Mehr Eishockey ab <strong>20</strong>17
EIS-GEHEIMNISSE 25 zum Laufen brachten », lacht <strong>er</strong>. Od<strong>er</strong> es windete so sehr, dass schnell wied<strong>er</strong> 10 bis <strong>20</strong> Zentimet<strong>er</strong> Schnee auf dem Eis lagen. Schon 1960, unt<strong>er</strong> Eismeist<strong>er</strong> B<strong>er</strong>ri, war d<strong>er</strong> Belegungsplan dicht besetzt – von morgens 7 Uhr bis nachts um halb elf. Am Tag gehörte das Feld d<strong>er</strong> Weltelite im Eiskunstlauf. Die Eishockeyan<strong>er</strong> traini<strong>er</strong>ten üb<strong>er</strong> Mittag od<strong>er</strong> am Abend. Wenn es nicht kalt genug war, ging es für das Training auf den Flüela zum Schwarzsee auf 2383 Met<strong>er</strong> hinauf. Die <strong>er</strong>ste « Zamboni » in die Schweiz geholt Besond<strong>er</strong>s g<strong>er</strong>ne <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t sich Paul B<strong>er</strong>ri daran, als die Eisaufbearbeitungsmaschine « Zamboni » nach <strong>Davos</strong> kam. Es war die all<strong>er</strong><strong>er</strong>ste in d<strong>er</strong> Schweiz. Paul B<strong>er</strong>ri und Hans Pappa reisten eigenhändig nach Genf, um sie in Empfang zu nehmen. « Wir fanden nur Kisten vor », lacht B<strong>er</strong>ri heute. Zwei Tage mussten sie warten, bis d<strong>er</strong> Mechanik<strong>er</strong> aus Kalifornien einflog, und suchten in d<strong>er</strong> Zwischenzeit eine Garage, wo die Maschine zusammengesetzt w<strong>er</strong>den konnte. Danach wurde die Maschine auf den Kunsteisbahnen vorgeführt – zum Beispiel in München. Eine besond<strong>er</strong>e Erinn<strong>er</strong>ung hat <strong>er</strong> an den <strong>er</strong>sten <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> mit d<strong>er</strong> « Zamboni ». Im Finalspiel ging das Benzin aus. Er musste zu<strong>er</strong>st einen Schlüssel organisi<strong>er</strong>en, um Benzin holen zu können. Dies natürlich unt<strong>er</strong> lauten « Hopp B<strong>er</strong>ri, Hopp B<strong>er</strong>ri »-Rufen. Als <strong>er</strong> dann endlich wied<strong>er</strong> fahren konnte, war das Eis unt<strong>er</strong> d<strong>er</strong> « Zamboni » geschmolzen. Dem Kollegen, d<strong>er</strong> nach dem Frühdienst v<strong>er</strong>gessen hatte, die Eismaschine wied<strong>er</strong> aufzutanken, sei <strong>er</strong> nie böse gewesen: « Wir haben uns sup<strong>er</strong> v<strong>er</strong>standen.» Imm<strong>er</strong> ein offenes Ohr Zwei <strong>Jahre</strong> arbeitete Paul B<strong>er</strong>ri als Eismeist<strong>er</strong>, dann kehrte <strong>er</strong> in seinen B<strong>er</strong>uf als Bauführ<strong>er</strong> zurück. Mit dem Hockey Club blieb <strong>er</strong> imm<strong>er</strong> v<strong>er</strong>bunden. « Nach mein<strong>er</strong> Pension mit 63 <strong>Jahre</strong>n wurde ich dann Vollprofi », lacht <strong>er</strong>. Als Teambetreu<strong>er</strong> und Mädchen für alles bei d<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten Mannschaft ist <strong>er</strong> jeden Tag in d<strong>er</strong> Eishalle anzutreffen. Er hat imm<strong>er</strong> ein offenes Ohr, klopft auch mal auf die Schult<strong>er</strong>n: « Das habe ich früh<strong>er</strong> auf d<strong>er</strong> Baustelle gemacht, wenn jemand seine Arbeit gut machte, und das mache ich auch heute.» Auch für die Gästeteams ist <strong>er</strong> g<strong>er</strong>ne da. So v<strong>er</strong>mittelte <strong>er</strong> zum Beispiel den Kanadi<strong>er</strong>n Andy Hüppi, als d<strong>er</strong>en Masseur ausfiel. Seine hilfsb<strong>er</strong>eite Art wird ihm üb<strong>er</strong>all gedankt: « Wo auch imm<strong>er</strong> ich bin, ein<strong>er</strong> kennt mich, kommt auf mich zu und umarmt mich.» D<strong>er</strong> Sport ist einmalig: « Ein Geben und Nehmen.» Die Hausmeist<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Vaillant Arena Charakt<strong>er</strong>züge, die auch die aktuellen Eismeist<strong>er</strong> haben. Sie kümm<strong>er</strong>n sich nicht nur um das Eis, sond<strong>er</strong>n sind die Hausmeist<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Vaillant Arena. Sie räumen Abfall weg und repari<strong>er</strong>en Türen. Jürg Biäsch, Reto Fümm, Markus Caviezel und Markus « Mäge » Caviezel sind als Schrein<strong>er</strong>, Elektrik<strong>er</strong>, Metallbauschloss<strong>er</strong> und Mechanik<strong>er</strong> ausgebildet. Zusammen weisen die heutigen Eismeist<strong>er</strong> ein Vi<strong>er</strong>teljahrhund<strong>er</strong>t B<strong>er</strong>ufs<strong>er</strong>fahrung auf und sorgen unt<strong>er</strong> and<strong>er</strong>em auch dafür, dass die Kunsteisbahn am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> zwischen Weihnachten und Neujahr in Schwung ist. Das Eis richtig aufzub<strong>er</strong>eiten, ist ein ständig<strong>er</strong> L<strong>er</strong>nprozess. Die Geheimnisse w<strong>er</strong>den von Eismeist<strong>er</strong>gen<strong>er</strong>ation zu Eismeist<strong>er</strong>gen<strong>er</strong>ation weit<strong>er</strong>gegeben – ab<strong>er</strong> nur im eigenen Club. Jed<strong>er</strong> Eismeist<strong>er</strong> macht seine Arbeit etwas and<strong>er</strong>s – auch wenn es kein Geheimrezept gibt. Dabei wird auf gewisse Komponenten geachtet – zum Beispiel wird das Eis kompakt<strong>er</strong>, je wenig<strong>er</strong> Luft darin ist. Od<strong>er</strong> Warmwass<strong>er</strong> bindet bess<strong>er</strong>. Wäre das Eis von den Eismeist<strong>er</strong>n nicht in akribisch<strong>er</strong> Arbeit sorgfältig aufgebaut worden, ständen die Eishockey-Stars beim <strong>Spengl<strong>er</strong></strong>-<strong>Cup</strong>-Auftakt am Stephanstag auf nackten Betonplatten. Die Eish<strong>er</strong>stellung funktioni<strong>er</strong>t noch gleich wie vor 100 <strong>Jahre</strong>n. Zunächst wird Wass<strong>er</strong> gespritzt, um die Unebenheiten auszugleichen und ein planes Feld zu bekommen. Dem Wass<strong>er</strong> wird zum Aufbau des Eises Kreidemehl beigemischt, das dem Eis eine telegene weisse Farbe gibt. Ein wichtiges Detail ist heute auch d<strong>er</strong> Fettbind<strong>er</strong>. Dadurch, dass sich das Cat<strong>er</strong>ing in d<strong>er</strong> Halle befindet, kommt es zu Fettablag<strong>er</strong>ungen auf dem Eis, die dadurch v<strong>er</strong>ring<strong>er</strong>t w<strong>er</strong>den sollen. Unt<strong>er</strong> den v<strong>er</strong>schiedenen Schichten sind zudem die Marki<strong>er</strong>ungen und W<strong>er</strong>bebotschaften in Form von Fliessbänd<strong>er</strong>n platzi<strong>er</strong>t. : Schneefräsen in früh<strong>er</strong>en <strong>Jahre</strong>n.