Jahresbericht Auszug
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JAHRESBERICHT<br />
2016<br />
Stiftung private<br />
Wirtschaftsschulen Sabel<br />
MÜNCHEN NÜRNBERG SAALFELD SCHONGAU
Morgens Hobby. Abends Lobby.<br />
Persönlichkeiten<br />
gesucht!<br />
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Editorial<br />
Liebe Eltern, liebes Kollegium, und vor allem<br />
liebe Absolventinnen und Absolventen,<br />
liebe Schülerinnen und Schüler,<br />
wer auf ein Ziel zugeht, sollte auf den Weg<br />
achten, heißt es. Sicherlich ist der gerade Weg<br />
ein guter Weg, um schnell ans (Berufs)ziel zu<br />
kommen. Bestens geeignet für Lernbegeisterte,<br />
Fleißige, Begabte, Durchstarter, Zielorientierte<br />
und ausgeprägte Machertypen. Aber wer weiß<br />
heute noch was er früher gerne werden wollte?<br />
So sicher man sich mal war, Tierarzt, Astronaut,<br />
Fußballer oder Pilot zu werden, so selten ist man<br />
das geworden.<br />
Welcher Beruf passt wirklich zu mir, wo liegen<br />
meine Stärken? Das zu erkennen braucht Zeit.<br />
Deshalb sind die vermeintlichen Umwege die<br />
spannenden; die das Leben reicher machen, weil<br />
die Erfahrungen, die wir auf ihnen gesammelt<br />
haben, gute Lehrmeister sind. Umwege sind<br />
ganz besonders für solche geeignet, die sich<br />
ihre Offenheit bewahrt haben; für Mutige und<br />
Zuversichtliche und zugleich auch für Zögernde,<br />
Zweifelnde, Unentschlossene, Skeptiker und<br />
Chancensuchende.<br />
Tatsächlich gibt es all diese einzigartigen Menschen<br />
unter dem Dach der Sabel GBS Schulen.<br />
Sie nutzen die Möglichkeiten, die wir ihnen<br />
bieten können; machen die mittlere Reife oder<br />
das Fachabitur, lernen einen Beruf oder bilden<br />
sich weiter zum Techniker, Fachwirt oder staatlich<br />
geprüften Betriebswirt. Nicht zu vergessen die<br />
Umschüler, welche sich entschlossen haben,<br />
einen komplett neuen Weg in ihrem Berufsleben<br />
einzuschlagen.<br />
Dass sie so weit gekommen sind, verdanken<br />
sie guten Pädagogen; ihren Lehrerinnen und<br />
Lehrern, ihren Dozentinnen und Dozenten, die<br />
Wissen und Erfahrungen vermitteln, fördern und<br />
fordern, um den bestmöglichen Schulabschluss<br />
für ihre Schützlinge zu erreichen. Sie bilden<br />
die tragende Säule in unserem schulischen<br />
Alltag. Sie entscheiden durch ihre fachliche<br />
sowie pädagogische Professionalität über den<br />
unterrichtlichen und erzieherischen Erfolg. Dafür<br />
danke ich allen vielmals.<br />
Gleichzeitig gilt mein<br />
Dank all denjenigen, die<br />
die Organisation unserer<br />
Schulen erst möglich<br />
machen. Auch das<br />
Schuljahr 2015/2016 war<br />
von einigen strukturellen<br />
und personellen Veränderungen<br />
geprägt;<br />
es war ein Jahr, das uns allen viel Kraft und<br />
Energie abverlangt hat. Ein Einsatz, der je-doch<br />
auf ganzer Linie in den kommenden Jahren<br />
sicherlich von Erfolg gekrönt sein wird. Und:<br />
Wir haben uns in diesem Jahr über den ersten<br />
Preis im Online-Schülerzeitungswettbewerb<br />
mit der Preisverleihung auf der Bildungsmesse<br />
München riesig gefreut; Nikola Schmidt konnte<br />
die Arbeit unseres Lega Centers im Rahmen<br />
der Bildungsvortragsreihe „Eltern Wissen“<br />
vom Münchner Merkur vorstellen, der erste<br />
Schüleraustausch mit Kanada fand statt, das<br />
Gärtnerplatztheater brachte unseren Schülern<br />
mit dem Musical Hair die Zeit der Hippies näher,<br />
Deutschkurse für Flüchtlinge wurden in kürzester<br />
Zeit quasi über Nacht erfolgreich aus dem Boden<br />
gestampft, das BAMF hat uns zertifiziert, wir sind<br />
„Schule ohne Rassismus“ geworden und haben<br />
Lesungen mit Jugendbuchautoren ins Leben<br />
gerufen, Zeitzeugen wurden befragt, der Girls´<br />
Day unserer Technikerschulen sollte Mädchen auf<br />
den Geschmack bringen, einen technischen Beruf<br />
zu lernen. Sicherlich sind dies nur einige Facetten<br />
und ich könnte noch vieles hinzufügen, aber diese<br />
wenigen Momente genügen, um zu zeigen, dass<br />
unsere Schulen Lern- und Lebensraum zugleich<br />
sind.<br />
Last but not least feierte die Sabel Schule<br />
Nürnberg, Urzelle der Sabel Schulen, das<br />
120-jährige Jubiläum ihres Bestehens. Ein<br />
schöner Augenblick, um an die Tradition unserer<br />
Schulen zu erinnern. Und so gibt es noch viele<br />
Dinge zu erzählen, die in unserem <strong>Jahresbericht</strong><br />
nachzulesen sind.<br />
Viel Freude bei der Lektüre wünscht Ihnen<br />
Andreas Mischke<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
Stiftung private Wirtschaftsschulen Sabel
Inhalt<br />
Inhalt<br />
Editorial 3<br />
Impressum 5<br />
Wirtschaftsschule 6<br />
Abschlussklassen der Wirtschaftsschule 6<br />
LehrplanPLUS an der Wirtschaftsschule 9<br />
Sabel Wirtschaftsschüler im Einsatz<br />
für die Münchner Tafel 10<br />
Die gebundene Ganztagesklasse –<br />
ein voller Erfolg!! 10<br />
NFTE und Abschluss in Kolbermoor 11<br />
Zeitzeugengespräch mit Abba Naor 12<br />
Das Schuljahr aus Sicht der OGTS 12<br />
Ihr Kinderlein kommet… 13<br />
„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ 14<br />
Mathematik im Freien 14<br />
Sabel Catering für den Aktionstag 15<br />
Münchner Airport-Tour 15<br />
Realschule 16<br />
Abschlussklassen der Realschule 16<br />
Medienunterricht: Medienkompetenz<br />
will gelernt sein! 19<br />
Spitze! Sabelbloggt.com ist die beste<br />
Online-Schülerzeitung Bayerns! 21<br />
Theater trifft Schule 22<br />
Neue Talente beim Drehen entdeckt 23<br />
„Hoffnung im Herzen, Freiheit im Sinn“ 24<br />
„Es war einmal...“ - Interview mit der<br />
Filmklasse 5b 24<br />
Weihnachtsfeier der Realschule 26<br />
„Edelweißpiraten“ - Lesung mit<br />
Jugendbuchautor Dirk Reinhardt 27<br />
Projekte der Ganztagesschule 28<br />
Politische Bildungsfahrt nach Berlin 29<br />
FOS & BOS 34<br />
Tschüss BOS und Willkommen<br />
FOS Sozialwesen 34<br />
Kompetenzerweiterung durch die<br />
Fachpraktische Ausbildung 34<br />
Die Sabel FOS wird sozial! 36<br />
Wir blicken zurück 36<br />
Wie bringt man „eine Horde technischer<br />
Wildschweine“ erfolgreich durch das<br />
Technologie-Fachabitur? 37<br />
Die Geldpolitik des Eurosystems 38<br />
Fachbereich Mathematik im Schuljahr 2015/16 39<br />
Sporttag 12a/b – 16.03.2016 40<br />
Wien Reise mit den Klassen 12 der<br />
Fachoberschule 41<br />
Kulturaustausch in Waisen- und<br />
Frauenbildungsprojekt 42<br />
LegaCenter Sabel 43<br />
Vorankündigung Vortrag<br />
Legasthenie/Dyskalkulie 43<br />
5 : 5 = 0 46 + 47 = 8139 * 7 = 69 44<br />
GBS Technikerschulen 46<br />
Neues aus der GBS Technik-Schmiede 46<br />
„Elektrisch betriebener Sternmotor mit<br />
berührungsloser Steuerung“ 48<br />
Im Auftrag der Bundeswehr 50<br />
Was dich schon immer interessiert hat…. 51<br />
Firmenschulungen für Arval Deutschland GmbH 52<br />
Fachakademie für Wirtschaft 55<br />
Halbe-Halbe: Betriebswirt in Teilzeit 55<br />
Mit 90 ECTS Guthaben zum Bachelor 55<br />
Sabel Intern 56<br />
Es ist wieder soweit…das Sabel Team on tour! 56<br />
Integrationskurs 57<br />
Was heißt „happy“ auf Deutsch 57<br />
Baba Noel bereitet nicht nur Kindern<br />
eine Freude 58<br />
Start der BAMF-Integrationskurse sowie ein<br />
großes Wiedersehen auf der Bühne<br />
der Staatsoper 59<br />
Internationale Programme 60<br />
Indienaustausch 2015 60<br />
Kulturschock - nicht mit uns! Tipps und<br />
Tricks zum Reisen durch Indien 60<br />
Impressionen einer Indien Reise 62<br />
Bericht zum Schüleraustausch Sabel München -<br />
Ahmed Bin Majid School Muscat 64<br />
Erasmus mit nicht nur einem Plus – ein EU<br />
Förderprogramm auf Erfolgskurs 66<br />
Schüleraustausch mit dem Collège Notre<br />
Dame in Montreal 67<br />
Ludwigsstadt 68<br />
Die FOS am Rennsteig kämpft für<br />
die staatliche Anerkennung 68<br />
Abschlussfeier in Ludwigsstadt 69<br />
Nürnberg 70<br />
Paketaktion für Obdachlose 70<br />
120 Jahre Sabel Schule Nürnberg 71<br />
Interview mit Nachwuchssprinter und<br />
FOS Schüler Lucien Aubry 72<br />
Der Bayerische Blinden- und<br />
Sehbehindertenbund besuchte die R7a 73<br />
Saalfeld 75<br />
Ziele setzen, Ziele erreichen 75<br />
Schongau 77<br />
Schnelligkeit und Geschicklichkeit am PC 77<br />
Sabel Freundeskreis 78<br />
Ein erfolgreiches Jahr für Schule und Schüler 78<br />
4<br />
Aktionstag 2016 31<br />
Sabel Aktionstag 31<br />
Aktionstag mit Gabriele Neff 32<br />
Berufsfachschulen 53<br />
Girls´ Power am GIRLS´ DAy 53<br />
Golfprojekt an der Sabel Schule 54<br />
Impressum<br />
HERAUSGEBER<br />
Stiftung private<br />
Wirtschaftsschulen Sabel<br />
rechtsfähige öffentliche Stiftung<br />
des bürgerlichen Rechts<br />
Schwanthalerstraße 51–57<br />
80336 München<br />
( 089 539805-0<br />
E-Mail: info@sabel.com<br />
VORSTANDSVORSITZENDER<br />
Andreas Mischke<br />
Beraten und kontrolliert wird die<br />
Stiftung durch den Stiftungsrat und die<br />
Regierung Oberbayern<br />
REDAKTION<br />
Sibyll Moldenhauer<br />
( 089 539805-64<br />
moldenhauer@sabel.com<br />
Tereza Novak<br />
( 089 539805-18<br />
novak.gtb@sabel.com<br />
LAyOUT<br />
Andreas Mitterhofer<br />
( 089 539805-48<br />
mitterhofer@sabel.com<br />
www.andreasmitterhofer.de<br />
DRUCK<br />
Druckerei Offprint<br />
Hubert Ruch<br />
Planegger Straße 121<br />
81241 München<br />
( 089 8299810<br />
Herzlichen Dank an Jutta Schnitzerling,<br />
die beim Korrekturlesen ihren Rotstift<br />
ansetzte.<br />
Juli 2016<br />
www.sabel.com<br />
5
Wirtschaftsschule<br />
Wirtschaftsschule<br />
Abschlussklassen der Wirtschaftsschule<br />
10a3<br />
10g4<br />
10a4<br />
11a2<br />
6<br />
7
Wirtschaftsschule<br />
Wirtschaftsschule<br />
11b2<br />
11c2<br />
LehrplanPLUS an der Wirtschaftsschule<br />
Im kommenden Schuljahr 2016/17 findet<br />
letztmalig die Abschlussprüfung an der<br />
Wirtschaftsschule nach bisherigem Lehrplan<br />
statt. Alle anderen Klassen werden dann nach<br />
dem neuen LehrplanPLUS unterrichtet. In diesem<br />
Schuljahr wurde einzig die 8. Klasse nach dem<br />
neuen Lehrplan unterrichtet. Der LehrplanPLUS<br />
erfordert ein Umdenken. Der Bildungs- und<br />
Erziehungsauftrag der Wirtschaftsschule wird<br />
jetzt wie folgt beschrieben:<br />
„In der aktuellen Lebens- und Arbeitswelt ist<br />
nicht entscheidend, dass die Schülerinnen und<br />
Schüler Wissen nur reproduzieren können,<br />
sondern dass sie auch dazu in der Lage sind,<br />
dieses in einen Zusammenhang zu bringen und<br />
anzuwenden. Für ein erfolgreiches Berufsleben<br />
ist es notwendig, dass sie über die Kompetenz<br />
verfügen, zu handeln und Situationen selbständig<br />
zu meistern. Deshalb steht im Unterricht<br />
die Förderung von Handlungskompetenz bei<br />
den Schülerinnen und Schülern im Mittelpunkt.<br />
Sowohl die allgemeinbildenden als auch<br />
die berufsvorbereitenden Unterrichtsfächer<br />
tragen ihren Anteil zum Erwerb der<br />
Handlungskompetenz im Sinne einer<br />
ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung<br />
bei.“ (Quelle: http://www.lehrplanplus.<br />
bayern.de/bildungs-und-erziehungsauftrag/<br />
wirtschaftsschule, Juni 2016)<br />
Der Fokus des Lehrplans rückt von der<br />
Stoffvermittlung, also dem Erwerb von Wissen<br />
und Können, zur Anwendung bzw. Umsetzung<br />
von Wissen und Können. Heutzutage kann man<br />
das Wissen der Menschheit in der Hosentasche<br />
mit sich herumtragen - das Smartphone ist ein<br />
Fenster zur Welt. Doch wie mit dieser Fülle an<br />
Informationen umgehen? Wie wähle ich aus?<br />
Wie setze ich die Informationen in Handlungen<br />
um? Wie kann ich damit Situationen im Beruf<br />
bewältigen? Genau darauf will der LehrplanPLUS<br />
vorbereiten und Antworten geben. So gesehen<br />
ist der LehrplanPLUS äußerst modern und<br />
entspricht den Anforderungen unserer Zeit.<br />
Die Ergebnisse der 8. Klasse sprechen<br />
für sich. Die Zwischenzeugnisse sind<br />
durchweg erfreulich ausgefallen. Für die<br />
Lehrer erforderte der Wechsel zum neuen<br />
Lehrplan ein Umdenken. Das Zusammenspiel<br />
der Fächer wird über eine pädagogische<br />
Jahresplanung koordiniert. Leitfach ist die<br />
„Betriebswirtschaftliche Steuerung und<br />
Kontrolle“. Wenn hier zum Beispiel das Thema<br />
„Wir planen eine Veranstaltung“ begonnen<br />
wird, dann folgen die anderen Fächer. In<br />
der Informationsverarbeitung werden zum<br />
Beispiel die Plakate gestaltet, in Deutsch<br />
die Einladungen geschrieben, in Mensch<br />
und Umwelt die ökologischen Aspekte der<br />
Veranstaltung thematisiert. Schubladendenken<br />
war gestern.<br />
Mit dem LehrplanPLUS gewinnt die<br />
Wirtschaftsschule eine neue Qualität, die<br />
diesen Schultyp fit für die Zukunft macht.<br />
Die Unterrichtsfächer<br />
Allgemeinbildende Fächer<br />
• Religionslehre bzw. Ethik<br />
• Deutsch<br />
• Englisch<br />
• Mathematik<br />
• Geschichte 1) /Sozialkunde<br />
• Mensch und Umwelt 1)<br />
• Musisch-ästhetische Bildung 1)<br />
• Sport<br />
• Informationsverarbeitung<br />
Heinz Rösner<br />
Wirtschaftliche Fächer<br />
• Betriebswirtschaftliche Steuerung<br />
und Kontrolle<br />
• Übungsunternehmen<br />
• Wirtschaftsgeographie 1)<br />
1)<br />
nur in der vier- und dreistufigen Wirtschaftsschule<br />
8<br />
9
Wirtschaftsschule<br />
Wirtschaftsschule<br />
Zeitzeugengespräch mit Abba Naor<br />
Am 29. Februar 2016 hatte die Sabel Wirtschaftsschule einen ganz<br />
besonderen Gast. Abba Naor ist Zeitzeuge des dunkelsten Kapitels der<br />
deutschen Geschichte. 1928 im litauischen Kaunas geboren, erlebt er,<br />
wie dort nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht auch Nachbarn<br />
zu Feinden werden. Als 13-Jähriger wurde er mit seiner Familie ins<br />
Ghetto Kaunas zwangsumgesiedelt. Im Jahr 1944 deportierte man<br />
ihn in das KZ Stutthof, von dort aus kam er in das KZ Dachau, um im<br />
Außenlager-Komplex Kaufering Schwerstarbeit leisten zu müssen. Die<br />
Hälfte der dort untergebrachten 30000 Häftlingen stirbt. Am 2. Mai<br />
1945 wird Abba Naor auf einem der mörderischen Todesmärsche bei<br />
Waakirchen befreit.<br />
Es ist eine erschütternde und zutiefst berührende Lebensgeschichte für die Jungen und Mädchen.<br />
„Ich halte diese Vorträge, weil Ihr die nächsten Zeitzeugen seid. Nutzt das, was Ihr heute gehört<br />
habt, und erzählt später Euren Kindern davon.“ Heute lebt Abba Naor in Israel und vertritt die<br />
Gemeinschaft der ehemaligen Landsberg-Häftlinge im Vorstand des Internationalen Dachau-<br />
Komitees.<br />
SM<br />
Das Schuljahr aus Sicht der OGTS<br />
Die Schülerinnen und Schüler, die<br />
im Schuljahr 2015/16 die OGTS der<br />
Wirtschaftsschule besuchten, erhielten<br />
neben einer Hausaufgabenbetreuung auch<br />
Intensivierungsstunden in den Hauptfächern<br />
sowie - auf Wunsch - eine individuelle Förderung<br />
durch speziell auf ihre Lernbedürfnisse<br />
abgestimmte Nachhilfe. Um bei einem solchen<br />
Tagespensum bis zum Schluss konzentriert<br />
und leistungsfähig arbeiten zu können, waren<br />
Spaß und Entspannung fester Bestandteil des<br />
Tagesablaufs.<br />
Das Café sowie die Playzone waren für<br />
sämtliche Schülerinnen und Schüler die zentrale<br />
Anlaufstelle, um während der Mittagspause in<br />
entspannter Atmosphäre zu relaxen und etwas<br />
zu essen, um so Energie für den Nachmittag<br />
zu tanken. Für Abwechslung sorgten dabei<br />
verschiedene Aktionen: Neben den Klassikern<br />
wie Sandwiches und Baguettes standen<br />
auch frisch gebackene Waffeln, gesunde<br />
Smoothies, oder - in den Sommermonaten<br />
- auch erfrischende Wassermelone auf dem<br />
Speiseplan. Frisch gestärkt ging es dann<br />
entweder zum Entspannen auf eines der Sofas<br />
oder ab an die Tischtennisplatte, den Billard-<br />
oder den Kickertisch. Selbstverständlich ließen<br />
es sich die Schülerinnen und Schüler dabei nicht<br />
nehmen, auch das Tutorenteam regelmäßig zu<br />
einem Match herauszufordern.<br />
Dieses gute und persönliche Verhältnis zwischen<br />
Schülern und Tutoren spiegelte sich auch in der<br />
Beteiligung an den Wahlfächern Mathematik,<br />
Spanisch und English Conversation wider:<br />
Diese wurden regelmäßig, mit durchweg<br />
hoher Motivation und viel Spaß besucht. Zu<br />
guter Letzt freuen wir uns sehr darüber, mit<br />
der 8a3 neben den offenen auch wieder eine<br />
gebundene Ganztagsklasse bei uns an der<br />
Wirtschaftsschule zu haben. Obwohl sich<br />
die Klasse relativ heterogen zusammensetzt,<br />
entstand - nicht zuletzt durch die gemeinsam<br />
verbrachte Zeit im Rahmen der Angebote<br />
des gebundenen Ganztags - eine starke<br />
Gemeinschaft, die zum Schuljahresende mit<br />
einer viertägigen Klassenfahrt nach Rothenburg<br />
ob der Tauber gewürdigt wurde.<br />
Auf das kommende Schuljahr freut sich<br />
Das Team der OGTS<br />
Ihr Kinderlein kommet…<br />
Um rechtzeitig schon richtig in Weihnachstimmung<br />
zu kommen, bastelten, malten und<br />
backten die Schülerinnen und Schüler unserer<br />
Wirtschaftsschule Anfang Dezember um die<br />
Wette.<br />
Einige Schüler bauten Krippen, andere backten<br />
Plätzchen, wiederum andere gestalteten<br />
Weihnachtskarten für Familie und Co. Aber es<br />
gab auch Projekte fern ab von Weihnachten:<br />
eine Gruppe Schüler besuchte das Museum<br />
Mensch und Natur, eine andere bereitete einen<br />
Lernzirkel für die Flüchtlinge vor und koordinierte<br />
diesen eigenständig, andere Schüler bauten<br />
Metallmonster zusammen und eine Gruppe<br />
malte sogar Eier an. Der Kreativität waren keine<br />
Grenzen gesetzt - und bei dem Wetter, vielleicht<br />
auch gar nicht so abwegig.<br />
Und Spaß hatten die Schüler jedenfalls alle!<br />
Tereza Novak<br />
12<br />
13
Der Münchner Merkur lädt ein:<br />
Realschule<br />
Vorschulen,<br />
Schulen &<br />
Internate<br />
Von der<br />
Krippe bis<br />
zum Abitur<br />
Nachhilfeinstitute<br />
Schirmherr: Oberbürgermeister Dieter Reiter<br />
Realschule<br />
BILDUNGSTAGE MÜNCHEN 2017<br />
Die Messe für Eltern und Schüler!<br />
MTC München, Ingolstädter Straße 45<br />
BILDUNGSTAGE<br />
MÜNCHEN<br />
Sprachreisen<br />
Wertvolle Tipps und<br />
Infos für Eltern!<br />
Auslandsaufenthalte<br />
4. + 5. Februar 2017 10 – 17 Uhr<br />
Veranstalter:<br />
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auch 2017 mit<br />
Alles Wichtige für die junge Familie.<br />
Spitze! Sabelbloggt.com ist die beste Online-Schülerzeitung Bayerns!<br />
Der Münchner Merkur und die tz suchten<br />
die beste Online-Schülerzeitung in ganz<br />
Bayern. Siehe da - die Sabel Realschüler<br />
konnten die Jury (darunter auch Stephan<br />
Albrecht von der Jungen Presse Bayern)<br />
überzeugen und landeten auf Platz Nr. 1. Auf<br />
den „Bildungstagen München“ nahmen die<br />
Redakteure ihren Preis voller Stolz entgegen!<br />
Und nicht genug - auf dem Sabel Aktionstag<br />
ließ sich die Stadträtin Gabriele Neff von der<br />
Begeisterung der Redakteure mitreißen und<br />
staunte nicht schlecht über die Professionalität,<br />
mit welcher die Schülerinnen und Schüler<br />
aktuelle Themen redaktionell in ihrem Blogg<br />
umsetzen. Spontan lud sie die Schülerinnen und<br />
Schüler ins Münchner Rathaus ein, um ihnen zu<br />
zeigen, wie Stadt-“Politik“ funktioniert. Lasst<br />
Euch überraschen - Sabelbloggt.com wird ganz<br />
sicher darüber berichten.<br />
Mehr unter http://sabelbloggt.com<br />
Schülerinnen und Schüler aus ganz Bayern<br />
haben teilgenommen. Wir sind mega stolz uns<br />
gegenüber den tollen anderen Mitbewerbern<br />
durchgesetzt zu haben - schaut auch mal bei<br />
ihnen vorbei!<br />
2. Platz: smvler.de - Ein gemeinsames Projekt<br />
unterfränkischer Schüler<br />
3. Platz: Bunkerblattl.de - Onlineportal der<br />
Schülerzeitung Bunker Blattl am Gymnasium<br />
Fürstenried in München<br />
Sonderpreis:<br />
dashausderbuntenbuecher.blogspot.com - von<br />
Mila Hölzle aus Bad Wörishofen (12 Jahre alt)<br />
Gewonnen haben wir übrigens ein einwöchiges<br />
Praktikum in der Online-Redaktion des Merkur/<br />
tz. Was sollen wir sagen? Johanna würde es<br />
wohl so ausdrücken: „Ich danke meinen Eltern,<br />
meinen Lehrern, meinen Freunden und allen,<br />
die uns supported haben. Wir hätten es niemals<br />
geglaubt…“<br />
Eure Online-Redaktion<br />
EINTRITT FREI!<br />
20<br />
Alle Infos: www.bildungstage-muenchen.de<br />
Hier ist Bayern daheim.<br />
21
Realschule<br />
Realschule<br />
„Hoffnung im Herzen, Freiheit im Sinn“<br />
Der autobiographische Roman des eritreischen<br />
Flüchtlings Zacharias Kabraeb<br />
Heute Nachmittag erhielten unsere Neuntklässler die Möglichkeit,<br />
während einer Lesung an genau dieser Hoffnung Teil zu haben.<br />
Aus Angst zum Militärdienst eingezogen zu werden - wie es<br />
in Eritrea für alle Jugendlichen nach ihrem Abitur Gang und<br />
Gäbe ist - versteckte sich der 17-jährige Zacharias 10 Monate<br />
lang in seinem Elternhaus. Zu dieser Zeit keimte auch langsam<br />
der Gedanke an Flucht in ihm auf. Absurd, an Flucht aus dem<br />
Land zu denken, wenn lediglich die Flucht aus dem Elternhaus<br />
undenkbar erscheint.<br />
Mit finanzieller Unterstützung von seinem bereits im Ausland<br />
lebenden Bruder schafft es Zacharias jedoch bis nach Italien. Die<br />
prägendsten Erlebnisse, die Tage in der Wüste sowie die Zeit auf<br />
dem Mittelmeer, teilte Zacharias mit unseren Schülern, indem<br />
er zugehörige Passagen aus seinem Roman<br />
vorlas. Er erzählte von seiner Abschiebehaft in<br />
Lübeck und dem darauffolgenden Hungerstreik,<br />
davon, obwohl es ihm nicht erlaubt war, er<br />
trotzdem die deutsche Schule besuchte, von<br />
seinem erfolgreichen Hauptschulabschluss und<br />
der anschließenden Ausbildung.<br />
Nach der Veröffentlichung seines Romans 2011<br />
erhielt Zacharias die Aufenthaltserlaubnis und<br />
zwei Jahre später den deutschen Pass. Zurzeit<br />
lebt er in Äthiopien, wo er „Internationale<br />
Beziehungen“ studiert und in Nürnberg.<br />
Tereza Novak<br />
„Es war einmal...“ - Interview mit der Filmklasse 5b<br />
Es war einmal... und es ist immer noch ein<br />
Novum, ein Wagnis, Neuland. Das erfolgreiche<br />
Projekt „Sabel-TV“, bekannt durch MOB<br />
und diverse andere Kurzfilme, sollte fester<br />
Bestandteil des Stundenplans werden. Unter<br />
der Federführung von Willi Hülser und Florian.<br />
Schröder ist es nun wahr geworden. Seit diesem<br />
Schuljahr gibt es an der Sabel Realschule eine<br />
Filmklasse. Jeden Mittwoch Vormittag gibt es<br />
zwei Schulstunden lang Filmunterricht. Dazu<br />
kommt noch die verpflichtende Teilnahme am<br />
parallel laufenden Sabel-TV Projekt am Freitag<br />
Nachmittag im dritten Trimester für die aktuelle<br />
Klasse 5b.<br />
Die Eltern waren zu Beginn des Schuljahres<br />
sehr gespannt auf die Ausführungen der Herren<br />
Hülser und Schröder. Sie schilderten ihre<br />
Motivation, berufliche Laufbahn, Lernkonzept<br />
und betonten die Einmaligkeit in der<br />
bayerischen Schullandschaft. Beide konnten<br />
ihre Vorfreude nicht verbergen, Lerninhalte wie<br />
• umfassende theoretische Einführung ins<br />
Thema Filmen<br />
• die verschiedenen Kameraeinstellungen<br />
(Totale, Amerikanische, Halbtotale, Nahe,<br />
Frosch- oder Vogelperspektive, usw.)<br />
• 5-Shot-Regel (Was, wer, wie, wo, wow)<br />
• Kameraübung u.a. „Mein Federmäppchen“<br />
(mit Actioncams gedreht)<br />
• Einführung ins Schnittprogramm<br />
• Einweisung in die Technik (Kameraführerschein,<br />
Aufgaben in der Filmcrew, Filmton)<br />
• Trickfilmtechnik, Legetechnik<br />
• Projektplanung (Recherche, Idee, Drehbuch,<br />
Storyboard)<br />
• Schauspielübungen, Sprechtraining, Konzentrationsspiele,<br />
Rollenerarbeitung<br />
• Sprachaufnahmen<br />
zu vermitteln. Nun neigt sich das Schuljahr<br />
dem Ende zu und tatsächlich gibt es einiges<br />
Positives zu berichten. Die Lehrkräfte waren<br />
immer wieder sehr überrascht über die<br />
Kreativität der Schüler und äußerst zufrieden<br />
mit den Ergebnissen. Die Schüler waren durch<br />
die Bank ausgesprochen fleißig und engagiert<br />
dabei. Aber lassen wir sie doch einfach einmal<br />
selbst zu Wort kommen:<br />
Frage 1: Was macht ihr alles bei der Filmklasse?<br />
• Julius: „Wir machen Animationen!“<br />
• Richard und Jénaël: „Wir lernen wie man mit<br />
Kameras umgeht.“<br />
• Björn: „Das Schauspiel üben, die Kostüme üben<br />
und den Text üben.“<br />
Frage 2: Welche technischen Hilfsmittel benutzt ihr?<br />
• Janne und Selen: „Stative, Kamera, Computer<br />
und Ton.“<br />
• Simon: „Kamera, Dolly (mit Zubehör), halt alles<br />
was zum Filmset dazu gehört.“<br />
• Theresa: „Wir benutzen eine bestimmte App<br />
zum Schneiden der Filme.“<br />
Frage 3: Was macht ihr im Schauspielunterricht?<br />
• Selen: „Wir machen Übungen wo wir nicht<br />
lachen und Beruhigungsübungen.<br />
• Dominik und Laura: „Schnelligkeitsspiel,<br />
Konzentrationsspiel, Stop and Go.“<br />
Frage 4: Was gefällt euch am besten?<br />
• Luca und Sebastian: „Mir gefällt am besten das<br />
Film drehen.“<br />
• Dzejlana: „Es gibt nicht´s was am allerbesten<br />
gefällt, sondern alles ist am besten!“<br />
• Björn: „Mir gefällt am besten, dass ich dabei<br />
sein kann.“<br />
Frage 5: Welche aktuellen Projekte macht ihr<br />
gerade?<br />
• Viktor: „Wir arbeiten an einem Theaterstück.“<br />
• Dzejlana: „Jetzt z. B. drehen wir ein Märchen<br />
„Die Maus und die drei Tage“.“<br />
• Björn und Vincent: „Ist eine Überraschung!“<br />
Wir sehen uns dann bei der Präsentation des<br />
Märchens „Die Maus und die drei Tage“ und dann<br />
heißt es: es war einmal... die Filmklasse 5b der Sabel<br />
Realschule.<br />
Interview fand statt am: 04.07.2016<br />
Sandro Stahlmann<br />
24<br />
25
Realschule<br />
Realschule<br />
„Edelweißpiraten“ - Lesung mit Jugendbuchautor Dirk Reinhardt<br />
Die Sabel Schulen setzen ihre Reihe „Lesung mit Jugendbuchautoren“ fort<br />
Weihnachtsfeier der Realschule<br />
Leise rieselt kein Schnee -<br />
und trotzdem war der erste große Weihnachtsmarkt<br />
auf dem Schulhof der Sabel Realschule wunderschön!<br />
Es herrschte aufgeregtes Gewusel an den Ständen<br />
mit liebevoll gebastelten Gegenständen wie<br />
Weihnachtskrippen, glitzernden Täschchen, Kerzen und<br />
vieles, vieles mehr. Alle Einnahmen kommen einem<br />
guten Zweck zugute. Fröhlich, aber auch besinnlich, war<br />
die gemeinsame Feier in der Aula und zauberte richtige<br />
Weihnachtsstimmung herbei. Danke an Frau Renner und<br />
die lieben Geister hinter den Kulissen und natürlich an<br />
unsere Kinder und Eltern, die das Ganze erst möglich<br />
machten.<br />
SM<br />
15. April 2016. Nachdem<br />
im vergangenen<br />
Dezember der Autor<br />
Zekarias Kabraeb das<br />
Buch „Hoffnung im<br />
Herzen, Freiheit im<br />
Sinn“ den Realschülern<br />
vorstellen durfte, wurde<br />
heute Vormittag, am<br />
Freitag, den 15. April<br />
2016, die Reihe der<br />
Lesungen bei Sabel mit einem neuen Gast aus<br />
der Jugendbuchautorenszene fortgesetzt.<br />
Das Projekt „Widerstandstendenzen gegen<br />
das NS-Regime“, welches fächerübergreifend<br />
im Deutsch-, Geschichts- und Sozialkundeunterricht<br />
der Sabel Realschule stattfand,<br />
erreichte am heutigen Vormittag seinen<br />
Höhepunkt, als der Jugendbuchautor und<br />
promovierte Historiker Dirk Reinhardt aus<br />
seinem Roman „Edelweißpiraten“ vorlas.<br />
Für die Schüler ist es was ganz Neues, denn der<br />
Autor schildert die Zeit des Nationalsozialismus<br />
aus der Sicht einer Gruppe von einfachen<br />
Arbeiterjugendlichen mit wenig Schulbildung,<br />
aber mit Herz und Verstand und einer großen<br />
Portion Mut. Und das macht den Roman so<br />
spannend für die Schüler, es wird nicht von<br />
den „üblichen“ Helden wie Studenten oder<br />
Offizieren erzählt, sondern von ganz einfachen<br />
Jugendlichen wie Du und ich. Sie können sich<br />
mit den „Edelweißpiraten“ identifizieren, weil<br />
sie „stinknormal“ sind und alle möglichen<br />
Macken haben. Jedoch ließ sie ihr gesunder<br />
Menschenverstand, ihr elementares Gefühl<br />
für Gut und Böse und ein ungeheurer<br />
Freiheitsdrang zu jungen Menschen reifen, die<br />
Widerstand gegen das Naziregime leisteten<br />
obwohl sie vorher total unpolitisch waren.<br />
Sechs von ihnen wurden zur „Abschreckung“<br />
im November 1944 ohne Gerichtsverfahren<br />
in Köln gehenkt. Erst spät, in den 80er<br />
Jahren, wurden die „Edelweißpiraten“ als<br />
Widerstandskämpfer anerkannt. Vorher hieß<br />
es von offizieller Seite, dass es sich um „eine<br />
Verbrecherbande“ gehandelt habe.<br />
Daniel, der Protagonist des Romans, der dank<br />
einer entstehenden Freundschaft mit einem<br />
ehemaligen Mitglied der „Edelweißpiraten“<br />
mit deren Geschichte konfrontiert wird, macht<br />
es den Neuntklässlern möglich, das Thema<br />
Nationalsozialismus in die Gegenwart zu<br />
transportieren. Die Auseinandersetzung mit<br />
aktuellen Themen wie Widerstand gegen<br />
Diktaturen oder Rechtsextremismus sind nur<br />
zwei Beispiele davon.<br />
Der Autor hat den „Edelweißpiraten“, die<br />
jahrzehntelang totgeschwiegen wurden, mit<br />
diesem Buch ein Denkmal gesetzt.<br />
SM<br />
26<br />
27
Realschule<br />
Realschule<br />
Projekte der Ganztagesschule<br />
Im Rahmen der gebundenen Ganztagsschule gibt es einen Nachmittag<br />
in der Woche, auf den unsere Schülerinnen und Schüler<br />
der 5. bis 8. Klasse besonders hinfiebern.<br />
Neben dem regulären Unterricht in Deutsch, Mathe oder Erdkunde<br />
können sie nämlich in diesen drei Schulstunden (am Mittwoch<br />
für Klasse 7./8. und am Freitag für Klasse 5./6.) neue Sportarten<br />
austesten, Theaterluft schnuppern oder Schulveranstaltungen<br />
planen und mitorganisieren. Der Phantasie sind keine Grenzen<br />
gesetzt.<br />
Und so kommt es, dass sich unsere Kinder und Jugendlichen je<br />
nach Interesse sportlich austoben, leidenschaftlich im Chor mitsingen<br />
oder in Kooperation mit einem renommierten Münchner<br />
Theater an verschiedenen Kunstprojekten mitarbeiten können.<br />
So oder so – endlich geht es nicht um Zensuren, sondern rein um<br />
den Spaß an der Sache!<br />
Diese Projekte hatten wir im Schuljahr 2015/2016 im Angebot:<br />
Klasse 5./6.: Socca, Taekwondo, Klettern, Zirkus und Akrobatik,<br />
Schülerzeitung/SMV, Arbeit mit Holz, Comic, Band und Gesang,<br />
Sabel Film<br />
Klasse 7./8.: Klettern, Sabel Film, Zirkus und Akrobatik, Socca, Internationale<br />
Küche, Arbeit mit Holz, Graffiti, Schülerzeitung/SMV,<br />
Schülerfirma Photographie, Theater, Aikido<br />
SM<br />
Politische Bildungsfahrt nach Berlin<br />
23 Schüler der Abschlussklassen der Realschule<br />
fuhren auf die alljährliche Studienfahrt nach<br />
Berlin und wurden von Frau Reigl und mir<br />
begleitet. In diesem Jahr fand die Studienfahrt<br />
vom 4. bis zum 7. Mai statt.<br />
Am Mittwoch trafen wir uns in der Früh im<br />
Bahnhof und begaben uns auf eine entspannte<br />
Zugreise nach Berlin, wo wir am Nachmittag<br />
ankamen. Recht zügig suchten wir unser Hostel<br />
auf, das Singer 147, welches zentral unweit<br />
vom Alexanderplatz gelegen ist. Die Schüler<br />
hatten dann Zeit sich einzuquartieren, das<br />
Haus zu erkunden und sich zu entspannen.<br />
Jedoch nicht alle: sechs Teilnehmer hatten<br />
sich dafür entschieden, an einer erstmaligen<br />
und zusätzlichen zweistündigen Führung durch<br />
die Häuser des Bundestages teilzunehmen.<br />
Jean-Pierre (10d) hatte den Kontakt zu einem<br />
Abgeordneten der Grünen hergestellt, der für<br />
eine kleine Gruppe diese besondere Führung<br />
organisiert hat. Wir wurden von Frau Frederking<br />
durch das Parteiengeschoss des Reichstages<br />
und durch zwei weitere Bundestagsgebäude<br />
geführt. So erfuhren die sechs Schüler im<br />
Sitzungssaal der Grünen den Hintergrund einer<br />
Fraktionssitzung und wie sie abläuft. Durch<br />
einen Tunnel gingen wir in das Paul-Loebe-<br />
Haus, in welchem sich die Räumlichkeiten<br />
für die Ausschüsse, die Arbeitsorgane des<br />
Parlamentes, befinden. Den Sitzungssaal des<br />
Ausschusses für Auswärtiges konnte sich die<br />
Gruppe genauer ansehen. Hier bekam sie<br />
einen Eindruck von dem Ort, in dem für das<br />
Plenum spezielle Themen intensiv vorbereitet<br />
werden. Im Anschluss gingen wir über eine<br />
Aussichtsbrücke hoch über der Spree in einen<br />
weiteren Neubau des Bundestages - das Maria-<br />
Elisabeth-Lüders-Haus, in welchem sich auch<br />
die Bibliothek des Bundestages befindet, die<br />
leider während unseres Besuches nicht geöffnet<br />
war.<br />
Am Abend war die Schülerparty in der Disco<br />
„Matrix“ angesetzt. Die Schüler konnten<br />
sich ein wenig lockermachen und auslassen,<br />
entschieden sich jedoch zu einem großen Teil,<br />
die Schülerparty rechtzeitig wieder zu verlassen<br />
und zum Hostel zurückzukehren: so viel Freiheit<br />
sollte an diesem Abend auch sein. Vor ihnen<br />
standen ohnehin noch sehr intensive Tage.<br />
Am Donnerstag machten wir uns am frühen<br />
Vormittag auf den Weg in den Bundestag.<br />
Da die Sicherheitsvorkehrungen am<br />
Reichstagsgebäude sehr streng sind, mussten<br />
wir schon eine halbe Stunde vor der eigentlichen<br />
Führung am Empfang sein. In der Führung erfuhr<br />
die Gruppe zuerst einige Informationen zu dem<br />
eigentlichen Gebäude, über seine Geschichte,<br />
seine Umgestaltungen und historische Ereignisse.<br />
Unsere Führung wusste vom ersten<br />
Augenblick an durch seinen Humor (der ist in<br />
Berlin sehr eigen) einzufangen und souverän<br />
zu leiten und erstaunlich viel Wissen kompakt<br />
zu verpacken. Er ließ die Fraktionsebene nicht<br />
aus, so dass wir den Sitzungssaal der CDU/<br />
CSU und der Linken sahen. Die Schüler zeigten<br />
dabei ein reges Interesse. Leon aus der 10c ließ<br />
es sich nicht nehmen, die Sprechvorrichtungen<br />
zu nutzen, die jeder Abgeordnete im<br />
Fraktionssaal vor sich hat, um seinen Beitrag<br />
im ganzen Saal gut hörbar zu machen.<br />
Am Nachmittag war ein weiterer<br />
Höhepunkt unserer Studienfahrt angesetzt.<br />
Wir fuhren zu dem ehemaligen Stasi-<br />
Gefängnis in Hohenschönhausen, in der ein<br />
Zeitzeugengespräch stattfinden sollte.<br />
Der Zeitzeuge wies eine sehr packende<br />
Lebensgeschichte auf. Er gehörte zu den<br />
Häftlingen des Gefängnisses, die von der<br />
Bundesrepublik mit einer besonders hohen<br />
Summe freigekauft worden sind. Er führte uns<br />
zwei Stunden lang durch verschiedene Trakte<br />
des Hauses und ließ durch seine Ausführungen<br />
die Schüler daran teilhaben, was im Kopf eines<br />
Häftlings vorgeht und welche Strategien er<br />
28<br />
29
Realschule<br />
entwickelt, um die Isolationshaft durchzustehen.<br />
Den Abend hatten die Teilnehmer zur freien<br />
Verfügung, jedoch mit der Auflage, auf sich<br />
selbst zu achten, denn die folgenden Tage<br />
hatten noch einiges an Programm zu bieten.<br />
Am Freitag besuchten wir vormittags den<br />
Bundesrat. Die Gruppe wurde zuerst durch<br />
Haus des Bundesrates geführt und erhielt<br />
Einblick in das Gesetzgebungsverfahren<br />
und die Rolle des Bunderates. Anschließend<br />
durften alle Teilnehmer in einer Simulation das<br />
Gesetzgebungsverfahren spielerisch selbst<br />
erleben. Auf einmal waren Sinem aus der<br />
10d, Paul aus der 10a, Laura aus der 10c, und<br />
alle anderen Teilnehmer Regierungsvertreter<br />
der Länder, der Bundesregierung oder im<br />
Präsidium, mit vollem Engagement, während<br />
Frau Reigl und ich die beobachtende Rolle<br />
der Presse einnehmen durften. Solche<br />
Planspiele eignen sich ganz hervorragend,<br />
ein erstes Gefühl für die Abläufe in den<br />
hohen Häusern zu vermitteln. Teamfähigkeit,<br />
Mut und Hineindenken in die gestellte<br />
Problematik und in die Rolle des Vertreters<br />
sind gefordert. Die Teilnehmer empfanden<br />
das Planspiel als eine sehr wertvolle Erfahrung.<br />
Im Anschluss fand die Stadtrundfahrt statt,<br />
die in der Nähe des geschichtsträchtigen<br />
Potsdamer Platzes startete. Über das<br />
Botschaftsviertel fuhren wir zuerst in den<br />
ehemaligen Westen und sahen dabei den<br />
Tiergarten und das Stadtteilzentrum um den<br />
Bahnhof Zoo. Von dort ging die Rundfahrt<br />
weiter zum Regierungsviertel und anschließend<br />
in das Museumsviertel. Unser Glück: Wir hatten<br />
Postkartenwetter. Mit viel Witz und Charme<br />
konnte unser Leiter die Besonderheiten der<br />
ehemals geteilten Stadt nahe bringen. Damit<br />
war das Tagesprogramm jedoch noch nicht<br />
abgeschlossen. Nach etwas Freizeit trafen wir<br />
uns in unserem Hostel und kleideten uns um,<br />
denn es stand noch ein Theaterbesuch im<br />
legendären Berliner Ensemble an. Das Stück<br />
„Mutter Courage und ihre Kinder“ stammt von<br />
Bertholt Brecht, ein hochkarätiges Stück, das<br />
trotz seiner Länge uns alle sehr mitgenommen<br />
hat.<br />
An unserem letzten Tag besuchten wir noch<br />
das Mauermuseum am Checkpoint Charlie.<br />
Wir hatten diesmal wieder eine Führung<br />
von Herrn Thurow gebucht, der uns mit<br />
seinen Erfahrungen als Fluchthelfer durch<br />
das hochinteressante Museum lotste. Somit<br />
erfuhren wir Erlebnisse und die Initiative<br />
von Herrn Thurow aus erster Hand. Für die<br />
Teilnehmer stellte dies auch eine Gelegenheit<br />
dar, Einblicke in eine Welt zu bekommen, wie<br />
sie heute schlichtweg nicht mehr besteht.<br />
Uns bestätigten die Teilnehmer, dass die<br />
Zeitzeugen in besonderer Erinnerung bleiben.<br />
Wir hatten anschließend noch genug<br />
Zeit, um noch ein letztes Mal Berliner<br />
Stadtluft zu schnuppern und unsere Koffer<br />
einzusammeln, denn schon am frühen<br />
Nachmittag traten wir die Heimreise an.<br />
Es war eine sehr gelungene Studienfahrt. Nicht<br />
zuletzt trugen die Teilnehmer durch ihr Interesse<br />
und ihre Zuverlässigkeit zum guten Gelingen<br />
bei. Als wir am Samstag spät abends wieder im<br />
Münchner Hauptbahnhof ankamen, konnten<br />
wir alle auf schöne und wertvolle Erlebnisse<br />
zurückblicken.<br />
Mark-Arne Fuhl<br />
aktions<br />
tag 20 16<br />
Grußwort von Stadträtin Gabriele Neff<br />
Sabel Aktionstag<br />
In der Aufbruchsstimmung des ausgehenden 19. Jahrhunderts benötigte die deutsche<br />
Industrie Fachkräfte. Gustav Adolf Sabel gründete deshalb 1896 mit 29 Jahren<br />
in Nürnberg die erste kaufmännische Schule unter seinem Namen. Heute, im Jahr<br />
2016 werden wiederum Fachkräfte gesucht. Was mit einer Modeschule in Nürnberg<br />
begann und in München anno 1900 mit einer Handels schule sich fortsetzte,<br />
ist heute unter dem Dach der Stiftung Sabel längst zu einer der größten und gefragtesten<br />
privaten Bildungsinstitutionen geworden, mit einem hervorragenden Ruf<br />
weit über Münchens Stadtgrenzen hinaus.<br />
Das Motto ihres Gründers Dr. G. A. Sabel ist dabei so aktuell wie eh und je: „Bildung<br />
– ein Fundament fürs Leben“. Zur damals üblichen traditionellen Sekretärinnen-Ausbildung,<br />
die vor allem den Frauen in der Zeit der industriellen Aufbruchsstimmung<br />
die Möglichkeit gab, sich beruflich zu entfalten, sind im Laufe der<br />
Jahre die Wirtschaftsschule, die Realschule, die Berufsfachschule für kaufmännische<br />
und technische Assistenten, die Fachoberschule, die Technikerschulen, die Fachakademie<br />
für Wirtschaft und noch vieles andere mehr gekommen. Ausbildung steht<br />
heute ebenso auf dem Lehrplan bei Sabel wie Umschulung und Fortbildung an der<br />
Sabel Akademie für Erwachsenenbildung. Ihre Partner sind die Agentur für Arbeit,<br />
die Münchner Universität und renommierte Münchner Wirtschaftsunternehmen.<br />
Ich persönlich halte den Sabel Aktionstag für eine großartige Sache! Das letzte Jahr<br />
vor dem Schulabschluss stellt sowohl für Lehrerinnen und Lehrer sowie für Schülerinnen<br />
und Schüler eine große Herausforderung dar. Als Schüler auf dem Weg<br />
der Berufsorientierung die passende Ausbildung zu finden und als Lehrer diesen<br />
Prozess zu unterstützen und im Hinblick auf die richtige Berufsentscheidung kompetent<br />
zu beraten. Auf der anderen Seite haben die Firmen die Möglichkeit hier<br />
ihren idealen Azubi zu finden. Am heutigen Sabel Aktionstag haben Sie liebe Schülerinnen<br />
und Schüler die Chance, mit Firmenvertretern zu sprechen und sich um<br />
Ausbildungsplätze zu bewerben. Ich wünsche Ihnen viele gute gewinnbringende<br />
Gespräche!<br />
Gerne verbinde ich die Anerkennung für das bisher Geleistete und Erreichte mit<br />
den besten Wünschen für eine erfolgreiche Zukunft!<br />
Aktionstag 2016<br />
30<br />
31
Aktionstag 2016<br />
Aktionstag mit Gabriele Neff<br />
aktions<br />
tag 20 16<br />
Unsere Firmengäste<br />
Aktionstag 2016<br />
Am Donnerstag, den 4. Februar hatten die<br />
Sabel Schulen hohen Besuch. Im Hause waren<br />
Vertreter von 50 Firmen, die unsere Schülerinnen<br />
und Schüler zu Ausbildungsberufen<br />
berieten, Vorträge hielten und sogar kurze<br />
Bewerbungsgespräche mit den Jugendlichen<br />
führten.<br />
Die Schüler wurden bereits eine Woche<br />
zuvor auf den großen Tag vorbereitet. Im<br />
Unterricht schrieben sie fleißig Bewerbungen,<br />
recherchierten über die Firmen und ihre<br />
persönlichen Wunschausbildungsberufe. Die<br />
Arbeit lohnte sich. Am Aktionstag konnten<br />
sie Speeddating-Termine wahrnehmen, also<br />
kurze Vorstellungsgespräche mit Personalern<br />
führen. Sie erhielten Einblick in die bunte und<br />
mannigfaltige Welt der Ausbildungsberufe und<br />
knüpften wichtige Kontakte.<br />
Kurzum - eine gelungene Veranstaltung! Fand<br />
auch BMW: „Besonders hervorheben möchte<br />
ich hierbei die freundlichen Schüler und Lehrer,<br />
die uns sehr gut verpflegt haben und auch beim<br />
Standaufbau und -abbau tatkräftig unterstützt<br />
haben.“<br />
Und AccorHotels: „Ich war selbst am Aktionstag<br />
auch da und fand ihn super!“<br />
Tereza Novak<br />
Hinzu kam aber noch ein Ehrengast: Frau<br />
Gabriele Neff, Stadträtin in Vertretung von<br />
OB Reiter, eröffnete die Veranstaltung mit<br />
einer Rede, begrüßte die Gäste, Schüler und<br />
Lehrer und ließ sich im Anschluss von unseren<br />
Jugendlichen durch das Haus führen. Sie<br />
informierte sich über das Projekt NFTE (Network<br />
for Teaching Entrepreneurship) und diskutierte<br />
mit den Schülern über die spannenden und<br />
innovativen Ideen, die im Rahmen dieses<br />
Programms entstanden sind. Ebenfalls<br />
begeisterte sie sich für die Schülerzeitung der<br />
Realschule - sabelbloggt.com -, gratulierte zum<br />
ersten Preis „Beste Schülerzeitung Bayerns“<br />
und lud spontan die Redakteure ins Münchner<br />
Rathaus ein, um ihnen einen kleinen Einblick in<br />
die „Stadtpolitik“ zu gewähren.<br />
32<br />
33
Berufsoberschule & Fachoberschule<br />
Berufsoberschule & Fachoberschule<br />
Tschüss BOS und Willkommen FOS Sozialwesen<br />
Nach fünf Jahren und vielen erfolgreichen<br />
Fachabiturprüfungen schließt die BOS mit<br />
diesem Jahr ihre Pforten, da eine berufliche<br />
Oberschule aus zwei aufeinanderfolgenden<br />
Jahrgängen, also auch aus einer 13.<br />
Jahrgangsstufe, bestehen muss.<br />
Zufrieden mit ihrem erreichten Fachabitur<br />
haben unsere 12. Jahrgangsstufen in den<br />
letzten Jahren und auch dieses Jahr die<br />
Schule verlassen. So ist es uns leider nicht<br />
vergönnt, eine 13. Klasse zu bilden, um den<br />
Fortbestand der BOS zu garantieren. Nach<br />
der letzten Prüfungsausschusssitzung in Bad<br />
Tölz mit anschließendem Imbiss hieß es für<br />
uns BOS Lehrer auch Abschied nehmen von<br />
den Kollegen der Prüfschule, welche uns viele<br />
Anregungen geben konnten und uns so zu<br />
wertvollen Partnern wurden. Danke für die<br />
hervorragende Zusammenarbeit und dass<br />
wir, liebe Tölzer Kollegen, bei euch in die<br />
Lehre gehen durften. So konnten wir auch<br />
die Erfahrungen mit der externen Prüfung<br />
gut für unsere Fachoberschule nutzen. An<br />
dieser Stelle gilt auch unser Dank unseren<br />
eigenen Kollegen, ohne deren unermüdlichen<br />
Einsatz der Prüfungsmarathon der externen<br />
Prüfungen nicht zu überstehen gewesen wäre.<br />
In diesem Zusammenhang möchten wir an<br />
den Prüfungs- und Logistikmarathon erinnern,<br />
den wir mit zwei verschiedenen Prüfschulen zu<br />
absolvieren hatten: insgesamt 11 mündliche<br />
Gruppenprüfungen in Englisch, 92 mündliche<br />
Prüfungen in VWL, Geschichte, Recht und<br />
Wirtschaftsinformatik, ganz zu schweigen von<br />
den 6 schriftlichen Prüfungen, welche nun alle<br />
Prüfungsteilnehmer überstanden haben. An<br />
der BOS haben von 12 angetretenen Prüflingen<br />
10 bestanden, an der FOS sind die zusätzlichen<br />
freiwilligen Prüfungen (41) noch im Gange…<br />
Die zweite und zugleich letzte Abiturfeier für die<br />
BOS / FOS wird im Haderner Kreuz stattfinden<br />
und so können wir im festlichen Rahmen das<br />
Schuljahr 2015 / 2016 beenden.<br />
Jetzt freuen wir uns schon auf das nächste<br />
Schuljahr, unsere FOS wird mit dem neu<br />
angebotenen Ausbildungsprofil Sozialwesen das<br />
schulische Angebot der Sabel-Bildungsgruppe<br />
erweitern und damit wird ein neuer Akzent<br />
gesetzt. In dieser Ausbildungsrichtung<br />
werden die Schwerpunktfächer Pädagogik<br />
und Psychologie unterrichtet. Eine spannende<br />
Bereicherung für die staatlich genehmigte<br />
Fachoberschule Sabel in München.<br />
Gertrud Denzer und Bettina Schynowski<br />
Kompetenzerweiterung durch die Fachpraktische Ausbildung<br />
Auch dieses Schuljahr ist die Sabel<br />
Fachoberschule für Wirtschaft und Verwaltung<br />
mit zwei 11. Klassen gestartet. Die<br />
Fachpraktische Ausbildung beinhaltet neben<br />
dem Unterricht zwei jeweils 9-wöchige Praktika<br />
in zwei unterschiedlichen Unternehmen. Schule<br />
und Praktika wechseln sich im 2-Wochen-<br />
Rhythmus ab.<br />
Durch die Praktika haben die Schüler/innen<br />
die Möglichkeit, erste Erfahrungen in der<br />
Berufswelt zu sammeln. Manche Schüler/<br />
innen haben schon genaue Vorstellungen,<br />
in welche Richtung sie später einmal gehen<br />
möchten. Andere sind für alle Optionen offen<br />
und schnuppern erstmals in verschiedene<br />
Arbeitsbereiche und Branchen hinein.<br />
Uns ist es gelungen, unseren Praktikumspool<br />
weiter auszubauen. So konnten wir unseren<br />
Schülern/innen neben der AOK, Sport<br />
Scheck, Ludwig Beck, der Volks- und<br />
Raiffeisenbank interessante Stellen bei<br />
Steuerberatern, diversen Händlern der<br />
Automobil/Zweirad/Nutzfahrzeuge Industrie,<br />
Marketingunternehmen, Gebäude- und<br />
Hausverwaltungen, Onlineshops sowie<br />
Reisebüros und Dienstleistungsunternehmen<br />
anbieten. Unser Praktikumspool unterliegt einer<br />
ständigen Veränderung. Manchmal verringert<br />
sich unser Stellenportfolio, weil sich unsere<br />
Schüler/innen so gut im Praktikum bewähren,<br />
dass man ihnen einen Ausbildungsplatz/Duales<br />
Studium im Praktikumsbetrieb nach dem Abitur<br />
anbietet.<br />
Das Feedback der Schüler/innen über die<br />
Praktika ist immer positiv, da zahlreiche<br />
Kompetenzen für das zukünftige Arbeitsleben<br />
erworben wurden. Fast alle Schüler/innen haben<br />
ihr Selbstbewusstsein, ihre Kommunikationsund<br />
Präsentationsfähigkeit, ihre Teamfähigkeit,<br />
Flexibilität und ihre PC-Kenntnisse verbessert.<br />
Einige können sich nun ein bestimmtes (oftmals<br />
vorher sogar unbekanntes) Berufsbild für ihre<br />
Zukunft vorstellen. Anderen ist klargeworden,<br />
was sie nicht wollen. Auf jeden Fall haben<br />
alle sehr viel für ihr zukünftiges Berufsleben<br />
mitgenommen.<br />
Der Unterricht in der fachpraktischen<br />
Ausbildung hat sich auch dieses Jahr wieder<br />
sehr an der Praxis orientiert. Das Schuljahr<br />
startete mit einer Schulung in unseren online<br />
verfügbaren Lern- und Informationsmaterialen.<br />
Später folgte ein Bewerbungstraining, in<br />
dem uns auch dieses Jahr Frau Lohse vom<br />
Sabel Personalwesen unterstützt hat. Es ist<br />
für unsere Schüler/innen immer wieder eine<br />
Bereicherung, wenn ein Vorstellungsgespräch<br />
konkret nachgestellt wird und zahlreiche Tipps<br />
aus der Praxis für Bewerbungsgespräche<br />
gegeben werden.<br />
Weiterhin haben wir im Unterricht das<br />
freie Sprechen vor der Gruppe geübt, die<br />
Marketingpolitik in Unternehmen detailliert<br />
unsere kooperationspartner<br />
beleuchtet sowie das Sozialversicherungswesen<br />
und das Lohn-/Einkommensteuersystem<br />
in Deutschland besprochen. Besonders<br />
interessant war für die Schüler/innen sicherlich<br />
einmal auszurechnen, wie viel Geld sie nach<br />
einer abgeschlossenen Berufsausbildung für ein<br />
eigenständiges Leben mindestens benötigen.<br />
Dieses kalkulierte notwendige Einkommen<br />
wurde dann mit einem ersten Bruttogehalt<br />
abgeglichen und es wurde errechnet, wie<br />
viel für einen Arbeitnehmer netto vom<br />
Bruttogehalt übrigbleibt. Daneben wurden die<br />
Personalaufwendungen aus Arbeitgebersicht<br />
beleuchtet.<br />
Darüber hinaus haben wir uns wieder mit<br />
dem Thema Knigge beschäftigt. Hier ging<br />
es neben den Benimmregeln im Privatleben<br />
insbesondere um den richtigen Verhaltenscode<br />
in Unternehmen.<br />
Erstmals griffen wir auch das Thema Soziale<br />
Netzwerke auf. Auch hier wurden zwei Seiten<br />
beleuchtet, nämlich wie Unternehmen die<br />
sozialen Netzwerke nutzen und wie sie über<br />
Bewerber in sozialen Netzwerken recherchieren.<br />
Daneben haben die Schüler/innen eingebracht,<br />
in welchen sozialen Netzwerke sie unterwegs<br />
sind. Es gab eine lebhafte Diskussion, wie man<br />
sich dort präsentieren sollte.<br />
Durch unsere starke Praxisorientierung<br />
wurden die Schüler/innen auch in diesem<br />
Jahr in der fachpraktischen Ausbildung auf<br />
die unterschiedlichen Anforderungen im<br />
Berufsleben vorbereitet.<br />
Fachpraktische Ausbildung<br />
Claudia Wurm<br />
34<br />
Gebäudereinigung in Perfektion 0800 / 123 6334<br />
WWW.MEDICALCLEAN.DE<br />
35
LegaCenter Sabel<br />
LegaCenter Sabel<br />
44<br />
5 : 5 = 0 46 + 47 = 8139 * 7 = 69<br />
Mit derartigen und anderen Rechenphänomenen<br />
durften wir uns im LegaCenter<br />
Sabel bei Betreuung der von uns geförderten<br />
Dyskalkulieschüler und beim Ausbau unserer<br />
Dyskalkulie-Abteilung in den letzten Monaten<br />
befassen. Auch wenn der Name unseres<br />
Therapiezentrums nicht darauf schließen<br />
lässt: Wir unterstützen seit diesem Schuljahr<br />
zahlreiche Schüler und Schülerinnen mit<br />
Rechenschwierigkeiten und Dyskalkulie. Da<br />
rechenschwache Kinder und Jugendliche<br />
Zahlen nicht in ihrem mengenmäßigen<br />
Gehalt erfassen können, scheitern sie bereits<br />
an grundlegenden Rechenoperationen.<br />
Plus- und Minusaufgaben im Zahlenraum bis<br />
100 können auch in höheren Klassen über<br />
schriftliches Rechnen gelöst werden; der<br />
Zeitaufwand für elementare Aufgaben oder<br />
Nebenrechnungen ist auffallend hoch und von<br />
enormem Konzentrationsaufwand begleitet.<br />
In der Therapie verfügbares Material zur<br />
Veranschaulichung - beispielweise von Mengen<br />
und Brüchen - ist unverzichtbar, um die Basis<br />
für das Verständnis für mathematische<br />
Zusammenhänge zu legen.<br />
Für rechenschwache Schüler ist das Durchlaufen<br />
der Sekundarstufe eine Herkulesaufgabe! Diese<br />
Kinder und Jugendlichen benötigen folglich<br />
nicht nur ein spezifisches Training sondern<br />
auch eine Stärkung von Selbstbewusstsein und<br />
Durchhaltevermögen. Vielfach bleiben ihre<br />
Leistungen schwach - über viele Schuljahre<br />
- trotz steter Bemühungen. Maßgeblich ist<br />
daher, ihnen Zuspruch und Wertschätzung<br />
entgegenzubringen; ihnen Talente jenseits<br />
von Zahlen und Rechenübungen bewusst zu<br />
machen - in Therapie und Schule sowie zu<br />
Hause! Dies kann nur gelingen, wenn Eltern,<br />
Tutoren, Lehrer über die Lernschwierigkeiten<br />
und einhergehende seelische Belastungen<br />
informiert sind und sie ineffizientes Üben<br />
vermeiden. Daher hat das LegaCenter Team<br />
im vergangenen Jahr jede Gelegenheit<br />
genutzt, Eltern im Einzelgespräch aufzuklären<br />
und zu beraten sowie Fortbildungen und<br />
Informationsveranstaltungen zu Lernschwierigkeiten,<br />
Dyskalkulie und Legasthenie durchzuführen.<br />
Bei der Bildungsvortragsreihe „Eltern<br />
Wissen“ vom Münchner Merkur konnten wir<br />
beispielsweise über 150 Besucher im Münchner<br />
Pressehaus erreichen. Die zahlreichen<br />
Rückfragen zum Vortrag von Frau Schmidt<br />
machten deutlich, dass große Unsicherheit<br />
und Sorge vorherrscht, wie angesichts von<br />
Legasthenie und Dyskalkulie eine erfolgreiche<br />
Schullaufbahn gestaltet werden kann. Auch bei<br />
schlechten Leistungen Ruhe bewahren, kleinen<br />
Fortschritten Respekt zollen, Optimismus<br />
vermitteln und die Kinder und Jugendlichen zum<br />
Üben motivieren; dies war neben didaktischen<br />
Hinweisen auch die Kernbotschaft an die<br />
Tutoren der Sabel Real- und Wirtschaftsschule,<br />
die wir gleich zu Beginn des Jahres im Umgang<br />
mit legasthenen und rechenschwachen Lernern<br />
schulen durften.<br />
Nicht nur im Mathematikunterricht und<br />
bei der Erledigung der Hausaufgaben<br />
sind rechenschwache Schüler mit ihren<br />
Problemen konfrontiert; dies konnten wir dem<br />
Lehrerkollegium der Sabel Realschule in einer<br />
Fortbildung verdeutlichen: Realschüler und<br />
-schülerinnen müssen tagtäglich in zahlreichen<br />
Fächern ihr Verständnis von Zahlen, Mengen<br />
und Größen und ihr rechnerisches Denken<br />
unter Beweis stellen: Hauswirtschaft (z.B.<br />
messen und wiegen), Englisch (z.B. Uhrzeiten<br />
übersetzen), Erdkunde und Sozialkunde (z.B.<br />
lesen von Diagrammen), Musik (Notenwerte<br />
z.B. ¼ , ½ ), Geschichte sowie natürlich in Physik,<br />
Chemie oder BWR. Wir freuen uns, durch<br />
die räumliche Nähe und die organisatorische<br />
Einbindung des LegaCenter Sabel mit den<br />
Münchner Sabel Schulen zusammenarbeiten zu<br />
können und Erfahrung und Fachwissen unseres<br />
mittlerweile 10-köpfigen Therapeutenteams<br />
an Eltern, Tutoren und Lehrer weitergeben zu<br />
können.<br />
AUSBILDUNG<br />
Auch in diesem Schuljahr ist es den Therapeuten<br />
gelungen, im LegaCenter Sabel eine besondere<br />
Atmosphäre zu schaffen. 75 Schüler und<br />
Schülerinnen mit Lernschwierigkeiten haben<br />
wir im vergangenen Schuljahr unterstützt. So<br />
ist es uns gelungen, zahlreiche Jugendliche<br />
der Klassenstufe 7 und 8 zu motivieren,<br />
weiter an ihren Lese-, Rechtschreib- und<br />
Rechenfertigkeiten zu arbeiten. Trotz der<br />
Notwendigkeit, sich mit eigenen Fehlern und<br />
Schwächen zu befassen, kommen sie gerne<br />
und genießen die individuelle Zuwendung.<br />
Die Möglichkeit, integriert in den schulischen<br />
Stundenplan, d. h. im Zeitraum von 08:00 Uhr bis<br />
16:00 Uhr, ihre Therapiestunden zu besuchen,<br />
stellt eine deutliche Entlastung dar. Wir werden<br />
daher auch im kommenden Schuljahr die<br />
Kapazitäten des LegaCenter Sabel ausbauen.<br />
Therapieangebot und Therapeutenteam<br />
entwickeln wir kontinuierlich weiter, um den<br />
Kindern und Jugendlichen individuelle und<br />
kompetente Unterstützung zu bieten.<br />
zum/zur Staatlich geprüften<br />
Masseur/in<br />
med. Bademeister/in<br />
und<br />
Nikola Schmidt<br />
Leitung LegaCenter Sabel<br />
Unterrichtsbeginn: jeweils im September<br />
Bewerbungstermine: immer im Januar und Februar. Sie durchlaufen eine vielseitige,<br />
zukunftsorientierte 2-jährige schulgeldfreie Ausbildung<br />
Staatliche Berufsfachschule für Massage am<br />
Klinikum der Universität München<br />
Marchioninistraße 15a, 81377 München<br />
Tel.: 089 4400 -77261; Fax: 089 4400-77265<br />
http://massageschule.klinikum.uni-muenchen.de<br />
45
Sabel GBS<br />
Sabel GBS<br />
„Elektrisch betriebener Sternmotor mit berührungsloser Steuerung“<br />
von Josef Heinrizi, M4D<br />
Was vereint Mechanik, Elektrik und elektronische<br />
Steuerung in einer Projektarbeit? Ein elektrisch<br />
betriebener Sternmotor mit berührungsloser<br />
Steuerung, der im Rahmen der Projektarbeit<br />
konstruiert und umgesetzt wurde.<br />
Sieben kreisförmig angeordnete Spulen mit<br />
Kolben aus Eisen bilden den mechanischen Teil<br />
des Sternmotors. Bestromt man die Spulen,<br />
so bewegen sich die Kolben axial, was in<br />
eine Drehbewegung umgewandelt wird. Die<br />
Ansteuerung der Spulen übernehmen sieben in<br />
einer Reihe angebrachte optische Sensoren, die<br />
mittels einer Spiegelfolie auf der Steuerwalze<br />
geschaltet werden. Durch die Möglichkeit, die<br />
Position der Sensoren zu verändern, kann die<br />
Drehzahl variiert werden.<br />
Sternmotor in CAD<br />
Bereits vor Beginn der Projektarbeit<br />
interessierte ich mich für Elektrik, Magnetismus<br />
und Hubkolbenmotoren. Hieraus entstand die<br />
Überlegung, diese Interessengebiete in einem<br />
Projekt zu vereinen – die Idee des berührungslos<br />
gesteuerten Sternmotors war geboren. Neben<br />
meinem Interesse motivierte mich auch die<br />
Chance, meine in der Berufsausbildung,<br />
Weiterbildung gesammelten Erfahrungen hier<br />
praktisch einbringen zu können, von der Idee<br />
über die Berechnung und die Konstruktion bis<br />
hin zur praktischen Umsetzung.<br />
„Stern“ mit Spulen, Kolben und Pleuelstangen<br />
Der Stern besteht aus sieben selbst berechneten<br />
und gewickelten Spulen die kreisförmig an<br />
einem Rohr angebracht sind. Die Kolben sind<br />
über Pleuelstangen mit der Kurbelwelle und<br />
dem berechneten Gegengewicht verbunden.<br />
Bestromt man die Spulen, so werden die Kolben<br />
durch das entstehende elektromagnetische<br />
Feld in diese gezogen. Diese Kraft wird<br />
von der Kurbelwelle in eine Drehbewegung<br />
umgewandelt.<br />
Die Ansteuerung der Spulen in der richtigen<br />
Reihenfolge, zum richtigen Zeitpunkt und<br />
mit der korrekten Dauer übernimmt die<br />
Steuerwalze, indem sie auf der Sensorleiste<br />
montierte optische Sensoren schaltet. Durch<br />
eine dreieckige Form der Spiegelfolie lässt sich<br />
die Ansteuerdauer durch axiales verschieben<br />
der Sensorleiste während des Betriebs stufenlos<br />
einstellen. Der Ansteuerbeginn kann ebenfalls<br />
durch radiales Verstellen der Steuerleiste<br />
stufenlos variiert werden.<br />
Steuerwalze und Sensorleiste<br />
Der Schaltstrom der optischen Sensoren ist<br />
zu gering, um den Spulenstrom zu schalten.<br />
Aus diesem Grund wurde eine Schaltung zur<br />
Verstärkung des Stroms konstruiert. Hierbei<br />
wurde bereits bei der Planung auf eine<br />
übersichtliche und einheitliche Platzierung auf<br />
der Platine geachtet. Zur Messung von Strom,<br />
Spannung und Drehzahl wurden zusätzlich<br />
Messgeräte angebracht, um während des<br />
Betriebs die wichtigsten Parameter ständig<br />
überprüfen zu können.<br />
Platine mit Kühlkörper und Messeinheit<br />
Ursprünglich war zur Ansteuerung der Spulen<br />
die Verwendung von Magnetfolie und Reed<br />
Kontakten angedacht. Da die Polarität dieser<br />
Folie wechselt, stellte sich diese Form der<br />
Ansteuerung im vorliegenden Fall als nicht<br />
praktikabel heraus. Aus diesem Grund fiel<br />
die Wahl schließlich auf die nun verwendete,<br />
optische Ansteuerung mittels Spiegelfolie und<br />
optischer Sensoren.<br />
Um herauszufinden,<br />
welches Material es bei<br />
den Spulengrundkörpern<br />
zu verwenden galt, wurde<br />
ein Experiment durchgeführt.<br />
Drei Rohre, eines<br />
aus Aluminium, eines aus<br />
Messing und eines aus<br />
Kunststoff, wurden in einer<br />
Halterung verbaut. Diese<br />
ermöglichte es, Dauermagneten<br />
gleichzeitig in<br />
Wirbelstromexperiment<br />
die Rohre fallen zu lassen<br />
und die Fallgeschwindigkeit zu ermitteln. Die<br />
Magneten im Aluminium- und im Messingrohr<br />
wurden deutlich abgebremst. Aus dem<br />
Experiment wurde ersichtlich, dass in leitenden<br />
Materialien Wirbelströme entstehen, die den<br />
Kolben abbremsen würden. Aus diesem Grund<br />
fiel der Entschluss, ein Kunststoffrohr zu<br />
verwenden.<br />
Nach der Themenfindung wurde mit der<br />
Aufstellung eines Zeitplans für das Projekt<br />
begonnen. Hiernach folgten die groben<br />
Überlegungen zur Funktionsweise und zur<br />
Umsetzung sowie die ersten Handskizzen<br />
und CAD Zeichnungen. Auch mit der<br />
Spulenwicklung wurde begonnen. Die<br />
Dokumentation des Projekts erfolgte stets<br />
parallel zur Konstruktionsarbeit in CAD und der<br />
praktischen Umsetzung. Um die Funktionalität<br />
des Sternmotors jederzeit gewährleisten<br />
zu können, wurden die CAD-Entwürfe<br />
laufend auf Umsetzbarkeit, Festigkeit und<br />
Funktionsweise hin überprüft. Dies geschah<br />
sowohl durch Computersimulationen als auch<br />
durch praktische Funktionstests. Nachdem die<br />
Maße der Konstruktion in CAD definiert waren,<br />
wurden Berechnungen zum Drehmoment, zur<br />
Kolbengeschwindigkeit, zur Leistung und zum<br />
Massenausgleich vorgenommen. Zum Schluss<br />
wurde das Projekt in Form einer Präsentation<br />
in der Schule vorgetragen und der fertige<br />
Sternmotor zur Veranschaulichung vorgestellt.<br />
An dem fertigen, funktionsfähigen Modell<br />
konnten die Kommilitonen alle Einstellungen<br />
am laufenden Motor austesten.<br />
Fertiges Modell des Sternmotors<br />
Mir selbst hat das Projekt gezeigt, dass ein<br />
solches Vorhaben nur durch eine Verknüpfung<br />
der einzelnen Fächer (Technische Mechanik,<br />
Maschinenelemente, Steuerungstechnik,<br />
Elektrotechnik, Konstruktion, Mechatronik), der<br />
Technikerschule sowie meiner vorhergehenden<br />
Berufsausbildung und -praxis möglich ist.<br />
Gerade diese interdisziplinären Erfahrungen<br />
werden mir in meiner beruflichen Zukunft<br />
sicherlich bei der Erkennung und Behandlung<br />
von Problemen zu Gute kommen.<br />
Für das Projekt waren insgesamt 22 Wochen<br />
veranschlagt, es zog sich jedoch tatsächlich<br />
auf 28 Wochen. Die Spulen bestehen aus<br />
1000 Windungen mit 0,4 mm lackisoliertem<br />
48<br />
49
Sabel GBS<br />
Sabel GBS<br />
Draht, die auf ein Kunststoffrohr gewickelt<br />
sind. Im Betrieb werden die Spulen mit 12 Volt<br />
betrieben, was einen Stromfluss von ca. 1,6<br />
Ampere pro Spule zur Folge hat. Das Maximale<br />
rechnerische Drehmoment beträgt 66,56<br />
Nmm. Die maximale Kolbengeschwindigkeit<br />
beträgt bei Höchstdrehzahl (1000 1/min) 1,49<br />
m/s = 5,38 km/h. Die Ausgleichsmasse zum<br />
Ausgleich der Unwucht beträgt 128 g mit einem<br />
Hebelarm von 14 mm. Die Festigkeitsnachweise<br />
ergaben hohe Sicherheiten. Die Gesamtkosten<br />
des Projektes belaufen sich auf rund 300<br />
Euro. Die Arbeitszeit für das Modell und den<br />
Wirbelstromversuch belaufen sich auf ca. 100<br />
Stunden.<br />
Im Auftrag der Bundeswehr<br />
Die GBS startete nach Durchführung einer<br />
bundesweiten Ausschreibung erstmals<br />
bereits 2013 einen Lehrgang, in dem<br />
Soldaten und Soldatinnen auf Zeit in der<br />
Zivilberuflichen Aus- und Weiterbildung im<br />
Rahmen der militärfachlichen Ausbildung<br />
(ZAW) zu Fachinformatikern mit Schwerpunkt<br />
Systemintegration ausgebildet werden. Ein<br />
zweiter Lehrgang folgte im darauffolgenden<br />
Jahr. In beiden Lehrgängen führten unsere<br />
erfahrenen Dozenten die Teilnehmer mit einer<br />
100%igen Bestehensquote zum Abschluss.<br />
Unter anderem aufgrund des aktuell hohen<br />
Bedarfs der Bundeswehr an IT-Fachkräften<br />
beauftragte man uns nun zunächst, mit<br />
der halbjährlichen Durchführung weiterer<br />
Fachinformatiker-Lehrgänge. So starteten wir<br />
im Oktober 2015 mit einem dritten, im April<br />
2016 mit einem vierten Lehrgang und der fünfte<br />
ist bereits für Oktober 2016 angekündigt.<br />
Um sich ein Bild von der Ausbildungsstätte<br />
zu machen, besuchten uns am 31.Mai<br />
Regierungsdirektor Benjamin Schultz, und<br />
Oberamtsrat Peter Leßenich vom zuständigen<br />
Fachreferat im Bundesministerium der<br />
Verteidigung sowie Regierungsdirektor<br />
Andre Rauterkus vom Bundesamt für das<br />
Personalmanagement der Bundeswehr.<br />
Abschließend möchte ich mich bei allen<br />
Lehren, die mir mit Rat und Tat zur Seite<br />
standen, bedanken. Besonderer Dank gilt Herrn<br />
Rottenfusser (Mechatronik) als Betreuer meines<br />
Projekts, Frau Qitaku (Konstruktion / CAD),<br />
Herrn Beer (Maschinenelemente / Festigkeitsberechnungen),<br />
Herrn Dr. Rehbein (Kraft- und<br />
Arbeitsmaschinen) und Herrn Lehner (Fertigung<br />
der Dreh- und Frästeile).<br />
Nach einer gegenseitigen Vorstellungsrunde<br />
besuchten unsere Gäste die beiden<br />
Bundeswehr-Lehrgänge, um sich ein Feedback<br />
der Teilnehmer einzuholen. Diese hoben dabei<br />
die Fachkompetenz der Dozenten sowie die<br />
gute Betreuung durch den Lehrgangsleiter<br />
Herrn Epple hervor.<br />
Abschließend bedankte sich Regierungsdirektor<br />
Schultz für die gute und enge Zusammenarbeit<br />
und betonte die Bedeutung der fachlichen und<br />
pädagogischen Kompetenz des Lehrpersonals<br />
sowie des reibungslosen und offenen<br />
Informationsaustausches zwischen uns, dem<br />
Bildungsträger und der Dienststelle für den<br />
Erfolg der ZAW.<br />
Dagmar Walddobler<br />
Schulleitung GBS<br />
Was dich schon immer interessiert hat….<br />
Lukas Trautmann,<br />
Informatiktechniker, steht<br />
uns Rede und Antwort<br />
Redaktion: Lukas, wie kam es<br />
dazu, dass du bereits mit 17<br />
Jahren eine Ausbildung zum<br />
Technischen Assistenten<br />
abgeschlossen hast und jetzt<br />
sogar eine Weiterbildung zum Informatiktechniker<br />
absolvierst?<br />
Lukas: Ich habe meine Schulzeit ein wenig verkürzt!<br />
Schon in der Grundschule habe ich eine Klasse<br />
übersprungen, dasselbe durfte ich dann noch ein<br />
weiteres Mal tun. Da war ich aber schon auf der<br />
Montessori Schule und machte anschließend in<br />
der 10. Klasse die Mittlere Reife. Da war ich 14.<br />
Dann ging alles recht zügig: Technischer Assistent<br />
bei Sabel, ein Jahr Berufserfahrung bei der Firma<br />
Hirschvogel und seit September 2015 bin ich nun<br />
wieder hier.<br />
R: Und nach deinem Abschluss? Wo siehst du dich<br />
in 10 Jahren?<br />
L: So genau weiß ich das noch nicht. Aber ein großes<br />
Ziel habe ich: Gerne würde ich als Spieleentwickler,<br />
richtig gesagt, Game Developer arbeiten. Schon<br />
jetzt habe ich die Möglichkeit, mich während der<br />
Ausbildung in Richtung Programmierentwicklung<br />
zu orientieren. Das ist ein großer Vorteil für meinen<br />
beruflichen Werdegang.<br />
R: Du interessierst dich also sehr für Spiele und<br />
Computer und das alles?<br />
L: Zuhause habe ich 3 Computer, 3 Laptops und<br />
einen Server, den ich im Internet gemietet habe.<br />
Ich denke man kann schon sagen, dass ich ein<br />
Technikfreak bin!<br />
R: Eine kurze Frage zu guter Letzt: Drei Dinge, die<br />
Du auf eine einsame Insel nehmen würdest?<br />
L: Hmm, ich gehe davon aus, es gibt keinen Strom<br />
auf der Insel?! Dann, trotzdem, einen PC und auch<br />
eine Solaranalage. Naja, essen sollte ich wohl auch<br />
müssen Ok, ein Lebensvorrat an Pommes.<br />
Simon<br />
Schlünder,<br />
Maschinenbautechniker,<br />
erzählt über seine<br />
Weiterbildung wie auch<br />
seinen Aufenthalt in<br />
London im Rahmen des<br />
PDP<br />
Redaktion: Simon, seit Februar 2015 bist du nun<br />
bei der GBS und machst deine Weiterbildung<br />
zum Maschinenbautechniker? Was hast du davor<br />
gemacht?<br />
S: Nach einigen nicht ganz so glücklichen Jahren auf<br />
der Realschule bin ich im letzten Jahr abgegangen<br />
und habe meine Mittlere Reife über den M-Zug<br />
gemacht. Nach einer Ausbildung zum Metallbauer<br />
und der erfolgreich absolvierten Gesellenprüfung<br />
entschloss ich mich für eine Weiterbildung. Ich<br />
komme aus der Nähe von Rosenheim, leider<br />
gibt es aber keine Schule in der Nähe, die diese<br />
Weiterbildung anbietet.<br />
R: Jetzt, nach einem guten Jahr, kannst du<br />
resümieren, was sagt dir denn an deiner Ausbildung<br />
besonders zu? Welchen Anteil daran haben unsere<br />
Dozenten?<br />
S: Die große Auswahl an Wahlfächern ermöglicht<br />
mir meinen eigenen beruflichen Interessen und<br />
Themengebieten nachzugehen. Die Dozenten<br />
unterrichten ihre Fächer sehr motiviert und lassen<br />
viele eigene Erfahrungen aus ihrer beruflichen<br />
Vergangenheit einfließen. Zudem bestätigt sich die<br />
Relevanz des Unterrichtstoffes, wenn die Dozenten<br />
immer wieder auf Grundlagen auch aus anderen<br />
Fächern zurückgreifen.<br />
R: Du hast ebenfalls an dem Professional<br />
Development Programme in London diesen März<br />
teilgenommen?<br />
S: Ja - und es war eine geniale Zeit. Obwohl ich<br />
der Einzige von der GBS war, schloss ich schnell<br />
Freundschaft mit den restlichen Teilnehmern.<br />
London ist die Weltstadt schlechthin, die Höhe der<br />
Selbstbeteiligung von 1100 € für 3 Wochen war<br />
überaus annehmbar und, naja, für den Lebenslauf<br />
ist so ein Zertifikat nun auch nicht schlecht.<br />
Zusammenfassend kann ich wirklich sagen, dass das<br />
ein Erlebnis war, woran ich mich noch ganz lange<br />
50<br />
51
Sabel GBS<br />
Berufsfachschule<br />
erinnern werde! Nicht nur ich, die ganze Gruppe!<br />
R: Worin bestand die Aufgabe der Teilnehmer?<br />
S: Jeder von uns musste ein eigenes Projekt auf die<br />
Beine stellen. Und das selbstständig. Das war eine<br />
super Erfahrung, da ich endlich die Gelegenheit<br />
hatte, viel von meinem theoretischen Wissen in die<br />
Tat umzusetzen. Plötzlich merkt man, wofür man das<br />
alles lernt!<br />
Firmenschulungen für Arval Deutschland GmbH<br />
Arval als eine hundertprozentige Tochter<br />
von BNP Paribas ist einer der führenden<br />
herstellerunabhängigen Anbieter von Full-<br />
Service-Leasing für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge.<br />
Mit einer Flotte von ca. 70.000 Fahrzeugen ist<br />
Arval in Deutschland der führende herstellerunabhängige<br />
Anbieter von Full-Service-<br />
Leasing. Weltweit ist Arval in 26 Ländern<br />
vertreten und betreut über 930.000 Fahrzeuge.<br />
Die strategische Partnerschaft der Element-<br />
Arval Global Alliance betreut rund drei Millionen<br />
Fahrzeuge in 47 Ländern.<br />
Für den Standort Deutschland in Kirchheim<br />
bei München haben wir, GBS München, seit<br />
März 2016 bisher insgesamt fünf 3-Tages-<br />
Schulungen für rund 50 Mitarbeiter mit dem<br />
Thema „Kompaktwissen Leasing“ durchgeführt.<br />
Schulungsort war ein attraktives Seminarhotel in<br />
Feldkirchen. Diese Inhouse-Schulung wird fest<br />
in das Schulungsprogramm des Unternehmens<br />
aufgenommen, alle neuen Mitarbeiter<br />
erwerben mit diesem Seminar in Zukunft das<br />
erforderliche unternehmenspezifische Wissen,<br />
um effektiv den sehr speziellen Anforderungen<br />
gerecht werden zu können. Aufgrund der sehr<br />
guten Resonanz sind nun weitere Seminare zu<br />
den Themen „Kalkulation“ und „Verkehrs- und<br />
Schadenrecht“ für den Herbst 2016 in Planung.<br />
Jutta Schnitzerling<br />
Das grobe Thema war vorgegeben: Business and<br />
Management. Als Einziger aus der Gruppe wählte<br />
ich einen technischen Schwerpunkt. Das Beste daran<br />
war jedoch, dass ich in London die Möglichkeit<br />
erhielt, eine 3-D-Druckfirma zu besuchen und den<br />
Ablauf dort live mitzuerleben. Am Ende sprang<br />
sogar ein Angebot für ein Praktikum im Sommer<br />
raus!<br />
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Tereza Novak<br />
Mehr unter www.zoll.de<br />
Zeit zum Durchstarten . ..<br />
... in eine interessante<br />
und sichere Zukunft.<br />
Die Zollverwaltung ist die moderne<br />
Finanz- und Wirtschaftsverwaltung des Bundes mit<br />
einem vielschichtigen Aufgabenspektrum und<br />
bietet Ihnen zum 1. August 2017<br />
ZOLL<br />
Ausbildungsplätze für<br />
Beamtinnen und Beamte<br />
des mittleren und gehobenen Dienstes.<br />
Bewerbungsschluss:<br />
23. September 2016<br />
Wir sind bestrebt den Frauenanteil zu<br />
erhöhen und daher besonders an Bewerbungen<br />
von Frauen interessiert.<br />
Bewerbungen von schwerbehinderten<br />
Menschen und gleichgestellten behinderten<br />
Menschen sind uns willkommen. Sie werden bei gleicher Eignung<br />
bevorzugt berücksichtigt; von ihnen wird nur ein Mindestmaß an<br />
körperlicher Eignung verlangt.<br />
Ihre Bewerbung richten Sie an:<br />
Hauptzollamt München, Sophienstraße 6, 80333 München<br />
E-Mail: bewerbung.hza-muenchen@zoll.bund.de<br />
Girls Power am GIRLS´ DAY<br />
oder das Gerücht, dass sich Mädchen nicht für Technik und IT interessieren<br />
2. Mai 2016: Der Girls‘ Day an der Berufsfachschule<br />
für Technische Assistenten München<br />
hat es zum Glück total widerlegt: Mädchen<br />
interessieren sich für Technik und IT!<br />
15 Mädchen aus verschiedenen Realschulen<br />
und Gymnasien aus München und Umgebung<br />
hatten an diesem Tag die Möglichkeit, in die<br />
komplexe Welt der „Technischen Assistenten<br />
für Informatik“einzutauchen.<br />
Im Laufe des Vormittags entwickelten sie<br />
nicht nur eine eigene App fürs Handy, die<br />
sie auf ihrem Android-Smartphone testen<br />
konnten, sie lernten auch, einen PC in nur acht<br />
Schritten zusammenzubauen, der am Schluss<br />
einwandfrei funktionierte und freundlich<br />
aufzuleuchten begann. Große Begeisterung<br />
herrschte vor allem beim 3D-Druck. Beim<br />
3D-Druck werden dreidimensionale Werkstücke<br />
schichtweise aufgebaut. Der Aufbau erfolgt<br />
computergesteuert aus den verschiedensten<br />
flüssigen oder festen Werkstoffen nach<br />
vorgegebenen Maßen und Formen.<br />
Angewendet wird er beispielsweise bei der<br />
Prototypenentwicklung im Maschinenbau<br />
oder bei der Luft- und Raumfahrt ja sogar in<br />
der Medizintechnik. Man erfuhr vieles, zum Teil<br />
Überraschendes. Wussten Sie schon, dass man<br />
neuerdings Gummibärchen und Schokolade in<br />
3D-drucken kann?! Und beides kann man sogar<br />
essen! Der bei der Präsentation eingesetzte<br />
3D-Drucker produzierte zwar nichts dergleichen<br />
aber dafür durfte jedes Mädchen von ihnen<br />
einen dreidimensionalen, frisch gedruckten,<br />
orangefarbenen Gecko mit nach Hause nehmen.<br />
Die Mädchen erfuhren dabei realistisch und<br />
hautnah, dass Maschinenbautechnik ohne<br />
Informatik einfach nicht mehr vorstellbar ist!<br />
Die Dozentin Frau Qitaku, wünscht sich sehr,<br />
dass sie in Zukunft nicht mehr vor einer Klasse<br />
voller junger Männer steht, sondern viele<br />
Mädchen ihre Klassen füllen. Diese seien,<br />
wie sie meint, „wesentlich motivierter und<br />
fleißiger beim Lernen!“ Während einer „Live-<br />
Hacking-Show“ erfuhren die Mädchen, welche<br />
Sicherheitslücken es gibt und wie man sich<br />
vor Hackern schützen kann. Dabei spielen<br />
Passwörter eine Rolle, die sogar aus 60 Zeichen<br />
bestehen können. „Ob man sich die je wirklich<br />
merken kann?“, fragten sich da die Mädchen.<br />
Dagmar Walddobler, Leiterin der GBS<br />
Technikerschulen München verabschiedete<br />
ihre Gäste mit dem Wunsch, sie bald in einem<br />
angebotenem „Schnupperunterunterricht“<br />
wiederzusehen. Sie selbst ist bestes Beispiel<br />
dafür, dass Frauen in einer sogenannten<br />
Männer-Domäne ihre „Frau“ bzw. „Mann“<br />
stehen können. Sie hat in München<br />
Maschinenbau studiert und ist jetzt Leiterin der<br />
GBS Technikerschulen München.<br />
SM<br />
52<br />
53
Berufsfachschule<br />
Fachakademie für Wirtschaft<br />
Golfprojekt an der Sabel Schule<br />
Wie schon im letzten Schuljahr wurden unsere Golfprojekte<br />
auch in diesem wieder vom Deutschen Golfverband finanziert.<br />
Jeden Mittwoch geht es regelmäßig um 12:45 Uhr nach<br />
Riem. Hieß es im Vorfeld Golf sei langweilig, spießig und<br />
eigentlich nur etwas für Senioren, so waren doch bald schon<br />
ganz andere Töne zu hören. „Ist geil wie der Ball fliegt, ist ein<br />
tolles Gefühl, wenn man ihn 100 m weit schlägt......“ Golf hat<br />
den großen Vorteil, dass auch die Mädls mit den Burschen<br />
locker mithalten können. Inzwischen dürfen die Kids auch auf<br />
den Kurzplatz und nun zeigt sich, dass nicht nur die Weite der<br />
Abschläge entscheidend ist, sondern auch die Präzision der<br />
Schläge. Es kann Jeder mit Jedem spielen. Egal ob jung oder<br />
alt, weiblich oder männlich, alle können sich auf Augenhöhe<br />
matchen. Dieses gefällt besonders Maria und Fatma, die viel Feingefühl beim Putten an den Tag<br />
legen. Im Juli steht die große Platzreifeprüfung mit Theorie und Praxis an. Hier muss noch an der<br />
Regelkunde gearbeitet werden.<br />
Aber da bereits letztes Jahr alle bestanden haben, hoffen wir auch heuer auf einen erfolgreichen<br />
Abschluss. Es lohnt sich: Anschließend steht einem nämlich die große Golfwelt mit ihren zahlreichen<br />
fantastischen Golfplätzen offen.<br />
/Für uns der beste Einstieg<br />
ins Berufsleben<br />
Ausbildung & duales Studium am Flughafen München<br />
Verbindung leben<br />
Der Flughafen München ist eine Erfolgsgeschichte seit mehr als 20<br />
Jahren. Dynamisches Wachstum, starke Partnerschaften, Innovationen:<br />
Das M ist einzigartig, als Flughafen, als Unternehmen, als Arbeitgeber.<br />
Werde auch du Teil der Erfolgsgeschichte und gestalte mit uns zusammen<br />
die Zukunft.<br />
Susanne Vogelwedde<br />
Als bester Airport Europas und top Ausbildunsgbetrieb bieten wir dir<br />
vielfältige Ausbildungs- und duale Studienmöglichkeiten. Ob IT, Technik,<br />
Gastronomie, Einzelhandel oder der kaufmännische<br />
Bereich - es warten jede Menge spannende Berufe<br />
auf dich.<br />
Halbe-Halbe: Betriebswirt in Teilzeit<br />
Erstmals kann man an unserer Fachakademie<br />
die Weiterbildung zum staatlich geprüften<br />
Betriebswirt auch in Teilzeit absolvieren:<br />
Montag, Mittwoch und ab Freitag Nachmittag<br />
wird gejobbt und Dienstag, Donnerstag<br />
und Freitag Vormittag wird studiert. Damit<br />
verlängert sich aber die Weiterbildung nicht<br />
gleich auf vier, sondern nur auf drei Jahre.<br />
Vorausgesetzt, man findet einen Arbeitgeber,<br />
wie z.B. die Stadtwerke München, der<br />
mit diesem Zeit-Jobbing einverstanden<br />
ist, scheint es sich hier um ein besonders<br />
Mit 90 ECTS Guthaben zum Bachelor<br />
Unsere staatlich geprüften Betriebswirte sind<br />
offensichtlich die ideale Mischung aus einem<br />
Betriebswirt mit guter Allgemeinbildung, Berufserfahrung,<br />
fundierten betriebswirtschaftlichen<br />
Kenntnissen und je nach Schwerpunktwahl<br />
überzeugenden Spezialkenntnissen in Marketing,<br />
Außenwirtschaft, Finanzwirtschaft, Personalwesen<br />
oder Wirtschaftsinformatik.<br />
Viele gute Jobangebote verlangen heute einen<br />
„Hochschulabschluss oder eine vergleichbare<br />
Qualifikation“. Also gehen unsere staatlich<br />
geprüften Betriebswirte oft mit den reinen BWL-<br />
Bachelor-Absolventen, denen oft jede längere<br />
Berufspraxis fehlt, ins Rennen. Was Wunder,<br />
dass viele Arbeitgeber lieber auf Betriebswirte<br />
mit fundiertem Wirtschaftswissen plus<br />
berufspraktischen Erfahrungen zurückgreifen.<br />
Wenn also unsere Betriebswirte hier schon<br />
den Hochschulabsolventen eine Nasenlänge<br />
voraus sind, so können sie das noch durch einen<br />
klassischen Hochschulabschluss toppen, zumal<br />
ihnen bei unseren Hochschulpartnern die Hälfte<br />
eines Hochschulstudiums angerechnet wird. So<br />
sind im letzten Jahrgang gleich 20 Absolventen<br />
an die OTH Regensburg (ostbayerische<br />
Technische Hochschule) abgewandert. Andere<br />
geglücktes Teilzeit-Modell zu handeln. Denn<br />
unsere Teilzeitler glänzen mit guten und sehr<br />
guten Leistungen und scheinen kaum echt<br />
gestresst zu sein. Natürlich nehmen auch sie<br />
Einkommenseinbußen in Kauf, erhalten aber<br />
trotzdem ein entsprechendes Meisterbafög,<br />
sodass man damit sogar im teuren Wohnviertel<br />
München „überlebensfähig“ ist.<br />
Claudia Eisinger-Schmidt<br />
wiederum haben ebenfalls 90 von 180 ECTS<br />
an der Privaten Hochschule Göttingen im<br />
Fernstudium angerechnet bekommen. Bei<br />
geschicktem Timing kann man dabei sogar<br />
in nur zwei weiteren Semestern den Bachelor<br />
absolvieren.<br />
Übrigens könnte sich die Möglichkeit für<br />
unsere Betriebswirte, in England den Bachelor<br />
zu überspringen und in einem Jahr den<br />
Masterabschluss zu erreichen, nun durch den<br />
Brexit verringern, mindestens aber erheblich<br />
verteuern. Somit ist es also angeraten, die guten<br />
Anrechnungsangebote deutscher Hochschulen<br />
für unsere Betriebswirte auf ein Bachelorstudium<br />
nicht zu verachten.<br />
Claudia Eisinger-Schmidt<br />
Für den Ausbildungsbeginn September 2017 suchen wir<br />
54 Azubis und duale Studenten (m/w)<br />
Mehr Informationen über uns als Arbeitgeber, die<br />
einzelnen Berufe und den Bewerbungszeitraum<br />
findest du unter: www.munich-airport.de/ausbildung<br />
55
Sabel Intern<br />
Integrationskurs<br />
Was heißt „happy“ auf Deutsch<br />
Vom Deutsch- und Integrationskurs hinein in die Arbeitswelt<br />
Es ist wieder soweit…das Sabel Team on tour!<br />
Auf geht’s nach Weimar!<br />
Am Freitag, den 8. April, machen sich Verwaltungsangestellte,<br />
LehrerInnen und sogar zwei<br />
Schulleiter der Sabel Schule auf den Weg nach<br />
Weimar! Die knapp 400 km legten wir ganz<br />
gemütlich im Bus zurück. Pünktlich zu Thüringer<br />
Klöße, Rouladen und Rotkohl sind wir am<br />
Abend in der Stadt der Dichter und Denker<br />
angekommen. Gut gestärkt saugen wir erste<br />
Goethe- und Schiller-Impressionen auf, bevor<br />
es dann am Samstagvormittag richtig zur Sache<br />
geht! In einer Stadtführung lernen wir das<br />
Klassische Weimar kennen. Herr Dr. Leibrock,<br />
ehemaliger Stadtkulturdirektor von Weimar,<br />
führt uns in 2,5 Stunden zu allen historischen<br />
Plätzen. Durch den Park an der Ilm laufen wir<br />
in die Altstadt, vorbei an Goethes Gartenhaus,<br />
wo der Dichter u.a. „Iphigenie auf Tauris“ oder<br />
„Torquato Tasso“ schrieb.<br />
Das Stadtschloss, Goethes Wohnhaus am Frauenplan,<br />
Stadtkirche St. Peter und Paul, Schillers<br />
Wohnhaus oder das ehrwürdige Hotel Elefant<br />
waren natürlich die wichtigsten Stationen.<br />
Wir hörten viele spannende Geschichten und<br />
schnell wurde klar, dass Weimar viel zu bieten<br />
hat. Zum Mittagessen gab es ein weiteres Highlight:<br />
Thüringer Bratwurst.<br />
Unsere Kollegin Birgit Bechwar, eine Frühaufsteherin,<br />
ergatterte für uns alle tatsächlich noch<br />
Karten für die „Herzogin Anna Amalia Bibliothek“.<br />
1691 begründet, ausgestattet mit über<br />
11000 Büchern, 2004 schwer beschädigt durch<br />
einen Brand, wurde sie 2007 wiedereröffnet.<br />
Nach der Besichtigung teilten wir uns in kleine<br />
Grüppchen auf und machten Weimar unsicher:<br />
Ob der Besuch des Goethe Wohnhauses, der<br />
Oper, eines der vielen Cafés oder auch der<br />
Bauhaus-Universität - für jeden war etwas dabei.<br />
Abends ließen wir den Tag bei Schwarzbier<br />
und deftigen Leckereien ausklingen.<br />
Sonntag früh traten wir die Heimreise an. Allerdings<br />
gab es noch einen Stopp in der schönen<br />
Oberpfalz – das Kloster Waldsassen und seine<br />
Stiftsbibliothek standen auf dem Programm.<br />
1433 wurde bereits mit dem Bau begonnen.<br />
Ab 1742 wurde die Bibliothek mit geschnitzten,<br />
lebensgroßen Holzfiguren verschönert und<br />
ausgestattet. Unseren Hunger stärkten wir im<br />
Anschluss an die Führung an einer festlich gedeckten<br />
Tafel im Klosterrestaurant. Abends erreichten<br />
wir München. Im Gepäck hatten wir<br />
viele schöne Eindrücke!<br />
Es war wieder eine wunderschöne Fahrt mit<br />
tollen KollegInnen. Mal schaun, wo es im kommenden<br />
Schuljahr hingeht…<br />
Unser besonderer Dank gilt Herrn Mischke, der<br />
es uns ermöglichte, dass wir bereits am Freitag<br />
um 12:00 Uhr starten konnten, Herrn Dr. Leibrock<br />
für die etwas andere Stadtführung und unserer<br />
Busfahrerin Sonja, die uns gut und sicher<br />
durch Bayern und Thüringen chauffiert hat!<br />
„Die beste Bildung findet ein gescheiter<br />
Mensch auf Reisen.“ (Johann Wolfgang von<br />
Goethe)<br />
Antonia Stegemann<br />
Seit sechs Monaten lebt Amin G. in Deutschland.<br />
Er ist zwar erst 18 Jahre alt, wirkt aber älter,<br />
was sicherlich mit seinem zurückhaltenden<br />
aber überaus freundlichem Wesen zu tun hat.<br />
Amin kommt aus Afghanistan und hat nur einen<br />
einzigen Wunsch, nämlich wieder in seinem<br />
Beruf als Automechaniker arbeiten zu dürfen.<br />
Um das zu erreichen, war es für ihn als erstes<br />
sehr wichtig, die deutsche Sprache zu erlernen.<br />
Was ihm nicht schwer fällt. Er ist sprachbegabt,<br />
spricht fließend Türkisch, nicht ganz so gut<br />
Bulgarisch und Englisch. Besonders aufgefallen<br />
ist er der ehrenamtlichen Helferin Eva Petschko.<br />
Sie beobachtete ihn, wie er regelmäßig bei<br />
ihr erschien, um bei ihr die ersten Sätze auf<br />
Deutsch zu lernen. In Erinnerung war ihr ein<br />
Moment, als er sie fragte: „Was heißt happy<br />
auf Deutsch“. Und er dann den Satz ständig<br />
mit einem strahlenden Gesicht wiederholte:<br />
„Ich bin glücklich“. „Er war quasi für mich<br />
ein „Selbstläufer“ und einer der wenigen<br />
im damaligen Erstaufnahmelager in Markt<br />
Indersdorf, der immer da war, wenn es ums<br />
Lernen ging.“, so Petschko.<br />
Drei Monate lang lernte er an der Münchner<br />
Sabel Schule Deutsch und beendete den Kurs<br />
erfolgreich mit dem Niveau A1. So schnell wie<br />
möglich möchte er den Folgekurs im April<br />
besuchen. Doch zuvor gilt es, weil er aus<br />
Afghanistan kommt, manche bürokratische<br />
Hürde zu überwinden. Eine dieser Hürden stellte<br />
sich bereits beim Besuch des Deutschkurses<br />
ein, als es hieß, Teilnehmer aus Afghanistan<br />
erhalten keine finanzielle Unterstützung. Kurz<br />
gesagt: Der Kurs wird ihnen nicht bezahlt.<br />
Davon hörte Eva Petschko, die Amin inzwischen<br />
ins Herz geschlossen hatte, und finanzierte aus<br />
eigener Tasche seinen Kurs. „Er ist wie ein<br />
Sohn für mich. Mit dieser niederschmetternden<br />
Nachricht konnte ich ihn in diesem Moment<br />
doch nicht alleine lassen.“<br />
Und Amin hatte noch mehr Glück! Auf dem<br />
Aktionstag der Sabel Schulen, wo über 50<br />
Firmen sich mit ihren Ausbildungsberufen<br />
vorstellten, traf er Mitarbeiter der Firma<br />
„Automobilforum Kuttendreier GmbH“, die<br />
ihm ein sechswöchiges Praktikum in ihren<br />
Werkstätten als Kfz-Mechatroniker anboten,<br />
da er ja bereits drei Jahre Berufserfahrung als<br />
Automechaniker hatte.<br />
Jutta Schnitzerling, Leiterin der Deutsch- und<br />
Integrationskurse an der Sabel Schule, freute<br />
sich ebenso für ihren Schützling. Umgehend<br />
setzte sie sich mit der Ausländerbehörde und<br />
der Agentur für Arbeit in Verbindung, um die<br />
notwendige Genehmigung für Amin zu erhalten.<br />
Es klappte. Gleich am darauffolgenden Montag<br />
durfte Amin sein Praktikum beginnen.<br />
Jetzt lernt er eine Menge dazu, denn als<br />
Mechatroniker muss man nicht nur den<br />
Schraubenschlüssel in die Hand nehmen<br />
sondern viel über Elektronik und Bordcomputer<br />
wissen. Werkstattleiter Josef Dietz und sein<br />
Kollege Frank Westermeier sind von seinem<br />
Lerneifer begeistert. „Ich würde ihn vom Fleck<br />
weg sofort einstellen“, so Westermeier. „Er<br />
ist hilfsbereit, freundlich und immer wieder<br />
für Neues aufgeschlossen.“ Ein besseres<br />
Kompliment gibt es nicht. Schließlich hatte sich<br />
Amin vorher nur mit Toyotas, Fiats und Daimler-<br />
Autos befasst und jetzt ist es die Marke Ford.<br />
Doch der Werkstattleiter beruhigt, „so viele<br />
Unterschiede gibt es da nicht – Auto ist Auto.“<br />
Amin sieht das genau so.<br />
SM<br />
56<br />
57
Integrationskurs<br />
Integrationskurs<br />
Baba Noel bereitet nicht nur Kindern eine Freude<br />
Flüchtlinge und Integration: ein zentrales Thema bei Sabel<br />
lernen sie Deutsch intensiv in kürzester Zeit.<br />
Ein Einstufungstest sichert in den Klassen<br />
ein einigermaßen gleiches Lernniveau, damit<br />
niemand im Lerntempo behindert wird. Ziel<br />
ist es, die Teilnehmer gut auf die Prüfungen<br />
Deutsch Niveaustufe A1 vorzubereiten.<br />
den Lehrstoff „aufsaugen“, um so schnell<br />
wie möglich in die Arbeitswelt einsteigen zu<br />
können.<br />
„Wir sehen es als große Herausforderung,<br />
diesen Menschen eine Zukunft zu geben<br />
und freuen uns über jeden Erfolg.“, so Jutta<br />
Schnitzerling. „Gerade habe ich Khaled<br />
Alhariri getroffen, er hat das große Glück, als<br />
Maschinenbauingenieur einen interessierten<br />
Arbeitgeber gefunden zu haben. Das sind<br />
die Glücksmomente für uns!“ Zusammen mit<br />
Martina Koch und Michael Schöne, hat sie<br />
das Wunder vollbracht, in kürzester Zeit acht<br />
hochqualitative Deutsch- und Integrationskurse<br />
erfolgreich zum Laufen zu bringen. Anfang<br />
Februar endet der letzte der acht Kurse. Ob sie<br />
von der Agentur für Arbeit fortgesetzt werden,<br />
ist noch offen.<br />
SM<br />
Sie staunten nicht schlecht, die Flüchtlinge an<br />
den Sabel Schulen, die hier einen Deutsch- und<br />
Integrationskurs besuchen. Ganz vorsichtig<br />
öffneten nämlich Schülerinnen und Schüler der<br />
9. und 10. Klasse der Sabel Wirtschaftsschule<br />
die Tür zu ihrem Klassenzimmer. Ungewöhnlich<br />
war, dass die meisten von ihnen eine<br />
Nikolausmütze auf dem Kopf trugen und noch<br />
dazu selbstgebastelte Weihnachtssocken<br />
voll gefüllt mit Mandarinen, Nüssen und<br />
Süßigkeiten an die Kursteilnehmer verteilten.<br />
Trotz aller Sprachschwierigkeiten waren sich<br />
die Beschenkten einig, das kann nur Baba<br />
Noel sein, der so freundlich Geschenke<br />
in der vorweihnachtlichen Zeit verteilt.<br />
Ausgedacht haben sich die Überraschung zwei<br />
Klassenleiterinnen der Sabel Wirtschaftsschule,<br />
Gabi Blank und Cornelia Droemer-Delfs.<br />
„Für uns beginnt Integration nicht nur mit<br />
einem guten Deutschkurs. Gerade jetzt ist die<br />
Gelegenheit günstig, um unseren Teilnehmern<br />
gelebtes Brauchtum rund um die bayerische<br />
Weihnachtszeit zu vermitteln.“ so Droemer-<br />
Delfs, die viele Wochenstunden Unterricht in<br />
den Kursen gibt.<br />
Acht Sprach- und Integrationskurse finden seit<br />
2. November an den Sabel Schulen statt. Eine<br />
beachtliche Zahl, wenn man weiß, dass die<br />
Kurse von heute auf morgen in Kooperation mit<br />
der Agentur für Arbeit von einem Drei-Mann-<br />
Team innerhalb von 14 Tagen förmlich aus<br />
dem Boden gestampft wurden. 160 Flüchtlinge<br />
aus Syrien und Eritrea besuchen täglich die<br />
Deutschkurse. Mit ausgebildeten Lehrkräften<br />
Arbeit suchen, Anträge ausfüllen, Kinder<br />
einschulen, neue Menschen kennen lernen,<br />
Dinge über Deutschland wissen, zum<br />
Beispiel über die Geschichte, die Kultur und<br />
die Rechtsordnung. All das lernen sie im<br />
Integrationskurs und ist Voraussetzung, um in<br />
Deutschland leben zu können. 30 Lehrkräfte<br />
helfen dabei, diesem Ziel näher zu kommen.<br />
Acht Stunden dauert der Unterricht täglich,<br />
was für viele Flüchtlinge eine Herausforderung<br />
ist. Nach langer Odyssee sind sie physisch und<br />
psychisch erschöpft und in den überfüllten<br />
Unterkünften finden sie kaum Ruhe zum Lernen.<br />
Da gibt es Farhan aus Aleppo, 31 Jahre alt,<br />
der so schnell wie möglich wieder in eine<br />
kaufmännische Tätigkeit einsteigen möchte,<br />
Amad aus Damaskus ist 18 Jahre und möchte in<br />
Deutschland seine Schule beenden, Ahmed ist<br />
29 Jahre alt und würde sich freuen, wieder als<br />
Betonbauer arbeiten zu können. Nour Sabelji<br />
aus Aleppo ist Krankenschwester. Sie sitzt<br />
zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Vater im<br />
selben Klassenzimmer. Unter den Teilnehmern<br />
finden wir Rechtsanwälte, Lehrer, Lehrerinnen,<br />
Schweißer, IT-Ingenieure, Krankenpfleger,<br />
Imker, Studenten - bildungsnahe Bürger<br />
vor allem aus Syrien, die wie ein Schwamm<br />
Start der BAMF-Integrationskurse sowie ein großes Wiedersehen<br />
auf der Bühne der Staatsoper<br />
Sabel erhielt vom BAMF (Bundesamt für<br />
Migration und Flüchtlinge) die Zulassung für<br />
die Durchführung von Integrationskursen.<br />
Nachdem die Sabel GBS Schulen in jüngster<br />
Vergangenheit bereits acht Sprach- und<br />
Integrationskurse für 160 Flüchtlinge erfolgreich<br />
durchgeführt hatten, erhielten sie nun die<br />
offizielle Zulassung als Integrationskursträger.<br />
Am 2. Mai startete Sabel mit dem ersten<br />
Deutsch- und Integrationskurs. Geplant sind<br />
vorerst drei Kurse.<br />
Und das gehört auch zu den schönen Momenten<br />
des Jahres: Ein Wiedersehen mit einem<br />
ehemaligen Teilnehmer des vorangegangen<br />
Deutschkurses für Flüchtlinge: Und dies auf der<br />
Bühne der Bayerischen Staatsoper! Adnan, 20<br />
Jahre alt und aus Syrien, besuchte letzten Herbst<br />
erst bei uns einen Sprachkurs für Flüchtlinge<br />
und jetzt, sechs Monate später, stand er schon<br />
auf der Bühne für das Theaterprojekt „Noah“.<br />
32 Jugendliche, wie er selbst geflüchtet oder<br />
mit Migrationshintergrund, entwickelten<br />
gemeinsam unter Anleitung der Regisseurin<br />
Jessica Glause eine Geschichte in Anlehnung<br />
an die biblische Erzählung von Noah und seiner<br />
Arche. Eine Geschichte, in die sie neben ihren<br />
eigenen Erfahrungen auch von der Problematik<br />
her ähnliche Texte aus der Bibel, dem Koran<br />
und dem Hinduismus einfließen ließen. Eine<br />
Geschichte von Flucht und Neuanfang.<br />
Mehr zu diesem gelungenen und äußerst<br />
beeindruckenden Projekt im Beitrag des<br />
Bayerischen Fernsehens:<br />
http://www.ardmediathek.de/tv/Abendschau-Kunst-Kultur-BR-<br />
Fernseh/Bayerische-Staatsoper-Noahs-Arche-mode/Bayerisches-<br />
Fernsehen/Video-Podcast?bcastId=6195374&document<br />
Id=35228114<br />
SM<br />
58<br />
59
Internationale Programme<br />
Internationale Programme<br />
Indienaustausch 2015<br />
Indien - ein Land mit zwei Gesichtern. Auf<br />
der einen Seite die unbeschreibliche Kultur,<br />
die vielen bunten Farben, das Essen, die<br />
Tradition, die Religionen. Auf der anderen die<br />
Armut, die Überbevölkerung und die große<br />
Arbeitslosigkeit.<br />
Mitten in der Nacht am Mahatma Gandhi Airport<br />
in Delhi angekommen, werden wir auf das<br />
Herzlichste von den Gastfamilien empfangen.<br />
Dennoch folgt schnell der erste Kulturschock –<br />
auch nachts herrscht auf den Straßen von New<br />
Delhi das brodelnde Leben. Aber Smog und<br />
der gewöhnungsbedürftige Verkehr gehören zu<br />
Indien wie das Bier zum Oktoberfest. Dennoch<br />
sind die ersten Eindrücke wie folgt: „So ein<br />
Chaos, wie soll ich alleine über die Straße<br />
kommen?“<br />
Während unseres fast zweiwöchigen<br />
Aufenthaltes in Indien besuchen wir die<br />
Bluebells School International in der Kailash<br />
Colony, New Delhi. Sowohl im Schulalltag als<br />
auch bei den zahlreichen Unternehmungen<br />
und Projekten mit den Gastschülern erleben<br />
wir nicht nur viel Neues und Aufregendes,<br />
ganz nebenher lernen wir auch - und das<br />
überraschend schnell - ohne Panikzustände die<br />
Straße zu überqueren. Besonders genießen wir<br />
den Besuch des Taj Mahal – so oft in Filmen<br />
und auf Bildern gesehen und nun auch in echt!,<br />
wie auch des Mahatma Gandhi Memorials und<br />
den vielen weiteren Sehenswürdigkeiten in<br />
New Delhi.<br />
Unvergesslich bleibt auch der Besuch in<br />
Rishikesh, der yogahochburg am Fuße des<br />
Himalaya. Der komplette Tag war eine spannende<br />
Erfahrung: angefangen mit der Busfahrt, über<br />
die hinduistische Abendzeremonie bis hin zum<br />
vegetarischen Festmahl und dem yoga Kurs.<br />
An dieser Stelle ein Riesendankeschön an die<br />
erfahrenen Busfahrer, die uns acht Stunden<br />
lang sicher durch den verrückten Verkehr<br />
gelotst haben. Zusammenfassend lässt sich<br />
festhalten, dass die Indienfahrt eine spannende<br />
und wunderbare Erfahrung für unsere Schüler,<br />
wie auch für uns Lehrer war, uns Reife und<br />
Selbstbewusstsein verliehen hat. Ein Stück<br />
weit hat sie uns sicherlich auch ein wenig zu<br />
Weltbürgern gemacht. Kurzum: eine tolle<br />
Zeit! Dafür ein herzliches Dankeschön an alle<br />
Beteiligten, vor allem unseren neuen Freunden<br />
aus Indien! Namaste!<br />
Martin Opetnik<br />
einen Schal dabei haben! Den kann man sich vor<br />
die Augen oder den Mund halten und sich so vor<br />
Schmutz und Staub schützen. Auch am Abend,<br />
wenn es mal kühler werden kann, ist dieser<br />
praktisch.<br />
Woran man sich auch gewöhnen muss, ist der<br />
Geruch. Es riecht überall unterschiedlich und<br />
leider sind auch immer wieder Gerüche dabei,<br />
die nicht so angenehm sind. Auch hier schafft ein<br />
Schal Abhilfe.<br />
Die öffentlichen Toiletten sind nicht mit unseren<br />
Toiletten vergleichbar. Aber wenn man ein<br />
Hygienespray dabei hat, kann man diese getrost<br />
benutzen. Wir sind nur die westlichen Klos<br />
gewöhnt, doch in Asien kann es dir passieren, dass<br />
man auch mal nur ein gefliestes Loch im Boden<br />
hat. Das ist in der Tat etwas ungewöhnlich, aber<br />
sicherlich eine Erfahrung. Sein eigenes Klopapier<br />
sollte man aber auf jeden Fall dabei haben!<br />
Zur Freundlichkeit der Inder kann man so viel<br />
sagen: Die Inder sind wirklich total nett, höflich<br />
und vor allem gastfreundlich! Sie verstehen einen<br />
in jeder Situation, in der man gerade steckt -<br />
ob Heimweh oder Bauchschmerzen. Sie helfen<br />
dir in jeder Lage und versuchen, dir Indien so<br />
authentisch wie möglich zu zeigen und dir alle<br />
Wünsche zu erfüllen. Wer also daran interessiert<br />
ist, Land und Leute kennenzulernen (und dabei<br />
die besten Reiseführer zu haben), für den ist dieser<br />
Austausch genau das Richtige!<br />
Wer scharfes Essen mag, muss so bald wie möglich<br />
nach Indien! Das Essen dort ist meist sehr scharf,<br />
aber man kann es sich auch weniger gewürzt<br />
wünschen. Worauf man sich jedoch einstellen sollte:<br />
Völlig Ungewürztes gibt es nicht, wenn es heißt<br />
„only little hot“, ist das für uns Europäer seeehr<br />
scharf! Es gibt so viele verschiedene Geschmäcker<br />
und Variationen an Rezepten – generell einfach<br />
ein außergewöhnliches Geschmackserlebnis!<br />
Neben dem bekannten Currygewürz gibt es noch<br />
eine große Vielfalt an anderen, total exotischen<br />
Gewürzen. Auch wichtig zu wissen: Die meisten<br />
Inder sind Vegetarier oder Veganer - je nach<br />
Provinz oder Religionszugehörigkeit. Drei Nächte<br />
verbrachten wir in einem wunderschönen 4-Sterne-<br />
Hotel in Rishikesh. Dort konnte man weder Fleisch<br />
essen, noch Alkohol trinken, da beides in der<br />
Provinz nicht verzehrt wird. Überraschenderweise<br />
hat keiner von uns etwas davon vermisst, die<br />
Vielfalt war so groß und hat uns überzeugt!<br />
Der Verkehr in Indien ist unbeschreiblich, da die<br />
verschiedensten Verkehrsmittel ohne erkennbare<br />
Ordnung auf sehr engem Raum fahren. Für die, die<br />
es sich leisten können, gibt es TukTuks und Rikchas.<br />
Das TukTuk ist eine Art Taxi auf drei Rädern ohne<br />
Türen und Fenster - und es kann schnell fahren!<br />
Die Rikscha ist ein Fahrrad mit zwei Sitzplätzen<br />
hinten drin. In München kennt ihr das bestimmt<br />
vom Marienplatz als Sightseeingfahrrad! Die<br />
Straßen sind überhaupt nicht eben und es wackelt<br />
die ganze Zeit – für Spaß während der Fahrt ist<br />
somit gesorgt! Eine Straßenverkehrsordnung<br />
gibt es in Indien auch nicht. Hupen ist dort kein<br />
Warnzeichen, sondern bedeutet „Achtung ich<br />
komme, macht mir Platz!“. Nachdem die Straßen<br />
dort aber immer sehr überfüllt sind, hupen also<br />
alle - IMMER!<br />
Kulturschock - nicht mit uns! Tipps und Tricks zum Reisen durch Indien<br />
Nicht ohne meinen Schal<br />
Ganz ehrlich: Viele von uns haben sich im ersten<br />
Moment gedacht „Oh Gott! Wo sind wir denn<br />
hier gelandet?“, da es echt anders ist als in<br />
Deutschland. Wenn man durch die Stadt fährt,<br />
kann man das am besten beobachten. Überall<br />
sind Straßenhunde und viele arme Menschen. Es<br />
gibt auch viele Straßenverkäufer, die jedoch kaum<br />
aufdringlich sind. Der Kontrast ist schon krass, aber<br />
man gewöhnt sich schnell daran. Wenn man sich<br />
darauf einstellt, dass man nicht mehr in Europa<br />
ist und die Unterschiede akzeptiert, hat man den<br />
ersten Schock auch schnell überwunden und kann<br />
seinen Aufenthalt genießen!<br />
Ein weiterer großer Unterschied ist, dass es fast<br />
überall schmutzig ist und man oft Staub in die<br />
Augen bekommt, vor allem, wenn man mit dem<br />
TukTuk durch die Straßen fährt. Unser Tipp: Immer<br />
Schnell ist uns aufgefallen, dass wir die totale<br />
Attraktion für die Inder waren! Es wurden Bilder<br />
von uns gemacht, sowie Bilder mit uns; immer<br />
standen viele Inder um uns herum, die sehr<br />
begeistert waren, hellhäutige Menschen in ihrem<br />
Land zu sehen!<br />
Eva & Fleur 9c<br />
60<br />
61
Internationale Programme<br />
Internationale Programme<br />
Impressionen einer<br />
Indien Reise<br />
62<br />
63
Internationale Programme<br />
Internationale Programme<br />
Erasmus mit nicht nur einem Plus –<br />
ein EU Förderprogramm auf Erfolgskurs<br />
Erasmus+ in seiner bisherigen Form zählt zu<br />
den erfolgreichsten EU-Förderprogrammen.<br />
Auch in Deutschland ist es sehr beliebt. Mit<br />
Erasmus+ fördert die Europäische Kommission<br />
Projekte, die den europäischen Gedanken<br />
durch Spracherwerb, interkulturellen Austausch<br />
und Lebenslanges Lernen verwirklichen. Sie<br />
gewähren Teilnehmern die Chance, ohne<br />
großen finanziellen Einsatz einmal eine<br />
andere Luft zu schnuppern. Ihre im Ausland<br />
erworbenen Kenntnisse über Wirtschaft, Recht<br />
und Politik verknüpft mit Alltagserfahrungen in<br />
einer multikulturellen Stadt wie beispielsweise<br />
London und dem Leben in einer Gastfamilie<br />
sind wertvolle Bausteine interkultureller<br />
Kompetenz.<br />
2014 hatte die EU das Budget auf 14,5<br />
Milliarden Euro aufgestockt. Damals fasste sie<br />
unter dem Namen Erasmus+ alle Austauschund<br />
Fortbildungsprogramme wie Leonardo<br />
Da Vinci für Auszubildende und Comenius für<br />
Schüler und Erwachsene zusammen. Damit<br />
sollte das Bewerbungsverfahren vereinfacht<br />
und Bürokratie abgebaut werden. Die damalige<br />
EU-Kommission für Bildung, Kultur und Jugend<br />
rechnete mit vier Millionen Fördergeld-<br />
Empfängern bis 2020. Die beliebtesten Länder<br />
für die Teilnehmer sind übrigens Spanien,<br />
Großbritannien und Deutschland.<br />
Vor wenigen Wochen kehrten unsere<br />
Teilnehmer des Erasmus+ Förderprogramms<br />
aus London zurück. Es sind angehende<br />
Techniker der GBS, zukünftige Betriebswirte<br />
und Kaufmännische Assistenten. Das<br />
Professional Development Programm (PDP) am<br />
renommierten European College of Business<br />
and Management (ECBM) erteilte praxisnahen<br />
3-wöchigen Unterricht von speziell geschulten<br />
muttersprachlichen Lehrkräften ausschließlich<br />
in englischer Sprache. Die Unterrichtsmodule,<br />
zu den verschiedenen Themenblöcken, welche<br />
täglich von 9:30 – 17 Uhr stattfanden, wurden<br />
ergänzt durch Übungen und eine selbständige<br />
Projektarbeit. Inhalte des Seminars sind u.a.<br />
Wirtschaft, Politik und Recht in Großbritannien,<br />
schriftliche und mündliche Kommunikation<br />
in der englischen Sprache am Arbeitsplatz,<br />
Präsentationstechniken, interkulturelle<br />
Kompetenzen, fachbezogene Exkursionen. Am<br />
Ende wurde eine Prüfung abgelegt und jeder<br />
Teilnehmer musste ein Essay in der englischen<br />
Sprache zu einem betriebswirtschaftlichen<br />
Thema (1000 Wörter) schreiben.<br />
Der Abschluss wird zertifiziert durch die<br />
Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK)<br />
und verliehen durch die Außenhandelskammer<br />
in London. Darüber hinaus erhalten die<br />
Teilnehmer den Europass Mobilität, ein<br />
europaweit gültiges Dokument, das die im<br />
Ausland erworbenen Kompetenzen nachweist<br />
und sie zu attraktiven Bewerbern auf dem<br />
nationalen und internationalen Arbeitsmarkt<br />
macht.<br />
Unisono lautete das Fazit der Teilnehmer, dass<br />
der Aufenthalt fachlich aber auch menschlich<br />
für sie ein Gewinn war. Simon Schlünder,<br />
angehender Maschinenbautechniker<br />
kommentierte das PDP-Programm 2016 mit<br />
den Worten: „Das Professional Development<br />
Programm war ein tolles Erlebnis – ein Erlebnis,<br />
woran man sich das ganze Leben über erinnern<br />
wird. Plötzlich musst du ganz alleine ein Projekt<br />
auf die Beine stellen – und endlich das Wissen<br />
anwenden, welches du dir angeeignet hast. Ein<br />
super Gefühl! Dabei hast du die Möglichkeit<br />
ganz alleine ein Projekt auf die Beine zu stellen<br />
– endlich kannst du das angeeignete Wissen<br />
in die Tat umsetzen. Und ganz nebenbei<br />
verbringst du ein paar geniale Wochen in der<br />
Weltstadt schlechthin!“<br />
PS: Brexit hin oder her. Die Sabel GBS<br />
Schulen werden in den kommenden<br />
Monaten ihr Erasmus+ Programm weiter<br />
ausbauen und erweitern. Erasmus+ bietet<br />
mehr! Beispielsweise geförderte Praktika für<br />
Studierende und Lernende im Ausland, für<br />
Bildungspersonal (Lehrkräfte wie Verwaltung)<br />
Erfahrungsaustausche und Unterricht in<br />
Partnerorganisationen, Sprachseminare bis hin<br />
zum sog. Job Shadowing.<br />
Schüleraustausch mit dem Collège Notre Dame in Montreal<br />
Vom 8. bis 22. Mai 2016 nahmen zum ersten<br />
Mal fünf Schüler und zwei Schülerinnen aus<br />
dem Französischzweig der Sabel Realschule an<br />
dem Schüleraustausch mit dem Collège Notre<br />
Dame teil.<br />
Nachdem sieben kanadische Austauschschüler<br />
bereits nach den Osterferien für zwei Wochen<br />
nach München kamen und bei unseren Schülern<br />
wohnten, reisten nun unsere Schüler mit Frau<br />
Arndt und Herrn Hülser für zwei Wochen nach<br />
Montreal und wohnten dort in den Familien<br />
ihrer Partnerschüler.<br />
Zu allererst war es sehr beeindruckend, die<br />
kanadische Schule in ihrem imposanten,<br />
historischen Gebäude kennenzulernen.<br />
Aber ohne Zweifel hatte auch Montreal sehr<br />
viel Sehenswertes zu bieten wie z. B. die<br />
berühmte Basilika, das Olympia Gelände, das<br />
Archäologische Museum und vieles mehr.<br />
SM<br />
Willi Hülser<br />
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Ludwigsstadt<br />
Ludwigsstadt<br />
Die FOS am Rennsteig kämpft für die staatliche Anerkennung<br />
Dass die Fachoberschule (FOS) am Rennsteig nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch<br />
das Leben der Schüler prägt, wurde am Dienstag deutlich.<br />
Michael Herler, Bastian Daum (von links) und Miriam Hanuschke<br />
sprachen mit Schulleiter Hubert Sendl (Mitte) und seinem<br />
Stellvertreter Klaus Marr über die vergangene Schulzeit an der<br />
FOS am Rennsteig. Foto: Veronika Schadeck<br />
von VERONIKA SCHADECK<br />
Miriam Hanuschke, Michael Herler, Bastian<br />
Daum - drei Schüler, die im vergangenen Jahr<br />
ihr Fachabitur mit Erfolg ablegten. Mittlerweile<br />
studieren die drei jungen Menschen. Sie<br />
waren in der elften Klasse, als im ersten<br />
Schuljahr der FOS - im Jahr 2014 - lediglich<br />
fünf von 16 Absolventen das Fachabitur<br />
erreichten. Die Stimmung war am Boden.<br />
“Ich hatte meine Zweifel”, räumt Bastian Daum<br />
rückblickend ein. Miriam Hanuschke spricht<br />
sogar von Ängsten. Letztendlich aber siegte das<br />
Gefühl, das Michael Herler zum Ausdruck bringt:<br />
“Jetzt haben wir es angefangen, jetzt müssen<br />
wir durch. Wir müssen uns mehr reinhängen.”<br />
Mit diesem Gedanken hätten sie nach den<br />
Sommerferien damals gemerkt, dass ein<br />
anderer Wind an der FOS weht. Der Großteil<br />
der Schüler sei sich bewusst gewesen, “ohne<br />
Lernen funktioniert es nicht”. Auch die teils<br />
neuen Lehrer und der neue Schulleiter Hubert<br />
Sendl hätten sich mächtig ins Zeug gelegt.<br />
Der Zusatzunterricht, erzählt Miriam<br />
Hanuschke, den jeder Fachabiturient<br />
in Anspruch nehmen konnte und noch<br />
immer kann, habe etwas beruhigt.<br />
Ziehen Miriam Hanuschke, Michael Herler<br />
und Bastian Daum ihr Resümee, so war die<br />
Entscheidung für die FOS am Rennsteig richtig.<br />
Die Praktika in der elften Klasse, in denen die<br />
jungen Menschen verschiedene Partnerbetriebe<br />
kennengelernt haben und dabei in diverse<br />
Berufsfelder reinschnuppern konnten, hätten<br />
ihnen bei der Berufsorientierung geholfen.<br />
Michael Herler hat so sogar seinen späteren<br />
Arbeitgeber kennengelernt. Er absolviert<br />
derzeit ein duales Studium im Fachbereich<br />
internationales Management.<br />
Wege für die Zukunft geebnet<br />
„Ich konnte mich mit Metall, mit schleifen,<br />
bohren und Elektronik auseinandersetzen“,<br />
sagt Bastian Daum, der derzeit in Nürnberg<br />
angewandte Chemie studiert. Diese Erfahrungen<br />
hätten zu seiner Berufsentscheidung beitragen.<br />
Auch mit den Prüfungssituationen komme<br />
sie gut klar, sagt Miriam Hanuschke, die<br />
derzeit in München Hotel-, Tourismus- und<br />
Eventmanagement studiert. In diesem<br />
Zusammenhang spricht sie davon, dass<br />
an einer privaten Fachoberschule mehr<br />
Prüfungsfächer als bei einer staatlichen<br />
Einrichtung abgelegt werden müssten.<br />
Damals sei diese Tatsache für sie mit enormen<br />
Ängsten und Stress verbunden gewesen,<br />
jetzt an der Universität profitiere sie davon.<br />
Mit bei dem Erfahrungsaustausch dabei waren<br />
auch Mitglieder der Projektgruppe sowie der<br />
Leiter, der Ludwigsstädter Bürgermeister Timo<br />
Ehrhardt (SPD) sowie der Regionalmanager Willi<br />
Fehn. Es war spürbar, dass die Verantwortlichen<br />
in diesem Jahr das Ziel - die sogenannten<br />
Zweidrittel-Quote, die für die staatliche<br />
Anerkennung notwendig ist - erreichen wollen.<br />
Aber: Das sei nur mit den Schülern machbar.<br />
Mittlerweile sind 30 Unternehmen aus der<br />
Region Partner der FOS am Rennsteig. Der<br />
Schulleiter Hubert Sendl betont, dass dieses<br />
Engagement seitens der Wirtschaft ein<br />
ausschlaggebender Grund gewesen sei, nach<br />
dem desaströsen Ergebnis von 2014 nach<br />
Ludwigsstadt zu gehen. Er freut sich, dass auch<br />
der Geschäftsführer der Wiegand-Glas-Gruppe<br />
Nikolaus Wiegand und der Personalleiter der<br />
Heinz-Gruppe Fritz Hempfling in Vertretung des<br />
Unternehmers Carl August Heinz mit anwesend<br />
waren. Diese beiden Unternehmer hätten mit<br />
ihrer großen finanziellen Unterstützung den<br />
Grundstein der FOS gelegt, so Sendl.<br />
Individuelle Probearbeit<br />
Regionalmanger Willi Fehn wies darauf hin, dass<br />
die FOS am Rennsteig bayernweit wegen dem<br />
Zusammenspiel von Träger, Wirtschaft und Politik<br />
Bewunderung finde. Die Verantwortlichen,<br />
darunter Wolfgang Feuerpfeil, der Vorsitzende<br />
des Rennsteigvereins Frankenwald (Anm. d.<br />
Red.: Aus diesem Verein geht die FOS am<br />
Rennsteig hervor) hoffen nun, dass in diesem<br />
Jahr von den 14 Absolventen möglichst alle das<br />
Fachabiturzeugnis in den Händen halten können.<br />
Abschlussfeier in Ludwigsstadt<br />
++++ LETZTE MELDUNG AUS LUDWIGSTADT ++++<br />
Sie suchen aber auch weiterhin nach<br />
Möglichkeiten, um die Schule attraktiver zu<br />
machen. So ist für das Schuljahr 2016/2017<br />
ein Orientierungskurs geplant. Bei diesem<br />
Kurs sollen Mittel- und Realschüler in den<br />
Kernfächern Deutsch, Englisch, Mathematik,<br />
Betriebswirtschaftslehre und Physik auf die FOS<br />
vorbereitet werden. Zusätzlich liegt der Fokus<br />
auf individueller Beratung und eine bezahlte<br />
Probearbeit in den Partnerunternehmen.<br />
Einen sozialen Zweig, so der Projektleiter Timo<br />
Ehrhardt, wird es entgegen den ursprünglichen<br />
Bestrebungen aller Wahrscheinlichkeit nach<br />
nicht in Ludwigsstadt geben. Man wolle dem<br />
Vorhaben der Montessorischule nicht in die<br />
Quere kommen. „Man will nicht konkurrieren,<br />
sondern sich ergänzen.“<br />
Quelle: Fränkische Presse, 09.03.2016<br />
Von 14 Prüflingen haben 12 Schüler und Schülerinnen das Fachabi an der FOS mit Bravour bestanden<br />
– das sind 85,7 %!<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
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