Graf István Burián, ein ungarischer Diplomat und gemeinsamer ...

Tamás Goreczky: Graf István Burián, ein ungarischer Diplomat und gemeinsamer Minister im Dienste der
Österreichisch–Ungarischen Monarchie
begründet. „Ich würde”, schließt seine Zeilen Khevenhüller, „die Gewährung
meiner Bitte als eine mir persönlich erwiesene Gunst und Anerkennung auffassen
und überglücklich sein, einem tüchtigen Beamten zum Besten des Ah. Dienstes als
Vermittler gedient zu haben”. 35 Den Brief sandte er nach Wien, wo im Ministerium
die folgende Anmerkung auf den Paperrand kam: „das Ministerium d. Ä. weißt die
dienste Buriáns vollauf zu schätzen, aber er dient erst seit 8 Jahren und hat eine
Reihe Vordermänner, die nicht ohne weiteres übersprungen werden können”. 36
Sein guter Ruf wurde aber im Ministerium begründet. Mit dem Beschluss des
Herrschers vom 12. Februar 1882 wurde Stefan Burián zum Wirklichen Geheimen
Rat ernannt und am 27. Februar legte er dein Eid ab, am 31. März kam er in
Moskau an, wo er noch am selben Tag die Führung des Generalkonsulats
übernahm. 37 Sein Gehalt machte 1.600 Forint aus, was mit einer Zulage von 1.200
Forint ergänzt wurde. Noch dieses Jahr erhöhte sich sein Gehalt ab 13. Mai auf
2.200 Forint, die dazu gehörende Zulage auf 3.800 Forint. 38
Auf dem Weg nach Moskau kam er für eine kurze Zeit auch an Budapest. Im
Laufe seines Lebens stellte er hier wieder einen Kontakt mit dem Militär her, da er
„am 9. März 1882 die Prüfung für Zöglinge der Streitkräfte mit vorzüglichem
Ergebnis ablegte und vom Seiner Kaiserlichen und Königlichen Apostolischen
Majestät am 26. März 1882 zu den ungarischen königlichen Armee außerordentlich
und aus Gnade zum beurlaubten Husarenleutnant ernannt wurde”. 39 Seine Einheit,
wozu er als beurlaubter Honvéd‐Husarenleutnant eingeordnet wurde, war die 1.
Hundertschaft des ungarischen königlichen 1. Honvéd‐Husarenregiments. Nach
dem Zeugnis seines Dienstausweises studierte er nach seinem Eintritt nicht mehr,
von seinen Privatbeziehungen ist im Jahre 1882 das folgende zu lesen: „Er ist ledig,
verfügt über kein Privatvermögen, seine finanzielle Lage ist geordnet, er ist k. u. k.
österreichisch‐ungarischer Konsul und Führer des Generalkonsulats, seine jährliche
Entlohnung ist 6000 Forint in Gold”. 40
Stefan Burián diente aber nie einen Tag bei der 1. Hundertschaft des 1.
Honvéd‐Husarenregiments. Von seiner Dienststellung wurde von 1882 bis 1888
jedes Jahr dieselbe Notiz auf seinen Dienstausweis geschrieben: „beurlaubter
Leutnant: Er tat keinen Dienst, seiner herbstlichen Gewehrübung wurde er
enthoben.” Unter seinen besonderen Kenntnisse stand, dass er Jura an der Wiener
Universität studierte, in der Rubrik seiner Geschicke war der Eintrag: „Fechter,
Athlet, Schwimmer und Reiter.” Seine Sprachkenntnisse waren imponierend:
„Ungarisch, deutsch, französisch, englisch, italienisch, spanisch und türkisch
perfekt, rumänisch und persisch schrieb und sprach er ein bisschen.” Seine
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Ebd.
36
Ebd.
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Kanzleikonzept, 12. 2. 1882. HHStA, AR, F4, Kart. 44, Burián. Burián an das Ministerium,
Telegramm, 1. 4. 1882. HHStA, AR, F4, Kart. 44, Burián. Trautenberg an Kálnoky, Telegramm, 5. 4. 1882.
HHStA, AR, F4, Kart. 44, Burián.
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Ministerialdekret, Abschrift, 15. 3. 1882. HHStA, AR, F4, Kart. 44, Burián. Zirkular, Abschrift, 13. 5.
1882. HHStA, AR, F4, Kart. 44, Burián.
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Klassifikationstabelle: Rajeczi Burián István. Hadtörténelmi Levéltár, AKVI, 7788.
40 Ebd.
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