192 N iederschrift über die am Montag, dem 09. Juli ... - Eisenstadt
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12. Antrag der SPÖ und der Grünen vom 22.05.2012, Europäischer<br />
Zukunftspakt, Auseinandersetzung auf europäischer Ebene und im Rahmen<br />
der parl<strong>am</strong>entarischen Behandlung, Beratung und Beschlussfassung<br />
Der Vorsitzende Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner erteilt<br />
Herrn Gemeinderat Dr. Gerhard Weber das Wort. Dieser erstattet folgenden<br />
Bericht<br />
„Es ist ein Thema, das noch nicht ganz tagesaktuell ist, das uns aber immer näher<br />
kommt. Wir haben alle in den Me<strong>die</strong>n in den letzten Monaten <strong>die</strong> Diskussionen, auch<br />
in anderen Staaten der Europäischen Union, <strong>die</strong> den Euro haben, mit verfolgt. Ganz<br />
besonders in Deutschland hat es hierzu heftige Diskussionen gegeben. Es ist vor<br />
wenigen Tagen in alle Me<strong>die</strong>n im Österreichischen Nationalrat eine<br />
Beschlussfassung erfolgt, zum sogenannten ESM, Europäischen Stabilitätspakt, wo<br />
verfassungsrechtliche Bedenken schon geäußert wurden. Es geht jetzt um den<br />
nächsten Schritt, den sogenannten Fiskalpakt, der noch wesentlich stärker<br />
verfassungsrechtliche Bedenken gegen sich hat. Worum geht es in der Sache? Das<br />
Budgetdefizit der einzelnen Länder bzw. aller Gebietskörperschaften zus<strong>am</strong>men, des<br />
jeweiligen Landes soll mit 0,5 % des Bruttoinlandsproduktes festgeschrieben werden.<br />
Sollte das nicht erreicht werden, tritt automatisch ein Korrekturmechanismus in Kraft.<br />
D<strong>am</strong>it <strong>die</strong>ser wirks<strong>am</strong> werden kann, wird eine nationale Institution, <strong>die</strong> unabhängig<br />
von der Politik ist, weisungsfrei gestellt ist, eingerichtet werden. Die EU-Kommission<br />
hat das Recht, <strong>die</strong>ser nationalen Institution Richtlinien für <strong>die</strong> Maßnahmen, <strong>die</strong> zu<br />
setzen sind, vorzugeben und <strong>die</strong> Länder und das ist das verfassungsrechtliche<br />
Problem, besonders dabei verpflichtet sich im vorhinein <strong>die</strong>se Erkenntnisse oder<br />
<strong>die</strong>se Entscheidungen der EU-Kommission umzusetzen. Das Ganze ist mit einem<br />
Klagerecht des jeweiligen Vorsitzlandes beim Europäischen Gerichtshof verbunden<br />
und mit einer Strafdrohung von 0,1 % des Bruttoinlandsprodukts behaftet. Jetzt kann<br />
man sich ungefähr vorstellen was das ausmacht, das sind Hunderte bzw. Milliarden<br />
Euro. Der Gemeinderat von <strong>Eisenstadt</strong> hat keine Möglichkeit das zu verhindern,<br />
sondern nur zu gestalten. Es geht hier darum, dass sich der Gemeinderat der Stadt<br />
<strong>Eisenstadt</strong> auch dazu äußert. Das ist nicht nur eine Frage für das Österreichische<br />
Parl<strong>am</strong>ent sondern eine Frage, <strong>die</strong> auf jede Gebietskörperschaft letztlich zukommt<br />
und jede Gebietskörperschaft hat letztlich ihre Maßnahmen zu treffen, <strong>die</strong> ihr von der