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Pflegeüberleitung - Katholische Stiftungsfachhochschule (KSFH)

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Evaluation des Soforthilfeprogramms „<strong>Pflegeüberleitung</strong>“ 24<br />

• Eine Evaluation im Auftrag des österreichischen Bundesministeriums für Gesundheit und<br />

Frauen (2005) befasste sich ebenfalls mit dem Schnittstellenmanagement zwischen ambulanter<br />

und stationärer Versorgung. Ziel des Projektes war die Optimierung der Zusammenarbeit<br />

zwischen Krankenhäusern und ihren extramuralen Partner/innen zur Sicherstellung<br />

der bestmöglichen Versorgung für die Patient/innen. Die Evaluationsergebnisse<br />

zeigten, dass infolge des Entlassungsmanagements die Wiederaufnahmerate und<br />

die (präoperative) Verweildauer gesenkt werden konnten und außerdem eine geringe<br />

Prozesskostensenkung feststellbar war.<br />

• Trabitz & Vogler untersuchten (2000) mittels einer Befragung und Dokumentenanalyse<br />

den gezielten Überleitungsprozess zur Verbesserung der Versorgung gerontopsychiatrischer<br />

Klient/innen in einem Verbundsystem. Überprüft werden sollte u.a. die Notwendigkeit<br />

vernetzter Strukturen und breiter Mitarbeiter/innenbeteiligung sowie die Dokumentationserfordernisse.<br />

Die Autoren stellen aufgrund ihrer Untersuchungen die Thesen auf,<br />

dass die Überleitungsqualität entscheidend von der Qualität der Dokumentation abhängt<br />

und dass die Dokumentation idealerweise prozesshaft sein sollte. Außerdem erscheint<br />

ihnen (soweit keine ausreichenden Kapazitäten für reine Überleitungskräfte zur Verfügung<br />

stehen, was ihrer Meinung nach im Gesundheitswesen der Fall ist) die durch ein<br />

Verbundsystem unterstützte Verteilung der Überleitungsverantwortung auf viele Betreuungspersonen<br />

sinnvoll.<br />

• Lediglich eine der hier vorgestellten Studien befasst sich direkt mit der <strong>Pflegeüberleitung</strong><br />

in der Altenhilfe: Die Arbeit von Rudert & Kiefer (2004) untersucht Kooperationen von Kliniken<br />

und Senioreneinrichtungen, die nach dem Expertenstandard zum Entlassungsmanagement<br />

arbeiten. Es konnte nachgewiesen werden, dass das Ziel des Expertenstandards,<br />

durch einen schonenden Übergang Belastungen von Patienten zu reduzieren, angemessene<br />

Versorgungsleistungen zeitnah bereitzustellen und damit den Drehtüreffekt<br />

zu verhindern, erreicht werden konnte. Neben einer hohen Zufriedenheit aller Beteiligen,<br />

einer höheren empfundenen Lebensqualität und einem besseren Gesundheitsstatus der<br />

Heimbewohner wurde gezeigt, dass infolge eines besseren Verständnisses für die Arbeitsabläufe<br />

der Kooperationspartner (Kliniken und Senioreneinrichtungen) die gegenseitige<br />

Wertschätzung steigt. Außerdem konnten Kosten gespart werden und die Abwesenheitsquote<br />

in den Pflegeheimen reduziert werden.<br />

Fazit der Literaturanalyse<br />

Die dargestellten Studien zeigen einige spezifische Probleme der <strong>Pflegeüberleitung</strong> auf. So<br />

müssen Überleitungskräfte insbesondere im Krankenhaus lernen, mit Konflikten in Bezug auf<br />

Patient/innen- und Organisationsziele umzugehen, da sich Krankenhaus- und Pati-<br />

ent/inneninteressen häufig nicht in Deckungsgleichheit bringen lassen. Trotzdem belegen die<br />

meisten Untersuchungen sowohl die Notwendigkeit als auch die positiven Effekte von Ent-<br />

lassungs- bzw. Überleitungsmanagement. Die Studien bestätigen den enormen Beratungs-<br />

und Betreuungsbedarf der Patient/innen und können nachweisen, dass durch geeignete An-<br />

gebote die Patient/innenzufriedenheit gesteigert, Versorgungsbrüche verhindert, Verweil-<br />

dauern gesenkt und Drehtüreffekte vermieden werden können.

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