WOLL Magazin Winter 2016 für Brilon, Olsberg, Marsberg, Willingen und Diemelsee

Foto-Montage: Franz Rüther
DER DORFPLATZ (BACKHAUS LINKS UND „ALTE FORSTSCHEUNE“
RECHTS), BALD NICHT NUR ALS FOTO-MONTAGE, SONDERN IN ECHT.
Zeitreise
ALTE FORSTSCHEUNE KEHRT NACH MADFELD ZURÜCK
VON PETRA KLEINE
Weit über 100 Jahre hatte sie treu jedem Förster ihre Dienste
geleistet, die Forstscheune, die 1828 für die kurfürstliche
Forstdienststelle in Madfeld errichtet wurde. In ihrer Deele trafen
sich die Frauen, die die Anpflanzungen im Wald machten,
um die Bäume zu sortieren. Einem Pferd und einer Ziege, sowie
einigen Schweinen bot sie ebenso Unterkunft wie einem
Heuwagen und so allerlei landwirtschaftlichem Gerät.
Bald sollen in ihr Familienfeiern stattfinden, und sie soll zu einem
Ort der Begegnung zwischen Jung und Alt werden. Soweit nicht
ungewöhnlich, auch wenn ihr neuer Standort dann einige hundert
Meter von ihrem Ursprungsstandort entfernt sein wird. Aber diese
Scheune hat schon eine jahrzehntelange Rundreise hinter sich:
Bis Anfang der 70er Jahre war sie noch im Einsatz, aber dann
wurde sie nicht mehr gebraucht. Das Freilichtmuseum in
Detmold wurde auf das betagte Gebäude mit seinem prägnanten
Krüppelwalmdach aufmerksam und zeigte Interesse daran, es in
ihr Museumsdorf zu holen und da mit anderen historischen
Gebäuden zusammen herzurichten. So sollte das Leben von
„anno dazumal“ in anschaulicher Weise der Nachwelt erhalten
bleiben.
So wurde die Scheune dann tatsächlich Anfang der 80er Jahre
vom LWL Freilichtmuseum fachgerecht abgebaut und trat ihren
Weg nach Detmold an. Geschützt und trocken eingelagert, wartete
sie nun darauf, in neuem Glanz als Museumsstück zu
10 - WOLL Winter 2016