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Dorfblatt GEMEINDE KIENS

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<strong>Dorfblatt</strong> Gemeinde Kiens<br />

gegeben, dargegen hat mann ihr ain weisses Brodt und<br />

ain Maß Wein hinauf geschickht.<br />

Scheer-Rieben.<br />

Rindfleisch, frisch und geselchts sambt ainen Zettl-<br />

Krauth, worzue man bey 34 Pfundt Rindfleisch außgenomben<br />

hat.<br />

Ainen Kölbernen Pratten.<br />

Wein auf Jeden Kopf ain Maß, und ain halbes vorschlages<br />

Brodt.<br />

Unnd dieses ist auf allen dreyen Tischen also jeblich.<br />

Die Aufwartung hat der Schloß Paumann und der Gerichtsdiener,<br />

welcher schon wissen wird, wie der Wein<br />

zu verthaillen ist.<br />

Und Essen diese bende Aufwarther mit denen Diernen<br />

sambt Jeden ain Maß Wein yber Mittag. Zinnßleuth. So<br />

Krauthacken beim Gassenwirt<br />

Das Kaufladenfenster in<br />

Kiens Oberdorf<br />

vilen mir bewußt, sollen erscheinen bey dieser Paustüft<br />

ain oder 42 Persohnen, und wann diese nicht am obigen<br />

Tag erscheinen, haben sie an Cost und Trunkh nicht mehr<br />

zu begehren.<br />

Der Wein wirdet gegeben nach qualitet des Brixner<br />

Weins.<br />

An Fasttagen gibt man Ihnen<br />

Eine weiße Arbes Suppen.<br />

Ein Milchmueß wie schon vorgemelt.<br />

Weiters Scheer Rieben<br />

Und lannge in Schmalz gebachene Krapfen.<br />

Mit dem Wein und anderen ist es observiert worden, wie<br />

an denen Fleischtägen.“<br />

Auch Obst und Gemüse trugen bei, den Speisezettel zu<br />

erweitern und zu bereichern. Schon 1529 zinste Martin<br />

41<br />

Dies und Das<br />

Schmidt von Kiens für das Pranter Gut am Getzenberg<br />

8 lb (lb=liber=Münze), die Weisat, 1 Kitz, 30 Eier und<br />

das halbe Obst aus dem Baumgarten unterhalb der Kirche<br />

zu Kiens. In den Flurnamen, die Frau Antenhofer für<br />

Kiens erarbeitet hat, finden wir einmal den Flurnamen<br />

„der Weinberg“ beim Schifferegger in St. Sigmund und<br />

am Kienberg in Ehrenburg den Flurnamen „im Weinberg“.<br />

Ob damit Rückschlüsse auf Wein oder Weinanbau<br />

gemacht werden können, das ist schwer zu belegen.<br />

Staffler schreibt 1839 weiters in seinem Buche: Tirol und<br />

Vorarlberg I. Teil Seite 236: „So sieht man wohlbestellte<br />

Pflanzenschulen in Sterzing, Mühlbach, Pfalzen, Bruneck,<br />

St. Sigmund, Taufers, in Lienz und Grafendorf. Seit<br />

mehreren Jahren schickt Josef Schmidberger – Chorherr<br />

des Augustiner-Stiftes St. Florian – Pfropfreiser von den<br />

edelsten Gattungen, und zwar unentgeltlich, nach Pustertal,<br />

die dann in allen jenen Pflanzschulen verteilt werden.“<br />

An einer Obst- und Gemüseausstellung vor mehr als<br />

100 Jahren, die von der landwirtschaftlichen Bezirksgenossenschaft<br />

durchgeführt wurde, beteiligten sich 57<br />

Parteien. Es wurde der Beweis erbracht, daß bei einigem<br />

Fleiß und gutem Willen sich in Bezug auf Obst- und Gemüsebau<br />

in der hiesigen Gegend geradezu überraschende<br />

Erfolge erzielen lassen. Folgende Herren wurden für ihre<br />

ausgestellten Sortimente prämiert:<br />

1. 1. Preis bestehend aus einem Buch und Diplom für<br />

reichhaltiges Gemüsesortiment für Pfarrer Jochum aus<br />

Kiens und Anton Mahlknecht aus Bruneck.<br />

2. 2. Preis für gutes Obstsortiment an Anton Stemberger<br />

in Kiens für Trauben.<br />

3. Am 17. April 1922 fand in Kiens die Gründung eines<br />

Obstbaumvereines statt, bei welchem der bekannte Schulleiter<br />

Klotz aus Olang (er unterrichtete in der Volksschule<br />

in Ehrenburg), Anregungen und Belehrungen gab.<br />

Getränke:<br />

Wasser war das Hauptgetränk des Bauern, der Familie<br />

und der Bediensteten. Daher suchte der Bauer, bevor er<br />

das Haus baute, wo er für sich und seine Familie und<br />

das Vieh ein gutes Wasser herbekommt. Auf den Feldern<br />

wurde bei der Arbeit der „Bittra“ (Holzfässchen) mit<br />

Wasser und Essig vermischt, gereicht.<br />

Wein war von alters her ein Volksgetränk. In den Verfachbüchern<br />

lesen wir öfters von Trunkenbolden, die in<br />

der Nacht auf dem Heimwege Krawall schlugen.<br />

Die Bierbrauerei blühte in Tirol bereits im 17. Jahrhundert<br />

und wurde um 1870 das Volksgetränk allgemein.<br />

Doch seit alters wurde aus den ausgepreßten Trauben,

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