Soul of Street - Das Streetfotografie Magazin # 08
In dieser Ausgabe: Farbiges Gedankenspiel Farbe in der Streetfotografie Interview: Martin U Waltz 5 Fragen an: Jan Wenzel Photowalk Cologne: Thema Rot Vorgestellt: Christopher Reuter Farbenjagd: Boris Thaser Kollektive aus der Streetfotografie: THE STREET COLLECTIVE
In dieser Ausgabe:
Farbiges Gedankenspiel
Farbe in der Streetfotografie
Interview: Martin U Waltz
5 Fragen an: Jan Wenzel
Photowalk Cologne: Thema Rot
Vorgestellt: Christopher Reuter
Farbenjagd: Boris Thaser
Kollektive aus der Streetfotografie:
THE STREET COLLECTIVE
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Interview:<br />
Martin U. Waltz<br />
Martin U. Waltz ist ein international anerkannter und ausgezeichneter<br />
Berliner Fotograf. Er ist Partner bei Die Marketinghelfer – die digitale<br />
Marketingagentur in Berlin und Gründungsmitglied des berlin1020 Straßenfotografie-Kollektivs.<br />
Seine Vision: Martin ist ein aufmerksamer Beobachter der Dynamik, der Fragilität<br />
und der Vergänglichkeit im urbanen Raum. In seiner Straßenfotografie arbeitet er<br />
den Gegensatz zwischen der fluiden, verletzlichen menschlichen Form und der harten<br />
Kontur der Stadt heraus. Martin arbeitet mit klaren geometrischen Kompositionen,<br />
dennoch sieht er seine Arbeiten als poetisch und traumhaft an.<br />
<strong>Soul</strong> <strong>of</strong> <strong>Street</strong>: Martin, Du lebst und arbeitest<br />
in Berlin und demnach ist Berlin<br />
auch Dein, – nennen wir es mal – „Jagdgebiet“,<br />
für Deine <strong>Street</strong>fotografie. Jetzt<br />
lässt es sich in einer Großstadt wie Berlin<br />
natürlich leichter fotografieren als in<br />
einem 500-Seelen Dorf. Wie gehst Du<br />
vor, wenn Du rausgehst, um zu fotografieren?<br />
Hast Du ein Projekt im Kopf, oder<br />
ein Thema, oder lässt Du Dich meist einfach<br />
nur treiben?<br />
Martin U. Waltz: Berlin ist sicher eine<br />
große und abwechslungsreiche Stadt mit<br />
vielen Motiven. Und davon pr<strong>of</strong>itiere ich<br />
natürlich. Ich arbeite nicht selten in Projekten.<br />
Meistens gehe ich los und lasse<br />
alles auf mich zukommen. Der Ort bestimmt<br />
<strong>of</strong>t die Bilder, wenn ich zum Mauerpark<br />
am Sonntag gehe, bekomme ich<br />
eine bestimmte Art Bilder.<br />
Daraus ist dann über mehrere Jahre die<br />
Serie „Die Schaukel im Mauerpark“ entstanden.<br />
Wenn ich zum Holocaust Mahnmal<br />
gehe, dann entstehen dort ganz<br />
andere Bilder. Auch zum Holocaust<br />
Mahnmal gibt es eine Serie von mir, die<br />
über viele Jahre entstanden ist.<br />
Gleiches gilt für Wetter und Jahreszeit.<br />
Berlin im Sommer ist anders als Berlin<br />
im Winter. Die Stimmung in der Stadt<br />
verändert sich komplett.<br />
Und Regenbilder haben eine andere Atmosphäre<br />
als Bilder bei Sonnenschein.<br />
Wenn ich auf ein Event wie den Christopher<br />
<strong>Street</strong> Day gehe, dann bestimmt<br />
das Event an sich natürlich die Bilder.<br />
Wenn ich auf die Straße gehe, nehme ich<br />
letztendlich das, was kommt. Je mehr ich<br />
von dem, was ich fotografieren möchte,<br />
ein Konzept und eine Idee habe, umso<br />
schlechter läuft es. Umgekehrt funktioniert<br />
das Fotografieren am besten, wenn<br />
ich für alles <strong>of</strong>fen bin, was sich anbietet.<br />
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