Regiobote Winter 2016
Regionalmagazin für den Raum Achim, Ahausen, Bassum, Fischerhude, Hellwege, Ottersberg, Oyten, Rotenburg/W., Scheeßel, Sottrum, Stuckenborstel
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Logistische Meisterleistung<br />
Die Achimer Tafel<br />
Text: Claudia Kalusky<br />
Fotos: Tafel Achim<br />
Oben:<br />
Die fleissigen Helfer<br />
der Tafel Achim<br />
In Deutschland werden täglich viele Tonnen Lebensmittel<br />
vernichtet, obwohl sie häufig noch<br />
vollkommen in Ordnung sind, wenn man von<br />
ästhetischen Makeln, wie beispielsweise Dellen<br />
im Obst einmal absieht. Gleichzeitig gibt es immer<br />
mehr Menschen, die nicht ausreichend zu<br />
essen haben und auf Unterstützung angewiesen<br />
sind.<br />
Hier helfen vor allem die Tafeln. Die erste Einrichtung<br />
dieser Art wurde 1993 in Berlin gegründet.<br />
Derzeit gibt es mehr als 900 Tafeln<br />
mit mehr als 2000 Läden und Ausgabestellen<br />
in Deutschland, die bis zu 1, 5 Millionen Menschen<br />
unterstützen; Tendenz steigend, vor allem<br />
was die Zahl der Kinder und Jugendlichen<br />
betrifft. Bundesweit sind über 2000 Tafel-Fahrzeuge<br />
im Einsatz.<br />
Als bedürftig gelten alle Menschen, die über<br />
zu wenig Geld im Monat verfügen, weil sie nur<br />
eine kleine Rente, Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe<br />
beziehen; dazu kommen seit geraumer<br />
Zeit viele Migranten.<br />
Die Tafel Achim mit der Ausgabestelle in Oyten-Bassen<br />
ist zuständig für ein weitläufiges<br />
Gebiet im Landkreis Verden.<br />
Um Lebensmittel der Tafel zu erhalten, muss<br />
man einen Ausweis beantragen.<br />
Hierfür muss durch relevante Dokumente<br />
nachgewiesen werden, dass man Anspruch auf<br />
Lebensmittel der Tafel hat. Erwachsene zahlen<br />
in Bassen einen Euro, Kinder 50 Cent.<br />
Die Menge der Lebensmittel richtet sich nach<br />
der Anzahl der Personen.<br />
Manchmal gibt es Engpässe bei der Verteilung;<br />
dann ist die Nachfrage größer als das Angebot<br />
und es ist fraglich, ob alle versorgt werden können:<br />
„Es kommen jetzt auch viele Großfamilien zu<br />
uns und das ist dann schon eine Herausforderung<br />
für das gesamte Team, alles so aufzuteilen,<br />
dass wir jedem gerecht werden. Wir geben wirklich<br />
unser Bestes und erwarten aber auch von<br />
allen, denen wir helfen ein gewisses Verständnis.<br />
Oft funktioniert das gut und die meisten<br />
Menschen sind dankbar, leider nicht alle. Manche<br />
beschweren sich zum Beispiel, wenn sie mal<br />
länger anstehen müssen. Auch bei uns gibt es<br />
gewisse Regeln, aber nicht jeder akzeptiert das.<br />
Hin und wieder brauchen wir wirklich starke<br />
Nerven“, berichtet Doris Voss, Leiterin der<br />
28 04/16