VW
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„Durch die harmonische Formgebung der Karosserie, die alle Kanten und<br />
Ecken vermeidet, wird die zum Waschen benötigte Zeit auf ein Minimum<br />
herabgesetzt.“
aus Stahl!“, betonte der Prospekt. Mit Kunststoff<br />
experimentierte DKW wegen des Stahlmangels.<br />
Schilder für DAF-Werkstätten beweisen als<br />
Museumsstücke eine Planung, Lehrgänge für<br />
Mechaniker stoppte der Krieg. Die Arbeit konnte nicht<br />
verschenkt werden, das Volk machte sich Gedanken<br />
über das Kostenrisiko. Beim Wochenmagazin „Motor<br />
und Sport“ häufte sich die Post stoßweise, großenteils<br />
mit Bedenken. Zum Beispiel fragte ein Lehrer, ob<br />
angesichts des kommenden Volkswagens „der Kauf<br />
eines gegenwärtig angebotenen Typs noch lohnen<br />
würde, weil man dann mit dem höheren Preis, der<br />
höheren Versicherungsprämie und dem größeren<br />
Kraftstoffverbrauch höhere Betriebskosten haben<br />
würde“. Gerüchte wollten von verbilligtem Benzin für<br />
den Volkswagen wissen. Der Lehrer mit 250 Mark<br />
Monatsgehalt überlegte, zunächst einen billigen<br />
Gebrauchtwagen zu kaufen und auf die Lieferung des<br />
KdF-Wagens zu warten. Überall herrsche große<br />
Ratlosigkeit, wurde beklagt; nicht einmal die<br />
Kraftfahrzeughändler könnten den gewünschten<br />
Aufschluss geben. Die Frage lag nah, ob die Industrie<br />
ihre Preise herabsetzen würde, so dass man auf jeden<br />
Fall mit dem Autokauf warten sollte.<br />
Ein Betriebskostenvoranschlag in „Motor und Sport“<br />
ging von 10.000 km im Jahr aus. Eine Garage galt<br />
bisher als selbstverständlich, Monatsmiete 15 bis<br />
20 Mark. Deshalb wurde betont, der KdF-Wagen mit<br />
seiner Luftkühlung, der schirmartigen Karosserie und<br />
der wetterfesten Lackierung sei völlig unempfindlich.<br />
Für Reparaturen seien nach allgemeiner Erfahrung<br />
7 Prozent des Anschaffungswerts anzusetzen, was
Familienbesitz spielte auch eine Rolle. Nur insofern<br />
konnte sich Ferry Porsche (damals 9) erinnern, die<br />
Maffersdorfer hätten keine Wahl gehabt.<br />
Hitler deutschte 1934 die Porsches ein, 1945 waren<br />
sie wieder Österreicher. Er selbst hatte das Vaterland<br />
gewechselt und war von 1925 bis 1932 staatenlos, um<br />
der Ausweisung als verurteilter Hochverräter zu<br />
entgehen. Ohne Begünstigungen hätte er bis 1929 in<br />
Haft gesessen und wäre Deutschland erspart<br />
geblieben.<br />
Er stellte sich vor, im deutschen Volk sei der Bedarf<br />
nicht nur für jährlich 200.000 bis 300.000 Wagen<br />
vorhanden, sondern für 6 bis 7 Millionen. Ferdinand<br />
Porsche ging in der Korrespondenz mit Zulieferern von<br />
Steigerungen auf 500.000, 700.000 und eine Million<br />
aus, ohne dass Überlegungen zur Aufnahmefähigkeit<br />
des Marktes vorlagen. Der Export musste erwogen<br />
werden, eine rechtsgelenkte Version wurde<br />
vorbereitet. Auch hier blieben Fragen offen. Politisch<br />
kam nur Südosteuropa in Frage, und die<br />
unberechenbaren Ansprüche der Sparer waren mit<br />
einer straffen Vertriebsleitung nicht vereinbar.<br />
Der Luftschutz forderte statt der großen Werkshallen<br />
die Trennung in kleine Komplexe. Hitler lehnte es ab:<br />
„Ich glaube an einen langen Frieden“, versicherte er<br />
auf Peter Kollers Frage nach der Zukunft der Stadt. Zur<br />
gleichen Zeit stellte er am 22. August 1938 die<br />
Wehrmachtsführung darauf ein, Polen zu vernichten.<br />
Die Reaktion Englands und Frankreichs ließe sich<br />
nicht mit Bestimmtheit prophezeien. „Ich rechne mit<br />
Handelssperre, nicht mit Blockade, ferner mit
Wagen für Stäbe statt fürs Volk.<br />
1942: Der Volkswagen Typ 87 mit Allradantrieb blieb selten. Bis 1944<br />
wurden 564 Stück gebaut, daneben der Käfer Typ 82 E auf dem<br />
Fahrwerk des Typs 82.