RKK Mitarbeitermagazin Quartett Ausgabe 52

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Unser Leitbild Etwa 10 Minuten später kann ich am Befundungsmonitor die gefertigten Aufnahmen auswerten. Unglücklicherweise bestätigt sich ein Bruch Ihres Oberschenkelknochens durch den großen und kleinen Rollhügel nahe des Schenkelhalses, eine sogenannte pertrochantäre Femurfraktur. Zur operativen Versorgung mit einem stabilisierenden Nagel gibt es leider keine Alternative. Ich erkläre Ihnen den Sachverhalt anhand des Röntgenbildes. Das genaue Vorgehen bei der Operation, mögliche Risiken und Komplikationen muss ich Ihnen anhand der OP-Aufklärung erläutern. Verständlicherweise haben Sie Bedenken wegen der anstehenden Operation. Aber ihre Sorgen können wir mildern. Sie dürfen sich bei uns in guten Händen wissen. Wir sind als moderne unfallchirurgische Abteilung äußerst erfahren mit der optimalen Versorgung Ihrer Verletzung. Und unser interdisziplinäres Team aus Chirurgen, Narkoseärzten, Pflegekräften und Physiotherapeuten setzt alles daran Ihnen mit medizinischem Fachwissen, Können und Herz die Steine auf Ihrem Weg zur Genesung zur Seite zu rollen und Sie zurück in den Alltag zu begleiten. Gute Besserung! D r . R a p h a e l S t o r z A s s i s t e n z a r z t C h i r u r g i e u n d D r . M i k e O b e r l e O b e r a r z t U n f a l l c h i r u r g i e Wir haben uns entsprechend unserer freigemeinnützigen Zielsetzung zur Aufgabe gemacht, mit di≠erenziertem medizinischem Wissen und einfühlsamer liebevoller Pflege für unsere Patienten da zu sein. Gemeinsam mit ihnen wollen wir Diagnostik und Therapie gestalten; dabei ist uns eine ganzheitliche dem Patienten gerecht werdende, am christlichen Menschenbild orientierte Sicht ein besonderes Anliegen 6 Quartett Nr. 52 | Dezember 2016
Weihnachtlicher Impuls In keiner anderen Jahreszeit liegen Dunkel und Licht, Not und Ho≠nung auf Erlösung, Angst und Sehnsucht so nahe beieinander wie im Advent. Es geht auf den kürzesten Tag des Jahres zu – die Größe der wachsenden Dunkelheit entspricht bei vielen der Größe der Sehnsucht nach Licht. In unseren Tagen scheint das noch zugespitzt: Flucht, Terror, Gewalttaten und Angst vor Rechtsextremismus – all dies kommt uns nahe, erschüttert unsere scheinbare Sicherheit. Noch mehr als sonst lässt es mich fragen: woher soll denn das Licht kommen, wie soll es „Weihnachten werden“ in meinem Herzen? Ich spüre in mir manchmal die Versuchung, diese Spannung aufzulösen – das Dunkle einfach zu ignorieren, mich nur mit dem Licht, der Sehnsucht, der Wärme zu beschäftigen. Aber das ist ein Weg, der schal schmeckt, weil er im Schein-baren bleibt. Der Versuch, mit aller Anstrengung Lichtvolles zu scha≠en, ohne das Dunkel anzusehen, kostet viel Kraft, lässt sich betreiben bis zu Erschöpfung. Das Gedicht von Andreas Knapp weist einen anderen Adventsweg. Es erinnert zunächst daran: nicht ich muss das Licht finden, sondern ich kann mich finden lassen, mir leuchten lassen von dem Stern dieser Verheißung. Für mich ist das oft eine Reise in die Fremde, in ein fremdes Leben, andere Lebenseinstellungen und Erfahrungen. „Brich das gewohnte Sternenzelt ab und schlaf unter fremdem Himmel.“ Manchmal lässt sich im Unvertrauten das Licht leichter entdecken, das in mir selbst wohnt, das ich vielleicht teilen kann. Das Erleichternde an einem solchen Adventsweg ist, dass sich nicht erst die Wirklichkeit ändern muss, damit es Weihnachten werden kann. Weihnachten heißt nicht, dass mit einem Schlag alles hell ist, sondern dass Gott ins Dunkle kommt. Auf seine ganz eigene, bescheidene Weise, sogar gezeichnet vom „auf die Welt kommen“. Denn „das Antlitz Gottes Das RKK Mitarbeitermagazin steht nicht in den Sternen geschrieben, sondern in den leuchtenden Augen eines geburtswunden Kindes.“ Solch leuchtende Augen lassen sich überall in unserer Umgebung entdecken: bei Patientinnen und Patienten, in Begegnungen mit Freunden und Familie, im Fremden auf der Straße. Oder auch im Spiegel: bei einem gnädigen Blick auf das eigene Leben, so wie es ist, wo es verwundet ist und wo es leuchtet. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen von Herzen ein gesegnetes Fest der Menschwerdung. A n d r e a K o h l e r S e e l s o r g e r i n S t . J o s e f s k r a n k e n h a u s Sternewie Samenkörner an den Himmel gesät wachsen dem schlaflosen Warten blühend entgegen Schau tief in deine Nacht nur dort findet dich der Stern der dir heimleuchtet in den helleren Morgen Brich das gewohnte Sternenzelt ab und schlaf unter fremdem Himmel in dir wohnt das Licht das immerwegs mit dir zieht Der Weg hierzu ist ungewöhnlich: „Schau tief in deine Nacht, nur dort findet dich der Stern.“ Es mag verrückt klingen, aber es deckt sich mit meiner Erfahrung als Klinikseelsorgerin: wo ich mit Patienten in ihre Nacht schaue, blitzt oft Licht auf: dass das Schwere sein darf, erleichtert. Ehrliche Begegnung, auch im Schmerzvollen, ist ein Geschenk. Angenommensein und Verstandenwerden tröstet. Denn das Antlitz Gottes steht nicht in den Sternen geschrieben sondern in den leuchtenden Augen eines geburtswunden Kindes A n d r e a s K n a p p Foto: Bernhard Mayr © pixelio.de | Sterndeuter 7
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