192 N iederschrift über die am Montag, dem 09. Juli ... - Eisenstadt
192 N iederschrift über die am Montag, dem 09. Juli ... - Eisenstadt
192 N iederschrift über die am Montag, dem 09. Juli ... - Eisenstadt
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<strong>192</strong><br />
N i e d e r s c h r i f t<br />
<strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>am</strong> <strong>Montag</strong>, <strong>dem</strong> <strong>09.</strong> <strong>Juli</strong> 2012, um 18:30 Uhr, im Gemeinderatssaal des<br />
Rathauses stattgefundene 4. Sitzung des Gemeinderates der Freistadt <strong>Eisenstadt</strong>.<br />
Anwesend waren: Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner als Vorsitzender, <strong>die</strong><br />
Vizebürgermeister Mag. Josef Mayer (ÖVP) und LAbg. Günter Kovacs (SPÖ), <strong>die</strong><br />
Stadträte wHR Mag. Dr. Michael Freismuth (ÖVP), Dipl.-Ing. Erwin Tinhof (ÖVP),<br />
Angela Fleischhacker (ÖVP) und Mag. Claudia Kreiner-Ebinger (SPÖ), <strong>die</strong><br />
Gemeinderäte Mag. Josef Christian Schmall (ÖVP), Petra Steindl (ÖVP),<br />
Walter Laciny (ÖVP), Sabine Waha (ÖVP), Johannes Neuberger (ÖVP),<br />
Johann Skarits (ÖVP), Istvan Deli (ÖVP), wHR Dipl.-Ing. Richard Höbausz (ÖVP),<br />
Josef Weidinger (ÖVP), Johann Wagner (ÖVP), Andrea Zänglein (ÖVP),<br />
Werner Klikovits (ÖVP), Dr. Richard Mikats (SPÖ), Dipl.-Ing. Gerald Gebhardt (SPÖ),<br />
Peter Hutap (SPÖ), Otto Kropf (SPÖ), Dr. Gerhard Weber (SPÖ), Géza Molnár<br />
(FPÖ), Mag. Yasmin Dragschitz (Grüne), Dipl.-Ing. Andreas Krojer (Grüne) und<br />
Magistratsdirektor Senatsrat Dr. Walter Horvath zugleich als Schriftführer.<br />
Entschuldigt waren: Ing. Siegfried Sattlberger (SPÖ), Mag. Günther Billes (FPÖ)<br />
Der Vorsitzende begrüßt <strong>die</strong> Erschienenen, stellt <strong>die</strong> ordnungsgemäße Einberufung<br />
sowie <strong>die</strong> Beschlussfähigkeit fest und bestellt Gemeinderat Johannes Neuberger und<br />
Gemeinderat Peter Hutap zu Beglaubigern <strong>die</strong>ser N<strong>iederschrift</strong>.<br />
Verhandlungsschrift vom 22.05.2012, Genehmigung<br />
Der Vorsitzende stellt fest, dass <strong>die</strong> Verhandlungsschrift vom 22.05.2012 unterfertigt<br />
und beglaubigt für <strong>die</strong> Mitglieder des Gemeinderates zur Einsicht aufgelegt wurde.<br />
Da hier<strong>über</strong> keine Einwendungen erfolgten und auch keine Wortmeldungen<br />
vorliegen, trifft er <strong>die</strong> Feststellung, dass <strong>die</strong> Verhandlungsschrift vom 22.05.2012<br />
einstimmig genehmigt worden ist.<br />
Vor Eingang in <strong>die</strong> Tagesordnung ersuche ich Sie, sich von den Plätzen zu erheben.<br />
Am 11. Juni 2012 ist Frau Elli Zipser in 87. Lebensjahr verstorben. Frau Zipser war<br />
vom 10.12.1962 bis 14.11.1977 Mitglied des Gemeinderates von <strong>Eisenstadt</strong>. Ab<br />
18.11.1967 bekleidete sie <strong>die</strong> Funktion der Stadträtin. Ab 1975 war sie Mitglied des<br />
Burgenländischen Landtages und von 1983 – 1989 Mitglied des Nationalrates.
193<br />
Frau Zipser hat sich in ihrer langjährigen politischen Arbeit vor allem im Bereich der<br />
Kultur ver<strong>die</strong>nt gemacht und sie war auch <strong>die</strong> Gründerin des Vereins Tagesmütter<br />
Burgenland, ein Verein, der noch heute eine wichtige Säule in der Burgenländischen<br />
Kinderbetreuung ist. Meine geschätzten D<strong>am</strong>en und Herren, wir werden<br />
Frau Gemeinderätin und Stadträtin a. D. Elli Zipser ein ehrendes Gedenken<br />
bewahren.<br />
1. Ehrenzeichenverleihung, Beratung und Beschlussfassung<br />
a) Mag. Raimund Temel<br />
Der Vorsitzende Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner erstattet folgenden<br />
Bericht<br />
Mit Gemeinderatsbeschluss vom 16.1.1981, TOP 14, wurde <strong>die</strong> Möglichkeit<br />
geschaffen, verschiedene Ehrenzeichen an Personen für Leistungen und Ver<strong>die</strong>nste,<br />
<strong>die</strong> der Landeshauptstadt Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> zur Ehre oder zum Nutzen gereichen,<br />
zu verleihen. Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> beschließt<br />
auf Basis des § 5 des Eisenstädter Stadtrechtes <strong>über</strong>arbeitete Ehrungsrichtlinien.<br />
Es ergeht nachstehender<br />
BESCHLUSSANTRAG<br />
Anlässlich seines 80. Geburtstags (geb. <strong>am</strong> 4.8.1932) soll<br />
Herr Ehrenkonsistorialrat Mag. Raimund Temel, Religionsprofessor i. R., in<br />
Anwendung der Ehrungsrichtlinien vom 27.03.2012 mit <strong>dem</strong> Ver<strong>die</strong>nstkreuz in<br />
Gold ausgezeichnet werden.<br />
Prof. Mag. Temel ist seit 1993 in der Propsteipfarre <strong>Eisenstadt</strong> Oberberg<br />
seelsorgerisch und administrativ tätig.<br />
b) Werner C. Veszely<br />
Bericht<br />
Mit Gemeinderatsbeschluss vom 16.01.1981, TOP 14, wurde <strong>die</strong> Möglichkeit<br />
geschaffen, verschiedene Ehrenzeichen an Personen für Leistungen und Ver<strong>die</strong>nste,<br />
<strong>die</strong> der Landeshauptstadt Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> zur Ehre oder zum Nutzen gereichen,<br />
zu verleihen. Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> beschließt<br />
auf Basis des § 5 des Eisenstädter Stadtrechtes <strong>über</strong>arbeitete Ehrungsrichtlinien.
Es ergeht nachstehender<br />
194<br />
BESCHLUSSANTRAG<br />
Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Winzerkapelle Kleinhöflein soll<br />
Werner C. Veszely in Anwendung der Ehrungsrichtlinien vom 27.03.2012 mit<br />
<strong>dem</strong> Ver<strong>die</strong>nstzeichen in Gold ausgezeichnet werden.<br />
Der Vorsitzende nimmt <strong>die</strong> Abstimmung vor und stellt fest, dass der Antrag<br />
einstimmig zum Beschluss erhoben wurde.<br />
2. Straßenbenennung, Johannes von Gott-Platz, Beratung und Beschluss-<br />
fassung<br />
Der Vorsitzende Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner erteilt<br />
Frau Gemeinderätin Andrea Zänglein das Wort. Diese erstattet folgenden<br />
Bericht<br />
Der Platz vor <strong>dem</strong> neuen Haupteingang des Krankenhauses der Barmherzigen<br />
Brüder in der Carl Moreau – Straße soll auf Wunsch des Konvents der Barmherzigen<br />
Brüder in Johannes von Gott – Platz (den Gründer der Barmherzigen Brüder)<br />
umbenannt werden.<br />
BESCHLUSSANTRAG<br />
Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> beschließt, den<br />
oben beschriebenen Platz, wie vom Stadtbezirksausschuss <strong>Eisenstadt</strong><br />
einstimmig vorgeschlagen,<br />
zu nennen.<br />
Johannes von Gott – Platz<br />
Der Vorsitzende nimmt <strong>die</strong> Abstimmung vor und stellt fest, dass der Antrag<br />
einstimmig zum Beschluss erhoben wurde.
195<br />
3. Gesundes Herz <strong>Eisenstadt</strong>, Beratung und Beschlussfassung<br />
Der Vorsitzende Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner erteilt<br />
Herrn Gemeinderat Werner Klikovits das Wort. Dieser erstattet folgenden<br />
Bericht<br />
Im Zuge einer Gespräches mit Bürgermeister Mag. Thomas Steiner haben <strong>die</strong><br />
Verantwortlichen der Sportunion <strong>Eisenstadt</strong> das Projekt „Gesundes Herz <strong>Eisenstadt</strong>“<br />
analog den Projekten in Jennersdorf vorgestellt.<br />
Ausgangslage<br />
Empirischen Stu<strong>die</strong>n zufolge kann man davon ausgehen, dass etwa 60 % der<br />
österreichischen Bevölkerung seltener als 1-2 Mal im Monat Sport und Bewegung<br />
betreiben. Dies ist eindeutig zu wenig um d<strong>am</strong>it eine langfristige<br />
gesundheitsfördernde Wirkung zu erreichen. In <strong>die</strong>sen knapp zwei Drittel der<br />
Bewohner/Innen steckt jedoch ein enormes Potenzial, welches für <strong>die</strong> Erhöhung des<br />
Bewegungsanteils in der Ges<strong>am</strong>tbevölkerung nutzbar gemacht werden kann (Weiß<br />
et al, 2005, S. 8).<br />
Generell lässt sich in Österreich ein West-Ost Gefälle beobachten was <strong>die</strong><br />
Sportausübung betrifft. Die Aktivitätsraten der Burgenländer/Innen liegt deutlich unter<br />
jener der westlichen Bundesländer. Um <strong>die</strong>ser Entwicklung entgegenzuwirken soll<br />
ein Projekt mit <strong>dem</strong> Schwerpunkt Herz-Kreislauf-Gesundheit durchführen, das den<br />
Titel Gesundes Herz trägt.<br />
Zielgruppe<br />
Für <strong>die</strong>ses Projekt zählen primär wenig bzw. <strong>über</strong>haupt nicht aktive erwachsene<br />
Personen zur Zielgruppe. Diese sollen zum Sporttreiben motiviert und zur<br />
langfristigen Aufrechterhaltung begeistert werden.<br />
Vision<br />
Die Vision des Projekts ist es ein nachhaltiges Netzwerk innerhalb von Gemeinden<br />
zu schaffen, bestehend aus Partnern aus den Bereichen Gesundheit, Soziales,<br />
Betrieben, Institutionen und den Sportvereinen im Zentrum. Sportvereine sollen als
196<br />
kompetente Ansprechpartner in Gesundheitsfragen positioniert werden und<br />
langfristig als Gesundheits<strong>die</strong>nstleister der Zukunft etabliert werden.<br />
Ziele des Projekts<br />
• Aktivierung sportferner Personen.<br />
• Bestellung eines „Gesundheitskoordinators“ in der Gemeinde, der <strong>über</strong> <strong>die</strong><br />
Projektdauer hinaus als Ansprechpartner und Koordinator für<br />
Gesundheitssport <strong>die</strong>nt.<br />
• Schaffung eines nachhaltigen Netzwerks zwischen Institutionen, Betrieben,<br />
Vereinen.<br />
• Etablierung neuer Gesundheitssportangebote.<br />
• Angebote für gesunde Ernährung und psychische Gesundheit.<br />
Umsetzung<br />
Bei Netzwerktreffen (Sportbeirat, Vereinsvertreter,…) mit Schlüsselpersonen und<br />
Meinungsträgern aus den Gemeinden wird das Projekt zunächst vorgestellt, hier<br />
sollen <strong>die</strong> Zustimmung und <strong>die</strong> Mitarbeit <strong>die</strong>ser Personen gesichert werden. Nach<br />
und nach wird das Netzwerk erweitert, Einheiten und Workshops geplant, Trainer<br />
und Vortragende gesucht, <strong>die</strong> Einheiten beworben und umgesetzt. Die Koordination<br />
<strong>über</strong>nimmt dabei vorerst <strong>die</strong> SPORTUNION Burgenland, dann schrittweise der neue<br />
Gesundheitskoordinator.<br />
Bei einer Kick-Off-Veranstaltung wird das Projekt der Bevölkerung präsentiert und<br />
zum Mitmachen eingeladen. Parallel läuft <strong>die</strong> Bewerbung der ersten Einheiten und<br />
Workshops, <strong>die</strong> in den darauffolgenden Tagen und Wochen beginnen.<br />
Beispielhafte Einheiten und Workshops<br />
• Kochworkshops (gesundes Frühstück, Grillen, gesunde Jause), Fit durch<br />
gesunde Ernährung<br />
• Verbesserung des Speisenangebots in Großküchen, Stressmanagement,<br />
Burn-Out Prävention, Diäten(wahn), Raucherentwöhnung, Umgang mit<br />
Krankheiten (für Betroffene und Angehörige) wie Diabetes und Herzinfakt, …<br />
• Herz-Kreislauf Gymnastik, Nordic Walking, Laufgruppen, Radtreff,<br />
Schwimmen, Zumba, Tanzkurse, Trendsportworkshops für Jugendliche,<br />
Ballspiele für Mädchen, Seniorenturnen, Diabetestraining,
197<br />
• Sportabende – Öffnung einer Sporthalle <strong>am</strong> Abend für Jugendliche<br />
Kick – Off – Eröffnungsveranstaltung – mögliche Punkte<br />
• Actionday der Sportunion<br />
• SVA Fitness-Check<br />
• Gesundheitsbus<br />
• Impulsreferate zu lebensstilbezogenen Themen<br />
• Kabarett mit Fokus Gesundheit<br />
• Infostände von Vereinen und Verbänden bzw. Projektpartnern<br />
• Mitmachstationen für Erwachsene (Geschicklichkeitstest, Gleichgewicht,<br />
Zielwurf)<br />
• Etc.<br />
Finanzierung<br />
50 % Fonds Gesundes Österreich, 25 % Fit für Österreich und 25 % Gemeinde<br />
(Arbeitsleistung eines Gemein<strong>dem</strong>itarbeiters abrechenbar). Die Vorfinanzierung<br />
durch <strong>die</strong> Gemeinde ist notwendig. Im Anhang befindet sich bereits der erste<br />
Budgetentwurf, wobei mit Ges<strong>am</strong>tprojektkosten in der Höhe von € 20.000 zu rechnen<br />
ist. Die budgetäre Deckung im Gemeindebudget erfolgt <strong>über</strong> das Kapitel 459-757<br />
sozialpolitischer Maßnahmen - Zuschüsse. Die Laufzeit des Projektes /<br />
Projektförderung durch FGÖ ist auf 18 Monate angelegt.<br />
Vorteile<br />
• Know-how und individuelle Betreuung durch SPORTUNION und anderen<br />
Verbänden wie ASKÖ, ASVÖ, etc.<br />
• Finanzielle Unterstützung des FGÖ und event. des Sportministeriums<br />
• Nachhaltiges Netzwerk von Meinungsträgern erzeugt Synergien<br />
• Sensibilisierung der Bevölkerung<br />
• Aktivierung der inaktiven EinwohnerInnen<br />
• Belebung des Vereinslebens<br />
Mögliche Kooperationspartner<br />
• FGÖ – Fonds Gesundes Österreich<br />
• PGA – Verein für prophylaktische Gesundheitsarbeit
198<br />
• SVA – Sozialversicherung für gewerbliche Wirtschaft<br />
• UNIQA – Versicherung<br />
• VHS – Burgenländische Volkshochschule<br />
• Burgenländisches Volksbildungswerk<br />
BESCHLUSSANTRAG<br />
Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> beschließt <strong>die</strong><br />
Durchführung des Projekts „Gesundes Herz <strong>Eisenstadt</strong>“, wie im Bericht<br />
erläutert.<br />
Der Vorsitzende Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner erteilt<br />
Frau Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz das Wort. Diese führt aus:<br />
„Sehr geehrte Anwesende!<br />
So wie ich <strong>die</strong>se Projektbeschreibung lese, nehme ich an, dass es sich um eine Art<br />
Fortsetzung des Projektes „Gesundes <strong>Eisenstadt</strong>“ handelt. Ist es richtig, dass <strong>die</strong><br />
Gemeinde <strong>die</strong> € 20.000,-- noch heuer vorfinanziert, wenn aber alle Förderungen<br />
eingehen, letztendlich € 5.000,-- beisteuert? Meine Frage ist auch, bedeutet das,<br />
dass <strong>die</strong> Wochenstunden, <strong>die</strong> Herr Dietmar Eiszner, für seine Tätigkeit als<br />
Projektleiter der Gemeinde bekommt, dann extra verrechnet werden oder ist seine<br />
Aufwandsentschädigung bereits in den € 5.000,-- enthalten?“<br />
Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner:<br />
„Nein, dafür bekommt er keine Aufwandsentschädigung!“<br />
Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />
„Aber so steht es drinnen!“<br />
Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner:<br />
„Das ist <strong>die</strong> Leistung eines Mitarbeiters der Stadt, der für <strong>die</strong> Förderung eingereicht<br />
wird. Aber das heißt jetzt nicht, dass er jetzt extra Geld dafür bekommt.<br />
Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />
„Alles klar!“
199<br />
Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner:<br />
„Das ist eine Leistung, <strong>die</strong> er innerhalb seiner Arbeitszeit erbringt und <strong>die</strong> sozusagen<br />
als Beitrag der Stadt für den Förderungsantrag vorgelegt wird.“<br />
Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />
„Und das ist in <strong>die</strong> € 5.000,-- schon enthalten?“ Okay!<br />
Das Projekt sieht außer<strong>dem</strong> vor, dass ein Gesundheitskoordinator angestellt wird.<br />
Ich nehme an, dass <strong>die</strong> Kosten für <strong>die</strong>se Tätigkeit nicht in <strong>die</strong>sen € 20.000,-- drinnen<br />
sind, weil der ja länger im Amt bleiben soll, als wie <strong>die</strong> 18 Monate.“<br />
Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner:<br />
„Das wird jetzt Herr Gemeinderat Klikovits erläutern, dass kann ich Ihnen jetzt nicht<br />
sagen.“<br />
Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />
„Mit wie vielen Stunden soll <strong>die</strong>se Person ab wann im Rahmen <strong>die</strong>ses Projektes<br />
beschäftigt werden? Ist es vorgesehen, dass <strong>die</strong>ser Job irgendwie öffentlich<br />
ausgeschrieben wird oder wird er intern vergeben? Was hat man sich da von Seiten<br />
der Gemeinde <strong>über</strong>legt und weiters wurde in den Projektunterlagen expliziert sozial<br />
schwache Personen als Zielgruppe <strong>die</strong>ses Projektes angegeben. Welche konkreten<br />
Bewerbungsschritte hat sich <strong>die</strong> Gemeinde hier vorgestellt, um gerade <strong>die</strong>se<br />
Zielpersonen zu erreichen?“<br />
Gemeinderat Werner Klikovits:<br />
„Dieser Projektleiter ist Herr Weber. Herr Weber hat das Projekt auch vorgestellt und<br />
er wird mit uns das Projekt mit begleiten. Auch Herr Eiszner wird mit im Boot sein<br />
und auch meine Wenigkeit.“<br />
- Zwischenrufe –<br />
Gemeinderat Werner Klikovits:<br />
„Ja, in den Ges<strong>am</strong>tkosten mit drinnen!“<br />
- Zwischenrufe –<br />
Gemeinderat Werner Klikovits:<br />
„Nein, das wird Herr Weber machen und ist dort dabei! Er wird das <strong>am</strong> Anfang mit<br />
begleiten.“
- Zwischenrufe –<br />
Gemeinderat Werner Klikovits:<br />
200<br />
„Wir brauchen natürlich den Gemeinderatsbeschluss, weil wir um <strong>die</strong>se Förderung<br />
ansuchen müssen und auch im Sozialausschuss muss das besprochen werden.“<br />
Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner:<br />
„Es werden keine zusätzlichen Kosten außer <strong>die</strong> im Beschluss genannten geben,<br />
weil das <strong>die</strong> Ges<strong>am</strong>tkosten des Projektes sind. Ob jetzt Herr Weber der<br />
Gesundheitskoordinator sein wird oder eine andere Person, dass weiß ich jetzt<br />
nicht.“<br />
- Zwischenrufe -<br />
Gemeinderat Werner Klikovits:<br />
„Ihr werdet auf jeden Fall davon in Kenntnis gesetzt und informiert.“<br />
Stadträtin Mag. Claudia Kreiner-Ebinger:<br />
„Geschätzter Gemeinderat, sehr geehrter Herr Bürgermeister!<br />
Wir haben im Ausschuss für Soziales auch <strong>die</strong> Frage des Koordinators gestellt und<br />
da war eindeutig <strong>die</strong> Antwort, dass es Herr Weber mit koordinieren wird. Sollte das<br />
jetzt nicht der Fall sein, könnte man den Sanitätskreis d<strong>am</strong>it betraut machen, um<br />
Kosten zu sparen, falls es zu einer Überforderung von Herrn Weber oder Herrn<br />
Eiszner kommt.“<br />
Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner:<br />
„Eine Überforderung wird sicherlich nicht eintreten und ich bin guten Mutes, dass<br />
<strong>die</strong>ses Projekt für <strong>die</strong> Eisenstädterinnen und Eisenstädter eine tolle Sache sein wird.<br />
Alle im Gemeinderat vertretenen Parteien und <strong>die</strong> Mitglieder des Gemeinderates sind<br />
natürlich eingeladen, sich aktiv daran zu beteiligen sowie auch <strong>die</strong> ges<strong>am</strong>te<br />
Bevölkerung.“<br />
Der Vorsitzende nimmt <strong>die</strong> Abstimmung vor und stellt fest, dass der Antrag<br />
einstimmig zum Beschluss erhoben wurde.
201<br />
4. Johanna und Hermann Höld, Baulandfreigabe, Parz. Nr. 512/2,<br />
KG. St. Georgen, Beratung und Beschlussfassung<br />
Der Vorsitzende Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner erteilt<br />
Frau Stadträtin Angela Fleischhacker das Wort. Diese erstattet folgenden<br />
Bericht<br />
Frau Johanna und Hermann Höld, Dr. Isidor Pap-Straße 6, 7000 St. Georgen, haben<br />
<strong>am</strong> 27.10.2011 um Baulandfreigabe eines Teiles ihres Grundstückes Nr. 512/2,<br />
KG. St. Georgen, im Ried „Gartenäcker“, von AD (Aufschließungsbiet Dorfgebiet) in<br />
BD (Bauland Dorfgebiet) angesucht.<br />
Bei der vorgesehenen Bebauung handelt es sich um eine Bestandserweiterung des<br />
Wohn- und Wirtschaftsgebäudes (Parz.Nr. 52, KG. St. Georgen). Die Parz.Nr. 512/2<br />
schließt unmittelbar an das Grundstück Parz.Nr. 52 an. Die technische Erschließung<br />
zum Grundstück Nr. 512/2 erfolgt <strong>über</strong> <strong>die</strong> Liegenschaft Nr. 52.<br />
Von der Baulandfreigabe ist eine Fläche von 150m2 betroffen.<br />
Der Ried Gartenäcker ist seit Jahren Gegenstand von verschieden Planungen. Es<br />
wurde seitens der Stadtgemeinde <strong>Eisenstadt</strong> ein Erschließungskonzept für den<br />
Ges<strong>am</strong>tbereich „Gartenäcker“ entwickelt. Die vorgesehene geringfügige<br />
Umwidmungsfläche (Baulandfreigabe) von 150 m² beeinträchtigt <strong>die</strong> künftigen<br />
Planungsabsichten in <strong>dem</strong> Ried „Gartenäcker“ nicht.<br />
Der Ausschuss für Planung, Bau und Umweltschutz stellt an den Gemeinderat der<br />
Landeshauptstadt Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> nachfolgenden<br />
BESCHLUSSANTRAG<br />
V E R O R D N U N G<br />
des Gemeinderates der Landeshauptstadt Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> vom <strong>09.</strong>07.2012,<br />
mit welcher festgestellt wird, dass im Aufschließungsgebiet <strong>die</strong> Erschließung<br />
durch Straßen und Versorgungsleitungen gesichert ist.<br />
Auf Grund des § 20 Abs. 2 des Gesetzes vom 20. März 1969 <strong>über</strong> <strong>die</strong><br />
Raumplanung im Burgenland (Burgenländisches Raumplanungsgesetz),<br />
LGBl. Nr. 18/1969 i.d.F. 10/2011 wird verordnet:
202<br />
§ 1<br />
Die Erschließung, Zufahrt und Anschluss an technische Versorgungsleitungen<br />
für das Grundstück Nr. 512/2, KG. St. Georgen, im Ried „Gartenäcker“, ist <strong>über</strong><br />
das Grundstück Nr. 52, KG. St. Georgen gesichert.<br />
Die Abgrenzung des zum Bauland Dorfgebiet (BD) freigegebenen Gebietes ist<br />
<strong>dem</strong> beiliegenden Plan, der ein integrierender Bestandteil der Verordnung ist,<br />
zu entnehmen.<br />
§ 2<br />
In <strong>dem</strong> in § 1 bezeichneten Aufschließungsgebiet sind Baubewilligungen sowie<br />
Bewilligungen von sonstigen sich auf das Gemeindegebiet auswirkenden<br />
Maßnahmen auf Grund landesgesetzlicher Vorschriften zulässig.<br />
Diese Verordnung tritt mit Ablauf der Kundmachungsfrist in Kraft.<br />
§ 3<br />
Der Vorsitzende nimmt <strong>die</strong> Abstimmung vor und stellt fest, dass der Antrag<br />
einstimmig zum Beschluss erhoben wurde.<br />
5. ASO, Zubau, Neubeschluss, Beratung und Beschlussfassung<br />
Der Vorsitzende Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner erteilt<br />
Frau Stadträtin Angela Fleischhacker das Wort. Diese erstattet folgenden<br />
Bericht<br />
Die Sonderpädagogische Schule (ASO, Allgemeine Sonderschule) wurde im Jahre<br />
1995 neu errichtet. Im Jahre 2005 musste der neue Handarbeitsraum als<br />
St<strong>am</strong>mklasse genutzt werden. Zwei Jahre später wurde ein weiterer Klassenraum<br />
notwendig. Diese Klasse wurde in Form einer Containerklasse angeboten (2007). Zu<br />
Beginn des Jahres 2008 wurden in Hinblick auf <strong>die</strong> größere Anzahl der Schüler erste<br />
Planungen vorgenommen. Dabei wurde <strong>die</strong> Aufstockung des Hauptgebäudes als<br />
sinnvollste und effizienteste Lösung angesehen. Kostenschätzung (Vorentwürfe,<br />
Grobkostenschätzung): € 450.000,-- netto.<br />
Auf Grund der verbindlichen OIB-Richtlinien ist eine geänderte Vorgangsweise bei<br />
Brandabschnitten und Fluchtwegen einzuhalten. Es sind nun für den Ausbau eines
203<br />
3. Stockes strengere Maßstäbe anzulegen was naturgemäß zu Mehrkosten führt.<br />
Diese Mehrkosten betragen im Falle der ASO € 196.000,-- brutto. Sinnvollerweise<br />
werden <strong>die</strong>se zusätzlich notwendigen Baumaßnahmen mit den vorgesehenen<br />
Zubauten der ASO gemeins<strong>am</strong> errichtet.<br />
Nach Vergabe der Ges<strong>am</strong>tplanungsleistungen auf der Grundlage des<br />
Gemeinderatsbeschlusses vom 27. März 2012, TOP 9, und Vorlage eines<br />
Entwurfplanes mit exakter Erfassung der gesetzlichen und wirtschaftlichen<br />
Erfordernisse (2 zusätzliche Klassenräume, ein zusätzlicher Mehrzweckraum mit<br />
Nebenraum, eine zusätzliche Sanitäranlage und diverse Adaptierungen des<br />
Schulgebäudes nach den neuesten gesetzlichen Bestimmungen) konnten genauere<br />
Kostenberechnungen erarbeitet werden. Bei <strong>die</strong>ser Berechnung konnten Anfang Juni<br />
2012 <strong>die</strong> erhöhten Baukosten exakt festgestellt werden. Die Kostenerhöhung setzt<br />
sich nun aus folgenden Punkten zus<strong>am</strong>men:<br />
• aus der Bau-Kostensteigerung der letzten 5 Jahre (Teuerung rd. 2% pro Jahr<br />
ergibt rd. € 45.000,--).<br />
• aus der Notwendigkeit <strong>die</strong> Umsatzsteuer (20% des Baukosten) zu<br />
berücksichtigen.<br />
• Aus zusätzlichen Leistungen für den Umstieg von Gas auf Fernwärme<br />
rd. € 30.000,-- brutto).<br />
• und den notwendigen Arbeiten für <strong>die</strong> Brandabschnitte und Fluchtwege<br />
(€ 196.000,--)<br />
Im Ges<strong>am</strong>ten beträgt der Gemeindeanteil (Ges<strong>am</strong>tsumme € 820.000,-- brutto minus<br />
Landesförderungen und minus Anteile der Sprengelgemeinden) rund € 390.000,--<br />
brutto.<br />
Der Ausschuss für Planung, Bau- und Umweltschutz stellt an den Gemeinderat der<br />
Landeshauptstadt Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> nachfolgenden neuerlichen<br />
BESCHLUSSANTRAG<br />
Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Freistadt beschließt <strong>die</strong> Errichtung von<br />
zwei zusätzlichen Klassenräumen, einen Mehrzweckraum und <strong>die</strong><br />
erforderlichen Sanitäreinrichtungen (Aufstockung) in der Allgemeinen<br />
Sonderschule mit einem Kostenaufwand von € 820.000,-- brutto.
204<br />
Der Beschluss vom 27.03.2012 wird somit aufgehoben.<br />
Der Vorsitzende Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner erteilt<br />
Herrn Gemeinderat Géza Molnár das Wort. Dieser führt aus:<br />
„Meine D<strong>am</strong>en und Herren!<br />
Der Zubau der Sonderschule ist auf jeden Fall notwendig. Ich muss mich schon<br />
dar<strong>über</strong> wundern, dass wir Ende März etwas mit einem Kostenrahmen von<br />
€ 450.000,-- beschließen und knapp 3 Monate später kostet das Ganze dann brutto<br />
€ 820.000,--. Jetzt kann man sagen, dass das schon mal bei einem Projekt passieren<br />
kann. Aber man hat gerade bei größeren Projekten den Eindruck, dass das schon<br />
der Regelfall ist, dass etwas schief geht oder man etwas <strong>über</strong>sieht. Die Mehrkosten<br />
setzen sich aus einer Bau-Kostensteigerung der letzten 5 Jahre – aus <strong>dem</strong> Jahr<br />
2007 oder 2008 st<strong>am</strong>mt <strong>die</strong> letzte Kostenschätzung – aus der Notwendigkeit der<br />
Umsatzsteuer, der Umstieg von Gas auf Fernwärme (rd. € 30.000,--) und den<br />
notwendigen Arbeiten für <strong>die</strong> Brandabschnitte und Fluchtwege zus<strong>am</strong>men. Wie<br />
gesagt, jetzt könnte man sagen, dass das schon mal vorkommen kann, doch in<br />
<strong>Eisenstadt</strong> kommt das jetzt schon in wiederkehrender Regelmäßigkeit vor, gerade<br />
was <strong>die</strong> Brandschutzeinrichtungen betrifft. Das war auch beim Hallenbad dasselbe,<br />
bei <strong>dem</strong> es mich bis heute wundert, dass das aufgesperrt hat, bevor <strong>die</strong><br />
Brandschutzstiegen fertig waren. Man stellt sich hier als Gemeinderat schon <strong>die</strong><br />
Frage, was man solche Anträgen, <strong>die</strong> vorgelegt werden, noch glauben kann. Ich<br />
glaube es ist zu einfach, dass jetzt irgendeinen Be<strong>am</strong>ten umzuhängen. Es gibt einen<br />
Bürgermeister der das zu <strong>über</strong>wachen hat, es gibt einen Ausschuss, in <strong>dem</strong> Fall<br />
auch einen Obmannstellvertreter, der noch einen Sonderbezug hat und eine<br />
zuständige Stadträtin. Diese vier Punkte sind niemanden aufgefallen und da muss<br />
ich mich schon sehr dar<strong>über</strong> wundern. Es geht bei <strong>die</strong>sen Sachen regelmäßig was<br />
schief, in der Planung herrscht Dilettantismus. Der Zubau steht für mich außer Streit,<br />
aber noch einmal, man stellt sich als Gemeinderat langs<strong>am</strong> wirklich <strong>die</strong> Frage, was<br />
man Anträgen wie <strong>dem</strong> im März noch glauben kann.“<br />
Stadträtin Angela Fleischhacker:<br />
„Du hast einige Punkte aufgezählt, eines hast du noch vergessen, nämlich den<br />
Umstieg von Gas auf Fernwärme. Entschuldige, dass hab ich leider <strong>über</strong>hört. Aber<br />
<strong>die</strong> Ges<strong>am</strong>tkosten betragen für unsere Gemeinde rund € 390.000,--. Für unsere
205<br />
Kinder in der Sonderschule sollte uns nichts zu teuer sein. Da sollte man nicht auf<br />
jeden Euro herumreiten.“<br />
- Zwischenrufe -<br />
Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner:<br />
„Nein, das ist keine Verdoppelung. Das ist so, dass es aufgeschlüsselt ist und <strong>die</strong><br />
€ 450.000,-- waren zuerst einmal ohne Steuer, das sind € 90.000,--, dann wären wir<br />
bei € 540.000,--, dann <strong>die</strong> € 30.000,-- Fernwärme und der Rest sind <strong>die</strong>se<br />
Brandschutzeinrichtungen. Auch wenn es einen Beschluss im März gegeben hat,<br />
stehe ich dazu, dass man Beschlüsse auch revi<strong>die</strong>ren kann, wenn man draufkommt,<br />
dass das nicht korrekt war. Das habe ich auch gemacht und das machen wir auch<br />
heute. Natürlich haben wir <strong>die</strong> Aufgabe, dass zu <strong>über</strong>wachen und genau deshalb gibt<br />
es auch <strong>die</strong>sen neuen Beschluss, ansonsten hätten wir <strong>die</strong>sen Beschluss nicht<br />
revi<strong>die</strong>rt, sondern hätten wir <strong>die</strong> € 450.000,-- belassen. Ich sehe unsere Aufgabe<br />
darin, dass wir dann <strong>die</strong> notwendigen Beschlüsse fassen wenn zutage tritt, dass ein<br />
alter bzw. anderer Beschluss nicht korrekt war.“<br />
Der Vorsitzende nimmt <strong>die</strong> Abstimmung vor und stellt fest, dass der Antrag<br />
einstimmig zum Beschluss erhoben wurde.<br />
6. 13. Änderung des digitalen Flächenwidmungsplanes, neuerliche Beschluss-<br />
fassung, Beratung und Beschlussfassung<br />
Der Vorsitzende Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner erteilt<br />
Frau Stadträtin Angela Fleischhacker das Wort. Diese erstattet folgenden<br />
Bericht<br />
Die 13. Änderung des digitalen Flächenwidmungsplanes (Auflageverfahren nach<br />
§ 19 des Bgld. Raumplanungsgesetztes) wurde <strong>am</strong> 22.05.2012 im Gemeinderat<br />
beschlossen.<br />
Entsprechend den Vorgaben der Genehmigungsbehörde soll ein Korrekturbeschluss<br />
ohne Änderungspunkt 15, „Umwidmung von landwirtschaftlich genutzter Grünfläche<br />
(Gl) in Grünfläche Sportanlage (Gsp-SpA), KG. St. Georgen“ im Gemeinderat<br />
beschlossen werden.
206<br />
Der Ausschuss für Planung, Bau- und Umweltschutz stellt an den Gemeinderat der<br />
Landeshauptstadt Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> nachfolgenden neuerlichen<br />
BESCHLUSSANTRAG<br />
Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Freistadt beschließt <strong>die</strong> 13. Änderung<br />
des dFWP ohne den Änderungspunkt 15 „Umwidmung von landwirtschaftlich<br />
genutzter Grünfläche (Gl) in Grünfläche Sportanlage (Gsp-SpA), KG.<br />
St. Georgen“.<br />
Der Beschluss vom 22.05.2012, TOP 3 wird somit aufgehoben.<br />
V E R O R D N U N G<br />
des Gemeinderates der Landeshauptstadt Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> vom <strong>09.</strong>07.2012,<br />
mit der der digitale Flächenwidmungsplan geändert wird (13. Änderung).<br />
Aufgrund des § 19 des Burgenländischen Raumplanungs-<br />
gesetzes, LGBl. Nr. 18/1969, in der gelten Fassung, wird verordnet:<br />
§ 1<br />
Der digitale Flächenwidmungsplan der Landeshauptstadt Freistadt <strong>Eisenstadt</strong><br />
(Verordnung des Gemeinderates vom 21.10.2003, in der Fassung der<br />
12. Änderung), wird gemäß den inhaltlichen Festlegungen des beiliegenden<br />
digitalen Datensatzes (Plan Nr. 11071-1 bis 11071-10, Planverfasser: A.I.R.<br />
Kommunal- und Regionalplanung GmbH) geändert.<br />
§ 2<br />
Die Verordnung des Gemeinderates vom 22.05.2012, TOP 7 wird aufgehoben.<br />
Diese Verordnung tritt mit <strong>dem</strong> ersten Tag ihrer Kundmachung in Kraft.<br />
§ 3<br />
Der Vorsitzende Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner erteilt<br />
Herrn Gemeinderat Dr. Gerhard Weber das Wort. Dieser führt aus:<br />
„Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte D<strong>am</strong>en und Herren des<br />
Gemeinderates!<br />
Heute ist offensichtlich Revisionstag, weil wir wieder bei einem Tagesordnungspunkt,<br />
den wir jetzt schon zum dritten Mal auf der Tagesordnung haben, sind. Vielleicht ist<br />
<strong>die</strong> 13. Änderung eine Unglücksziffer. Wie schon gesagt, ist <strong>die</strong> Flächenwidmung in
207<br />
St. Georgen an <strong>die</strong> entsprechende Lage, Beschlussfassung und Raumordnungs-<br />
beirat anzupassen. Womit wir ein Problem haben, ist, dass d<strong>am</strong>it auch verbunden ist,<br />
<strong>die</strong> Fläche beim Schulzentrum wieder zurückzuwidmen. Das ist uns nicht<br />
verständlich, unsere Forderung war, ist und bleibt, dass man <strong>die</strong> Fußballanlage in St.<br />
Georgen saniert und erweitert. Es soll trotz<strong>dem</strong> <strong>die</strong> Möglichkeit bleiben, neben <strong>dem</strong><br />
Schulzentrum in <strong>Eisenstadt</strong> einmal eine Leichtathletik- oder Sportanlage zu errichten<br />
und das man <strong>die</strong> entsprechende Widmung auch im Flächenwidmungsplan aufrecht<br />
lässt. Ich darf n<strong>am</strong>ens meiner Kolleginnen und Kollegen einen <strong>die</strong>sbezüglichen<br />
Abänderungsantrag stellen, dass <strong>die</strong>se beantragte Flächenwidmungsplanänderung<br />
<strong>die</strong> Widmung beim Schulzentrum als Grünland Sport aufrecht bleibt.“<br />
Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner:<br />
„Ich darf zunächst den Abänderungsantrag des Kollegen Weber zur Abstimmung<br />
bringen.“<br />
Der Vorsitzende nimmt <strong>die</strong> Abstimmung vor und stellt fest, dass der<br />
Abänderungsantrag mit den Stimmen der SPÖ-Gemeinderatsmitglieder –<br />
Vizebürgermeister LAbg. Günter Kovacs, Stadträtin Mag. Claudia Kreiner-Ebinger,<br />
Dr. Richard Mikats, Dipl.-Ing. Gerald Gebhardt, Peter Hutap, Otto Kropf, Dr. Gerhard<br />
Weber, <strong>die</strong> Stimme der FPÖ-Gemeinderatsmitglieder - Géza Molnár gegen <strong>die</strong><br />
Stimmen der ÖVP-Gemeinderatsmitglieder – Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas<br />
Steiner, Vizebürgermeister Mag. Josef Mayer, Stadtrat wHR Mag. Dr. Michael<br />
Freismuth, Stadtrat Dipl.-Ing. Erwin Tinhof, Stadträtin Angela Fleischhacker,<br />
Mag. Josef Christian Schmall, Petra Steindl, Walter Laciny, Sabine Waha,<br />
Johannes Neuberger, Johann Skarits, Istvan Deli, wHR Dipl.-Ing. Richard Höbausz,<br />
Josef Weidinger, Johann Wagner, Andrea Zänglein, Werner Klikovits, sowie den<br />
Stimmen der Gemeinderatsmitglieder der Grünen - Mag. Yasmin Dragschitz und<br />
Dipl.-Ing. Andreas Krojer nicht zum Beschluss erhoben wurde.<br />
Gemeinderat Géza Molnár:<br />
„Wortmeldung zur Geschäftsordnung, Herr Bürgermeister. Sie haben nach<br />
Amts<strong>über</strong>nahme einige Änderungen in der Sitzungsführung durchgeführt, meines<br />
Erachtens sind das Korrekturen. Wie ist das jetzt genau mit den<br />
Abänderungsanträgen wenn <strong>die</strong> abgelehnt werden. Ist dann der Hauptantrag<br />
automatisch angenommen?“
208<br />
Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner:<br />
„Gemäß § 14 der Geschäftsordnung des Gemeinderates von <strong>Eisenstadt</strong> Absatz 3<br />
möchte ich Folgendes vorlesen:<br />
„Unbeschadet des § 13 sind Abänderungsanträge vor <strong>dem</strong> Haupt- oder Gegenantrag<br />
zur Abstimmung zu bringen. Wird der Abänderungsantrag abgelehnt, ist der<br />
Hauptantrag zur Abstimmung zu bringen.<br />
Das habe ich auch getan und ich hoffe, dass d<strong>am</strong>it <strong>die</strong> Frage beantwortet ist.“<br />
Der Vorsitzende nimmt <strong>die</strong> Abstimmung vor und stellt fest, dass der Hauptantrag mit<br />
den Stimmen der ÖVP-Gemeinderatsmitglieder – Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas<br />
Steiner, Vizebürgermeister Mag. Josef Mayer, Stadtrat wHR Mag. Dr. Michael<br />
Freismuth, Stadtrat Dipl.-Ing. Erwin Tinhof, Stadträtin Angela Fleischhacker, Mag.<br />
Josef Christian Schmall, Petra Steindl, Walter Laciny, Sabine Waha, Johannes<br />
Neuberger, Johann Skarits, Istvan Deli, wHR Dipl.-Ing. Richard Höbausz, Josef<br />
Weidinger, Johann Wagner, Andrea Zänglein, Werner Klikovits, der<br />
Gemeinderatsmitglieder der Grünen - Mag. Yasmin Dragschitz und Dipl.-Ing.<br />
Andreas Krojer sowie <strong>dem</strong> Gemeinderatsmitglied der FPÖ - Géza Molnár gegen <strong>die</strong><br />
Stimmen der SPÖ-Gemeinderatsmitglieder – Vizebürgermeister LAbg. Günter<br />
Kovacs, Stadträtin Mag. Claudia Kreiner-Ebinger, Dr. Richard Mikats, Dipl.-Ing.<br />
Gerald Gebhardt, Peter Hutap, Otto Kropf, Dr. Gerhard Weber zum Beschluss<br />
erhoben wurde.<br />
7. Bauhof, Neuerrichtung, Beratung und Beschlussfassung<br />
Der Vorsitzende Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner erteilt<br />
Frau Stadträtin Angela Fleischhacker das Wort. Diese erstattet folgenden<br />
Bericht<br />
Die Stadtgemeinde <strong>Eisenstadt</strong> beabsichtigt auf <strong>dem</strong> in ihrem Eigentum befindlichen<br />
Grundstück Nr. 2854 in der KG <strong>Eisenstadt</strong> einen Bauhof zu errichten.<br />
Das im Rahmen eines geladenen Architektenwettbewerbes ermittelte Siegerprojekt<br />
st<strong>am</strong>mt von Arch. Rudischer u. Panzenböck ZT GmbH, (<strong>Eisenstadt</strong>/Neunkirchen).<br />
Auf Basis der Planung der Architekten wurde <strong>die</strong> Finanzierung und Errichtung des<br />
Bauhofes als Bauträgermodell ausgeschrieben. Dabei wird <strong>dem</strong> Bauträger ein
209<br />
Baurecht auf <strong>dem</strong> Grundstück der Stadtgemeinde eingeräumt. Das vom Bauträger<br />
errichtete Gebäude wird an <strong>die</strong> Stadtgemeinde vermietet.<br />
Das Vergabeverfahren wurde als Verhandlungsverfahren mit Bekanntmachung im<br />
Unterschwellenbereich von RA Mag. Wutzlhofer und DI Wachter abgewickelt. Als<br />
Bestbieter ist <strong>die</strong> OSG als einziger Bieter mit Errichtungskosten von EUR 4,841<br />
Millionen im Last and Best Offer und Begleitbrief (Nachlass -3%) hervorgegangen.<br />
Auf Basis <strong>die</strong>ser Baukosten betragen <strong>die</strong> monatlichen Zahlungen der Stadtgemeinde<br />
(Miete, Kaution) ca. EUR 24.000.-.<br />
Nach Ablauf der Mietdauer geht das Objekt ohne Restzahlung in das Eigentum der<br />
Stadtgemeinde <strong>über</strong>.<br />
Laut Auskunft der OSG (Dr. Kollar) könnte nach allen erforderlichen Genehmigungen<br />
noch im August mit <strong>dem</strong> Bau begonnen werden und <strong>die</strong> dargestellte günstigere Alt-<br />
Regelung im UStG in Anspruch genommen werden<br />
Im Falle, dass eine aufsichtsbehördliche Genehmigung nicht erteilt wird, wird mit der<br />
OSG ein Rücktrittsrecht vereinbart.<br />
Vorteile bei Vergabe und Baubeginn des Bauhofs vor <strong>dem</strong> 01.<strong>09.</strong>2012<br />
� Durch das 1. Stabilitätsgesetz 2012 wurde das Umsatzsteuergesetz geändert.<br />
Vermieter und Bauträger können den Vorsteuerabzug nur dann geltend<br />
machen, wenn auch der Mieter Vorsteuerabzugsberechtigt ist. Die<br />
Stadtgemeinde <strong>Eisenstadt</strong> ist <strong>die</strong>s an sich nicht, weshalb sich bei<br />
Bauträgermodellen <strong>die</strong> Anschaffungskosten auf Basis deren dann ein<br />
allfälliges Mietentgelt berechnet wird um <strong>die</strong> Umsatzsteuer erhöht. Diese neue<br />
Regelung gilt für Bauten mit Baubeginn ab 01.<strong>09.</strong>2012. Wird mit der<br />
Errichtung des Bauhofes vor <strong>dem</strong> 01.<strong>09.</strong>2012 begonnen, können noch <strong>die</strong><br />
alten günstigen Regelungen in Anspruch genommen werden.<br />
� Wenn das Bauvorhaben jetzt nicht beschlossen wird, muss das<br />
Vergabeverfahren neu gestartet werden. D<strong>am</strong>it könnten <strong>die</strong> Vergabe und der<br />
Baubeginn erst im nächsten Jahr (2013) erfolgen. Es ist mit einer<br />
Baukostenindexanpassung von ca. 3 % (ca. +150.000.- Euro) zu rechnen.<br />
� Die Kosten für ein neuerliches Vergabeverfahren sind mit ca.<br />
EUR 20.000.- anzusetzen.
210<br />
Die bauliche Zentralisierung der verschiedenen Einheiten der Wirtschaftsbetriebe –<br />
Bauhof, Stadtgarten<strong>am</strong>t, Umweltbetriebe – soll eine verbesserte Koordination durch<br />
direkte Kommunikation ermöglichen sowie durch systematischen Personaleinsatz<br />
und gutes Geräte- und Fuhrparkmanagement <strong>die</strong> Wirtschaftlichkeit erhöhen.<br />
BESCHLUSSANTRAG<br />
Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> beschließt:<br />
a) <strong>die</strong> Vergabe eines Auftrages zur Errichtung, Finanzierung und zum Betrieb<br />
eines neuen Bauhofes als Bestbieter an <strong>die</strong> Oberwarter gemeinnützige Bau-,<br />
Wohn- u. Siedlungsgenossenschaft zu Baukosten von Netto 4,991 -3%NL d.s.<br />
4,841 Mio Euro.<br />
Die Miete beträgt v. 1.-20. Jahr € 24.539,61<br />
21.-25. Jahr € 22.148,--<br />
Die Kosten für <strong>die</strong> Miete wurden im „Mittelfristigen Finanzplan“ bereits<br />
berücksichtigt.<br />
b) den in der Anlage genannten Baurechtsvertrag betreffend das Grundstück<br />
Nr. 2854 welcher integrierender Bestandteil <strong>die</strong>ses Beschlusses ist, mit der<br />
Oberwarter gemeinnützige Bau-, Wohn- u. Siedlungsgenossenschaft,<br />
Rechte Bachgasse 61, 7400 Oberwart.<br />
Der Vorsitzende Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner erteilt<br />
Herrn Gemeinderat Géza Molnár das Wort. Dieser führt aus:<br />
„Meine D<strong>am</strong>en und Herren, der neue Bauhof ist sicherlich notwendig. Das ist ein<br />
Thema, dass uns schon seit Jahren verfolgt. Die Zustände <strong>am</strong> Bauhof sind für <strong>die</strong><br />
Mitarbeiter teilweise schon wirklich eine Zumutung. Ich glaube, viele von uns wären<br />
nicht bereit, unter <strong>die</strong>sen Umständen zu arbeiten. Nach allem was ich von den<br />
Betroffenen gehört habe, ist das Projekt auch in Ordnung. Es ist auch ganz kurz von<br />
Seiten der SPÖ der Standort in Diskussion gestanden. Das hat zwar gut geklungen,<br />
war aber nichts Stichhaltiges und hat mich auch nicht <strong>über</strong>zeugt. Wir beschließen<br />
wieder ein Bauträgermodell, das bedeutet, dass <strong>die</strong> Stadt <strong>die</strong>sen Bauhof jetzt nicht<br />
selbst finanziert, vorab einmal, in<strong>dem</strong> man ein Darlehen aufnimmt, sondern dass das<br />
eben ein Bauträger aufnimmt, finanziert und wir – ich glaube 25 Jahre lang –unsere
211<br />
Miete von rd. € 24.000,-- im Monat zahlen und <strong>die</strong> Sache dann in unser Eigentum<br />
<strong>über</strong>geht. Die Argumentation ist <strong>die</strong>, <strong>die</strong> ich so aus <strong>dem</strong> Haus höre, dass zwar eine<br />
Darlehensfinanzierung ziemlich sicher günstiger wäre, allerdings so ein Bauträger<br />
dann bei den Baukosten Preise herausschlagen kann, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Stadt nicht<br />
herausschlagen könnte. Ich kann es nicht verifizieren. Nur werden <strong>die</strong>se<br />
Bauträgermodelle immer mehr und wir sollten uns schon bewusst sein, was das<br />
finanziell bedeutet. Im Budget scheint das nicht als Schulden auf, aber faktisch ist es<br />
nichts Anderes. Wir brauchen <strong>die</strong>sen Bauhof und auch wenn wir den Bauhof<br />
monatlich abstottern, ist es nichts Anderes, als wenn wir ein Darlehen abstottern<br />
würden. Meine Frage dazu, weil auf das Stabilitätsgesetz Bezug genommen wird und<br />
auch auf <strong>die</strong> Umsatzsteuerregelung. Ist der Baubeginn im August jetzt fix?“<br />
Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner:<br />
„Es gibt eine Zusage des Bauträgers, dass rechtzeitig begonnen werden kann, d<strong>am</strong>it<br />
<strong>die</strong> alte Steuerregelung noch Anwendung findet. Das ist auch ein Grund, warum wir<br />
das heute beschließen wollen.“<br />
Gemeinderat Géza Molnár:<br />
„Ein kleiner Schönheitsfehler, für den wahrscheinlich niemand was dafür kann. Für<br />
mich ein Schönheitsfehler ist, dass es eben nur einen Bieter gegeben hat, nämlich<br />
<strong>die</strong> OSG. Ich sehe aber auch auf Grund der Umstände ein, dass es zu keiner<br />
Neuausschreibung kommt, nicht weil <strong>die</strong> etwas kosten würde, sondern weil wir dann<br />
mit <strong>dem</strong> Baubeginn Verzögerungen hätte und das dann erheblich Mehrkosten<br />
verursachen würde.“<br />
Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />
„Sehr geehrte Anwesende!<br />
Das Gelände, auf <strong>dem</strong> der alte Bauhof steht, wurde zum Verkauf ausgeschrieben.<br />
Angeblich gibt es bisher nur einen Interessenten. Die Grünen <strong>Eisenstadt</strong> haben<br />
schon vor längerer Zeit davor gewarnt, <strong>die</strong>ses Gelände einfach so zu verkaufen und<br />
zwar bevor noch ein Masterplan für <strong>die</strong> Region um den Bahnhof erstellt wird. Dort<br />
sollte auch ein Bus-Bahnknotenpunkt entstehen. Ein strittiger Punkt ist auf jeden Fall<br />
<strong>die</strong> Zu- und Abfahrt der Busse. Wir möchten noch einmal darauf drängen, hier noch<br />
keine Verkaufsentscheidung zu treffen und sich das noch offen zu lassen. In <strong>die</strong>sem<br />
Zus<strong>am</strong>menhang würde ich gerne wissen, wie weit <strong>die</strong> Pläne für den Masterplan
212<br />
Bahnhof <strong>Eisenstadt</strong> bereits sind. Eine Fragebeantwortung unter <strong>dem</strong> Punkt<br />
Allfälligem wäre auch okay! Aber ich möchte, dass schon bei <strong>dem</strong> Punkt<br />
thematisieren, dass der Bauhof alt für <strong>die</strong> Stadt sehr wohl ein sehr attraktives<br />
Gelände ist.“<br />
Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner:<br />
„Das ist korrekt! Wir haben das Gelände auch noch nicht verkauft, sondern werden<br />
uns das gut <strong>über</strong>legen. Wir werden uns auch <strong>über</strong>legen, was dort geplant ist. Das es<br />
eine Ausschreibung gegeben hat, ist auch richtig! Die Tatsache, dass bis lang kein<br />
Verkauf erfolgt ist, zeigt, dass wir das nicht einfach irgendwie so verkaufen, sondern<br />
das wir uns das sehr wohl gut <strong>über</strong>legen. Was den Masterplan Bahnhof betrifft, habe<br />
ich keine aktuelle Information. Ich weiß nur, dass es eine Stu<strong>die</strong> von Land und Stadt<br />
gemeins<strong>am</strong> gegeben hat bzw. beauftragt wurde, <strong>die</strong> mir persönlich jedoch noch nicht<br />
zugekommen ist.“<br />
Der Vorsitzende nimmt <strong>die</strong> Abstimmung vor und stellt fest, dass der Antrag<br />
einstimmig zum Beschluss erhoben wurde.<br />
8. Galos Sylvia und Zänglein Andrea, Grundabtretung, Beratung und<br />
Beschlussfassung<br />
Bei <strong>die</strong>sem Tagesordnungspunkt ist Frau Gemeinderätin Andrea Zänglein befangen<br />
und nimmt an der Abstimmung nicht teil.<br />
Der Vorsitzende Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner erteilt Herrn<br />
Stadtrat wHR Mag. Dr. Michael Freismuth das Wort. Dieser stellt folgenden<br />
BESCHLUSSANTRAG<br />
Die Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> als Vertreterin des öffentlichen Gutes <strong>über</strong>nimmt<br />
unentgeltlich und lastenfrei auf Grund des Teilungsplanes G.Z. 14071/11 vom<br />
08.06.2011 der Ingenieurkonsulenten Dipl.-Ing. Helmut Jobst und<br />
Dipl.-Ing. Markus Jobst, 7000 <strong>Eisenstadt</strong>, das Teilstück (Fig. 3) vom Grundstück<br />
Nr. 2364 im Ausmaß von 152 m², EZ 954, KG. Kleinhöflein, welches Frau Sylvia<br />
Galos, Wertheimergasse 8, 7000 <strong>Eisenstadt</strong>, sowie Frau Andrea Zänglein,<br />
Corvinusweg 11, 7000 <strong>Eisenstadt</strong>, abgetreten haben, in <strong>die</strong> Verwaltung als<br />
öffentliches Gut.
213<br />
Obiges Teilstück wird als öffentliches Gut (Verkehrsfläche) gewidmet und ist in<br />
das Grundstück Nr. 2364/3, EZ. Neu, KG. Kleinhöflein, einzubeziehen.<br />
Sämtliche mit der Abtretung in Zus<strong>am</strong>menhang stehenden Kosten gehen zu<br />
Lasten der Freistadt <strong>Eisenstadt</strong>.<br />
Durch <strong>die</strong>se Maßnahme werden <strong>die</strong> Wertgrenzen gem. § 85 des Eisenstädter<br />
Stadtrechtes nicht <strong>über</strong>schritten.<br />
Der Vorsitzende nimmt <strong>die</strong> Abstimmung vor und stellt fest, dass der Antrag<br />
einstimmig zum Beschluss erhoben wurde.<br />
9. Rahmenvereinbarung <strong>über</strong> <strong>die</strong> Errichtung und den Betrieb einer<br />
Photovoltaikanlage, Beratung und Beschlussfassung<br />
Der Vorsitzende Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner erteilt Herrn<br />
Stadtrat wHR Mag. Dr. Michael Freismuth das Wort. Dieser stellt folgenden<br />
Bericht<br />
PRÄAMBEL<br />
Das Europäische Zentrum für erneuerbare Energie Güssing GmbH beschäftigt sich<br />
seit mehreren Jahren mit der Entwicklung und der Umsetzung von Projekten im<br />
Bereich der erneuerbaren Energie.<br />
Das Europäische Zentrum für erneuerbare Energie Güssing GmbH hat nunmehr in<br />
Abstimmung mit <strong>dem</strong> Land Burgenland ein neues Projekt im Zus<strong>am</strong>menhang mit der<br />
Errichtung und den Betrieb von Photovoltaikanlagen für burgenländische Gemeinden<br />
entwickelt, bei welchen <strong>die</strong> notwendigen Investitionskosten für <strong>die</strong> Errichtung der<br />
Anlage <strong>über</strong> ein Bürgerbeteiligungsmodell finanziert und d<strong>am</strong>it unter Einbindung der<br />
Bevölkerung und der jeweiligen Standortgemeinde <strong>die</strong> Produktion von Strom durch<br />
alternative umweltfreundliche Photovoltaikanlagen gefördert werden.<br />
Die Landeshauptstadt Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> will durch <strong>die</strong> Unterstützung <strong>die</strong>ses<br />
Projektes aktiv zur Realisierung <strong>die</strong>ses Projektes beitragen und der Europäische<br />
Zentrum für erneuerbare Energie Güssing GmbH insbesondere <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Errichtung
214<br />
der Photovoltaikanlage erforderliche Fläche zur Verfügung stellen sowie weiters eine<br />
Investitionshilfe in Form eines Barzuschusses in Höhe von € 12.000,-- leisten.<br />
Aus <strong>die</strong>ser Grundlage soll mit <strong>dem</strong> Europäischen Zentrum für erneuerbare Energie<br />
Güssing GmbH eine Rahmenvereinbarung abgeschlossen werden, um <strong>die</strong><br />
wechselseitigen Rechte und Pflichten festzulegen.<br />
BESCHLUSSANTRAG<br />
Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> beschließt <strong>die</strong> in<br />
Beilage 1 genannte Rahmenvereinbarung, welche ein integrierender<br />
Bestandteil <strong>die</strong>ses Beschlusses ist, mit der Europäischen Zentrum für<br />
erneuerbare Energie Güssing GmbH, Europastraße 1, 7540 Güssing, zwecks<br />
Errichtung und den Betrieb einer Photovoltaikanlage auf <strong>dem</strong> Dach des auf<br />
<strong>dem</strong> Grundstück Nr. 2436/7, EZ 4043, KG <strong>Eisenstadt</strong>, befindlichen Gebäude<br />
Feuerwehrhaus <strong>Eisenstadt</strong>.<br />
Der Vorsitzende Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner erteilt<br />
Herrn Gemeinderat Dr. Gerhard Weber das Wort. Dieser führt aus:<br />
„Das Ganze ist eine gute Sache und wir werden <strong>dem</strong> auch zustimmen. Meine<br />
Wortmeldung reduziert sich eigentlich auf eine Fragestellung, <strong>die</strong> ich schon im<br />
Finanzausschuss gestellt habe.“<br />
- Zwischenrufe –<br />
Gemeinderat Dr. Gerhard Weber:<br />
„Ich möchte das Klima des Ausschusses hier nicht weiter transportieren. Sie war<br />
jedenfalls – so war mein Eindruck – mit einem Wissensgewinn für den Herrn Stadtrat<br />
verbunden.“<br />
- Zwischenrufe –<br />
Gemeinderat Dr. Gerhard Weber:<br />
„Als BEWAG-Mitarbeiter weiß ich, dass das <strong>die</strong> BEWAG auch macht. Meine Bitte war<br />
daher, einen zweiten Anbieter, den es durch <strong>die</strong> Landesgesellschaft gibt, einzuladen.<br />
Nach<strong>dem</strong> das Projekt entscheidungsreif ist, soll es auch aus unserer Sicht so<br />
beschlossen werden. Meine Anregung für ähnliche Vorhaben, hier auch andere<br />
Unternehmen einzuladen.“
215<br />
Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner:<br />
„Das kann ich Ihnen gleich vom Stand weg versprechen, wenn andere Unternehmen<br />
mit guten Projekten an uns herantreten, dann werden wir uns sicherlich nicht<br />
verwehren, sondern genauso wie in <strong>die</strong>sem Fall gemeins<strong>am</strong> ein Projekt durchführen.<br />
Das ist <strong>über</strong>haupt kein Thema. Ich habe übrigens mit <strong>dem</strong> Vorstandsvorsitzenden<br />
auch gesprochen, der mir gesagt hat, dass jetzt <strong>die</strong> BEWAG auch so weit ist,<br />
derartige Projekte durchzuführen. Ich hab ihn eingeladen, wenn es dann soweit ist,<br />
dass wir uns treffen werden. Wir werden dann dar<strong>über</strong> sprechen und wenn es ein<br />
gutes Projekt für <strong>die</strong> Stadt sein sollte, werden wir selbstverständlich dabei sein.“<br />
Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />
„Sehr geehrte Anwesende!<br />
Ich finde es gut, dass sich <strong>die</strong> Stadtgemeinde an <strong>die</strong>sem Projekt beteiligt. Es<br />
beteiligen sich 16 Gemeinden im ganzen Burgenland daran. Vor allem der Ansatz<br />
der Bürgerbeteiligung ist dabei sehr spannend. In den Projektunterlagen ist von<br />
Bürgervers<strong>am</strong>mlungen <strong>die</strong> Rede. Ab wann kann man d<strong>am</strong>it rechnen?“<br />
Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner:<br />
„Ich kann dir das leider nicht sagen. Die Bürgervers<strong>am</strong>mlungen und das ges<strong>am</strong>te<br />
Projekt werden vom Europäischen Zentrum für Energien in Güssing durchgeführt<br />
werden. Wir werden nur bei den Einladungen behilflich sein.“<br />
Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />
„Eher nächstes Jahr, oder?“<br />
Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner:<br />
„Ich kann dir das wirklich nicht sagen! Aber ja, ich nehme an nächstes Jahr.“<br />
Stadtrat –Dipl.-Ing. Erwin Tinhof:<br />
„Herr Bürgermeister, hoher Gemeinderat!<br />
Ich möchte noch ein paar Erläuterungen zu <strong>die</strong>sem Rahmenvertrag sagen. Es geht<br />
darum, dass hier <strong>die</strong> Kosten und das Risiko voll bei der betreibenden Gesellschaft<br />
liegen werden. Das heißt, dass sich <strong>die</strong> Stadt mit <strong>dem</strong> Förderbeitrag beteiligt, der an<br />
und für sich als Zugabe vom Land an uns refun<strong>die</strong>rt wird und wir das dann an <strong>die</strong> zu<br />
betreibende Gesellschaft weitergeben werden. Die Bürgerbeteiligung ist insofern<br />
angedacht, dass sich jeder Bürger, der sich dafür interessiert, € 1.000,-- einzahlen
216<br />
kann und einen Fixzinssatz von 2,5 % fix jährlich auf <strong>die</strong> Laufzeit von 20 Jahren<br />
ausbezahlt bekommt. Das sind natürlich keine großen Beträge, weder in der<br />
Beteiligung noch in der Verzinsung, aber es ist eher der ideelle Ansatz hier ganz<br />
einfach <strong>die</strong> Bevölkerung mit einzubeziehen. Die Leistungen der Stadt sind insofern<br />
gegeben als eben ein Gebäude der Stadt, nämlich <strong>die</strong> Feuerwehrzentrale dafür zur<br />
Verfügung gestellt wird und <strong>am</strong> Ende der ges<strong>am</strong>ten Projektlaufzeit wir <strong>die</strong>se<br />
Photovoltaikanlage dann an <strong>die</strong> Stadtgemeinde <strong>Eisenstadt</strong> zum Betrieb zufallen. Die<br />
Stadt <strong>Eisenstadt</strong> hat dann zusätzlich nach 20 bzw. 25 Jahren eben eine<br />
Photovoltaikanlage im Bereich des Feuerwehrhauses. Hier müssen natürlich auch<br />
alle Richtlinien erfüllt werden und falls <strong>die</strong>se nicht erfüllt werden, ist auch <strong>die</strong>ses<br />
Projekt gestorben. Wovon wir natürlich jetzt nicht ausgehen werden und wir werden<br />
auch rechtzeitig schauen, dass jene Punkte, <strong>die</strong> hier erwähnt sind, auch erfüllt sind.<br />
Mit 31.12.2013 sollten <strong>die</strong>se Punkte erfüllt sein, inklusive <strong>die</strong>ser Bürgerbeteiligung.“<br />
Der Vorsitzende nimmt <strong>die</strong> Abstimmung vor und stellt fest, dass der Antrag<br />
einstimmig zum Beschluss erhoben wurde.<br />
10. UFC St. Georgen/<strong>Eisenstadt</strong>, Subvention, Grundsatzbeschluss, Beratung<br />
und Beschlussfassung<br />
Der Vorsitzende Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner erstattet folgenden<br />
Bericht<br />
Die Erweiterung der Spielstätte des UFC St. Georgen/<strong>Eisenstadt</strong> wird – mit<br />
Ausnahme der Leichtathletikanlage – wie geplant erfolgen.<br />
Da der UFC St. Georgen/<strong>Eisenstadt</strong> stetig wächst und in der kommenden Saison mit<br />
insges<strong>am</strong>t 17 Mannschaften spielen wird, ist <strong>die</strong> Erweiterung der bestehenden<br />
Anlage unumgänglich. Als erster Schritt wird hierzu ein Grundankauf getätigt. Das<br />
Grundstück, welches direkt an den Sportplatz grenzt – wird von der Stadtgemeinde<br />
gekauft und in weiterer Folge an den UFC St. Georgen/<strong>Eisenstadt</strong> verpachtet. Hier<br />
wird der Fußballverein zwei Trainingsplätze errichten.<br />
In weiterer Folge hat <strong>die</strong> Stadt in Gesprächen mit <strong>dem</strong> Fußballverein<br />
UFC St. Georgen/<strong>Eisenstadt</strong> vereinbart, dass auf den bestehenden Anlagen eine<br />
zeitgemäße Infrastruktur für den Fußball entstehen wird. Geplant ist der Ausbau von<br />
Tribünengebäude und Kantine, bzw. Kabinen für Spieler. Weil <strong>die</strong> finanziellen Mittel
217<br />
des UFC St. Georgen/<strong>Eisenstadt</strong> begrenzt sind, obliegt es der Sportstadt <strong>Eisenstadt</strong><br />
den Verein monetär zu unterstützen.<br />
Der Gemeinderat möge beschließen:<br />
BESCHLUSSANTRAG<br />
Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> fasst den<br />
Grundsatzbeschluss den UFC St. Georgen/<strong>Eisenstadt</strong> bei der Erweiterung der<br />
bestehenden Sportanlage finanziell zu unterstützen. Die Erweiterung der<br />
Sportanlage wird, mit Ausnahme der Leichtathletikanlage, wie ursprünglich<br />
geplant, erfolgen.<br />
Dem Verein wird außer<strong>dem</strong> ein anzukaufendes Grundstück für <strong>die</strong> Errichtung<br />
von Trainingsplätzen zur Verfügung gestellt werden.<br />
Vizebürgermeister Mag. Josef Mayer:<br />
„Sehr geehrter Herr Bürgermeister, hoher Gemeinderat, meine sehr verehrten<br />
D<strong>am</strong>en und Herren!<br />
Als Zuständiger für den Sport, freue ich mich natürlich sehr <strong>über</strong> <strong>die</strong>se heutige<br />
Beschlussfassung. Ich bin auch etwas traurig, denn ich bin nicht nur für Fußball<br />
zuständig, ich hätte mir auch gewünscht, dass <strong>die</strong> geplante Laufanlage doch<br />
zustande kommt. Wenn ich jetzt <strong>über</strong>all den Spruch plakatiert sehe - Sport braucht<br />
Platz - dann kann ich nur sagen, na selbstverständlich. Der UFC St. Georgen braucht<br />
Platz und auch das Laufte<strong>am</strong> braucht Platz. Ein bisschen grotesk ist es schon, dass<br />
<strong>die</strong>se Plakataktion gerade von der SPÖ kommt. Die SPÖ, <strong>die</strong> verhindert hat, <strong>die</strong><br />
dafür zuständig war, dass es <strong>die</strong>ses Sport- und Laufzentrum in der geplanten Form,<br />
nicht geben wird. Ich hätte einige Fragen an den Herrn Vizebürgermeister sowie<br />
auch an seine Kolleginnen und Kollegen. Was Herr Vizebürgermeister hast du im<br />
Land unternommen, dass <strong>die</strong>se Sportanlage doch zustande kommt? Hast du<br />
irgendeinen Schritt in Bewegung gesetzt, dass wir doch <strong>die</strong>ses Sportzentrum<br />
bekommen können? Wir alle wissen, dass es hier fadenscheinige Gründe gegeben<br />
hat, um hier keine Genehmigung zu bekommen. Hunderte Fußball und auch<br />
Leichtathleten werden in der nächsten Zeit warten müssen – <strong>die</strong> Fußballer Gott sei<br />
Dank jetzt nicht mehr, weil wir heute etwas für sie beschließen werden – für <strong>die</strong><br />
Leichtathleten ist vorläufig der Zug abgefahren. Das tut mir wirklich im Herzen weh.<br />
Warum <strong>die</strong>se Entscheidung gefallen ist, wissen wir alle. Wir haben es auch gerade
218<br />
von Herrn Bürgermeister gehört, dass das nichts mit verkehrstechnischen Gründen<br />
zu tun hat. Ich möchte Ihnen auch etwas zeigen.<br />
- Herr Vizebürgermeister Mag. Josef Mayer zeigt ein Foto von der Sportanlage<br />
Draßburg s<strong>am</strong>t Zufahrt her -<br />
- Zwischenrufe –<br />
Vizebürgermeister Mag. Josef Mayer:<br />
„Ich sehe Kopfschütteln und gehe davon aus, dass niemand der Meinung ist, dass<br />
das ein geeigneter Zufahrtsort ist. Wir wissen, wer dort Obmann war und wer<br />
Bürgermeister war und wie <strong>die</strong> Genehmigung abgelaufen ist. Wenn <strong>Eisenstadt</strong> eine<br />
rote Landeshauptstadt wäre – was man schon lange hofft, es zu bekommen und wo<br />
wir hoffentlich vieles dagegen unternehmen werden - so gäbe es sicherlich keine<br />
Probleme. Wir haben sicher 5 verschiedene Möglichkeiten zur Zufahrt zur<br />
Sportanlage und <strong>die</strong>se Begründung mit <strong>dem</strong> Verkehr zieht einfach nicht. Hier, Herr<br />
Vizebürgermeister, wärst du gefordert gewesen. Auf Grund deiner Position als<br />
Landtagsabgeordneter, auf Grund deiner Position als stimmenstarker<br />
SPÖ-Vorsitzender des Landes, hier beim Land eine Entscheidung herbei zu führen,<br />
<strong>die</strong> für <strong>die</strong> Jugend und für <strong>die</strong> Sportler von <strong>Eisenstadt</strong> geeignet gewesen wäre. Das<br />
ist aber nicht passiert, dass wird dir hoffentlich auch auf den Kopf fallen. Die jungen<br />
Leute werden sich ihren Teil dazu denken. Ich bin sehr froh, dass der<br />
UFC St. Georgen/<strong>Eisenstadt</strong> jetzt <strong>die</strong>se Möglichkeit der Erweiterung bekommt. Wir<br />
wissen, dass 17 Mannschaften nächstes Jahr im Meisterschaftsgetriebe mit machen<br />
werden. Herr Vizebürgermeister, du kannst dich sicher an <strong>die</strong> Galanacht der<br />
Leichtathletik erinnern und ich habe es jetzt noch im Ohr. Weißt du noch den<br />
genauen Wortlaut was du dort in deiner Rede gesagt hast?“<br />
- Zwischenruf –<br />
Vizebürgermeister Mag. Josef Mayer:<br />
„Ich weiß es noch ganz genau! Du hast dort gesagt, als dich Alexander Kovacs<br />
interviewt hat und ich zitiere jetzt: Ich hoffe, dass <strong>die</strong> Anlage bald errichtet wird! Das<br />
ist mir im Gedächtnis geblieben, wie einem Elefanten. Herr Vizebürgermeister,<br />
Aussagen tätigen und Handeln sind bei dir zwei paar Schuhe. Sport braucht Platz,<br />
der UFC braucht Platz, das Laufte<strong>am</strong> braucht Platz und <strong>Eisenstadt</strong> braucht Steiner<br />
und nicht Kovacs!“
Vizebürgermeister LAbg. Günter Kovacs:<br />
„Herr Bürgermeister, hoher Gemeinderat!<br />
219<br />
Schwache Worte, nicht untermauert mit Fakten. Aber zu den Fakten werde ich jetzt<br />
kommen. Ich werde jetzt <strong>die</strong> Wahrheit sagen, was wirklich war. Die Leichtathletikgala<br />
<strong>die</strong> stattgefunden hat und wo ganz klar war, dass alle für eine Leichtathletikanlage<br />
waren, nur du warst für <strong>die</strong> Örtlichkeit schon vor eineinhalb bis zwei Jahren direkt in<br />
St. Georgen und ich habe schon vor eineinhalb bis zwei Jahren gesagt, dass wir<br />
<strong>die</strong>se Anlage bei einem Schulzentrum brauchen. Und wer ist jetzt für eine<br />
Leichtathletikanlage und da frage ich dich jetzt als Sportstadtrat, wenn man heute<br />
eine Flächenwidmung als Sportfläche abgibt und sagt, dass man das nicht bei einem<br />
Schulzentrum braucht und <strong>die</strong> SPÖ heute sagt, dass wir natürlich <strong>die</strong>se Fläche für<br />
Leichtathletik haben. Du hast erwähnt, dass ich nichts für <strong>die</strong> Jugend, speziell für <strong>die</strong><br />
Eisenstädter Jugend, mache. Vielleicht bist du vorige Woche nicht ganz dabei<br />
gewesen, wie ich <strong>die</strong>sen Spatenstich beim E-Cube gehabt habe, wo ich € 141.000,--<br />
<strong>über</strong> <strong>die</strong> zuständige Landesrätin für unsere Stadt geholt habe. Wer läuft jetzt nicht für<br />
<strong>die</strong> Stadt? € 141.000,--, das hat es schon viele Jahre nicht mehr gegeben. Wer hat<br />
sich nicht für <strong>die</strong> Jugend eingesetzt? Ich habe mich im Mai stark dafür gemacht, dass<br />
der UFC St. Georgen mit Rücksprache von Erwin Nemeth natürlich in <strong>Eisenstadt</strong><br />
trainieren kann. Ich habe mit <strong>dem</strong> Burgenländischen Fußballpräsidenten<br />
ausgemacht, dass der UFC St. Georgen ein Monat gratis beim Burgenländischen<br />
Fußballverband trainieren darf. Du läufst hier mit einem Plakat vom ASV Draßburg<br />
herum, wo aber nicht dabei steht, wie lang <strong>die</strong>se Zufahrt ist. Wenn wir <strong>die</strong>sen<br />
Vergleich jetzt ziehen, haben wir knapp einen Kilometer Zufahrt zum Stadion in<br />
St. Georgen gehabt. Wir haben auch ein Gutachten, dass ganz klar aussagt, wenn<br />
<strong>die</strong>se Straßenzufahrt von der B 50 gemacht werden würde, dann würde der<br />
Raumplanungsbeirat – wo du Herr Bürgermeister vorher den Landeshauptmann<br />
kritisiert hast – für eine Feststellung, wo lauter Experten vertreten sind, <strong>die</strong> gesagt<br />
haben, dass wir eine Straßenbreite von 6 Meter und das einfach negiert wird. Hier<br />
wird <strong>die</strong> Sicherheit negiert von einem Kilometer Straßenzug, den wir unbedingt<br />
benötigen. Ich wiederhole, schlecht vorbereitet und nicht <strong>die</strong> anderen schuldig<br />
werden lassen. Eines ist mit <strong>dem</strong> heutigen Tag klar, <strong>die</strong> ÖVP hat sich von der<br />
Leichtathletik verabschiedet, weil sonst würde man heute <strong>die</strong>ser Flächenwidmung<br />
ganz klar auch zustimmen.“
220<br />
Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner:<br />
„Was den E-Cube betrifft, steht unbestritten fest, dass <strong>die</strong> SPÖ <strong>Eisenstadt</strong> <strong>über</strong> zwei<br />
Jahr hindurch dagegen gewettert hat und als dann klar war, dass <strong>die</strong> Bevölkerung<br />
<strong>die</strong>s nicht nachvollziehen kann, hat man versucht, auf den fahrenden Zug<br />
aufzuspringen und hat versucht, per Foto zu suggerieren, dass man sich hier<br />
eingesetzt hätte. Die Wahrheit ist, dass der Dorferneuerungsbeirat natürlich auf<br />
Grund des Projektes, weil es einfach gut ist, nicht Nein sagen konnte und auch nicht<br />
Nein gesagt hat. Zum Raumplanungsbeirat darf ich schon auch mitteilen – du warst<br />
nicht anwesend, ich war jedoch dort – ich würde ersuchen, dass du mit den<br />
Mitgliedern des Raumplanungsbeirates Rücksprache haltest und sie mal fragst, wie<br />
sie <strong>die</strong> Aussagen des Landeshauptmannes aufgenommen haben. Es war dort<br />
Kopfschütteln allerorts zu sehen, denn niemand hat das verstanden. Ich kann das<br />
aber nur so zur Kenntnis nehmen und daher ist <strong>die</strong>ser Weg, den wir heute<br />
einschlagen, der Weg, weil wir uns einfach nicht daran hindern lassen für <strong>Eisenstadt</strong><br />
zu arbeiten und für <strong>die</strong> Jugend und den Sport etwas zu tun. Ich würde auch mit den<br />
Experten aus der Leichtathletik sprechen, wo eine solche Anlage errichtet werden<br />
soll, wie <strong>die</strong> Anlage ausschauen müsste und ich kann nur sagen, dass mit <strong>die</strong>ser<br />
Verhinderung <strong>die</strong>ser Anlage in St. Georgen eine Jahrhundertchance vergeben<br />
worden ist. Dort wären große Synergien zu schöpfen gewesen, doch das ist jetzt<br />
leider vorbei. Das ist auch so zur Kenntnis zu nehmen, denn man kann sich nicht<br />
immer herausreden und sagen, dass man eigentlich eh dafür sind, aber wir doch<br />
dagegen stimmen.“<br />
Gemeinderat Géza Monlár:<br />
„Meine D<strong>am</strong>en und Herren!<br />
Ich gehöre sicherlich nicht zu den längst<strong>die</strong>nenden Gemeinderäten hier herinnen. Ich<br />
bin jetzt doch schon seit 2007 dabei und merke aber trotz<strong>dem</strong>, dass ich manchmal<br />
ein bisschen ein Naivling bin. Ich habe doch <strong>die</strong> Hoffnung gehabt, dass es heute zu<br />
<strong>dem</strong> Thema ein bisschen ruhiger zu geht. Das war wirklich sehr naiv von mir. Das ist<br />
natürlich <strong>dem</strong> Wahljahr geschuldet, dass zeigt eindeutig der Auftritt des<br />
1. Vizebürgermeisters. Die Situation ist vor allem deswegen skurril, weil es<br />
grundsätzlich um Fragen geht, wo sich eigentlich alle auch seit Jahren einig sind. Es<br />
gibt vor allem von der Opposition seit Jahren laufend Anträge, Sportanlagen zu<br />
errichten. Ich möchte hier vor allem an den Sportentwicklungsplan erinnern, ein<br />
Antrag von uns Freiheitlichen, der das Hauptziel gehabt hat, einen Zeitplan zu
221<br />
erstellen, zum Ausbau der sportlichen Infrastruktur in <strong>Eisenstadt</strong>. Es haben alle<br />
Seiten ihr Scherflein beigetragen, dass <strong>die</strong> Sache so eskaliert ist. Ich erinnere an<br />
einem Antrag der FPÖ aus <strong>dem</strong> Juni des Vorjahres, wo man eine<br />
Machbarkeitsstu<strong>die</strong> zu einer Sportanlage haben wollte. Wir haben dann von der<br />
Spitze der Stadt eine schriftliche Antwort bekommen, dass an das nicht einmal<br />
gedacht wird und so was nicht realisierbar ist. Tatsache ist, dass zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt<br />
<strong>die</strong> Geschichte in St. Georgen bereits gelaufen ist und da wurden wir d<strong>am</strong>als<br />
angeschwindelt. Auf der anderen Seite ist das sicherlich nicht so einfach vom Tisch<br />
zu wischen, was der Bürgermeister aus <strong>dem</strong> Raumordnungsbeirat berichtet, hier<br />
spielt natürlich der Wahlk<strong>am</strong>pf mit, auch das <strong>Eisenstadt</strong> schwarz ist und das Land<br />
rot. Wobei sich für mich ein roter Faden bei den Schwarzen durchzieht, nämlich das<br />
in <strong>die</strong>ser Sache <strong>die</strong> Opposition nicht informiert wird. Es wird <strong>über</strong> <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>n<br />
angekündigt, dass etwas kommt, wir haben zum ersten Projekt eine umfangreiche<br />
schriftliche Anfrage an den Bürgermeister gestellt, jedoch <strong>die</strong> Antworten sind sehr<br />
dürftig gewesen. Dann ist <strong>die</strong>ses Projekt gefallen, dann hört man wieder aus den<br />
Me<strong>die</strong>n, dass es jetzt eben ein Alternativprojekt geben soll. D<strong>am</strong>it komme ich jetzt<br />
zum Antrag der heute auch vorliegt, bei <strong>dem</strong> ich – und <strong>die</strong> Inszenierung vorhin hat<br />
mir das auch bestätigt – befürchtet habe, dass <strong>die</strong>ser Beschluss einzig und allein der<br />
Gemeinderatswahl geschuldet ist und nicht Ansatz dafür ist, jetzt vielleicht doch<br />
zus<strong>am</strong>men zu kommen. Gerade bei <strong>dem</strong> was geplant ist grundsätzlich was gemacht<br />
wird, womit auch alle d<strong>am</strong>it leben sollten, nämlich <strong>die</strong> Erweiterung der Sportanlage<br />
für den UFC St. Georgen. Zum Antrag, es steht drinnen, dass <strong>die</strong> Spielstätte<br />
erweitert wird und zwar mit Ausnahme der Leichtathletikanlage. Das Problem ist,<br />
egal wen man im Haus von den Be<strong>am</strong>ten fragt, man erfährt nicht einmal was geplant<br />
war. Wir haben dazu keine Pläne gesehen, keine Aufstellungen, keine<br />
Kostenschätzungen, gar nichts, außer <strong>die</strong> abstrakte Schätzung von eineinhalb<br />
Millionen <strong>die</strong> im letzten Herbst hinausgeblasen wurde. Dann steht zwar drinnen wie<br />
geplant, aber dann ist von einem Ankauf eines weiteren Grundstücks <strong>die</strong> Rede, wo<br />
<strong>die</strong> Meinungen oder <strong>die</strong> Angaben im Haus auch auseinandergehen. Möglicherweise<br />
ist <strong>die</strong>ser Grundsatzbeschluss oder <strong>die</strong>ser Antrag für <strong>die</strong> Opposition als Fallstrick<br />
gedacht. Wir haben mit Grundsatzbeschlüssen schon unsere Erfahrungen, <strong>die</strong><br />
werden dann bei Zustimmung von der ÖVP oft als Freifahrtscheine missinterpretiert.<br />
In alle weiteren Planungen wird der Gemeinderat gar nicht mehr befasst. Ich stelle<br />
daher folgenden Abänderungsantrag. Der Gemeinderat der Landeshauptstadt
222<br />
Freistadt <strong>Eisenstadt</strong> beschließt, den UFC St. Georgen/<strong>Eisenstadt</strong> bei der geplanten<br />
Erweiterung seiner Infrastruktur zu unterstützen. Der Bürgermeister bzw. <strong>die</strong><br />
zuständigen Ausschüsse und Organe werden aufgefordert <strong>dem</strong> Gemeinderat nach<br />
Erledigung der entsprechenden Vorarbeiten/Vorgespräche einen entsprechenden<br />
Grundsatzbeschluss zur Beschlussfassung vorzulegen, der <strong>die</strong> genauen Details des<br />
Projektes beschreibt und insbesondere eine aufgeschlüsselte Kostenschätzung in<br />
Bezug auf <strong>die</strong> von der Stadt zuleistenden Anteile enthält. Dankeschön!“<br />
Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner:<br />
„Dieser Grundsatzbeschluss ist sicher keine Falle für irgendwelche<br />
Oppositionsparteien oder sonst jemanden. Es geht darum, dass der<br />
UFC St. Georgen/<strong>Eisenstadt</strong> <strong>die</strong>se Anlage errichten wird und das <strong>die</strong> Stadt<br />
<strong>Eisenstadt</strong> in <strong>die</strong>sem Fall rein Subventionsgeber sein wird. Die Summe kann deshalb<br />
nicht konkret gesagt werden, weil der UCF St. Georgen/<strong>Eisenstadt</strong> derzeit <strong>die</strong><br />
Planungen beauftragt hat und in den nächsten Wochen Detailkostenvoranschläge<br />
vorliegen werden. Danach wird es entsprechende Unterstützungsbeschlüsse von<br />
den zuständigen Gremien und Organen durch <strong>die</strong> Stadt geben. Es wird dort weder<br />
<strong>die</strong> Bauabteilung der Stadt noch der Bürgermeister und auch nicht der Gemeinderat<br />
oder sonst irgendjemand, <strong>die</strong> Planungen vornehmen, sondern es wird eine<br />
Subvention, eine Unterstützung durch <strong>die</strong> Stadt geben. Daher kann ich <strong>die</strong>sem<br />
Abänderungsantrag <strong>über</strong>haupt nicht folgen.“<br />
Gemeindrat Dr. Gerhard Weber:<br />
„Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Gemeinderäte!<br />
Ich möchte eingangs kurz zu <strong>dem</strong> vorigen Rundumschlag von Herrn Bürgermeister<br />
etwas sagen. Wir haben hier als SPÖ-Fraktion in den letzten Jahren einer<br />
wunders<strong>am</strong>en Wandlung von einer Veranstaltungshalle, so wurde sie auch von<br />
Mitgliedern der ÖVP des Gemeinderates von diversen Ausschüssen hin, zu einem<br />
Jugendzentrum miterlebt und haben dann den Vergaben der Auftragsarbeiten aus<br />
<strong>die</strong>sem Grund, wenn dort nicht <strong>die</strong> Jugendarbeit stattfindet, auch zugestimmt. Zum<br />
Raumordnungsbeirat, ich bin kein Mitglied und kenne auch kein Mitglied, aber<br />
Herr Bürgermeister ist sicherlich nicht das einzige Mitglied <strong>die</strong>ses Organs. Man hat<br />
auch gehört, dass es durchaus von Sachverständigen und nicht nur von<br />
Vorsitzenden begründete Bedenken gegeben hat, <strong>die</strong> im Wesentlichen auf <strong>die</strong><br />
mangelnde Zufahrt konzentriert waren sowie auch andere technische Gründe <strong>die</strong>
223<br />
dagegen gesprochen haben. Ich kenne auch ein paar St. Georgner, <strong>die</strong> gemeint<br />
haben, wozu brauchen wir in St. Georgen ein großes Stadion, abgesehen von der<br />
Straße. Von den Kosten her wird es nicht nur ein Trainingsplatz ursprünglich<br />
gewesen sein, weil den bauen wir jetzt angeblich mit Mitteln der Stadt um<br />
€ 500.000,-- und <strong>die</strong> vorher genannten Ausgaben waren ein Vielfaches davon.<br />
Niemand ist dort wirklich bereit auf <strong>die</strong>se Kosten einzugehen und wenn man von der<br />
Verkehrsanbindung spricht und man <strong>die</strong> Grundstückeigentümer fragt, hat da<br />
niemand wirklich Interesse daran. Ich möchte zum vorliegenden Antrag auch etwas<br />
sagen. Im Wesentlichen es ist der gleiche Einwand. Der letzte Satz <strong>die</strong>ses Antrages<br />
ist schlicht gr<strong>am</strong>matikalisch falsch. Der vorletzte Satz ist offen, was ist d<strong>am</strong>it wirklich<br />
gemeint? Gèza Molnár hat es auch schon angesprochen, <strong>die</strong> Erweiterung der<br />
Sportanlage wird mit Ausnahme der Leichtathletikanlage wie ursprünglich geplant<br />
erfolgen. Von wem, wann, wie, in welchem Umfang und in welcher Bestimmtheit<br />
geplant? Ich schlage daher vor, dass man sich auf den ersten Satz reduziert. Es ist<br />
ein uneingeschränktes Bekenntnis den UFC St. Georgen hier zu unterstützen. Der<br />
Antrag sollte daher lauten. Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Freistadt<br />
<strong>Eisenstadt</strong> fasst den Grundsatzbeschluss den UFC St. Georgen/<strong>Eisenstadt</strong> bei der<br />
Erweiterung der bestehenden Fußballanlage zu unterstützen.“<br />
Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner:<br />
„War das jetzt ein Abänderungsantrag?“<br />
Gemeinderat Dr. Gerhard Weber:<br />
„Ja!“<br />
Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />
„Sehr geehrte Anwesende!<br />
Das ganze Hick-Hack um <strong>die</strong> Sportanlage in St. Georgen endet jetzt also d<strong>am</strong>it, dass<br />
<strong>die</strong> bisherigen Pläne – soweit es <strong>über</strong>haupt Pläne gegeben hat, gesehen hat <strong>die</strong><br />
Opposition keine – zurückgestellt werden und nur der bestehende Sportplatz für den<br />
UFC St. Georgen erweitert wird. Die Pläne für den Bau einer Leichtathletikanlage in<br />
<strong>Eisenstadt</strong> liegen d<strong>am</strong>it vorerst einmal auf Eis und so wie es aussieht, für längere<br />
Zeit. Das ist sehr schade. Die SPÖ <strong>Eisenstadt</strong> hat den Wahlk<strong>am</strong>pf ja bereits mit<br />
Plakaten zum Thema Sportplatz eröffnet und spricht auch von einer Anlage in der<br />
Nähe der Schulen. Ich persönlich halte das grundsätzlich auch für eine gute Idee,
224<br />
habe mir aber sagen lassen, dass es absehbar ist, dass es vom Bund vorerst keine<br />
Gelder dafür geben wird und es auch noch Jahre dauern wird, bis es dann soweit ist.<br />
Nach<strong>dem</strong> sich das <strong>die</strong> SPÖ jetzt auf ihre Fahnen heftet, gehe ich davon aus, dass<br />
sich Günter Kovacs persönlich beim Bund dafür einsetzen wird, dass hier Gelder<br />
locker gemacht werden. Eine entsprechende Anfrage an ihn bei der nächsten<br />
Gemeinderatssitzung, <strong>die</strong> wie ich annehmen werde, im September stattfinden wird,<br />
hiermit schon fix eingeplant ist.<br />
Grundsätzlich möchte ich schon noch etwas zu <strong>die</strong>sem Hick-Hack dazu sagen. Ich<br />
finde es schon sehr interessant, für was man auf einmal verantwortlich ist und für<br />
was man dann doch nicht so viel Einfluss hat. Ich gehe jetzt einmal davon aus, das<br />
Günter Kovacs beim Bund etwas zum Mitreden hat, weil beim Dorferneuerungsbeirat<br />
hat ja auch er <strong>die</strong> €140.000,-- locker gemacht und bei der Raumplanung hat er<br />
natürlich gar nichts d<strong>am</strong>it zu tun. Ich finde es sehr spannend, in welchen Beiräten<br />
man da irgendwie Einfluss hat und in welche nicht und vor allem einzelne Personen.<br />
Aus der Sicht einer Oppositionspolitikerin finde ich es <strong>über</strong>haupt spannend, weil mich<br />
das eher erschreckt, wenn einzelne Personen so viel Einfluss auf einen Beirat<br />
haben, dass sie dann auch Entscheidungen beeinflussen können oder auch nicht.<br />
Meiner Meinung nach sollte eine Entscheidung getroffen werden, weil sie sachlich<br />
fun<strong>die</strong>rt ist und weil es einen Sinn macht, hier zuzustimmen oder eben auch dagegen<br />
zustimmen und nicht weil ein SPÖ oder ein ÖVP-Politiker jetzt mit seinen Kollegen<br />
dort eine Entscheidung trifft. Das gefällt mir grundsätzlich <strong>über</strong>haupt nicht.<br />
Zurück nach St. Georgen. Wir sollen heute einen Grundsatzbeschluss fällen und ich<br />
möchte jetzt schon zwischen den Inhalt, nämlich der Unterstützung des UFC St.<br />
Georgen und der Vorgangsweise trennen. Ich glaube, dass sich hier alle Parteien<br />
einig sind, dass der UFC St. Georgen/<strong>Eisenstadt</strong> gefördert werden soll. Ein<br />
Grundsatzbeschluss darf aber kein Blankobeschluss sein. In <strong>dem</strong> vorliegenden<br />
Antrag werden keine Summen genannt, es wird nur nebulös von einer finanziellen<br />
Unterstützung gesprochen. Dieser Grundsatzbeschluss soll jetzt gefasst werden und<br />
danach wird der Gemeinderat nie wieder mit den tatsächlichen Kosten oder der Höhe<br />
der Subvention beschäftigt. Ich finde auch den Abänderungsantrag der FPÖ gut,<br />
dass man sagt, dass es auch einen Gemeinderatsbeschluss geben muss, wo <strong>die</strong><br />
tatsächlichen Kosten auch vom Gemeinderat beschlossen werden.<br />
- Zwischenrufe –
Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />
225<br />
„Im Budget wird es dann drinnen sein, aber es wird kein eigener Beschluss sein. Das<br />
ist wieder einmal ein Blankobeschluss und das gefällt mir in Anbetracht der Tatsache<br />
was jetzt schon alles im Vorfeld gelaufen ist, eigentlich <strong>über</strong>haupt nicht.<br />
Dar<strong>über</strong> hinaus wird geschrieben, <strong>die</strong> Stadtgemeinde würde ein Grundstück<br />
ankaufen, welches wiederum an den UFC St. Georgen verpachtet wird.<br />
Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass es sich bei <strong>die</strong>sem Grundstück um eines<br />
der Grundstücke handelt, auf <strong>die</strong> <strong>die</strong> Stadt bereits Optionsverträge hat. Ist <strong>dem</strong> so?<br />
Wenn nicht – wie hoch ist der Quadratmeterpreis bei <strong>die</strong>sem Grundstück? Die<br />
€ 15,-- pro Quadratmeter sind natürlich ein super Preis gewesen.<br />
Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner:<br />
„Es sind € 12,--!“<br />
Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />
„Ja super! Das find ich toll! Was noch besser gewesen wäre, wenn das im Antrag<br />
drinnen gestanden hätte, den wir heute hier beschließen sollen. Denn dann hätte ich<br />
eine Grundlage für meine Entscheidung gehabt.<br />
Ich wiederhole noch einmal: Die Unterstützung des UFC St. Georgen halten wir<br />
Grüne für eine gute Idee und angesichts des Engagements und des Erfolgs des UFC<br />
St. Georgen für absolut notwendig. Dennoch halte ich <strong>die</strong>sen<br />
Gemeinderatsbeschluss in <strong>die</strong>ser Form für absolut unseriös. Nach<strong>dem</strong> <strong>die</strong>ser<br />
Beschluss nämlich getätigt wurde, wird der Gemeinderat nicht mehr mit der<br />
tatsächlichen Höhe der Subvention und anderen Kosten konfrontiert. Wir werden<br />
<strong>dem</strong> Abänderungsantrag der FPÖ zustimmen, falls <strong>die</strong>ser Abänderungsantrag nicht<br />
durchgehen sollte –was ich auch annehme – dann werden wir uns mit der Aussage<br />
solidarisch erklären, dass wir den UFC St. Georgen finanziell unterstützen werden.<br />
Gleichzeitig möchte ich aber darauf hinweisen, dass ich irgendwann schon gerne<br />
wissen möchte in welcher Höhe. Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass es<br />
gut wäre, den Gemeinderat sehr wohl mit einzubinden. Danke!“<br />
Vizebürgermeister LAbg. Günter Kovacs:<br />
„Herr Bürgermeister, hoher Gemeinderat!<br />
Yasmin, es ist ganz klar was uns trennt. Ich kämpfe um <strong>die</strong> Sache. Ich habe beim<br />
E-Cube mit meiner Fraktion dafür gekämpft, um eben viel Geld für <strong>die</strong> Stadt zu
226<br />
holen. Das kann man jetzt belächeln, oder man kann es auch einmal, Herr<br />
Bürgermeister, objektiv wertschätzen. Auf der anderen Seite geben heute viele <strong>die</strong><br />
Verantwortung ab, <strong>die</strong> heute hier sitzen und lachen. Die Leichtathletikanlage ist für<br />
den Leichtathletikverband ganz wichtig und wir wollen <strong>die</strong>se Flächen jetzt auch<br />
gesichert wissen und auch hier in <strong>die</strong>ser Frage, werden wir darum kämpfen und<br />
werden schauen, dass <strong>die</strong>se Fläche für <strong>die</strong> Leichtathleten in den nächsten Jahren<br />
auch zur Verfügung steht. Danke.“<br />
Gemeinderat Géza Molnár:<br />
„Meine D<strong>am</strong>en und Herren, zur Leichtathletikanlage habe ich heute noch nichts<br />
gesagt. Es ist wie bei der Erweiterung in St. Georgen, <strong>die</strong> wünschen wir uns alle,<br />
ohne darauf jetzt einzugehen was passiert ist. Das mit der Flächenwidmung habe ich<br />
mir auch <strong>über</strong>legt, aber das sehe ich jetzt nicht so eng, weil wir gerade heute erlebt<br />
haben, wie schnell so ein Flächenwidmungsplan, wenn es sein muss, geändert ist.<br />
Es besteht <strong>die</strong> Chance, nach Monaten des Streits und der wilden<br />
Auseinandersetzung einen einstimmigen Beschluss des Eisenstädter Gemeinderates<br />
herbei zu führen, dass sich alle Mitglieder des Gemeinderates, alle Parteien eben<br />
einstimmig dazu entschließen, den UFC St. Georgen bei der Erweiterung seiner<br />
Anlage zu unterstützen. Das wäre jetzt <strong>die</strong> Gelegenheit einen einstimmigen<br />
Beschluss herbei zu führen und <strong>die</strong>ses Kasperltheater zu beenden. Ich kann in <strong>die</strong><br />
Redaktionsstuben nicht hineinschauen, aber der Titel der heutigen Sitzung könnte<br />
zum Sportplatz sein, dass sich alle einig sind und alle streiten. Heute wäre <strong>die</strong><br />
Gelegenheit da, <strong>die</strong>sen Grundsatzbeschluss zu fassen und dann wenn <strong>die</strong> Details<br />
bekannt sind, ein weiteres Mal <strong>die</strong>ses Gremium d<strong>am</strong>it zu befassen.“<br />
Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner:<br />
„Dankeschön. Das ist auch richtig, deswegen ist auch <strong>die</strong>ser Grundsatzbeschluss auf<br />
<strong>die</strong> Tagesordnung genommen worden, weil ich natürlich alle Parteien und alle<br />
Mitglieder des Gemeinderates einlade, <strong>die</strong>sen Grundsatzbeschluss auch<br />
mitzutragen. Ich darf vielleicht ein paar Missverständnisse aus der Welt räumen, weil<br />
ich den Eindruck habe, dass sich der oder <strong>die</strong> eine nicht so im Detail mit der Sache<br />
beschäftigt hat. Zur ursprünglichen Anlage, es war kein Stadion, sondern das wäre<br />
ein Fußballplatz mit einer meisterschaftstauglichen Laufbahn gewesen. Die<br />
Grundankäufe wären bei etwa € 600.000,-- gelegen und <strong>die</strong> Laufbahn selbst,<br />
ebenfalls in <strong>die</strong>ser Höhe. Nur d<strong>am</strong>it wir auch ein Gefühl bekommen, was so eine
227<br />
Leichathletikanlage kostet. Ich habe das vielleicht nicht deutlich genug gesagt, es<br />
wird <strong>die</strong> Stadt <strong>Eisenstadt</strong> bei <strong>die</strong>sem Projekt keine Planungen vornehmen, weder <strong>die</strong><br />
Bauabteilung noch irgendein politischer Mandatar sondern <strong>die</strong> Planungen werden<br />
vom UFC St. Georgen gemacht. Sobald dann ein Kostenvoranschlag vorliegt, wird<br />
es dann <strong>die</strong> Entscheidung von den zuständigen Gremien geben eine Subvention für<br />
den UFC St. Georgen zu beschließen. Die zuständigen Gremien werden einerseits<br />
der Gemeinderat sein, weil wir eine budgetäre Vorsorge brauchen und andererseits<br />
der Senat. Das ist <strong>die</strong> Sachlage und deswegen verstehe ich auch <strong>die</strong>se<br />
Abänderungsanträge nicht, werde sie aber selbstverständlich zur Abstimmung<br />
bringen.“<br />
Der Vorsitzende nimmt <strong>die</strong> Abstimmung vor und stellt fest, dass der<br />
Abänderungsantrag der FPÖ mit den Stimmen der SPÖ-Gemeinderatsmitglieder –<br />
Vizebürgermeister LAbg. Günter Kovacs, Stadträtin Mag. Claudia Kreiner-Ebinger,<br />
Dr. Richard Mikats, Dipl.-Ing. Gerald Gebhardt, Peter Hutap, Otto Kropf, Dr. Gerhard<br />
Weber, der Gemeinderatsmitglieder der Grünen - Mag. Yasmin Dragschitz und<br />
Dipl.-Ing. Andreas Krojer sowie <strong>dem</strong> Gemeinderatsmitglied der FPÖ - Géza Molnár<br />
gegen <strong>die</strong> Stimmen der ÖVP-Gemeinderatsmitglieder – Bürgermeister LAbg. Mag.<br />
Thomas Steiner, Vizebürgermeister Mag. Josef Mayer, Stadtrat wHR Mag. Dr.<br />
Michael Freismuth, Stadtrat Dipl.-Ing. Erwin Tinhof, Stadträtin Angela Fleischhacker,<br />
Mag. Josef Christian Schmall, Petra Steindl, Walter Laciny, Sabine Waha, Johannes<br />
Neuberger, Johann Skarits, Istvan Deli, wHR Dipl.-Ing. Richard Höbausz, Josef<br />
Weidinger, Johann Wagner, Andrea Zänglein, Werner Klikovits nicht zum Beschluss<br />
erhoben wurde.<br />
Der Vorsitzende nimmt <strong>die</strong> Abstimmung vor und stellt fest, dass der<br />
Abänderungsantrag der SPÖ mit den Stimmen der SPÖ-Gemeinderatsmitglieder –<br />
Vizebürgermeister LAbg. Günter Kovacs, Stadträtin Mag. Claudia Kreiner-Ebinger,<br />
Dr. Richard Mikats, Dipl.-Ing. Gerald Gebhardt, Peter Hutap, Otto Kropf, Dr. Gerhard<br />
Weber, der Gemeinderatsmitglieder der Grünen - Mag. Yasmin Dragschitz und<br />
Dipl.-Ing. Andreas Krojer sowie <strong>dem</strong> Gemeinderatsmitglied der FPÖ - Géza Molnár<br />
gegen <strong>die</strong> Stimmen der ÖVP-Gemeinderatsmitglieder – Bürgermeister LAbg. Mag.<br />
Thomas Steiner, Vizebürgermeister Mag. Josef Mayer, Stadtrat wHR Mag. Dr.<br />
Michael Freismuth, Stadtrat Dipl.-Ing. Erwin Tinhof, Stadträtin Angela Fleischhacker,<br />
Mag. Josef Christian Schmall, Petra Steindl, Walter Laciny, Sabine Waha, Johannes
228<br />
Neuberger, Johann Skarits, Istvan Deli, wHR Dipl.-Ing. Richard Höbausz, Josef<br />
Weidinger, Johann Wagner, Andrea Zänglein, Werner Klikovits nicht zum Beschluss<br />
erhoben wurde.<br />
Der Vorsitzende nimmt <strong>die</strong> Abstimmung vor und stellt fest, dass der Hauptantrag mit<br />
den Stimmen der ÖVP-Gemeinderatsmitglieder – Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas<br />
Steiner, Vizebürgermeister Mag. Josef Mayer, Stadtrat wHR Mag. Dr. Michael<br />
Freismuth, Stadtrat Dipl.-Ing. Erwin Tinhof, Stadträtin Angela Fleischhacker, Mag.<br />
Josef Christian Schmall, Petra Steindl, Walter Laciny, Sabine Waha, Johannes<br />
Neuberger, Johann Skarits, Istvan Deli, wHR Dipl.-Ing. Richard Höbausz, Josef<br />
Weidinger, Johann Wagner, Andrea Zänglein, Werner Klikovits, den Stimmen der<br />
SPÖ-Gemeinderatsmitglieder – Vizebürgermeister LAbg. Günter Kovacs, Stadträtin<br />
Mag. Claudia Kreiner-Ebinger, Dr. Richard Mikats, Dipl.-Ing. Gerald Gebhardt, Peter<br />
Hutap, Otto Kropf, Dr. Gerhard Weber, der Gemeinderatsmitglieder der Grünen -<br />
Mag. Yasmin Dragschitz und Dipl.-Ing. Andreas Krojer gegen <strong>die</strong> Stimme des<br />
Gemeinderatsmitglieds der FPÖ - Géza Molnár zum Beschluss erhoben wurde.<br />
11. Antrag der SPÖ vom 22.05.2012, Konzept „Offene Jugendarbeit<br />
<strong>Eisenstadt</strong>“, Beratung und Beschlussfassung<br />
Der Vorsitzende Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner erteilt<br />
Frau Gemeinderätin Mag. Claudia Kreiner-Ebinger das Wort. Diese erstattet<br />
folgenden<br />
Bericht<br />
„Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen des<br />
Gemeinderates!<br />
Die SPÖ hat einen Antrag mit 22.05.2012 gestellt, der wie folgt lautet: Der<br />
Gemeinderat möge beschließen, dass bezüglich einer professionellen nachhaltigen<br />
und offenen Jugendarbeit qualifizierte MitarbeiterInnen d<strong>am</strong>it betraut werden, ein<br />
Konzept „Offene Jugendarbeit <strong>Eisenstadt</strong>“ zu entwickeln und in der Folge auch<br />
umzusetzen. Gleichzeitig soll der Ausschuss Schule, Jugend und Sport mit <strong>die</strong>sem<br />
Thema befasst werden.<br />
Der E-Cube wird gebaut und selbst beim Spatenstich war nur mehr <strong>die</strong> Rede von<br />
einem Jugendtreff. Um zu gewährleisten, dass das jetzt nicht nur eine
229<br />
Veranstaltungshalle für Jugendliche wird, wo Konzerte, Proberäume und andere<br />
Veranstaltungen für Jugendliche ab 15 Jahren stattfinden, wollen wir, dass <strong>die</strong>ser<br />
Antrag umgesetzt wird. Offene Jungendarbeit soll weitergehen und sehen <strong>die</strong><br />
Chance, dass in <strong>die</strong>sem E-Cube wichtige Impulse für <strong>die</strong>se offene Jugendarbeit<br />
ausgehen. Punktuell gibt es Einiges, es gibt <strong>die</strong> Nachhilfe, das Lernkaffee in der<br />
Dompfarre, es gibt jetzt eben den E-Cube. Wir wollen weitergehen und sagen, dass<br />
trotz<strong>dem</strong> ein Jugendzentrum fehlt, es soll Streetworker und Sozialarbeiter geben. Um<br />
genau nachlesen zu können, was offene Jugendarbeit beinhaltet, haben wir für alle<br />
Gemeinderäte eine Broschüre mitgebracht, <strong>die</strong> wir in Folge auch austeilen werden.<br />
Es schließt alle Altersstufen ein und es richtet sich vor allem nach den Bedürfnissen<br />
und Wünschen der Jugendlichen von <strong>Eisenstadt</strong>.“<br />
Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />
„Sehr geehrte Anwesende!<br />
Ich weiß nicht, wie oft man der SPÖ noch sagen soll, dass nie von einem<br />
Jugendzentrum <strong>die</strong> Rede war. Es kann nicht daran liegen, dass man schwerhörig ist.<br />
Oder? Wir haben alle immer nur von einem Jugendtreff gesprochen und nachzulesen<br />
ist das bitteschön in der letzten Gemeinderatssitzung, wo gesagt wurde, dass dort<br />
ein Jugendzentrum hinkommen soll. Ich bin danach aufgestanden und habe gesagt,<br />
dass das kein Jugendzentrum wird, sondern ein Jugendtreff. Wie oft muss man das<br />
noch sagen! Ich kann es auseinander halten und glaube auch, dass das auch Frau<br />
Kollegin Kreiner-Ebinger auseinander halten kann und deswegen verstehe ich auch<br />
nicht, warum sie da dauernd darauf bewahrt, etwas anderes zu hören.<br />
Grundsätzlich gefällt mir der Antrag sehr gut und ist auch unterstützenswert. Die<br />
Einleitung ist mir aber zu sehr auf den E-Cube als Dreh- und Angelpunkt für ein<br />
Konzept zur offenen Jugendarbeit ausgelegt. Ich glaube nicht, dass der E-Cube in<br />
<strong>die</strong>ser Form der Aufhänger für offene Jugendarbeit in <strong>Eisenstadt</strong> sein kann bzw. soll.<br />
Das Konzept ist ausgelegt auf ein Veranstaltungszentrum für Jugendliche. Zum<br />
einen betrifft das z.B. <strong>die</strong> Aufteilung der Räume. So wie <strong>die</strong> Raumaufteilung ist,<br />
bezweifle ich sehr, dass offene Jugendarbeit dort funktionieren kann.<br />
Zum anderen betrifft es <strong>die</strong> Funktionalität des E-Cube im Allgemeinen. Offene<br />
Jugendarbeit, wie sie in <strong>Eisenstadt</strong> sicher notwendig ist, steht meiner Meinung nach<br />
im Widerspruch zu der Funktion eines Veranstaltungszentrums, wo Jugendliche<br />
Veranstaltungen konsumieren, aber auch aktiv ein Progr<strong>am</strong>m gestalten können. Das
230<br />
passt irgendwie nicht ganz zus<strong>am</strong>men. Jugendzentrum ja, aber bitte nicht den<br />
E-Cube als Dreh- und Angelpunkt dafür nehmen.<br />
Was ich mir aber sehr gut vorstellen kann, wäre <strong>die</strong> Anstellung von Streetworker, <strong>die</strong><br />
dann auch bei Veranstaltungen im E-Cube anwesend sind.<br />
Wie gesagt, <strong>dem</strong> Antrag werden wir zustimmen, <strong>die</strong> Einleitung ist jedoch für mich<br />
nicht stimmig. Dem Antrag stimmen wir vorbehaltlich meiner Wortmeldung zum<br />
E-Cube zu. Danke!“<br />
Stadträtin Mag. Claudia Kreiner-Ebinger:<br />
„Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass im E-Cube offene Jugendarbeit zu passieren<br />
hat oder das dort der Ort eines Jungendzentrums zu sein hat. Ich habe sehr wohl<br />
gesagt, dass von dort aus gute Impulse ausgehen können, weil dort schon eine<br />
junge Frau – <strong>die</strong> Frau Hack - angestellt ist. Ich denke mir nicht, dass wir sofort<br />
weitere junge Menschen anstellen werden, um <strong>die</strong>ses Konzept zu forcieren.“<br />
Gemeinderat Istvan Deli:<br />
„Sehr geehrter Herr Bürgermeister, hoher Gemeinderat, meine geschätzten D<strong>am</strong>en<br />
und Herren!<br />
Ich möchte nur kurz inhaltlich auf <strong>die</strong>sen Tagesordnungspunkt eingehen. Wir haben<br />
uns d<strong>am</strong>als mit <strong>dem</strong> Beschluss zur Errichtung des E-Cubes bewusst dazu<br />
entschlossen, einen neuen Weg in der Eisenstädter Jugendarbeit einzuschlagen. Wir<br />
haben uns auch bewusst mit der Schließung des alten Jugendzentrums dazu<br />
entschlossen, einen neuen Treffpunkt beim E-Cube zu errichten. Da gab es d<strong>am</strong>als<br />
einen großen Wirbel und eine große Diskussion dar<strong>über</strong>. Ich bin aber trotz<strong>dem</strong> froh<br />
dar<strong>über</strong>, dass wir <strong>die</strong>sen großen Schritt gewagt haben, weil ich denke, dass wir jetzt<br />
an <strong>die</strong>sen Standort neue Möglichkeiten und auch neue Zielgruppen gewinnen<br />
werden und das Motto <strong>die</strong>ses Treffpunktes auch leben. Wir haben im Rahmen der<br />
Durchführung des Projektes eine professionelle Jugendbeteiligung gemacht, wir<br />
haben das d<strong>am</strong>als mit Herrn Dipl.-Ing. Kunes eingeleitet. Yasmin und ich haben uns<br />
d<strong>am</strong>als mehr Leute erhofft, wir haben es aber wirklich probiert und doch auch<br />
wichtige Rückmeldungen bekommen. Es war jeder eingeladen dort mitzuwirken. Wir<br />
haben dann anschließend all <strong>die</strong>se Dinge in einer neuen Planung hineingearbeitet,<br />
d<strong>am</strong>it auch <strong>die</strong> Wünsche und Anregungen der Jugendlichen bei <strong>die</strong>sem Projekt<br />
Beachtung findet. Wir haben mit Carina Hack, eine junge und engagierte<br />
Mitarbeiterin für ein betreutes Jugendprojekt gewinnen können und Carina
231<br />
koordiniert jetzt schon bereits ein Projekt für 12- bis 16-jährige und sie wird nach der<br />
Errichtung des E-Cubes ihr Büro dorthin verlegen. Carina wird dann Öffnungszeiten<br />
für eine betreute Jugendarbeit haben. Es wird genügend Platz vorhanden sein, d<strong>am</strong>it<br />
Jugendliche ihre Ideen und Projekte dort selbstständig auch umsetzen können. Es ist<br />
doch ein Unterschied, ob dort ein kahles Gebäude steht oder ob dort jemand drinnen<br />
sitzt, den ich bezüglich der Öffnungszeiten usw. fragen kann. Ich habe mich auch bei<br />
Frau Landesrätin Dunst für <strong>die</strong>se Förderung bedankt, denn das ist viel Geld. Lieber<br />
Herr Vizebürgermeister, es gehört schon ein bisschen mehr dazu einen Antrag zu<br />
formulieren und <strong>die</strong>s auch auszuarbeiten als nur ein Foto mit einem Scheck zu<br />
machen. Das ist zwar sehr lobenswert, Dankeschön für das Geld von Seiten des<br />
Landes, <strong>die</strong> Arbeit, und das wissen wir alle, ist woanders passiert. Übrigens auch der<br />
Landeshauptmannstellvertreter hat eine Bedarfzuweisung zugesagt. Was mir bei<br />
<strong>die</strong>sem Antrag gar nicht gefällt, dass <strong>die</strong> vorangegangen Tätigkeiten <strong>die</strong> wirklich viel<br />
Zeit und viel Energien gekostet haben, als unzureichend und unprofessionell<br />
dargestellt werden. Das will ich grundsätzlich nicht! Es gehört einfach mehr dazu,<br />
sich aktiv an einer Jugendarbeit zu beteiligen als einen schriftlichen Antrag an das<br />
Gremium zu stellen. Ich nehme gerne helfende Hände in das Projekt auf und wenn<br />
euch wirklich was daran liegt, dann beteiligt euch aktiv daran. Ich bin wirklich nur<br />
dagegen, dass man jetzt ein Papier beschließt, was alibihalber sagt, dass wir jetzt für<br />
offene Jugendarbeit in <strong>Eisenstadt</strong> sind. Dankeschön!“<br />
Der Vorsitzende nimmt <strong>die</strong> Abstimmung vor und stellt fest, dass der Antrag mit den<br />
Stimmen der SPÖ-Gemeinderatsmitglieder – Vizebürgermeister LAbg. Günter<br />
Kovacs, Stadträtin Mag. Claudia Kreiner-Ebinger, Dr. Richard Mikats, Dipl.-Ing.<br />
Gerald Gebhardt, Peter Hutap, Otto Kropf, Dr. Gerhard Weber, der<br />
Gemeinderatsmitglieder der Grünen - Mag. Yasmin Dragschitz und<br />
Dipl.-Ing. Andreas Krojer sowie <strong>dem</strong> Gemeinderatsmitglied der FPÖ - Géza Molnár<br />
gegen <strong>die</strong> Stimmen der ÖVP-Gemeinderatsmitglieder – Bürgermeister LAbg. Mag.<br />
Thomas Steiner, Vizebürgermeister Mag. Josef Mayer, Stadtrat wHR Mag. Dr.<br />
Michael Freismuth, Stadtrat Dipl.-Ing. Erwin Tinhof, Stadträtin Angela Fleischhacker,<br />
Mag. Josef Christian Schmall, Petra Steindl, Walter Laciny, Sabine Waha, Johannes<br />
Neuberger, Johann Skarits, Istvan Deli, wHR Dipl.-Ing. Richard Höbausz, Josef<br />
Weidinger, Johann Wagner, Andrea Zänglein, Werner Klikovits nicht zum Beschluss<br />
erhoben wurde.
232<br />
12. Antrag der SPÖ und der Grünen vom 22.05.2012, Europäischer<br />
Zukunftspakt, Auseinandersetzung auf europäischer Ebene und im Rahmen<br />
der parl<strong>am</strong>entarischen Behandlung, Beratung und Beschlussfassung<br />
Der Vorsitzende Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner erteilt<br />
Herrn Gemeinderat Dr. Gerhard Weber das Wort. Dieser erstattet folgenden<br />
Bericht<br />
„Es ist ein Thema, das noch nicht ganz tagesaktuell ist, das uns aber immer näher<br />
kommt. Wir haben alle in den Me<strong>die</strong>n in den letzten Monaten <strong>die</strong> Diskussionen, auch<br />
in anderen Staaten der Europäischen Union, <strong>die</strong> den Euro haben, mit verfolgt. Ganz<br />
besonders in Deutschland hat es hierzu heftige Diskussionen gegeben. Es ist vor<br />
wenigen Tagen in alle Me<strong>die</strong>n im Österreichischen Nationalrat eine<br />
Beschlussfassung erfolgt, zum sogenannten ESM, Europäischen Stabilitätspakt, wo<br />
verfassungsrechtliche Bedenken schon geäußert wurden. Es geht jetzt um den<br />
nächsten Schritt, den sogenannten Fiskalpakt, der noch wesentlich stärker<br />
verfassungsrechtliche Bedenken gegen sich hat. Worum geht es in der Sache? Das<br />
Budgetdefizit der einzelnen Länder bzw. aller Gebietskörperschaften zus<strong>am</strong>men, des<br />
jeweiligen Landes soll mit 0,5 % des Bruttoinlandsproduktes festgeschrieben werden.<br />
Sollte das nicht erreicht werden, tritt automatisch ein Korrekturmechanismus in Kraft.<br />
D<strong>am</strong>it <strong>die</strong>ser wirks<strong>am</strong> werden kann, wird eine nationale Institution, <strong>die</strong> unabhängig<br />
von der Politik ist, weisungsfrei gestellt ist, eingerichtet werden. Die EU-Kommission<br />
hat das Recht, <strong>die</strong>ser nationalen Institution Richtlinien für <strong>die</strong> Maßnahmen, <strong>die</strong> zu<br />
setzen sind, vorzugeben und <strong>die</strong> Länder und das ist das verfassungsrechtliche<br />
Problem, besonders dabei verpflichtet sich im vorhinein <strong>die</strong>se Erkenntnisse oder<br />
<strong>die</strong>se Entscheidungen der EU-Kommission umzusetzen. Das Ganze ist mit einem<br />
Klagerecht des jeweiligen Vorsitzlandes beim Europäischen Gerichtshof verbunden<br />
und mit einer Strafdrohung von 0,1 % des Bruttoinlandsprodukts behaftet. Jetzt kann<br />
man sich ungefähr vorstellen was das ausmacht, das sind Hunderte bzw. Milliarden<br />
Euro. Der Gemeinderat von <strong>Eisenstadt</strong> hat keine Möglichkeit das zu verhindern,<br />
sondern nur zu gestalten. Es geht hier darum, dass sich der Gemeinderat der Stadt<br />
<strong>Eisenstadt</strong> auch dazu äußert. Das ist nicht nur eine Frage für das Österreichische<br />
Parl<strong>am</strong>ent sondern eine Frage, <strong>die</strong> auf jede Gebietskörperschaft letztlich zukommt<br />
und jede Gebietskörperschaft hat letztlich ihre Maßnahmen zu treffen, <strong>die</strong> ihr von der
233<br />
EU-Kommission vorgeschrieben werden. Der Antrag ist Ihnen bekannt, wir sprechen<br />
uns darin aus, dass wir <strong>die</strong>ses Thema noch einmal gründlich unter Beachtung aller<br />
verfassungsrechtlichen Fragestellungen diskutieren und nicht in einem <strong>über</strong>eilten<br />
Schritt vorzeitig ratifizieren, dann <strong>die</strong>se verfassungsrechtliche Problematik und<br />
letztlich <strong>die</strong> ganzen sozialen Fragen, <strong>die</strong> dahinter stehen, sich einhandelen. Danke!“<br />
Stadtrat wHR Mag. Dr. Michael Freismuth:<br />
„Sehr geehrter Herr Bürgermeister, hoher Gemeinderat, meine D<strong>am</strong>en und Herren!<br />
Ich muss sagen, dass ich doch etwas <strong>über</strong>rascht war, als ich den rot-grünen<br />
Gemeinderatsantrag zum Fiskalpaket zur Kenntnis bekommen habe, hätte ich doch<br />
eine derartige Aktivität eher bei der Freiheitlichen Partei vermutet.<br />
Denn, obwohl auch ich eine oft kritische Distanz zu vielen Entscheidungen der<br />
Europäischen Kommission und der Europäischen Regierungen bezüglich der<br />
verschiedenen Rettungsschirme und Hilfsmaßnahmen habe, meine ich doch, dass<br />
es hier nur lauten kann: „Thema verfehlt“.<br />
Abgesehen davon, dass <strong>die</strong>ses Thema in seiner vollen Komplexität nicht mit ein paar<br />
allgemeinen „wischi-waschi“ Phrasen, wie sie in <strong>die</strong>sem Antrag angeführt sind,<br />
abgehandelt werden kann, ist <strong>die</strong>ser Gemeinderat, schon auf Grund seiner Funktion,<br />
auch nicht das richtige Forum um Beschlüsse <strong>die</strong>ser Art zu fassen.<br />
Eigentlich hätte ich - aus aktuellem Anlass - erwartet, dass <strong>die</strong> Antragsteller ihren<br />
Antrag zurücknehmen.<br />
Dieser Antrag wurde nämlich von der Realität bereits <strong>über</strong>holt. Der Fiskalpakt wurde<br />
<strong>am</strong> 4. <strong>Juli</strong> im Parl<strong>am</strong>ent mit den Stimmen der SPÖ bereits durch gewunken. Auch <strong>die</strong><br />
Grünen waren als Mehrheitsbeschaffer beim Europäischen Stabilitätsmechanismus<br />
brav dabei. Einzig <strong>die</strong> FPÖ (gemeins<strong>am</strong> mit den Orangen) stimmte - konsequent in<br />
ihrer Fund<strong>am</strong>entalopposition – dagegen.<br />
Wir hier würden uns lächerlich machen, wenn wir jetzt hinterher rennen und von den<br />
eigenen Parteien „eine breit geführte Auseinandersetzung im Rahmen der<br />
parl<strong>am</strong>entarischen Behandlung….“ fordern. Geza Molnar würde sich zu Recht einen<br />
Holzfuß lachen.<br />
Anstatt hier – aus welchen Gründen auch immer – sinnlosen, weil zahnlosen<br />
Populismus zu betreiben, wären - hätte man es wirklich ernst gemeint -<br />
entsprechende Interventionen bei den eigenen Bundesparteien sicher sinnvoller<br />
gewesen.
234<br />
Wie schon gesagt, dass Thema ist wirklich komplex, eine Umfrage der Tageszeitung:<br />
„Der Standard“ unmittelbar vor und nach der entscheidenden Nationalratssitzung<br />
unter den Abgeordneten, ob sie <strong>über</strong>haupt wissen, wor<strong>über</strong> abgestimmt wird, brachte<br />
mehr als nüchterne Ergebnisse.<br />
Nur zur Erinnerung:<br />
Viele Dinge, <strong>die</strong> im Fiskalpakt festgeschrieben sind, sind grundsätzlich durchaus in<br />
Ordnung.<br />
Schon <strong>die</strong> zentrale Regel, <strong>die</strong> Begrenzung des strukturellen Defizits auf maximal<br />
0,5 Prozent der Wirtschaftsleistung, halte ich grundsätzlich für OK.<br />
Selbst der Hausverstand, auf den manche Politiker durchaus mehr hören könnten,<br />
sagt, dass man auf <strong>die</strong> Dauer nicht mehr ausgeben kann, als man einnimmt.<br />
Wenn das nun verfassungsmäßig festgeschrieben ist, ist dass für, normalerweise nur<br />
in Wahlperioden denkende Politiker, durchaus eine Hilfe.<br />
Vor allem <strong>die</strong> Kollegen in den Ländern Südeuropas werden hoffentlich etwas<br />
diszipliniert.<br />
Eine antizyklische Budgetpolitik, wie sie implizit im vorliegenden Antrag gefordert<br />
wird, ist in der Theorie schön und gut, in der Praxis hat sie weltweit noch nie<br />
funktioniert, weil dann vorausgesetzt wird, dass in wirtschaftlich guten Zeiten, für <strong>die</strong><br />
schlechteren Zeiten angespart wird.<br />
Weltweit denkt kein Politiker so, eine reine fiskalpolitische Illusion.<br />
Auch ich als Finanzstadtrat von <strong>Eisenstadt</strong> würde niemals nationale oder<br />
europäische Budgetnotwendigkeiten <strong>über</strong> das Wohl der Eisenstädter Bürger stellen<br />
und einerseits in nicht benötigte Dinge investieren, oder dringend benötigte<br />
Investitionen hintanstellen, nur um antizyklisch zu agieren.<br />
Man könnte sicherlich noch stundenlang <strong>über</strong> <strong>die</strong>ses Thema streiten, diskutieren,<br />
was auch immer, sicherlich ist eine Gemeinderatssitzung aber nicht der Richtige<br />
Rahmen dafür.<br />
Für Interessierte empfehle ich ein Seminar beim Städtebund zu organisieren, dort<br />
kann man sich zu erst einmal informieren und dann trefflich dr<strong>über</strong> diskutieren.<br />
Diesen Antrag fehlt es aber an fast allem, an Inhalt, an Ernsthaftigkeit, an Substanz,<br />
vor allem aber an Zuständigkeit, das Einzige, das er besitzt ist ein Anflug von<br />
Polemik.<br />
Zu wenig um eine Zustimmung zu empfehlen. Danke!“
Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />
235<br />
„Lieber Kollege Freismuth, dass Thema ist tatsächlich so komplex, dass es dir<br />
entgangen ist, dass <strong>die</strong> Grünen <strong>am</strong> 04. <strong>Juli</strong> zwar für den ESM gestimmt haben, aber<br />
gegen den Fiskalpakt. Ich schicke dir aber sehr gerne unsere<br />
Argumentationsrichtlinien, d<strong>am</strong>it du dich da einlesen kannst.<br />
Die österreichischen Grünen sind prinzipiell gegen den Fiskalpakt, weil d<strong>am</strong>it ein<br />
Gesetz im Verfassungsrang beschlossen werden soll, ohne dass <strong>die</strong> Par<strong>am</strong>eter für<br />
eventuelle Kontrollmechanismen durch <strong>die</strong> EU bekannt sind. Auch <strong>die</strong> Gemeinden<br />
könnten von <strong>die</strong>sem Fiskalpakt sehr wohl betroffen sein. Noch ist es nämlich nicht<br />
klar, ob <strong>die</strong> sogenannten „nationalen Überwachungseinheiten“ auch Einblick in<br />
Gemeindeunterlagen bekommen werden. Auch der Maastricht-Vertrag hat ja<br />
Auswirkungen auf das Gemeindebudget. Unklar ist ebenso, zu welcher Art von<br />
Sanktionen es von Seiten der EU kommen kann. Der Bund würde also einen Pakt<br />
beschließen, ohne zu wissen, mit welchen Kontrollmechanismen und Sanktionen er<br />
zu rechnen hat – frei nach <strong>dem</strong> Motto „mitgehangen – mitgefangen“. Je mehr<br />
Gemeinden hier mitmachen und sich gegen den Fiskalpakt aussprechen, desto<br />
größer ist das Zeichen, das man gegen eine Bevormundung durch <strong>die</strong> EU und den<br />
Eingriff in nationale Angelegenheiten aussendet. Ich gehe jetzt davon aus, dass sich<br />
bei der Vorbereitung auf <strong>die</strong>se Gemeinderatssitzung ein jeder hier im Saal eingehend<br />
mit <strong>die</strong>ser Thematik befasst hat, dazu auch eine Meinung hat und genau weiß,<br />
warum er jetzt mit JA oder Nein zu <strong>die</strong>sem Thema abstimmt. Danke!“<br />
Gemeinderat Dr. Gerhard Weber:<br />
„Der Gemeinderatsantrag st<strong>am</strong>mt vom 21. Mai <strong>die</strong>ses Jahres und durch <strong>die</strong><br />
Geschäftsordnung des Gemeinderates ist es eben nicht möglich, dass man <strong>die</strong>sen<br />
Antrag sofort diskutieren kann. Es gibt nur eben <strong>die</strong>se Bestimmung, dass in der<br />
Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung aufscheinen muss. Uns wäre es<br />
auch lieber gewesen, wenn wir <strong>die</strong>se Gemeinderatssitzung hätten vorziehen können.<br />
Es war nicht etwas im Nachhinein, natürlich hätte man es rückziehen können, aber<br />
das Thema kommt trotz<strong>dem</strong> auf uns alle zu. Auch wenn wir im Moment noch alle<br />
dar<strong>über</strong> lächeln, aber das Thema wird ganz bestimmt kommen. Es kommt ganz<br />
sicher und es geht darum, ob man als Gemeinde seine Meinung äußert zur<br />
Ges<strong>am</strong>tentwicklungen. Wenn das nur eine Gemeinde tut, wird es nichts bringen,<br />
wenn das viele Gemeinden tun, wird sich sehr wohl was ändern. Denn Politik kann<br />
nur umgesetzt werden, was Menschen und Wähler für richtig finden. Die
236<br />
wirtschaftliche Lage in Österreich ist nicht so, dass man da irgendwo im siebten<br />
Himmel schwebt. Wir sind zwar nicht in einer Grube, aber wir sind sehr hart <strong>am</strong><br />
Boden der Realität. Wenn das so kommt, dann wird es uns auch alle treffen. Es wird<br />
mit Sicherheit so sein, dass <strong>die</strong> einzelne Gebietskörperschaft hier kein Wahlrecht<br />
hat, was sie tut, sondern das ihr das von irgendjemanden der von den örtlichen<br />
Bürgern weit weg ist, vorgeschrieben wird.“<br />
Gemeinderat Géza Molnár:<br />
„Herr Stadtrat Freismuth, ich bin bei ihnen, <strong>die</strong> Zuständigkeit des Gemeinderates ist<br />
natürlich nicht da. Auch im Landtag ist es so, dass man sich dort zum<br />
<strong>über</strong>wiegenden Teil mit Themen befasst, <strong>die</strong> den Landtag eigentlich nichts angehen.<br />
Man könnte jetzt viel dazu sagen, ich werde es aber nicht tun. Herr Klubobmann<br />
Weber, dass ist schön und gut wenn man so was im Gemeinderat bespricht und<br />
auch beschließt, aber letztendlich will das niemand hören. Sollte <strong>die</strong>ses Papier<br />
beschlossen werden, wird es in Wien in den nächsten Mistkübel fallen. Das<br />
Entscheidende ist, was jeder einzelne in <strong>die</strong>ser Sache tut. Ich habe zu <strong>die</strong>sem<br />
Thema vor 10 Tagen in der FUZO Material ausgeteilt, um eben <strong>die</strong> Aufklärung, <strong>die</strong><br />
nicht stattfindet, zu unterstützen. Der Satz und ich zitiere jetzt. Bedenklich dabei ist,<br />
dass öffentliche Ausgaben nur als Belastung gesehen werden, der vielfache Nutzen<br />
für Bürgerinnen und Bürger aus öffentlichen Leistungen unbeachtet bleibt. Das ist mir<br />
von der Motivation her, wenn ich zwischen den Zeilen lese, nicht wortwörtlich. Eines<br />
können wir uns auch als Kommunalpolitiker hinter <strong>die</strong> Ohren schreiben und das<br />
dürfen wir auch nicht vergessen. Was hat uns in <strong>die</strong>se Situation hinein gebracht?<br />
Das ist natürlich <strong>die</strong>se ewige Schuldenmacherei. Da ist es auch recht einfach auf <strong>die</strong><br />
Südländer hinzuhauen und vor allem auf <strong>die</strong> Bürger <strong>die</strong>ser Südländer, <strong>die</strong> im Großen<br />
und Ganzen auch nicht wirklich was dafür können, außer, dass sie <strong>die</strong> falschen<br />
Politiker gewählt haben. Man muss da schon vor der eigenen Haustüre zu kehren<br />
beginnen. Freunderlwirtschaft, vielleicht nicht in <strong>dem</strong> Ausmaß wie in Griechenland,<br />
denn das gibt es bei uns genauso. Projekte, <strong>die</strong> schön sind und <strong>die</strong> vor allem<br />
Stimmen beim Wähler bringen, aber nicht wirklich gebraucht werden. In<br />
Griechenland sind es vielleicht große Sta<strong>die</strong>n oder Formel 1 Rennstrecken oder auch<br />
Panzer, bei uns sind es andere Dinge. Das Bedenkliche für mich ist neben der<br />
folgenschweren Vergemeinschaftung der Schulden für <strong>die</strong> nächsten Generationen,<br />
vor allem das man hier zumindest materiell im Verfassungsrecht eingreift, dass man<br />
den Rechtsstaat insofern in Frage stellt, dass man hier mit <strong>dem</strong> ESM eine Institution
237<br />
geschaffen wird, <strong>die</strong> außerhalb jeder Staatsgewalt steht, wo niemand etwas dagegen<br />
machen kann, wenn sie <strong>die</strong> falsch verhalten. Auch das man nicht <strong>die</strong> Parl<strong>am</strong>ente in<br />
vielen Bereichen ausschaltet sondern vor allem <strong>die</strong> Bürger bei <strong>die</strong>ser Sache nicht<br />
mitnimmt. Danke!“<br />
Der Vorsitzende nimmt <strong>die</strong> Abstimmung vor und stellt fest, dass der Antrag mit den<br />
Stimmen der SPÖ-Gemeinderatsmitglieder – Vizebürgermeister LAbg.<br />
Günter Kovacs, Stadträtin Mag. Claudia Kreiner-Ebinger, Dr. Richard Mikats,<br />
Dipl.-Ing. Gerald Gebhardt, Peter Hutap, Otto Kropf, Dr. Gerhard Weber, der<br />
Gemeinderatsmitglieder der Grünen - Mag. Yasmin Dragschitz und<br />
Dipl.-Ing. Andreas Krojer sowie <strong>dem</strong> Gemeinderatsmitglied der FPÖ - Géza Molnár<br />
gegen <strong>die</strong> Stimmen der ÖVP-Gemeinderatsmitglieder – Bürgermeister LAbg. Mag.<br />
Thomas Steiner, Vizebürgermeister Mag. Josef Mayer, Stadtrat wHR Mag.<br />
Dr. Michael Freismuth, Stadtrat Dipl.-Ing. Erwin Tinhof, Stadträtin Angela<br />
Fleischhacker, Mag. Josef Christian Schmall, Petra Steindl, Walter Laciny,<br />
Sabine Waha, Johannes Neuberger, Johann Skarits, Istvan Deli, wHR Dipl.-Ing.<br />
Richard Höbausz, Josef Weidinger, Johann Wagner, Andrea Zänglein,<br />
Werner Klikovits nicht zum Beschluss erhoben wurde.<br />
13. Allfälliges<br />
Der Vorsitzende Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner erteilt<br />
Frau Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz das Wort. Diese führt aus:<br />
„Sehr geehrte Anwesende!<br />
In Wulkaprodersdorf hat im Juni ein Treffen zur geplanten Bahnschleife<br />
stattgefunden. Dar<strong>über</strong> konnte man auch in den Zeitungen lesen. Da <strong>Eisenstadt</strong><br />
direkt von einer derartigen Schleife profitieren würde, weil <strong>die</strong> Eisenstädter Pendler<br />
und Pendlerinnen d<strong>am</strong>it eine direkte Anbindung nach Wien hätten, denke ich mir,<br />
dass das Thema auch den Eisenstädter Gemeinderat zu interessieren hat.<br />
Ich würde gerne wissen, ob jemand der anwesenden StadtpolitikerInnen <strong>über</strong> den<br />
Gemeinderatsbeschluss vom 3. <strong>Juli</strong> in Wulkaprodersdorf informiert ist? Es ist nämlich<br />
insofern interessant und ich möchte gerne vorlesen, was dort beschlossen wurde.<br />
„Der Gemeinderat gibt seine Zustimmung zur Bahnschleife wenn <strong>die</strong> Auf- und<br />
Abfahrten auf den Verkehrszubringer A 3 gebaut werden, dadurch eine echte<br />
Umfahrung möglich wird, ein Eisenbahnkreuz errichtet wird, Begleitwege geschaffen<br />
werden, <strong>die</strong> Straße nicht höher wird, als sie derzeit ist, eine Einbiegespur auf der
238<br />
B 50 errichtet wird und sechstens ein schlüssiges Eisenstädter Verkehrskonzept<br />
vorliegt, dass im Zus<strong>am</strong>menhang mit der Bahnschleife steht.“<br />
Ich denke mal, dass sich der Wulkaprodersdorfer Gemeinderat denkt, was bringt und<br />
<strong>die</strong> Schleife, wenn es <strong>die</strong> Eisenstädter haben wollen?<br />
Wie stehen <strong>die</strong> einzelnen Fraktionen dazu?<br />
Wie ist <strong>die</strong> Position der Eisenstädter Parteien zu <strong>die</strong>ser Bahnschleife?<br />
Wenn es für <strong>die</strong> EisenstädterInnen so wichtig ist, wieso hört man dann nichts von<br />
Seiten der Gemeinde? Wie hat sich <strong>die</strong> Gemeinde bisher in <strong>die</strong>sen Prozess<br />
eingebracht? Unsere Pendler würden auf jeden Fall davon profitieren. Was ist da im<br />
Landtag passiert? Wie haben sich <strong>die</strong> beiden Landtagsabgeordneten eingebracht?<br />
Ist <strong>die</strong> Gemeinde <strong>über</strong>haupt informiert <strong>über</strong> <strong>die</strong>se Dinge?<br />
Das sind alles Fragen, <strong>die</strong> mich sehr interessieren würden. Danke!“<br />
Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner:<br />
„Positionen der Parteien zu erfragen, ist ein bisschen schwierig. Das Fragerecht<br />
richtet sich entweder an den Bürgermeister oder an ein Mitglied des Stadtsenates?“<br />
Gemeinderätin Mag. Yasmin Dragschitz:<br />
„Ja, ich habe es schon erwähnt. Die Fragen richten sich an <strong>die</strong> beiden<br />
Landtagsabgeordneten.“<br />
Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner:<br />
„Meine Position ist ganz klar und <strong>die</strong> habe ich auch öffentlich des Öfteren deponiert.<br />
Ich habe übrigens auch zu der Sache Wulkaprodersdorf im Rahmen einer<br />
Pressekonferenz das öffentlich kundgetan, was ich davon halte.<br />
Gemeinderatsbeschlüsse anderer Gemeinden kommentiere ich grundsätzlich<br />
<strong>über</strong>haupt nicht. Das sich der Gemeinde von Wulkaprodersdorf <strong>über</strong> das<br />
Verkehrskonzept von <strong>Eisenstadt</strong> Gedanken macht, ist auch schön, ist aber nicht <strong>die</strong><br />
Angelegenheit der Gemeinde Wulkaprodersdorf und hat auch <strong>über</strong>haupt nichts mit<br />
der Direktanbindung der Bahn von <strong>Eisenstadt</strong> nach Wien zu tun. Wir fordern seit<br />
vielen Jahren <strong>die</strong>se Direktanbindung und ich bestehe auch darauf, dass jetzt der<br />
Gemeinderat von Wulkaprodersdorf angesichts des nahenden Wahlk<strong>am</strong>pfes da<br />
versucht, allen Wulkaprodersdorfer nach <strong>dem</strong> Mund zu reden und es auch allen<br />
Recht machen zu wollen, dass verstehe ich auch. Meine Position ist ganz klar, wir<br />
fordern selbstverständlich <strong>die</strong>se Direktanbindung und <strong>die</strong> Frage der Trassenführung
239<br />
Richtung Wulkaprodersdorf ist nicht <strong>die</strong> Angelegenheit von <strong>Eisenstadt</strong>. Das ist <strong>die</strong><br />
Angelegenheit der ÖBB und des Bundesministeriums und meines Wissens wird das<br />
auch von dort betrieben. Ich hoffe, dass so wie es im Rahmenplan vorgesehen ist,<br />
2013 der Baubeginn sein wird und 2014 <strong>die</strong> Betriebnahme <strong>die</strong>ser Direktanbindung.“<br />
- Zwischenrufe –<br />
Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner:<br />
„Ich war vor fast einem Jahr im Infrastrukturministerium und habe dort erfragt, wie<br />
der Stand der Dinge ist. Leider ist das d<strong>am</strong>alige Gesagte nicht eingehalten worden.<br />
Im neuesten Rahmenplan des Bundes, und dort werden <strong>die</strong> Projekte festgelegt, ist<br />
eben 2013 als Baubeginn vorgesehen worden und eben 2014 als Betriebnahme. Es<br />
hat weder in <strong>die</strong>ser konkreten Trassenführungsfrage eine Einbindung der Stadt<br />
gegeben, weil es auch nicht notwendig ist. Es betrifft nicht <strong>die</strong> Stadt <strong>Eisenstadt</strong>,<br />
sondern eben Wulkaprodersdorf. Für <strong>die</strong> Trassenführung sind eben nicht <strong>die</strong> Stadt<br />
<strong>Eisenstadt</strong>, sondern <strong>die</strong> ÖBB und das Bundesministerium verantwortlich. Die<br />
anderen Dinge, <strong>die</strong> innerstädtisch notwendig sind, dafür sind dann wir<br />
verantwortlich.“<br />
Vizebürgermeister LAbg. Günter Kovacs:<br />
„Herr Bürgermeister, hoher Gemeinderat!<br />
Im letzten Landtag wurde <strong>die</strong> Schleife <strong>Eisenstadt</strong>-Wien natürlich auch thematisiert<br />
und ich kann auch für <strong>die</strong> SPÖ <strong>die</strong> gleiche Position darlegen, dass wir natürlich auch<br />
<strong>die</strong>se Direktanbindung an Wien wollen. Es ist in den letzten Jahren doch einiges<br />
passiert und da hat auch <strong>die</strong> ÖBB schon einiges umgesetzt. Der Bahnhof <strong>Eisenstadt</strong><br />
wurde barrierefrei gemacht. Rahmenbedingungen sind natürlich auch notwendig, ein<br />
Busbahnhof, eine Park & Ride Anlage, da ist ganz klar, dass <strong>die</strong>se<br />
Rahmenbedingungen zuerst vielleicht in <strong>die</strong> Wege geleitet werden müssen, um dann<br />
endlich 2013/2014 noch mehr <strong>die</strong>se Schleife <strong>Eisenstadt</strong>/Wien zu veranlassen.“<br />
Bürgermeister LAbg. Mag. Thomas Steiner:<br />
„Die Stadt wird sicherlich keine baulichen Maßnahmen machen, bevor nicht alles<br />
geklärt ist. Das ist doch klar! Hätten wir das nämlich gemacht, hätten wir seit<br />
15 Jahren dort eine Straßenführung wo bis jetzt nichts passier wäret. Das Thema mit<br />
der Park & Ride Anlage und ob <strong>die</strong> notwendig ist, muss dann noch diskutiert werden.
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Im Übrigen ist <strong>die</strong> Elektrifizierung der Strecke Neusiedl-<strong>Eisenstadt</strong> deswegen<br />
gemacht worden, um eine Direktanbindung zu erreichen und dann einen<br />
symmetrischen Taktknoten einführen zu können. Ich gehe nicht davon aus, dass der<br />
Bund und <strong>die</strong> ÖBB - 16 Millionen waren für <strong>die</strong> Elektrifizierung der Strecke<br />
Neusiedl–<strong>Eisenstadt</strong> notwendig – angefangen haben und dann sagen, dass sie jetzt<br />
einfach d<strong>am</strong>it aufhören werden. Ich hoffe schon, dass in absehbarer Zeit eine<br />
Lösung gefunden wird.<br />
Ich bedanke mich für <strong>die</strong> Teilnahme und <strong>die</strong> angeregte Diskussion. Ich wünsche<br />
allen einen schönen Urlaub und ein paar erhols<strong>am</strong>e Tage. Der Herbst wird für <strong>die</strong><br />
meisten Anwesenden anstrengend werden. Ich hoffe auf einen fairen Wettk<strong>am</strong>pf der<br />
Ideen und schließe hiermit <strong>die</strong> Sitzung.“<br />
In Ermangelung weiterer Tagesordnungspunkte schließt der Vorsitzende <strong>die</strong> Sitzung<br />
des Gemeinderates um 20:18 Uhr<br />
Der Schriftführer: Der Vorsitzende:<br />
Dr. Walter Horvath eh. LAbg. Mag. Thomas Steiner eh.<br />
Die Beglaubiger:<br />
Peter Hutap eh.<br />
Johannes Neuberger eh.