192 N iederschrift über die am Montag, dem 09. Juli ... - Eisenstadt
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EU-Kommission vorgeschrieben werden. Der Antrag ist Ihnen bekannt, wir sprechen<br />
uns darin aus, dass wir <strong>die</strong>ses Thema noch einmal gründlich unter Beachtung aller<br />
verfassungsrechtlichen Fragestellungen diskutieren und nicht in einem <strong>über</strong>eilten<br />
Schritt vorzeitig ratifizieren, dann <strong>die</strong>se verfassungsrechtliche Problematik und<br />
letztlich <strong>die</strong> ganzen sozialen Fragen, <strong>die</strong> dahinter stehen, sich einhandelen. Danke!“<br />
Stadtrat wHR Mag. Dr. Michael Freismuth:<br />
„Sehr geehrter Herr Bürgermeister, hoher Gemeinderat, meine D<strong>am</strong>en und Herren!<br />
Ich muss sagen, dass ich doch etwas <strong>über</strong>rascht war, als ich den rot-grünen<br />
Gemeinderatsantrag zum Fiskalpaket zur Kenntnis bekommen habe, hätte ich doch<br />
eine derartige Aktivität eher bei der Freiheitlichen Partei vermutet.<br />
Denn, obwohl auch ich eine oft kritische Distanz zu vielen Entscheidungen der<br />
Europäischen Kommission und der Europäischen Regierungen bezüglich der<br />
verschiedenen Rettungsschirme und Hilfsmaßnahmen habe, meine ich doch, dass<br />
es hier nur lauten kann: „Thema verfehlt“.<br />
Abgesehen davon, dass <strong>die</strong>ses Thema in seiner vollen Komplexität nicht mit ein paar<br />
allgemeinen „wischi-waschi“ Phrasen, wie sie in <strong>die</strong>sem Antrag angeführt sind,<br />
abgehandelt werden kann, ist <strong>die</strong>ser Gemeinderat, schon auf Grund seiner Funktion,<br />
auch nicht das richtige Forum um Beschlüsse <strong>die</strong>ser Art zu fassen.<br />
Eigentlich hätte ich - aus aktuellem Anlass - erwartet, dass <strong>die</strong> Antragsteller ihren<br />
Antrag zurücknehmen.<br />
Dieser Antrag wurde nämlich von der Realität bereits <strong>über</strong>holt. Der Fiskalpakt wurde<br />
<strong>am</strong> 4. <strong>Juli</strong> im Parl<strong>am</strong>ent mit den Stimmen der SPÖ bereits durch gewunken. Auch <strong>die</strong><br />
Grünen waren als Mehrheitsbeschaffer beim Europäischen Stabilitätsmechanismus<br />
brav dabei. Einzig <strong>die</strong> FPÖ (gemeins<strong>am</strong> mit den Orangen) stimmte - konsequent in<br />
ihrer Fund<strong>am</strong>entalopposition – dagegen.<br />
Wir hier würden uns lächerlich machen, wenn wir jetzt hinterher rennen und von den<br />
eigenen Parteien „eine breit geführte Auseinandersetzung im Rahmen der<br />
parl<strong>am</strong>entarischen Behandlung….“ fordern. Geza Molnar würde sich zu Recht einen<br />
Holzfuß lachen.<br />
Anstatt hier – aus welchen Gründen auch immer – sinnlosen, weil zahnlosen<br />
Populismus zu betreiben, wären - hätte man es wirklich ernst gemeint -<br />
entsprechende Interventionen bei den eigenen Bundesparteien sicher sinnvoller<br />
gewesen.