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RKK Mitarbeitermagazin Quartett Ausgabe 52

Aktuell erfahren Sie hier Berichte in und um das RKK Klinikum in Freiburg. Speziell für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der drei Krankenhäuser, aber auch für alles Patientinnen und Patienten sowie für alle Interessierte.

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Optimierung der Pflegequalität:<br />

Expertenstandards sind relevante<br />

und nutzvolle Instrumente für<br />

eine qualitative praktische Pflege.<br />

Beitrag zur Professionalisierung:<br />

Durch die nationale Gültigkeit<br />

der Vorgaben wird ein einheitliches<br />

und professionelles Leistungsniveau<br />

in der beruflichen<br />

Praxis und des beruflichen Selbstverständnisses<br />

angestrebt und<br />

transparent gestaltet.<br />

Steigerung der Patientenorientierung:<br />

Neben der Beschreibung<br />

des professionellen Handlungsniveaus<br />

bieten alle Expertenstandards<br />

gezielt Handlungsspielräume<br />

an, welche den Patienten einbeziehen.<br />

Aktiver Theorie-Praxis-Transfer:<br />

Durch die Einführung der Expertenstandards<br />

in eine Institution<br />

wird die Übertragung fachlicher<br />

und ethischer Theorien in die<br />

Praxis transportiert.<br />

Die Expertenstandards sind in ihrer<br />

Thematik, Art der Darstellung und<br />

sprachlichen Ausführung vor allem<br />

an professionell Pflegende gerichtet,<br />

die in Krankenhäusern und in ambulanten<br />

oder stationären Pflegeeinrichtungen<br />

tätig sind. Im Jahr 1999 wurde<br />

der erste nationale Expertenstandard<br />

zum Thema Dekubitusprophylaxe in<br />

der Pflege entwickelt. Die Entwicklung,<br />

Konsentrierung und Implementierung<br />

der nationalen Expertenstandards<br />

sind zentrale Aufgaben des<br />

deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung<br />

in der Pflege (DNQP). Bis<br />

heute wurden von dem DNQP bereits<br />

9 Expertenstandards erarbeitet, verö≠entlicht<br />

und aktualisiert (Tabelle<br />

unten links).<br />

Zunächst erfolgt die Bildung einer 8-<br />

bis 12-köpfigen Expertenarbeitsgruppe.<br />

Die Experten-AG verscha≠t sich zu<br />

Beginn einen Überblick über aktuelle<br />

nationale und internationale Fachund<br />

Forschungsliteratur. Anhand einer<br />

Literaturanalyse wird ein Entwurf<br />

des Expertenstandards erarbeitet.<br />

Auf den Entwicklungsprozess folgt<br />

die Konsentrierung des Entwurfs auf<br />

einer sogenannten Konsensus-Konferenz.<br />

Der Entwurf wird in diesem<br />

Rahmen der Fachö≠entlichkeit, also<br />

einem Fachpublikum (Fachvertreter/<br />

inne/n und Institutionen aus der Pflege)<br />

vorgestellt und mit diesem erörtert.<br />

Die Ergebnisse der Konferenz fließen<br />

1. Expertenstandard Dekubitusprophylaxe<br />

(2000, 1. Aktualisierung 2010)<br />

2. Expertenstandard Entlassungsmanagement<br />

(2004, 1. Aktualisierung 2009)<br />

3. Expertenstandard Schmerzmanagement in der Pflege<br />

bei akuten Schmerzen (2005, 1. Aktualisierung 2011)<br />

4. Expertenstandard Sturzprophylaxe (2006, 1. Aktualisierung 2013)<br />

5. Expertenstandard Förderung der Harnkontinenz in der Pflege<br />

(1. Aktualisierung 2014)<br />

6. Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden<br />

(1. Aktualisierung 2015)<br />

7. Expertenstandard Ernährungsmanagement zur Sicherstellung und<br />

Förderung der oralen Ernährung in der Pflege (2010)<br />

8. Expertenstandard Schmerzmanagement bei<br />

chronischen nicht-malignen Schmerzen (März 2014)<br />

9. Expertinnenstandard Förderung der physiologischen Geburt (2014)<br />

10. Erhaltung und Förderung der Mobilität (in Bearbeitung)<br />

in die abschließende Version des Expertenstandards<br />

ein. Im nächsten Arbeitsschritt<br />

erfolgt die modellhafte<br />

Implementierung der Expertenstandards<br />

mit wissenschaftlicher Begleitung<br />

durch das wissenschaftliche<br />

Team des DNQP. Dieser Probelauf findet<br />

in etwa 20 stationären und ambulanten<br />

Einrichtungen des Gesundheitswesens<br />

und der Altenhilfe statt.<br />

Nach der Gesamtauswertung der Ergebnisse<br />

bezüglich der Implementierung<br />

findet ein Netzwerk-Workshop<br />

statt, bei dem die Ergebnisse von<br />

Projektbeteiligten und einem Fachpublikum<br />

kritisch diskutiert wird.<br />

Auf der Basis dieser Prüfung auf Praxistauglichkeit<br />

werden alle notwendigen<br />

letzten Veränderungen vollzogen<br />

und der Standard freigegeben<br />

sowie verbreitet.<br />

Mit der Umsetzung der Nationalen<br />

Expertenstandards sollen die Kompetenz<br />

und das Wissen der Pflege<br />

weiterwachsen und das pflegerischen<br />

Handeln stets weiterentwickelt<br />

und reflektiert werden. Daher<br />

muss auf eine methodische und<br />

sinnvolle Etablierung der Standards<br />

wert gelegt werden und nicht nur<br />

die reine Einführung von Dokumenten<br />

oder Formularen stattfinden.<br />

Dies ist ohne Frage ein aufwendiger<br />

Weg, den es sich im Sinne unserer<br />

Berufsgruppe und der Patienten zu<br />

gehen lohnt.<br />

Wir haben im <strong>RKK</strong> Klinikum in einer<br />

<strong>RKK</strong>-internen Expertengruppe begonnen,<br />

den Nationalen Expertenstandard<br />

Dekubitusprophylaxe zu überarbeiten,<br />

ihn zu aktualisieren und<br />

auf unsere <strong>RKK</strong>-internen Verhältnisse<br />

anzupassen – eine Arbeit, bei der<br />

alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

der Expertengruppe mit Elan<br />

mitwirken.<br />

E l e n a T r a u t w e i n<br />

B . A . P f l e g e / A n g e w a n d t e P f l e g e -<br />

w i s s e n s c h a f t / G e s u n d h e i t s - u n d<br />

K r a n k e n p f l e g e r i n / P f l e g e e x p e r t i n<br />

22 <strong>Quartett</strong> Nr. <strong>52</strong> | Dezember 2016

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