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Magazinkatalog Sevilla

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Elegant, auch in der Freizeit<br />

Ausgelassen feiern, lachen und tanzen, das<br />

tun die <strong>Sevilla</strong>ner von Herzen gern. Nur sehr<br />

selten wird man aber dabei beobachten können,<br />

wie sie die Haltung verlieren. Betrunken<br />

durch die Straßen torkeln, unrasiert zur Arbeit<br />

erscheinen oder in knittrigen Kleidern ins<br />

Restaurant gehen – undenkbar für die Spanier,<br />

die sich zu jedem öffentlichen Anlass in<br />

Schale werfen. Die makellos gekleideten Flamenco-Tänzerinnen<br />

und Matadore machen<br />

es seit jeher vor, und die reich gefüllten Schaufenster<br />

der zahlreichen Designerboutiquen<br />

und spanischen Modeketten von Mango bis<br />

Zara bieten unendliche Inspiration für elegante<br />

(und überraschend günstige) Outfits.<br />

Als Urlauber in Freizeitschlappen und Hawaii-Hemd<br />

kommt man sich zwischen den<br />

Spaniern schnell ungepflegt und wenig elegant<br />

vor. Im Strand-Outfit durch <strong>Sevilla</strong> bummeln<br />

sollte tabu sein; in anderen Städten ist<br />

das sogar offiziell verboten.<br />

Ein schickes Abendkleid und gute Schuhe, ein<br />

bügelfreies Hemd und eine lange Hose sind<br />

daher Mindestausstattung für eine Reise nach<br />

Andalusien. Auch die Kleinen dürfen sich gern<br />

schick machen. Für unseren Geschmack übertreiben<br />

es die Spanier damit zuweilen – Prinzessinnenkleidchen<br />

mit Rüschen-Overload<br />

oder Mini-Anzüge gibt es in Spanien schon für<br />

Babys, die noch kaum laufen können.<br />

Kickertisch<br />

Wenn es etwas gibt, auf das sich alle Spanier<br />

verständigen können, dann ist es ihre Liebe<br />

zum Fußball. Spanier sind fußballbegeistert<br />

und haben sowohl Weltmeister- als auch<br />

Europameistertitel in der Tasche. Auch die<br />

<strong>Sevilla</strong>ner sind stolze Fußballfans. Immerhin<br />

hat ihr FC <strong>Sevilla</strong>, den es schon seit 1905 gibt,<br />

bereits fünfmal den UEFA Cup geholt und den<br />

FC Barcelona besiegt. Beide und zwei weitere<br />

andalusische Fußballvereine spielen in der<br />

spanischen „Primera Division“.<br />

Jubeln die <strong>Sevilla</strong>ner nicht gerade im Stadion<br />

ihrer Mannschaft zu, trifft man sie oft vornübergebeugt<br />

und hektisch kurbelnd: Ein Kickertisch,<br />

an dem die Partien der großen<br />

Vorbilder mit viel Hallo nachgespielt werden,<br />

steht in fast jeder Kneipe.<br />

Familie<br />

„La familia“ ist das Herz der spanischen<br />

Gesellschaft. Man hält zusammen, man unterstützt<br />

sich, und gegenüber ihren Eltern empfinden<br />

die Kinder tiefen Respekt. Mit der<br />

Großfamilie verbringen Spanier auch einen<br />

großen Teil ihrer Freizeit. Es wird ausführlich<br />

gemeinsam gegessen, gefeiert und gelebt. Die<br />

engen Familienbande, die viele Spanier durch<br />

die Wirtschaftskrise geführt haben, bröckeln<br />

aber langsam. Emanzipation, demografischer<br />

Wandel und steigende Lebenshaltungskosten<br />

machen der traditionellen Familie den Garaus.<br />

Und obwohl die Spanier verrückt nach<br />

Kindern sind, sinken die Geburtenraten stetig.<br />

Kleine Spanisch-Lektion I<br />

In <strong>Sevilla</strong> spricht man Spanisch. Das sollten<br />

Sie bei Ihrer Urlaubsvorbereitung wissen:<br />

Viele <strong>Sevilla</strong>ner sprechen nicht gut oder gar<br />

nicht Englisch. Außerdem sind sie stolz auf<br />

ihre Sprache: Mit 399 Millionen Sprechern ist<br />

sie nach Mandarin-Chinesisch die zweithäufigste<br />

Sprache der Welt. Wer da ganz selbstverständlich<br />

mit Englisch oder gar Deutsch<br />

heranpoltert, hat schlechte Karten. Auch wenn<br />

Sie kein Wort Spanisch können, versuchen Sie<br />

es! Spanisch ähnelt dem Lateinischen und<br />

lässt sich sehr gut ablesen. Lassen Sie nur<br />

das „H“ weg und rollen Sie das „R“. Ein simples<br />

„¡Hola!“ zur Begrüßung, ein „¡Salud!“ an der<br />

Bar und ein „¡Muchas gracias!“ bei jeder Gelegenheit<br />

öffnen Ihnen in <strong>Sevilla</strong> Türen und<br />

Herzen. Die Kür: Loben Sie Ihr Essen mit<br />

einem genießerischen „¡Que rico!“, bitten Sie<br />

im Restaurant „¡La cuenta, por favor!“ und<br />

fragen Sie höflich, ob man Ihre Sprache<br />

spricht: „¿Habla usted aleman?“<br />

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