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Blickpunkt Arbeitsmarkt Situation von Älteren

Aeltere-amArbeitsmarkt-2015

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Der <strong>Arbeitsmarkt</strong> in Deutschland – Ältere am <strong>Arbeitsmarkt</strong><br />

2 Rente<br />

2.1 Rentenbezieher unter den 60-<br />

bis unter 65-Jährigen 2<br />

Zum Jahresende 2015 bezogen 942.000 Personen zwischen<br />

60 bis unter 65 eine Rente wegen Alters (SGB VI). 3 Die Zahl<br />

der Personen in Altersrente zwischen 60 bis unter 65 Jahre<br />

hat sich in den letzten zehn Jahren fast halbiert: 2005 waren<br />

es noch über 1,8 Millionen, 2010 1,3 Millionen. Auch der<br />

Anteil der Bezieher einer Altersrente an der Bevölkerung <strong>von</strong><br />

60 bis unter 65 Jahren ging zurück. Er lag 2005 bei<br />

39 Prozent, fünf Jahre später bei 29 Prozent und 2015 bei<br />

18 Prozent. Diese Abnahmen sind auch eine Folge der Anhebung<br />

des Rentenalters und des damit verbundenen späteren<br />

Renteneintritts. Seit 2012 wird die Grenze für den Bezug<br />

<strong>von</strong> Altersrente für die in der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />

schrittweise <strong>von</strong> 65 auf 67 Jahre erhöht. Das tatsächliche<br />

Alter bei Eintritt in Rente wegen Alters lag 2015 bei<br />

64,0 Jahren. 4<br />

wird (Abschnitte 4.1 und 5.2). Bei diesen Analysen muss<br />

berücksichtigt werden, dass es schon vor der Einführung<br />

dieser abschlagsfreien Rente die Möglichkeit gab mit Abschlägen<br />

vorzeitig Altersrente zu beantragen. Eine exakte<br />

Quantifizierung der Effekte der „Rente mit 63“ auf Beschäftigung<br />

und Arbeitslosigkeit ist nicht möglich, weil unbekannt<br />

ist, wie viele Personen auch ohne die Neuregelungen mit<br />

Abschlägen in Rente gegangen wären. Möglicherweise haben<br />

Personen aufgrund der bevorstehenden Neuregelung<br />

ihren Renteneintritt vom ersten ins zweite Halbjahr 2014<br />

verschoben. Vergleiche der Statistiken zu Arbeitslosigkeit<br />

und Beschäftigung vor und nach der Gesetzesänderung<br />

können daher eine größere Wirkung suggerieren als tatsächlich<br />

vorhanden. Allerdings ist der Personenkreis, der die<br />

„Rente mit 63“ beantragen kann, beschränkt, so dass die in<br />

dieser Broschüre im folgenden beschriebene <strong>Situation</strong> Älterer<br />

am <strong>Arbeitsmarkt</strong> durch diese Neuregelung zwar beeinflusst,<br />

aber nicht grundsätzlich verändert wird.<br />

.<br />

2.2 „Rente mit 63“<br />

Seit dem 1. Juli 2014 existiert in der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

für Personen mit mindestens 45 Beitragsjahren die<br />

Möglichkeit ab 63 Jahren abschlagsfrei Altersrente zu beziehen<br />

(„Rente mit 63“). Zeiten, in denen Arbeitslosengeld bezogen<br />

wurde, werden bei der Berechnung der Beitragsjahre<br />

berücksichtigt; in den letzten zwei Jahren vor Rentenbeginn<br />

allerdings nur, wenn sie Folge einer Insolvenz oder vollständigen<br />

Geschäftsaufgabe des Arbeitgebers sind. Zeiten des<br />

Bezugs <strong>von</strong> Arbeitslosenhilfe oder Arbeitslosengeld II zählen<br />

grundsätzlich nicht zu den notwendigen 45 Beitragsjahren. 5<br />

Ab dem Geburtsjahrgang 1953 wird in den nächsten Jahren<br />

die Altersgrenze für die abschlagfreie Rente schrittweise auf<br />

65 Jahre angehoben. Nach der Einführung der Rente mit 63<br />

belief sich die Zahl der Zugänge im zweiten Halbjahr 2014<br />

auf 136.000. Im Jahr 2015 gab es insgesamt 274.000 Zugänge<br />

in diese Rente für besonders langjährige Versicherte.<br />

Auch am <strong>Arbeitsmarkt</strong>, in der Beschäftigung und bei der<br />

Arbeitslosigkeit Älterer, zeigen sich Auswirkungen der „Rente<br />

mit 63“, auf die in den jeweiligen Abschnitten eingegangen<br />

2<br />

zu den Daten zum Rentenbezug siehe: Statistikseiten der Deutschen<br />

Rentenversicherung Bund: http://www.deutscherentenversicherung.de/Allgemein/de/Navigation/6_Wir_ueber_uns/02_Fakten_<br />

und_Zahlen/03_statistiken/statistikpublikationen_node.html<br />

3<br />

Renten wegen Alters sind erst ab einem Alter <strong>von</strong> 60 Jahren möglich.<br />

4<br />

Unter Herausrechnung der Fälle der „neuen Mütterrenten“.<br />

5<br />

Im Zeitraum vom 1. Januar 2005 bis 31. Dezember 2010 führte der Bezug<br />

<strong>von</strong> Arbeitslosengeld II regelmäßig zu einer Pflichtbeitragszeit in der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung und wird daher bei der „Rente ab 63“ berücksichtigt.<br />

7

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