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Regiobote Winter 2016

Regionalmagazin für den Raum Achim, Ahausen, Bassum, Fischerhude, Hellwege, Ottersberg, Oyten, Rotenburg/W., Scheeßel, Sottrum, Stuckenborstel

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Historische Fechtkunst<br />

auf hohem Niveau<br />

Emtinghauser Paar unterrichtet<br />

auch die Schweizer Garde<br />

Text und Fotos: Claudia Kalusky<br />

Oben:<br />

Elegant und<br />

blitzschnell<br />

Frauke Beer und<br />

Michael Thrun<br />

beim Training<br />

Michael Thrun begeisterte sich schon als junger<br />

Mann für die unterschiedlichsten Kampfsportarten,<br />

die er erlernte und auch unterrichtete.<br />

Vor 10 Jahren kam er durch einen ehemaligen<br />

Schüler zum Fechten.<br />

Heute leitet er die Hanseatische Akademie für<br />

historische Fechtkünste in Bremen und Emtinghausen.<br />

Hier wird die italienische Fechtschule<br />

gelehrt: „Das ist dann das, was man<br />

tatsächlich klassisch aus Musketier-Filmen<br />

kennt.“ Dazu kommt die deutsche Fechtschule<br />

mit mittelalterlichen Waffen, wie dem Schwert<br />

oder der Hellebarde.<br />

Fortgeschrittene dürfen auch frei fechten. An<br />

einem Samstag im Monat findet der so genannte<br />

Garde Tag mit der Schlosswache am Thedinghauser<br />

Erbhof statt.<br />

„Wir stellen kein mittelalterliches Leben nach,<br />

machen keine Ritterspiele und wir sind in keinem<br />

Fall militärisch orientiert. Wir haben viele<br />

Aktive, die das alles auch unter einem sportlichen<br />

Aspekt sehen, weil wir im Laufe der Jahre<br />

auch das Leistungsniveau erhöht haben. Mir<br />

selbst macht das großen Spaß, diese alte Kunst<br />

wieder zu beleben.<br />

Wir rekonstruieren viel aus historischen Büchern.<br />

Die Fechtkunst ist sehr komplex und<br />

mit Abstand die intellektuellste Kampfsportart.<br />

Ich habe in meinen Kursen sehr viele Akademiker.<br />

Da sind ziemlich hohe Intelligenzquotienten<br />

dabei“, lächelt der Muskel bepackte<br />

52-Jährige.<br />

Diese wohl oft sehr klugen Fechtbegeisterten<br />

schätzen das Erlebnis der Konzentration, Geschicklichkeit<br />

und Eleganz. Niemals wird es<br />

darum gehen, einen vermeintlichen Gegner<br />

„nieder zu machen“. Sicherheit steht immer<br />

an erster Stelle: „Jeder der bei mir in den Unterricht<br />

geht, muss ein Waffenrechtseminar<br />

machen. Das mache ich zusammen mit einem<br />

Polizisten und einem ehemaligen LKA Angehörigen.<br />

Die Teilnehmer müssen einen absolut respektvollen<br />

Bezug zur Waffe bekommen. Eine<br />

Waffe ist kein Spielzeug!“<br />

Auch seine Lebenspartnerin, die Fotografin<br />

und Mediendesignerin Frauke Beer beherrscht<br />

die Fechtkunst und ist zudem eine talentierte<br />

Reiterin. So passt es hervorragend, dass sich<br />

die Wohn- und Trainingsstätte des Paares auf<br />

einem ehemaligen Gehöft direkt gegenüber eines<br />

Reiterhofes befindet, der nervenstarke<br />

Pferde zur Verfügung stellt.<br />

Durch einen Bekannten, der Schweizer Polizisten<br />

in Kampftechniken trainiert, kam es zum<br />

Kontakt zur Schweizer Garde des Vatikans.<br />

8 04/16

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