GWH- Pflegekonzept
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<strong>Pflegekonzept</strong><br />
für das Wohn-u. Pflegestift Gottlob-Weißer-Haus<br />
1. DER TRÄGER:<br />
Evangelisches Diakoniewerk Schwäbisch Hall e.V.<br />
Das DIAK – die Kurzfassung für „Evangelisches Diakoniewerk Schwäbisch Hall<br />
e.V.“ - ist ein diakonisches Dienstleistungszentrum für kranke, behinderte und alte<br />
Menschen.<br />
In den Wohn- und Pflegestiften finden alte Menschen ein würdevolles Zuhause<br />
Das Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall gGmbH ist ein Haus der Zentralversorgung<br />
und akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Heidelberg.<br />
Das Behindertenzentrum Schöneck und Vellberg bietet Erwachsenen mit geistiger<br />
und mehrfacher Behinderung Heimat.<br />
Diakonie ambulant: Viele Haller Schwestern und Pfleger arbeiten in Diakonie-<br />
Sozialstationen in der ambulanten Kranken- und Altenpflege.<br />
Ausbildungsstätten: Das DIAK ist Aus,- Fort- und Weiterbildungszentrum für<br />
verschiedene Berufe.<br />
Im DIAK lebt Hoffnung<br />
Hoffnung – das Schlüsselwort für die Gründung des Diak 1886.<br />
Es war der Leitgedanke für die Diakonissen, die das Werk aufgebaut haben. Mit<br />
ihrem Dienst gaben sie die Antwort auf die Herausforderung der Zeit.<br />
Der Auftrag geht weiter.<br />
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für das Wohn-u. Pflegestift Gottlob-Weißer-Haus<br />
2 .DAS LEITBILD DER WOHN- UND PFLEGESTIFTE<br />
In den Wohn – und Pflegestiften finden alte Menschen ein<br />
würdevolles Zuhause<br />
Die Würde des Menschen und seine Individualität stehen bei allen betreuenden<br />
und pflegerischen Handlungen im Vordergrund.<br />
Unsere Arbeit orientiert sich am einzelnen Menschen, seiner Biographie, seinen<br />
Wertvorstellungen, Gewohnheiten und Gebräuchen, seinen Bedürfnissen, die wir<br />
erkennen und respektieren wollen.<br />
Erhaltung und Wiederherstellung der Eigenständigkeit und die Förderung der<br />
Selbständigkeit ist Weg und Ziel unserer Arbeit.<br />
Freunde, Verwandte und ehrenamtliche Helfer werden in die Begleitung mit<br />
einbezogen.<br />
Altwerden bedeutet oft auch Behinderung, Leid und Konfrontation mit Sterben, Tod<br />
und Trauer. Begleitung, Anteilnahme und Seelsorge ist uns wichtig.<br />
Die Grundlage unseres Handelns ist das christliche Menschenbild.<br />
Wir schätzen die Persönlichkeit und fachliche Qualifikation unserer Mitarbeiter und<br />
fördern ihre Entfaltung an ihrem Arbeitsplatz. Durch Fort- und Weiterbildung wollen<br />
wir die Motivation des einzelnen Mitarbeiters unterstützen und fördern.<br />
Partnerschaftlicher und kommunikativer Umgang miteinander ist für unsere Arbeit<br />
unumgänglich. Nur so kann vertrauensvolle Zusammenarbeit und<br />
gesamtverantwortliches Denken und Handeln jedes einzelnen Mitarbeiters erwartet<br />
werden.<br />
„Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird´s wohl<br />
machen.“ Die Bibel<br />
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3. Beschreibung des Gottlob-Weißer-Hauses<br />
3.1. Geschichte des Gottlob-Weißer-Hauses<br />
Unter Pfarrer Gottlob Weißer wurde das Gottlob-Weißer-Haus 1912 als<br />
„Schwachsinnigenheim“ erbaut.<br />
In der Zeit des Nazi-Regimes fanden bis zu 500 Frauen und Kinder Aufnahme in<br />
diesem Haus.<br />
Im Jahr 1940 erfuhr die Behindertenarbeit einen dramatischen Einschnitt als, im<br />
Rahmen des Euthanasieprogramms, das Gottlob-Weißer-Haus beschlagnahmt wurde.<br />
Umsiedler aus dem Osten bewohnten bis 1942 das beschlagnahmte Haus. 1942 –<br />
1945 war das Gottlob- Weißer- Haus nationalsozialistische Lehrerbildungsanstalt und<br />
Kriegslazarett.<br />
Danach war es französische und amerikanische Kaserne.<br />
Nach der Rückgabe des Gebäudes, 1946, wurde es als Tuberkuloseklinik eingerichtet.<br />
1975 zog die Infektionsabteilung ein.<br />
1980 wurde die Einrichtung in das Wohn- und Pflegestift umgewandelt.<br />
2004 – 2005 wurden Brandschutzmaßnahmen und Renovierungsarbeiten<br />
durchgeführt.<br />
3.2. Lage<br />
Das Gottlob-Weisser-Haus ist ein denkmalgeschütztes Gebäude auf dem Gelände des<br />
Ev. Diakoniewerkes Schwäbisch Hall. Das Haus ist von altem Baumbestand umgeben.<br />
Die Umgebung des Hauses ist verkehrsberuhigt und bietet den Bewohnern einen leicht<br />
begehbaren Aufenthalt in der Natur an.<br />
Parkplätze (Parkhaus mit ca. 600 Plätzen) und die Anbindung an das öffentliche<br />
Verkehrsnetz (Bus) sind in erreichbarer Nähe.<br />
Das Haus bietet 133 Plätze an. Ein teilstationäres Angebot bietet die Tagespflege mit<br />
12 Plätzen. Die Räumlichkeiten befinden sich im ebenerdigen Bereich.<br />
Durch einen separaten Eingang sind die Räume der Tagespflege direkt und barrierefrei<br />
erreichbar.<br />
3.3. Ausstattung<br />
Das Gottlob-Weißer-Haus ist unterteilt in 5 Wohn- u. Pflegegruppen, in denen<br />
zwischen 23 und 32 Bewohner eine wohnliche Atmosphäre vorfinden.<br />
In 2 Wohngruppen besteht die Möglichkeit ein 2-Zimmer Appartement anzumieten.<br />
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Eine Wohngruppe ist spezialisiert auf die Pflege -u.Betreuung an Demenz erkrankten<br />
Menschen.<br />
Das Gottlob-Weißer-Haus bietet Ein-u. Zweibettzimmer wahlweise mit und ohne<br />
Nasszelle an.<br />
Die Zimmer sind voll möbliert und mit Telefon- und Kabelanschluss und Notrufanlage<br />
ausgestattet.<br />
Ungeachtet der Ausstattung besteht grundsätzlich die Möglichkeit das Zimmer mit<br />
kleinen, eigenen Möbeln nach individueller Beratung zu ergänzen.<br />
Dies dient dem persönlichen Wohlbefinden und erleichtert das Einleben.<br />
Pflegebäder, Wohnzimmer und Aufenthaltszonen ergänzen das räumliche Angebot in<br />
den einzelnen Wohngruppen. Für das Tagesgeschäft stehen in allen Stockwerken<br />
verschiedene Nebenräume zur Verfügung.<br />
Gemeinschaftlich nutzbare Räume sind im 1. Stock der Kirchsaal mit Bibliothek, im<br />
Erdgeschoss ein Mehrzweckraum und im Untergeschoss liegt der Gymnastikraum.<br />
4. Pflegemodell<br />
Bei der Planung und Umsetzung der Pflege ist uns eine ganzheitliche Sicht und<br />
Ressourcenorientierung wichtig.<br />
Wir orientieren uns an dem Pflegemodell Monika Krohwinkel.<br />
Eine Beschreibung dieses Modells finden Sie im Anhang<br />
4.1. Pflegeverständnis<br />
Im Leitbild des Evang. Diakoniewerkes (siehe 4. Leitbild Altenhilfe) heißt<br />
es:<br />
„Im Diak steht der Mensch im Mittelpunkt. Jeder Mensch ist Ebenbild<br />
Gottes und hat ein uneingeschränktes Recht auf Leben und<br />
Zuwendung. So orientiert sich die Arbeit am Grundsatz der christlichen<br />
Nächstenliebe“.<br />
Alle MitarbeiterInnen sind verpflichtet, ihr Pflegehandeln an diesen Maßgaben<br />
auszurichten. Um eine möglichst hohe Lebensqualität und Selbstständigkeit für die<br />
HeimbewohnerInnen zu erzielen, arbeiten wir nach den Grundlagen der<br />
ganzheitlichen und aktivierenden Pflege.<br />
„Ganzheitlich“ bedeutet für uns, den Menschen mit der Vielfalt seiner Eigenschaften<br />
seiner Vorlieben, Eigenheiten und Gewohnheiten, seiner Fähigkeiten und Defizite ernst<br />
zu nehmen, seine individuelle Lebensgeschichte zu berücksichtigen und seine Würde<br />
zu achten.<br />
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Mit der Umsetzung der Bezugspflege (s.Tätigkeitsbeschreibung Bezugspflegekraft)<br />
stellen wir jedem Heimbewohner und seinen Angehörigen einen Hauptansprechpartner<br />
zur Verfügung.<br />
Wir verpflichten uns, unsere BewohnerInnen und Tagespflegegäste mit Respekt und<br />
Würde zu behandeln, ihnen eine selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen und<br />
ihre Lebensgeschichte und Gewohnheiten zu berücksichtigen.<br />
4.1.1. Methoden<br />
4.1.1.1.Gefühlsorientierte Begleitung<br />
Mit der Methode und Arbeitshaltung der Emotionalen Kommunikation, einer<br />
Weiterentwicklung der Validation (nach Richard), geht es darum, den Menschen so<br />
anzunehmen, wie er ist, ihn in seiner eigenen Realität zu belassen und dort<br />
wertschätzend zu begleiten. Die Pflegekräfte fühlen sich mit Empathie in die „Zeit- und<br />
Erlebenswelt“ der BewohnerInnen ein.<br />
4.1.1.2. Basale Stimulation<br />
Die Methode der basalen Stimulation kann bei Grundpflegetätigkeiten wie bei der<br />
Ganzkörperwaschung, bei Einreibungen oder bei Verabreichung von Mahlzeiten,<br />
aber auch als geplante Einzelmaßnahme gezielt angewendet werden.<br />
Durch basale Stimulation werden alle Sinne gezielt angesprochen und aktiviert:<br />
1. Lagewahrnehmung (z.B. durch Veränderung der Position des Kopfteils des<br />
Bettes, durch passives Bewegen)<br />
2. Die Hautwahrnehmung (z.B. durch Einreibungen, Massagen, Waschungen)<br />
3. Riechen, Schmecken (z.B. durch aromatische Öle, dazu sind Kenntnisse der<br />
Aromatherapie von Vorteil)<br />
4. Hören (z.B. werden vertraute Geräusche von früher zu Gehör gebracht, z.B.<br />
Musik und Volkslieder)<br />
5. Sehen (z.B. Arbeiten mit Bildern, Farben, Beleuchtung)<br />
Für die Auswahl geeigneter Sinnenreize wird auf biografische Daten der<br />
BewohnerInnen zurückgegriffen<br />
4.1.1.3. Biografiearbeit<br />
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Wir beachten die biografischen Daten der BewohnerInnen. Im Biografiebogen halten<br />
wir wichtige Ereignisse fest und machen Lebenserinnerungen immer wieder zum<br />
Gesprächsthema. Einzel- und Gruppenaktivitäten werden auf der Basis früherer<br />
Gewohnheiten und Vorlieben ausgewählt. Durch Kenntnis der Biografie erhalten wir<br />
ein vollständigeres Bild der Persönlichkeit. Verständnis und Akzeptanz für verschiedene<br />
Verhaltensweisen wird ermöglicht.<br />
4.1.1.4. Kinästhetik<br />
Kinästhetik ist eine Bewegungsform der Interaktion. Die BewohnerInnen werden in<br />
seinen / ihren Fähigkeiten wahrgenommen und in ihren Bewegungen unterstützt. Die<br />
Pflegeperson macht sich automatisierte Bewegungsabläufe bewusst und gleicht nur<br />
Defizite aus. Die BewohnerInnen behält seine Verantwortung für sich. Sie werden in<br />
ihrer Selbstständigkeit unterstützt. Diese Methode ermöglicht den Beteiligten eine<br />
kräfteschonende Arbeitsweise.<br />
4.2. Angehörige/Umfeld<br />
Angehörige oder enge Bezugspersonen von BewohnerInnen sind Experten in Bezug<br />
auf Biografie und Lebensgewohnheiten der BewohnerInnen.<br />
Eine enge Zusammenarbeit zwischen den Pflegekräften, BewohnerInnenn und ihren<br />
Bezugspersonen gehört zum Selbstverständnis unserer täglichen Arbeit.<br />
Besuche sind zu jeder Zeit möglich. Ein Konzept zur Einbindung der Angehörigen liegt<br />
vor.<br />
4.3. Ehrenamtliche Mitarbeiter<br />
Die Gewinnung von ehrenamtlichen Mitarbeitern ermöglicht eine Erweiterung des<br />
Angebotsspektrums mit Öffnung des Hauses nach außen. Ehrenamtliche sind ein<br />
Bindeglied zwischen Gemeinde und Einrichtung. Ihre Aufgaben liegen vorwiegend im<br />
psycho-sozialen Bereich. Eine fachlich qualifizierte Begleitung der Ehrenamtlichen und<br />
regelmäßige Schulungen und Fortbildungen werden angeboten.<br />
5. Allgemeine Angebote<br />
5.1. Kultur<br />
Jahreszeitliche Feste sowie ein regelmäßiges Kulturprogramm wie Musik- u.<br />
Theateraufführungen ermöglichen den Heimbewohnern Kontakte innerhalb und<br />
außerhalb des Hauses. Die alljährlichen Flohmärkte im Sommer und Herbst tragen mit<br />
ihrem Erlös zur Finanzierung dieser Veranstaltungen bei.<br />
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Durch Singen und Musizieren setzen wir einen positiven Akzent im Alltag unserer<br />
Heimbewohner. Musik wird unabhängig von körperlichen und geistigen<br />
Einschränkungen erlebt, schafft Ausdrucks- und Kommunikationsmöglichkeiten auf<br />
nonverbaler Ebene und ist somit ein wichtiger Beitrag zur Betreuung und Förderung.<br />
5.2. Seelsorge<br />
Zu regelmäßigen Gottesdiensten und Bibelstunden wird eingeladen.<br />
Die Begleitung im letzten Lebensabschnitt ist uns wichtig; besonderes Augenmerk<br />
richtet sich auf die Sterbebegleitung.<br />
Eine Aussegnung der Verstorbenen findet auf Wunsch der Bewohner oder<br />
Angehörigen durch die Mitarbeiter oder einen Seelsorger statt. Der Kontakt zu den<br />
Seelsorgern wird durch die Mitarbeiter vermittelt.<br />
5.3.Biografisches Arbeiten:<br />
Zur Unterstützung der Biografiearbeit gestalten wir alle Wohngruppen mit<br />
Einrichtungsgegenständen der erlebten Vergangenheit der BewohnerInnen.<br />
Entsprechende Dekorationen wirken unterstützend.<br />
Im Erinnerungszimmers wird Bewohnern und Mitarbeitern die Möglichkeit zur<br />
intensiven Erinnerungspflege angeboten.<br />
Es stehen Gebrauchsgegenstände aus der Zeit zur Verfügung, in der BewohnerInnen<br />
ihr Leben aktiv gestalteten. Diese Gegenstände und Einrichtungen erleichtern den<br />
Einstieg in Gespräche und fördern die Kommunikation erleichtern.<br />
Unterstützend sind auch hier ehrenamtliche Mitarbeiter tätig, die regelmäßig und<br />
zuverlässig den MitarbeiterInnen zur Seite stehen.<br />
Für die Arbeit im Erinnerungszimmer liegt eine Handreichung und der Standard<br />
„Erinnerungszimmer“ vor.<br />
5.4. Gymnastik<br />
Um die Mobilität zu fördern und zu erhalten, wird eine seniorengerechte Gymnastik<br />
angeboten. Auf den Bereich der Sturzprophylaxe wird besonderen Wert gelegt.<br />
Verordnete Einzeltherapie wird vermittelt und unterstützt.<br />
5.5. Tagesgruppe<br />
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In der Tagesgruppe wird BewohnerInnen die Möglichkeit gegeben, früher erworbene<br />
und praktizierte Fähigkeiten auszuüben oder wieder zu erlangen.<br />
Die Biografie gibt uns wichtige Hinweise auf das frühere Arbeitsleben und Hobbys der<br />
BewohnerInnen.<br />
Die dort erworbenen Fähigkeiten dienen als Grundlage der Aktivierung durch ein<br />
abwechselungsreiches Wochenprogramm. Die Teilnahme an dem Angebot der<br />
Tagesgruppe strukturiert den Tag und gibt zeitliche Orientierung. Unter den Bewohnern<br />
werden soziale Kontakte gefördert.<br />
Die Tagesgruppe wird von einer geronto-psychiatrischen Fachkraft geleitet.<br />
Für die Tagesgruppe der Dementenwohngruppe im Gottlob-Weißer-Haus besteht ein<br />
gesondertes Konzept.<br />
6. Begleitung demenziell erkrankter Menschen<br />
Mit einem verbindlichen Betreuungskonzept wird den besonderen Anforderungen in<br />
der Betreuung demenziell erkrankter BewohnerInnen Rechnung getragen. Die<br />
Mitarbeiter werden in diesem Bereich durch kontinuierliche Fortbildungen geschult.<br />
Durch die Gestaltung der baulichen Gegebenheiten wird ein Umfeld geschaffen das<br />
ein hohes Maß an Sicherheit und Geborgenheit vermittelt.<br />
6.1. Spezielle Methoden<br />
6.1.1. Milieutherapie<br />
Ziel der Milieutherapie ist es, eine Wohnwelt für dementiell erkrankte Menschen zu<br />
schaffen, die ihnen Geborgenheit, Sicherheit und Anregung bietet, ohne sie zu<br />
überfordern.<br />
Besonderen Wert legen wir auf angemessene Beleuchtung, überschaubare Anordnung<br />
der Räume und Orientierungshilfen. Die räumliche Umgebung wird stressfrei und<br />
gefahrenfrei gestaltet. Die Mitarbeiter integrieren Methoden der emotionale<br />
Kommunikation und basalen Stimulation in die tägliche Pflege und Betreuung.<br />
6.1.2. Räumliche Ausstattung<br />
Die BewohnerInnen werden darin unterstützt ihre Zimmer mit persönlichen<br />
Gegenständen und kleinen Möbelstücken auszustatten. Pflegebett, Nachtschränkchen<br />
und Kleiderschrank wird von der Einrichtung gestellt.<br />
In den Gemeinschaftsräumen legen wir Wert auf einen wohnlichen Charakter der<br />
Ausstattung.<br />
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Eine schattenfreie Beleuchtung, ein kontrastarmer Fußbodenbelag, warme Farben und<br />
eine leicht zu bedienende Rufanlage in allen Räumen vermitteln Sicherheit und<br />
Orientierung.<br />
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7. Aufbauorganisation (s. Organigramm)<br />
8. Ablauforganisation:<br />
Alle Bereiche arbeiten nach dem Dienstplan (s. Standard Dienstplangestaltung und<br />
Arbeitzeiten) im 3- Schichtbetrieb, Hauswirtschaft im 2- Schichtbetrieb.<br />
Für die Organisation der Arbeit auf den Wohngruppen stehen Plantafeln zur<br />
Verfügung.<br />
Alle Verantwortungen und Tätigkeiten sind in den Stellen- bzw.<br />
Tätigkeitsbeschreibungen festgelegt.<br />
Für die Hauswirtschaft ist eine eigene Konzeption in Planung.<br />
9. Leistungen aller Bereiche<br />
Die Regel- und Zusatzleistungen sind dem Heimvertrag zu entnehmen.<br />
Die hauswirtschaftlichen Leistungen sind detailliert im Handbuch Hauswirtschaft<br />
hinterlegt.<br />
10. Zusammenarbeit mit externen Partnern<br />
Für die BewohnerInnen besteht freie Arztwahl, die ärztliche und therapeutische<br />
Betreuung wird durch Kooperation mit niedergelassenen Haus- u. Fachärzten,<br />
Therapeuten und Krankenhäusern sichergestellt.<br />
Serviceangebote wie Frisör- u. Fußpflege werden vermittelt.<br />
11. Mitwirkung am Heimgeschehen<br />
Die Beteiligung und Mitwirkung am Heimgeschehen wird durch die Einrichtung<br />
unterstützt und gefördert. Die Forderungen des HeimG § 5 und die<br />
Heimmitwirkungsverordnung werden durch Wahl eines Heimbeirates oder<br />
Angehörigenbeirates erfüllt.<br />
12. Qualitätsmanagement<br />
Das Qualitätsmanagement wird gemäß dem Pflegequalitätssicherungsgesetz und der<br />
weiteren gültigen Gesetze für die Altenpflege betrieben.<br />
Wir arbeiten nach der Maßgabe des Bundesrahmenhandbuches Diakonie- Siegel<br />
Pflege.<br />
Mit dem Einsatz fachlich geeigneter Personen, einer angemessenen Fort-<br />
Weiterbildung und Mitarbeiterfördergesprächen werden die Forderungen an die<br />
Strukturqualität erfüllt.<br />
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Zur Erfüllung der Prozessqualität liegen Stellenbeschreibungen, Standards und<br />
spezielle Konzeptionen und Leistungsbeschreibungen vor.<br />
In der Einrichtung ist ein Qualitätszirkel für Pflege und Hauswirtschaft installiert, der<br />
sich regelmäßig trifft. Die Pflegefachkräfte arbeiten im Fachkräftezirkel an speziellen<br />
Pflegethemen.<br />
Für die Kommunikation gibt es einen Besprechungsplan, alle Ergebnisse werden in<br />
Protokollen den entsprechenden Mitarbeitern zugänglich gemacht.<br />
Alle wesentlichen Prozesse sind standardisiert. z.B. Einarbeitung neuer Mitarbeiter,<br />
Heimaufnahme, Beschwerdenmanagement, Versorgung Verstorbener...<br />
Die Überprüfung der Ergebnisqualität wird mittels internen Audits, Stichproben und<br />
Pflegevisiten durchgeführt und ausgewertet.<br />
Jährliche Zielvereinbarungen sind unsere Selbstverpflichtung.<br />
Alle Maßnahmen dienen der Erfüllung des diakonischen Auftrags.<br />
Dieses <strong>Pflegekonzept</strong> ist anerkannt und freigegeben:<br />
_______________________________ _______________________________<br />
Datum Unterschrift Oberin Datum Unterschrift Hausleitung<br />
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Anhang: Das Pflegemodell nach Monika Krohwinkel:<br />
Wir orientieren uns mit unserer Arbeit am Pflegemodell nach Monika Krohwinkel. Sie<br />
teilt ihr Pflegemodell nach „Aktivitäten und existentiellen Erfahrungen des täglichen<br />
Lebens“ in 13 Teilbereiche ein:<br />
1. Kommunizieren:<br />
Wir fördern die Kontakte zwischen HeimbewohnerInnen und Mitarbeitern,<br />
und den HeimbewohnerInnen untereinander durch verschiedene Angebote (s.<br />
allgem. u. spezielle Angebote)<br />
Wir achten auf funktionsfähige Hilfsmittel ( Brille, Hörgeräte, Rollstühle etc...)<br />
Zur Erleichterung der Kommunikation mit den HeimbewohnerInnen tragen alle<br />
Mitarbeiter Namensschilder an der Kleidung.<br />
2. Sich bewegen:<br />
Es gilt der Grundsatz einer aktivierenden und ressourcenorientierten Pflege,<br />
d.h.:<br />
vorhandene Fähigkeiten erhalten und fördern nach den individuellen<br />
Möglichkeiten der einzelnen HeimbewohnerIn<br />
Prophylaktische Maßnahmen z.B. regelmäßiger Lagewechsel zur Vermeidung<br />
von Dekubiti gehören zum pflegerischen Standard.<br />
3. Vitale Funktionen des Lebens aufrechterhalten:<br />
Fachkräfte erkennen Risiken und leiten entsprechende Maßnahmen zur<br />
Erhaltung der vitalen Funktionen ein, z.B. durch ressourcenorientierte<br />
Mobilisation.<br />
4. Sich pflegen:<br />
Individuelle Körperpflege wird unterstützt oder, wo nötig, teilweise oder ganz<br />
durchgeführt. Dabei achten wir auch die Wünsche und seitherigen<br />
Gewohnheiten, wie das Tragen von Schmuck, Friseurbesuch, Fußpflege usw.<br />
5. Essen und Trinken:<br />
Individuelle Bedürfnisse und Gewohnheiten werden berücksichtigt. Mit<br />
verschiedenen Sonderkostformen und Diätangeboten bieten wir eine<br />
angemessene und ausgewogene Ernährung.<br />
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Ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Getränkeangebot unterstützt die<br />
ausreichende Flüssigkeitszufuhr<br />
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6. Ausscheiden:<br />
Kontinenz und Toilettentraining ist ein wichtiger Bestandteil der Pflege und<br />
Betreuung.<br />
Die Mitarbeiter wahren die Intimsphäre.<br />
Bei Inkontinenz kommen entsprechende Hilfsmittel zum Einsatz.<br />
Ausscheidungsprobleme werden abgeklärt.<br />
7. Sich kleiden:<br />
Kleidung ist Ausdruck der besonderen Persönlichkeit eines Menschen. Darum<br />
hat der persönliche Kleidungswunsch Vorrang.<br />
HeimbewohnerInnen werden, soweit notwendig, beim An – und Auskleiden<br />
unterstützt, wenn möglich, wird ein Anziehtraining durchgeführt.<br />
Die Mitarbeiter achten auf intakte und gepflegte Kleidung.<br />
8. Ruhen und Schlafen:<br />
Die unterschiedlichen Schlaf – und Ruhebedürfnisse werden im Tagesablauf<br />
berücksichtigt.<br />
Frühaufstehen oder Ausschlafen ist in Absprache mit den Pflegekräften<br />
grundsätzlich möglich.<br />
Mit Angeboten am Abend bieten wir Zerstreuung und Entspannung für eine<br />
erholsame Nachtruhe. Die Mitarbeiter im Nachtdienst sorgen für Sicherheit und<br />
eine ruhige Atmosphäre. Die notwendigen Pflegeleistungen werden laut<br />
Pflegeplanung durchgeführt. Bei Ein / Durchschlafproblemen wird nach<br />
alternativen Möglichkeiten gesucht.<br />
9. Sich beschäftigen:<br />
Zur Gestaltung des Tages unterstützen die Mitarbeiter und ehrenamtlichen<br />
Helfer ein reiches und an der Biographie angepasstes Beschäftigungsangebot.<br />
Besonderer Wert wird auf natürliche Beschäftigungen gelegt ( Gedächtnis<br />
unterstützende Maßnahmen, hauswirtschaftliche Tätigkeiten, je nach<br />
Biographie)<br />
Für demenziell erkrankte HeimbewohnerInnen gibt es ein spezielles Angebot,<br />
siehe Dementenkonzept.<br />
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10. Sich als Mann oder Frau fühlen und verhalten:<br />
Sexualität wird als Ausdruck der Lebensfreude und gute Schöpfergabe Gottes<br />
bejaht. Jeder Bewohner wird als Mensch mit sexuellen Bedürfnissen gesehen.<br />
Darum werden sexuelle Beziehungen der BewohnerInnen nicht verhindert.<br />
Mitarbeiter achten das Schamgefühl und wahren die Intimsphäre.<br />
Voraussetzung ist ein guter Umgang mit Nähe und Distanz. Mitarbeiter<br />
schützen sich selbst und die Bewohner vor sexuellen Übergriffen.<br />
11. Für eine sichere und fördernde Umgebung sorgen:<br />
Durch hygienisches Arbeiten und das Tragen von Schutzkleidung bei<br />
bestimmten Tätigkeiten schützen wir Bewohner vor Infektionen.<br />
Beachtung der HACCP bei der Speisenversorgung ist gewährleistet.<br />
Zur Orientierung innerhalb der Einrichtung dient ein entsprechendes<br />
Farbkonzept und die Beschilderung der Wege und Räume.<br />
Alle Flure sind mit Handläufen ausgestattet. Die Einrichtungen bieten alle<br />
notwendigen Sicherheitssysteme.<br />
Für demenziell Erkrankte gelten besondere Sicherheitsbedürfnisse, siehe<br />
Dementenkonzept.<br />
12. Soziale Bereiche des Lebens sichern:<br />
Durch kulturelle Veranstaltungen versuchen wir die sozialen Kontakte zur<br />
Nachbarschaft und Umgebung aufrecht zu erhalten und die Integration in die<br />
Einrichtung zu fördern.<br />
Angehörige, Freunde und Bekannte werden in die Begleitung und Pflege mit<br />
einbezogen. Sie sind wichtige Partner für die Mitarbeiter und sind im<br />
Angehörigenbeirat vertreten.<br />
In der Einrichtung bestehen verschiedene Möglichkeiten zum geselligen<br />
Beisammen sein.<br />
13. Mit existentiellen Erfahrungen des Lebens umgehen:<br />
Erfahrungen des Lebens wie Freude, Lebensmut, Zuversicht , Wohlbefinden,<br />
Lebensqualität, Religiosität, aber auch Angst, Sorge, Isolation und Ungewissheit<br />
sind existentielle Erfahrungen.<br />
Der individuelle Umgang mit den HeimbewohnerInnen wird durch das Wissen<br />
um diese Erfahrungen geprägt.<br />
Biografie orientierte Pflege und Betreuung sowie das Erhalten von Erinnerungen<br />
unterstützen ein zufriedenes Leben.<br />
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Eine am Evangelium orientierte Seelsorge und intensive Begleitung im letzten<br />
Lebensabschnitt sind wesentlicher Teil der Betreuung.<br />
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