WOLL Magazin Winter 2016 für Brilon, Olsberg, Marsberg, Willingen und Diemelsee

Auch abenteuerliche Kindheit
Franz-Josef hat aber auch positive
Erinnerungen an seine Kindheit, wenn seine
Eltern da auch anderer Meinung gewesen
sind. „Unser Nachbar soll uns helfen, Mist
einzuladen. Ich bin sechs Jahre alt und sitze
alleine auf dem Wagen, während mein Vater
geht, um ihn zu holen. Plötzlich sehe ich die
Peitsche, überlege nicht lange und schlage die
Pferde. Dann gehen sie mit dem Gespann
durch, werden schneller, immer schneller. Die
können laufen. Der Nachbar ist dann hinterher
- mit dem Fahrrad - und hat sie eingefangen.
Ich habe mich wahnsinnig erschrocken.“
Auch bei den Pferden kam damals keine
Langeweile auf. Der Hof Brandenburg ist von
1938 bis 1968 Deckstelle für Stuten gewesen,
ungefähr 150 pro Jahr sind von zwei Hengsten
„bedient“ worden. „Die hatten viel zu tun.“
Fast alles gemeinsam
Mit seiner Frau Maria ist Franz-Josef mittlerweile
53 Jahre verheiratet – und sie machen
fast alles gemeinsam. So auch einen Ausflug
vor langer Zeit mit einem geliehenen Auto
nach Paderborn. Als Abschiedsgruß hat es nur
geheißen: „Nehmt Wasser mit - spätestens in
Büren ist der Kühler leer- und einen
Bindfaden, damit die Tür nicht so wackelt.“
Als ob das nicht schon gereicht hätte, der
Kommentar der Polizei ist dann noch gewesen:
„Wir haben Sie schon von weitem kommen
hören, der Auspuff ist so laut.“
Sie hat ihre Lehre zur Hauswirtschafterin in der
Briloner Jugendherberge absolviert und monatlich
45 Mark erhalten. Damit hat sie wesentlich
mehr verdient als ihr zukünftiger Mann.
Er hat praktisch ohne Lohn Landwirt gelernt
– hier gab es höchstens mal 5 Mark zwischendurch;
Opa und Papa sind die Ausbilder
gewesen. Was früher so als Ausbildung gegol-
Fotos: Sabrinity
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