Blickpunkt Arbeitsmarkt Situation von Älteren
Aeltere-amArbeitsmarkt-2015
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Der <strong>Arbeitsmarkt</strong> in Deutschland – Ältere am <strong>Arbeitsmarkt</strong><br />
Was für die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gilt,<br />
trifft auch auf die geringfügig entlohnte zu: Die Zahl der <strong>Älteren</strong><br />
zwischen 55 und 65 Jahre, die einen Minijob ausüben, ist<br />
in den letzten zehn Jahren überdurchschnittlich um<br />
45 Prozent gestiegen; bei Frauen stärker als bei Männern.<br />
Deshalb übten 2015 weiterhin mehr Frauen als Männer<br />
dieser Altersgruppe einen Minijob aus. Insgesamt waren<br />
2015 1,3 Millionen der insgesamt 7,4 Millionen geringfügig<br />
Beschäftigen zwischen 55 und unter 65 Jahre alt. Bei den<br />
Personen, die 65 Jahre und älter sind, zeigt sich ein anderes<br />
Bild als in der Altersgruppe zwischen Mitte 50 und Mitte 60:<br />
Die Mehrheit der 925.000 geringfügig Beschäftigten in der<br />
obersten Altersklasse ist männlich. Die Zahl der Minijobber in<br />
dieser Altersgruppe ist in den letzten zehn Jahren ebenfalls<br />
beträchtlich gewachsen (+42 Prozent), so dass 2015 jeder<br />
achte geringfügig Beschäftigte 65 oder älter war.<br />
4.2 „Rente mit 63“<br />
Die Einführung der abschlagsfreien Rente mit 63 macht es<br />
für Beschäftigte jenseits dieser Altersgrenze attraktiver, eher<br />
aus dem Erwerbsleben auszuscheiden und wirkt damit –<br />
zumindest potenziell – in Richtung einer sinkenden Beschäftigung<br />
Älterer. Tatsächlich ist die Zahl der Beschäftigten über<br />
63 Jahre nach Inkrafttreten der Regelung auch zurückgegangen.<br />
Ein Zusammenhang dieser Beschäftigungsentwicklung<br />
mit der Einführung der „Rente mit 63“ scheint plausibel.<br />
So zeigen sich <strong>von</strong> Juni 2014, dem letzten Monat vor Einführung<br />
der Neuregelung, auf Juni 2015 nennenswerte Rückgange<br />
in der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />
im Alter <strong>von</strong> 63 und 64 Jahren<br />
(-37.900 bzw. -9,1 Prozent). Im Vorjahr hatte die Beschäftigung<br />
in dieser Altersgruppe noch deutlich zugenommen und<br />
auch in der Vergleichsgruppe der 61- und 62-Jährigen ist die<br />
Zahl der Beschäftigten weiter gewachsen. 8 Das gilt auch für<br />
die Gruppe der 65-Jährigen, bei der sich die schrittweise<br />
Anhebung des Renteneintrittsalters auswirkt.<br />
dies ist nicht verwunderlich. Insbesondere Männer mit Berufsausbildung<br />
haben am ehesten die Voraussetzung,<br />
45 Beitragsjahre zu erreichen.<br />
Nach einem deutlich sichtbaren Effekt im Einführungsjahr<br />
2014/2015 hat sich der Beschäftigungsrückgang der 63- und<br />
64-Jährigen offenbar nicht weiter fortgesetzt. Differenzierte<br />
Angaben liegen bis März 2016 vor. Von Mitte 2015 bis März<br />
2016 hat sich Zahl der beschäftigten 63-Jährigen – wohl vor<br />
allem aus demografischen Gründen – erhöht. Bei den beschäftigten<br />
64-Jährigen gab es hingegen nur einen minimalen<br />
Rückgang.<br />
4.3 Beschäftigungsquote<br />
Die Beschäftigungsquote – der Anteil der Personen, die<br />
einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen,<br />
an allen Personen der entsprechenden Altersgruppe –<br />
hat für Ältere in den letzten Jahren deutlich zugenommen.<br />
Die Beschäftigungsquote <strong>von</strong> Personen im Alter <strong>von</strong> 55 bis<br />
unter 60 Jahren ist <strong>von</strong> 2005 auf 2015 um 13,2 Prozentpunkte<br />
auf 58,0 Prozent angestiegen und lag damit 2015 erneut<br />
leicht höher als die im Durchschnitt über alle Altersklassen<br />
<strong>von</strong> 15 bis 64 Jahre. Ein noch kräftigeres Plus gab es in der<br />
Gruppe der 60- bis unter 65-Jährigen, ihre Beschäftigungsquote<br />
stieg im gleichen Zeitraum um 20,9 Prozentpunkte auf<br />
35,6 Prozent. Sie liegt damit immer noch deutlich, nämlich<br />
knapp 21 Prozentpunkte unter der Quote aller 15- bis unter<br />
65-Jährigen (Abbildung 7).<br />
Der Beschäftigungsrückgang bei den 63- und 64-Jährigen<br />
<strong>von</strong> 2014 auf 2015 wird fast ausschließlich durch Männer<br />
verursacht (-37.100) 9 . Dies war zu erwarten, da gemäß den<br />
Daten der Deutschen Rentenversicherung vor allem Männer<br />
die neue Regel zum vorzeitigen Ruhestand nutzen. Andererseits<br />
zeigt sich der Rückgang der sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten fast ausschließlich bei Fachkräften. Auch<br />
8 Von Juni 2013 bis Juni 2014 nahm die Zahl der sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten im Alter <strong>von</strong> 63 und 64 Jahren um 49.500 bzw. 13,6 Prozent zu;<br />
die Zahl der beschäftigten 61- und 62-Jährigen nahm <strong>von</strong> Juni 2014 bis Juni<br />
2015 um 66.300 bzw. 7,8 Prozent zu.<br />
9 Vgl auch Hintergrundinformation der Statistik der BA „Auswirkungen der<br />
Rente ab 63 Jahren nach längjährigen Beitragszeiten auf den <strong>Arbeitsmarkt</strong><br />
https://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Statistische-<br />
Analysen/Statistische-Sonderberichte/Generische-<br />
Publikationen/Auswirkungen-der-Rente-ab-63-Jahren-nach-langjaehrigen-<br />
Beitragszeiten-auf-den-<strong>Arbeitsmarkt</strong>.pdf<br />
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