RKK Mitarbeitermagazin Quartett Ausgabe 52

Thomas Schwellinger
Krankenhauskeim 2.0
Foto: WhyT Photography©fotolia
IT-Sicherheit
im Krankenhaus
Foto: Thilo Jakob
Immer stärker geraten IT-Systeme
in den Fokus krimineller Machenschaften.
Eine ganze Industrie widmet
sich dem Suchen, Finden und
Ausnutzen von Sicherheitslücken,
immer stärker geht es dabei auch um
wirtschaftliche Interessen. Entführung,
Erpressung, Sabotage gehören
zur Tagesordnung. Erst im Oktober
sorgte ein großangelegter DDoS-Angri≠
(Distributed Denial of Service)
in den USA dafür, dass die Angebote
etlicher Internetdienste wie
Paypal, Netflix und Spotify nicht oder
nur sehr eingeschränkt erreichbar
waren.
Zu Beginn dieses Jahres schwappte
die Welle der „Ransomware“-Schadprogramme
durch das Internet und infizierten
im großen Stil Rechner in
Privathaushalten, Unternehmen und
Behörden. Als Infektionsweg dienten
hauptsächlich getarnte Anhänge in
E-Mails oder infizierte Webseiten.
Ein mit Ransomware infizierter Rechner
arbeitet vordergründig normal
weiter. Der Virus durchsucht alle zugänglichen
Daten und verschlüsselt
diese. Der Benutzer bekommt eine
Nachricht angezeigt, dass seine Daten
„entführt“ wurden. Um die Daten
wieder zu erlangen, wird ein Lösegeld
gefordert. Auch der RKK wurde
bereits mehrere Male angegri≠en,
die Schäden hielten sich glücklicherweise
in Grenzen, die betro≠enen
Daten konnten aus Sicherungen
schnell wiederhergestellt werden.
Andere hatten da weniger Glück. Im
Februar 2016 zahlte das Hollywood
Presbyterian Medical Center in Los
Angeles umgerechnet 15.000 Euro.
Zur gleichen Zeit war auch das Lukaskrankenhauses
in Neuss von einem
ähnlichen Schädling betro≠en. Weil
vorsichtshalber alle IT-Systeme abgeschaltet
wurden, war der Betrieb
mehrere Tage stark eingeschränkt.
Um solchen Szenarien vorzubeugen,
hat der RKK mehrere Maßnahmen
durchgeführt. Es wurden zusätzliche
Sicherheitssoftware angescha≠t und
organisatorische Schritte wie die
Etablierung eines IT-Risikomanagements
gestartet. Ein wichtige Erkenntnis:
Das A und O ist ein geschulter
Umgang mit den Medien Internet
und E-Mail. Deshalb bieten die
EDV-Mitarbeiter in Zusammenarbeit
mit unserem Datenschutzbeauftragten
Herrn Kranzer Schulungen zum
Thema IT-Sicherheit mit dem Titel
„Internet? Aber sicher! Internet und
E-Mail sicher nutzen“. In der Schulung
erhalten Sie wichtige und vor allem
einfach umzusetzende Tipps und
Trick zur sicheren Nutzung. Die ersten
Schulungen haben unter großer
Beteiligung bereits stattgefunden.
2017 werden weitere Schulungen
stattfinden. Die genauen Termine
sowie die Anmeldelisten finden Sie
im Intranet. Bitte nutzen Sie diese
Möglichkeit der Fortbildung.
T h o m a s S c h w e l l i n g e r
I T / C o n t r o l l i n g
18 Quartett Nr. 52 | Dezember 2016