Pflegeüberleitung - Katholische Stiftungsfachhochschule (KSFH)
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Evaluation des Soforthilfeprogramms „<strong>Pflegeüberleitung</strong>“ 20<br />
2 b. Beim Programm <strong>Pflegeüberleitung</strong> gibt es noch folgende Verbesserungspotenziale:<br />
Es gibt eine Abgrenzungsproblematik hinsichtlich des Aufgabenumfangs der <strong>Pflegeüberleitung</strong>skraft.<br />
• Der Verantwortungsübergang von der <strong>Pflegeüberleitung</strong>skraft an die Pflegekraft ist gelegentlich<br />
schwierig (Gewöhnungseffekt bei Angehörigen, <strong>Pflegeüberleitung</strong>skraft kann<br />
nicht „loslassen“; Bezugspflegekraft vermisst Ärzt/innenkontakt).<br />
• Es kann zu Rivalitäten zwischen <strong>Pflegeüberleitung</strong>skraft und „normaler“ Pflege kommen,<br />
z.B. aufgrund der „herausgehobenen“ Stellung der <strong>Pflegeüberleitung</strong>skraft, und Ängsten<br />
der „normalen“ Pflege (Kontrollangst; Kompetenzverlust der Stationsleitungen).<br />
• Seit 1998 ist ein Aufgabenzuwachs der <strong>Pflegeüberleitung</strong>skraft feststellbar, so werden<br />
umfassendere Beratungsleitungen wahrgenommen (z.B. zu Finanzierung).<br />
Die Gruppenarbeit zu Frage 3 erbrachte folgende Ergebnisse:<br />
3. Seit Einführung der <strong>Pflegeüberleitung</strong> haben sich folgende für das Programm relevante<br />
Rahmenbedingungen geändert:<br />
Die Aufnahme neuer Bewohner/innen hat sich seit der DRG-Einführung beschleunigt.<br />
Infolge der Förderung der ambulanten vor der stationären Pflege werden mehr hochaltrige<br />
und multimorbide und gerontopsychiatrisch erkrankte Bewohner/innen (v. a. Pflegestufe III)<br />
aufgenommen.<br />
• Die Dokumentationserfordernisse sind umfangreicher geworden.<br />
• Der Anteil behandlungspflegerischer Aufgaben hat sich erhöht („Das Pflegeheim als<br />
Hilfskrankenhaus“).<br />
• Die Verweildauern in den Heimen haben sich verkürzt.<br />
• Die Qualitätsansprüche des Gesetzgebers, der Bewohner/innen und der Angehörigen<br />
sind gestiegen.<br />
• Infolge des „grauen Pflegemarktes“ in der häuslichen Pflege werden zur Wahrung der<br />
Versorgungskontinuität beim Wechsel der Pflegekräfte immer mehr Kurzzeitpflege-<br />
Leistungen im Pflegeheim in Anspruch genommen.<br />
Die Gruppenarbeit zu Frage 4 erbrachte folgende Ergebnisse:<br />
4. Der Erfolg des Programms <strong>Pflegeüberleitung</strong> könnte gemessen werden an…<br />
• der Zufriedenheit von Bewohner/innen, Angehörigen, Pflegenden, <strong>Pflegeüberleitung</strong>skraft,<br />
Sozialdienst, Ärzt/innen und anderen Schnittstellen.<br />
• der vollständigen und adäquaten Dokumentation (z.B. Biografiearbeit).<br />
• an der Reduktion von Krankenhauseinweisungen („Drehtüreffekt“).<br />
• der reduzierten Anzahl von Beschwerden in der Eingewöhnungsphase.<br />
• der gestiegenen Qualität der <strong>Pflegeüberleitung</strong> (Vernetzung, Kompetenzentwicklung).<br />
• der Reduktion von Versorgungsbrüchen.<br />
• an den geringeren Prozesskosten.<br />
• Informationsqualität, z.B. bedarfsgerechter Dokumentation beim Einzug, Biographiearbeit.<br />
• reduzierten KH-Einweisungen in der Sterbephase (z.B. Hospizkontakte der <strong>Pflegeüberleitung</strong>skraft).