WOLL Magazin Winter 2016 für Brilon, Olsberg, Marsberg, Willingen und Diemelsee

In dieser Falknerei sind die verschiedensten Greifvögel zu finden,
unter anderem der Gerfalke, Uhu oder Wüstenbussard. Aber
auch Exoten wie der Falklandkarkara, liebevoll wegen seiner
vielen Flausen im Kopf auch „Flying devil“ genannt, können
dort betrachtet werden.
Die kleinen Hütten der Tiere zeigen die richtige und artgerechte
Haltung für Beitz- und Fluggreifvögel. Volieren, wie oft irrtümlich
geglaubt, sind nur für Zuchtvögel geeignet. An dem
Drahtgeflecht können sich die Vögel ihr Gefieder beschädigen
und das Herausnehmen ist jedes Mal ein Vertrauensbruch mit
den Besitzern. Dieses Vertrauen ist aber bei der Arbeit mit
Greifvögeln und Eulen, welche auch frei fliegen sollen, unerlässlich.
Besser sind Hütten mit Bewegungsfreiheit, die nachts mit
Klappen verschlossen werden können.
Tatjana und Stefan haben es sich zur Aufgabe gemacht, in den
Menschen ein Verständnis für unsere Natur und die Greifvögel
zu wecken. Um die Natur auch hautnah erleben zu können,
gehen die beiden mit verschiedenen Eulen in Schulen und
Kindergärten. Dort erklären sie den Kindern die Verhaltensweisen,
Jagdmethoden und Lebensräume der Tiere. Auch eine Flugshow
gehört mit zum Programm. Ebenfalls besuchen sie auch
Altersheime, um den älteren Bürgern ein Lächeln aufs Gesicht
zu zaubern.
Wieder zurück zu Hause, gehört neben Füttern und Säubern ein
ausgiebiges Flugtraining zum Alltag, was bei 35 Greifvögeln eine
ganze Menge Arbeit ist. Abgesehen von den Vögeln, verlangen
aber auch Schafe, Alpakas und Hunde die Aufmerksamkeit des
Das hat auch den Vorteil, dass die Tiere alle Umwelteinflüsse
direkt mitbekommen. Greifvögel sind richtige Energiesparer.
Die einzigen Gründe, sich zu bewegen und zu fliegen, sind
Futter, Flüchten oder die Vermehrung. „Sie fliegen niemals nur
aus Spaß an der Freude!“, so Tatjana Kosfeld.
MÄUSEBUSSARD CHICO
Fotos: AirStativ
WOLL Winter 2016 - 21