Sachwert Magazin Ausgabe 50

Trumps Geldsegen - mit Risiken und Nebenwirkungen Trumps Geldsegen - mit Risiken und Nebenwirkungen

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22.12.2016 Aufrufe

www.sachwert-magazin.de EDELMETALLE ROHSTOFFE IMMOBILIEN BETEILIGUNGEN RARITÄTEN WISSEN Ausgabe 50 • GRATIS Trumps Geldsegen mit Risiken und Nebenwirkungen Bild: Depositphotos, ginophotos

www.sachwert-magazin.de<br />

EDELMETALLE ROHSTOFFE IMMOBILIEN BETEILIGUNGEN RARITÄTEN WISSEN<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>50</strong> • GRATIS<br />

Trumps<br />

Geldsegen<br />

mit Risiken und Nebenwirkungen<br />

Bild: Depositphotos, ginophotos


PROMOTION IN EIGENER SACHE<br />

<strong>Sachwert</strong> <strong>Magazin</strong><br />

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Jens Goerlich/Lufthansa


Martina Schäfer<br />

Redakteurin bei<br />

<strong>Sachwert</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Editorial<br />

BLM<br />

consult<br />

Editorial<br />

We‘ll make Amerika<br />

great again!<br />

Viel Konkretes, zu den Plänen, die er für Amerikas Zukunft hat, konnte man<br />

Donald Trump im Wahlkampf nicht aus der Nase ziehen. „We‘ll make Amerika<br />

great again!“ musste den Interessierten als Auskunft über den Strategieplan<br />

reichen. Die Wirtschaft möchte er ankurbeln. Das kann nur mit Hilfe von<br />

heißlaufenden Dollarpressen oder eine noch tiefere Verschuldung des Landes<br />

umgesetzt werden. Egal welche Variante er bevorzugt, die Inflation wird rauschend<br />

angekurbelt - und wird auch uns beeinflussen.<br />

Bild: Schäfer privat<br />

— MEHR ERFOLG DURCH —<br />

Betriebliches<br />

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Entgeltoptimierung<br />

Versorgungswerke<br />

<strong>Sachwert</strong>strategien<br />

Welche Auswirkungen das auf den Goldpreis bisher hatte und wohl 2017 weiter<br />

haben wird, zeigt Ihnen Claus Vogt auf.<br />

Auch Robert Halver ist davon überzeugt, dass in der derzeitigen weltpolitischen<br />

und -wirtschaftlichen Situation Edelmetalle unbedingt einen Platz im Portfolia<br />

einnehmen sollten.<br />

Von der Weltpolitik zur Deutschlandpolitik: Christian Lindner erzählt im Interview,<br />

welche Maßnahmen er auf Bundesebene für zunkunftsweisend hält.<br />

Zu guter Letzt erzählt Jürgen von der Lippe von seinen Erfahrungen und rät, das<br />

zum Beruf zu machen, was man wirklich gerne tut.<br />

Viel Freude beim Lesen und kommen Sie gut über die Feiertage und ins Neue<br />

Jahr!<br />

Herzlichst,<br />

Ihre Martina Schäfer<br />

Redakteurin<br />

• Wir schaffen mehr Liquidität, das heißt<br />

höheres „Netto vom Brutto“ für die Mitarbeiter.<br />

• Wir erzielen eine höhere Mitarbeitermotivation,<br />

das bedeutet eine verbesserte<br />

Mitarbeiterbindung ans Unternehmen.<br />

• Wir optimieren die Ertrags­ und Ergebnissituation<br />

im Unternehmen durch die eigene<br />

Unternehmerkasse.<br />

• Wir erhöhen somit die Lebensqualität für<br />

Menschen, für den Unternehmer und seine<br />

Mitarbeiter.<br />

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Telefon 0 9175-90 7680<br />

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Goldmarkt<br />

Trumps Inflationspolitik<br />

ist bullish für Gold<br />

Steigende Zinsen sind ein Zeichen für die Zuspitzung der Krise<br />

Im Zentrum<br />

von Trumps<br />

w i r t s c h a f t s -<br />

p o l i t i s c h e n<br />

Absichtserklärungen<br />

steht ein<br />

gewaltiges Infrastrukturprogramm<br />

zur Belebung der US-Wirtschaft.<br />

Finanziert werden kann das natürlich nur<br />

durch eine erhebliche Ausweitung der<br />

längst völlig aus dem Ruder gelaufenen<br />

Staatsverschuldung – oder durch Helikoptergeld<br />

der Zentralbank. Da beide Varianten<br />

inflationär sind, werden sie die<br />

Geldentwertung befeuern.<br />

Machen Sie sich also keine Illusionen: Eine<br />

Rückkehr zu geld- und staatsschuldenpolitischer<br />

Vernunft und Solidität wird es<br />

auch unter Präsident Trump nicht geben.<br />

Die Ende 2015 begonnene Edelmetallhausse<br />

wird also weitergehen.<br />

Goldpreis seit Anfang 2016 11% im Plus<br />

In den vergangenen Tagen ist der Goldpreis<br />

noch einmal deutlich unter Druck<br />

geraten. Beim Schreiben dieser Zeilen befindet<br />

er sich bei 1.133 $ pro Unze bzw.<br />

1.085 €. Damit notiert er in Dollar gerechnet<br />

noch immer 6,9% über dem Schlusskurs<br />

des Vorjahres, und in Euro sind es<br />

sogar 11,1%. Nicht schlecht, sollte man<br />

meinen, zumal der allseits bejubelte DAX<br />

im Moment nur ein Jahresplus von 5,8%<br />

aufweisen kann, während es der S&P<br />

<strong>50</strong>0 nach der spektakulären Trump-<br />

Rally der vergangenen Wochen auf ein<br />

Plus von 10,9% bringt.<br />

Gold pro Unze in € (schwarz) und<br />

DAX, (rot), prozentuale Entwicklung seit<br />

Jahresanfang Gold ist seit Jahresanfang fast<br />

doppelt so stark gestiegen wie der DAX.


Goldmarkt<br />

Der Autor<br />

Claus Vogt ist Finanzanalyst und<br />

Autor des Börsenbriefs „Krisensicher<br />

investieren“. Den von ihm<br />

entwickelten Gold-Preisbänder-<br />

Indikator nutzt er für Prognosen<br />

für die Investition vor allem im<br />

Gold- und Edelmetallsektor.<br />

Hohe Gewinne im<br />

Trading-Depot<br />

Nach dem steilen Goldpreisanstieg<br />

des ersten Halbjahres fühlen<br />

sich diese Gewinne bei vielen Goldanlegern<br />

aber offenbar wie Verluste an. Das<br />

sagen Ihnen jedenfalls die hier nicht gezeigten<br />

Sentimentindikatoren, die ähnlich<br />

einseitige Werte erreicht haben wie vor<br />

einem Jahr.<br />

Mich erstaunt das ein wenig. Denn wir haben<br />

in den vergangenen Monaten durch<br />

das konsequente Nachziehen von vorsorglichen<br />

Stop-Loss-Orders in unserem<br />

Trading-Depot mit Aktien von Gold- und<br />

Silberminen Gewinne in Höhe von 56,7%,<br />

34,2%, 12,8%, 31,5%, 47,1%, 40,9%,<br />

37,7%, 36% und 30,7% realisiert.<br />

Steigende Zinsen sind kein Grund für<br />

einen fallenden Goldpreis<br />

Begründet wird der jüngste Rückschlag<br />

der Edelmetalle allenthalben mit der aktuellen<br />

Fed-Entscheidung, die kurzfristigen<br />

US-Zinsen von 0,25% auf 0,5% anzuheben.<br />

Steigende Zinsen seien schlecht für<br />

Gold, weil Gold keinen Ertrag abwirft.<br />

Dieser immer wieder zu lesende Gedanke<br />

ist in dreifacher Hinsicht interessant:<br />

Erstens lässt sich dieser Zusammenhang<br />

historisch nicht belegen. Im Gegenteil. So<br />

sind die von der Zentralbank festgesetzten<br />

kurzfristigen Zinsen während der großen<br />

Goldhausse der 1970er Jahre in den USA<br />

von 3,7% bis in den zweistelligen Bereich<br />

geklettert. Auch in den Jahren 2004 bis<br />

2007 stiegen die kurzfristigen US-Zinsen,<br />

von 1% auf 5,25%, während sie in den<br />

Baissejahren 2011 bis 2015 nahe 0% fixiert<br />

waren.<br />

Zweitens steht die Behauptung auch argumentativ<br />

auf dünnem Eis. Denn steigende<br />

Zinsen sind häufig ein Zeichen für<br />

zunehmende Geldentwertung und für krisenhafte<br />

Zuspitzungen in hoch verschul-<br />

deten Ländern. Gold schützt Ihr Vermögen<br />

gegen beides.<br />

Drittens schließlich ist es mir zumindest<br />

nicht aufgefallen, dass die Analysten und<br />

Journalisten, die diesen Zusammenhang<br />

behaupten, in Zeiten fallender Zinsen und<br />

verantwortungsloser Nullzinspolitik mit<br />

dem gleichen Argument auf die Attraktivität<br />

von Gold verwiesen hätten. Aber<br />

vielleicht ist mir das nur entgangen.<br />

Risikoindikator der Aktienmärkte auf<br />

Höchstwerte gestiegen<br />

Der Risikoindikator der Aktienmärkte ist<br />

im Lauf der jüngsten Aktienrally auf Extremwerte<br />

gestiegen. In den vergangenen<br />

100 Jahren war das nur sechs Mal der Fall.<br />

Die Liste dieser Warnsignale liest sich wie<br />

das Who is Who der großen Aktiencrashs:<br />

In fünf dieser Fälle haben sich die Aktienkurse<br />

anschließend mindestens halbiert.<br />

Nach dem Signal des Jahres 1929 ging es<br />

sogar knapp 90% bergab.<br />

Wird sich das Jahr 2017 in diese prominente<br />

Liste einreihen? Die extreme fundamentale<br />

Überbewertung, die sich auch<br />

jetzt wieder an den Aktienmärkten zeigt,<br />

legt die Vermutung nahe, dass dieser Indikator,<br />

der so selten Warnsignale gibt,<br />

wieder einen Treffer landen wird.<br />

Steigende Zinsen sind Gift für die Börse,<br />

heißt es völlig zu Recht, weil sich dieser<br />

Zusammenhang im Unterschied zu Gold<br />

tatsächlich immer wieder gezeigt hat.<br />

Nach der jüngsten Zinsanhebung der Fed<br />

ist die Luft der extrem heiß gelaufenen<br />

Aktienmärkte deutlich dünner geworden.<br />

Deshalb sollten Sie dieses seltene Warnsignal<br />

nicht auf die leichte Schulter nehmen.<br />

Gold ist Ihre Versicherung, wenn diese<br />

Blase platzt. Und nach der jüngsten Korrektur<br />

gibt es bei den Goldminenaktien<br />

wieder höchst attraktive Kaufgelegenheiten.<br />

Bild: Depositphotos, pabkov, Quelle Chart: StockCharts.com


Investment Anzeige<br />

Bilder: Depositphotos, inaquim, anclave<br />

Orangenplantagen<br />

in Paraguay<br />

Konservative Investition mit hohen jährlichen Erträgen<br />

In für Anleger schwierigen Zeiten<br />

suchen Investoren weltweit nach<br />

renditeträchtigen aber dennoch<br />

sicheren Anlageformen. Einige innovative<br />

Firmen halten originelle,<br />

überraschend überzeugende<br />

Lösungen bereit.<br />

Wenn Banken keine Zinsen mehr<br />

auf Einlagen zahlen wollen, die<br />

Renditen von Staatsanleihen und<br />

Obligationen gegen Null tendieren<br />

und Aktien- wie Immobilienmärkte<br />

überhitzt und teuer werden, dann bleibt<br />

Anlegern nur noch, über den Tellerrand<br />

hinauszuschauen. Sie müssen jenseits der<br />

Landesgrenzen nach lukrativen, aber dennoch<br />

sicheren Investitionsmöglichkeiten<br />

Ausschau halten.<br />

„Einem Ankaufspreis von 15.200 USD stehen<br />

jährliche Auszahlungen von bis zu 4.600 USD<br />

in der Hochphase gegenüber“<br />

Carsten Pfau<br />

Plantagenprojekte bieten seit jeher ausgesprochen<br />

hohe Ertragsmöglichkeiten. Dies<br />

ist jedoch nur der Fall, sofern das Umfeld<br />

und die Begleitumstände stimmen, und<br />

vor allem, wenn die richtigen Partner involviert<br />

sind.<br />

Die deutsche Agri Terra Gruppe kann<br />

uneingeschränkt als erfahrener<br />

Agro-Investor bezeichnet werden,<br />

schließlich ist das Familienunternehmen<br />

seit über zwanzig<br />

Jahren erfolgreich<br />

in der südamerikanischen Landwirtschaft<br />

tätig. Das Unternehmen<br />

gehört inzwischen zu den<br />

1 % der größten Rinderzüchter Paraguays.<br />

Paraguay ist weltweit der sechstgrößte<br />

Exporteur von Rindfleisch. Außerdem ist


Anzeige Investment<br />

Agri Terra auf dem Sprung in die Top-5 der<br />

dortigen Produzenten von Zitrusfrüchten.<br />

Besonders hervorzuheben ist, dass Agri<br />

Terra seit einigen Jahren ausgesuchte<br />

Investoren einlädt, sich am lukrativen und<br />

vor allem zukunftsträchtigen Agrarsektor<br />

zu beteiligen.<br />

Paraguay – ideales Umfeld für<br />

Orangenplantagen<br />

Der Bedarf an Orangen ist in Paraguay<br />

enorm und exponentiell wachsend. Supermärkte<br />

schießen landesweit wie Pilze<br />

aus dem Boden, der Neubau von Hotelprojekten<br />

boomt, und große Saft- und<br />

Limonadenhersteller erschließen sich laufend<br />

neue Exportmärkte. Die heimische<br />

Zitrusproduktion kann kaum Schritt halten<br />

und der große Nachbar Brasilien, der<br />

weltgrößte Orangenproduzent, gibt kaum<br />

etwas ab. Denn dort wird nahezu die gesamte<br />

Orangenproduktion für die Herstellung<br />

von Saftkonzentrat verbraucht.<br />

Der Import von qualitativ hochwertigen<br />

Zitrusfrüchten aus Argentinien ist die<br />

einzige verbleibende Alternative, jedoch<br />

für paraguayische Unternehmen teuer,<br />

zudem langwierig und umständlich. Dennoch<br />

importiert Paraguay über 85 % seines<br />

Orangenbedarfs aus dem westlichen<br />

Nachbarland.<br />

Konservative Investition mit<br />

dynamischer Komponente<br />

Anleger der Agri Terra Gruppe erwerben<br />

in Paraguay eigene, im Grundbuch auf den<br />

Namen des Investors<br />

registrierte, Landflächen.<br />

Das Landeigentum<br />

gehört weltweit,<br />

so auch in Paraguay,<br />

zu den tendenziell<br />

eher konservativen<br />

Anlageformen, mit der<br />

ein Anleger eine nachhaltige<br />

Werterhaltung<br />

sowie kontinuierlichen<br />

Wertzuwachs erreichen<br />

möchte.<br />

Jedoch kommt bei<br />

dem Angebot des<br />

Ein Orangenbaum<br />

trägt 25 Jahre und<br />

länger Früchte. Ist die<br />

fruchtbare Lebensphase<br />

vorbei, bringt sein<br />

Holz eine satte Schlusszahlung.<br />

deutschen Agraranbieters<br />

eine dynamische Komponente<br />

hinzu. Das Unternehmen bewirtschaftet<br />

die von Investoren erworbenen Flächen<br />

gemeinsam mit den eigenen Ländereien<br />

im Rahmen einer großen, professionell<br />

entwickelten Orangenplantage. Durch<br />

den Verkauf der geernteten Früchte, der<br />

per Abnahmegarantie gesichert ist, werden<br />

sehr stattliche Einnahmen erzielt. Diese<br />

führen nach Abzug der zugehörigen<br />

Kostenkomponenten zu ebenso stattlichen<br />

Renditen. Dabei produzieren die<br />

gepflanzten Orangenbäume für mindestens<br />

25 Jahre Früchte. Im Anschluss kann<br />

der Baumbestand veräußert werden, was<br />

nochmals zu einem außerordentlichen Ertrag<br />

aus dem Holzverkauf führt. Später ist<br />

eine erneute Bepflanzung ebenso möglich<br />

wie eine Nutzung der zugehörigen Flächen<br />

als Bauland.<br />

Mindestens 4.000 Einzelparzellen möchte<br />

Agri Terra im Rahmen des bereits begonnen<br />

Orangen-Projekts veräußern. Ein<br />

Anleger darf in der Spitze mit jährlichen<br />

Rückflüssen zwischen 4.600 USD und<br />

5.200 USD rechnen. Basierend auf Ankaufkosten<br />

zwischen 15.200 USD und<br />

18.800 USD pro Einzelparzelle ist dies<br />

eine ausgesprochen lukrative Investition.<br />

Vor dem Hintergrund des im Grundbuch<br />

abgesicherten Landbesitzes im<br />

stabilen, wirtschaftlich immer stärker werdenden<br />

Paraguay, darf diese Anlage als<br />

konservativ-sicher angesehen werden.<br />

Auch die Umwelt freut sich bei diesem<br />

Projekt über viele neue Bäume und die<br />

Ansiedelung von Bienenpopulationen.<br />

Hohe Renditen mit Sicherheit und gutem<br />

Gewissen sorgen dafür, dass das Geschäft<br />

der Agri Terra boomt.<br />

bereits ab 15.200 US-Dollar<br />

LANDEIGENTUM in Paraguay (Südamerika)<br />

& OrangenRENTE<br />

Starke Argumente für Ihr attraktives jährliches Zusatzeinkommen<br />

• Eigentum an Landparzelle<br />

im Grundbuch eingetragen<br />

• voraussichtliche jährliche<br />

Auszahlungen von bis zu 4.600 USD<br />

pro Parzelle (ab dem 4. Jahr)<br />

über 22 Jahre hinweg<br />

• Prognostiziert zusätzliche<br />

Schlusszahlung (Holzverkauf)<br />

iHv. 4.000 USD (25. Jahr)<br />

• Nachpflanzgarantie (bis zu 10 %)<br />

• Vertrag nach deutschem Recht,<br />

Deutsche Leitung,<br />

Deutscher Ansprechpartner<br />

• Versicherung gegen Hauptrisiken,<br />

keine Nachschusspflicht<br />

• Externe Zertifizierung<br />

durch international<br />

anerkannten Wirtschaftsprüfer<br />

• Eigener Market Place<br />

für Parzellenhandel<br />

…und viele mehr! Informieren Sie sich unter www.Agri-Terra.de/Info@Agri-Terra.de /Telefon 05 21-9596 2301


Geldmarkt<br />

Robert Halver (links),<br />

erklärte Manuel Koch die<br />

aktuelle Finanzmarktlage.<br />

Bild : WTV<br />

Gold sollte auf jeden<br />

Fall ins Depot<br />

Robert Halver rät, das Vermögen zu 10 Prozent in Edelmetallen zu sichern. Das Spekulieren<br />

mit Währungen von Schwellenländern hält er für riskant aber noch am ehesten profitabel.<br />

Herr Halver, Gold, Silber, Platin und<br />

Palladium - alles ist in letzter Zeit ordentlich<br />

gestiegen. Ist das ein Anzeichen<br />

dafür, dass die Menschen sichere<br />

Häfen brauchen oder wieso flüchten<br />

sich viele in diese Edelmetalle?<br />

Wir haben Probleme, diese werden sicherlich<br />

nicht sofort spürbar, indem die<br />

Finanzmärkte zusammenbrechen, aber<br />

natürlich muss man wissen, ohne Notenbanken<br />

wären unsere Finanzmärkte nicht<br />

mehr zu halten. Dann hätten wir ein Ende<br />

dieser Finanzwelt, wir wären ruiniert. Das<br />

ist für viele, auch für mich, ein Argument<br />

zu sagen, dass man auch in Edelmetalle<br />

investieren muss. Da gibt es zwar, sollten<br />

die Ankäufe physischerseits erfolgen, keine<br />

laufende Rendite, aber Renditen gibt<br />

es auch in den größten Alternativanlageklassen<br />

wie dem Rentenmarkt nicht. Dies<br />

wird den Goldpreis sicherlich stabilisieren,<br />

aber es bleibt auch dabei, dass die Notenbanken<br />

ein Durchmarschieren nach oben<br />

verhindern werden, denn es darf keine<br />

Ersatzbefriedigung zum Geld geben, da<br />

unsere Finanzwelt ja mit Geld gerettet<br />

wird. Wäre Gold die Alternative, hätte<br />

Geld ausgedient. Doch das werden die<br />

Notenbanken durch Drückung des Goldpreises<br />

an derivaten Finanzmärkten weiter<br />

verhindern.<br />

Gibt es eine Faustformel dafür, wie<br />

viel Gold, Silber und anderes Edelmetall<br />

man im Depot haben sollte,<br />

10 Prozent, 20 Prozent?


Das muss jeder selbst wissen. Ich halte für<br />

mich persönlich 10 Prozent für attraktiv.<br />

Wie wird es Ihrer Meinung nach auf<br />

dem Edelmetallmarkt weitergehen?<br />

Es wird vielleicht etwas schwanken, aber<br />

ich glaube nicht, dass wir dramatisch einbrechen<br />

werden. Dazu ist einfach auch<br />

die Verschuldung weltweit zu groß. Viele<br />

Anleger sehen ja jeden Tag was passiert.<br />

Die Verschuldung in Europa nimmt zu,<br />

wir haben keine rund laufenden Konjunkturen,<br />

wir haben Bonitätsprobleme,<br />

wir haben Terrorgefahr. Da sind Gold,<br />

Palladium, Silber oder Platin nach wie<br />

vor interessant. Aber noch einmal, nach<br />

oben ist kein Wegschießen möglich, das<br />

verhindern die Notenbanken. Aber wenn<br />

wir in der Finanzwelt in Europa so weitermachen,<br />

werden wir den Tag erleben, an<br />

dem man noch dankbar ist, Gold, Silber,<br />

Platin und so weiter zu haben.<br />

Im letzten Jahr ist der Ölpreis in den<br />

Keller gerasselt, inzwischen hat er<br />

sich wieder ein wenig stabilisiert.<br />

Wie sehen Sie da die Zukunft?<br />

Ja, man müsste in die Köpfe der Protagonisten<br />

der OPEC-Mitgliedsländer reinschauen<br />

können. Das geht es Hü und<br />

wieder Hott. Auf der einen Seite gibt es<br />

keinen dramatischen Abfall, das wird man<br />

verhindern, aber es gibt auch keinen drastischen<br />

Anstieg nach oben, weil einfach<br />

Alternativen da sind. Stichwort Fracking,<br />

vor allem in den USA ist das Thema hochattraktiv.<br />

Das ist ein ganz massives Brett da<br />

oben, das man nicht durchstoßen möchte.<br />

Die Iraner würden gerne mehr produzieren,<br />

das wollen die Saudis verhindern und<br />

in diesem Spannungsfeld ist das ganze anzusiedeln.<br />

Ich halte Rohstoffe, abgesehen<br />

von Trading-orientierten Anlagestrategien<br />

nicht für besonders interessant.<br />

Wie sieht das mit Währungen aus?<br />

Euro oder Dollar zum Beispiel?<br />

Auch hier sieht man ganz klar, dass die<br />

Amerikaner keine Zinserhöhungen mehr<br />

machen wollen. Die Zinserhöhung wird<br />

in den USA zerredet. Das haben wir bei<br />

den letzten “Meetings of the Minute“,<br />

also im Protokoll der US-Notenbank, gesehen.<br />

Der Euro könnte Ende des Jahres<br />

bei 1,12 Euro, beziehungsweise 1,30<br />

Euro stehen, da wird man nicht sehr viel<br />

sehen. Interessanter wäre vielleicht der<br />

Blick auf die Währungen der Schwellenländer,<br />

weil man noch nicht genau<br />

weiß, wie sich diese Länder entwickeln<br />

werden. Aber das wird relativ schwierig<br />

werden, denn Sie bekommen ja nicht<br />

die Nachrichten aus China und Co. Sie<br />

wissen folglich nicht, was dort wirklich<br />

passiert. Wenn Sie überhaupt spekulieren<br />

wollen, würde ich sagen, nehmen Sie<br />

Währungen der Schwellenländer, wohl<br />

gemerkt, mit Risiken.<br />

Vielen Dank für Ihre Ausführungen.<br />

Robert Halver<br />

ist Leiter Kapitalmarktanalyse<br />

bei der Baader Bank. Er<br />

ist als Kapitalmarkt- und<br />

Börsenkommentator sowie<br />

Kolumnist eine feste Größe<br />

des Börsenparketts.<br />

Bild : Halver


Investment<br />

Solides Anlagekonzept mit bislang<br />

+ 8,86 % Kurszuwachs in 2016<br />

German Real Estate ETI startet 2017 in sein viertes Jahr<br />

Das Gros der Investoren orientiert<br />

sich bei der Geldanlage in der Regel<br />

an Größe und Bekanntheitsgrad von<br />

Produktanbietern, obwohl sie keine<br />

Erfolgsgaranten sind. Es sind gerade<br />

die Anlagekonzepte von kleineren<br />

Anbietern, bei denen es lohnt, sich<br />

näher damit zu befassen. Gerade vor<br />

dem Hintergrund der anhaltenden<br />

Niedrigzinsphase sollten Anleger<br />

auch mal dorthin blicken, wohin die<br />

Masse nicht sieht. Ein Erfolgsbeispiel<br />

ist das auf deutsche Wohnimmobilien<br />

basierende German Real Estate ETI,<br />

das täglich an der Börse Frankfurt gehandelt<br />

werden kann.<br />

Über das Zinsänderungsrisiko von Anleihen<br />

haben viele Privatanleger keine Vorstellung.<br />

Auch institutionelle Anleger wie<br />

Lebensversicherungen und Pensionskassen<br />

unterschätzen die Auswirkung von Zinsanstiegen<br />

auf die Rentenkurse. Steigen die<br />

Marktrenditen nur um einen Prozentpunkt,<br />

fallen die Kurse von 10jährigen Bundesanleihen<br />

um rund zehn Prozentpunkte ab,<br />

also z. B. von 100 % auf 90 % des Nennwerts<br />

- extrem für eine vermeintlich sichere<br />

Geldanlage! Aufgrund der hohen Kreditaufnahme<br />

von Staaten und Unternehmen<br />

zu Billigzinsen ist das Ausmaß und deren<br />

Folgen bei Zinssteigerungen schwer absehbar.<br />

Letztendlich werden die Inhaber von<br />

Anleihen sowie Lebens- und Rentenversicherungen<br />

die großen Verlierer sein.<br />

Das German Real Estate ETI generiert<br />

seinen Wertzuwachs aus einem Portfolio<br />

deutscher Wohnimmobilien in den Regionen<br />

Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen,<br />

Sachsen-Anhalt und Großraum Berlin.<br />

Die Zinskupons der erworbenen Immobilienanleihen<br />

ergeben sich aus der Mietrendite.<br />

Dadurch unterliegt das German Real<br />

Estate ETI keinen kapitalmarktbedingten<br />

Zinsänderungsrisiken, was durch einen<br />

stabilen Kursverlauf in 2016 trotz Brexit,<br />

US-Präsidentschaftswahlen etc. eindrucksvoll<br />

bewiesen wurde. Seit Emission<br />

im Sommer 2014 erzielte das Wertpapier<br />

einen Kurszuwachs von + 19,20 % inkl.<br />

Ertragsausschüttungen, im Jahr 2016 zum<br />

Stichtag 30.11. + 8,86 %. Gehandelt wird<br />

das bei der Europäischen Zentralbank registrierte<br />

German Real Estate ETI täglich<br />

an der Börse Frankfurt. Der Emittent sorgt<br />

für eine tägliche Handelsliquidität. Das ETI<br />

ist aufgrund des Insolvenzschutzes vergleichbar<br />

mit einem börsengehandelten<br />

Indexfonds (ETF). Als Wirtschaftsprüfer<br />

wurde mit PricewaterhouseCoopers eine<br />

der weltweit renommiertesten Adressen<br />

bestellt, die auch den Jahresbericht erstellt.<br />

Investitionsbeispiel:<br />

Denkmalschutzobjekt in<br />

Chemnitz Kaßberg<br />

Initiator und Berater von Emittent und<br />

Verwaltungsgesellschaft ist die <strong>Sachwert</strong><br />

Capital Management GmbH mit Sitz in<br />

Bayreuth. Das Family Office ist spezialisiert<br />

auf das Portfoliomanagement von deutschen<br />

Wohnimmobilien. Das inhabergeführte<br />

Unternehmen, das in einer feinen<br />

Jugendstilvilla unweit des Festspielhügels<br />

ansässig ist, betreut auch eine eigene<br />

Familien-Stiftung. Der geschäftsführende<br />

Gesellschafter und Mitbegründer, Matthias<br />

Schmidt, war vorher viele Jahre für<br />

namhafte Banken und Investmenthäuser<br />

in München, Nürnberg, Stuttgart und zuletzt<br />

als Direktor einer Kapitalverwaltungsgesellschaft<br />

in Frankfurt am Main tätig.<br />

Bild: <strong>Sachwert</strong> Capital<br />

German Real Estate ETI (WKN: A13 FRL)<br />

+ 19,20 % Kurszuwachs seit Emission<br />

Monatsultimokurse unter<br />

Berücksichtigung von<br />

Ertragsausschüttungen<br />

German Real Estate ETI<br />

WKN: A13 FRL<br />

Verwaltungsgesellschaft:<br />

Argentarius ETI Management Ltd.<br />

Berater:<br />

<strong>Sachwert</strong> Capital Management GmbH<br />

Wirtschaftsprüfer:<br />

PricewaterhouseCoopers<br />

Handel:<br />

Börse Frankfurt, 9:00 Uhr bis 17:30 Uhr,<br />

kleinste handelbare Einheit: 1 Anteil<br />

Infos: www.german-real-estate-eti.de<br />

Quelle: Börse Frankfurt


Börse<br />

Aktien-Faustformel<br />

So bewerten Sie jede Aktie<br />

richtig!<br />

Bild: Baron<br />

Gibt es eine einfache Faustformel, mit der<br />

man beurteilen kann, ob eine Aktie aus<br />

fundamentaler Sicht günstig bewertet ist?<br />

Benjamin Graham, der Lehrmeister von<br />

Warren Buffett, hat eine solche Bewertungsformel<br />

erfunden. Sie berücksichtigt<br />

sowohl den Substanz- als auch den Ertragswert<br />

eines Unternehmens.<br />

Konkret wird zunächst der in einem typischen<br />

Jahr vom Unternehmen erwirtschaftete<br />

Gewinn je Aktie mit dem Eigenkapital<br />

je Aktie sowie mit dem Faktor 22,5<br />

multipliziert. Aus dem sich ergebenden<br />

Produkt wird anschließend die Wurzel gezogen.<br />

Heraus kommt der »fundamentale<br />

Wert« einer Aktie nach Graham.<br />

Nach Graham ist dies der Maximalpreis,<br />

den ein defensiver Investor für eine Aktie<br />

bezahlen sollte. Kostet eine Aktie weniger<br />

als die Formel ergibt, dann ist sie unterbewertet<br />

und attraktiv für einen Kauf.<br />

Kostet eine Aktie so viel wie die Formel<br />

Der Autor<br />

Oliver Baron<br />

studierte in Tübingen,<br />

Bristol und Berlin und<br />

ist seit 2007 als Experte<br />

für die BörseGo AG<br />

tätig.<br />

Diese und weitere<br />

hilfreiche Tipps<br />

finden Sie im<br />

Börsenkalender 2017<br />

ISBN: 978-3-95972-009-0<br />

FinanzBuch Verlag<br />

ergibt oder gar mehr, dann sollten konservative<br />

Investoren die Finger von dem<br />

Papier lassen!<br />

Für Banken und andere Finanzunternehmen<br />

eignet sich Grahams Faustformel<br />

übrigens nicht. Implizit ist in der Formel<br />

enthalten, dass eine Aktie nicht mehr als<br />

das 1,5-fache des Buchwertes (spezieller:<br />

des Eigenkapitals) je Aktie oder das 15-<br />

fache des Gewinns je Aktie kosten sollte.<br />

Die Multiplikation von 1,5 mit 15 ergibt<br />

nämlich gerade den Faktor 22,5. Allerdings<br />

darf eine Aktie bei einem der beiden<br />

Faktoren höher bewertet sein, wenn die<br />

Bewertung anhand des anderen Faktors<br />

niedriger ausfällt.<br />

Die Formel ignoriert viele Einflussgrößen,<br />

die für die korrekte Aktienbewertung<br />

ebenfalls wichtig sein können. Deutliche<br />

Über- oder Unterbewertungen können<br />

mit der Faustformel aber leicht erkannt<br />

werden.<br />

+49(0)841 981601320


Interview<br />

Comeback mit 20 Prozent?<br />

Christian Lindner setzt mit seiner FDP auf Gründergeist und Freiheit.<br />

Bild:FDP<br />

Herr Lindner, Sie sind auffällig oft mit<br />

jungen Leuten zu sehen. Kommt die<br />

FDP bei dieser Zielgruppe gut an?<br />

Ja, die FDP ist eine Partei, die Lust auf<br />

Zukunft hat und machen will. Jeder, der<br />

noch etwas vor hat und sein Leben aktiv<br />

anpackt, kann in der FDP eine politische<br />

Heimat finden. Wir geben uns jedenfalls<br />

nicht mit dem Status Quo zufrieden. Wir<br />

wollen nicht nur den bisherigen Wohlstand<br />

umverteilen. Wir müssen wieder daran<br />

denken, dass man durch Fortschrittsgeist<br />

und Investitionen zukünftigen Wohlstand<br />

auch erarbeiten muss.<br />

Die FDP war fast immer eine Nischenpartei,<br />

bei der letzten Bundestagswahl<br />

sind sie dann sogar untergegangen. Sie<br />

brauchen doch jetzt diesen Gründergeist<br />

par excellence. Ein Comeback mit<br />

20 Prozent, das wäre doch mal was.<br />

Gründergeist ist das richtige Stichwort.<br />

Die FDP ist natürlich eine besondere Partei.<br />

Für uns ist Freiheit wichtiger als Gleichheit<br />

und das sieht nicht jeder so. So what? Es<br />

ist in der Demokratie ja auch notwendig,<br />

dass es Unterschiede gibt. Gründergeist<br />

ist im doppelten Sinne für uns bedeutsam.<br />

Zum einen, weil wir selbst ja eine<br />

Art Start-Up sind. Die FDP hat sich neu<br />

erfunden, mit klassischen Werten, aber<br />

eben doch neuen Methoden. Wir haben<br />

auch die Dosis an Liberalität im Programm<br />

erhöht, Bildung ganz vorne als wichtigste<br />

Voraussetzung für ein selbstbestimmtes<br />

Leben. Zudem Erneuerung der Marktwirtschaft<br />

mit weniger Bürokratie für den<br />

Mittelstand, jedoch mit klaren Regeln für<br />

Banken und Silicon-Valley-Unternehmen.<br />

Unser Gründergeist steht auch dafür, dass<br />

wir denen, die etwas eigenes gründen<br />

möchten, die Hürden aus dem Weg räumen<br />

wollen.<br />

Würden wir jetzt rausgehen und die<br />

Leute nach dem Programm oder den<br />

Standpunkten der FDP fragen, dann<br />

kämen wir wahrscheinlich nicht so<br />

weit. Warum sind die etablierten Parteien<br />

so zögerlich und leise, ihre Programme<br />

zu verkaufen?<br />

Ich bin überhaupt nicht zögerlich und<br />

leise. Ich halte es für falsch, dass wir in<br />

Deutschland eine Erbschaftssteuer bekommen,<br />

wie die große Koalition sie vorschlägt.<br />

Diese führt dazu, dass ein Milliardär<br />

mit Betriebsvermögen überhaupt<br />

keine Steuern zahlt, aber enorm bürokratisch<br />

belastet wird. Hier ist mein Deal: Du<br />

zahlst 10 Prozent auf die Erbschaft, hast<br />

aber dafür keinerlei Bürokratie. Sie können<br />

handeln und sich auf andere Zeiten<br />

einstellen. Gleichzeitig gibt es keine Privilegien<br />

mehr für den, der privat ein Haus<br />

vererbt oder ein Unternehmen eine Generation<br />

weitergibt. Wo ist das Problem mit<br />

klaren Positionen? Ich habe keins.<br />

Die FDP will den Bildungsföderalismus in<br />

Deutschland reformieren. In 16 Ländern<br />

muss jedes Mal das Rad der Bildungspolitik<br />

neu erfunden werden. Die Wahl ist doch,<br />

dass Deutschland im Wettbewerb zu Nordamerika<br />

und China steht. Also können wir<br />

uns doch diesen Bildungsföderalismus so<br />

nicht mehr erlauben. Wir brauchen mehr<br />

Mobilität, mehr Vergleichbarkeit und wir<br />

brauchen auch den Bund mit seinen finanziellen<br />

Möglichkeiten, um Bildung zu<br />

modernisieren, für gute Gebäude zu sorgen<br />

und einen Beitrag zu leisten, dass digitale<br />

Lernmethoden endlich in den Schulen<br />

ankommen. Nicht nur in den privaten,<br />

auch in den öffentlichen Schulen.<br />

Haben Sie denn noch irgendwas für<br />

die Gründer, für die Unternehmer?<br />

Ein bürokratiefreies erstes Jahr für die<br />

Gründer und generell eine Reduktion.<br />

Fragen Sie doch mal Gründer, ob sie damit<br />

zufrieden sind, dass sie Umsatzsteuervoranmeldungen<br />

machen müssen, obwohl<br />

sie noch gar nicht am Markt sind.<br />

Nein, generell ist das Problem Bürokratie<br />

in Deutschland eine Gefahr für unseren<br />

Wohlstand. Ludwig Erhard glaubte noch,<br />

der Sozialismus sei die größte Gefahr für<br />

unseren Wohlstand, heute müssen wir<br />

sagen, die größte Gefahr ist ein Bürokratismus,<br />

der seine Tentakel in jeden Winkel<br />

des Alltags schlägt. Warum nicht mal<br />

anders herum denken? Mein konkreter<br />

Vorschlag: Wir schaffen das deutsche Arbeitszeitgesetz<br />

ab und übernehmen die<br />

europäische Regelung. Unser deutsches<br />

Arbeitszeitgesetz sagt ja, dass ein Arbeitnehmer<br />

nur acht Stunden am Stück<br />

arbeiten darf und dann muss er 11 Stunden<br />

warten, bis der nächste Arbeitstag<br />

beginnt. Warum gehen wir nicht auf eine<br />

Wochenarbeitszeit, wie die europäische<br />

Richtlinie sie vorsieht? Dann können die<br />

Beschäftigten selber entscheiden, ob sie<br />

vielleicht einmal 14 Stunden ranklotzen<br />

und dafür am nächsten Tag ganz frei machen<br />

oder nur am Nachmittag arbeiten.<br />

Also mehr Freiheit, insbesondere Freiheit<br />

von lästiger Bürokratie.<br />

Sie sind nun schon seit sehr vielen<br />

Jahren Berufspolitiker. Nur etwa 15<br />

Prozent der Deutschen würden einem<br />

Politiker und seinen Worten vertrauen.<br />

Was müsste passieren, damit Politiker<br />

Personen sind, zu denen man ein<br />

Vertrauensverhältnis aufbauen kann?


Interview<br />

Mit der Frage kann ich ganz wenig anfangen.<br />

Ich sage was ich denke und ich tue,<br />

was möglich ist. Ich glaube, dass wir vertrauenswürdig<br />

sind und insofern will ich in<br />

diesen Negativdiskurs auch gar nicht einstimmen.<br />

Sie als Medien, als Lügenpresse,<br />

haben ja noch viel größere Probleme.<br />

Muss ein Politiker 100 Prozent transparent<br />

sein?<br />

Nein. Ich bin es nicht und ich will es auch<br />

nicht. Ein Politiker darf auch Fehler haben.<br />

Ein Politiker darf Fehler machen, private<br />

Leidenschaften und Privatsphäre<br />

haben.<br />

Aber wenn Sie jetzt in Ihrem<br />

Beruf, als Vertreter<br />

Ihrer Wähler, einen Fehler<br />

machen und diesen vertuschen<br />

oder transparent damit<br />

umgehen, das ist schon<br />

ein Unterschied.<br />

Ja, wenn Sie das unter Transparenz<br />

zu verstehen, klar.<br />

Aber wenn Transparenz heißt,<br />

dass man keine Privatsphäre<br />

mehr hat, dann würde ich<br />

davor warnen. Auch Politiker<br />

haben ein Recht darauf, nicht<br />

alles geht die Öffentlichkeit etwas<br />

an.<br />

Was für Menschen werden<br />

überhaupt Politiker?<br />

Ich kann mit der Verallgemeinerung „die<br />

Politiker“ nicht viel anfangen, weil es ganz<br />

unterschiedlich ist, aber ich kann Ihnen sagen,<br />

wie es bei mir war. Mit 18 wollte ich<br />

zu Hause ausziehen, mein eigenes Auto<br />

haben und ich wollte bei niemandem Danke<br />

dafür sagen, dass er es bezahlt, sondern<br />

das Geld selbst verdienen. Deshalb<br />

habe ich ein Gewerbe angemeldet. Das<br />

war mein Lebensgefühl, diese Freude darauf,<br />

auf eigenen Beinen zu stehen. Und<br />

weil ich mich politisch engagieren wollte,<br />

war ich Schulsprecher meiner Schule. Bei<br />

übergeordneten Fragen ist man sofort in<br />

der Kommunal- oder Landespolitik. Da<br />

habe ich mir die Parteien angeschaut und<br />

zu meinem Lebensgefühl, also anpacken,<br />

Neugier auf die Zukunft, zu diesem Lebensgefühl<br />

passte nur die FDP. Und weil<br />

ich dieses Lebensgefühl schätze, möchte<br />

ich es auch für viele Menschen verteidigen,<br />

die es teilen. Wir leben in einer Zeit, in der<br />

die Politik oder die Regierung den einzelnen<br />

doch zu oft bürokratisieren, bevormunden,<br />

bespitzeln und vor allen Dingen<br />

abkassieren will. Das kostet uns sehr viele<br />

Freiheiten, sehr viele Möglichkeiten, das eigene<br />

Leben selbstbestimmt zu führen.<br />

Fühlt man sich als Politiker im Alltag eigentlich<br />

oft erfolgreich in dem, was man<br />

tut? Es wird ja immer viel kritisiert.<br />

Nein. Meine Alltagserfahrung ist, dass<br />

ich viele Menschen treffe und mit ihnen<br />

spreche. Klar, FDP-Vorsitzender zu sein<br />

bedeutet im Moment sehr viel Außendienst,<br />

sehr viel Vertrieb sozusagen. Nicht<br />

nur Tätigkeiten im Landtag, sondern auch<br />

viel unterwegs sein. Mich sprechen die<br />

Leute eigentlich eher auf der Straße oder<br />

auf dem Bahnhof an und sagen, es wird<br />

Zeit, dass ihr wieder kommt, wir brauchen<br />

Euch, ich unterstütze Euch wieder, können<br />

wir ein Selfie machen? Das ist eher<br />

meine Alltagserfahrung.<br />

Christian Lindner, FDP Bundesvorsitzender,<br />

im Gespräch mit<br />

Verleger Julien Backhaus.<br />

Aber Sie sind ja auch nur ein Mensch<br />

wie jeder andere auch. Was ist denn<br />

das Nervigste am Politikerdasein?<br />

Das Nervigste ist so eine Situation, wie ich<br />

sie neulich in Höxter bei einer Rede hatte.<br />

Da waren 600 Leute, zu denen ich gesprochen<br />

habe, Rekord-Besucherzahl bei<br />

diesem Wirtschaftstag. Heute war man<br />

offensichtlich neugierig auf die Position<br />

der FDP. Es gab auch guten Zuspruch und<br />

dann bin ich auf dem Weg aus dem Saal<br />

heraus von mindestens einem Dutzend<br />

Leuten angesprochen worden. Der Tenor<br />

war: Was Sie gesagt haben, war gut,<br />

warum sagen Sie das nicht auch einmal<br />

öffentlich? Sie hätten das Gefühl, wir<br />

würden schweigen und sind deshalb nicht<br />

so oft im Fernsehen. Leider ist es so, dass<br />

die uns die parlamentarische Bühne Bundestag<br />

fehlt, deshalb sind wir nicht so oft<br />

im Fernsehen. Wir müssen immer wieder<br />

erklären, dass wir uns nicht zurückhalten,<br />

nicht schweigen, sondern dass so vielleicht<br />

die Regeln des Spiels in der Mediendemokratie<br />

sind, dass man nicht so oft<br />

im Fernsehen zum Zuge kommt. Ich glaube,<br />

das ist kaum zu kompensieren. Das<br />

ist jedenfalls das, was nervt. Das zerrt im<br />

Moment an meinen Nerven.<br />

Was war es, was die Leute an Ihrer<br />

Rede toll fanden?<br />

Glasklare marktwirtschaftliche Positionen.<br />

Einsatz für individuelle Freiheit. Das gibt<br />

es heute in der Form nicht mehr. Die Politik<br />

von Ludwig Erhard hätte im Deutschen<br />

Bundestag noch nicht einmal mehr auf<br />

dem CDU-Bundesparteitag eine Mehrheit<br />

und trotzdem gibt es Leute, die gerne Positionen<br />

hören wie, dass Kaisers, Tengelmann<br />

und Edeka nicht fusionieren sollten,<br />

weil das den Wettbewerb im Lebensmittelbereich<br />

einschränkt. Leute hören gerne<br />

Positionen, dass Banken auf Kosten von<br />

Eigentümern und Gläubigern abgewickelt<br />

werden müssen, wenn sei scheitern und<br />

nicht auf Kosten des Steuerzahlers.<br />

Die Leute hören gerne,<br />

dass man sagt, wir können<br />

zeitweilig Hilfskredite in Europa<br />

geben, aber das Ziel muss<br />

wieder die finanzpolitische Eigenständigkeit<br />

sein. Die Leute<br />

sind die Bürokratie leid und<br />

freuen sich, dass es eine Partei<br />

gibt, die ihnen vertraut, dass<br />

sie in eigener Verantwortung<br />

Dinge klug und vielleicht sogar<br />

besser regeln können als<br />

Regierungen.<br />

Was ist Ihre langfristige<br />

Vision?<br />

Wir wollen wieder eine starke,<br />

respektierte, auch parlamentarische<br />

Kraft werden. Und<br />

damit auch das politische Gespräch<br />

in Deutschland bereichern. Ich bin<br />

der Meinung, dass selbst diejenigen, die<br />

nicht alles, was wir sagen, teilen, ein Interesse<br />

daran haben müssten, dass die FDP<br />

wieder in Parlamenten vertreten ist, weil<br />

es ja gar keine wirksame Opposition gibt.<br />

Was ist Ihr Elevator Pitch? Was ist die<br />

langfristige Vision, wenn Sie mit Ihren<br />

Mitarbeitern über die nächsten fünf<br />

Jahre sprechen?<br />

Um ihr Bild aufzunehmen ist beim Elevator<br />

Pitch ja zunächst mal eine Frage: Was<br />

ist das Produkt? Das Produkt ist Politik,<br />

die den einzelnen groß macht, durch beste<br />

Bildung, moderne, digitale Bildung<br />

ohne Reibungsverluste des Föderalismus,<br />

mehr Autonomie in der einzelnen Schule<br />

und auf der anderen Seite Schutz vor<br />

Bevormundung, Bespitzelung, Bürokratisierung,<br />

Abkassieren. Also den einzelnen<br />

groß machen. Klare Marktregeln, das<br />

Wettbewerbsprinzip ist unangenehm für<br />

den Anbieter. Für den Verbraucher ist es<br />

großartig. Das muss geschützt werden indem<br />

wir uns zum Beispiel auch mit den<br />

Googles, Apples, Amazons, Starbucks<br />

und Ikeas dieser Welt beschäftigen. Also<br />

die klassisch liberale Position, an der muss<br />

man nichts ändern, das ist ein attraktives<br />

Produkt.<br />

Vielen Dank, Herr Lindner.<br />

Bild: WTV


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Ostseebad Heiligenhafen<br />

Wohnen, wo der Charme des Ostseehafens<br />

noch zu spüren ist<br />

Feiner Ostseestrand, eine einzigartige Dünenlandschaft<br />

und frischer Fisch direkt<br />

vom Kutter – das ist Heiligenhafen. Die<br />

„Stadt am Meer“ ist ein sehr beliebtes<br />

Urlaubsparadies an der schleswig-holsteinischen<br />

Ostseeküste.<br />

Das staatlich anerkannte Ostseeheilbad<br />

Heiligenhafen investiert seit 2002 mehr<br />

als 35 Mio. Euro in die öffentliche, touristische<br />

Infrastruktur. Mit privaten Investitionen<br />

belaufen sich diese inzwischen<br />

schon auf gut 55 Mio. Euro. Zu den bedeutendsten<br />

Maßnahmen der Stadt gehört<br />

die Entwicklung des städtebaulichen<br />

Konzeptes. Dieses beinhaltet neben dem<br />

Bau neuer Hotels auch die Neugestaltung<br />

der Seebrücke (abgeschlossen in 2012).<br />

Erst im Frühjahr 2015 eröffnete das Hotel<br />

Meereszeiten direkt am Yacht- und<br />

Fischereihafen die Türen für seine Gäste.<br />

Das 5 Sterne Primus Strand Resort Marina<br />

Heiligenhafen direkt am Yachthafen,<br />

Binnensee und Naturschutzgebiet „Graswarder“<br />

wird in der Sommersaison 2016<br />

fertiggestellt sein. Jüngst wurde zudem<br />

mit dem Bau des Beach und<br />

Sport Motels an der Seebrücke<br />

begonnen, welches ab<br />

Ende 2016 seine Gäste empfangen<br />

wird. Die Umsetzung<br />

des städtebaulichen Konzeptes<br />

stellte auch den Startschuss für<br />

weitere Entwicklungsmaßnahmen<br />

in Heiligenhafen dar.<br />

Das Vorhaben – Neue Bauten, alte<br />

Strukturen<br />

Eingebettet in die malerische Altstadt<br />

Heiligenhafens und nur wenige Meter<br />

vom kilometerlangen feinsandigen Ostseestrand<br />

mit seiner einzigartigen Erlebnis-Seebrücke,<br />

dem Binnensee und dem<br />

unmittelbar angrenzenden Naturschutzgebiet<br />

Graswarder entfernt, wird das Fischerdorf<br />

Heiligenhafen zu neuem Leben<br />

erweckt. Dabei werden neben der Sanierung<br />

der beiden Bestandsgebäude – dem<br />

herrschaftlichen Gutshaus und der Remise<br />

– 11 Fischerhäuser in herausragender<br />

Architektur als Einzel-, Doppel- und Rei-<br />

henhäuser sowie ein Mehrfamilienhaus<br />

(Torhaus) komplett neu und schlüsselfertig<br />

errichtet. An diesem einmaligen<br />

Standort entstehen auf einer Gesamtfläche<br />

von 3.600 qm qualitativ hochwertige<br />

Ferienimmobilien mit Eigennutzung<br />

und Wohnungen zum Dauerwohnen,<br />

untergliedert in 42 Wohneinheiten nebst<br />

36 Tiefgaragenstellplätzen und Kellerräumen.<br />

Unser Anspruch ist es, modern<br />

und in einer herausragenden Qualität mit<br />

hochwertiger Ausstattung zu bauen und<br />

den städtebaulichen Voraussetzungen<br />

des Standortes Heiligenhafen, insbesondere<br />

unter Berücksichtigung der Lage in<br />

der gewachsenen Heiligenhafener Altstadt,<br />

gerecht zu werden. Den Charakter<br />

des Fischerdorfs Heiligenhafen wird eine<br />

außergewöhnliche Architektur bestimmen.<br />

Die gereihten Häuser verspringen<br />

zueinander, um den Einzelhauscharakter<br />

und die Kleinteiligkeit zu unterstützen.<br />

Der Einsatz ausgewählter Materialien ist<br />

wesentlicher Bestandteil dieses schlüsselfertigen<br />

Gesamtkonzeptes.<br />

Bild: Pixabay<br />

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Interview<br />

Jürgen von der Lippe: Wir haben<br />

alle einen kleinen Schuss!<br />

Leute, die als Komiker erfolgreich sind und ihren Beruf nicht gerne machen - das schließt<br />

sich eigentlich gegenseitig aus, erklärt Jürgen von der Lippe im Interview Julien Backhaus.<br />

Herr von der Lippe, was macht eigentlich<br />

einen Komiker „komisch“? Es gibt<br />

ja genügend Leute, die sich so nennen,<br />

aber gar nicht komisch sind.<br />

Das liegt im Auge des Betrachters. Wer<br />

nicht komisch ist, wird sich in dem Beruf<br />

auch nicht lange halten. Es kommt eben<br />

darauf an, seinen eigenen Stil zu finden<br />

um sich zum einen von den anderen zu<br />

unterscheiden und zum anderen dem Publikum<br />

einen Grund zu liefern, just für einen<br />

Geld auszugeben, das ist alles.<br />

Sie brechen ja viele Tabus. Haben Sie<br />

das schon als Junge gemacht oder war<br />

das irgendwann ein Handwerkszeug?<br />

Wir können bei Freud nachlesen, dass<br />

der Tabubruch die sicherste Wirkmöglichkeit<br />

bietet. Die Kunst dabei ist, dass man<br />

nicht die Schwelle überschreitet, die beim<br />

Zuschauer Widerwillen hervorruft. Man<br />

könnte das auch „Timing“ nennen. Aber<br />

das ist natürlich eine Binsenwahrheit, dass<br />

alles, was mit„bodily functions“ - also<br />

Verdauung, Sex und so weiter - zu tun<br />

hat, eben die Garant für eine starke Wirkung<br />

ist. Es gibt natürlich Leute, die das<br />

vermeiden, das kann jeder halten, wie er<br />

will. Ich würde das auch gar nicht mehr<br />

als Tabu bezeichnen, weil das eben altbekannt<br />

ist.<br />

In Ihrer Branche ist dieser Tabubruch<br />

ziemlich normal, in anderen gar nicht<br />

so gerne gesehen, wie zum Beispiel<br />

in der Politik. Können die sich theoretisch<br />

was bei Ihnen abgucken?<br />

Man muss da sehen, welche Dinge man<br />

da vergleicht. Politiker leben von ihrem<br />

Ansehen. Das heißt, sie müssen „political<br />

correct“ sein. Wenn man aber in die<br />

Werbung guckt, heißt es „sex sells“. Die<br />

Werbung arbeitet mit diesen Dingen, weil<br />

bekannt ist, dass die Leute auch unterbewusst<br />

darauf ansprechen.<br />

Es ist auch sehr interessant, wenn Sie Memotechniker<br />

fragen. Gedächtnistechnik<br />

heißt, dass ich Begriffe oder Bilder, die ich<br />

mir merken will, umsetze in Bilder, die ich<br />

verknüpfe. Je gewalttätiger oder sexueller<br />

aufgeladen so ein Bild ist, das ich mir mache,<br />

desto besser hakt es sich fest.<br />

Wenn man Sie auf der Bühne oder im<br />

TV sieht, machen Sie den Eindruck,<br />

als könnten Sie sich sehr gut beherrschen.<br />

Ist das in allen Lebenslagen so?<br />

Also fangen Sie nicht zu lachen an,<br />

bevor der Witz zu Ende ist?<br />

Doch, das ist eine Technik, die heißt „to<br />

laugh a gag home“. Das machen viele auf<br />

unterschiedliche Art und Weise. George<br />

Burns hat zum Beispiel immer, wenn die<br />

Pointe gekommen war, die Zigarre in den<br />

Mund gesteckt und das ist so ein Bisschen<br />

wie ein Pawlow. Er hat also das Publikum<br />

darauf hin dressiert: Wenn er sich die Zigarre<br />

in den Mund steckte, wussten die<br />

Leute: „Ah, das war komisch!“, auch<br />

wenn sie es nicht verstanden hatten.<br />

An Ihrem Erfolg lässt sich ja ablesen,<br />

dass Sie Ihren Beruf gerne machen.<br />

Wie lange sind Sie schon im Geschäft?<br />

Ich arbeite jetzt seit 40 Jahren in diesem<br />

Bereich.<br />

Bild: Jonny Wen Johann Wendelken<br />

„Wir haben alle einen kleinen Schuss<br />

und wer diesen Schuss nicht hat, wird<br />

es eben nicht so weit bringen.“<br />

Jürgen von der Lippe<br />

Sind Ihnen in dieser langen Zeit Leute<br />

untergekommen, die diesen Beruf<br />

nicht so gerne machen, wie Sie selber?<br />

Geben Sie solchen Leuten was mit auf<br />

den Weg?<br />

Nein, ist ja nicht meine Aufgabe. Ich würde<br />

aber auch nicht zustimmen, dass ich<br />

Leute getroffen habe, die in dem Beruf<br />

erfolgreich sind und ihn nicht gerne machen,<br />

das schließt sich eigentlich aus.<br />

Es ist auch nicht nur das „gerne machen“.<br />

Man kann auch einen Schritt weiter ge-


Interview<br />

Bild: Jonny Wen Johann Wendelken<br />

Jürgen von der Lippe im Interview mit Julien Backhaus.<br />

Das Intervie finden Sie auch bei Wirtschaft TV<br />

hen. Wir Schauspieler haben ein bisschen<br />

mehr Exhibitionismus, ein bisschen mehr<br />

Harmoniebedürfnis. Wir haben eine kleine<br />

Störung, verglichen mit dem psychischen<br />

Mittelmaß, sind irgendwo Junkies, Abhängige<br />

von der Liebe des Publikums. Das<br />

kann man so sagen. Wir haben alle einen<br />

kleinen Schuss und wer diesen Schuss<br />

nicht hat, wird es eben nicht so weit bringen.<br />

Mit einer einzigen Ausnahme kenne<br />

ich auch niemanden, der dem Pensionsdatum<br />

entgegenfiebert.<br />

Ihr Kollege Eckhart von Hirschhausen<br />

fordert ja Humor auf Rezept. Jetzt mal<br />

ganz im Ernst: Wäre das was?<br />

Das habe ich schon vor 18 Jahren gefordert,<br />

in einer Glosse fürs Diners <strong>Magazin</strong>,<br />

die dann leider doch nicht gedruckt<br />

wurde. Das war so die Zeit, als die ersten<br />

Erkenntnisse gesammelt wurden, was das<br />

Lachen eigentlich bewirkt. Man braucht<br />

weniger Schmerzmittel, es stärkt das<br />

Immunsystem, den Kreislauf - das sind ja<br />

alles Dinge, die kann man nachgucken.<br />

Eckhart hat ja seine wunderbare und sehr<br />

erfolgreiche Stiftung und die Aktion „Klinikclowns“,<br />

das ist etwas, was sich weltweit<br />

durchgesetzt hat. Dazu gibt es ja<br />

auch Studien, das kann man ja alles nachweisen.<br />

Von daher wäre die Forderung<br />

durchaus angemessen, dass wir von den<br />

Kassen bezuschusst werden. (lacht)<br />

Sie legen generell sehr viel Wert auf<br />

eine ordentliche Ausdrucksweise und<br />

Sie haben ja auch Linguistik studiert.<br />

Sind Komiker, die sich gewählt ausdrücken,<br />

vielleicht sogar komischer?<br />

Ich denke da an Heinz Erhard.<br />

Na ja, wenn man eine Parodie auf gewählte<br />

Sprache nimmt, würde mir weniger<br />

Heinz Erhard als viel mehr Olaf Schubert<br />

einfallen. Aber man kann natürlich auch<br />

mit Verballhornung von Fremdwörtern arbeiten<br />

wie Paul Panzer oder Helge Schneider<br />

das auch manchmal gemacht haben.<br />

Ich war zwar einige Jahre lang Deutschlehrer<br />

aber ein Germanistikstudium ist<br />

natürlich genauso wenig eine Voraussetzung<br />

um Komiker werden zu können,<br />

wie alles andere. Wir haben jede Menge<br />

Seiteneinsteiger in diesen Beruf. Es ist<br />

eher so: Du hast den Wunsch, Komiker<br />

zu werden und wirst versuchen, das, was<br />

du vorher gemacht oder gelernt hast, dir<br />

in diesem Beruf nutzbar zu machen. Und<br />

ob du nun Pilot warst oder KFZ-Mechaniker<br />

oder Koch, wie bei Horst Lichter zum<br />

Beispiel - natürlich fließt das dann ein.<br />

Aber grundsätzlich ist Komiker ein Beruf<br />

der jedem, der diese Passion mitbringt,<br />

offensteht.<br />

Sie sind ja auch mehrfacher Bestseller-Autor.<br />

Haben Sie Ihre Bücher noch<br />

im Schrank stehen oder schon alle auf<br />

dem iPad?<br />

Also, mit der e-Book-Reader-Technologie<br />

arbeite ich natürlich schon aber meine<br />

Liebe gilt den Büchern. Ich habe drei<br />

e-Book-Reader, davon auch einen, den<br />

man mit in die Badewanne nehmen kann.<br />

Ganz einfach, weil ich gerne meine eigenen<br />

Texte in der Nähe habe, ohne ständig<br />

DIN A4-Blätter mit mir rumzuschleppen.<br />

Ich habe auch schon bei Lesungen<br />

den e-Book-Reader benutzt, weil ich<br />

gerne einen Text, den ich am Tag vorher<br />

geschrieben habe, einfach ausprobiere.<br />

Deswegen betreibe ich ja derzeit gerne<br />

Hallenshows mit normalem Comedy-Programm<br />

und Lesungen im etwas kleineren<br />

Rahmen parallel.<br />

Vielen Dank, Herr von der Lippe.<br />

+49(0)841 981601320


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