Blickpunkt Arbeitsmarkt Situation von Älteren

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08.12.2016 Aufrufe

Abbildung 8 Beschäftigungsquoten Älterer nach Bundesländern in Prozent 55 bis unter 65 Jahre, Vergleich zu 15 bis unter 65 Jahre 2015 Beschäftigungsquote Deutschland 15 bis unter 65 Jahre: 56,9 55 bis unter 65 Jahre: 47,5 bundeslaender beschQuo55bis65 unter 44,4 44,4 bis unter 45,5 45,5 bis unter 49,3 49,3 und höher Nordrhein-Westfalen 45,3 Rheinland-Pfalz 46,0 Saarland 42,2 Schleswig-Holstein 45,5 Mecklenburg-Vorpommern 47,7 Hamburg 47,3 Bremen 46,0 Niedersachsen 46,7 Hessen 46,4 Baden-Württemberg 51,1 Sachsen-Anhalt 49,9 Thüringen 51,2 Brandenburg 49,5 Berlin 43,8 Bayern 48,2 Datenquelle: Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes, Statistik der BA Sachsen 50,8 Beschäftigungsquote der 55- bis unter 65-Jährigen liegt um... Prozentpunkte unter der der 15- bis unter 65-Jährigen -11,8 -10,4 -10,2 -9,9 -9,9 -9,7 -9,6 -9,6 -9,6 -9,5 -9,5 -9,3 -8,6 -7,8 -7,0 -5,4 Bayern Saarland Sachsen Niedersachsen Hessen Thüringen Schleswig-Holstein Brandenburg Mecklenburg-Vorpommern Hamburg Sachsen-Anhalt Rheinland-Pfalz Nordrhein-Westfalen Baden-Württemberg Berlin Bremen Differenziert nach Ländern reichen die Beschäftigungsquoten der 55- bis unter 65-Jährigen von 42,2 Prozent im Saarland bis zu 51,2 Prozent in Thüringen (Abbildung 8). Tendenziell fällt – wie auch die Beschäftigungsquote über alle Altersgruppen –die Beschäftigungsquote der Älteren in Ostund Süddeutschland höher aus als im übrigen Bundesgebiet. In allen Bundesländern sind die Beschäftigungsquoten der 55- bis unter 65-Jährigen im Vergleich über alle Altersklassen unterdurchschnittlich. In den Stadtstaaten Bremen und Berlin ist die Abweichung zu den 15- bis unter 65-Jährigen mit 5 bzw. 7 Prozentpunkten relativ gering, in Bayern fällt sie mit 12 Prozentpunkten am deutlichsten aus. Differenziert nach den einzelnen Altersgruppen zeigen sich wieder, bedingt durch Übergang in den Ruhestand, deutliche Unterschiede: Die Beschäftigungsquoten der 60- bis unter 65- Jährigen liegen je nach Bundesland 24,6 (Bayern) bis 16,2 Prozentpunkte (Berlin) unter denen der 15- bis unter 65- Jährigen. Unter den „jüngeren Älteren“ (55- bis unter 60- Jährige) geht mit Ausnahme von Hamburg, Bayern und dem Saarland in allen Bundesländern ein höherer Prozentsatz einer Beschäftigung nach als im Durchschnitt aller Altersklassen. Die geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Beschäftigungsquote zwischen Ost und West zeigen sich auch bei den Älteren. 10 Die Beschäftigungsquote von Frauen im Osten ist, auch historisch bedingt, deutlich höher als im Westen: In Ostdeutschland waren 61,3 Prozent der Frauen zwischen 55 und unter 60 und 36,4 Prozent zwischen 60 und unter 65 Jahre sozialversicherungspflichtig beschäftigt. In Westdeutschland waren dies 7,6 bzw. 4,9 Prozentpunkte weniger. Bei Männer ist es umgedreht. Die Beschäftigungsquoten der Älteren sind in Westdeutschland (61,1 Prozent bzw. 39,1 Prozent) etwas höher als in Ostdeutschland (59,1 Prozent bzw. 38,0 Prozent). 10 Zur Situation von Frauen auf dem Arbeitsmarkt siehe auch: Bundesagentur für Arbeit (2015): Der Arbeitsmarkt in Deutschland Frauen und Männer am Arbeitsmarkt 2015. https://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer- Content/Arbeitsmarktberichte/Personengruppen/Broschuere/Frauen-Maenner- Arbeitsmarkt-2016-07.pdf 14

Der Arbeitsmarkt in Deutschland – Ältere am Arbeitsmarkt 4.4 Beschäftigungsstrukturen Unterschiede zwischen der Gruppe der älteren Beschäftigten und der Beschäftigten insgesamt zeigen sich bei der Differenzierung nach der Arbeitszeit. Insgesamt arbeitete in Deutschland im Juni 2015 ein gutes Viertel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten vereinbarungsgemäß weniger als die normalerweise übliche bzw. tariflich festgesetzte Arbeitszeit. Unter den Beschäftigten im Alter von 55 bis unter 65 Jahren ist – auch wegen Nutzung von Altersteilzeitmodellen – der Anteil der Teilzeitbeschäftigten höher: Dort arbeiteten 30 Prozent in Teilzeit. Abbildung 9 Minijobs sind anders als Teilzeitmodelle bei 55- bis unter 65- Jährigen nicht überdurchschnittlich verbreitet. Sowohl im Durchschnitt über alle Altersklassen als auch bei den 55- bis unter 65-Jährigen kamen 2015 25 Minijobber auf 100 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Insgesamt gab es 2015 fast 1,3 Millionen geringfügig entlohnte Beschäftigte zwischen 55 und 65 Jahre. Kurzfristige Beschäftigung spielt bei den Älteren kaum eine Rolle. Wie in der Nähe des Übergangs in den Ruhestand zu erwarten, sind unter Älteren ausschließlich ausgeübte Minijobs verbreiteter als Minijobs zur Nebentätigkeit: Fast drei Viertel der geringfügig entlohnt beschäftigten Älteren arbeitete ausschließlich auf dieser Basis, ein gutes Viertel im Nebenjob. Die Bedeutung von Minijobs steigt mit zunehmendem Alter – und damit rückläufiger sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung – deutlich an: Kommen bei den 55- bis unter 60-Jährigen 19 geringfügig entlohnt Beschäftigte auf 100 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, sind es bei den 60- bis unter 65-Jährigen 35. Bei den 65-Jährigen und Älteren übersteigt dann die Zahl der geringfügig entlohnten Minijobber die der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten: Auf 100 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte kommen 400 geringfügig entlohnt Beschäftigte. Auch die Verhältnisse zwischen ausschließlich und im Nebenjob ausgeübten Minijobs verschieben sich zugunsten der ausschließlichen Beschäftigung. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass durch den Wegfall der sozialversicherungspflichtigen (Haupt-)Beschäftigung z. B. durch den Renteneintritt, aus einem Minijob in Nebentätigkeit ein ausschließlicher Minijob wird. Die Verteilung der älteren Beschäftigten auf Wirtschaftszweige entspricht weitestgehend der Verteilung der Verteilung über alle Altersklassen Über alle Branchen beträgt der Anteil Älterer an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 17 Prozent (Abbildung 9). Betrachtet man die Anteile Älterer in den Branchen, zeigt sich ein unterdurchschnittlicher Anteil in der Arbeitnehmer-überlassung, im Gastgewerbe und im Bereich Information und Kommunikation. Ein hohes Gewicht kommt den 55- bis unter 65-Jährigen in der Öffentlichen Verwaltung zu; mehr als ein Viertel der Beschäftigten ist 55 Jahre und älter. Zu den Branchen mit einem überdurchschnittlichen Anteil Älterer zählt auch der Bereich Bergbau, Energie und (Ab-)Wasser. Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Ältere in den Wirtschaftszweigen Anteil in Prozent 55 bis unter 65 Jahre am Insgesamt, Juni 2015 Insgesamt: 17 Prozent 16 22 18 18 18 19 15 15 19 12 12 17 14 17 11 27 21 16 19 19 Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit 15

Abbildung 8<br />

Beschäftigungsquoten Älterer nach Bundesländern in Prozent<br />

55 bis unter 65 Jahre, Vergleich zu 15 bis unter 65 Jahre<br />

2015<br />

Beschäftigungsquote<br />

Deutschland<br />

15 bis unter 65 Jahre: 56,9<br />

55 bis unter 65 Jahre: 47,5<br />

bundeslaender<br />

beschQuo55bis65<br />

unter 44,4<br />

44,4 bis unter 45,5<br />

45,5 bis unter 49,3<br />

49,3 und höher<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

45,3<br />

Rheinland-Pfalz<br />

46,0<br />

Saarland<br />

42,2<br />

Schleswig-Holstein<br />

45,5<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

47,7<br />

Hamburg<br />

47,3<br />

Bremen<br />

46,0<br />

Niedersachsen<br />

46,7<br />

Hessen<br />

46,4<br />

Baden-Württemberg<br />

51,1<br />

Sachsen-Anhalt<br />

49,9<br />

Thüringen<br />

51,2<br />

Brandenburg<br />

49,5<br />

Berlin<br />

43,8<br />

Bayern<br />

48,2<br />

Datenquelle: Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes, Statistik der BA<br />

Sachsen<br />

50,8<br />

Beschäftigungsquote der 55- bis unter 65-Jährigen liegt<br />

um... Prozentpunkte unter der der 15- bis unter 65-Jährigen<br />

-11,8<br />

-10,4<br />

-10,2<br />

-9,9<br />

-9,9<br />

-9,7<br />

-9,6<br />

-9,6<br />

-9,6<br />

-9,5<br />

-9,5<br />

-9,3<br />

-8,6<br />

-7,8<br />

-7,0<br />

-5,4<br />

Bayern<br />

Saarland<br />

Sachsen<br />

Niedersachsen<br />

Hessen<br />

Thüringen<br />

Schleswig-Holstein<br />

Brandenburg<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Hamburg<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Baden-Württemberg<br />

Berlin<br />

Bremen<br />

Differenziert nach Ländern reichen die Beschäftigungsquoten<br />

der 55- bis unter 65-Jährigen <strong>von</strong> 42,2 Prozent im Saarland<br />

bis zu 51,2 Prozent in Thüringen (Abbildung 8). Tendenziell<br />

fällt – wie auch die Beschäftigungsquote über alle<br />

Altersgruppen –die Beschäftigungsquote der <strong>Älteren</strong> in Ostund<br />

Süddeutschland höher aus als im übrigen Bundesgebiet.<br />

In allen Bundesländern sind die Beschäftigungsquoten der<br />

55- bis unter 65-Jährigen im Vergleich über alle Altersklassen<br />

unterdurchschnittlich. In den Stadtstaaten Bremen und<br />

Berlin ist die Abweichung zu den 15- bis unter 65-Jährigen<br />

mit 5 bzw. 7 Prozentpunkten relativ gering, in Bayern fällt sie<br />

mit 12 Prozentpunkten am deutlichsten aus. Differenziert<br />

nach den einzelnen Altersgruppen zeigen sich wieder, bedingt<br />

durch Übergang in den Ruhestand, deutliche Unterschiede:<br />

Die Beschäftigungsquoten der 60- bis unter 65-<br />

Jährigen liegen je nach Bundesland 24,6 (Bayern) bis 16,2<br />

Prozentpunkte (Berlin) unter denen der 15- bis unter 65-<br />

Jährigen. Unter den „jüngeren <strong>Älteren</strong>“ (55- bis unter 60-<br />

Jährige) geht mit Ausnahme <strong>von</strong> Hamburg, Bayern und dem<br />

Saarland in allen Bundesländern ein höherer Prozentsatz<br />

einer Beschäftigung nach als im Durchschnitt aller Altersklassen.<br />

Die geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Beschäftigungsquote<br />

zwischen Ost und West zeigen sich auch bei<br />

den <strong>Älteren</strong>. 10 Die Beschäftigungsquote <strong>von</strong> Frauen im Osten<br />

ist, auch historisch bedingt, deutlich höher als im Westen:<br />

In Ostdeutschland waren 61,3 Prozent der Frauen zwischen<br />

55 und unter 60 und 36,4 Prozent zwischen 60 und<br />

unter 65 Jahre sozialversicherungspflichtig beschäftigt. In<br />

Westdeutschland waren dies 7,6 bzw. 4,9 Prozentpunkte<br />

weniger. Bei Männer ist es umgedreht. Die Beschäftigungsquoten<br />

der <strong>Älteren</strong> sind in Westdeutschland (61,1 Prozent<br />

bzw. 39,1 Prozent) etwas höher als in Ostdeutschland<br />

(59,1 Prozent bzw. 38,0 Prozent).<br />

10 Zur <strong>Situation</strong> <strong>von</strong> Frauen auf dem <strong>Arbeitsmarkt</strong> siehe auch: Bundesagentur<br />

für Arbeit (2015): Der <strong>Arbeitsmarkt</strong> in Deutschland<br />

Frauen und Männer am <strong>Arbeitsmarkt</strong> 2015.<br />

https://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-<br />

Content/<strong>Arbeitsmarkt</strong>berichte/Personengruppen/Broschuere/Frauen-Maenner-<br />

<strong>Arbeitsmarkt</strong>-2016-07.pdf<br />

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