19.12.2016 Aufrufe

Schnappschuss 06/2016

Das Magazin von Hoffmann Photography

Das Magazin von Hoffmann Photography

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Technik und Bildbearbeitung<br />

RAW oder JPG?<br />

oder warum RAW nicht für jeden das Richtige ist<br />

In der Welt der digitalen Fotografie haben wir es mit zwei grundsätzlich unterschiedlichen<br />

Dateitypen zu tun. Da sind zum einen die bekannten JPG Dateien und<br />

zum anderen die (diversen) RAW Formate. Welches Format sich für wen eignet soll<br />

dieser Artikel klären.<br />

Die Unterschiede<br />

Bereits bei den frühen Digitalkameras war<br />

das JPG-Format üblich. Der wesentliche<br />

Grund dafür war der geringe Speicherbedarf,<br />

denn die ersten Speicherkarten hatten nach<br />

unseren heutigen Maßstäben lächerlich kleine<br />

Kapazitäten (unter 1 GB...). Der Grund<br />

für die geringe Dateigröße ist die systembedingte<br />

Beschränkung auf eine Farbtiefe von<br />

8 bit (entsprechend 256 Helligkeitsabstufungen<br />

pro Grundfarbe) und vor allem die<br />

(verlustbehaftete) Komprimierung.<br />

RAW Dateien sind ebenfalls komprimiert<br />

(allerdings verlustfrei), aber dennoch deutlich<br />

größer als die entsprechenden JPG-<br />

Dateien. Das liegt auch an der wesentlich<br />

höheren Farbtiefe von 12 bit/Farbe (ältere<br />

Kameramodelle) oder 14 bit/Farbe (aktuelle<br />

Modelle).<br />

Der wichtigste Unterschied zwischen JPG<br />

und RAW Bildern ist jedoch, dass die JPG<br />

Dateien in vielfältiger Weise von der Kamerasoftware<br />

verändert werden. Am deutlichsten<br />

zeigt sich das am Weißabgleich, der die<br />

farbliche Grundstimmung des Bildes beeinflusst.<br />

Aber auch die Parameter Kontrast,<br />

Farbsättigung, Schärfung und andere beeinflussen,<br />

je nach Voreinstellung des Bildstils,<br />

das Aussehen des Bildes mehr oder weniger<br />

stark.<br />

So wird etwa beim Bildstil „Landschaft“<br />

in aller Regel die Farbsättigung angehoben<br />

und bestimmte Farben, insbesondere Grün-<br />

Gelb- und Orangetöne, werden oft heller<br />

wiedergegeben.<br />

Beim Bildstil „Porträt“ dagegen wird<br />

meistens die Farbsättigung ein wenig verringert<br />

und die Schärfung wird sehr dezent<br />

gehalten, damit Hautunreinheiten nicht zu<br />

stark betont werden.<br />

Je nach Kameramodell können die Bilder<br />

daher sehr unterschiedlich aussehen, da<br />

jeder Hersteller eine etwas andere Philosphie<br />

verfolgt.<br />

Alle diese Kameraeinstellungen haben<br />

auf die Rohdaten allerdings keinen Einfluss.<br />

Weder Weißabgleich noch Bildstile werden<br />

in die RAW Bilder eingerechnet. Sie sehen<br />

daher im direkten Vergleich mit einer JPG<br />

Datei häufig etwas flau und „matschig“ aus.<br />

Die beiden Landschaftsfotos rechts zeigen<br />

den Unterschied. Umsteiger von JPG auf<br />

RAW sind daher häufig ein wenig enttäuscht,<br />

wenn sie die unbearbeiteten Rohdaten zum<br />

ersten mal sehen.<br />

Wichtiger Hinweis: Die Belichtungsparameter,<br />

also Belichtungszeit, Blende und ISO-<br />

Zahl beeinflussen natürlich auch die RAW<br />

Datei!<br />

12 HOFFMANN<br />

Photography

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!