VDV Das Magazin Ausgabe Dezember 2016
Das Verbandsmagazin des VDV ist die redaktionelle Plattform für Unternehmen des Öffentlichen Personen- und Schienengüterverkehrs in Deutschland. Konzept und Realisierung: AD HOC PR, Gütersloh.
Das Verbandsmagazin des VDV ist die redaktionelle Plattform für Unternehmen des Öffentlichen Personen- und Schienengüterverkehrs in Deutschland.
Konzept und Realisierung: AD HOC PR, Gütersloh.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
HINTERGRUND<br />
Eisenbahn einfach, aber effektiv:<br />
Nur so kann sich der<br />
margenschwache Güterverkehr<br />
auf den NE-Bahnen<br />
behaupten.<br />
Kommission zusätzliche Kosten auf die Unternehmen<br />
zu, die schnell pro Betrieb bis zu eine Viertelmillion<br />
Euro erreichen, ohne einen Effekt bei der Sicherheit.<br />
<strong>Das</strong> wird im margenschwachen Geschäft des Güterverkehrs<br />
dazu führen, dass viele letzte Meilen verschwinden<br />
werden.“ Immerhin gibt es im deutschen<br />
Schienennetz noch über 5.000 Gleisanschlüsse und<br />
über 1.000 Ladestellen. Sehr viele davon sind über<br />
NE-Infrastrukturen an das übrige Netz angeschlossen.<br />
Kosten ohne Nutzen<br />
„Wir erleben das immer wieder: Die Umstellung auf<br />
die europäische Welt kostet wahnsinnig viel Geld,<br />
aber sie bringt keinen einzigen neuen Kunden“, kritisiert<br />
Walther. Aus <strong>VDV</strong>-Sicht sei es zwar sinnvoll,<br />
für die Hauptbahnen einheitliche und interoperable<br />
Standards umzusetzen. Aber auf Nebenstrecken<br />
und auf der letzten Meile seien diese Standards<br />
schlichtweg übertrieben. Nicht die fehlende Interoperabilität<br />
oder der fehlende Netzzugang bedrohten<br />
den Schienengüterverkehr, sondern die ständig<br />
steigenden Kosten. Deshalb sei es wichtig, dass bei<br />
der Infrastruktur, die der lokalen Erschließung dient,<br />
nicht durch EU-Recht überreguliert wird. Walther:<br />
„In unseren deutschen Regelwerken haben die Aufsichtsbehörden<br />
beispielsweise bei ihren Entscheidungen<br />
häufig einen größeren Ermessensspielraum.<br />
<strong>Das</strong> EU-Recht kennt dagegen meist nur Schwarz und<br />
Weiß.“ Dann seien schnell aufwendige Gutachten<br />
nötig, um etwa lokale Besonderheiten zu akzeptieren.<br />
„Machen wir uns nichts vor: In der Zeit, bis das<br />
Gutachten geschrieben und bewertet ist, ist mancher<br />
Verkehr schon auf der Straße gelandet.“ Es sei schon<br />
heute regelmäßig zu beobachten, dass hohe zusätzliche<br />
Kosten – etwa bei Brückensanierungen – sehr<br />
schnell zum Aus für Anschlussgleise oder Nebenstrecken<br />
führen können.<br />
Ausnahmen für kleinere Bahnen<br />
„Nach unserer Einschätzung besteht zwischen allen<br />
Beteiligten – also Bund, Ländern und Eisenbahnen –<br />
Einigkeit darüber, dass bei allen Eisenbahnen in<br />
Deutschland der Betrieb sicher durchgeführt wird<br />
24 06 | <strong>2016</strong>