Jugend forscht - Junge Wissenschaft
Jugend forscht - Junge Wissenschaft
Jugend forscht - Junge Wissenschaft
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<strong>Junge</strong><br />
<strong>Wissenschaft</strong><br />
<strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong> in Natur und Technik<br />
Young Researcher The European Journal of Science and Technology<br />
Automotive:<br />
Neue Trends<br />
Themen:<br />
Wenn Pflanzen rotieren Schillernde Verwitterung<br />
Physikalische Spielerei Roter Wein ist „in“<br />
Wie eine Kaulquappe im Wasser<br />
Außerdem im Heft: Die Leopoldina, Porträt der Leibniz Universität<br />
Hannover, Neues aus der Welt der <strong>Wissenschaft</strong> u. v. m.<br />
Das Magazin<br />
für Nachwuchsforscher<br />
Innovative Experimente, wissenschaftliche Beiträge und spannende Ergebnisse:<br />
Medienpartner des<br />
<strong>Wissenschaft</strong>sjahres 2009
Schüler sind keine Dummies<br />
Kennen Sie Crabi, Thor oder die Hybrid III<br />
Familie? Ich gebe zu, es ist schwierig, diesen<br />
persönlich auf der Straße zu begegnen.<br />
Und doch sind sie häufig im Auto unterwegs<br />
und tragen dazu bei, Menschenleben zu<br />
retten. Hierfür werden sie von Ingenieuren<br />
in Fahrzeuge gesetzt und gegen die Wand<br />
gefahren – als Crashtest Dummies geben<br />
sie dann Auskunft über die mechanischen<br />
Belastungen und den daraus abgeleiteten<br />
Verletzungsrisiken für Fahrzeuginsassen.<br />
Die Hybrid III Familie hat übrigens fünf Mitglieder<br />
– Mann, Frau und drei Kinder in<br />
verschiedenen Körpergrößen. Thor ist eine<br />
Weiterentwicklung des Hybrid III Mannes<br />
mit zusätzlichen Sensoren im Gesicht und<br />
verbesserter Wirbelsäule und Becken. Crabi<br />
hilft wahlweise als Säugling oder Kleinkind,<br />
Kindersitze zu verbessern.<br />
Crashtest Dummies sind aus der modernen<br />
Autoentwicklung nicht mehr weg zu denken,<br />
denn die Entwürfe der Ingenieure und deren<br />
Umsetzungen sollen und müssen getestet<br />
werden, bevor sie allen zur Benutzung zur<br />
Verfügung stehen.<br />
Schade nur, dass dieser wichtige Ansatz aus<br />
der Technik zum Beispiel in der Bildungspolitik<br />
nicht zu gelten scheint. Da sind gerade<br />
auch auf Grund der PISA Studie Schulreformen<br />
in nahezu allen Bundesländern von<br />
der Politik in einer Geschwindigkeit durchgeführt<br />
worden, die den Beteiligten vor Ort<br />
keine Chance zur Anpassung ließen: überarbeitete<br />
Schulbücher für das achtzügige<br />
Gymnasium gab es meist erst ein Jahr später;<br />
der Bau von Schulmensen brauchte und<br />
braucht Zeit und Geld. Und so langsam fängt<br />
man an, über den doppelten Abiturjahrgang<br />
nachzudenken, der auf Universitäten, Fachhochschulen<br />
und berufliche Ausbildung zurollt.<br />
Es scheint zu gelten: Wenn die Reform<br />
erst umgesetzt ist, dann wird auch alles gut.<br />
Und wer denkt an den einzelnen Schüler und<br />
Gründungsherausgeber:<br />
Prof. Dr. rer. nat. Paul Dobrinski<br />
Herausgeber:<br />
Prof. Dr. Manfred Euler,<br />
Dr. Dr. Jens Simon,<br />
Dr.-Ing. Sabine Walter<br />
Verlag:<br />
Verlag <strong>Junge</strong> <strong>Wissenschaft</strong><br />
Athanasios Roussidis<br />
Neuer Zollhof 3, 40221 Düsseldorf<br />
die einzelne Schülerin, die da mitten drin<br />
stecken, die mit unzureichenden Arbeitsmaterialien<br />
auskommen müssen, die nach der<br />
Schule mit einem zweiten Jahrgang um die<br />
Studienplätze konkurrieren müssen. Die Versäumnisse,<br />
die in deren Ausbildung gemacht<br />
wurden und werden, können nur schwer korrigiert<br />
werden.<br />
Schüler sind keine Versuchskaninchen. Jede<br />
Reform, bei der es um die Chancen der Kinder<br />
und <strong>Jugend</strong>lichen geht, muss im Vorfeld<br />
durchdacht und vorbereitet werden, um jedem<br />
Beteiligten eine faire Chance zu geben.<br />
Die Zukunft der Crashtest Dummies sieht<br />
übrigens virtuell aus. Sie werden bei immer<br />
weiter steigenden Rechnerkapazitäten von<br />
Computermodellen abgelöst werden. Und<br />
das erlaubt mir den Brückenschlag zur Leibniz<br />
Universität Hannover. Deren Logo enthält<br />
die Zahlen 1, 2 und 4 in binärer Schreibweise,<br />
die auf Gottfried Wilhelm Leibniz, den<br />
großen Universalgelehrten aus dem ausgehenden<br />
17. Jahrhundert zurückgeht. Leibniz<br />
lebte seit 1676 in Hannover, betrieb von dort<br />
eine rege Korrespondenz mit <strong>Wissenschaft</strong>lern<br />
in ganz Europa – diese Briefe gehören<br />
heute zum UNESCO Weltkulturerbe.<br />
Im Magazinteil stellen wir aktuelle Forschungsthemen<br />
aus Hannover vor, eine Studie<br />
zur Zukunft des Autos und die vielfältigen<br />
Angebote, die die Universität Hannover über<br />
die Initiative uniKiK bereits Schülern macht.<br />
Sabine Walter,<br />
Mitherausgeberin und<br />
Chefredakteurin der <strong>Junge</strong>n <strong>Wissenschaft</strong><br />
Chefredaktion:<br />
Dr.-Ing. Sabine Walter<br />
s.walter@verlag-jungewissenschaft.de<br />
Redaktion:<br />
Thorsten Kretschmer, Katharina Psolka<br />
Areti Karathanasi<br />
Erscheinungsweise:<br />
vierteljährlich<br />
Preis:<br />
30,00 € zzgl. Versand für 4 Ausgaben;<br />
Schüler, Studenten, Referendare zahlen nur<br />
20,00 € zzgl. Versand; Einzelpreis: 9,50 €<br />
Anzeigen:<br />
Dirk Sandvohs<br />
Telefon (02 11) 38 54 89 11<br />
Fax (02 11) 38 54 89-29<br />
d.sandvohs@verlag-jungewissenschaft.de<br />
Grafik & Layout:<br />
Ideenfilter Werbeund<br />
Designagentur GmbH<br />
Neuer Zollhof 3, 40221 Düsseldorf<br />
Antje Bunzel, Stephan Sprick<br />
Marketing/Kooperationen:<br />
Thorsten Kretschmer<br />
Telefon (02 11) 38 54 89 12<br />
Editorial Magazin<br />
Vielen Dank allen Firmen und<br />
Unternehmen, die mit Patenschaftsabonnements<br />
in die Zukunft investieren:<br />
Prof. Dr. Wilfried Kuhn,<br />
Villmar/Gießen<br />
Physikalisch<br />
Technische<br />
Bundesanstalt<br />
Braunschweig und Berlin<br />
Physikalisch-Technische<br />
Bundesanstalt,<br />
Braunschweig und Berlin<br />
Mepha Pharma AG,<br />
Aesch (Schweiz)<br />
Physikalisch-Technische Bundesanstalt<br />
Braunschweig und Berlin<br />
Siemens AG,<br />
München<br />
Carl Zeiss AG,<br />
Oberkochen<br />
Arbeitgeberverband<br />
Gesamtmetall e.V., Berlin<br />
Bilder:<br />
aboutpixel.de, photocase.de, sxc.hu,<br />
pixelio.de<br />
Druck:<br />
Clasen satz & druck ohg,<br />
Spielberger Weg 58, 40474 Düsseldorf<br />
Geschäftsbedingungen:<br />
Es gelten die Allgemeinen<br />
Geschäftsbedingungen des Verlags<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Wissenschaft</strong>, Athanasios Roussidis<br />
ISSN 0179-8529<br />
Robert Bosch GmbH,<br />
Stuttgart<br />
Wilhelm und Else<br />
Heraeus-Stiftung,<br />
Hanau<br />
Deutsche<br />
Hochschulwerbung<br />
A. Roussidis e. K.,<br />
Düsseldorf<br />
DSW Deutsche<br />
Schülerwerbung GmbH,<br />
Düsseldorf<br />
Universität Bonn,<br />
Bonn<br />
Physikalisch-Techni<br />
Braunschweig und Berlin<br />
Young Researcher 3
Inhalt<br />
Vorwort/Impressum 3<br />
Inhalt 5<br />
Neues 6–11<br />
Ein präziser Tacho<br />
für die Astronomie 6<br />
Warum Riesensaurier<br />
so groß wurden 7<br />
Leichtere Autos mit einem<br />
Materialverbund aus<br />
Aluminium und Magnesium 8<br />
Zündkerze mit Laserlicht 9<br />
Hybridtechnik für<br />
bestehende Fahrzeugkonzepte 10<br />
Wie aus Jungforschern<br />
junge <strong>Wissenschaft</strong>ler werden 11<br />
Erratum 11<br />
Magazin - Teil I 12-16<br />
Die deutsche Nationale<br />
Akademie der <strong>Wissenschaft</strong>en 12<br />
Science in Communication –<br />
Weiterbildung in <strong>Wissenschaft</strong><br />
und Forschung 13<br />
Als Mathematikerin<br />
im interdisziplinären Team 14<br />
<strong>Wissenschaft</strong>sjahr 2009:<br />
Eine Terminauswahl 15<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong> 16-57<br />
Wenn Pflanzen rotieren 16<br />
Schillernde Verwitterung 26<br />
Physikalische Spielerei<br />
oder mehr? 34<br />
Roter Wein ist „in“ 42<br />
Wie eine<br />
Kaulquappe im Waaser 52<br />
Magazin - Teil II 58-76<br />
Das Auto der Zukunft –<br />
Innovationen,<br />
Entwicklungen, Trends 58<br />
Am Auto der<br />
Zukunft mitentwickeln 60<br />
Studienführer Automotive 62<br />
uniKIK –<br />
ein Bindeglied zwischen<br />
Schule und Hochschule 68<br />
Die Leibniz Universität Hannover –<br />
Moderne Forschung in<br />
Traditionsgemäuern 71<br />
Literaturtipps 73<br />
4 <strong>Junge</strong> <strong>Wissenschaft</strong> 81 // 3/2008 // Inhalt<br />
S. 12<br />
S. 14<br />
S. 16<br />
S. 26<br />
S. 34<br />
S. 42<br />
S. 52<br />
Die Leopoldina<br />
Seit Juli 2008 hat Deutschland eine Nationale Akademie der<br />
<strong>Wissenschaft</strong>en − die Leopoldina in Halle an der Saale. Was in<br />
anderen Ländern lange etabliert ist, wurde hier erst durch die<br />
Bundesbildungsministerin Annette Schavan und die <strong>Wissenschaft</strong>skonferenz<br />
von Bund und Ländern möglich.<br />
Als Mathematikerin im interdisziplinären Team<br />
Wir berichten über eine junge Mathematikerin, die die Einsatzmöglichkeiten<br />
von „Gentelligenten Bauteilen“ in der Fahrzeugtechnik<br />
er<strong>forscht</strong>. Mit Hilfe ausgewählter Werkstoffe sollen so<br />
einzelne Bauteile Autofahrer in Zukunft über ihren Zustand informieren.<br />
Wenn Pflanzen rotieren<br />
Wie reagieren Pflanzen auf veränderte Beschleunigungsverhältnisse?<br />
Für diese Frage muss man nicht in den Weltraum,<br />
auch mit intelligenten Versuchen auf der Erde gibt es noch<br />
neue Erkenntnisse.<br />
Autoren: Samuel M. Fink, Andrés Kroker<br />
Schillernde Verwitterung<br />
Untersucht wurden die Verwitterungsprozesse, die auf der<br />
Halde eines ehemaligen Nickelbergwerks ablaufen. Dabei<br />
wurde der sekundäre Mineralbestand mit dem primären verglichen.<br />
Außerdem konnte ich sechs Minerale für die Lokalität<br />
Sohland/Spree neu beschreiben.<br />
Physikalische Spielerei oder mehr?<br />
Das thermomotorische Rad ist eine Wärmekraftmaschine, die<br />
kleine Temperaturdifferenzen, wie sie bei der Verdunstung von<br />
Wasser entstehen, ausnutzt, indem es sie in mechanische<br />
Arbeit umwandelt.<br />
Autoren: Flurin Hänseler, Petros Papadopoulos<br />
Roter Wein ist „in“<br />
Der Verbraucher bevorzugt sehr farbintensive Rotweine. Für<br />
die relativ neue Sorte Domina wird untersucht, welche Farbstoffextraktionsmethoden<br />
bei der Weinherstellung hierfür in<br />
Frage kommen.<br />
Autor: Dominik Herzog<br />
Wie eine Kaulquappe im Wasser<br />
Der Roboter schlängelt sich wie eine Kaulquappe durchs Wasser.<br />
Möglich wird dies durch Bewegungsbausteine aus einer<br />
Formgedächtnislegierung und einer autonomen Steuerung.<br />
Autoren: Niclas Müller, Philipp Jäger<br />
Kaufungen
S. 62<br />
S. 68<br />
S. 71<br />
Studienführer Automotive<br />
2009 ist das Jahr der Jubiläen. Deutschland<br />
feiert 60 Jahre Gründung der Bundesrepublik<br />
und den 20. Jahrestag des<br />
Falls der Berliner Mauer.<br />
Im Jahr der Jubiläen zeigt das <strong>Wissenschaft</strong>sjahr<br />
2009, welche Rolle <strong>Wissenschaft</strong><br />
und Forschung für die Menschen in<br />
Deutschland spielen – gestern, heute<br />
und in Zukunft. Soziale Marktwirtschaft,<br />
Faxgerät oder MP3-Format: Die Erfolge<br />
sind aus dem Alltag der Menschen in<br />
Deutschland nicht mehr wegzudenken.<br />
Dies zu vermitteln, ist ein Ziel des zehnten<br />
<strong>Wissenschaft</strong>sjahres.<br />
Das Thema des <strong>Wissenschaft</strong>sjahres 2009<br />
– Forschungsexpedition Deutschland –<br />
stellt den Pioniergeist der Forschung in den<br />
Mittelpunkt: <strong>Wissenschaft</strong>lerinnen<br />
und <strong>Wissenschaft</strong>ler überwinden Grenzen<br />
und sind Wegbereiter der Welt von morgen.<br />
Mit Kreativität, Neugierde und Beharrlichkeit<br />
wagen sie Expeditionen in unbekanntes<br />
Terrain. In den Amazonas ebenso<br />
An welchen Hochschulen lassen sich Fahrzeugtechnik, Kraftfahrtwesen<br />
oder Automobildesign studieren? Passend zu unserem<br />
Schwerpunkt „Automotive“ haben wir die wichtigsten<br />
Studiengänge bundesweit zum Thema übersichtlich zusammengestellt.<br />
uniKIK –<br />
ein Bindeglied zwischen Schule und Hochschule<br />
An Schulen besteht häufig nicht die Möglichkeit, die spannenden<br />
Besonderheiten von mathematischen und naturwissenschaftlichen<br />
Themen und beruflichen Fachrichtungen aufzuzeigen.<br />
Die Initiative uniKIK bietet hier Abhilfe.<br />
Die Leibniz Universität Hannover –<br />
Moderne Forschung in Traditionsgemäuern<br />
An der Leibniz Universität Hannover studieren mehr als 21.000<br />
Studierende an neuen Fakultäten. Mit dem Produktionstechnischen<br />
Zentrum (PZH) in Garbsen vereint die Universität<br />
Grundlagenforschung, industrielle Entwicklung und Beratung<br />
mit der praxisorientierten Ausbildung ihrer Studierenden.<br />
wie in die Welt der kleinsten Teilchen.<br />
Gleichzeitig ist die „Forschungsexpedition<br />
Deutschland“ eine Einladung an alle<br />
Bürgerinnen und Bürger, ihre eigene<br />
Expedition zu unternehmen – durch die<br />
Labore und Denkfabriken der Republik.<br />
Die Forscherteams in Hochschulen, außer-<br />
universitären Forschungseinrichtungen und<br />
Unternehmen laden alle Interessierten zu<br />
einem Blick über die Schulter ein.<br />
Die <strong>Junge</strong> <strong>Wissenschaft</strong> wird als Medienpartner<br />
das <strong>Wissenschaft</strong>sjahres 2009<br />
begleiten und regelmäßig über das Abenteuer<br />
Forschung und über Termine und<br />
Veranstaltungen der Forschungsexpedition<br />
Deutschland berichten.<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Wissenschaft</strong>-<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong> in Natur und Technik<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Wissenschaft</strong> veröffentlicht<br />
Originalbeiträge junger Autoren bis zum<br />
Alter von 23 Jahren mit anspruchsvollen<br />
Themen aus allen Bereichen der<br />
Naturwissenschaften und Technik.<br />
Gründungsherausgeber:<br />
Prof. Dr. rer. nat. Paul Dobrinski<br />
Herausgeber:<br />
Prof. Dr. Manfred Euler<br />
Dr. Dr. Jens Simon<br />
Dr.-Ing. Sabine Walter<br />
Beirat:<br />
Dr. J. Georg Bednorz<br />
Nobelpreisträger<br />
IBM Research Division<br />
Forschungslaboratorium Zürich<br />
Prof. Dr. rer. nat. Dr. h. c.<br />
Manfred Eigen<br />
Nobelpreisträger,<br />
Max-Planck-Institut für<br />
Biophysikalische Chemie,<br />
Göttingen<br />
Prof. Dr. Gerhard Ertl<br />
Nobelpreisträger<br />
Fritz-Haber-Institut der<br />
Max-Planck-Gesellschaft, Berlin<br />
Prof. Dr. Ernst O. Göbel<br />
Präsident der Physikalisch-<br />
Technischen Bundesanstalt,<br />
Braunschweig und Berlin<br />
Dr. Uwe Groth<br />
Dr. Groth und Partner<br />
Unternehmensberatung<br />
VDI Projektleitung<br />
„<strong>Jugend</strong> entdeckt Technik“<br />
Prof. Dr. Elke Hartmann<br />
Universität Halle<br />
VDI Bereichsvorstand<br />
„Technik und Bildung“<br />
Dr. Uta Krautkrämer-Wagner<br />
Geschäftsführerin der Stiftung<br />
„<strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong>“ e. V.,<br />
Hamburg<br />
Inhalt<br />
Prof. Dr. Bernd Ralle<br />
Schriftführer der Zeitschrift MNU,<br />
Fachbereich Chemie,<br />
Universität Dortmund<br />
Wolfgang Scheunemann<br />
Geschäftsführer der dokeo GmbH,<br />
Stuttgart<br />
Young Researcher 5
Paläontologie<br />
Warum Riesendinosaurier so groß wurden<br />
Sauropoden waren mit einer Körperlänge<br />
von fast 40 Metern, einer Höhe von 17<br />
Metern und einem Gewicht von bis zu 100<br />
Tonnen die größten Landtiere, die je die<br />
Erde bewohnten. Sie bildeten nicht nur 120<br />
verschiedene Gattungen aus, sondern dominierten<br />
auch die terrestrischen Ökosysteme<br />
ihrer Zeit über 100 Millionen Jahre<br />
lang – länger als alle anderen Lebewesen.<br />
Wenn Pflanzen fressende Säugetiere jemals<br />
gleich erfolgreich sein wollen, müssen sie<br />
ihre gegenwärtige Überlebenszeit auf der<br />
Erde noch einmal verdoppeln.<br />
Schlucken statt kauen<br />
Der Bonner Paläontologe Professor<br />
Dr. Martin Sander und Privatdozent<br />
Dr. Marcus Clauss beschreiben, warum die<br />
Sauropoden so groß werden konnten. Im<br />
Gegensatz zu Säugetieren wiesen die Sauropoden<br />
die evolutionsgeschichtlich „altmodische“<br />
Eigenschaft auf, dass sie ihr Futter<br />
nicht kauten. Sie hatten keine Zähne, die<br />
den Kopf mit steigendem Körpergewicht<br />
überproportional größer machen. Die Hälse<br />
der Giraffe oder des Kamels sind im Vergleich<br />
zu den Sauropoden-Hälsen extrem<br />
kurz. Sauropoden erledigten also die Verdauung<br />
durch eine lange Verweildauer der<br />
Nahrung in ihren riesigen Därmen.<br />
Sauropoden hatten noch eine andere „altmodische“<br />
Eigenschaft – sie legten Eier.<br />
Die für die Fortpflanzung benötigte Energie<br />
wurde nicht in ein einziges, gut gehütetes<br />
Jungtier gesteckt, sondern in zahlreiche<br />
Nachkommen. Wenn eine Naturkatastrophe<br />
die Population deutlich reduzierte, konnten<br />
so wenige Elterntiere rasch Nachkommen<br />
produzieren. „Dies ist ein wichtiger Grund<br />
für den langen, bisher ungebrochenen Überlebensrekord<br />
des Modells Dinosaurier“,<br />
erklärt Marcus Clauss.<br />
Vogelartige Lungen<br />
Eine Eigenschaft der Sauropoden und einiger<br />
anderer Dinosaurier war jedoch hoch<br />
entwickelt und findet sein Äquivalent im<br />
Tierreich wohl nur bei Vögeln. Das Lungensystem<br />
von Vögeln ist durch verschieden<br />
große Luftsäcke in ihrem Körper gekenn-<br />
zeichnet, die auch in die Knochen hineinreichen<br />
und diese dadurch leichter machen.<br />
In Sauropoden-Knochen, vor allem in den<br />
Halswirbeln, wurden zahlreiche Hinweise auf<br />
eine solche „Pneumatisierung“ gefunden.<br />
Diese hocheffektiven Lungen könnten zudem<br />
eine hohe Stoffwechselrate, insbesondere<br />
bei jungen Tieren, ermöglicht haben.<br />
Die Stoffwechselrate war altersabhängig<br />
Eine letzte, vermeintlich hoch entwickelte<br />
Eigenschaft wird für die Sauropoden diskutiert<br />
– nämlich eine Stoffwechselrate, die<br />
sich im Laufe der Entwicklung vom<br />
Jungtier zum erwachsenen Stadi-<br />
Neues<br />
Dinosaurier werden in der Regel als eine Sackgasse der Evolution betrachtet. Ihr noch immer nicht vollends erklärtes<br />
Aussterben verleitet gerne zu der Ansicht, sie seien keine wirklich erfolgreiche Wirbeltier-Gruppe gewesen. Untersuchungen<br />
zeigen jedoch, dass ihr einzigartiger Gigantismus nur durch einen besonders angepassten Körperbau möglich<br />
war.<br />
7 Young Researcher<br />
Die riesigen Ausmaße von Sauriern beeindrucken<br />
uns „kleine“ Menschen immer wie-<br />
Neues<br />
um deutlich verändert.<br />
Ein Äquivalent dazu ist im heutigen Tierreich<br />
nicht bekannt. Diese Eigenschaft kann nicht<br />
anhand von fossilen Funden belegt werden,<br />
sondern ergibt sich aus einem logischen<br />
Dilemma: die Wachstumsraten der Sauropoden<br />
waren enorm und denen von Säuge-<br />
tieren vergleichbar – das weiß man aus<br />
Untersuchungen von Wachstumszonen<br />
am Knochen. Ein 10 Kilogramm schwerer<br />
Schlüpfling erreichte ein Körpergewicht von<br />
bis zu 30 Tonnen innerhalb von ca. 20 Jahren.<br />
Ein solches Wachstum ist ohne eine<br />
säugetierähnliche Stoffwechselrate nicht<br />
denkbar.<br />
Berechnungen zeigen jedoch, dass ein<br />
ausgewachsener Sauropode selbst mit der<br />
vergrößerten inneren Oberfläche der Lunge<br />
mit einem Säugetier-Stoffwechsel überhitzen<br />
würde. „Die einfachste Erklärung wäre,<br />
dass bei diesen Tieren die Stoffwechselrate<br />
mit zunehmender Körpergröße absinkt“,<br />
sagt der Bonner Paläontologe Martin Sande.<br />
Der Gigantismus der Sauropoden lässt sich<br />
somit aus einer Kombination von evolutionsgeschichtlich<br />
alten Eigenschaften und<br />
hochmodernen Anpassungen erklären.
<strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong><br />
<strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong><br />
Wenn Pflanzen rotieren<br />
Einfluss veränderter Schwerefeldbedingungen auf das Wachstum von Kressekeimlingen<br />
Wir beschäftigten uns mit der Fragestellung, welche Mechanismen in der Pflanze das gravitropistische Wachstum<br />
steuern, bzw. wie Pflanzen auf eine Änderung des Erdschwerefeldes reagieren, beispielsweise durch eine Erhöhung<br />
der wirkenden Beschleunigung. Ferner untersuchten wir die Wirkung anderer mechanischer Stressfaktoren auf das<br />
Wachstum von Kressekeimlingen.<br />
1 Einführung<br />
„Das Grüne immer nach oben!“, so lautet<br />
nach einem alten Witz die notwendige ständige<br />
Ermahnung an Ostfriesen, wenn sie Bäume<br />
pflanzen wollen. Wir lachen darüber, weil<br />
es uns als völlig selbstverständlich erscheint,<br />
dass bei Pflanzen die Wurzel nach unten und<br />
der grüne Spross nach oben wachsen. Aber<br />
woher wissen die Pflanzen eigentlich, wo oben<br />
und unten ist, und zwar auch in Abwesenheit<br />
von Licht?<br />
Diese Frage hat Forscher schon seit langer Zeit<br />
Samuel M. Fink, *1989<br />
St. Peter<br />
Andrés Kroker, *1989<br />
Kirchzarten<br />
Schule:<br />
Marie-Curie-Gymnasium,<br />
Kirchzarten<br />
Eingang der Arbeit:<br />
Oktober 2007<br />
Zur Veröffentlichung angenommen:<br />
Februar 2008<br />
16 <strong>Junge</strong> <strong>Wissenschaft</strong> 81 // 3/2008 // Wenn Pflanzen rotieren<br />
beschäftigt und bereits Charles Darwin konnte<br />
nachweisen, dass insbesondere die Wurzelspitzen<br />
in empfindlicher Weise die Schwerkraft<br />
wahrnehmen können. Später fand u. a.<br />
Haberlandt (1900) [5] heraus, dass in einigen<br />
Zellen der Wurzelspitzen, den Statocyten,<br />
sowie der Endodermis des Sprosses (Stärkescheide)<br />
leicht verlagerbare stärkehaltige<br />
Plastiden (Statolithen) vorhanden sind, die<br />
sich bei Lageänderung immer wieder in Richtung<br />
der Schwerkraft verschieben und damit<br />
der Pflanze ein entsprechendes Signal geben,<br />
worauf sie mit verändertem Wachstum Wurzel<br />
und Spross wieder vertikal ausrichten kann.<br />
Die Wurzel reagiert mit ihrem Wachstum<br />
dabei in Richtung der Schwerkraft (positiver<br />
Gravitropismus), während demgegenüber<br />
der Spross entgegengesetzt zur Schwerkraft<br />
wächst (negativer Gravitropismus). Diese<br />
grundlegenden Steuermechanismen konnten<br />
seither wiederholt bestätigt werden (z. B. [2],<br />
[11], [12], [13]).<br />
In den letzten Jahren ist dieses Thema wieder<br />
verstärkt aufgegriffen worden, da neue technische<br />
Untersuchungsansätze möglich wurden.<br />
Dazu zählt etwa die Manipulation von<br />
Statolithen durch Laser oder Magnetfelder,
die Beobachtung genetisch veränderter Pflanzen<br />
ohne Stärkebildung, und vor allem Versuche<br />
mit Pflanzen unter Schwerelosigkeit bei<br />
Raketenflügen und in Raumstationen [15].<br />
Unterschiedliche Ansätze konnten dabei stets<br />
die zentrale Rolle der Statolithen nachweisen<br />
(vgl. [1], [2], [3], [11]). Allerdings können sich<br />
teilweise auch einzelne isolierte Pflanzenzellen<br />
ohne ausgesprochene Statolithen im Schwerefeld<br />
orientieren, so dass als weitere Möglichkeit<br />
der direkte Druck des gesamten Protoplasten<br />
als Sensormechanismus diskutiert wird (z. B.<br />
[8], [2]).<br />
In beiden Fällen scheinen die entsprechenden<br />
Druckveränderungen über mechanosensitive<br />
Ionenkanäle und der Freisetzung von „second<br />
messengers“ (wie z. B. Ca 2+ ) entsprechende<br />
Kaskaden von physiologischen Reaktionen<br />
hervorzurufen, die letztlich in entsprechende<br />
Wachstumsreaktionen münden. Hier sind<br />
aber viele Interaktionen noch unbekannt, wie<br />
etwa die Unterscheidung von Schwerkraftreizen<br />
und anderen mechanischen Reizen, die<br />
genaue Rolle des Cytoskelettes oder die Beteiligung<br />
von Phytohormonen (Auxine, Ethylen<br />
etc.), welche letztlich die Zellstreckung und<br />
-differenzierung in den Wachstumszonen bewirken.<br />
Als wir uns für diese Fragen zu interessieren<br />
begannen, wurde uns schnell klar, dass unsere<br />
eigenen technischen Möglichkeiten hier natürlich<br />
nicht mithalten konnten, da wir weder<br />
Zugang zu Laserpinzetten noch zu genmanipulierten<br />
Pflanzen oder gar zu einer Raumstation<br />
(für Untersuchungen unter Bedingungen von<br />
Mikrogravitation) hatten. Trotzdem wollten<br />
wir versuchen, ob nicht auch mit einfacheren<br />
Versuchsanordnungen noch neue Erkenntnisse<br />
zu gewinnen seien. Dabei interessierten wir uns<br />
sowohl für die unmittelbare Wahrnehmung<br />
des Schwerkraftreizes als auch für die biomechanischen<br />
Konsequenzen im Hinblick auf<br />
Veränderungen in Wachstum und Differenzierung<br />
der Pflanzen. Da es zudem Hinweise gibt,<br />
dass die Graviperzeption nur ein Spezialfall der<br />
allgemeineren Wahrnehmung mechanischer<br />
Reize (Mechanoperzeption) in Pflanzen ist,<br />
wollten wir zudem weitere mechanische Belastungen<br />
(statischen und dynamischen Druck)<br />
in die Experimente einbeziehen. Als zentralen<br />
Untersuchungsansatz wählten wir dabei das<br />
Wachstum unter erhöhter Schwerkraft (Hypergravitation);<br />
nachdem ein Mensch eine erhöhte<br />
Erdbeschleunigung von über 4 g nicht<br />
über längere Zeit überleben kann, schien das<br />
Verhalten von Pflanzen hier von potenziellem<br />
Interesse zu sein.<br />
2 Materialien und Methoden<br />
2.1 Materialien<br />
Für unsere Versuche benutzten wir als Versuchspflanze<br />
die Gartenkresse (Lepidium sativum),<br />
da diese Pflanze rasch keimt, schnell<br />
wächst und leicht zu pflegen ist. Als Boden<br />
und Wasserspeicher verwendeten wir normale<br />
Wattepads mit einem Durchmesser von 5<br />
cm, die in jeder Drogerie erhältlich sind. Die<br />
Keimlinge wurden in 100 ml Bechergläsern<br />
angezogen. Diese Bechergläser wurden mit<br />
Frischhaltefolie abgedeckt, um die Austrocknung<br />
der Keimlinge zu verhindern. Die Samen<br />
wurden angesetzt, mit 14 ml Leitungswasser<br />
gegossen und anschließend mit Frischhaltefolie<br />
versiegelt. Diese wurde während des<br />
gesamten Versuches nicht entfernt, um das<br />
Entweichen von Wasserdampf oder anderer<br />
Gase zu verhindern. Bei späteren Versuchen<br />
(vgl. Kapitel 2.3) wurden statt Bechergläsern<br />
Petrischalen aus Kunststoff mit ähnlichem<br />
Durchmesser verwendet.<br />
Um den Faktor Licht aus unseren Versuchen<br />
auszuschließen, führten wir alle Versuche im<br />
Dunkeln durch. Dazu durchgeführte Vorversuche<br />
zeigten ein weiteres Phänomen, nämlich,<br />
dass die im Dunkeln gezogenen Pflanzen<br />
ein viel schnelleres Längenwachstum aufwiesen<br />
als die im Licht angezogenen Referenzproben.<br />
Außerdem bildeten die Pflanzen kein<br />
Chlorophyll, blieben also gelblich. Durch die<br />
Aufzucht im Dunkeln hatten wir also erstens<br />
den störenden Faktor Licht ausgeschlossen<br />
und brauchten zudem weniger Zeit für die<br />
einzelnen Versuche, bis die Pflanzen groß genug<br />
waren.<br />
Bei den Zentrifugations-Versuchen wurden<br />
die in den Bechergläsern angesetzten Samen<br />
Abb. 1: Zentrifuge mit eingespannten Proben<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong><br />
<strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong><br />
unmittelbar in die Zentrifuge eingespannt,<br />
so dass bereits die Keimung unter den veränderten<br />
Beschleunigungskräften erfolgte.<br />
2.2 Zentrifugation<br />
Um die Massenbeschleunigung zu variieren,<br />
verwendeten wir zwei verschiedene Zentrifugen,<br />
mit denen unterschiedliche Zentrifugalbeschleunigungen<br />
appliziert werden konnten.<br />
Die Zentrifuge mit einem Durchmesser von<br />
0,12 m diente zu Versuchen mit maximal<br />
15 g. In ihr können die Proben unter verschiedenen<br />
Winkeln eingespannt werden (vgl.<br />
Abb. 1). Mit der zweiten Zentrifuge (Durchmesser<br />
0,075 m) können Beschleunigungen<br />
von bis zu 82 g erreicht werden. Beide Zentrifugen<br />
funktionieren vom Prinzip her ähnlich.<br />
Ein Motor mit variabler Umdrehungszahl<br />
dreht eine Scheibe in waagrechter Lage.<br />
Zur Berechnung der auftretenden Beschleunigung<br />
verwendeten wir folgende Formeln [7]:<br />
a = v²/r mit v = 2πr f<br />
wobei<br />
a Zentrifugalbeschleunigung<br />
v Radialgeschwindigkeit der Zentrifuge<br />
f Umdrehungen pro Sekunde<br />
g Erdbeschleunigung (9,81 m/s²)<br />
r Radius der Zentrifuge<br />
Natürlich liefert die Berechnung der Beschleunigung<br />
einen Wert, der sich auf den Abstand<br />
des Wattepads zum Drehmittelpunkt bezieht,<br />
der Abstand der Sprossabschnitte zum Mittelpunkt<br />
variiert je nach Wachstumsstadium.<br />
Somit sinkt die auf die Pflanze wirkende Beschleunigung,<br />
je weiter man sich in Richtung<br />
Young Researcher 17
<strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong><br />
<strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong><br />
der Kotyledonen bewegt, bzw. sinkt, je weiter<br />
man sich der Wurzelspitze nähert.<br />
Durch die Beschleunigung in der Zentrifuge<br />
wird nun ein im Verhältnis zur normalen<br />
Erdanziehungskraft gekipptes Schwerefeld<br />
appliziert. Die Pflanze nimmt diese neue Beschleunigung<br />
(siehe Abb. 2) als Orientierung<br />
für ihr Richtungswachstum an [12].<br />
Abb. 2: Bestimmung der resultierenden Beschleunigung<br />
2.2.1 Mäßig erhöhte Beschleunigung<br />
(4,2 g)<br />
Um die Reaktion der Keimlinge auf erhöhte<br />
Beschleunigung (Hypergravitation) zu überprüfen,<br />
wurden die Gefäße mit den Samen in<br />
unterschiedlichen Winkeln in die Zentrifuge<br />
(Abb. 1) eingespannt und auf eine Zentrifugalbeschleunigung<br />
von 4,2 g gebracht. Unter<br />
diesen Bedingungen keimten und wuchsen<br />
die Pflanzen 4 Tage lang, bis sie eine Länge<br />
von ca. 4,5 cm erreicht hatten. Anschließend<br />
wurde die Länge des Hypocotyls mit derjenigen<br />
der Referenzproben verglichen.<br />
18 <strong>Junge</strong> <strong>Wissenschaft</strong> 81 // 3/2008 // Wenn Pflanzen rotieren<br />
2.2.2 Stark erhöhte Beschleunigung<br />
(82 g)<br />
Für eine weitere Steigerung der Beschleunigungskräfte<br />
wurden die Gefäße mit den Samen<br />
in der nächsten Versuchsreihe mithilfe<br />
der zweiten Zentrifuge (r = 0,075 m) in einem<br />
fixen Winkel von 90 o auf eine Beschleunigung<br />
von 82 g gebracht. Diese Proben keimten und<br />
wuchsen 4 oder 6 Tage lang unter diesen Bedingungen.<br />
Anschließend folgten der Längenvergleich<br />
mit der Vergleichsprobe sowie die<br />
Probennahme von Wurzeln und Hypokotylen<br />
für die mikroskopischen Untersuchungen. Bei<br />
einem weiteren Versuch wurden bei einigen<br />
Proben nach 4 Tagen die Wurzelspitzen abgeschnitten<br />
und die Pflanzen weitere 2 Tage in<br />
der laufenden Zentrifuge kultiviert; in dieser<br />
Zeit kam es noch nicht zu einer Regeneration<br />
der Wurzelspitzen.<br />
2.3 Weitere mechanische Stressfaktoren<br />
Um außer der Hypergravitation noch weitere<br />
mechanische Stressfaktoren zu untersuchen<br />
und die Ergebnisse dieser Untersuchungen<br />
mit den Ergebnissen aus dem Zentrifugenversuch<br />
zu vergleichen, setzten wir die Pflanzen<br />
mechanischer Dauerbelastung durch<br />
Gewichte (statische Belastung) sowie dynamischer<br />
Druckbelastung durch den Druckimpulsgenerator<br />
(DIG) aus (Abb. 4).<br />
2.3.1 Statische Belastung<br />
Bei diesem Versuch wurden die Samen in<br />
kleinen Glasschalen mit unterschiedlichen<br />
Abb. 3: Proben unter Gewichtsbelastung. Es bildeten sich grüne Kotyledonen wegen zeitweiligen Lichteinflusses<br />
Abb. 4: Der Druckimpulsgenerator<br />
Gewichten beschwert (200, 500 und 1000<br />
Gramm) und mussten in der Dunkelheit<br />
4 - 6 Tage lang gegen diese Belastung anwachsen.<br />
Anschließend wurden wiederum Querschnitte<br />
des Hypocotyls angefertigt und diese<br />
mit den Schnitten der beschleunigten Proben<br />
aus der Zentrifuge verglichen, um eventuelle<br />
Ähnlichkeiten in der Reaktion bzw. Anpassung<br />
festzustellen. Es wurde darauf geachtet,<br />
dass die Watte nur feucht, aber nicht nass war,<br />
damit die belasteten Samen nicht völlig im<br />
Wasser lagen und unter Sauerstoffmangel litten;<br />
zudem wurden die Gewichte regelmäßig<br />
zur Belüftung kurz entfernt.<br />
2.3.2 Dynamische Belastung<br />
Um auch dynamische Belastung ausüben zu<br />
können, konstruierten wir eine Apparatur,<br />
einen so genannten Druckimpulsgenerator<br />
(kurz DIG), der die keimenden Pflanzen in<br />
gewissen Abständen zu Boden drückte und<br />
anschließend wieder entlastete. Für unsere<br />
Versuche ließen wir die Keimlinge in 1 Minute<br />
ca. 4-mal für 2 Sekunden zusammendrücken.<br />
Dabei befanden sich die Pflanzen<br />
jeweils seit ihrer Keimung unter dieser Belastung<br />
und wurden nach 4 – 6 Tagen für die<br />
weitere Auswertung geerntet.<br />
2.4 Ausübung mechanischer Belastung<br />
durch chemische Faktoren<br />
2.4.1 Amylase-Behandlung<br />
Um die Theorie zu überprüfen, wonach<br />
Stärkekörnchen in der Wurzelspitze das<br />
Richtungswachstum der Wurzel bestimmen,
stellten wir unsere Proben sowie die Referenzproben<br />
auf den Kopf (bei 1 g), ebenfalls in der<br />
Dunkelkammer. Somit wuchsen die Wurzeln<br />
senkrecht nach unten durch die Luft. Nach<br />
2 Tagen, als die Wurzeln eine Länge von ca.<br />
3 cm erreicht hatten, wurden die vordersten<br />
2 mm der Wurzelspitze entfernt. Nun sollte<br />
laut der Theorie das Richtungswachstum der<br />
Wurzel gestört sein. Die Beobachtung folgte<br />
nach weiteren 3 Tagen. Auf diesen Versuch<br />
folgte außerdem eine mikroskopische Untersuchung<br />
der Wurzelspitze. Zu diesem Zweck<br />
wurden die Wurzelspitzen mit Iod-Kaliumiodid-Lösung<br />
(Stärkenachweis) angefärbt und<br />
unter dem Lichtmikroskop untersucht (siehe<br />
Auswertung).<br />
Um zusätzlich die Statolithen in der gesamten<br />
Pflanze zu entfernen und die entsprechende<br />
Wirkung zu überprüfen, versetzten wir das<br />
Wasser im Probengläschen mit pflanzlicher<br />
Amylase (1 %), welche bekanntermaßen in der<br />
Lage ist, Stärke aufzulösen. Da es sich bei der<br />
Amylase jedoch um ein verhältnismäßig großes<br />
Molekül handelt, musste die Pflanze zusätzlich<br />
mit Dimethylsulfoxid bzw. Triton X-100 behandelt<br />
werden (auch im Wasser gelöst), um<br />
die Zellmembran permeabler zu machen; die<br />
Kontrollen wurden mit den gleichen Stoffen in<br />
Wasser kultiviert, jedoch ohne Amylase.<br />
2.4.2 Messung der Ethenproduktion bei<br />
82 g<br />
Da bei der Anpassungsreaktion Hormone in<br />
der Regel eine wichtige Rolle spielen, wollten<br />
wir wissen, um welche Hormone es sich handelt<br />
und inwiefern diese das Wachstum der<br />
Pflanze beeinflussen. Bei den Hormonen handelt<br />
es sich unter anderem um Ethen (Ethylen),<br />
ein wichtiges Pflanzenhormon, das unter<br />
verschiedenen Stresssituationen ausgeschüttet<br />
wird.<br />
Um die chemischen Vorgänge bei den Anpassungsreaktionen<br />
der Pflanze zu untersuchen,<br />
wurde der Ethengehalt in Proben gemessen,<br />
die 4 Tage lang einer Hypergravitation von<br />
82 g ausgesetzt gewesen waren, um eventuelle<br />
Abweichungen der Gaskonzentration im<br />
Vergleich zu der Vergleichsprobe festzustellen.<br />
Da die Proben mit einer Plastikfolie luftdicht<br />
versiegelt waren, reicherte sich das entstehende<br />
Ethen in dem Becherglas an. Für die Ethenmessung<br />
wurden Gasmessstäbchen verwendet,<br />
die speziell auf Ethen reagieren und die Ethenkonzentration<br />
der Luft von 50 bis ca. 2500<br />
ppm messen können.<br />
Zur Messung wurde über die Folie über der<br />
Probe eine elastische Membran gespannt. Wir<br />
benutzten hierfür Kondome, die unseren Ansprüchen<br />
durchaus genügten. An den Gasmessstäbchen<br />
wurde vorne eine Injektionsnadel befestigt<br />
und die Einstichstelle in der Membran<br />
mit Silikon verstärkt, um es vor dem Platzen<br />
zu schützen. Für die Gasmessung wurden Gasmessstäbchen<br />
der Firma ACE kombiniert mit<br />
einer Handpumpe von DRÄGER verwendet.<br />
2.4.3 Behandlung von Proben mit Ethen<br />
Zur Untersuchung der Reaktion der Keimlinge<br />
auf einen hohen Ethengehalt ihrer<br />
Umgebungsluft wurden nicht zentrifugierte<br />
Proben mit Dosen Ethengas behandelt und<br />
anschließend die Veränderung der Zellstruktur<br />
unter dem Mikroskop untersucht. Um in den<br />
Probegläschen eine ethenhaltige Atmosphäre<br />
zu schaffen, wurde der kommerzielle Wuchsregulator<br />
„Camposan“ verwendet, welcher einen<br />
pH-Wert von Null hat und bei der Neutralisation<br />
große Mengen an Ethen an die Umgebungsluft<br />
abgibt. Der Stoff kommt ursprünglich<br />
aus der Landwirtschaft und wird dort<br />
verwendet, um Pflanzen zu stabilisieren, d. h.<br />
die Zellwände zu verdicken. Somit erreichten<br />
wir Konzentrationen von bis zu 200 ppm.<br />
2.5 Auswertung<br />
2.5.1 Statolithennachweis<br />
Ein Teil der Proben wurde direkt im lebenden<br />
Zustand unter das Mikroskop gebracht, meist<br />
in einem Tropfen Iod-Kaliumiodid-Lösung<br />
(Lugolsche Lösung) zur Anfärbung der Stärkekörner.<br />
Zur gleichzeitigen Aufhellung wurde<br />
teilweise auch die Kombination mit Chloralhydrat<br />
in Form von Chloraljodid nach Meyer<br />
[9] verwandt.<br />
2.5.2 Einbettung und Färbung der<br />
Proben<br />
Für die dünneren Schnitte wurden 4 – 6 mm<br />
lange Segmente von Hypocotyl und Wurzeln<br />
mit dem Skalpell herausgeschnitten, in gepufferter<br />
Glutaraldehyd-Lösung (4 % bei pH<br />
7,2) fixiert und anschließend in aufsteigender<br />
Alkoholreihe entwässert. Sodann wurden<br />
die Proben in einen Methacrylat-Kunststoff<br />
eingebettet. Schnitte wurden in eine Dicke<br />
von 3 – 6 µm an einem Rotationsmikrotom<br />
(Leica) mit Hartmetallmesser hergestellt, anschließend<br />
mit Acridinorange (0,05 %) oder<br />
Fluorescein-Isothiocyanat (FITC, 0,1 %) ge-<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong><br />
<strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong><br />
färbt und letztlich mittels DePeX und Deckgläschen<br />
auf Objektträgern eingedeckt.<br />
2.5.3 Mikroskopie<br />
Die Totalpräparate von Wurzeln, Hypocotylen<br />
und Keimblättern zur Beobachtung der<br />
Stärkeverteilung wurden direkt im Durchlicht<br />
mit einem Leitz Orthoplan-Mikroskop<br />
oder einem Zeiss Axiostar-Kursmikroskop beobachtet;<br />
fotografiert wurde mit einer Nikon<br />
D 200-Digitalkamera mit entsprechendem<br />
Adapter. Die Fluoreszenzuntersuchungen erfolgten<br />
an der Universität Freiburg mit einem<br />
Zeiss Axioplan 2-Forschungsmikroskop unter<br />
Blaulichtanregung. Für die Lasermikroskopie<br />
kam dort ein Zeiss LSM 510 zum Einsatz.<br />
2.5.4 Längenmessung<br />
Zur Längenmessung von Keimlingen wurde<br />
gewöhnliches Millimeterpapier unter eine<br />
Petrischale geklebt und die Keimlinge in der<br />
Petrischale von Hand ausgemessen. Die Statistiken<br />
zu den Längemessungen sowie Mittelwerte<br />
und Standardabweichungen wurden<br />
mit Excel erstellt und grafisch dargestellt.<br />
3 Ergebnisse<br />
3.1 Normales Wachstum von Kressekeimlingen<br />
Die sichtbare Keimung der Pflanze beginnt<br />
bereits nach ca.12 Stunden. Als erstes wird<br />
die Keimwurzel ausgebildet, anschließend<br />
brechen das Hypocotyl sowie die Kotyledonen<br />
aus dem Samen. Nach der üblichen Versuchsdauer<br />
von 4 – 6 Tagen waren die Hypocotyle<br />
40 – 60 mm lang und die Keimwurzel<br />
30 – 50 mm. Durch Anfärbung der Stärke<br />
konnten jeweils in der Wurzelspitze (Calyptra),<br />
im Hypocotyl (dort in der Leitbündelscheide<br />
= Endodermis) sowie in den Kotyledonen<br />
Amyloplasten festgestellt werden.<br />
Abb. 5: Querschnitt des Hypocotyls einer 6 Tage alten<br />
Kressepflanze, gefärbt mit Acridinorange<br />
Young Researcher 19
<strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong><br />
<strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong><br />
3.2 Zentrifugation<br />
3.2.1 Mäßig erhöhte Beschleunigung<br />
(4,2-fach)<br />
Die Pflanzen wuchsen, wie erwartet, senkrecht<br />
zur resultierenden Gesamtbeschleunigung,<br />
also hier im 65 ° Winkel zur Erde.<br />
Bei dieser Beschleunigung ließen sich an der<br />
Pflanze keine äußeren Veränderungen feststellen.<br />
Längenmessungen ergaben, dass sich die<br />
Keimlinge der Versuchsprobe von den Keimlingen<br />
der Referenzprobe auch in ihrer Länge<br />
kaum unterschieden. Die entstandenen Abweichungen<br />
von 1 – 2 mm sind vermutlich<br />
auf natürliche Unterschiede sowie auf leichte<br />
Messfehler zurückzuführen, deuten aber auf<br />
keine eindeutige Anpassungsreaktion durch<br />
Längenveränderung der Pflanzen hin. Die<br />
Erwartung, die Keimlinge würden nicht bzw.<br />
schlechter wachsen, erfüllte sich nicht.<br />
Abb. 6: Morphologie zentrifugierter und normaler Kressekeimlinge<br />
3.2.2 Stark erhöhte Beschleunigung<br />
(82-fach)<br />
Selbst bei einer Beschleunigung von 82 g<br />
keimten und wuchsen die Pflanzen noch<br />
fast normal. Das Wachstum der Hypocotyle<br />
erfolgte auch hier immer noch entgegen der<br />
Zentrifugalkraft; allerdings ließen sich nach<br />
den Versuchen gewisse äußere und innere<br />
Veränderungen der Keimlinge erkennen. Sie<br />
wiesen schon makroskopisch leichte Verkrümmungen<br />
auf (vgl. Abb. 6). Dieses Wuchsverhalten<br />
änderte sich in keiner Weise, auch<br />
wenn die Wurzelspitzen abgeschnitten waren.<br />
Nach dem Ende der Zentrifugation waren die<br />
Pflanzen in der Lage, ganz normal weiterzuwachsen<br />
und die ursprünglichen Deformationen<br />
sogar teilweise wieder auszugleichen.<br />
Auch bei diesen Proben wurden Längenmessungen<br />
am Hypocotyl vorgenommen, diesmal<br />
waren die Versuchsproben aus der Zentri-<br />
20 <strong>Junge</strong> <strong>Wissenschaft</strong> 81 // 3/2008 // Wenn Pflanzen rotieren<br />
Abb. 7: Längenvergleich mit Standardabweichung nach 4 Tagen: bei 82 g zentrifugierte Proben und 1 g Vergleichsproben<br />
fuge jedoch deutlich kürzer als die Vergleichsproben<br />
(vgl. Abb. 7). Die Verkürzung sowie<br />
die Verkrümmung der Keimlinge lassen sich<br />
vermutlich auf die hohe Massenbeschleunigung,<br />
die in der Zentrifuge herrschte, zurückführen.<br />
Bei der Auswertung wurde die Länge<br />
des Hypocotyls vom Wurzelansatz bis zu den<br />
Kotyledonen von jeweils 100 Keimlingen gemessen.<br />
Im Laser-Scanning-Mikroskop wies die zentrifugierte<br />
Probe im Gegensatz zur Vergleichsprobe<br />
deutliche Stauchungserscheinungen an<br />
der Oberfläche (Epidermis) auf, jedoch keine<br />
erkennbaren äußeren Verletzungen.<br />
Bei dem Vergleich der inneren Strukturen der<br />
Kressekeimlinge zeigten sich nun die in Abb. 8<br />
und 9 dargestellten Veränderungen:<br />
Auf der Abb. 8 ist deutlich zu erkennen, dass<br />
sich in den zentrifugierten Pflanzen große<br />
Hohlräume gebildet haben. Dies ist vermutlich<br />
auf das Absterben von Zellen und Verletzungen,<br />
die bereits im frühen Keimungsstadium<br />
entstanden sind, zurückzuführen.<br />
Ähnliche Veränderungen waren in fast allen<br />
untersuchten Schnitten zu erkennen.<br />
Bei stärkerer Vergrößerung (Abb. 9), die die<br />
Zellstruktur besser zeigen, waren Veränderungen<br />
im Bezug auf die Zellwanddicke festzustellen:<br />
Auf den mikroskopischen Bildern<br />
ist deutlich zu erkennen, dass die Zellwände<br />
Abb. 8: a) Querschnitt der 1 g Vergleichsprobe (FITC-Färbung); b) Querschnitt einer mit 82 g zentrifugierten Probe<br />
Abb. 9: a) Zellwände der 1 g Vergleichsprobe; b) Zellwände einer mit 82 g zentrifugierten Probe
Abb. 10: Endodermiszellen der 1 g Vergleichsprobe mit<br />
stärkehaltigen Plastiden<br />
Abb. 13: Amyloplasten in den Kotyledonen (1 g Vergleichsprobe)<br />
Abb. 14: Amyloplasten in den Kotyledonen (aus der Zentrifuge<br />
mit 82 g)<br />
Abb. 15: Beschwerte Probe (Querschnitt Hypocotyl, Acridinorange)<br />
Abb. 11: Verlagerung der Plastiden bei 82 g nach 0,5 min<br />
der Pflanzen aus der Zentrifuge dicker als<br />
diejenigen der Vergleichsprobe sind.<br />
Nach Anfärbung mit Chloraljodid zeigten<br />
sich in den Endodermiszellen des Hypocotyls<br />
auffällige stärkehaltige Plastiden, welche wohl<br />
als Statolithen interpretiert werden können.<br />
Während bei den Kontrollpflanzen diese Statolithen<br />
nur eine leichte Orientierung zu den<br />
jeweiligen unteren Zellenden zeigten (Abb.<br />
10), war schon nach kurzer Zentrifugation<br />
bei 82 g eine zentrifugale Verlagerung zu erkennen<br />
(Abb. 11), die nach längerer Zentrifugation<br />
zu einer starken Anhäufung an den<br />
jeweils distalen Enden der Endodermiszellen<br />
führten (Abb. 12).<br />
Die in den Blättern enthaltenen Amyloplasten<br />
(Chloroplasten konnten sich wegen der<br />
Aufzucht in Dunkelheit noch nicht bilden)<br />
sind normalerweise kreisförmig am Rand der<br />
Zelle angeordnet (Abb. 13). Bei den zentrifugierten<br />
Proben waren die Amyloplasten<br />
jedoch deutlich in die Richtung der Zentrifugalbeschleunigung<br />
verschoben (Abb. 14).<br />
Dies könnte daran liegen, dass das Cytoskelett<br />
der Zelle bei den hohen wirkenden Kräften<br />
nachgibt und die Organellen sich gemäß<br />
der Beschleunigungsrichtung verschieben.<br />
Dies konnte auch für den Zellkern beobachtet<br />
werden, welcher jedoch nicht immer gut<br />
angefärbt war.<br />
3.3 Weitere mechanische Stressfaktoren<br />
3.3.1 Belastung der Kressekeimlinge<br />
durch Gewichte (statische Belastung)<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong><br />
<strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong><br />
Abb. 12: Verlagerung der Plastiden bei 82 g nach 2 min<br />
Den Pflanzen gelang es nicht, die Gewichte<br />
von 500 Gramm und 1000 Gramm anzuheben,<br />
es ließen sich bei den hohen Belastungen<br />
sogar mehrtägige Keimungsverzögerungen<br />
beobachten. Das Gewicht von 200 Gramm<br />
konnte von den keimenden Samen um einige<br />
Millimeter angehoben werden.<br />
Die randständigen Keimlinge suchten sich<br />
den Weg der geringsten Belastung, d. h. sie<br />
wuchsen, wenn möglich, an den Gewichten<br />
vorbei. Im zentralen Bereich verblieben die<br />
Keimlinge unter den Gewichten und zeigten<br />
eine geringere Länge bei unregelmäßiger<br />
Form.<br />
Äußerlich ließen sich mit dem bloßen Auge<br />
keine Verletzungen, wohl aber gewisse Deformationen<br />
erkennen. Im mikroskopischen<br />
Schnitt erschienen die Zellen teilweise stark<br />
deformiert, jedoch nicht zerstört; auch das<br />
Leitbündel wurde verformt (siehe Abb. 15,<br />
die 1 g Vergleichsprobe ist in Abb. 5 dargestellt).<br />
Wie bei den zentrifugierten Proben<br />
ließen sich verdickte Zellwände erkennen;<br />
besonders stark trat die Verdickung im unteren<br />
Bereich auf. Es ist zu erkennen, dass die<br />
Zellwanddicke innerhalb des Querschnitts<br />
variiert.<br />
3.3.2 Belastung der Kressekeimlinge<br />
durch einen Druckimpulsgenerator (dynamische<br />
Belastung)<br />
Die durch den DIG belasteten Pflanzen<br />
wuchsen bis auf eine Verkrümmung im<br />
Hypocotylbereich normal. Es ließen sich<br />
wiederum keine äußeren Verletzungen, aber<br />
morphologische Deformationen erkennen.<br />
Young Researcher 21
<strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong><br />
<strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong><br />
Abb. 16: Versuchsprobe aus DIG (Querschnitt Hypocotyl,<br />
Acridinorange)<br />
Die Querschnitte wiesen jedoch starke<br />
Verformungen und Verletzungen auf; zudem<br />
waren die Leitbündel deutlich stärker<br />
lignifiziert (Abb. 16, die 1 g Vergleichsprobe<br />
ist in Abb. 5 dargestellt).<br />
3.4 Chemische Faktoren<br />
3.4.1 Behandlung mit Amylase<br />
Die in mit Amylase versetztem Wasser wachsenden<br />
Keimlinge zeigten nach 1 – 2 Tagen<br />
Abb. 17: Vergleichsprobe (links) und mit Amylase versetzte<br />
Probe (rechts) nach 2 Tagen<br />
22 <strong>Junge</strong> <strong>Wissenschaft</strong> 81 // 3/2008 // Wenn Pflanzen rotieren<br />
deutliche Abweichungen im Wuchsverhalten<br />
(allerdings gingen die Pflanzen nach ca.<br />
4 Tagen ein, vermutlich aufgrund des Dimethylsulfoxids<br />
bzw. des Triton X-100, welche<br />
die Membranen auch für andere Stoffe permeabler<br />
macht, die eigentlich nicht in die oder<br />
aus der Pflanze gelangen sollten). 1-2 Tage<br />
nach der Behandlung fielen die Hypocotyle<br />
durch ungerichtetes Wachstum auf (Abb. 17)<br />
und die Wurzelspitzen zeigten agravitrope<br />
Krümmungen (Abb. 18) im Vergleich zu den<br />
Kontrollen.<br />
Bei der Betrachtung der Amyloplasten in den<br />
Hypocotylen zeigten sich in der Kontrolle die<br />
bekannten Häufungen in der Endodermis,<br />
während in der Amylase-Variante die Stärkevorkommen<br />
offensichtlich völlig aufgelöst waren.<br />
Entsprechende Beobachtungen ergaben<br />
sich auch hinsichtlich der Statolithen in den<br />
Wurzelspitzen (siehe Abb. 19 – 21).<br />
Abb. 19: Wurzelspitze nach 0 h Amylase-Behandlung<br />
Abb. 20: Wurzelspitze nach 6 h Amylase-Behandlung<br />
Ähnliche Beobachtungen ließen sich auch an<br />
den Pflanzen machen, bei denen die Wurzelspitzen<br />
abgeschnitten wurden. Nachdem die<br />
Wurzelspitzen und somit die Statolithen entfernt<br />
worden waren, begannen die Wurzeln<br />
sich ohne erkennbare Vorzugsrichtung (agravitrop)<br />
weiter zu entwickeln, während die<br />
Wurzeln der Referenzproben weiterhin senkrecht<br />
nach unten orientiert blieben. Nach ca.<br />
2 – 3 Tagen normalisierte sich das Wachstum<br />
jedoch wieder, da oberhalb der Wundflächen<br />
neue Wurzeln gebildet worden waren.<br />
3.4.2 Messung der Ethenproduktion bei<br />
82 g<br />
Bei den zentrifugierten Proben konnte eine<br />
deutliche Zunahme der Ethenproduktion festgestellt<br />
werden. Nach unseren Berechnungen<br />
produziert ein Kressekeimling nach diesen<br />
Ergebnissen täglich 0,125 ppm Ethen bei 82<br />
g. Die Ethenproduktion der Vergleichsproben<br />
war nicht zu messen, lag demnach unter dem<br />
minimalen Messwert von 0,02 ppm pro Tag<br />
und Pflanze. Die genaue Menge kann mit diesem<br />
Verfahren nicht ermittelt werden, liegt jedoch<br />
deutlich unter der Ethenproduktion der<br />
beschleunigten Keimlinge.<br />
3.4.3. Behandlung der Proben mit Ethen<br />
Umgekehrt hat das Ethen (appliziert in Form<br />
von Camposan) auch eine Wirkung auf das<br />
Wachstumsverhalten der Pflanze. Zum einen<br />
nahm die Zellwanddicke der Pflanzen in der<br />
mit Ethen angereicherten Umgebungsluft<br />
stark zu, zum anderen bildete die Pflanze ein<br />
extrem verkürztes Hypocotyl.<br />
Die Versuchsproben bildeten dreimal so dicke<br />
Zellwände aus wie die Kontrollen. Während<br />
die Vergleichsproben eine durchschnittliche<br />
Zellwanddicke von 1,8 µm ± 0,4 µm aufwiesen,<br />
betrug die Dicke der Zellwände der<br />
Versuchsproben durchschnittlich 6,6 µm ±<br />
1,9 µm (Vergleiche Abb. 22 und 23).<br />
4 Diskussion<br />
Die von uns eingesetzten Versuchspflanzen<br />
(Gartenkresse, Lepidium sativum) wurden<br />
schon häufiger als Versuchspflanzen bei Gravitationsversuchen<br />
verwendet, da sie offenbar<br />
besonders sensibel auf Schwerkraftveränderungen<br />
reagieren (z. B. [13], [11]). Unsere<br />
Versuche ergaben, dass diese Pflanzen extrem<br />
anpassungsfähig sind, selbst an Bedingungen,<br />
denen sie in der Natur gar nicht ausgesetzt
Abb. 22: Kontrolle (Querschnitt Hypocotyl)<br />
Abb. 23: Mit Ethen behandelte Probe (Querschnitt Hypocotyl)<br />
sind (erhöhte Erdbeschleunigung). Es ist der<br />
Kresse gelungen, bei bis einer zu 82-fachen<br />
Erdbeschleunigung, unter verschiedenen<br />
Gewichten und unter Belastung mit einem<br />
Druckimpulsgenerator, noch weitgehend normal<br />
zu wachsen. Bei der Interpretation der<br />
Ergebnisse, insbesondere aus den zentralen<br />
Versuchen mit Hypergravitation, müssen nun<br />
zunächst die Auswirkungen zweier verschiedener<br />
Stimuli unterschieden werden, nämlich<br />
(1) des mechanischen Stresses, dem die Pflan-<br />
zen durch die starken Beschleunigungs-<br />
kräfte ausgesetzt waren (hier ist primär der<br />
Betrag des Reizes entscheidend)<br />
sowie<br />
(2) der Gravistimulation durch von dem<br />
Schwerefeld der Erde abweichende<br />
Orientierung (hier ist primär die<br />
Richtung des Reizes entscheidend).<br />
Diese beiden Stimuli sollen nun zunächst getrennt<br />
diskutiert werden.<br />
4.1 Strukturelle Anpassungsreaktionen<br />
auf erhöhten mechanischen Stress<br />
Eine Reaktion der Pflanzen auf das Wachstum<br />
unter erhöhten Beschleunigungen war<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong><br />
<strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong><br />
ein vermindertes Längenwachstum des Hypocotyls,<br />
welches bei steigender Beschleunigung<br />
immer stärker ausgeprägt wurde. Grund<br />
dafür ist wohl die Intensivierung der auf die<br />
Pflanze wirkenden Kräfte, die sich auch in<br />
den äußerlichen Deformationen widerspiegelt.<br />
Mit der Längenreduktion verbunden ist<br />
eine Zunahme der Zellwanddicke, vermutlich<br />
um eine höhere Stabilität des Hypocotyls zu<br />
gewährleisten. Da den Versuchsproben und<br />
den Referenzen in der Dunkelkammer nur<br />
die Energie aus dem jeweiligen Samen zur<br />
Verfügung standen und die Versuchsproben<br />
mehr Cellulose für die Zellwände aufwenden<br />
mussten, können die Referenzproben demgegenüber<br />
diesen Anteil offenbar in weiteres<br />
Längenwachstum investieren.<br />
Die Vermutung, dass es sich bei den Veränderungen<br />
in den zentrifugierten Pflanzen um<br />
zunächst ungerichtete Auswirkungen mechanischen<br />
Stresses handelt, wurde durch einen<br />
Vergleich mit Keimungsversuchen unter statischem<br />
und dynamischem Druck weitgehend<br />
bestätigt. Auch hier kam es zu ähnlichen morphologischen<br />
Deformationen und vor allem<br />
ebenfalls zu einer Erhöhung der Zellwanddicke.<br />
Einzig die Bildung größerer interzellulärer<br />
Hohlräume, wie sie bei den Hypocotylen<br />
zentrifugierter Keimlinge häufig beobachtet<br />
wurde, war bei den anderen Proben nicht<br />
nachzuweisen. Somit kann angenommen werden,<br />
dass die Pflanzen aus Gründen der Stabilität<br />
und bei Bedarf die Dicke der Zellwände<br />
der jeweiligen Belastung anpassen können. Es<br />
scheint logisch, dass eine Pflanze bei Bedarf<br />
(d. h. erhöhter mechanischer Belastung) die<br />
Dicke ihrer Zellwand variieren kann, um den<br />
wirkenden Kräften zu widerstehen.<br />
Die Begasungsversuche mit Ethen (Ethylen)<br />
zeigen zudem, dass ein wichtiger Steuerfaktor<br />
in diesem Kontext das gasförmige Phytohormon<br />
Ethen sein könnte, da dieses ähnliche<br />
Wuchsreaktionen hervorruft (Verkürzung des<br />
Längenwachstums, Verdickung der Zellwände).<br />
Diese Erkenntnis ist nicht ganz neu, da<br />
der von uns verwendete Stoff (Camposan) in<br />
der Landwirtschaft eingesetzt wird, um genau<br />
diesen Effekt auszunutzen, damit z. B. Getreidepflanzen<br />
stabiler aufwachsen. Wir haben<br />
mit unseren Versuchen gezeigt, dass Ethen<br />
auch in mechanischen Stresssituationen von<br />
der Pflanze selbst verstärkt produziert wird,<br />
um dieselbe Reaktion hervorzurufen. Dies<br />
führt zur erhöhten Stabilität in der jeweiligen<br />
Stresssituation. Es muss natürlich darauf hingewiesen<br />
werden, dass die Akkumulation von<br />
Ethen möglicherweise dadurch erleichtert<br />
wurde, dass die Pflanzen während der Zentrifugation<br />
während der gesamten Versuchs-<br />
Young Researcher 23
<strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong><br />
<strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong><br />
dauer in einem weitgehend gasdichten Gefäß<br />
eingeschlossen waren (das galt allerdings<br />
auch für die Kontrollen). Bei den statischen<br />
Belastungen konnte eine zeitweise verringerte<br />
Sauerstoffversorgung, welche ebenfalls die<br />
Ethenbildung begünstigen würde, nicht komplett<br />
ausgeschlossen werden.<br />
4.2 Graviperzeption und die Rolle der<br />
Statolithen<br />
Die Versuche, bei denen die Stärke durch<br />
Amylase aufgelöst wurde, zeigten eindrücklich,<br />
dass die dann stärkefreien Amyloplasten<br />
sowohl in der Wurzelspitze als auch in der<br />
Endodermis des Hypocotyls nicht mehr als<br />
Statolithen fungieren können. Dies deckt sich<br />
weitgehend mit anderen Untersuchungen,<br />
welche mittels anderer Techniken die Statolithenstärke<br />
manipulierten (vgl. [3], [1], [2]).<br />
Offenkundig spielt daher die Masse der Statolithen<br />
eine entscheidende Rolle; sie werden, da<br />
ihre Dichte höher ist als die des Cytoplasmas,<br />
immer nach unten verlagert. Im Gegensatz zu<br />
den anderen Organellen, die relativ fest über<br />
das Cytoskelett in das Cytoplasma eingebettet<br />
sind, erfolgt die Verlagerung dieser Statolithen<br />
sehr leicht ([6], [10]). Wenn auch bei hohen<br />
Beschleunigungen eine Verlagerung aller Organellen<br />
beobachtet werden konnte (vgl. Abb.<br />
13,14), so ist es doch unwahrscheinlich, dass<br />
diese Organellen an der gravitropen Reaktion<br />
beteiligt sind.<br />
Die Hypergravitationsversuche mit Keimlingen,<br />
deren Wurzelspitzen abgeschnitten<br />
waren; zeigten, dass die Hypocotyle dennoch<br />
weiterhin entgegen der Zentrifugalkraft<br />
wuchsen. Damit ist deutlich bewiesen, dass<br />
die gravitrope Steuerung im Hypocotyl unabhängig<br />
von der in den Wurzeln funktioniert<br />
und durch die Statolithenstärke in der Endodermis<br />
reguliert wird; fehlt diese, wächst auch<br />
das Hypocotyl ungerichtet. Allerdings sind im<br />
„Normalzustand“ bei regulärer Erdanziehung<br />
die Statolithen in der Wurzelspitze deutlich<br />
klarer zu den unteren Zellenden hin orientiert<br />
als in der Endodermis. Dies könnte damit zusammenhängen,<br />
dass in den Endodermiszellen<br />
deutlich größere Vakuolen vorhanden sind als<br />
in den Wurzelspitzen, welche die Bewegungen<br />
der Statolithen erschweren.<br />
Die Versuche mit der nur mäßig erhöhten Beschleunigung<br />
zeigten stets, dass die Pflanzen<br />
sich in Richtung der aus „regulärer“ Erdbeschleunigung<br />
und künstlicher Beschleunigung<br />
resultierenden Ebene orientierten. Dies zeigt,<br />
dass die Statolithen eben nicht spezifisch auf<br />
24 <strong>Junge</strong> <strong>Wissenschaft</strong> 81 // 3/2008 // Wenn Pflanzen rotieren<br />
die Erdschwerkraft reagieren, sondern allgemein<br />
auf die Richtung jeglicher Massenbeschleunigung.<br />
Hinsichtlich der Wachstumsreaktion auf gravitrope<br />
Stimuli scheinen andere Phytohormone<br />
als beim mechanischen Stress beteiligt zu<br />
sein. Insbesondere Auxin und Cytokinine stehen<br />
hier im Mittelpunkt des Interesses (z. B.<br />
[4], [13], [2]). Mit unseren technischen Möglichkeiten<br />
konnten wir diesbezüglich jedoch<br />
keine Analysen durchführen. Eine interessante<br />
Überlegung wäre noch, dass Ethen als Stresshormon<br />
bekanntermaßen eine Auflösung von<br />
Stärke induziert: dies ist bei Stressreaktionen<br />
sinnvoll, da die so mobilisierten Kohlenhydrate<br />
für Abwehr- und Wundheilungsprozesse<br />
verwendet werden können.<br />
4.3 Schlussfolgerungen<br />
Die Statolithen in der Wurzelspitze (Kalyptra)<br />
sind eindeutig für den positiven Gravitropismus<br />
der Wurzel zuständig. Pflanzen können<br />
sich demnach völlig unabhängig vom Licht<br />
an der Erdbeschleunigung orientieren. Hinzu<br />
kommt, dass Statolithen in der Endodermis<br />
offensichtlich unabhängig von den Wurzelstatolithen<br />
ebenfalls für den negativen Gravitropismus<br />
des Sprosses verantwortlich sind. Das<br />
bedeutet, dass in der gesamten Pflanze Sensoren<br />
für die Gravitation vorhanden sind und<br />
somit bei eventuellen Verletzungen, z. B. der<br />
Kalyptra, das Richtungswachstum gewährleistet<br />
ist.<br />
Das Hormon Ethen spielt bei der Anpassung<br />
an veränderte mechanische Bedingungen eine<br />
entscheidende Rolle. So induziert mechanischer<br />
Stress eine erhöhte Ethenproduktion.<br />
Eine erhöhte Ethen-Konzentration in der Umgebungsluft<br />
hemmt das Längenwachstum und<br />
fördert das Dickenwachstum der Zellwände,<br />
was zu einer höheren mechanischen Stabilität<br />
führt. Ferner bewirkt das Ethen eine Auflösung<br />
der Statolithenstärke und somit eine Verringerung<br />
der gravitropen Reaktion.<br />
[1] Blancaflor, E. B. & Masson, P. H.:<br />
Plant Gravitropism: Unraveling the Ups<br />
and Downs of a Complex Process. Plant<br />
Physiology, 2003; 133: 1677 – 1680<br />
[2] Braun, M.: Primary reactions of gravity<br />
sensing in plants. In: Brinckmann,<br />
E. (Hrsg.): Biology in Space and Life on<br />
Earth. Effects of Spaceflight on Biological<br />
Systems. Weinheim, 2007, S. 33 – 51<br />
[3] Boonsirichai, K., Guan, C., Chen,<br />
R., & Masson, P. H.: Root Gravitropism:<br />
An Experimental Tool to Investigate<br />
Basic Cellular and Molecular Processes<br />
Underlying Mechanosensing and Signal<br />
Transmission in Plants. Annual Reviews<br />
of Plant Biology 2002; 53: 421 – 447<br />
[4] Bünnig, E.: Entwicklungs- und Bewegungsphysiologie<br />
der Pflanze, 3. Auflage,<br />
Berlin, 1953<br />
[5] Haberlandt, G.: Über die Perzeption<br />
des geotropischen Reizes. Berichte<br />
der Deutschen Botanischen Gesellschaft<br />
1900; 18, 261 – 272<br />
[6] Haberlandt, G.: Physiologische<br />
Pflanzenanatomie. 6. Auflage, Leipzig,<br />
1924<br />
[7] Halliday, D.: Physik. 6. Auflage,<br />
Weinheim, 2001<br />
[8] Hemmersbach, R. & Braun, M.: Gravity-sensing<br />
and gravity-related signalling<br />
pathways in unicellular model systems of<br />
protests and plants. Signal Transduction<br />
2006; 6: 432 – 442<br />
[9] Meyer, A.: Das Chlorophyllkorn.<br />
Leipzig, 1883<br />
[10] Nultsch, W.: Allgemeine Botanik,<br />
11. Auflage, Stuttgart 2001<br />
[11] Schopfer, P. & Brennecke, A.: Pflanzenphysiologie,<br />
6. Auflage, München,<br />
2006<br />
[12] Strasburger, E. et al.: Lehrbuch der<br />
Botanik für Hochschulen, 35. Auflage,<br />
Heidelberg, Berlin, 2002<br />
[13] Taiz, L. & Zeiger, E: Physiologie der<br />
Pflanzen, Heidelberg, Berlin, 2000<br />
[14] Telewski, F. W.: A Unified Hypothesis<br />
of Mechanoperception in Plants. American<br />
Journal of Botany 2006; 93: 1466<br />
– 1476<br />
[15] Uni Bonn: http://spacebio.unibonn.de/<br />
Gravitropismus/Gravi.htm,<br />
22.03.2007, „Gravitationsbiologie“
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<strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong><br />
Young Researcher 51
Magazin<br />
Titelthema<br />
Das Auto der Zukunft – Innovationen, Entwicklungen, Trends<br />
Sicherer, intelligenter, vernetzter – Das sind die Stichworte, die das Auto der Zukunft beschreiben. Visionen gibt es<br />
einige und an der Erforschung und Realisierung wird bereits intensiv gearbeitet. Natürlich sind Sparsamkeit und Umweltfreundlichkeit<br />
das Klassenziel. Erreicht werden soll dieser Konsens durch leichte Baustoffe, neue Antriebskonzepte<br />
und alternative Treibstoffe wie Bio-Ethanol oder Wasserstoff.<br />
Was die Brennstoffe betrifft, gehören die<br />
Zeiten, in denen allein Benzin oder Diesel<br />
Kraftfahrzeuge in Bewegung setzten, bereits<br />
der Vergangenheit an. Doch stehen allen<br />
Fahrzeugkomponenten noch signifikante<br />
Veränderungen bevor.<br />
Wie sich Motor und Antrieb entwickeln<br />
Die klassischen Verbrennungsmotoren entwickeln<br />
sich dahingehend, dass Kraftstoffverbrauch<br />
und Schadstoffausstoß gesenkt<br />
werden. Zudem könnte es in absehbarer<br />
Zeit gelingen, Ottomotoren mit den Vorteilen<br />
von Dieselmotoren zu kombinieren. Daneben<br />
gewinnen Elektroantriebe zunehmend<br />
an Bedeutung. Heute als Unterstützung des<br />
Verbrennungsmotors im Hybridantrieb eingesetzt,<br />
sollen sie künftig auch alleine den<br />
Antrieb eines „Null-Emissionsfahrzeugs“,<br />
das keine Schadstoffe ausstößt, übernehmen.<br />
Erfolg entscheidend bei der Durchsetzung<br />
von Elektroantrieben ist die Energiespeicherung.<br />
Dafür sind leistungsfähige, wiederauf-<br />
Beleuchtung<br />
Gasentladungslampen, blendungsfreie<br />
Reflektoren, LED, adaptives Kurvenlicht<br />
– das sind die Beleuchtungstrends.<br />
Langfristig werden Frontscheinwerfer<br />
aus weiß leuchtenden LEDs wohl die<br />
Halogen- und Xenonleuchten ablösen.<br />
Der Audi A8 besitzt bereits die ersten Voll-<br />
LED-Scheinwerfer mit 54 Leuchtdioden.<br />
58 <strong>Junge</strong> <strong>Wissenschaft</strong> 81 // 3/2008 // Das Auto der Zukunft<br />
ladbare Batterien unerlässlich: Eigenschaften,<br />
die Lithium-Ionen-Batterien theoretisch<br />
besitzen. Allerdings müssten diese in punkto<br />
Energiedichte und Betriebssicherheit für den<br />
zuverlässigen Einsatz im Auto erheblich aufrüsten.<br />
Ein in Deutschland entwickelter Keramikseparator<br />
verspricht dabei neue Möglichkeiten.<br />
Aktuell sind Hybridfahrzeuge im Kommen. Positiv<br />
ist, dass sie viel zur Verbrauchsreduzierung<br />
und CO 2 -Minderung beitragen. Die<br />
Energie für die Batterie wird durch<br />
den Verbrennungsmotor und<br />
Energierückgewinnung beim<br />
Bremsen gewonnen.<br />
Gewicht und Bauweise<br />
Motoren werden immer<br />
effizienter. Andererseits<br />
steigt auch die notwendige<br />
Motorleistung, da Fahrzeuge<br />
durch mehr Ausstattung und<br />
Sicherheits-Extras schwerer<br />
werden. Diesem Trend wird mit zunehmend<br />
in Karosserien eingesetzten<br />
Leichtbauteilen wie Aluminium, Magnesium,<br />
Metallschäumen und faserverstärkten<br />
Kunststoffen entgegengewirkt.<br />
Seit einigen Jahren setzen Autobauer gerne<br />
auf nicht rostendes Aluminium. Noch leichter<br />
ist Magnesium, das eine Dichte von nur 1,8<br />
g/cm³ hat. Aluminium wiegt immerhin 2,7 g<br />
pro cm³ und Stahl sogar knapp 8 g/cm³. Vorteilhaft<br />
an Magnesium ist auch, dass es fast<br />
unbegrenzt verfügbar und gut zu recyceln ist.<br />
Deshalb werden Bauteile aus dem Leichtmetall<br />
immer beliebter.<br />
Benzin oder Bio-Kraftstoff?<br />
Die Erdöl- und Erdgas-Vorräte sind endlich<br />
und eine zu starke Abhängigkeit von ihnen<br />
nicht ratsam – also müssen Alternativen gefunden<br />
werden. Die Beimischung von Biokraftstoffen<br />
zu den Erdöl-Produkten soll deswegen<br />
in der Europäischen Union von derzeit<br />
ca. 5 % auf 20 % im Jahr 2020 gesteigert<br />
werden. Wie die immensen Mengen an Biokraftstoff<br />
gewonnen werden und wie sie das<br />
Brennverhalten im Motor beeinflussen, muss<br />
weiter er<strong>forscht</strong> werden.<br />
Problematisch ist, dass der Anbau von Pflanzen<br />
für Biokraftstoffe mit Anbauflächen für Lebensmittel<br />
konkurriert und Emissionen verursacht.<br />
Deswegen sollen verstärkt Biokraftstoffe<br />
der zweiten Generation, so genannte<br />
Biomass-to-Liquid (BtL), eingesetzt<br />
werden. Bei BtL-<br />
Kraftstoffen wird<br />
die ge-<br />
samte<br />
geerntete<br />
Biomasse sowie<br />
Abfälle für die Kraftstoffproduktion<br />
verwendet.<br />
Vision Brennstoffzelle<br />
Nanotechnologie<br />
Die Anwendungsmöglichkeiten von Nanotechnologie<br />
im Auto sind vielfältig: in<br />
der Brennstoffzellentechnik, Wasserstoffspeicherung,<br />
Lack- und Glasoberflächen,<br />
Fahrzeugtextilien, in Klimaanlagen und<br />
Leichtlaufreifen sind durch Nanotechnologie<br />
Innovationen möglich.
Eine der visionären Antriebsarten ist die Nutzung<br />
von Wasserstoff als Energieträger. Seit<br />
Beginn der 90er Jahre wird intensiv auf diesem<br />
Gebiet ge<strong>forscht</strong>, wobei es zwei Ansätze<br />
gibt: Zum einen die direkte Verbrennung<br />
von Wasserstoff in einem entsprechenden<br />
Verbrennungsmotor, zum anderen Brennstoffzellen,<br />
die elektrischen Strom aus Wasserstoff<br />
produzieren, der den Elektromotor<br />
antreibt.<br />
Genial am Brennstoffzellenfahrzeug wäre,<br />
dass es während der Fahrt keine<br />
Schadstoffe ausstößt.<br />
Doch bis dahin ist<br />
es noch ein<br />
langer<br />
Weg.<br />
Ohne<br />
eine<br />
flächendeckende<br />
Wasserstoff-Infrastruktur<br />
wird die Brennstoffzelle<br />
selbst in großen Stückzahlen<br />
nicht bezahlbar sein.<br />
Low-Cost Auto<br />
Exemplarisch für das Billig-Auto-Konzept<br />
ist das Modell „Nano“ des indischen Konzerns<br />
Tata mit einem Kaufpreis von umgerechnet<br />
1750 Euro (ohne Steuern). Das<br />
Fahrzeug soll weniger als 5 Liter Benzin<br />
auf 100 Kilometer verbrauchen und die<br />
Abgasnorm Euro 4 erfüllen. Airbags wurden<br />
allerdings eingespart.<br />
Steer-by-Wire<br />
„By wire“ heißt das Stichwort bei innovativen<br />
Fahrwerken. Das mechatronische<br />
Lenksystem erlaubt Eingriffe durch Fahrerassistenzsysteme.<br />
Dazu zählen beispielsweise<br />
Spurhalteassistenten und<br />
Einparkhilfen wie beim Toyota Prius, der<br />
in Parklücken einlenkt, ohne dass der<br />
Am Energieträger Wasserstoff wird deutlich,<br />
dass es möglich ist mit neuen Antriebssystemen<br />
den Schadstoffausstoß des Autos zu<br />
senken. Doch die Energie zur Erzeugung des<br />
Wasserstoffs oder – bei elektrischem Antrieb<br />
– zum Laden einer Batterie muss auch erst<br />
gewonnen werden.<br />
Elektronik und Kommunikation<br />
„Mitdenkende“ Fahrerassistenzsysteme in<br />
Verbindung mit innovativen Sensorik-Systemen<br />
zeichnen sich heute schon ab und<br />
werden noch ausgefeilter. Autofahrer werden<br />
künftig durch aktive Sicherheitssysteme unterstützt.<br />
Laserscanner und Kameras helfen,<br />
Kollisionsgefahren frühzeitig zu erkennen.<br />
Noch etwas utopisch mutet das Ziel an, ein<br />
autonomes Auto zu konstruieren, dessen<br />
Fahrer sich anderen Dingen widmen kann.<br />
Vorher müssten auch Fragen der Fahrpsychologie<br />
geklärt werden: wie verhält sich ein<br />
derart „bevormundeter“ Fahrer? Und wer<br />
trägt, rechtlich gesehen, bei Fehlentscheidungen<br />
der Systeme die Verantwortung?<br />
Car-to-Car-Kommunikation<br />
Wer vor der Heimfahrt wissen möchte, ob auf<br />
der favorisierten Straße hohes Verkehrsaufkommen<br />
herrscht, kann in nicht allzu ferner<br />
Magazin<br />
Zeit einfach sein Auto fragen. Denn dank<br />
Car-to-Car-Kommunikation weiß das eigene<br />
Fahrzeug über die Verkehrssituation in der<br />
Umgebung bestens Bescheid. Per Funk oder<br />
W-LAN tauschen sich Wagen untereinander<br />
aus und melden Stockungen hinter einer<br />
Kurve oder plötzlich auftretendes Glatteis,<br />
ohne dass eine zentrale Verkehrsleitstelle<br />
benötigt wird.<br />
Fahrerassistenzsysteme<br />
Fahrerassistenzsysteme wie das elektronische<br />
Stabilitätsprogramm (ESP) oder das<br />
Antiblockiersystem (ABS) werden inzwischen<br />
serienmäßig in Fahrzeuge eingebaut, auch<br />
Nachtsichtsysteme sind in manchem Oberklasse-PKW<br />
schon Realität. Passive Nachtsichtsysteme<br />
erkennen Menschen und Tiere<br />
in bis zu 300 Metern Entfernung und zeigen<br />
sie auf einem Monitor. Beim Infrarotlicht besteht,<br />
im Gegensatz zu Scheinwerfern, keine<br />
Blendungsgefahr. Durch die Verbesserung<br />
von Infrarotscheinwerfern könnten in einigen<br />
Jahren bei nächtlichen Fahrten Verkehrsschilder<br />
in bis zu 150 Metern Entfernung<br />
lesbar gemacht werden. Angesichts der<br />
steigenden Zahl älterer Verkehrsteilnehmer<br />
mit Schwierigkeiten beim Nachtsehen sicher<br />
eine sinnvolle Innovation.<br />
Fazit<br />
Gigantische Spritmonster gehören bald zur<br />
Vergangenheit. Luxus-Limousinen wird es<br />
nach den Konzeptstudien der Autohersteller<br />
zwar weiterhin geben, doch wird deren<br />
Verbrauch auf Mittelklasse-Niveau reduziert.<br />
Umweltfreundlichen Kleinstwagen wird ein<br />
Boom vorausgesagt und Low-Cost-Autos<br />
werden die Märkte erobern. Inwieweit reine<br />
Elektroantriebe realisiert werden, hängt vor<br />
allem von den Fortschritten auf dem Gebiet<br />
der Batteriespeicherung ab. Außerdem muss<br />
Auto der Zunkunft? So könnte ein Fahrzeug mit Strombetrieb aussehen.<br />
Young Researcher 59
<strong>Junge</strong><br />
<strong>Wissenschaft</strong><br />
<strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong> in Natur und Technik<br />
Die „<strong>Junge</strong> <strong>Wissenschaft</strong>“ bringt – vor allem für junge Leser – das Neueste aus<br />
<strong>Wissenschaft</strong>, Forschung und Wirtschaft auf den Punkt.<br />
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<strong>Junge</strong><br />
<strong>Wissenschaft</strong><br />
Young Researcher 67<br />
Ausgabe Nr. 78 03<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong> in Natur und Tech<br />
Young Researcher The European Journal of Science and Technol<br />
Im „<strong>Jugend</strong> <strong>forscht</strong>“-Teil diesmal:<br />
Die Zauberflöte Eiskaltes Geheimnis<br />
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