WOLL Magazin Winter 2016 für Brilon, Olsberg, Marsberg, Willingen und Diemelsee

Fotos: Kolpingsfamilie Helmeringhausen
umgehen und diese gezielt nutzen kann. Oft reichen auch kleine
Requisiten oder die Veränderung des Blickwinkels, um ein
Motiv besser zur Geltung kommen zu lassen und dem Foto
Leben einzuhauchen.
Mittags treffen die „Models“ ein: rund 30 Kinder aus
Helmeringhausen, aber auch aus benachbarten Orten.
Mittlerweile ist das halbe Dorf auf den Beinen, um bei der
Aktion mitzuwirken. Neben den Fotografen können auch die
Kinder ihre eigenen Ideen für die Kalendermotive einbringen.
Während im Dorfgemeinschaftshaus Teig geknetet wird – ein
echtes Dorfkind weiß eben, dass die Engel nicht die Plätzchen
backen –, fahren an der Vogelstange Kinder mit Bobby-Cars und
Trettraktoren eine Straße hinunter. Seitlich im Gebüsch liegen
drei Fotografen, die die Szene ablichten. Zu wenig Action. Es
folgt ein neuer Versuch, dieses Mal querfeldein über einen sandigen
Weg. Staub soll aufgewirbelt werden. „Wenn Ihr gegen das
Licht fotografiert, ist der Staub besonders gut zu sehen“, gibt
Björn Lülf den Fotografen mit auf den Feldweg. Anderenorts ist
gerade ein Huhn entlaufen, das für die Szene „Ein Dorfkind
weiß, dass der Osterhase nicht die Eier legt“ als Statist benötigt
wird. Aber ein Dorfkind weiß eben auch, wie man Hühner wieder
einfängt. Auch am Vossbach muss improvisiert werden, denn
der Bach ist nach mehreren Tagen spätsommerlichen
Sonnenscheins trocken und die Szene „Ein Dorfkind weiß, dass
der Fisch nicht aus der Dose kommt“ droht zu scheitern. Doch
auch hier helfen die Tipps der Profis. Die Hobbyfotografen lernen,
das Problem mithilfe eines passenden Bildausschnitts zu
umgehen. Am anderen Ende des Dorfes soll zeitgleich eine
Horde Kühe mit einem Korb voller Äpfel davon überzeugt werden,
als Statisten für das Motiv „Ein Dorfkind weiß, dass Kühe
nicht lila sind“ Modell zu stehen. Doch die Tiere haben ihren
eigenen Kopf, und so dauert es eine ganze Weile, bis das
Kalenderfoto im Kasten ist.
Am späten Nachmittag treffen sich alle Beteiligten wieder am
Dorfgemeinschaftshaus. Bei Kaffee und Kuchen werden die
Ergebnisse gemeinsam mit Carina Faust und Björn Lülf gesichtet
und besprochen. Der fertige Kalender wird demnächst bei
der Kolpingsfamilie Helmeringhausen erhältlich sein
(Ansprechpartnerin: Katharina Alkan, 02962-7358466) und ist
sicherlich nicht nur für die Bewohner des Ortes, sondern auch
für alle anderen „Original Dorfkinder“ aus dem Sauerland interessant.
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WOLL Winter 2016 - 55