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Magazinkatalog Sevilla

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Siesta<br />

Sie ist so typisch für Spanien wie ihr Gegenstück,<br />

die „Fiesta“ – und tatsächlich funktionieren<br />

beide prächtig zusammen. Da die Andalusier<br />

die vergleichsweise kühlen Abende zum<br />

Ausgehen, Feiern und Tanzen nutzen müssen,<br />

sind sie tagsüber natürlich müde. Die große<br />

Sommerhitze macht die Sehnsucht nach einer<br />

erholsamen Mittagspause noch drängender.<br />

Das System des landesweiten Mittagsschlafs<br />

ist in Südspanien tief verwurzelt. Ein Aufschrei<br />

brach daher los, als vor einigen Jahren wegen<br />

der Wirtschaftskrise die Siesta offiziell abgeschafft<br />

wurde. Geschäfte, Ämter und Restaurants<br />

sollen nun auch zwischen 14 und 17 Uhr<br />

öffnen und so die Umsätze ankurbeln. In <strong>Sevilla</strong><br />

merkt man davon bisher allerdings nur<br />

wenig – hier wird subversiv weiter geruht. Und<br />

abends kräftig gefeiert!<br />

Weihnachtslotterie<br />

Advent, Advent? Besinnlich geht es in Andalusien<br />

zur Weihnachtszeit nicht zu. Geschäfte<br />

und Straßen sind zwar trotzdem festlich geschmückt<br />

und erstrahlen im Glanz tausender<br />

Lichter, aber so richtig beginnt die Weihnachtszeit<br />

erst mit dem<br />

„Sorteo de Navidad“. Seit<br />

1812 werden jedes Jahr am<br />

22. Dezember die Gewinner<br />

der staatlichen Weihnachtslotterie<br />

ausgelost.<br />

Ob ihr Los „El Gordo“, der<br />

mehrere Millionen Euro<br />

schwere Hauptgewinn ist,<br />

darauf fiebern alle Spanier<br />

gemeinsam bei Lottopartys<br />

auf den Straßen Spaniens<br />

hin, wenn im Fernsehen und<br />

Wissens<br />

wert<br />

Radio die Ziehung der Losnummern<br />

übertragen wird.<br />

Fast jeder Spanier kauft ein Los oder ist Teil Geschmack der kleinen, etwas schrumpelig<br />

einer Spielgemeinschaft. Und die Gewinnchancen<br />

wirkenden Zitrusfrüchte. Trotzdem werden<br />

sind mit 1 zu 100.000 gar nicht mal <strong>Sevilla</strong>-Orangen vielfältig verwendet: in<br />

so schlecht.<br />

Marmeladen und Tees, aber<br />

auch in Parfüms und Likören<br />

wie dem Curaçao.<br />

Entstanden als Kreuzung<br />

zwischen Pampelmuse<br />

und Mandarine im<br />

fernen China, brachten<br />

wohl die arabischen<br />

Mauren<br />

die Pomeranze<br />

im Mittelalter<br />

nach Spanien.<br />

<strong>Sevilla</strong>-Orange<br />

Heute sind sie<br />

Nicht nur in <strong>Sevilla</strong> sieht man sie an jeder Ecke: nicht mehr wegzudenken<br />

immergrüne, duftende Orangenbäume, an denen<br />

aus dem<br />

– der Tourist aus dem kargen Nordeuropa Straßenbild <strong>Sevilla</strong>s. Wer sie<br />

staunt – echte Früchte hängen! Der Beiname allerdings pflückt, um mal eben zu<br />

„Bitterorange“ verrät allerdings den wahren naschen, outet sich als Tourist!<br />

12 Trauben um Mitternacht<br />

Kurz vor Silvester findet man in den Aus-<br />

lagen vieler spanischer Supermärkte eigenartig<br />

kleine Päckchen mit Weintrauben. Es<br />

sind nur zwölf Stück darin. Wozu man sie<br />

braucht, wird spätestens am 31. Dezember<br />

deutlich: Jeder Spanier hat in der „noche vieja“<br />

so ein Päckchen dabei. Pünktlich eine Minute<br />

vor Mitternacht, mit dem ersten Schlag der<br />

Kirchenglocke, beginnt ganz Spanien, seine<br />

Weintrauben zu essen. Dabei ist Eile geboten,<br />

denn zu jedem Schlag muss eine weitere<br />

Traube vertilgt sein, und zu jedem Happen<br />

soll man sich etwas wünschen. Dieses Spektakel<br />

wird per Fernsehen im ganzen Land übertragen.<br />

Seit 1909, einem Jahr mit besonders üppiger<br />

Traubenernte, begrüßen die Spanier das neue<br />

Jahr mit Weintrauben und guten Wünschen.<br />

Wehe jedoch, man verzählt sich beim Essen,<br />

man verhaspelt sich beim Wünschen oder verschluckt<br />

sich gar an den „uvas de la suerte“!<br />

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