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Magazinkatalog Sevilla

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... liegt auf dem Rücken der Pferde<br />

Sie sind elegant, wunderschön und gelten als überaus gelehrig:<br />

Andalusier-Pferde genießen Weltruhm. In der Königlich-Spanischen<br />

Reitschule in Jerez de la Frontera, etwa 90 Kilometer südlich<br />

von <strong>Sevilla</strong>, wird auch Laien deutlich, dass sie ihn verdienen.<br />

Was die 60 Pferde und ihre Reiter hier im prunkvollen Reithof des<br />

„Recreo de las Cadenas“ vorführen, gleicht einem fein ausgearbeiteten<br />

Tanz – den Zuschauern bleibt der Mund offen stehen angesichts der<br />

Schrittfolgen und Volten, die die Tiere mit spielerischer Leichtigkeit<br />

ausführen. Die Show „Como bailan los caballos andaluces“ ( „Wie die<br />

Andalusier tanzen“) ersann Don Álvaro Domecq Romero, der Gründer<br />

der Reitschule, im Jahr 1973 zu Ehren des spanischen Königs Juan<br />

Carlos I. Pferdedressur auf höchstem Niveau macht die Reitschule in<br />

Jerez zu einer der besten der Welt.<br />

Auch wenn sie keine Ambitionen auf solche Dressurkünste haben, zieht<br />

es Pferdefreunde aus aller Welt nach Andalusien. Nirgends in Europa<br />

gibt es ein so breites Angebot an Reiterferien. Ob geführte mehrtägige<br />

Ritte oder Hacienda-Urlaub mit Reitunterricht, die abwechslungsreiche<br />

Landschaft mit sanften Hügeln und traumhaften breiten Stränden<br />

bietet die perfekte Kulisse dafür. Das Wetter ist ganzjährig mild, selbst<br />

im Sommer spenden Pinien genug Schatten und die Brise vom Meer<br />

bietet Kühlung. Nur der Levante, der bisweilen aus Marokko herüberweht,<br />

kann die Ausritte zu einer windigen Angelegenheit machen.<br />

Gekrönt werden die Touren mit einem Glas des hervorragenden Sherry,<br />

für den die Region südwestlich von <strong>Sevilla</strong> berühmt ist, leckeren Tapas<br />

und einer Übernachtung in einem historischen Landgasthof, wo man<br />

abends bei Grillenzirpen dem Atlantik lauschen kann.<br />

DAS<br />

GLÜCK<br />

DER<br />

ERDE<br />

Pferde gehören seit Jahrhunderten zur Kultur Andalusiens. Die Mauren,<br />

die im Mittelalter große Teile der iberischen Halbinsel eroberten,<br />

brachten ihre Pferde, die kleinen, widerstandsfähigen Berber, mit.<br />

Im Laufe der Zeit vermischten sich die arabischen mit den spanischen<br />

Rassen, der Andalusier entstand. Seit dem 15. Jahrhundert züchten<br />

die Mönche des Kartäuserklosters in Jerez de la Frontera mit Unterstützung<br />

des spanischen Königshauses ihre eigene Pferderasse, die<br />

„Cartujanos“ – diese gelten als die Krönung der Andalusier.<br />

Noch heute haben Pferde in Andalusien einen festen Platz im traditionellen<br />

Stierkampf oder beim Viehtreiben auf den „campos“. Die wertvollen<br />

Andalusier oder gar Cartujanos wird man auf dem Feld aber<br />

nicht sehen – sie werden wie Schätze gepflegt und zu Höchstleistungen<br />

dressiert.<br />

Gekrönt wird die Liebe der Andalusier zu ihren Pferden einmal jährlich<br />

im Mai mit einem Volksfest, der „Feria del Caballo“. Seit 1284 feiern die<br />

Einwohner von Jerez de la Frontera dieses Fest, das als Viehmarkt begann.<br />

Dabei zeigen sich nicht nur die Pferde festlich geschmückt von<br />

ihrer besten Seite, auch die menschlichen Besucher putzen sich heraus:<br />

Auf dem Festgelände im Parque Gonzales Hontoria flanieren den<br />

ganzen Tag Señoritas und Señores in traditioneller Tracht, bewundern<br />

die prächtig geschmückten Pferdekutschen und feiern. Bis tief in die<br />

Nacht fließt hier der Sherry und die Besucher tanzen die <strong>Sevilla</strong>na, eine<br />

Unterart des Flamenco.<br />

Die Pferde stehen aber natürlich im Mittelpunkt: Bei Schönheitswettbewerben,<br />

Rallyes und vor allem bei der spektakulären Parade auf dem<br />

„Paseo de los Caballos“.<br />

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