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Pflegeüberleitung - Katholische Stiftungsfachhochschule (KSFH)

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Fazit zum Kickoff-Workshop<br />

Evaluation des Soforthilfeprogramms „<strong>Pflegeüberleitung</strong>“ 21<br />

Die Ergebnisse der Gruppenarbeiten flossen in die Konzeption der Dokumentenanalyse und<br />

die Entwicklung der Erhebungsinstrumente ein (z.B. Interviewleitfäden und Fragebogen). Der<br />

Kick-off-Workshop erbrachte aber nicht nur wichtige methodische Hinweise zu Inhalten und<br />

Konstruktion der Instrumente, sondern darüber hinaus auch erste explorative Erkenntnisse<br />

zu möglichen Problemfeldern und Stärken des Programms <strong>Pflegeüberleitung</strong>. Insbesondere<br />

untermauerten die Aussagen der <strong>Pflegeüberleitung</strong>skräfte und der Heimleitungen die Notwendigkeit<br />

dieser Funktion für einen reibungslosen und schonenden Übergang der Bewohner/innen<br />

vom Krankenhaus oder von zu Hause in ein Heim. Die Workshopteilnehmer/innen<br />

wiesen zudem darauf hin, dass diese Notwendigkeit aufgrund demographischer und politischer<br />

Entwicklungen seit Einführung des Programms sogar noch gestiegen sei. Als<br />

Schwachstelle wurde unter anderem die Schwierigkeit der Abgrenzung von Aufgaben der<br />

<strong>Pflegeüberleitung</strong> und der Stationsleitungen/Pflegekräfte auf Station benannt.<br />

5.2. Literaturanalyse: Überblick über den Stand der Forschung<br />

Um einen Überblick über den Stand der Forschung zur Evaluation aktueller Pflegeüberlei-<br />

tungsprogramme und –projekte zu bekommen, wurde eine umfangreiche Literatur- und In-<br />

ternetrecherche durchgeführt. Obwohl auf diesem Gebiet in Bezug auf empirische Forschung<br />

und Evaluation generell noch großer Forschungsbedarf besteht, ist es gelungen, einige aus-<br />

sagekräftige Studien zu finden. Hier steht jedoch meist das Entlassungsmanagement im<br />

Krankenhaussektor im Fokus. Von der Forschung bisher kaum beachtet wurde der Bereich<br />

<strong>Pflegeüberleitung</strong> in der Altenhilfe. Einige Ergebnisse der Krankenhaus-Studien liefern aber<br />

Hinweise für die Evaluation von <strong>Pflegeüberleitung</strong> im Altenpflegebereich.<br />

• So haben Bräutigam et al. (2005) an Krankenhäusern teilnehmende Beobachtungen zur<br />

Versorgungskontinuität durch <strong>Pflegeüberleitung</strong> durchgeführt. Sie gelangten zur Erkenntnis,<br />

dass Überleitung in der Krankenhauspraxis oftmals durch die unterschiedliche Professionalität<br />

der Akteure und daraus resultierende Kooperationsprobleme beeinträchtigt<br />

wird. Ein mangelhafter Informationsaustausch, eine fehlende gemeinsame Ziel- und Entscheidungsfindung<br />

und eine Orientierung an systemkonformen reibungslosen Abläufen<br />

anstatt einer ganzheitlichen, patientenorientierten Sichtweise führen zu Schwierigkeiten.<br />

Den Autoren zufolge kann zufrieden stellende <strong>Pflegeüberleitung</strong> nur gelingen, wenn die<br />

Patientenperspektive stärker beachtet wird und eine systemübergreifende Kooperation<br />

stattfindet.<br />

• Auch Uhlmann et al. (2005) beschäftigen sich mit dem Thema der Versorgungskontinuität<br />

durch <strong>Pflegeüberleitung</strong> im Krankenhaus. In fokussierten Interviews wurden Patientenerfahrungen<br />

in Bezug auf die Entlassung und deren Vorbereitung erfragt. Dabei wurde<br />

deutlich, dass die traditionelle von Machtasymmetrie geprägte Patientenrolle im Krankenhaus<br />

nach wie vor dominiert und die Entlassung als Wiedererlangung von Autonomie

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