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13 Arbeitshilfen zur Pflegeplanung und Pflegedokumentation

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PPM PRO PflegeManagement Verlag<br />

SPEZIALREPORT<br />

<strong>13</strong> <strong>Arbeitshilfen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Pflegeplanung</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Pflegedokumentation</strong>


Inhalt<br />

1. Test: Ist Ihre Pflegeanamnese auf einem aktuellen Stand?....................................... 2<br />

2. So schaffen Sie den Schritt zum aussagekräftigen Pflegebericht einfach <strong>und</strong><br />

schnell ......................................................................................................................................... 3<br />

3. Muster: Integrierte Planung der als Pflegeerschwernis geltenden<br />

Behandlungspflege ................................................................................................................. 6<br />

4. Übersicht: Beispiele für wertfreie Formulierungen im Pflegebericht........................ 7<br />

5. Eintragungen in die <strong>Pflegedokumentation</strong> – Konzentrieren Sie sich auf das<br />

Wesentliche............................................................................................................................... 8<br />

6. Mit diesen 11 Tipps bleibt <strong>Pflegeplanung</strong> nicht länger ein Ärgernis für Sie ........ 11<br />

7. So gelingt Ihnen eine praxisnahe <strong>Pflegeplanung</strong> ........................................................ 14<br />

8. So analysieren <strong>und</strong> dokumentieren Sie Pflegerisiken bei Bewohnern richtig..... 17<br />

9. Muster: K<strong>und</strong>enbezogene Risikoermittlung................................................................... 19<br />

10. Mit diesen Formulierungshilfen beschreiben Sie W<strong>und</strong>en fachlich korrekt ......... 21<br />

11. Expertenstandard „Ernährung“: Mit diesem neuen Assesment gelingt Ihre<br />

<strong>Pflegeplanung</strong> viel leichter.................................................................................................. 23<br />

12. So ist Ihre <strong>Pflegedokumentation</strong> absolut rechtssicher ............................................... 28<br />

<strong>13</strong>. Pflegeevaluation der Boxenstopp für Ihre Pflegeprozesse....................................... 29<br />

1


1. Test: Ist Ihre Pflegeanamnese auf einem aktuellen Stand?<br />

Wohnbereich:<br />

Name der prüfenden Pflegefachkraft:<br />

Name des Bewohners:<br />

Datum der Kontrolle:<br />

Prüfkriterium ja nein<br />

Sind die Informationen <strong>zur</strong> Biografie so vollständig, wie möglich? � �<br />

Sind die wichtigen Sozialkontakte vermerkt <strong>und</strong> auf einem aktuellen Stand? � �<br />

Ist die aktuell wichtigste Bezugsperson bzw. sind die aktuell wichtigsten<br />

Bezugspersonen benannt?<br />

� �<br />

Sind die Informationen zu den Gewohnheiten aktuell, z. B. Aufsteh- <strong>und</strong> Ruhezeiten? � �<br />

Entsprechen die Informationen zu den Ess- <strong>und</strong> Trinkgewohnheiten des Bewohners der<br />

aktuellen Situation?<br />

� �<br />

Sind die Informationen über das Befinden des Bewohners auf einem aktuellen Stand? � �<br />

Werden die aktuellen Gefühle des Bewohners, z. B. zufrieden, depressiv,<br />

<strong>zur</strong>ückgezogen beschrieben?<br />

Entsprechen die beschriebenen Wünsche <strong>und</strong> Bedürfnisse des Bewohners seiner<br />

aktuellen Situation?<br />

Ist beschrieben, ob der Bewohner Wert auf religiöse oder weltanschauliche Rituale, z.<br />

B. Gottesdienst legt?<br />

� �<br />

� �<br />

� �<br />

Sind die aktuell besonderen Vorlieben <strong>und</strong> Abneigungen des Bewohners beschrieben? � �<br />

Ist erfasst, ob der Bewohner eine geschlechtsspezifische Pflege wünscht, d. h., ein<br />

Mann möchte von einem Mann, eine Frau von einer Frau gepflegt werden?<br />

� �<br />

Sind die besonderen Ängste des Bewohners beschrieben, z. B. Angst vor Dunkelheit? � �<br />

Sind die Informationen über den Grad der Selbständigkeit bei Aktivitäten des täglichen<br />

Lebens aktuell?<br />

� �<br />

Sind aktuelle Gefährdungen erfasst, z. B. Sturz, Dekubitus usw.? � �<br />

Sind die Beschreibungen über Orientierungsvermögen, Gedächtnis <strong>und</strong> Konzentration<br />

noch zutreffend?<br />

Sind pflegerelevante Probleme in Bezug auf Herz-Kreislauf, Atmung, Stoffwechsel,<br />

Schmerzen (Vitalfunktionen) erfasst <strong>und</strong> auf dem aktuellen Stand?<br />

� �<br />

� �<br />

2


Sind auch wichtige Informationen von anderen an der Versorgung Beteiligten, z. B.<br />

Ärzte, Therapeuten, Sozialdienst erfasst?<br />

Anmerkungen:<br />

Notwendige Maßnahmen / Korrekturen:<br />

Verantwortlich:<br />

Zu erledigen bis:<br />

Unterschrift:<br />

2. So schaffen Sie den Schritt zum aussagekräftigen Pflegebericht<br />

einfach <strong>und</strong> schnell<br />

Kommt Ihnen folgende Situation bekannt vor?<br />

Eine Bewohnerin / Patientin hat plötzlich Schmerzen im Arm. Die Altenpflegerin Frau Holbe<br />

erinnert sich an eine ähnliche Situation vor 1–2 Wochen. Nun sucht sie die entsprechenden<br />

Eintragungen im Verlaufsbericht <strong>und</strong> liest dazu das ganze Blatt durch. Entnervt stellt sie fest,<br />

dass mindestens 10-mal „hatte Stuhlgang“ oder „wurde geduscht“ zu lesen ist. Ansonsten<br />

findet sie: „Pat. war mit der Tochter beim Arzt“, „Pat. ist heute wieder sehr ungeduldig <strong>und</strong><br />

frech“, „Pat. hat schlecht gegessen.“ Schließlich liest sie die gesuchte Information: „Pat. hat<br />

Schmerzen“ <strong>und</strong> im Eintrag 2 Tage später: „Pat. sagt, der Arm tut ihr weh.“ In einem Eintrag<br />

nach weiteren 3 Tagen entdeckt sie: „Pat hat rückläufige Hämatome am Arm.“<br />

Natürlich besteht diese Schilderung aus einer überspitzten Aneinanderreihung von<br />

Dokumentationsfehlern. In abgeschwächter Form sind solche Eintragungen im täglichen<br />

Arbeitsleben jedoch an der Tagesordnung. Diese Art, mit dem Pflegeverlaufsbericht<br />

umzugehen, kann mitunter weitreichende Konsequenzen haben:<br />

� Die obenstehende Sequenz zu den Eintragungen zu Schmerzen ist Beweis für<br />

Unfachlichkeit.<br />

Entwickeln Sie die Situation einmal gedanklich weiter: Frau Holbe bemerkt nicht nur<br />

die Schmerzen im Arm, sondern auch noch eine Schwellung. Sie schickt die Patientin<br />

zum Röntgen, <strong>und</strong> die Diagnose lautet „2 Wochen alter Bruch“. Stellen Sie sich nun<br />

vor, der Betreuer oder Bevollmächtigte möchte die Akte einsehen <strong>und</strong> liest<br />

obenstehende Eintragungen.<br />

� Die Pflegek<strong>und</strong>in erhält keine sichere Pflege. Sie wird ohne relevante<br />

Informationsweitergabe gepflegt.<br />

� Die wirklich wichtigen Botschaften hinter den Eintragungen sind nicht erkennbar.<br />

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� �<br />

3


Beispiele:<br />

� „Pat. hat schlecht gegessen“ kann ein Hinweis darauf sein, dass sie mit der<br />

schmerzenden Hand nicht essen konnte.<br />

� Die Schilderung von Ungeduld <strong>und</strong> Frechheit könnte mit der folgenden Formulierung<br />

auch auf Verhalten bei Schmerzen hindeuten: „Pat. schlug nach Pflegekraft beim<br />

Entkleiden des rechten Arms. Sie lehnte ab, das Gesicht selbst zu waschen mit der<br />

Begründung: „Du bist ja nur zu faul, mach Du das, <strong>und</strong> beeil Dich gefälligst.“<br />

Diese 5 Regeln helfen bei der Dokumentation<br />

Im Folgenden finden Sie die 5 wichtigsten Regeln für Ihre Eintragungen im Berichtsblatt. Sie<br />

als Fachkraft sind darauf angewiesen, dass die Pflegeberichte stimmen. Sonst können Sie<br />

keine geeigneten Maßnahmen planen. Erinnern Sie auch die Pflegehelfer in Ihrem Team<br />

daran.<br />

1. Regel: Formulieren Sie treffend <strong>und</strong> genau, ohne zu bewerten.<br />

Tragen Sie immer so ein, dass der Pflegek<strong>und</strong>e <strong>und</strong> seine Bevollmächtigten es im<br />

Zweifelsfall lesen können. Bewerten Sie das Verhalten des Bewohners nicht.<br />

Eintragungen wie: „Frau A. wurde sauer“ oder „Frau B. beschwert sich ständig <strong>und</strong> ist<br />

unzufrieden“, „ Frau C. klingelt ständig“ oder „ Frau D. jammert heute viel <strong>und</strong> ist<br />

weinerlich“, bewerten das Verhalten.<br />

Beschreiben Sie die zugehörige Situation in Stichworten.<br />

Beispiele: Anstelle von „Frau C klingelt ständig“ schreiben Sie besser: „Bew. klingelte<br />

von 16.00 bis 18.00 Uhr ca. 12-mal: 1 Toilettengang, 2-mal Getränk nachschenken, 1mal<br />

Fenster öffnen, ansonsten gab Bew. an, nicht geklingelt zu haben.“<br />

Formulieren Sie anstelle von „Frau D. jammert heute viel <strong>und</strong> ist weinerlich.“: „Frau D.<br />

begrüßt Pflegekraft des ambulanten Dienstes mit Tränen in den Augen, äußert Angst,<br />

kann nicht sagen, wovor. Nach erfolgter Gr<strong>und</strong>pflege sagt sie mehrmals: ‚Bitte fahren Sie<br />

noch nicht, bleiben Sie doch hier.’“<br />

2. Regel: Tragen Sie nicht nur die Besonderheiten ein, sondern auch Ihre<br />

Reaktionen darauf.<br />

In besonderen Situationen müssen Sie handeln. Diese Handlung gilt nur als erbracht,<br />

wenn Sie diese auch dokumentieren. An das letzte Beispiel anknüpfend: Dokumentieren<br />

Sie Ihre Maßnahmen, z. B „RR gemessen, 120 / 60, vor Verlassen der Wohnung Tochter<br />

angerufen. Diese sichert zu, sich um ihre Mutter zu kümmern.“<br />

3. Regel: Achten Sie auf einen kontinuierlichen Pflegebericht.<br />

Es muss erkennbar sein, dass der Folgedienst die Informationen der vorangegangenen<br />

Schicht liest <strong>und</strong> darauf reagiert. Ebenso muss deutlich sein, dass Sie Prozesse nach<br />

dem Schema „Vorfall – Handlung – Ergebnis“ bis zum Ende dokumentieren.<br />

Beispiele: Im Pflegebericht der morgens so verängstigten Frau D. muss abends eine<br />

Eintragung erfolgen, auch wenn alles in Ordnung ist: „Frau D. entspannt vor dem<br />

Fernseher sitzend angetroffen. An ihre Ängste kann sie sich nicht erinnern, sagt: „Da<br />

habe ich wohl schlecht geträumt.’“<br />

Regeln 2 <strong>und</strong> 3 werden auch im Eingangsbeispiel deutlich: Natürlich hätte auf die 1.<br />

Schmerzäußerung sofort eine Reaktion beschrieben werden müssen <strong>und</strong> pro Schicht eine<br />

Eintragung, bis zum Abklingen der Schmerzen. Ebenso fehlt eine erkennbare Reaktion.<br />

4. Regel: Formulieren Sie so knapp wie möglich.<br />

Um genau zu dokumentieren, müssen Sie keine ellenlangen ausformulierten Romane<br />

schreiben:<br />

1. haben Sie gar nicht so viel Zeit, <strong>und</strong> 2. hat auch kein anderer die Zeit, das alles zu<br />

lesen. Formulieren Sie daher Ihre Eintragungen immer in Stichworten ohne Füllwörter.<br />

4


So bringen Sie sich knappe Formulierungen selbst bei<br />

1. Kopieren Sie sich ein Berichtsblatt.<br />

2. Lesen Sie die Eintragungen aufmerksam.<br />

3. Suchen Sie einzelne Eintragungen heraus –, am besten Ihre eigenen – <strong>und</strong> streichen<br />

Sie alle Wörter, die keine Informationen liefern.<br />

4. Wenn Sie nichts mehr streichen können, ist es Ihnen gelungen, die optimale<br />

Eintragung zu schreiben.<br />

5. Regel: Tragen Sie unklare oder sinnlose Aussagen erst gar nicht ein.<br />

Hiermit sind Eintragungen gemeint, die keinerlei Aussagekraft haben <strong>und</strong> somit keine<br />

Informationen bieten.<br />

Beispiele:<br />

- Bewohner / Patient hat gut gegessen <strong>und</strong> getrunken. Das ist wohl das<br />

bekannteste Beispiel, <strong>und</strong> trotzdem finden Sie es in jeder Dokumentation. Was ist<br />

damit gemeint? Hat der Bewohner seine Solltrinkmenge erreicht? Hat er mit Appetit<br />

gegessen, weil es etwas Besonderes gab?<br />

- Bewohner / Patient war aggressiv: Diese Eintragung sagt nichts aus, sondern stellt<br />

eine Bewertung des Verhaltens dar. Beschreiben Sie besser die Situation: „Beim<br />

Betreten des Zimmers warf Bew. einen Schuh nach mir <strong>und</strong> sagte laut: ‚Gehen Sie<br />

weg.’“<br />

- Bewohner / Patient war unruhig: Wie hat sich die Unruhe geäußert? Zum Beispiel:<br />

Bew. lief in der Wohnung umher <strong>und</strong> verließ während der Gr<strong>und</strong>pflege 3-mal das<br />

Badezimmer.<br />

- Bewohner / Patient hatte Stuhlgang: Diese Aussage gehört nicht in den<br />

Pflegebericht. Hierzu ist das Hygieneblatt da.<br />

- Bewohner / Patient hat gut beim Waschen geholfen: Was hat der<br />

Bewohner gemacht? Hat er die Pflege zugelassen oder aktiv mitgewirkt? Oder hat er<br />

3 andere Bewohner gepflegt?<br />

Machen Sie im Team Werbung für diese 5 Regeln. Verdeutlichen Sie Ihren Kollegen,<br />

dass diese Art der Dokumentation nicht zeitaufwändiger ist als ihr bisheriges Vorgehen,<br />

da sie dafür auch viele (unnütze) Eintragungen weglassen, die keine Aussagekraft<br />

besitzen.<br />

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5


3. Muster: Integrierte Planung der als Pflegeerschwernis geltenden<br />

Behandlungspflege<br />

Ressource / Problem Ziel Maßnahme<br />

kann sich teilweise selbstständig<br />

anziehen, ist allerdings aufgr<strong>und</strong><br />

Mukoviszidose morgens stark<br />

verschleimt mit Kurzatmigkeit bis<br />

hin <strong>zur</strong> starken Atemnot<br />

kann sich teilweise selbstständig<br />

auskleiden, ist allerdings aufgr<strong>und</strong><br />

Mukoviszidose schnell<br />

erschöpfbar mit Kurzatmigkeit bis<br />

hin <strong>zur</strong> starken Atemnot<br />

wäscht sich selbst Hände,<br />

Gesicht, Arme <strong>und</strong> Brust; muss bei<br />

restlicher Körperpflege motiviert<br />

<strong>und</strong> unterstützt werden<br />

spürt trotz Tetraplegie Druck auf<br />

der Blase<br />

kann nicht m<strong>und</strong>gerechte Nahrung<br />

nicht selbstständig zu sich<br />

nehmen<br />

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kleidet sich<br />

weitestgehend<br />

selbstständig an,<br />

Selbstwertgefühl ist<br />

gestärkt<br />

kleidet sich<br />

weitestgehend<br />

selbstständig aus,<br />

Selbstwertgefühl ist<br />

gestärkt<br />

hat Körperpflege so<br />

weit wie möglich selbst<br />

durchgeführt,<br />

Selbstwertgefühl ist<br />

gestärkt, Juckreiz ist<br />

gemildert<br />

Blasenentleerung ist<br />

sichergestellt<br />

ausreichende<br />

Nahrungsaufnahme ist<br />

gewährleistet<br />

um das Ankleiden zu ermöglichen,<br />

zunächst Hilfe bei der morgendlichen<br />

Schleimentfernung erforderlich, danach<br />

Anleitung mit Teilübernahme ...<br />

um das Auskleiden zu ermöglichen,<br />

zunächst Hilfe bei der Bronchialtoilette<br />

<strong>und</strong> Inhalation erforderlich, danach<br />

Anleitung mit Teilübernahme ...<br />

<strong>zur</strong> Selbstständigkeit motivieren<br />

Teilübernahmen Rücken <strong>und</strong> Unterkörper<br />

erforderlich, nach der Körperpflege<br />

ganzen Körper mit Psoriasis-Salbe<br />

eincremen ...<br />

vor der Körperpflege morgens<br />

Einmalkatheterisierung erforderlich, da<br />

Bewohner die Pflege wegen des<br />

Druckgefühls als unerträglich empfindet<br />

...<br />

vor der Nahrungsaufnahme Dauerkanüle<br />

einsetzen, Nahrung m<strong>und</strong>gerecht<br />

zubereiten ...<br />

Der Stress in der Altenpflege nimmt immer mehr zu<br />

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6


4. Übersicht: Beispiele für wertfreie Formulierungen im<br />

Pflegebericht<br />

Beobachtete Situation Gängige Formulierung Wertfreie Formulierung<br />

Ein Bewohner lehnt es ab, sich<br />

waschen zu lassen <strong>und</strong> die Kleider zu<br />

wechseln. Überredungsversuchen<br />

begegnet er erbost. Er benutzt Worte<br />

wie Sau, Kuh usw.<br />

Ein Bewohner wird wütend <strong>und</strong> wirft<br />

der Pflegekraft einen Gegenstand<br />

hinterher.<br />

Ein Bewohner stürzt zum<br />

wiederholten Mal über eine<br />

Teppichkante in seinem Zimmer.<br />

Das Geschwür (Ulcus) eines<br />

Bewohners verschlechtert sich immer<br />

weiter.<br />

Ein Bewohner freut sich auf den<br />

Besuch seiner Tochter.<br />

Ein demenzerkrankter Bewohner läuft<br />

während einer längeren Zeit immer<br />

wieder den Flur auf <strong>und</strong> ab.<br />

Ein demenzerkrankter Bewohner fragt<br />

eine Pflegekraft mehrfach<br />

hintereinander nach der Uhrzeit.<br />

Bewohner beleidigt mich <strong>und</strong><br />

verweigert die Pflege. Habe<br />

die Pflege daher nicht<br />

durchgeführt.<br />

Bewohner hat Körperpflege <strong>und</strong><br />

Kleiderwechsel abgelehnt. Er<br />

äußerte großen Ärger über die<br />

Pflegekräfte, nannte aber keine<br />

konkreten Sachverhalte. Wenn er<br />

die Gr<strong>und</strong>pflege bis Donnerstag<br />

weiterhin ablehnt, sollte ein<br />

Gespräch über seine<br />

Beweggründe geführt werden.<br />

Bewohner war aggressiv. Bewohner warf um <strong>13</strong>:11 Uhr<br />

ohne erkennbaren Anlass eine<br />

Blumenvase nach der Pflegekraft.<br />

Bewohner ist schon wieder<br />

gefallen.<br />

Die W<strong>und</strong>e am rechten<br />

Unterschenkel ist noch<br />

größer geworden.<br />

Bewohner ist euphorisch,<br />

weil seine Tochter heute<br />

Nachmittag kommt.<br />

Bewohner läuft schon wieder<br />

ständig über den Flur <strong>und</strong> will<br />

sich nicht setzen.<br />

Bewohner ist unruhig <strong>und</strong><br />

fragt ständig nach der<br />

Uhrzeit.<br />

Weitere Beispiele <strong>zur</strong> <strong>Pflegedokumentation</strong> finden Sie in „Praxis: Altenpflege“.<br />

Bewohner ist um 11:25 Uhr<br />

gestürzt, siehe Sturzprotokoll.<br />

Hausarzt kommt gegen 14 Uhr.<br />

Das Ulcus hat sich verschlechtert.<br />

Siehe W<strong>und</strong>dokumentation.<br />

Bewohner ist in freudiger<br />

Stimmung, weil er am Nachmittag<br />

den Besuch seiner Tochter<br />

erwartet.<br />

Bew. ging heute Morgen seit dem<br />

Frühstück ohne Pause auf dem<br />

Wohnbereich umher. Er hatte<br />

hierbei einen angespannten<br />

Gesichtsausdruck. Beim<br />

Mittagessen blieb er für drei<br />

Minuten sitzen. Danach ging er<br />

weiter. Körperhaltung <strong>und</strong><br />

Gesichtsaudruck wirkten<br />

zunehmend angespannter.<br />

Bewohner fragt wiederholt nach<br />

der Uhrzeit <strong>und</strong> vergisst die<br />

Antwort sofort wieder.<br />

7


5. Eintragungen in die <strong>Pflegedokumentation</strong> – Konzentrieren Sie<br />

sich auf das Wesentliche<br />

Möglicherweise teilen Sie die Einschätzung vieler Mitarbeiter, die beklagen, dass die<br />

Dokumentation immer zeitaufwändiger wird <strong>und</strong> Ihren Bewohnern wertvolle Betreuungszeit<br />

nimmt.<br />

Die schlechte Nachricht: Pflegekräfte haben die Pflicht, den Pflegeprozess <strong>und</strong> das<br />

Wohlbefinden Ihrer Bewohner lückenlos auf dem Papier abzubilden.<br />

Die gute Nachricht: Durch geschickte Nutzung Ihres Dokumentationssystems <strong>und</strong> klare<br />

Vorgaben können Sie effektiver <strong>und</strong> zeitsparender zu dokumentieren. Die Kunst besteht<br />

darin, Notwendiges von Überflüssigem zu unterscheiden:<br />

Nutzen Sie das folgende Muster <strong>und</strong> die Erläuterungen als Merkblatt. So haben Sie<br />

immer vor Augen, wie sie beim Dokumentieren sinnvoll mit ihren Zeitressourcen umgehen.<br />

Muster: Merkblatt <strong>zur</strong> effektiven Dokumentation:<br />

Hiermit sparen Sie Zeit … � … um sie hierfür einzusetzen �<br />

1. Vermeiden Sie<br />

Doppeldokumentation.<br />

2. Vermeiden Sie unklare oder nutzlose<br />

Aussagen.<br />

3. Formulieren Sie so knapp wie<br />

möglich.<br />

1. Vermeiden Sie Doppeldokumentation:<br />

4. Formulieren Sie treffend <strong>und</strong> genau,<br />

ohne zu bewerten.<br />

5. Führen Sie Ihre Dokumentation<br />

prozessbeschreibend.<br />

Wenn eine Information an einer Stelle Ihrer Dokumentation steht, muss sie nicht mehrmals<br />

an verschiedenen Stellen wiederholt werden:<br />

Beispiele:<br />

� Durchführungskontrolle: Alle Maßnahmen, die Sie in der <strong>Pflegeplanung</strong> beschrieben<br />

haben, können Sie in ihrer Gesamtheit abzeichnen. Maßnahmen der<br />

Behandlungspflege müssen einzeln abgezeichnet werden.<br />

� Berichtsblatt: Hier haben Äußerungen zu Stuhlgang, Duschen, Baden nichts zu<br />

suchen, außer es gibt Besonderheiten.<br />

� Ein Klistier, das regelmäßig gegeben wird, sollte nicht extra eingetragen werden. Ein<br />

Klistier bei Bedarf hingegen müssen Sie mit der dazugehörenden Begründung<br />

eintragen. Im Anschluss ist ein Eintrag <strong>zur</strong> Wirkweise zwingend.<br />

� Wenn Sie die Nahrungs- <strong>und</strong> Flüssigkeitszufuhr eines Bewohners planen <strong>und</strong><br />

nachhalten müssen, laminieren Sie den Plan ein, auf dem steht, was der Bewohner<br />

am Tag zu welchen Uhrzeiten essen <strong>und</strong> trinken soll. Bewahren Sie diesen beim<br />

Einfuhrplan bewohnernah auf. So wird er im Alltag beachtet.<br />

� Bei manchen Eintragungen fällt es schwer zu entscheiden, in welches Blatt die<br />

Information hineingehört, damit sie nicht verloren geht. Schaffen Sie eine<br />

einheitliche Regelung für das ganze Haus.<br />

8


2. Tragen Sie unklare oder sinnlose Aussagen erst gar nicht ein:<br />

Beispiele:<br />

� Bewohner hat gut gegessen <strong>und</strong> getrunken. Das ist wohl das bekannteste<br />

Beispiel, <strong>und</strong> trotzdem finden Sie es immer wieder in den Dokumentationen. Was ist<br />

damit gemeint? Hat der Bewohner seine Solltrinkmenge erreicht? Hat er mit Appetit<br />

gegessen, weil es etwas Besonderes gab?<br />

� Bewohner war aggressiv: Diese Eintragung sagt nichts aus, sondern stellt eine<br />

Bewertung des Verhaltens dar. Beschreiben Sie besser die Situation: „Beim Betreten<br />

des Zimmers warf Bew. einen Schuh nach mir <strong>und</strong> sagte laut: ‚Gehen Sie weg!’“<br />

� Bewohner war unruhig: Wie hat sich die Unruhe geäußert?<br />

� Bewohner hat gut beim Waschen geholfen: Was hat der Bewohner gemacht? Hat<br />

er die Pflege zugelassen oder aktiv mitgewirkt?<br />

3. Formulieren Sie so knapp wie möglich:<br />

Genau zu dokumentieren <strong>und</strong> zu beschreiben bedeutet nicht, ausformulierte lange<br />

Eintragungen vorzunehmen. Bedenken Sie immer, dass das, was Sie schreiben, ein anderer<br />

lesen muss. Formulieren Sie daher Ihre Eintragungen immer in Stichworten ohne Füllwörter.<br />

Machen Sie hierzu regelmäßig folgende Übung:<br />

Kopieren Sie sich ein Berichtsblatt. Lesen Sie die Eintragungen aufmerksam. Suchen Sie<br />

einzelne Eintragungen heraus – am besten Ihre eigenen – <strong>und</strong> streichen Sie alle Wörter, die<br />

keine Informationen liefern. Wenn Sie nichts mehr streichen können, ist es Ihnen gelungen,<br />

die optimale Eintragung zu schreiben.<br />

In der Maßnahmenplanung der <strong>Pflegeplanung</strong> müssen Sie nicht alles genau beschreiben.<br />

Dokumentieren Sie nur das, was sich nicht von selbst ergibt.<br />

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9


Beispiele<br />

� „Ganzkörperwäsche am Waschbecken im Stehen“ reicht als Beschreibung der<br />

Pflegemaßnahme aus.<br />

Aber:<br />

� „Anleitung bei der Oberkörperpflege“ ist nicht aussagekräftig genug. Der Leser weiß<br />

nicht, ob es sich um eine verbale Anleitung handelt oder ob die Handlung vorgegeben<br />

werden muss. Dies beeinflusst auch die Berechnung bei der Einstufung in eine<br />

Pflegestufe.<br />

� Das „Bereitstellen von Pflegeutensilien“ steht oft in Maßnahmenplanungen.<br />

Streichen Sie es. Diese Handlung versteht sich von selbst. Sie muss nur dann<br />

beschrieben werden, wenn eine bestimmte Reihenfolge – z. B. bei sehbehinderten<br />

Bewohnern – eingehalten werden muss.<br />

4. Formulieren Sie treffend <strong>und</strong> genau, ohne zu bewerten:<br />

Nehmen Sie Ihre Eintragungen immer so vor, dass der Bewohner <strong>und</strong> seine<br />

Bevollmächtigten es im Zweifelsfall lesen können. Bewerten Sie das Verhalten des<br />

Bewohners nicht. Eintragungen wie:<br />

„Frau AB wurde sauer.“ Oder: „Frau CD beschwert sich ständig <strong>und</strong> ist unzufrieden.“ Oder:<br />

„Frau EF klingelt ständig“, sind Bewertungen des Bewohnerverhaltens.<br />

Beschreiben Sie die zugehörige Situation in Stichworten.<br />

Beispiel:<br />

� Anstelle von „EF klingelt ständig“ schreiben Sie besser: „Bew. klingelte von 16.00 bis<br />

18.00 Uhr ca. 12-mal: 1 Toilettengang, 2-mal Getränk nachschenken, 1-mal Fenster<br />

öffnen, ansonsten gab Bew. an, nicht geklingelt zu haben.“<br />

5. Führen Sie Ihre Dokumentation prozessbeschreibend:<br />

Wenn die Einzugsphase erst einmal vorbei ist, ist der Zustand des Bewohners oft lange Zeit<br />

gleichbleibend. Sie müssen nicht täglich einen Zustand dokumentieren, der sich nicht<br />

verändert. Haben Sie die <strong>Pflegeplanung</strong> etwa 2 Wochen nach Einzug erstellt, reichen<br />

regelmäßige Zusammenfassungen im Berichtsblatt aus, z. B.:<br />

„Durchführung von Pflege <strong>und</strong> Betreuung nach <strong>Pflegeplanung</strong> – keine Änderungen. Bew.<br />

verhielt sich, wie in der Informationssammlung beschrieben. Äußerte Wohlbefinden durch:<br />

…“ Alle Notfälle, Abweichungen, Besonderheiten im Pflegeablauf müssen Sie exakt<br />

dokumentieren. Achten Sie dabei immer darauf, den Prozess zu beschreiben:<br />

� Was ist geschehen? Was haben Sie beobachtet?<br />

� Was äußert der Bewohner dazu? (Verbal oder nonverbal)<br />

� Was haben Sie unternommen?<br />

� Wie hat Ihre Maßnahme gewirkt?<br />

� Wie geht es weiter?<br />

10


6. Mit diesen 11 Tipps bleibt <strong>Pflegeplanung</strong> nicht länger ein<br />

Ärgernis für Sie<br />

Schreiben Sie gerne <strong>Pflegeplanung</strong>en? Möglicherweise sind Sie ja auch der Meinung, dass<br />

die Zeit, die Sie mit lästigem Schreibkram verbringen, 100-mal besser direkt beim Bewohner<br />

/ Patienten investiert wäre. Daher mag die folgende Aussage auch in Ihren Ohren etwas<br />

provokant klingen: Im Gr<strong>und</strong>e genommen macht <strong>Pflegeplanung</strong> sogar Spaß!<br />

<strong>Pflegeplanung</strong> hat nämlich außer lästiger Schreiberei noch eine andere Seite. Durch eine<br />

geplante Pflege profitieren Ihre Bewohner /Patienten von Ihrem Fachwissen.<br />

Selbsttest: Wie motiviert planen Sie Ihre Pflegemaßnahmen?<br />

1. <strong>Pflegeplanung</strong> bedeutet für mich die sinnvolle Auseinandersetzung<br />

mit dem Bewohner / Patienten.<br />

2. Bei der <strong>Pflegeplanung</strong> kann ich für den Bewohner /Patienten<br />

notwendige Maßnahmen strukturieren.<br />

3. Meine Kollegen lesen <strong>und</strong> befolgen die <strong>Pflegeplanung</strong>.<br />

4. Ich kann anhand der Pflegplanung genau festlegen, was der<br />

Bewohner /Patient noch erreichen kann oder will.<br />

5. Das Formulieren von Ressourcen, Problemen, Pflegezielen fällt mir<br />

leicht.<br />

6. Was das Thema „<strong>Pflegeplanung</strong>“ betrifft, fühle ich mich sicher.<br />

7. <strong>Pflegeplanung</strong> ist für mich sinnvoll investierte Arbeitszeit.<br />

8. Durch die Evaluation meiner Ziele erkenne ich Erfolge.<br />

9. Ich habe ausreichend Zeit, um meine <strong>Pflegeplanung</strong>en zu<br />

aktualisieren.<br />

10. Meine Kollegen erkennen den Sinn, wenn ich am Schreibtisch<br />

sitze <strong>und</strong> schreibe.<br />

11. Durch die <strong>Pflegeplanung</strong> unterstütze ich meine Kollegen in ihrer<br />

fachlichen Arbeit.<br />

Stimmt Stimmt<br />

nicht<br />

Auswertung: Jede Frage, die Sie mit „Stimmt nicht“ beantworten, ist für Sie ein<br />

Motivationshemmer. In den folgenden Tipps erfahren Sie, wie Sie am besten mit jedem<br />

Einzelnen dieser Motivationshemmer umgehen.<br />

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11


Motivationshemmer Tipp<br />

1 Sie betrachten <strong>Pflegeplanung</strong> als lästigen<br />

Zeitfresser, der Sie von den wirklich<br />

wichtigen Aufgaben fernhält?<br />

2 Ihnen fällt es schwer, alles Wichtige zu<br />

erfassen <strong>und</strong> zu entscheiden, was wichtig<br />

ist?<br />

3 Niemand liest die <strong>Pflegeplanung</strong>en <strong>und</strong> hält<br />

sich daran?<br />

4 Sie sehen bei den meisten Bewohnern /<br />

Patienten keinen Sinn in der Zielsetzung,<br />

da sich ja sowieso alles verschlechtert?<br />

5 Sie haben Schwierigkeiten, Ressourcen,<br />

Probleme, Ziele oder Maßnahmen zu<br />

formulieren?<br />

6 Sie haben das Gefühl, nicht über genügend<br />

Kenntnisse im Bereich der <strong>Pflegeplanung</strong><br />

zu verfügen?<br />

Ändern Sie Ihre Einstellung:<br />

Schreiben Sie die <strong>Pflegeplanung</strong> nicht<br />

länger für MDK <strong>und</strong> Ihre Vorgesetzten.<br />

Planen Sie die Pflege für Ihren<br />

Bewohner / Patienten.<br />

Erstellen Sie einen „Einkaufszettel“:<br />

Notieren Sie sich alle Ressourcen,<br />

Pflegeprobleme <strong>und</strong> Risiken auf einem<br />

kleinen Notizzettel. Haken Sie sie ab,<br />

wenn Sie einen Aspekt in der<br />

<strong>Pflegeplanung</strong> bearbeitet haben.<br />

Nehmen Sie Ihre eigene<br />

<strong>Pflegeplanung</strong> ernst: Machen Sie<br />

deutlich, dass Sie von Ihren Kollegen<br />

die Umsetzung Ihrer <strong>Pflegeplanung</strong>en<br />

erwarten, so wie Sie selbst sie auch<br />

umsetzen. Erwähnen Sie Aspekte aus<br />

der <strong>Pflegeplanung</strong> in jeder Übergabe,<br />

so werden die Kollegen jeden Tag<br />

damit konfrontiert.<br />

Versuchen Sie, Ihre Sichtweise zu<br />

ändern: Setzen Sie einmal einen Tag<br />

lang die „Ressourcenbrille“ auf, <strong>und</strong><br />

versuchen Sie, möglichst viele<br />

Ressourcen bei Ihrem Bewohner /<br />

Patienten zu entdecken, egal wie<br />

pflegebedürftig er ist.<br />

Holen Sie sich Unterstützung: Sie<br />

sind nicht die einzige Pflegefachkraft in<br />

Ihrer Einrichtung: Fragen Sie Kollegen<br />

nach Formulierungen. Nutzen Sie<br />

Formulierungshilfen aus Fachbüchern<br />

oder aus unserem Fach-<br />

Informationsdienst.<br />

Schätzen Sie Ihre Fähigkeiten<br />

realistisch ein: Trauen Sie sich zu<br />

fragen, wenn Sie etwas nicht<br />

verstehen. Holen Sie sich regelmäßig<br />

Rückmeldung von Vorgesetzten.<br />

Besuchen Sie eine Fortbildung zum<br />

Thema.<br />

12


7 Sie betrachten <strong>Pflegeplanung</strong>szeit als Zeit,<br />

die Sie dem Bewohner / Patienten stehlen.<br />

8 Wissen Sie bei der Evaluation nie so recht,<br />

was Sie schreiben sollen?<br />

9 Sie haben nicht genügend Zeit für<br />

<strong>Pflegeplanung</strong> im täglichen Arbeitsablauf?<br />

10 Ihre Kollegen sind der Meinung, Sie halten<br />

sich zu lange am Schreibtisch fest, wenn<br />

Sie <strong>Pflegeplanung</strong>en schreiben?<br />

11 Ihre Kollegen möchten nicht nach Plan<br />

arbeiten <strong>und</strong> nichts hinzulernen?<br />

Bleiben Sie realistisch:<br />

Dokumentation der Leistungen <strong>und</strong><br />

<strong>Pflegeplanung</strong> sind Bestandteil der<br />

pflegerischen Leistungen innerhalb der<br />

Pflegestufenberechnung. Außerdem<br />

profitiert Ihr Pflegek<strong>und</strong>e direkt von<br />

Ihrer gut geplanten Pflege.<br />

Evaluieren Sie in den vorgesehenen<br />

Zeiträumen: Dokumentieren Sie,<br />

welche Ziele der Bewohner / Patient<br />

erreicht hat <strong>und</strong> welche nicht. Ebenfalls<br />

müssen Sie die Zufriedenheit Ihrer<br />

Pflegek<strong>und</strong>en erfassen.<br />

Verhandeln Sie mit Ihren<br />

Vorgesetzten: Bitten Sie um<br />

Zeitkorridore <strong>zur</strong> Erfüllung Ihrer<br />

Dokumentationsaufgabe.<br />

Gehen Sie mit gutem Gewissen an<br />

die Schreibarbeit: <strong>Pflegeplanung</strong><br />

gehört zu Ihren Aufgaben. Stellen Sie<br />

Ihre <strong>Pflegeplanung</strong>en im Team vor, so<br />

kann jeder sehen, woran Sie gearbeitet<br />

haben.<br />

Sorgen Sie für eine fachlich korrekte<br />

<strong>Pflegeplanung</strong>: Erklären Sie Sinn <strong>und</strong><br />

Zweck der einzelnen Maßnahmen.<br />

Arbeiten Sie neue Kollegen <strong>und</strong><br />

Auszubildende immer ein, indem Sie<br />

diese zuerst die <strong>Pflegeplanung</strong> lesen<br />

lassen.<br />

Nehmen Sie sich selbst als Pflegefachkraft ernst. Sie steuern die Pflegeprozesse.<br />

Versuchen Sie daher einmal, den einen oder anderen der obenstehenden Tipps<br />

umzusetzen.<br />

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<strong>13</strong>


7. So gelingt Ihnen eine praxisnahe <strong>Pflegeplanung</strong><br />

<strong>Pflegeplanung</strong> macht eigentlich Spaß! Bei dieser Aussage fühlt sich wohl die Mehrzahl der<br />

Fachkräfte in der Altenpflege auf den Arm genommen. Für die meisten bedeutet<br />

<strong>Pflegeplanung</strong> lästiger Schreibkram, der vorgeschrieben ist <strong>und</strong> nichts mit der Praxis zu tun<br />

hat. <strong>Pflegeplanung</strong> hat aber noch noch eine andere Seite. Durch eine geplante Pflege Pflege profitieren<br />

Ihre Bewohner von dem Fachwissen der Pflegefachkräfte. Ohne <strong>Pflegeplanung</strong> hingegen<br />

pflegt jeder Mitarbeiter sozusagen „aus dem Bauch heraus“, wie er es gerade für richtig hält.<br />

Beispiel: So verändert sich eine Pflegehandlung durch Planung<br />

Spontanes Handeln ohne <strong>Pflegeplanung</strong><br />

Situation / Problem<br />

Frau Mayer gelangt beim<br />

1. Versuch nicht von der<br />

liegenden in die sitzende<br />

Position. Sie hat Hilfebedarf.<br />

Ressourcen spielen hier<br />

kaum eine Rolle, ebenso<br />

wenig vorhandene<br />

Fähigkeiten.<br />

Ziel Maßnahme<br />

Der Mitarbeiter nimmt den<br />

Hilfebedarf wahr. Er<br />

unterstützt die Bewohnerin<br />

so beim Aufstehen, wie er es<br />

für richtig hält.<br />

Gezielte Pflegeintervention durch eine gute <strong>Pflegeplanung</strong><br />

Durch die individuelle Maßnahmenplanung kann jeder Mitarbeiter auf gleiche Weise bei der<br />

Bewohnerin arbeiten. Er ist nicht auf Erklärungen angewiesen, die mündlich hinzugefügt<br />

werden.<br />

Probleme / Fähigkeiten<br />

Ressourcen*<br />

Problem: Frau Mayer<br />

gelangt beim 1. Versuch<br />

nicht von der liegenden in<br />

die sitzende Position.<br />

Fähigkeit: Frau Mayer kann<br />

ihre Bauchmuskulatur<br />

anspannen <strong>und</strong> die Beine<br />

aus dem Bett heben.<br />

Ziel Maßnahme<br />

Teilziel 1:<br />

Frau Mayer kann sich mit<br />

leichter Unterstützung selbst<br />

aus dem Bett aufrichten.<br />

Teilziel 2:<br />

Frau Mayer kann sich<br />

selbstständig aus dem Bett<br />

aufrichten. Hierzu soll sie<br />

höchstens 2 Versuche<br />

benötigen.<br />

Bis zum (Datum): morgens<br />

<strong>und</strong> nach dem Mittagsschlaf<br />

Frau Mayer zum Aufstehen<br />

die Hand so<br />

entgegenstrecken, dass sie<br />

sie durch leichtes Aufrichten<br />

des Oberkörpers erreichen<br />

kann. Beim Aufrichten nur so<br />

lange unterstützen, bis Frau<br />

M. die Bauchmuskulatur<br />

anspannt. Dann nachlassen.<br />

Ab dem (Datum): Hand nur<br />

noch symbolisch<br />

entgegenstrecken.<br />

*In dem Pflegemodell nach Monika Krohwinkel werden Fähigkeiten <strong>und</strong> Ressourcen<br />

unterschieden: Die Fähigkeit trägt der Bewohner in sich selbst (z. B. Muskelkraft),<br />

Ressourcen sind Hilfsmittel von außen (z. B. Haltegriff am Bett).<br />

Für Ihre Mitarbeiter ist oft schwierig zu unterscheiden, wann sie eine Maßnahme<br />

ausführlich beschreiben müssen <strong>und</strong> wann sie sich kurz fassen sollten. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

sollten die Maßnahmen knapp <strong>und</strong> übersichtlich beschrieben werden. So können andere<br />

Pflegemitarbeiter sie ohne großen Zeitaufwand lesen <strong>und</strong> anschließend durchführen.<br />

Mit diesem Beispiel können Sie Ihren Mitarbeitern den Unterschied verdeutlichen<br />

14


Probleme / Fähigkeiten /<br />

Ressourcen<br />

Problem: Frau Mayer kann<br />

sich nicht alleine waschen,<br />

da sie den Vorgang nicht<br />

umsetzen <strong>und</strong> sich nur für<br />

ca. ½ Minute konzentrieren<br />

kann.<br />

Fähigkeit: Sie beherrscht<br />

die Bewegungen beim<br />

Waschen des Gesichts.<br />

Ziel Maßnahme<br />

Frau Mayer wäscht sich das<br />

Gesicht selbstständig.<br />

Körperpflege ist nach den<br />

Bedürfnissen der<br />

Bewohnerin gewährleistet<br />

(Hinweis: Die Bedürfnisse<br />

ergeben sich aus der<br />

Pflegeanamnese /<br />

Informationssammlung <strong>und</strong><br />

Biografie, müssen also nicht<br />

aufgeführt werden.)<br />

Übernahme der<br />

Ganzkörperwäsche im<br />

Sitzen am Waschbecken<br />

(nach Standard)<br />

(Hinweis: Vorbereitung des<br />

Waschbeckens <strong>und</strong><br />

Durchführung müssen nur<br />

beschrieben werden, wenn<br />

es Abweichungen vom<br />

Standard oder gültigen<br />

Durchführungsprinzipien<br />

gibt)<br />

Besonderheit: Als Erstes<br />

wird der Bewohnerin der<br />

feuchte Waschhandschuh<br />

über die Hand gezogen, die<br />

Hand zum Gesicht geführt,<br />

bis Bewohnerin beginnt,<br />

Handlung allein<br />

durchzuführen.<br />

(Hinweis: Diese Handlung<br />

muss beschrieben werden,<br />

da sie individuell mit dieser<br />

Bewohnerin in dieser Weise<br />

durchgeführt wird)<br />

Mit diesen Interventionen unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter bei der praxisnahen<br />

<strong>Pflegeplanung</strong>.<br />

Mit Ihrer Organisation können Sie dazu betragen, dass die <strong>Pflegeplanung</strong>en auch in der<br />

Praxis umgesetzt werden. Sicherlich kennen Sie die folgenden Szenarien aus Ihrer Praxis.<br />

Mit den beschriebenen Maßnahmen schaffen Sie diese Hindernisse aus dem Weg.<br />

Ihre Mitarbeiter schreiben die <strong>Pflegeplanung</strong>en halbherzig, weil ihnen die Zeit fehlt.<br />

� Richten Sie feste <strong>Pflegeplanung</strong>szeiten ein, die für alle Fachkräfte im Haus<br />

verbindlich sind (z. B. 2-mal in der Woche <strong>zur</strong> Übergabezeit 1 St<strong>und</strong>e).<br />

� Machen Sie konkrete Vorgaben, wann Ihre Mitarbeiter an der <strong>Pflegeplanung</strong><br />

arbeiten sollen <strong>und</strong> wie viel Zeit ihnen dafür <strong>zur</strong> Verfügung steht.<br />

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15


Wenn sich mehrmals hintereinander etwas ändert, wird die <strong>Pflegeplanung</strong> schnell<br />

unübersichtlich. Das Abschreiben kostet unnötig Zeit. Daher ändern Ihre Mitarbeiter<br />

lieber so wenig wie möglich, damit sie nicht ständig wieder alles abschreiben müssen.<br />

� Eine abgeänderte <strong>Pflegeplanung</strong> muss nicht unbedingt von der Fachkraft abgeschrieben<br />

werden. Lassen Sie diese Arbeit von Praktikanten ausführen.<br />

� Machen Sie sich stark für entsprechende Software. Es ist im heutigen Computerzeitalter<br />

schon fast vorsintflutlich, <strong>Pflegeplanung</strong>en manuell zu erstellen.<br />

Ihre Pflegemitarbeiter lesen <strong>und</strong> befolgen die <strong>Pflegeplanung</strong>en nicht <strong>und</strong> arbeiten<br />

nicht danach.<br />

� Geben Sie bei Ihren Pflegevisiten Rückmeldungen <strong>zur</strong> Umsetzung der Vorgaben aus der<br />

<strong>Pflegeplanung</strong>.<br />

� Implementieren Sie mit Ihrem Leitungsteam „Übergaben beim Bewohner“, bei denen<br />

speziell auf die Durchführung der geplanten Maßnahmen eingegangen wird.<br />

� Richten Sie Übergaben ein, in denen gezielt auf einzelne <strong>Pflegeplanung</strong>en eingegangen<br />

wird.<br />

<strong>Pflegeplanung</strong>en werden über Monate nicht verändert<br />

� Achten Sie auf eine regelmäßige Wirksamkeitskontrolle. Legen Sie hier den Zeitraum<br />

verbindlich fest. Spätestens alle 6 Wochen sollten Ihre Mitarbeiter die Wirksamkeit der<br />

Maßnahmen überprüfen.<br />

� Kontrollieren Sie, ob die Pflegeziele so formuliert sind, dass auch Erfolge möglich sind.<br />

Hinweis: Das bedeutet nicht, dass Erhaltungsziele gr<strong>und</strong>sätzlich tabu sind.<br />

Richten Sie die lebendige Gestaltung Ihrer <strong>Pflegeplanung</strong>en langfristig aus. Erstellen Sie<br />

einen Projektplan. Halten Sie dort fest, bis wann Sie <strong>und</strong> Ihre Mitarbeiter welches Ziel<br />

erreichen wollen. So beugen Sie Überforderung vor <strong>und</strong> können sich an Teilerfolgen<br />

erfreuen.<br />

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Pflegen, waschen, lagern, dokumentieren, Essen<br />

anreichen, Übergaben <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong>…<br />

Als Altenpfleger müssen Sie so viele unterschiedliche<br />

Aufgaben innerhalb von kürzester Zeit erledigen – <strong>und</strong><br />

habe an sich selbst den Anspruch, Ihre Bewohner /<br />

Patienten bestmöglich zu pflegen <strong>und</strong> zu versorgen. Wir<br />

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16


8. So analysieren <strong>und</strong> dokumentieren Sie Pflegerisiken Pflegerisiken bei<br />

Bewohnern richtig<br />

Überlassen Sie nichts dem Zufall! Ein professionelles Risikomanagement macht Pflege- <strong>und</strong><br />

Behandlungsrisiken nachvollzieh- <strong>und</strong> erklärbar. Durch Durch einen professionellen Umgang mit<br />

Pflegerisiken können können Ihre Mitarbeiter<br />

� � Risiken in der der Versorgung Ihrer Bewohner identifizieren <strong>und</strong> bewusst wahrnehmen<br />

<strong>und</strong><br />

� � eine Auswahl von Maßnahmen treffen, durch die eine günstigere Risikosituation<br />

erreicht wird.<br />

� � Risiken in der Versorgung Ihrer Bewohner identifizieren <strong>und</strong> bewusst wahrnehmen<br />

<strong>und</strong><br />

Bereiche, in denen in der Pflege erfahrungsgemäß Risiken <strong>und</strong> damit auch Haftungsfälle<br />

auftreten, sind:<br />

� � W<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Dekubitusmanagement,<br />

� � Ernährungsmanagement,<br />

� � Hygienemanagement<br />

� � Medikamentenmanagement,<br />

� � Sturzmanagement.<br />

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17


Risiken lassen sich nie ausschließen – aber minimieren<br />

Die Risikofaktoren, die Ihre Bewohner aufweisen, oder individuelle Fehler Ihrer Mitarbeiter<br />

lassen sich durch ein noch so ausgeklügeltes System nicht sicher vermeiden. Nicht immer<br />

können Sie Pflegerisiken Ihrer Bewohner beherrschen oder gar verhindern. Allerdings<br />

können Sie durch angemessene pflegerische Interventionen versuchen, die Risiken zu<br />

minimieren.<br />

Wecken <strong>und</strong> schärfen Sie das Bewusstsein Ihrer Mitarbeiter für Pflegerisiken. Zudem sollten<br />

Sie alle Mitarbeiter motivieren, sich stetig verbessern zu wollen. Denn das Ziel ist, mit<br />

Pflegerisiken professionell umzugehen.<br />

So gestalten Sie professionelles Management von Pflegerisiken in 5 Schritten<br />

1. Schritt: Erfassen Sie die individuellen Risikofaktoren Ihres Bewohners.<br />

Die Ermittlung individueller Risikofaktoren hilft Ihnen, Pflegefehlern vorzubeugen. Zudem<br />

benötigt nicht jeder Bewohner alle Prophylaxen. Nur wenn Sie einen Risikofaktor erkennen,<br />

müssen Sie eine konkrete Prophylaxe anwenden.<br />

Tipp: Legen Sie fest, bis wann nach dem Einzug welche Assesments durchgeführt worden<br />

sein müssen.<br />

Um die Risikofaktoren Ihres Bewohners zu erkennen, sollten Sie standardisierte Assesments<br />

einsetzen. Diese sind z. B.<br />

� das Mini Nutritional Assesment (MNA) <strong>zur</strong> Bewertung des Ernährungszustandes<br />

(Download auf: www.ges<strong>und</strong>heit.uni-hamburg.de/upload/MNA.pdf),<br />

� die Braden- oder Norten- Skala <strong>zur</strong> Einschätzung des Dekubitusrisikos,<br />

� der Expertenstandard „Sturzprophylaxe in der Pflege“ rät zu einer individuellen<br />

Einschätzung des Sturzrisikos. Dabei kann Sie die GRIGO- Sturzrisikoskala unterstützen<br />

(kostenpflichtig zu bestellen auf: www.altenpflege-managen.de).<br />

2. Schritt: Dokumentieren Sie die individuellen Risikofaktoren.<br />

Die Risikofaktoren Ihres Bewohners, z. B. Dekubitus- <strong>und</strong> Sturzgefährdung, bewerten Sie<br />

anhand des entsprechenden Assesments. Dokumentieren Sie Ihre Ergebnisse präzise.<br />

3. Schritt: Planen Sie Ihre pflegerischen Interventionen.<br />

Die von Ihnen angewendeten Prophylaxen planen Sie in der <strong>Pflegeplanung</strong>. Achten Sie<br />

darauf, dass sie dem aktuellen Stand pflegerischer <strong>und</strong> medizinischer Erkenntnisse<br />

entsprechen. Nehmen Sie den Expertenstandard zu Hilfe. Legen Sie gleichzeitig fest, wann<br />

das Ergebnis Ihrer Maßnahmen überprüft werden soll.<br />

4. Schritt: Führen Sie die geplanten Maßnahmen durch.<br />

Bis zu dem von Ihnen festgelegten Zeitpunkt führen Sie die Prophylaxen durch.<br />

Dokumentieren Sie, wann <strong>und</strong> durch wen die Maßnahmen durchgeführt wurden.<br />

Hinweis: Selbstverständlich müssen Ihre Mitarbeiter auch während des<br />

Durchführungszeitraumes darauf achten, wie sich die Risikosituation des Bewohners<br />

18


entwickelt. Bei Veränderungen müssen Sie die Maßnahmen ggf. vor dem<br />

Überprüfungszeitpunkt anpassen.<br />

5. Schritt: Überprüfen Sie das Ergebnis der angewandten Maßnahmen.<br />

Zum festgelegten Zeitpunkt überprüfen Sie, ob <strong>und</strong> wie Ihre Maßnahme gewirkt hat. Hat sich<br />

die Situation des Bewohners verbessert, oder ist sie gleich geblieben? Hat eine Maßnahme<br />

keine Wirkung erzielt oder hat sich die Gefährdung des Bewohners sogar erhöht, müssen<br />

Sie die Ursache prüfen. Fragen Sie sich nicht nur, ob dies allein an der individuellen<br />

Situation des Bewohners liegt.<br />

Prüfen Sie auch, ob Ihre angewandten Prophylaxe-Standards wirksam sind. Müssen sie evtl.<br />

neu formuliert werden? Werden die Standards von Ihren Mitarbeitern eingehalten? Passen<br />

Sie dann die Situation an die aktuellen Erfordernisse an.<br />

Fazit: Das Ziel eines professionellen Managements von Pflegerisiken ist nicht allein die<br />

Ausschaltung von Risikofaktoren. Es geht auch darum nachzuweisen, dass Sie alles tun, um<br />

Pflegerisiken zu minimieren. Ein Management der Risiken kann nur funktionieren, wenn es<br />

von allen verinnerlicht <strong>und</strong> akzeptiert wird. Sie können es nicht anordnen. Es geht in erster<br />

Linie darum, dass Ihre Mitarbeiter verantwortungsbewusst mit den Risiken umgehen <strong>und</strong><br />

beherrschbare Risikofaktoren in den Griff bekommen. Der Erfolg hängt entscheidend davon<br />

ab, ob es Ihnen gelingt, Ihre Mitarbeiter entsprechend zu motivieren, sich mit dem Thema<br />

„Prävention“ auseinanderzusetzen.<br />

9. Muster: K<strong>und</strong>enbezogene Risikoermittlung<br />

Handbuch Logo der Einrichtung<br />

Risikomanagement Vision 001 Seite<br />

Einrichtung Ambulante <strong>und</strong> stationäre<br />

Pflege<br />

Name des K<strong>und</strong>en: __________________________, Pflegestufe: _________________,<br />

Bestehende Risiken /<br />

Pflegebedarf<br />

Dekubitusrisiko<br />

Sturzrisiko<br />

Kontrakturenrisiko<br />

Aspirationsrisiko<br />

Infektionsgefahr<br />

Datum der<br />

Erhebung:<br />

_________<br />

Datum der<br />

Erhebung:<br />

_________<br />

Datum der<br />

Erhebung:<br />

_________<br />

Datum der<br />

Erhebung:<br />

_________<br />

Datum der<br />

Erhebung:<br />

_________<br />

19


Pneumoniegefahr<br />

Thrombosegefahr<br />

Emboliegefahr<br />

Kachexiegefahr<br />

Adipositasrisiko<br />

Exsikkoserisiko<br />

Vereinsamungsrisiko<br />

Immobilitätsrisiko<br />

Hinlauftendenz<br />

Diabetes mellitus<br />

Intertrigogefahr<br />

Harnwegsinfektions-<br />

Gefahr<br />

Obstipationsgefahr<br />

Harninkontinenz<br />

Schmerzen<br />

Ernährung<br />

Soor<br />

Parotitis<br />

MRSA<br />

Aggressionsverhalten<br />

Orientierungsstörungen<br />

Namenskürzel feststellende PFK:<br />

Legende: + = bestehender Pflegebedarf, bestehendes Risiko -- = kein Pflegebedarf,<br />

kein Risiko vorhanden<br />

Erstellt von Überprüft von Freigegeben von<br />

Erstellt am Überprüft am Freigegeben am<br />

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Weitere Tipps, Muster <strong>und</strong> Hinweise <strong>zur</strong> Risikoermittlung erhalten<br />

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20


10. Mit diesen Formulierungshilfen beschreiben Sie W<strong>und</strong>en<br />

fachlich korrekt<br />

Eine exakte <strong>und</strong> konsequente Dokumentation des lokalen W<strong>und</strong>verlaufs ist Bestandteil eines<br />

kompetenten W<strong>und</strong>managements. Möglicherweise fällt es Ihnen auch schwer, bei der<br />

W<strong>und</strong>beschreibung die richtigen Worte zu finden? Mit den folgenden Formulierungen<br />

beschreiben Sie so treffend, dass der Kollege aus der nächsten Schicht mühelos auf Ihren<br />

Ausführungen aufbauen kann. Machen Sie es sich einfacher: Arbeiten Sie mit einer<br />

Fotodokumentation<br />

Drucken Sie Fotos 2-mal aus:<br />

1. Foto <strong>zur</strong> Dokumentation. Dieses bleibt frei von Kommentaren.<br />

2. Foto: auf dem Sie Umrisse oder Nummerierungen einzeichnen, um Ihre schriftlichen<br />

Ausführungen zu untermauern.<br />

Diese Kriterien müssen Sie bei der Fotodokumentation beachten<br />

Nutzen Sie ein Papierlineal. Dieses können Sie entweder neben der W<strong>und</strong>e aufkleben oder<br />

durch eine 2. Person festhalten lassen. Vermerken Sie auf dem Lineal Vor- <strong>und</strong> Zunahme<br />

des Bewohners, Datum der Fotografie sowie die betreffende Körperseite. Mit der folgenden<br />

Übersicht nehmen Sie eine strukturierte W<strong>und</strong>beschreibung vor.<br />

Übersicht: Formulierungshilfen <strong>zur</strong> W<strong>und</strong>beschreibung für die Kasaktasche<br />

W<strong>und</strong>grad<br />

Grad 1: Rötung, oberflächliche Hautläsion<br />

Grad 2: Sichtbare W<strong>und</strong>e, bis in die Subcutis<br />

Grad 3: Muskelgewebe betroffen<br />

Grad 4: Knochengewebe betroffen<br />

Lokalisation der W<strong>und</strong>e<br />

Kennzeichnung im W<strong>und</strong>-<br />

Dokumentationsbogen. Um W<strong>und</strong>umrisse<br />

<strong>und</strong> Ausprägungen in die eine oder andere<br />

Richtung zu kennzeichnen, beschreiben, Sie<br />

ihn mit der Uhrzeit. 12.00 Uhr ist dabei immer<br />

senkrecht kopfwärts<br />

Häufige Lokalisation: Ohrmuschel,<br />

Hinterhaupt, Schulterblatt, Schulterhöhle,<br />

Ellenbogen, Kreuzbein, Steißbein, Sitzbein,<br />

großer Rollhügel, Knie, Schienbein,<br />

Wadenbein, Außenknöchel, Innenknöchel,<br />

Ferse, Metatarsalköpfchen, Fußrücken,<br />

Zehen, Knöchel, äußere Fußseiten,<br />

Fußsohle<br />

W<strong>und</strong>rand:<br />

Normal bei Heilungstendenz: rosa flach in die<br />

W<strong>und</strong>e übergehend<br />

Formulierungen bei Abweichungen:<br />

leblos, ausgetrocknet, mazeriert,<br />

aufgequollen, wulstig, rissig, nach innen<br />

gerollt, gerötet, zerklüftet, Taschenbildung<br />

W<strong>und</strong>gr<strong>und</strong><br />

� Schwarz, braun: nekrotisch belegt,<br />

trockene Nekrosen<br />

� Gelb-braun: schmierig nekrotisch belegt,<br />

feuchte zerfallende Nekrosen<br />

� Gelblich: fibrinöse Belege oder Eiter<br />

� Blassrosa: unges<strong>und</strong>es<br />

Granulationsgewebe<br />

� Tiefrosa, pink: ges<strong>und</strong>es<br />

Granulationsgewebe<br />

� Hellrosa: Epithelisierungsgewebe<br />

� Nekrosen: trocken, ledrig, feucht,<br />

schorfig, teigig, breiig, zerfallend<br />

� Granulationsgewebe: schwammig, leicht<br />

blutend, empfindlich, trocken, gut<br />

durchblutet, glänzend-feucht, fibrinös<br />

belegt (Fäden ziehend)<br />

21


Größe der W<strong>und</strong>e<br />

W<strong>und</strong>größe: (Breite, Länge, Tiefe) /<br />

Taschenbildung vorhanden (ja / nein)<br />

Bestimmung der Tiefe: Sterile Knopfkanüle<br />

oder Watteträger in die W<strong>und</strong>e einführen,<br />

cm-Zahl zum Rand ergibt Tiefe<br />

Bestimmung des Volumens bei<br />

Taschenbildung: Folie überkleben mit steriler<br />

Spritze <strong>und</strong> Knopfkanüle, Einspritzen von<br />

steriler (Ringer- oder NaCl-)Lösung,<br />

Fassungsvermögen der W<strong>und</strong>e in ml<br />

dokumentieren<br />

Exsudat (= Flüssigkeitsabsonderung)<br />

Menge: kein Exsudat, mäßiges Exsudat, viel<br />

Exsudat – diese Angaben sind sehr dürftig,<br />

daher am besten durch die Zahl der<br />

notwendigen Verbandswechsel beschreiben.<br />

Aussehen: blutig-serös, blutig, klar, farblos,<br />

gelblich, rötlich, bräunlich, grünlich, blau-grün<br />

Geruch: geruchlos, leichter Geruch,<br />

übelriechend, süßlich<br />

W<strong>und</strong>umgebung<br />

Hautstruktur: straff, trocken, reizlos, glatt,<br />

glänzend, schuppig, haarlos, pergamentartig,<br />

geschmeidig, elastisch, Hornhaut,<br />

geschwollen<br />

Hautfarbe: gerötet, blass, bläulich<br />

Hautbeschaffenheit: mazeriert =<br />

aufgequollen, rissig, schuppig, glatt, gut<br />

durchblutet, überwärmt (Entzündung),<br />

Infektions- oder Allergiezeichen (Jucken,<br />

Brennen),<br />

Schmerzen<br />

Beim Verbandwechsel, im Ruhezustand,<br />

zusätzliche Schmerzerfassung notwendig<br />

Beschreiben Sie die genannten Kriterien in jedem W<strong>und</strong>bericht immer in der gleichen<br />

Reihenfolge <strong>und</strong> mit den gleichen Vokabeln. So entwickeln Sie eine Routine <strong>und</strong> müssen<br />

sich über Formulierungen keine Gedanken mehr.<br />

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22


11. Expertenstandard „Ernährung“: Mit diesem neuen Assesment<br />

gelingt Ihre <strong>Pflegeplanung</strong> viel leichter<br />

Die 80-jährige Frau Sobel ist eine zierliche Person. Sie wiegt bei 1,55 m Körpergröße nur 45<br />

kg. Somit hat sie einen BMI von 18,7. Dieser Wert zeigt ein hohes Risiko <strong>zur</strong> Unterernährung<br />

an, <strong>und</strong> Frau Sobel müsste anhand der Werte eigentlich dringend zunehmen. Es ist aber<br />

bekannt, dass sie nie mehr gewogen hat, <strong>und</strong> auch ihre Röcke passen alle perfekt. Sie hat<br />

also genau genommen kein individuelles Risiko, obwohl sie sich im Risikobereich befindet.<br />

Mit der Einschätzung über den BMI oder eine der bekannten Risikoeinschätzungsskalen<br />

geraten Sie in ähnlichen Situationen häufig in Erklärungsnot, warum laut Berechnung ein<br />

Risiko besteht, das real aber nicht vorhanden ist. Nicht jeder BMI unter 20 bedeutet<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich ein individuelles Risiko, <strong>und</strong> nicht jeder BMI unter 18,6 erfordert sofort einen<br />

Handlungsbedarf von Ihnen. Dennoch müssen Sie regelmäßige Gewichtskontrollen<br />

durchführen <strong>und</strong> sofort Maßnahmen einleiten, wenn Ihr Pflegek<strong>und</strong>e noch weiter abnimmt.<br />

Im Nationalen Expertenstandard „Ernährungsmanagement <strong>zur</strong> Sicherung der oralen<br />

Nahrungsaufnahme in der Pflege“ finden Sie zu dieser Fragestellung zahlreiche<br />

Hilfestellungen.<br />

Übersicht: Diese Aussagen <strong>zur</strong> Risikoerfassung finden Sie im Expertenstandard <strong>zur</strong><br />

Ernährung<br />

� Die Expertengruppe hält die gängigen Risikoerfassungsinstrumente (z. B. auch MNA) für<br />

un<strong>zur</strong>eichend, obwohl die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin diese empfiehlt.<br />

Die Ursachenklärung <strong>und</strong> die Hilfestellungen für die Maßnahmenplanung nehmen in den<br />

bekannten Instrumenten nach Meinung der Expertengruppe zu wenig Raum ein.<br />

� Die Risikoerfassung sollte alle 3 Monate <strong>und</strong> beim Auftreten zusätzlicher Risikofaktoren<br />

erfolgen. Die 1. Einschätzung erfolgt bei Heimeinzug oder zu Beginn des ambulanten<br />

Auftrags.<br />

� Eine regelmäßige Gewichtserfassung ist nur so lange erforderlich, bis Ihr Pflegek<strong>und</strong>e<br />

einen unbedenklichen Ernährungszustand erreicht hat <strong>und</strong> ihn konstant behält, z. B.<br />

wenn ein festgelegtes Gewicht erreicht ist. Regelmäßige Gewichtserfassung bedeutet<br />

in diesem Zusammenhang wöchentlich.<br />

� Die Lebenssituation ist entscheidend für die Bewertung der Risiken <strong>und</strong> die Bewertung,<br />

welches Problem im Vordergr<strong>und</strong> steht.<br />

� Die Berechnung des BMI ist nur dann relevant, wenn die Ergebnisse verlässlich sind.<br />

Das Ergebnis wird verfälscht z. B. bei: Ödembildung, Amputationen, Schrumpfung der<br />

Zwischenwirbelkörper (aufgr<strong>und</strong> der geringeren Körpergröße).<br />

Diese Einschätzungskriterien empfiehlt die Expertengruppe<br />

Im Standard finden Sie auf den Seiten 140–143 ein bisher unveröffentlichtes<br />

Einschätzungsinstrument, das von den Universitäten Witten/Herdecke <strong>und</strong> Bonn entwickelt<br />

wurde. Es besteht aus einem Screening (Kurzeinschätzung) <strong>und</strong> einem Assesment<br />

(standardisierte Erfassung), bei denen Gründe für eine mangelnde Ernährung individuell<br />

ermittelt werden.<br />

Das Screening erfasst kurz <strong>und</strong> knapp ein mögliches Risiko <strong>zur</strong> Unterernährung<br />

Im Folgenden erhalten Sie einen Formularvorschlag zu der im Expertenstandard<br />

aufgeführten Einschätzungshilfe. Sie finden hier eine etwas abgewandelte Form, in der Sie<br />

23


Ihre Beobachtungen sofort eintragen können. Schlagen Sie diesen Bogen Ihrer<br />

Pflegedienstleitung als Alternative vor, falls Sie mit der in Ihrer Dokumentation vorhandenen<br />

Einschätzungsskala nicht zufrieden sind. Auch wenn Ihre PDL den Bogen nicht übernehmen<br />

möchte, eignet sich die Einschätzungshilfe gut als Hilfe bei der Erstellung Ihrer<br />

<strong>Pflegeplanung</strong>en.<br />

Muster: Erweitertes Screening zum Risikobereich „Unterernährung“<br />

Name des Bewohners / Patienten Datum:<br />

Größe Gewicht:<br />

Risikoerhebung für Nahrungsmangel: Ja Nein<br />

Augenscheinlicher Eindruck: sichtbare Anzeichen von Unterernährung /<br />

Untergewicht<br />

Bei „Ja“: Beschreiben Sie die wahrgenommenen äußeren Anzeichen.<br />

BMI < 20<br />

BMI nicht verlässlich – ermittelbare Begründung:<br />

Unbeabsichtigter Gewichtsverlust (> 5 % in 1 Monat oder >10 % in 6 Monaten<br />

Letztes Gewicht vor 1 Monat: Datum: kg:<br />

Letztes Gewicht vor 6 Monaten: Datum: kg:<br />

Zu weit gewordene Kleidung<br />

Mehr als ¼ Essensreste bei 2/3 der Mahlzeiten<br />

Verzehrter Anteil der Mahlzeit kennzeichnen mit folgenden Symbolen:<br />

Datum Frühstück Mittagessen Abendbrot<br />

Erhöhter Energie- / Nährstoffbedarf durch (Zutreffendes bitte unterstreichen):<br />

z. B. Hyperaktivität, Stress, akute Krankheit, Fieber, Dekubitus, Erbrechen,<br />

Blutverlust, Sonstige:<br />

24


Risiko für Flüssigkeitsmangel<br />

Zeichen von Flüssigkeitsmangel (Zutreffendes bitte unterstreichen)<br />

z. B. plötzliche Verwirrtheit, trockene Schleimhäute, konzentrierter Urin<br />

Sonstige:<br />

Auffällig geringe Trinkmenge (weniger als 1.000 ml pro Tag über mehrere Tage<br />

Datum:<br />

Gesamt ml /<br />

Tag<br />

Datum:<br />

Gesamt ml /<br />

Tag<br />

Datum:<br />

Erhöhter Flüssigkeitsbedarf (Zutreffendes bitte unterstreichen)<br />

Gesamt ml /<br />

Tag<br />

z. B. stark geheizte Räume, Fieber, Sommerhitze, unangemessen warme<br />

Kleidung<br />

Sonstige:<br />

Spezielle Risiken im ambulanten Bereich<br />

Mangelnde Versorgungsstrukturen / Beschreibung<br />

Mangelnde Versorgung / Mangelnde Unterstützung im Haushalt<br />

Auswertung: Falls Sie mindestens 1-mal mit Ja geantwortet haben, besteht ein Risiko <strong>zur</strong><br />

Unterernährung.<br />

Hinweis: Die Risikoerfassung sollten Sie alle 3 Monate <strong>und</strong> beim Auftreten zusätzlicher<br />

Risikofaktoren durchführen. Die 1. Einschätzung erfolgt bei Heimeinzug oder zu Beginn des<br />

ambulanten Auftrags.<br />

Gründe für Nahrungs- <strong>und</strong> Flüssigkeitsmangel<br />

Falls das Screening mit einer Ja-Antwort ein Risiko aufweist, folgt als nächster Schritt das<br />

Assesment. Die folgende vereinfachte Abwandlung des Originalassesments hilft Ihnen,<br />

schnell <strong>und</strong> wirkungsvoll Maßnahmen <strong>und</strong> Ziele festzulegen. Kreuzen Sie die für Ihren<br />

Pflegek<strong>und</strong>en zutreffenden Gründe an, <strong>und</strong> formulieren Sie sie anschließend in Ihrer<br />

<strong>Pflegeplanung</strong> als individuelle Pflegeprobleme aus.<br />

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25


Muster: Einschätzungshilfe für die Kassaktasche<br />

Gründe für eine verminderte<br />

Nahrungsaufnahme<br />

1. Persönliche Faktoren /<br />

Fähigkeitsverluste<br />

Bew. / Pat. beherrscht den<br />

Essvorgang nicht mehr.<br />

Funktionseinschränkungen in<br />

Händen / Armen<br />

Verletzungen im M<strong>und</strong>raum,<br />

trockener M<strong>und</strong><br />

Zähne <strong>und</strong> Zahnprothese sind nicht<br />

intakt<br />

Bew. / Pat. sieht <strong>und</strong> hört schlecht<br />

Weitere Einschränkungen<br />

Gründe für eine zu geringe<br />

Flüssigkeitsaufnahme<br />

1. Persönliche Faktoren /<br />

Fähigkeitsverluste<br />

Bew. / Pat erkennt vor ihm stehende<br />

Getränke nicht, kann sich Getränke<br />

nicht eingießen.<br />

Bew. / Pat. beherrscht den<br />

Trinkvorgang nicht mehr.<br />

Funktionseinschränkungen der Arme<br />

oder Hände<br />

Schluckstörungen<br />

Weitere Einschränkungen<br />

2. Unlust beim Essen / Appetitlosigkeit 2. Fehlende Lust am Trinken<br />

psychische Belastung<br />

akute Erkrankung<br />

Schmerzen<br />

Bewegungsmangel<br />

Verdacht auf<br />

Medikamentennebenwirkungen<br />

auffallend reduzierter / veränderter<br />

Geschmacks- <strong>und</strong> Geruchssinn<br />

Andere Gründe<br />

Schmerzen<br />

Reduziertes Durstgefühl<br />

Wunsch nach geringer<br />

Urinausscheidung<br />

Verschluckt sich leicht, hustet oft<br />

beim Trinken, Angst vor<br />

Verschlucken<br />

Andere Gründe<br />

3. Umgebungsfaktoren 3. Umgebungsfaktoren<br />

Essenssituation wird als<br />

unangenehm empf<strong>und</strong>en<br />

(Geräusche, Gerüche, Nachbarn)<br />

Inadäquate Essenszeiten (Zeitpunkt,<br />

Dauer)<br />

Beziehung zu den<br />

Versorgungspersonen<br />

Andere Gründe<br />

Beziehung zu den<br />

Versorgungspersonen<br />

Wenig einladende Trinkgefäße<br />

Getränke sind nicht erreichbar<br />

Andere Gründe<br />

26


4. Essensangebot 4. Trinkangebot<br />

Unzufriedenheit mit dem Angebot,<br />

Essen schmeckt nicht<br />

Unangemessene Konsistenz<br />

Andere Gründe<br />

5. Gründe für erhöhten Energie- <strong>und</strong><br />

Nährstoffbedarf<br />

Höherer Energiebedarf, z. B. durch<br />

Krankheiten / Symptome wie Fieber,<br />

Infektion, Tumor, offene W<strong>und</strong>e,<br />

psychischen Stress, Blutverlust,<br />

starkes Erbrechen, Durchfälle<br />

Hyperaktivität<br />

Andere Gründe<br />

Beispiele für Ihre <strong>Pflegeplanung</strong>:<br />

Unzufriedenheit über Getränke,<br />

falsches Angebot<br />

Unangemessene Temperatur<br />

Andere Gründe<br />

5. Gründe für erhöhten Flüssigkeitsbedarf<br />

Starkes Schwitzen<br />

Krankheitsbedingter<br />

Flüssigkeitsverlust, z. B. durch<br />

Fieber, Erbrechen, Blutverlust,<br />

anhaltende Durchfälle<br />

Medikamente <strong>zur</strong> Entwässerung,<br />

Abführmittel<br />

Andere Gründe<br />

Beschreiben Sie die angekreuzten Gründe so genau wie möglich. Je genauer Sie das<br />

Problem erfassen, desto einfacher gelingen Ihnen die Zielformulierung <strong>und</strong> die<br />

Maßnahmenbeschreibung.<br />

1. Beispiel: Sie haben unter Punkt 1 „Funktionseinschränkungen in Armen / Händen“<br />

angekreuzt.<br />

Mögliche Pflegeprobleme: Ziele Maßnahmen<br />

Bew. / Pat. kann Gabel<br />

aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />

Gelenksdeformation an der<br />

rechten Hand nicht halten.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Anstrengung<br />

vorzeitiger Abbruch der<br />

Mahlzeiten.<br />

Bew. / Pat. zittert beim Essen,<br />

so dass die Hälfte der Mahlzeit<br />

von der Gabel rutscht.<br />

Selbstständige<br />

regelmäßige<br />

Nahrungsaufnahme<br />

ist gewährleistet.<br />

Individuelle Portion<br />

wird verzehrt.<br />

Tremor ist<br />

verringert.<br />

Spezielles Besteck mit dickerem Griff<br />

einsetzen<br />

Gespräch mit Bew. / Pat. am:<br />

Umtrainieren auf die linke Hand. Bei<br />

Einverständnis bei jeder Mahlzeit<br />

darauf hinweisen. Bei Bedarf<br />

Unterstützung bei der Bewegung.<br />

Hilfe bei der Nahrungsaufnahme<br />

beim Mittagessen, ansonsten: Brot in<br />

große Stücke schneiden, so dass<br />

Bew. / Pat. diese ohne Gabel<br />

haltenkann.<br />

Abklärung des Tremors mit dem Arzt<br />

27


2. Beispiel: Sie haben unter Punkt 1 angekreuzt: „Beherrscht den Essvorgang nicht“. Bei<br />

der Beschreibung stellen Sie fest, dass die Mahlzeit gar nicht als solche erkannt wird.<br />

Möglicherweise ist das Erkennen der Mahlzeit durch die Umgebungsfaktoren erschwert.<br />

Möglicherweise beherrscht Ihr Pflegek<strong>und</strong>e den Essvorgang nicht, weil ihn die<br />

Nahrungskonsistenz (passierte Kost) nicht an Essen erinnert. Hier wird die eigentliche<br />

Maßnahme „passiertes Essen“ zum erschwerenden Pflegeproblem.<br />

Mögliche Pflegeprobleme: Ziele Maßnahmen<br />

Bew. / Pat. behält feste<br />

Nahrungsmittel im M<strong>und</strong>,<br />

beherrscht den Kauvorgang<br />

nicht.<br />

Erkennt gleichzeitig passierte<br />

Kost nicht als Nahrung,<br />

schaufelt sie vom Teller auf<br />

den Tisch.<br />

Störungsfreie <strong>und</strong><br />

selbstständige<br />

Nahrungsaufnahme<br />

Auf weiche Kost achten, nur nicht<br />

knetbare Mahlzeitenkomponenten als<br />

passierte Kost anbieten.<br />

Hand mit Gabel immer wieder zum<br />

M<strong>und</strong> führen.<br />

12. So ist Ihre <strong>Pflegedokumentation</strong> absolut rechtssicher<br />

Fälschungssicher<br />

Alle Einträge werden mit dokumentenechtem Stift (z. B. Kugelschreiber) gemacht.<br />

Überklebungen oder Korrekturen, z. B. mit Tipp-Ex, sind unzulässig.<br />

Irrtümliche Einträge werden waagerecht durchgestrichen, so dass die Lesbarkeit<br />

erhalten bleibt<br />

Der veränderte Eintrag wird als Korrektur gekennzeichnet <strong>und</strong> datiert<br />

Eindeutig<br />

Alle Einträge sind klientenbezogen, knapp <strong>und</strong> präzise<br />

Handlungsanweisungen sind klar <strong>und</strong> verständlich formuliert <strong>und</strong> als solche zu erkennen<br />

Subjektive Bewertungen <strong>und</strong> Interpretationen der Pflegepersonen werden vermieden<br />

Es werden allgemein anerkannte pflegerischmedizinische Fachbegriffe verwendet<br />

Die <strong>Pflegedokumentation</strong> in Stichworten ist ausreichend, wenn die Verständlichkeit<br />

gegeben ist<br />

Nachvollziehbar<br />

Es ist erkennbar, wer welche Maßnahmen geplant <strong>und</strong> wer sie durchgeführt hat.<br />

28


Die Ausführungen sind verständlich <strong>und</strong> lesbar.<br />

Datum <strong>und</strong> ggf. Uhrzeit sind anzugeben.<br />

Der Eintrag erfolgt immer von der die Maßnahme ausführenden oder die Information<br />

aufnehmenden Pflegekraft.<br />

Jeder Eintrag ist mit identifizierbarem Handzeichen gekennzeichnet.<br />

Die Blätter in der Dokumentation sind durch Eintrag des Namens auf jedem Blatt<br />

eindeutig dem jeweiligen Klienten zugeordnet.<br />

Sie sind systematisch geordnet, ggf. nummeriert.<br />

Vollständig<br />

Alle für die Einschätzung der ges<strong>und</strong>heitlichen Situation sowie der medizinischen <strong>und</strong><br />

pflegerischen Versorgung relevanten Informationen sind zu dokumentieren.<br />

Eingeleitete Folgehandlungen bei Auffälligkeiten müssen erfasst <strong>und</strong> im Ergebnis<br />

dokumentiert werden.<br />

Aktuell<br />

Die Einträge erfolgen zeitnah zu dem Geschehen <strong>und</strong> bilden nachvollziehbar die<br />

Chronologie von Ereignissen ab.<br />

Quelle: http://www.ppm-online.org/verlag/artikel-lesen/artikel/pflegedokumentationrechtsgr<strong>und</strong>lagen/<br />

<strong>13</strong>. Pflegeevaluation: Der Boxenstopp für Ihre Pflegeprozesse<br />

Ein Formel 1 begeisterter Azubi erklärte mit vor einiger Zeit: “Wenn sie den Pflegeprozess<br />

mit einem Autorennen vergleichen, wäre die Evaluation sozusagen der Boxenstopp,<br />

währenddessen die <strong>Pflegeplanung</strong> für die nächste R<strong>und</strong>e fit gemacht wird, alle<br />

Stellschrauben nachgezogen <strong>und</strong> aufgetankt für die nächste R<strong>und</strong>e, um Ihren Bewohner<br />

möglichst komfortabel zum nächsten Ziel zu bringen.“ So ganz unrecht hatte er damit nicht.<br />

Um zu Überprüfen, ob eine <strong>Pflegeplanung</strong> noch aktuell ist <strong>und</strong> ob Ihre Mitarbeiter mit Ihren<br />

Bewohnern gemeinsam gesetzte Ziele erreichen konnten, ist eine Auswertung/Evaluation<br />

unerlässlich.<br />

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29


Die Erfolgskontrolle ist Aufgabe der zuständigen Bezugspflegefachkraft<br />

Sie überprüft, ob die geplanten Maßnahmen zum Zielgeführt haben <strong>und</strong> passt die<br />

Pflegplanung ggf. den aktuellen Erfordernissen an. Möglicherweise haben sie auch häufiger<br />

das Gefühl Ihre Mitarbeiter diesen Bestandteil des Pflegeprozesses eher halbherzig<br />

durchführen. Vielleicht kommen Ihnen Eintragungen so oder so ähnlich bekannt vor: „<br />

Bewohner fühlt sich wohl- keine Veränderungen.“ An dieser Stelle endet dann der<br />

Pflegprozess <strong>und</strong> die Realität entfernt sich immer weiter von der <strong>Pflegeplanung</strong>. Machen Sie<br />

Ihren Mitarbeitern deutlich, dass die sorgfältig durchgeführte Evaluation nicht nur lästige<br />

Pflicht ist, sondern hilft ihre eigene Arbeit zu bewerten. Unkonkrete Ziele oder nicht<br />

zielführende Maßnahmen erkennen sie treffsicherer <strong>und</strong> „schleppen“ sie nicht weiter mit. Der<br />

letzte Satz ist unverständlich.<br />

Beispiel: Standardmaßnahmen werden nicht hinterfragt<br />

Eine solche Standardmaßnahme bei Sturzgefahr ist der unreflektierte Hinweis auf<br />

geeignetes Schuhwerk, ohne die Individualität des Bewohners zu berücksichtigen.<br />

Problem: Bewohnerin ist durch kleinschrittigen Gang sturzgefährdet<br />

Ziel: Sturzfreiheit<br />

Maßnahme: (u. a. neben anderen Maßnahmen) auf geeignetes festes Schuhwerk achten<br />

Evaluation:<br />

1. Beim genauen Durchlesen des Pflegeberichtes fällt der Bezugspflegefachkraft auf, dass<br />

die Bewohnerin immer wieder die Schuhe tauscht, weil Ihr die „vernünftigen“ Schuhe nicht<br />

gefallen.<br />

Bei einer eher oberflächlichen Evaluation würde das „geeignete Schuhwerk“ als Maßnahme<br />

bestehen bleiben. Bei einer ernstgemeinten Überprüfung würde die Pflegekraft zunächst<br />

das Problem der Sturzgefahr um den Hang zu schicken Schuhen ergänzen <strong>und</strong><br />

entsprechend die Maßnahmen im Sinne der Bewohnerin einleiten- in diesem Beispiel wäre<br />

das der gemeinsame Einkauf von neuen Schuhen.<br />

2. Das Ziel Sturzfreiheit würde anhand des vorgekommenen Stürze gemessen, d.h. ist die<br />

Bewohnerin im untersuchten Zeitraum 2 x gestürzt, ist das Ziel nicht erreicht. Einsprechend<br />

sollte die Fachkraft ein Ziel formulieren, dessen Erreichung die Bewohnerin schützt <strong>und</strong> mit<br />

dieser <strong>und</strong> ggf. Betreuer/Angehörigen abgesprochen ist<br />

z.B. weitgehende Sturzfreiheit (höchstens 2 x in den nächsten Monaten), Sturzfolgen sind<br />

verringert.<br />

Hinweis: Bei der Überschreitung der genannten Sturzhäufigkeit muss dieses Ziel <strong>und</strong> die<br />

Maßnahmen sofort angeglichen werden, da mit dem 3. Sturz klar ist, dass das Ziel nicht<br />

erreicht wurde <strong>und</strong> die Gefährdung höher ist, als von den beteiligten zuvor als tolerabel<br />

angesehen wurde.<br />

Mit dieser Checkliste führen Ihre Mitarbeiter die Evaluation strukturiert durch<br />

Bei einer gelungenen Evaluation müssen Ihre Mitarbeiter so viele verschiedene Kriterien<br />

berücksichtigen, dass leicht die Gefahr besteht, den Überblick zu verlieren. Mit der folgenden<br />

Checkliste arbeitet die Bezugspflegekraft alle relevanten Kriterien nacheinander zeitsparend<br />

ab.<br />

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30


Muster: Anlage -Checkliste <strong>zur</strong> Evaluation des Pflegeprozesses<br />

Sie haben den Pflegebericht rückwirkend bis zu letzten Evaluation gelesen.<br />

Ihre Kollegen sind über die anstehende Überprüfung der <strong>Pflegeplanung</strong> informiert,<br />

damit diese Gelegenheit haben, Hinweise zu ergänzen.<br />

Sind haben unvorhergesehene Ereignisse oder Komplikationen in der Rückschau<br />

ausgewertet <strong>und</strong> im Pflegeprozess berücksichtigt<br />

(Beispiel: mehrere Atemwegsinfekte in der Vergangenheit. Veränderung der<br />

Pneumonieprophylaxe)<br />

Sie haben relevante Informationen aus dem Pflegbericht in Biographie <strong>und</strong><br />

Informationssammlung übertragen.<br />

Sie haben überprüft, ob alle Formulare noch aktuell n der Dokumentation mit geführt<br />

werden müssen, z.B. W<strong>und</strong>dokumentation, Ernährungsplan, Schmerzerfassung,…<br />

Nach Ihrer Überprüfung ist das Medikamentenblatt aktuell, z.B. nicht mehr benötigte<br />

Bedarfmedikationen oder Behandlungspflegerische Maßnahmen haben Sie vom Arzt<br />

absetzen lassen, korrekte Applikationsformen, Dosierungen,…<br />

Sie haben die eingesetzten Risikoskalen z.B. Sturz, Dekubitus, Ernährung ausgewertet<br />

<strong>und</strong> Ihre Risikoeinschätzung überprüft.<br />

Sie haben Überprüft, ob Ihr Bewohner die benannten Pflegeziele erreicht hat, falls nicht<br />

haben Sie diese mit dem Bewohner gemeinsam abgeändert oder die Maßnahmen<br />

angepasst.<br />

Sie haben Pflegeziele nach den SMART Kriterien ausgerichtet.<br />

Hinweis: S= spezifisch, präzise, genau formuliert, M= messbar, A= angemessen in<br />

Aufwand <strong>und</strong> unter Berücksichtigung der Individualität, R= realistisch, erreichbar, T=<br />

terminiert, d.h. Sie haben einen Zeitpunkt benannt, bis wann das Ziel erreicht sein<br />

soll.(Ausnahme Erhaltungsziele)<br />

Das Evaluationsgespräch fand mit Ihrem Bewohner <strong>und</strong>/oder Betreuer statt.<br />

Sie haben im Berichtsblatt oder vorgesehenen Formular die Evaluation mit den<br />

relevanten Aspekten dokumentiert <strong>und</strong> dargelegt, welche Ziele erreicht wurden <strong>und</strong><br />

welche nicht.<br />

Die haben Kollegen über die Änderungen in der <strong>Pflegeplanung</strong> informiert <strong>und</strong> fachlich<br />

begründete Hinweise berücksichtigt.<br />

Durch den Pflegebericht leisten alle Mitarbeiter einen Beitrag <strong>zur</strong> Erfolgskontrolle<br />

Wenn alles normal nach <strong>Pflegeplanung</strong> verläuft, müssen Ihre Mitarbeiter das nicht im Bericht<br />

aufführen. Entscheidend ist, das sie Abweichungen, Besonderheiten <strong>und</strong> Prozesse<br />

dokumentieren. Die Eintragungen im Pflegebericht beziehen sich hierbei auf veränderte<br />

Probleme, Bedürfnisse <strong>und</strong> Fähigkeiten Ihrer Bewohner.<br />

Ihre Mitarbeiter beschreiben das Befinden Ihres Bewohners im Pflegebericht.<br />

�<br />

31


Beispiele für relevante Eintragungen:<br />

Als Erhaltungsziel ist benannt: Bewohnerin kann sich weiterhin den Oberkörper waschen.<br />

Die Maßnahme: verbale Erinnerung <strong>und</strong> Aufforderung zum selbständigen Waschen des<br />

Oberkörpers<br />

Besonderheiten/Abweichungen vom Pflegeplan:<br />

“Bewohnerin musste wegen des Arzttermins 1 St<strong>und</strong>e früher geweckt werden. Sie schlief<br />

während der Körperpflege immer wieder ein, daher Vollübernahme.“<br />

Beschreibung von Prozessen auf dem Weg <strong>zur</strong> Zielerreichung:<br />

Als Ziel ist benannt: Bewohner läuft bis zum (Datum) eine Strecke von 10 m mit seinem<br />

Rolator in Begleitung ohne Unterstützung<br />

Als Maßnahme wird steht in der <strong>Pflegeplanung</strong>: Woche 1 gehen von 5 m mit Rollator <strong>und</strong><br />

Unterstützung am Arm einer Pflegekraft (PK), 2. PK schiebt Rollstuhl <strong>zur</strong> Sicherung<br />

hinterher. Woche 2 wie 1.Woche, Strecke steigern auf 10, Woche 3 Wie Woche 2, PK hält<br />

den Bewohner nur noch bei Unsicherheiten fest. Woche 4 Wie zuvor, Unterstützung erfolgt<br />

nur noch durch Hinterher schieben des Rollstuhles.<br />

Der zugehörige Prozess muss alle 1-2 Tage berichtet werden:“ Bewohner ging heute<br />

gleichmäßig <strong>und</strong> flüssig, Strecke von 5m wurde deutlich verlängert“, oder „Bewohner<br />

erreichte Strecke von 5 Metern nur mit Mühe, starker Rechtdrall musste immer wieder<br />

ausgeglichen werden.“<br />

Eine sorgfältige Evaluation ist entscheidend für die Qualität Ihrer Pflegeprozesse. Legen sie<br />

daher auf die Erfolgskontrolle eben so viel Wert wie auf die übrigen Schritte im<br />

Pflegeprozess.<br />

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32


Kontakt & Impressum<br />

Sie möchten noch mehr Informationen zum Thema <strong>Pflegedokumentation</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Pflegeplanung</strong> erhalten?<br />

Dann besuchen Sie uns doch auf unsere Website www.ppm-online.org<br />

Autorin:<br />

Brigitte Leicher, Chefredakteurin von „Praxis: Altenpflege“<br />

Copyright:<br />

Vervielfältigungen jeder Art sind nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags<br />

gestattet. Die Aufnahme in Online-Dienste <strong>und</strong> Internet sowie die Vervielfältigung auf<br />

Datenträger dürfen nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Verlags erfolgen.<br />

Haftung:<br />

Die Beiträge <strong>und</strong> Inhalte des Spezialreports „<strong>13</strong> <strong>Arbeitshilfen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Pflegeplanung</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Pflegedokumentation</strong>“ wurden mit Sorgfalt recherchiert. Dennoch wird eine Haftung<br />

ausgeschlossen.<br />

Impressum<br />

Dieser Spezialreport ist ein kostenloser Service des<br />

PPM PRO PflegeManagement Verlag<br />

Theodor-Heuss-Strasse2-4<br />

53177 Bonn<br />

Der Verlag PRO PflegeManagement ist ein Unternehmensbereich der VNR Verlag für<br />

die Deutsche Wirtschaft AG.<br />

Großk<strong>und</strong>enpostleitzahl: D-53095 Bonn<br />

USt.-ID: DE 812639372Amtsgericht Bonn, HRB 8165<br />

Vorstand:Helmut Graf<br />

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