Regiobote Winter 2016

Walter Kempowski selbst erdacht und gestaltet.
Von Anfang an habe ich die Tantiemen meiner Bücher
in das Haus gesteckt. Das Haus entstand genauso,
wie ich es mir vorgestellt hatte, ein wenig Höhle,
ein bisschen Gutshaus, Schule und Kloster. …Merkwürdigerweise
interessiert mich Besitz nicht. Mir
macht es Spaß, dieses Haus immer besser für die zukünftige
Arbeit einzurichten…
(Walter Kempowski)
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Im Laufe der Jahre entstand somit nicht nur
der Lebensmittelpunkt des Autors, sondern
ebenso ein Ort der Begegnungen für Künstler,
Intellektuelle und zahlreiche Interessierte.
Für Hildegard Kempowski soll dieses Haus unbedingt
im Sinne Kempowskis weiter leben,
so wie es sich Walter Kempowski gewünscht
hatte. Das Haus Kreienhoop will auch in Zukunft
stets ein gastfreundliches Haus für ein
kulturinteressiertes Publikum sein, ganz im
Sinne seines Erbauers.
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Hildegard Kempowski vor herbstlicher Kulisse
…Und das Haus soll eines Tages gänzlich als Literaturhaus,
der Gesellschaft zurückgegeben werden, wie
man es ausdrücken könnte.
Das fröhliche Treiben soll sich fortsetzen, auch wenn
ich nicht mehr Regie führe…
(Walter Kempowski)
In Erinnerung an die gemeinsame Zeit mit ihrem
unentwegt beschäftigtem Mann, gibt sich
die ehemalige Lehrerin bescheiden: „Das kann
einen ja erstmal freuen, wenn ein Mann tüchtig
beschäftigt ist. Wir hatten jeder unseren
Bereich und ich war gerne auch seine Hausfrau,
aber er hat mir meinen Rücken ebenfalls gestärkt.
Manche Menschen hat er vor den Kopf
gestoßen, weil er direkt war.“
Mit Gründung der Stiftung bleibt das gesamte
Anwesen der Öffentlichkeit erhalten.
Es gibt regelmäßige Veranstaltungen, wie Lesungen
oder klassische Konzerte mit hochkarätigen
Musikern. Einmal im Monat liest Hildegard
Kempowski selbst, zusammen mit einem
Freund des Hauses,aus den Büchern ihres Mannes:
„Ich lese unwahrscheinlich gerne vor.“
Im Anschluss an die Lesungen beantwortet sie
gerne Fragen zum Leben und Werk ihres Mannes:
„Ich werde nie müde dies zu tun, über ihn
und sein Werk und Schaffen zu berichten, so
lange ich kann.“
Führungen durch das Haus gibt Hildegard
Kempowski nach telefonischer Anmeldung.
„Manchmal bitte ich auch spontane Besucher
herein, so wie vor kurzem, als eine Familie
mit ihrer Tochter, die Geburtstag hatte,
anfragte“,lächelt die selbstbewusste und teilweise
nachdenklich wirkende Hausherrin, die
das Erbe ihres Mannes mit Herz und Verstand
verwaltet.
Der Kluge gibt so lange nach, bis er der Dumme ist.
(Walter Kempowski)
Weitere Informationen und Anmeldung unter Tel.: 04207 - 69 51 34
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