stiftung. Der geschäftsführende<br />
Gesellschafter und Mitbegründer, Matthias<br />
Schmidt, war vorher viele Jahre für<br />
namhafte Banken und Investmenthäuser<br />
in München, Nürnberg, Stuttgart und zuletzt<br />
als Direktor einer Kapitalverwaltungsgesellschaft<br />
in Frankfurt am Main tätig.<br />
Bild: <strong>Sachwert</strong> Capital<br />
German Real Estate ETI (WKN: A13 FRL)<br />
+ 19,20 % Kurszuwachs seit Emission<br />
Monatsultimokurse unter<br />
Berücksichtigung von<br />
Ertragsausschüttungen<br />
German Real Estate ETI<br />
WKN: A13 FRL<br />
Verwaltungsgesellschaft:<br />
Argentarius ETI Management Ltd.<br />
Berater:<br />
<strong>Sachwert</strong> Capital Management GmbH<br />
Wirtschaftsprüfer:<br />
PricewaterhouseCoopers<br />
Handel:<br />
Börse Frankfurt, 9:00 Uhr bis 17:30 Uhr,<br />
kleinste handelbare Einheit: 1 Anteil<br />
Infos: www.german-real-estate-eti.de<br />
Quelle: Börse Frankfurt
Börse<br />
Aktien-Faustformel<br />
So bewerten Sie jede Aktie<br />
richtig!<br />
Bild: Baron<br />
Gibt es eine einfache Faustformel, mit der<br />
man beurteilen kann, ob eine Aktie aus<br />
fundamentaler Sicht günstig bewertet ist?<br />
Benjamin Graham, der Lehrmeister von<br />
Warren Buffett, hat eine solche Bewertungsformel<br />
erfunden. Sie berücksichtigt<br />
sowohl den Substanz- als auch den Ertragswert<br />
eines Unternehmens.<br />
Konkret wird zunächst der in einem typischen<br />
Jahr vom Unternehmen erwirtschaftete<br />
Gewinn je Aktie mit dem Eigenkapital<br />
je Aktie sowie mit dem Faktor 22,5<br />
multipliziert. Aus dem sich ergebenden<br />
Produkt wird anschließend die Wurzel gezogen.<br />
Heraus kommt der »fundamentale<br />
Wert« einer Aktie nach Graham.<br />
Nach Graham ist dies der Maximalpreis,<br />
den ein defensiver Investor für eine Aktie<br />
bezahlen sollte. Kostet eine Aktie weniger<br />
als die Formel ergibt, dann ist sie unterbewertet<br />
und attraktiv für einen Kauf.<br />
Kostet eine Aktie so viel wie die Formel<br />
Der Autor<br />
Oliver Baron<br />
studierte in Tübingen,<br />
Bristol und Berlin und<br />
ist seit 2007 als Experte<br />
für die BörseGo AG<br />
tätig.<br />
Diese und weitere<br />
hilfreiche Tipps<br />
finden Sie im<br />
Börsenkalender 2017<br />
ISBN: 978-3-95972-009-0<br />
FinanzBuch Verlag<br />
ergibt oder gar mehr, dann sollten konservative<br />
Investoren die Finger von dem<br />
Papier lassen!<br />
Für Banken und andere Finanzunternehmen<br />
eignet sich Grahams Faustformel<br />
übrigens nicht. Implizit ist in der Formel<br />
enthalten, dass eine Aktie nicht mehr als<br />
das 1,5-fache des Buchwertes (spezieller:<br />
des Eigenkapitals) je Aktie oder das 15-<br />
fache des Gewinns je Aktie kosten sollte.<br />
Die Multiplikation von 1,5 mit 15 ergibt<br />
nämlich gerade den Faktor 22,5. Allerdings<br />
darf eine Aktie bei einem der beiden<br />
Faktoren höher bewertet sein, wenn die<br />
Bewertung anhand des anderen Faktors<br />
niedriger ausfällt.<br />
Die Formel ignoriert viele Einflussgrößen,<br />
die für die korrekte Aktienbewertung<br />
ebenfalls wichtig sein können. Deutliche<br />
Über- oder Unterbewertungen können<br />
mit der Faustformel aber leicht erkannt<br />
werden.<br />
+49(0)841 981601320
Interview<br />
Comeback mit 20 Prozent?<br />
Christian Lindner setzt mit seiner FDP auf Gründergeist und Freiheit.<br />
Bild:FDP<br />
Herr Lindner, Sie sind auffällig oft mit<br />
jungen Leuten zu sehen. Kommt die<br />
FDP bei dieser Zielgruppe gut an?<br />
Ja, die FDP ist eine Partei, die Lust auf<br />
Zukunft hat und machen will. Jeder, der<br />
noch etwas vor hat und sein Leben aktiv<br />
anpackt, kann in der FDP eine politische<br />
Heimat finden. Wir geben uns jedenfalls<br />
nicht mit dem Status Quo zufrieden. Wir<br />
wollen nicht nur den bisherigen Wohlstand<br />
umverteilen. Wir müssen wieder daran<br />
denken, dass man durch Fortschrittsgeist<br />
und Investitionen zukünftigen Wohlstand<br />
auch erarbeiten muss.<br />
Die FDP war fast immer eine Nischenpartei,<br />
bei der letzten Bundestagswahl<br />
sind sie dann sogar untergegangen. Sie<br />
brauchen doch jetzt diesen Gründergeist<br />
par excellence. Ein Comeback mit<br />
20 Prozent, das wäre doch mal was.<br />
Gründergeist ist das richtige Stichwort.<br />
Die FDP ist natürlich eine besondere Partei.<br />
Für uns ist Freiheit wichtiger als Gleichheit<br />
und das sieht nicht jeder so. So what? Es<br />
ist in der Demokratie ja auch notwendig,<br />
dass es Unterschiede gibt. Gründergeist<br />
ist im doppelten Sinne für uns bedeutsam.<br />
Zum einen, weil wir selbst ja eine<br />
Art Start-Up sind. Die FDP hat sich neu<br />
erfunden, mit klassischen Werten, aber<br />
eben doch neuen Methoden. Wir haben<br />
auch die Dosis an Liberalität im Programm<br />
erhöht, Bildung ganz vorne als wichtigste<br />
Voraussetzung für ein selbstbestimmtes<br />
Leben. Zudem Erneuerung der Marktwirtschaft<br />
mit weniger Bürokratie für den<br />
Mittelstand, jedoch mit klaren Regeln für<br />
Banken und Silicon-Valley-Unternehmen.<br />
Unser Gründergeist steht auch dafür, dass<br />
wir denen, die etwas eigenes gründen<br />
möchten, die Hürden aus dem Weg räumen<br />
wollen.<br />
Würden wir jetzt rausgehen und die<br />
Leute nach dem Programm oder den<br />
Standpunkten der FDP fragen, dann<br />
kämen wir wahrscheinlich nicht so<br />
weit. Warum sind die etablierten Parteien<br />
so zögerlich und leise, ihre Programme<br />
zu verkaufen?<br />
Ich bin überhaupt nicht zögerlich und<br />
leise. Ich halte es für falsch, dass wir in<br />
Deutschland eine Erbschaftssteuer bekommen,<br />
wie die große Koalition sie vorschlägt.<br />
Diese führt dazu, dass ein Milliardär<br />
mit Betriebsvermögen überhaupt<br />
keine Steuern zahlt, aber enorm bürokratisch<br />
belastet wird. Hier ist mein Deal: Du<br />
zahlst 10 Prozent auf die Erbschaft, hast<br />
aber dafür keinerlei Bürokratie. Sie können<br />
handeln und sich auf andere Zeiten<br />
einstellen. Gleichzeitig gibt es keine Privilegien<br />
mehr für den, der privat ein Haus<br />
vererbt oder ein Unternehmen eine Generation<br />
weitergibt. Wo ist das Problem mit<br />
klaren Positionen? Ich habe keins.<br />
Die FDP will den Bildungsföderalismus in<br />
Deutschland reformieren. In 16 Ländern<br />
muss jedes Mal das Rad der Bildungspolitik<br />
neu erfunden werden. Die Wahl ist doch,<br />
dass Deutschland im Wettbewerb zu Nordamerika<br />
und China steht. Also können wir<br />
uns doch diesen Bildungsföderalismus so<br />
nicht mehr erlauben. Wir brauchen mehr<br />
Mobilität, mehr Vergleichbarkeit und wir<br />
brauchen auch den Bund mit seinen finanziellen<br />
Möglichkeiten, um Bildung zu<br />
modernisieren, für gute Gebäude zu sorgen<br />
und einen Beitrag zu leisten, dass digitale<br />
Lernmethoden endlich in den Schulen<br />
ankommen. Nicht nur in den privaten,<br />
auch in den öffentlichen Schulen.<br />
Haben Sie denn noch irgendwas für<br />
die Gründer, für die Unternehmer?<br />
Ein bürokratiefreies erstes Jahr für die<br />
Gründer und generell eine Reduktion.<br />
Fragen Sie doch mal Gründer, ob sie damit<br />
zufrieden sind, dass sie Umsatzsteuervoranmeldungen<br />
machen müssen, obwohl<br />
sie noch gar nicht am Markt sind.<br />
Nein, generell ist das Problem Bürokratie<br />
in Deutschland eine Gefahr für unseren<br />
Wohlstand. Ludwig Erhard glaubte noch,<br />
der Sozialismus sei die größte Gefahr für<br />
unseren Wohlstand, heute müssen wir<br />
sagen, die größte Gefahr ist ein Bürokratismus,<br />
der seine Tentakel in jeden Winkel<br />
des Alltags schlägt. Warum nicht mal<br />
anders herum denken? Mein konkreter<br />
Vorschlag: Wir schaffen das deutsche Arbeitszeitgesetz<br />
ab und übernehmen die<br />
europäische Regelung. Unser deutsches<br />
Arbeitszeitgesetz sagt ja, dass ein Arbeitnehmer<br />
nur acht Stunden am Stück<br />
arbeiten darf und dann muss er 11 Stunden<br />
warten, bis der nächste Arbeitstag<br />
beginnt. Warum gehen wir nicht auf eine<br />
Wochenarbeitszeit, wie die europäische<br />
Richtlinie sie vorsieht? Dann können die<br />
Beschäftigten selber entscheiden, ob sie<br />
vielleicht einmal 14 Stunden ranklotzen<br />
und dafür am nächsten Tag ganz frei machen<br />
oder nur am Nachmittag arbeiten.<br />
Also mehr Freiheit, insbesondere Freiheit<br />
von lästiger Bürokratie.<br />
Sie sind nun schon seit sehr vielen<br />
Jahren Berufspolitiker. Nur etwa 15<br />
Prozent der Deutschen würden einem<br />
Politiker und seinen Worten vertrauen.<br />
Was müsste passieren, damit Politiker<br />
Personen sind, zu denen man ein<br />
Vertrauensverhältnis aufbauen kann?
Interview<br />
Mit der Frage kann ich ganz wenig anfangen.<br />
Ich sage was ich denke und ich tue,<br />
was möglich ist. Ich glaube, dass wir vertrauenswürdig<br />
sind und insofern will ich in<br />
diesen Negativdiskurs auch gar nicht einstimmen.<br />
Sie als Medien, als Lügenpresse,<br />
haben ja noch viel größere Probleme.<br />
Muss ein Politiker 100 Prozent transparent<br />
sein?<br />
Nein. Ich bin es nicht und ich will es auch<br />
nicht. Ein Politiker darf auch Fehler haben.<br />
Ein Politiker darf Fehler machen, private<br />
Leidenschaften und Privatsphäre<br />
haben.<br />
Aber wenn Sie jetzt in Ihrem<br />
Beruf, als Vertreter<br />
Ihrer Wähler, einen Fehler<br />
machen und diesen vertuschen<br />
oder transparent damit<br />
umgehen, das ist schon<br />
ein Unterschied.<br />
Ja, wenn Sie das unter Transparenz<br />
zu verstehen, klar.<br />
Aber wenn Transparenz heißt,<br />
dass man keine Privatsphäre<br />
mehr hat, dann würde ich<br />
davor warnen. Auch Politiker<br />
haben ein Recht darauf, nicht<br />
alles geht die Öffentlichkeit etwas<br />
an.<br />
Was für Menschen werden<br />
überhaupt Politiker?<br />
Ich kann mit der Verallgemeinerung „die<br />
Politiker“ nicht viel anfangen, weil es ganz<br />
unterschiedlich ist, aber ich kann Ihnen sagen,<br />
wie es bei mir war. Mit 18 wollte ich<br />
zu Hause ausziehen, mein eigenes Auto<br />
haben und ich wollte bei niemandem Danke<br />
dafür sagen, dass er es bezahlt, sondern<br />
das Geld selbst verdienen. Deshalb<br />
habe ich ein Gewerbe angemeldet. Das<br />
war mein Lebensgefühl, diese Freude darauf,<br />
auf eigenen Beinen zu stehen. Und<br />
weil ich mich politisch engagieren wollte,<br />
war ich Schulsprecher meiner Schule. Bei<br />
übergeordneten Fragen ist man sofort in<br />
der Kommunal- oder Landespolitik. Da<br />
habe ich mir die Parteien angeschaut und<br />
zu meinem Lebensgefühl, also anpacken,<br />
Neugier auf die Zukunft, zu diesem Lebensgefühl<br />
passte nur die FDP. Und weil<br />
ich dieses Lebensgefühl schätze, möchte<br />
ich es auch für viele Menschen verteidigen,<br />
die es teilen. Wir leben in einer Zeit, in der<br />
die Politik oder die Regierung den einzelnen<br />
doch zu oft bürokratisieren, bevormunden,<br />
bespitzeln und vor allen Dingen<br />
abkassieren will. Das kostet uns sehr viele<br />
Freiheiten, sehr viele Möglichkeiten, das eigene<br />
Leben selbstbestimmt zu führen.<br />
Fühlt man sich als Politiker im Alltag eigentlich<br />
oft erfolgreich in dem, was man<br />
tut? Es wird ja immer viel kritisiert.<br />
Nein. Meine Alltagserfahrung ist, dass<br />
ich viele Menschen treffe und mit ihnen<br />
spreche. Klar, FDP-Vorsitzender zu sein<br />
bedeutet im Moment sehr viel Außendienst,<br />
sehr viel Vertrieb sozusagen. Nicht<br />
nur Tätigkeiten im Landtag, sondern auch<br />
viel unterwegs sein. Mich sprechen die<br />
Leute eigentlich eher auf der Straße oder<br />
auf dem Bahnhof an und sagen, es wird<br />
Zeit, dass ihr wieder kommt, wir brauchen<br />
Euch, ich unterstütze Euch wieder, können<br />
wir ein Selfie machen? Das ist eher<br />
meine Alltagserfahrung.<br />
Christian Lindner, FDP Bundesvorsitzender,<br />
im Gespräch mit<br />
Verleger Julien Backhaus.<br />
Aber Sie sind ja auch nur ein Mensch<br />
wie jeder andere auch. Was ist denn<br />
das Nervigste am Politikerdasein?<br />
Das Nervigste ist so eine Situation, wie ich<br />
sie neulich in Höxter bei einer Rede hatte.<br />
Da waren 600 Leute, zu denen ich gesprochen<br />
habe, Rekord-Besucherzahl bei<br />
diesem Wirtschaftstag. Heute war man<br />
offensichtlich neugierig auf die Position<br />
der FDP. Es gab auch guten Zuspruch und<br />
dann bin ich auf dem Weg aus dem Saal<br />
heraus von mindestens einem Dutzend<br />
Leuten angesprochen worden. Der Tenor<br />
war: Was Sie gesagt haben, war gut,<br />
warum sagen Sie das nicht auch einmal<br />
öffentlich? Sie hätten das Gefühl, wir<br />
würden schweigen und sind deshalb nicht<br />
so oft im Fernsehen. Leider ist es so, dass<br />
die uns die parlamentarische Bühne Bundestag<br />
fehlt, deshalb sind wir nicht so oft<br />
im Fernsehen. Wir müssen immer wieder<br />
erklären, dass wir uns nicht zurückhalten,<br />
nicht schweigen, sondern dass so vielleicht<br />
die Regeln des Spiels in der Mediendemokratie<br />
sind, dass man nicht so oft<br />
im Fernsehen zum Zuge kommt. Ich glaube,<br />
das ist kaum zu kompensieren. Das<br />
ist jedenfalls das, was nervt. Das zerrt im<br />
Moment an meinen Nerven.<br />
Was war es, was die Leute an Ihrer<br />
Rede toll fanden?<br />
Glasklare marktwirtschaftliche Positionen.<br />
Einsatz für individuelle Freiheit. Das gibt<br />
es heute in der Form nicht mehr. Die Politik<br />
von Ludwig Erhard hätte im Deutschen<br />
Bundestag noch nicht einmal mehr auf<br />
dem CDU-Bundesparteitag eine Mehrheit<br />
und trotzdem gibt es Leute, die gerne Positionen<br />
hören wie, dass Kaisers, Tengelmann<br />
und Edeka nicht fusionieren sollten,<br />
weil das den Wettbewerb im Lebensmittelbereich<br />
einschränkt. Leute hören gerne<br />
Positionen, dass Banken auf Kosten von<br />
Eigentümern und Gläubigern abgewickelt<br />
werden müssen, wenn sei scheitern und<br />
nicht auf Kosten des Steuerzahlers.<br />
Die Leute hören gerne,<br />
dass man sagt, wir können<br />
zeitweilig Hilfskredite in Europa<br />
geben, aber das Ziel muss<br />
wieder die finanzpolitische Eigenständigkeit<br />
sein. Die Leute<br />
sind die Bürokratie leid und<br />
freuen sich, dass es eine Partei<br />
gibt, die ihnen vertraut, dass<br />
sie in eigener Verantwortung<br />
Dinge klug und vielleicht sogar<br />
besser regeln können als<br />
Regierungen.<br />
Was ist Ihre langfristige<br />
Vision?<br />
Wir wollen wieder eine starke,<br />
respektierte, auch parlamentarische<br />
Kraft werden. Und<br />
damit auch das politische Gespräch<br />
in Deutschland bereichern. Ich bin<br />
der Meinung, dass selbst diejenigen, die<br />
nicht alles, was wir sagen, teilen, ein Interesse<br />
daran haben müssten, dass die FDP<br />
wieder in Parlamenten vertreten ist, weil<br />
es ja gar keine wirksame Opposition gibt.<br />
Was ist Ihr Elevator Pitch? Was ist die<br />
langfristige Vision, wenn Sie mit Ihren<br />
Mitarbeitern über die nächsten fünf<br />
Jahre sprechen?<br />
Um ihr Bild aufzunehmen ist beim Elevator<br />
Pitch ja zunächst mal eine Frage: Was<br />
ist das Produkt? Das Produkt ist Politik,<br />
die den einzelnen groß macht, durch beste<br />
Bildung, moderne, digitale Bildung<br />
ohne Reibungsverluste des Föderalismus,<br />
mehr Autonomie in der einzelnen Schule<br />
und auf der anderen Seite Schutz vor<br />
Bevormundung, Bespitzelung, Bürokratisierung,<br />
Abkassieren. Also den einzelnen<br />
groß machen. Klare Marktregeln, das<br />
Wettbewerbsprinzip ist unangenehm für<br />
den Anbieter. Für den Verbraucher ist es<br />
großartig. Das muss geschützt werden indem<br />
wir uns zum Beispiel auch mit den<br />
Googles, Apples, Amazons, Starbucks<br />
und Ikeas dieser Welt beschäftigen. Also<br />
die klassisch liberale Position, an der muss<br />
man nichts ändern, das ist ein attraktives<br />
Produkt.<br />
Vielen Dank, Herr Lindner.<br />
Bild: WTV
Anzeige Immobilien<br />
Ostseebad Heiligenhafen<br />
Wohnen, wo der Charme des Ostseehafens<br />
noch zu spüren ist<br />
Feiner Ostseestrand, eine einzigartige Dünenlandschaft<br />
und frischer Fisch direkt<br />
vom Kutter – das ist Heiligenhafen. Die<br />
„Stadt am Meer“ ist ein sehr beliebtes<br />
Urlaubsparadies an der schleswig-holsteinischen<br />
Ostseeküste.<br />
Das staatlich anerkannte Ostseeheilbad<br />
Heiligenhafen investiert seit 2002 mehr<br />
als 35 Mio. Euro in die öffentliche, touristische<br />
Infrastruktur. Mit privaten Investitionen<br />
belaufen sich diese inzwischen<br />
schon auf gut 55 Mio. Euro. Zu den bedeutendsten<br />
Maßnahmen der Stadt gehört<br />
die Entwicklung des städtebaulichen<br />
Konzeptes. Dieses beinhaltet neben dem<br />
Bau neuer Hotels auch die Neugestaltung<br />
der Seebrücke (abgeschlossen in 2012).<br />
Erst im Frühjahr 2015 eröffnete das Hotel<br />
Meereszeiten direkt am Yacht- und<br />
Fischereihafen die Türen für seine Gäste.<br />
Das 5 Sterne Primus Strand Resort Marina<br />
Heiligenhafen direkt am Yachthafen,<br />
Binnensee und Naturschutzgebiet „Graswarder“<br />
wird in der Sommersaison 2016<br />
fertiggestellt sein. Jüngst wurde zudem<br />
mit dem Bau des Beach und<br />
Sport Motels an der Seebrücke<br />
begonnen, welches ab<br />
Ende 2016 seine Gäste empfangen<br />
wird. Die Umsetzung<br />
des städtebaulichen Konzeptes<br />
stellte auch den Startschuss für<br />
weitere Entwicklungsmaßnahmen<br />
in Heiligenhafen dar.<br />
Das Vorhaben – Neue Bauten, alte<br />
Strukturen<br />
Eingebettet in die malerische Altstadt<br />
Heiligenhafens und nur wenige Meter<br />
vom kilometerlangen feinsandigen Ostseestrand<br />
mit seiner einzigartigen Erlebnis-Seebrücke,<br />
dem Binnensee und dem<br />
unmittelbar angrenzenden Naturschutzgebiet<br />
Graswarder entfernt, wird das Fischerdorf<br />
Heiligenhafen zu neuem Leben<br />
erweckt. Dabei werden neben der Sanierung<br />
der beiden Bestandsgebäude – dem<br />
herrschaftlichen Gutshaus und der Remise<br />
– 11 Fischerhäuser in herausragender<br />
Architektur als Einzel-, Doppel- und Rei-<br />
henhäuser sowie ein Mehrfamilienhaus<br />
(Torhaus) komplett neu und schlüsselfertig<br />
errichtet. An diesem einmaligen<br />
Standort entstehen auf einer Gesamtfläche<br />
von 3.600 qm qualitativ hochwertige<br />
Ferienimmobilien mit Eigennutzung<br />
und Wohnungen zum Dauerwohnen,<br />
untergliedert in 42 Wohneinheiten nebst<br />
36 Tiefgaragenstellplätzen und Kellerräumen.<br />
Unser Anspruch ist es, modern<br />
und in einer herausragenden Qualität mit<br />
hochwertiger Ausstattung zu bauen und<br />
den städtebaulichen Voraussetzungen<br />
des Standortes Heiligenhafen, insbesondere<br />
unter Berücksichtigung der Lage in<br />
der gewachsenen Heiligenhafener Altstadt,<br />
gerecht zu werden. Den Charakter<br />
des Fischerdorfs Heiligenhafen wird eine<br />
außergewöhnliche Architektur bestimmen.<br />
Die gereihten Häuser verspringen<br />
zueinander, um den Einzelhauscharakter<br />
und die Kleinteiligkeit zu unterstützen.<br />
Der Einsatz ausgewählter Materialien ist<br />
wesentlicher Bestandteil dieses schlüsselfertigen<br />
Gesamtkonzeptes.<br />
Bild: Pixabay<br />
Ferienimmobilien<br />
Fertigstellung: frühestens: 1.Juli 2017<br />
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Fertigstellung: frühestens: 1.Juli 2017<br />
spätestens: 31.Dezember 2017<br />
Objektbeschreibung: 4 Etagen<br />
Anzahl der WE: 24 Wohneinheiten<br />
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= 12.586,80 € Mieteinahmen/Jahr<br />
(vor Abzug von Kosten und Steuern)<br />
* zzgl. 3 % Maklercourtage
Interview<br />
Jürgen von der Lippe: Wir haben<br />
alle einen kleinen Schuss!<br />
Leute, die als Komiker erfolgreich sind und ihren Beruf nicht gerne machen - das schließt<br />
sich eigentlich gegenseitig aus, erklärt Jürgen von der Lippe im Interview Julien Backhaus.<br />
Herr von der Lippe, was macht eigentlich<br />
einen Komiker „komisch“? Es gibt<br />
ja genügend Leute, die sich so nennen,<br />
aber gar nicht komisch sind.<br />
Das liegt im Auge des Betrachters. Wer<br />
nicht komisch ist, wird sich in dem Beruf<br />
auch nicht lange halten. Es kommt eben<br />
darauf an, seinen eigenen Stil zu finden<br />
um sich zum einen von den anderen zu<br />
unterscheiden und zum anderen dem Publikum<br />
einen Grund zu liefern, just für einen<br />
Geld auszugeben, das ist alles.<br />
Sie brechen ja viele Tabus. Haben Sie<br />
das schon als Junge gemacht oder war<br />
das irgendwann ein Handwerkszeug?<br />
Wir können bei Freud nachlesen, dass<br />
der Tabubruch die sicherste Wirkmöglichkeit<br />
bietet. Die Kunst dabei ist, dass man<br />
nicht die Schwelle überschreitet, die beim<br />
Zuschauer Widerwillen hervorruft. Man<br />
könnte das auch „Timing“ nennen. Aber<br />
das ist natürlich eine Binsenwahrheit, dass<br />
alles, was mit„bodily functions“ - also<br />
Verdauung, Sex und so weiter - zu tun<br />
hat, eben die Garant für eine starke Wirkung<br />
ist. Es gibt natürlich Leute, die das<br />
vermeiden, das kann jeder halten, wie er<br />
will. Ich würde das auch gar nicht mehr<br />
als Tabu bezeichnen, weil das eben altbekannt<br />
ist.<br />
In Ihrer Branche ist dieser Tabubruch<br />
ziemlich normal, in anderen gar nicht<br />
so gerne gesehen, wie zum Beispiel<br />
in der Politik. Können die sich theoretisch<br />
was bei Ihnen abgucken?<br />
Man muss da sehen, welche Dinge man<br />
da vergleicht. Politiker leben von ihrem<br />
Ansehen. Das heißt, sie müssen „political<br />
correct“ sein. Wenn man aber in die<br />
Werbung guckt, heißt es „sex sells“. Die<br />
Werbung arbeitet mit diesen Dingen, weil<br />
bekannt ist, dass die Leute auch unterbewusst<br />
darauf ansprechen.<br />
Es ist auch sehr interessant, wenn Sie Memotechniker<br />
fragen. Gedächtnistechnik<br />
heißt, dass ich Begriffe oder Bilder, die ich<br />
mir merken will, umsetze in Bilder, die ich<br />
verknüpfe. Je gewalttätiger oder sexueller<br />
aufgeladen so ein Bild ist, das ich mir mache,<br />
desto besser hakt es sich fest.<br />
Wenn man Sie auf der Bühne oder im<br />
TV sieht, machen Sie den Eindruck,<br />
als könnten Sie sich sehr gut beherrschen.<br />
Ist das in allen Lebenslagen so?<br />
Also fangen Sie nicht zu lachen an,<br />
bevor der Witz zu Ende ist?<br />
Doch, das ist eine Technik, die heißt „to<br />
laugh a gag home“. Das machen viele auf<br />
unterschiedliche Art und Weise. George<br />
Burns hat zum Beispiel immer, wenn die<br />
Pointe gekommen war, die Zigarre in den<br />
Mund gesteckt und das ist so ein Bisschen<br />
wie ein Pawlow. Er hat also das Publikum<br />
darauf hin dressiert: Wenn er sich die Zigarre<br />
in den Mund steckte, wussten die<br />
Leute: „Ah, das war komisch!“, auch<br />
wenn sie es nicht verstanden hatten.<br />
An Ihrem Erfolg lässt sich ja ablesen,<br />
dass Sie Ihren Beruf gerne machen.<br />
Wie lange sind Sie schon im Geschäft?<br />
Ich arbeite jetzt seit 40 Jahren in diesem<br />
Bereich.<br />
Bild: Jonny Wen Johann Wendelken<br />
„Wir haben alle einen kleinen Schuss<br />
und wer diesen Schuss nicht hat, wird<br />
es eben nicht so weit bringen.“<br />
Jürgen von der Lippe<br />
Sind Ihnen in dieser langen Zeit Leute<br />
untergekommen, die diesen Beruf<br />
nicht so gerne machen, wie Sie selber?<br />
Geben Sie solchen Leuten was mit auf<br />
den Weg?<br />
Nein, ist ja nicht meine Aufgabe. Ich würde<br />
aber auch nicht zustimmen, dass ich<br />
Leute getroffen habe, die in dem Beruf<br />
erfolgreich sind und ihn nicht gerne machen,<br />
das schließt sich eigentlich aus.<br />
Es ist auch nicht nur das „gerne machen“.<br />
Man kann auch einen Schritt weiter ge-
Interview<br />
Bild: Jonny Wen Johann Wendelken<br />
Jürgen von der Lippe im Interview mit Julien Backhaus.<br />
Das Intervie finden Sie auch bei Wirtschaft TV<br />
hen. Wir Schauspieler haben ein bisschen<br />
mehr Exhibitionismus, ein bisschen mehr<br />
Harmoniebedürfnis. Wir haben eine kleine<br />
Störung, verglichen mit dem psychischen<br />
Mittelmaß, sind irgendwo Junkies, Abhängige<br />
von der Liebe des Publikums. Das<br />
kann man so sagen. Wir haben alle einen<br />
kleinen Schuss und wer diesen Schuss<br />
nicht hat, wird es eben nicht so weit bringen.<br />
Mit einer einzigen Ausnahme kenne<br />
ich auch niemanden, der dem Pensionsdatum<br />
entgegenfiebert.<br />
Ihr Kollege Eckhart von Hirschhausen<br />
fordert ja Humor auf Rezept. Jetzt mal<br />
ganz im Ernst: Wäre das was?<br />
Das habe ich schon vor 18 Jahren gefordert,<br />
in einer Glosse fürs Diners <strong>Magazin</strong>,<br />
die dann leider doch nicht gedruckt<br />
wurde. Das war so die Zeit, als die ersten<br />
Erkenntnisse gesammelt wurden, was das<br />
Lachen eigentlich bewirkt. Man braucht<br />
weniger Schmerzmittel, es stärkt das<br />
Immunsystem, den Kreislauf - das sind ja<br />
alles Dinge, die kann man nachgucken.<br />
Eckhart hat ja seine wunderbare und sehr<br />
erfolgreiche Stiftung und die Aktion „Klinikclowns“,<br />
das ist etwas, was sich weltweit<br />
durchgesetzt hat. Dazu gibt es ja<br />
auch Studien, das kann man ja alles nachweisen.<br />
Von daher wäre die Forderung<br />
durchaus angemessen, dass wir von den<br />
Kassen bezuschusst werden. (lacht)<br />
Sie legen generell sehr viel Wert auf<br />
eine ordentliche Ausdrucksweise und<br />
Sie haben ja auch Linguistik studiert.<br />
Sind Komiker, die sich gewählt ausdrücken,<br />
vielleicht sogar komischer?<br />
Ich denke da an Heinz Erhard.<br />
Na ja, wenn man eine Parodie auf gewählte<br />
Sprache nimmt, würde mir weniger<br />
Heinz Erhard als viel mehr Olaf Schubert<br />
einfallen. Aber man kann natürlich auch<br />
mit Verballhornung von Fremdwörtern arbeiten<br />
wie Paul Panzer oder Helge Schneider<br />
das auch manchmal gemacht haben.<br />
Ich war zwar einige Jahre lang Deutschlehrer<br />
aber ein Germanistikstudium ist<br />
natürlich genauso wenig eine Voraussetzung<br />
um Komiker werden zu können,<br />
wie alles andere. Wir haben jede Menge<br />
Seiteneinsteiger in diesen Beruf. Es ist<br />
eher so: Du hast den Wunsch, Komiker<br />
zu werden und wirst versuchen, das, was<br />
du vorher gemacht oder gelernt hast, dir<br />
in diesem Beruf nutzbar zu machen. Und<br />
ob du nun Pilot warst oder KFZ-Mechaniker<br />
oder Koch, wie bei Horst Lichter zum<br />
Beispiel - natürlich fließt das dann ein.<br />
Aber grundsätzlich ist Komiker ein Beruf<br />
der jedem, der diese Passion mitbringt,<br />
offensteht.<br />
Sie sind ja auch mehrfacher Bestseller-Autor.<br />
Haben Sie Ihre Bücher noch<br />
im Schrank stehen oder schon alle auf<br />
dem iPad?<br />
Also, mit der e-Book-Reader-Technologie<br />
arbeite ich natürlich schon aber meine<br />
Liebe gilt den Büchern. Ich habe drei<br />
e-Book-Reader, davon auch einen, den<br />
man mit in die Badewanne nehmen kann.<br />
Ganz einfach, weil ich gerne meine eigenen<br />
Texte in der Nähe habe, ohne ständig<br />
DIN A4-Blätter mit mir rumzuschleppen.<br />
Ich habe auch schon bei Lesungen<br />
den e-Book-Reader benutzt, weil ich<br />
gerne einen Text, den ich am Tag vorher<br />
geschrieben habe, einfach ausprobiere.<br />
Deswegen betreibe ich ja derzeit gerne<br />
Hallenshows mit normalem Comedy-Programm<br />
und Lesungen im etwas kleineren<br />
Rahmen parallel.<br />
Vielen Dank, Herr von der Lippe.<br />
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