Regiobote Winter 2016

dem intensiven Schreiben seines Haftberichtes
und mit Aufzeichnungen seiner Familiengeschichte.
Seine daraus entstandenen, mehr oder weniger
autobiografischen Romane Tadellöser &
Wolff und Ein Kapitel für sich wurden verfilmt
und erfolgreich im Fernsehen ausgestrahlt. So
wurden sie nicht nur einem breiten Publikum
zugänglich gemacht, sondern avancierten zu
TV-Klassikern der 1970 er Jahre.
Zudem begann der unermüdlich Schaffende,
biografische Materialien von verschiedensten
Menschen zu sammeln: Tagebücher, Briefe und
Fotografien.
1980 gründete er das Archiv für unpublizierte
Autobiographien. Es entstand u.a. das zehnbändige
Echolot, das auf 8000 Seiten als kollektives
Tagebuch die Geschehnisse aus dem zweiten
Weltkrieg dokumentiert und als eines der außergewöhnlichsten
Projekte deutscher Literaturgeschichte
gilt.
2005 vermachte Walter Kempowski sein 550
Regalmeter umfassendes Archiv der Akademie
für Künste in Berlin.
Sein imposantes Anwesen, heute die Kempowski
Stiftung Haus Kreienhoop, befindet sich im
beschaulichen Dorf Nartum. Hier lebte und arbeitete
der Schriftsteller jahrzehntelang.
Nach seinem Tod, 2007, wird das Haus von seiner
Witwe und im regelmäßigen Wechsel, von
jungen Künstlern, sei es angehenden Autoren
oder Musikern,bewohnt.
Das außergewöhnliche Haus mit seinem Rückzugsturm,
der großen Bibliothek, dem Spiegelsaal,
seinem parkähnlichen Naturgarten und
den kleinen wundervollen Alleen, wurde von
Hildegard Kempowski
vor herbstlicher Kulisse
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