Ruhrgebeef - Vol 1
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edition<br />
RUHRGEBEEFMEDIEN<br />
HOT IM POTT<br />
LIEBLINGSSTÜCKE<br />
Die coolsten Beef-Experten der Region<br />
über die edelsten Cuts aus aller Welt<br />
METZGER, MÄRKTE,<br />
MÖGLICHKEITEN<br />
Fleisch-Trends an der Ruhr<br />
HEISS + FETTIG<br />
Von der Currywurst zum Dry-Aged-Rib-Eye, von der Straußenfarm<br />
zum Griechen um die Ecke. Das Magazin für die Fleischfans von hier<br />
6,00 € www.ueberblick.de
EDITORIAL<br />
Fleisch hatte hier im Revier immer schon<br />
einen hohen Stellenwert. Hier wurde hart<br />
geschuftet. Fleisch brauchte es, um die Energie<br />
dafür zu liefern. Fleisch war kein Luxus,<br />
Fleisch war notwendig. In jeder Form.<br />
Es wurde im Schrebergarten gegrillt, sonntags<br />
der große Braten im Kreise der Familie<br />
genossen, im Stadion die Currywurst,<br />
abends in der Kneipe die Frikadelle, zwischendurch<br />
immer gerne mal das Mettbrötchen<br />
– mit Zwiebeln. Gute Dinge, die uns<br />
immer noch interessieren.<br />
Heute ist Fleisch – da machen wir uns nichts<br />
vor – ein toller Luxus. Heute ist der Pott aber<br />
genauso voll mit coolen, bewussten neuen<br />
Fleischthemen, die wir in unserem ersten<br />
Magazin zeigen: tolle Steak-Restaurants mit<br />
800°-Grills, hippe junge Burger-Schmieden<br />
mit Anspruch auf Nachhaltigkeit und Regionalität,<br />
Dry-Age-Reifeschränke, kommunikative<br />
Märkte, der größte Vogel der Welt,<br />
Metzger, die ihr Handwerk verstehen und<br />
weitertragen, sogar einen Fleisch-Sommelier<br />
gibt es.<br />
Darüber schreiben wir. Das zeigen wir. Das<br />
saftige Genussmittel Fleisch im besten Licht,<br />
im schönsten Feuerschein, im Ruhrgebiet.<br />
Viel Spaß mit dem ersten <strong>Ruhrgebeef</strong>,<br />
Glückauf und guten Hunger wünscht<br />
Tom Thelen<br />
MEDIEN<br />
Durstlöscher<br />
Durstlöscher<br />
edition<br />
MEDIEN<br />
Trinkhallen<br />
Das Ruhrgebiet hat Durst. Wir helfen.<br />
Wir trinken. Alles rund um Wasser, Kaffee, Bier, Säfte, Tee und Schnaps aus dem<br />
Ruhrgebiet ist das Thema des neuen Magazins der Reihe Edition Überblick. Darin<br />
finden sich Reportagen, Portraits und die besten Adressen rund um Flüssiges als<br />
Genussmittel. Ab Ende September / Anfang Oktober im Handel.<br />
Gegen Durst und<br />
Heimweh. Warum es<br />
im Revier diese tollen<br />
Institutionen gibt<br />
Die besten Bars<br />
und Kneipen<br />
Wohin, wenn der<br />
Durst kommt?<br />
Die ultimativen Tipps<br />
Bier: 500 Jahre Reinheitsgebot<br />
Der Roundtable zum Bier im Ruhrgebiet. Die führenden Brauer der Region sprechen über die<br />
Vergangenheit und die Zukunft des Bieres und über den grassierenden Craft-Beer-Trend<br />
RUHRGEBEEF 3
14 RUHRGEBEEF<br />
RUHRPOTT-AUTHENTIFIZIERUNG<br />
Die Schaschlikbrüder Dietmar Haubold und Timo Winter, beide Gastro-Profis, haben<br />
vor sechs Jahren beschlossen, „die beste Currysauce, wo gibt“ zu kreieren. Sie<br />
betreiben auch eine Pommesbude in Mülheim. <strong>Vol</strong>le Punktzahl.<br />
EINSATZGEBIETE<br />
Ruhrfeuer sollte warm genossen werden und kann überall verwendet werden.<br />
Auch als Ergänzung zum eigenen Kochen taugt die Sauce. Ein robuster Allrounder,<br />
der jeder Mahlzeit seinen Stempel aufdrückt. Wenig zurückhaltend. Wie wir hier.<br />
WAS DRIN IST<br />
Besser gefragt: Was ist nicht drin? Ruhrfeuer kommt ohne Geschmacksverstärker,<br />
künstliche Aromen und Konservierungsstoffe. Eine handgemachte Sauce mit Fenchelsamen<br />
und Bockshornklee, vor allem aber Tomate, Zwiebel, Paprika.<br />
GESCHMACK<br />
Schmeckt satt und kräftig, akzentuiert durch recht große Zwiebelstücke und - das<br />
Beste für bewusste Geschmacks-Nostalgiker - ein bisschen wie früher, als der Schaschlik-Fond<br />
noch Grundlage für die Currysaucen war.<br />
ERGEBNIS<br />
FAZIT IN EINEM UNÜBERSICHTLICHEN MARKT VON IMMER NEUEN „RUHR-<br />
POTT-GRILL-SAUCEN“ MIT SCHICKEM ETIKETT UND SCHÖNER HINTERGRUND-<br />
GESCHICHTE GEHÖREN DIE AUSGEWÄHLTEN UND GETESTETEN SAUCEN ZU<br />
DEN ALLERBESTEN. DEN SIEG TRUGEN DIE BRÜDER DAVON, WEIL SIE IHRE<br />
Pia-Engel Nixon gebürtig in Herne, zehn Jahre in Australien, dort von der Tellerwäscherin<br />
zu Chefköchin, seit 2009 wieder im Ruhrgebiet. Hier Kochschule, Catering,<br />
Events und eine Pommesbude in Recklinghausen. <strong>Vol</strong>le Punktzahl.<br />
Neben dem Einsatzgebiet als Sauce legt die Darreichung in der ebenso schönen<br />
wie unpraktischen Bügelflasche und der recht hohe Preis nahe, dass Pott.Curry<br />
auch als Geschenk und Gimmick funktionieren kann. Wer es braucht.<br />
Die besondere Zutat in der Classic-Variante ist die Tonkabohne. Hierdurch werden<br />
von Pia-Engel „subtil aphrodisierende“ Wirkungen angedeutet. Ließ sich im Test<br />
nicht realistisch nachweisen. Vielleicht muss man eine ganze Flasche trinken.<br />
Die drei Varianten Classic, Harakiri und Hot Honey machen allesamt erst einmal<br />
Spaß, gut gelungen ist der Einsatz von Habanero-Chili. Es fehlt an geschmacklicher<br />
Tiefe, der Effekt steht im Vordergrund und wird seine Fans finden.<br />
IDEE EINER - ZUMINDEST GESCHMACKLICH - SCHASCHLICK-FOND-BASIERTEN<br />
SAUCE SEHR KONSEQUENT UMSETZEN. DAS HAT DIE RUHRGEBIETS-SOZIA-<br />
LISIERTE JURY ÜBERZEUGT. POTT.CURRY IST MODERNER, DAS MEINT IN DIE-<br />
SEM FALL WIEDER EINMAL: NICHT BESSER.<br />
RUHRGEBEEF 15<br />
Wiener<br />
Schnitzel<br />
Geht es um Schnitzel, so ist immer irgendein Typ in der Nähe, der bereit ist zu referieren, das<br />
Wiener Schnitzel sein nur dasjenige aus Kalbfleisch, ein gleich zubereitetes Stück Schweinefleisch<br />
sei eben nur eines „Wiener Art“. Schön und gut, das mag sein. Aber ist ein Wiener Schnitzel dann<br />
auch automatisch leckerer als eines Wiener Art? Eine Annäherung.<br />
Grill & Chill<br />
Passt perfekt unter den Gasgrill<br />
Diese schwarze 8-Kilo-Gasflasche von Cagogas (um 50 Euro)<br />
ist speziell für Gasgrillgeräte entwickelt worden. Die bauchige<br />
Bauform bietet ein ideales Verhältnis zwischen Größe und<br />
Gasvolumen. Die neue Premium BBQ-GAS Flasche hat den<br />
Durchmesser einer<br />
11-Kilo-Gasflasche<br />
und die Höhe einer<br />
5-Kilo-Gasflasche -<br />
also perfekt für fast<br />
jeden Grillunterschrank.<br />
Achten Sie<br />
auf die „bottle-in“<br />
Funktion Ihres<br />
Grills. Und<br />
auch die Optik<br />
stimmt: Neben<br />
dem Grill kann<br />
sich die stylische<br />
schwarze<br />
Gasflasche<br />
ebenfalls sehen<br />
lassen.<br />
www.bbq-gas.eu<br />
6 RUHRGEBEEF<br />
Der Ice-Chiller:<br />
kühl, kälter, cool<br />
Kennen Sie das? Die Sonne<br />
brennt, der Grill macht es auch<br />
nicht besser und im Weißwein,<br />
im Sekt und im Cocktail kann<br />
man den Eiswürfeln bei der Auflösung<br />
zusehen? Das muss nicht<br />
mehr sein, der Ice Chiller verhindert<br />
derlei ganz und gar locker.<br />
Das TÜV-geprüfte Gerät braucht<br />
nur 15 sehenswerte Event-Sekunden,<br />
um das Glas auf minus<br />
38 Grad zu vereisen, keimfrei<br />
und hygienisch. Anschließend<br />
ist der Drink ein Erlebnis. Ein<br />
neues hochwertiges Element für<br />
die Bar und den Event-Bereich.<br />
Im Ruhrgebiet erhältlich bei<br />
GPG-Gase-Partner in Witten und<br />
Bochum.<br />
Balsamico-Salsa vom Gourmet-Koch<br />
Mit 17 Jahren kam Franceso Risoli aus Kalabrien ins Rurgebiet.<br />
Sein „Brunello“ in Gelsenkirchen war weithin bekannt.<br />
Er produziert in seiner Saucenmanufaktur nebenbei<br />
handgemachte Balsamico-Saucen. Drei Salsas sind im Angebot<br />
(je 110g, 6,95€), allesamt vom Maestro selbst kreiert,<br />
handgefertigt und ohne künstliche Zusatzstoffe. Händlerliste<br />
oder online unter: www.ri-fo.de<br />
Grill & Chill<br />
Wer den Grill anwirft,<br />
will die beste Zeit des<br />
Tages genießen. Ab<br />
jetzt keine Hektik mehr,<br />
keine Deadlines, kein<br />
Stress. Damit das auch<br />
richtig gut hinhaut,<br />
empfehlen wir einige<br />
Helferlein, die den<br />
Feierabend noch entspannter<br />
machen, den<br />
Genuss steigern und die<br />
Freunde beeindrucken.<br />
Fotos: Michael Schulz<br />
Text: Tom Thelen<br />
26 RUHRGEBEEF<br />
Wiener Schnitzel!?<br />
Ein kulinarischer Klassiker, oder vielmehr die<br />
mörderische Frage: Kalb oder Schwein?<br />
Auf der Suche nach dem Sinn des Schnitzels<br />
in einem Bochumer Beisel.<br />
DIE GANZ<br />
GROSSE FRAGE<br />
Die Alpenländische Küche hat es im Ruhrgebiet<br />
noch zu keiner flächendeckenden Verbreitung<br />
gebracht, auch eine gastronomische Hommage<br />
an die Wiener Gasthäuser muss man lange suchen.<br />
Doch mit dem „Franz Ferdinand“ in Bochum<br />
gibt es tatsächlich so etwas.<br />
Gut abgeschaut in der so herrlich traditionellen<br />
wie dennoch innovativen österreichischen Szene<br />
kommen hier der Tafelspitz, das Backhendl<br />
und das Fiaker-Gulasch wie auch der Kaiserschmarren<br />
auf den Tisch. Die Livingroom-Chefs<br />
Lukas Rüger und Seron Bahtijari haben - gemeinsam<br />
mit Neuling Alessandro Maceri als<br />
Betriebsleiter - das Haus schick aufgestellt. Im<br />
Zentrum des Kulinarischen natürlich auch: das<br />
Schnitzel. Den Besserwissern unter den Gästen<br />
gehen die Herren vom „Franz Ferdinand“ aber<br />
gerne aus dem Weg, indem hier einerseits das<br />
„Wiener Schnitzel vom Deutschen Kalb“ auf der<br />
Karte zu finden ist, andererseits aber auch das<br />
fast baugleiche „Kaiserschnitzel“, welches vom<br />
Jungschwein kommt. Eine gute Gelegenheit,<br />
sich einmal beide Leckereien anzuschauen. Und<br />
den Geschmackstest zu machen. Dafür haben<br />
wir uns einen „echten“ Wiener Spezialisten besorgt,<br />
der gleichwohl das Ruhrgebiet kennt und<br />
liebt. Professor Doktor Axel Laczkovics, 1946 in<br />
Wien geboren, hat dort 1984 die erster Herzverpflanzung<br />
durchgeführt, aber auch seit 1992<br />
fast 20 Jahre im Bergmannsheil gearbeitet. Der<br />
2010 emeritierte Wiener kennt sein Schnitzel.<br />
RUHRGEBEEF 27<br />
6<br />
14<br />
16<br />
26<br />
Das Duell<br />
RUHRFEUER<br />
vs.<br />
★ ★ ★ ★<br />
★★ ★<br />
★ ★ ★<br />
★ ★ ★<br />
13 ★<br />
Ruhrpottgrillsaucen<br />
★ ★ ★ ★<br />
★ ★<br />
★ ★<br />
★ ★<br />
10 ★<br />
POTT.CURRY<br />
Total drüber:<br />
Duell der Saucen<br />
Das Regal mit BBQ-Saucen ist<br />
voll. Die Qual der Wahl. Wir<br />
greifen da gerne auch mal zu<br />
einer Sauce aus der Region.<br />
Weil wir ja damit aufgewachsen<br />
sind. Im Test konkurrieren<br />
die Schaschlik-Brüder (Pommesbude<br />
in Mülheim) mit<br />
Pia-Engel Nixon (Pommesbude<br />
in Recklinghausen). Echte<br />
Ruhrpott-Saucen im Vergleich.<br />
Auf Augenhöhe.<br />
LIEBLINGSSTÜCKE<br />
Edles Fleisch - Lüdinghausen<br />
Bei Philipp Burkert und Simon Schräder alias Edles Fleisch ist der Name Programm<br />
und sagt schon alles über das Angebot aus. Beim Jungunternehmer-Duo aus Lüdinghausen<br />
handelt es sich um zwei Existenzgründer, die sich nun schon seit einiger<br />
Zeit mit hochwertigen und exklusiven Fleischspezialitäten am Markt etabliert<br />
haben. Am Markt, das meint vor allem auf Märkten im Ruhrgebiet. Dabei haben<br />
sie besonders die neuen Feierabendmärkte schätzen gelernt, weil diese direkten<br />
Kontakt mit den Kunden ermöglichen. Dort können sie ihre Fachkompetenz ausspielen,<br />
oder auch mal den Grill anwerfen. Und was fast noch besser ist: Die Jungs<br />
haben seit kurzem ihr eigenes Restaurant in Lüdinghausen. Steaks, Wein, Craft<br />
Bier gibts im „1870“. Ihr Lieblingsstück halten sie hier in Dortmund auf dem Wochenmarkt<br />
in die Kamera.<br />
16 RUHRGEBEEF<br />
In der Region sind sie die Vorreiter.<br />
Menschen, für die gutes Fleisch mehr<br />
ist als ein sattmachendes Lebensmittel.<br />
Fleisch als Hochgenussmittel, Fleisch als<br />
Philosophie, Fleisch als Vision.<br />
Vier mal Fleischidealismus und einige<br />
Lieblingsstücke.<br />
Beste Typen,<br />
beste Stücke<br />
Die hiesigen Botschafter des<br />
neuen Fleischgenusses<br />
zeigen ihre Lieblingsstücke<br />
vor. Bestes Fleisch und beste<br />
Typen. Sie sind stolz auf ihr<br />
Produkt, wir sind stolz auf<br />
sie. Das kann man sehen.<br />
32 RUHRGEBEEF<br />
RUHRGEBEEF 17<br />
Text: Tom Thelen<br />
Best of<br />
METZGER<br />
Die Fleisch-Szene ist in Bewegung. Internationale Top-Cuts aus aller<br />
Welt drängen auf den Markt. Wagyu, Kobe, US-Beef. Wir lieben allerbestes<br />
Fleisch. Bei der Begeisterung vielfach unterschätzt: unsere<br />
Traditions-Metzger von nebenan. Hier wird alltäglich bestes Handwerk<br />
abgeliefert, Engagement und Leidenschaft inklusive. Einige Beispiele<br />
aus der Region.<br />
Best of<br />
Metzger<br />
32<br />
Bestes Handwerk, Leidenschaft<br />
und Engagement.<br />
Das Ruhrgebiet liebt Fleisch<br />
und kann stolz auf seine<br />
Fleischer sein.<br />
CHRISTIAN WAR<br />
EINST JÜNGSTER<br />
FLEISCHERMEISTER<br />
DEUTSCHLANDS UND<br />
BETREIBT JETZT ZU-<br />
SAMMEN MIT BRU-<br />
DER MARCUS EINE<br />
FLEISCHEREI NEBST<br />
IMBISS IN GELSEN-<br />
KIRCHEN-ERLE.<br />
RUHRGEBEEF 33<br />
4 RUHRGEBEEF
Text: Tom Thelen<br />
RUHRGEBEEF 65<br />
Die Burgermeister<br />
Sie sind jung, sie sind<br />
keativ, sie lieben das<br />
Fast Food. Die besten<br />
Burgerschmieden der<br />
Region im Portrait. Wir<br />
haben es gut.<br />
800-Grad-Hölle<br />
Auf der Jagd nach dem perfekten Steak wurde<br />
eine spektakuläre Methode entdeckt: die<br />
Höllenglut.<br />
Hölle:<br />
800° Grill<br />
Das Steak im Höllenfeuer. Jede Seite keine ganze Minute und fertig ist die Perfektion. Keine Zauberei,<br />
sondern Technologie und kulinarisches Wissen. Aus New York kommt die Idee, seither ist die<br />
Zahl 800 das Maß aller Dinge in der Beef-Szene. Auf der Jagd nach dem perfekten Steak ist der<br />
800-Grad-Grill ein Meilenstein.<br />
Ein Mann, ein Grill<br />
Zwei Jahrzehnte ist es schon her, dass Raimund<br />
Ostendorp die Sterne-Küche verlassen<br />
hat und den Profi-Grill in Wattenscheid<br />
eröffnet hat. Ein Besuch.<br />
Der neue<br />
Markt<br />
Nicht einfach nur einkaufen.<br />
Das ist langweilig.<br />
Wir wollen reden,<br />
probieren, vergleichen<br />
und Freunde treffen.<br />
Auf dem neuen Markt.<br />
40 74<br />
48 64<br />
Endlich<br />
trocken<br />
Wie wird unser Fleisch<br />
noch besser? Für die<br />
Beef-Perfektionisten<br />
gibt es da nur eine Antwort:<br />
im Reifeschrank.<br />
Wir haben in Hattingen<br />
mal reingeschaut.<br />
68<br />
Rucke die guh!<br />
Die Taube ist im Ruhrgebiet keineswegs nur<br />
irgendein Geflügel im Kochtopf. Die Taube<br />
war einst Kulturgut: das Rennpferd des<br />
Bergmanns, Freizeitvergnügen<br />
und Freiheitsversprechen.<br />
Eine schöne alte Geschichte<br />
und ein gutes Rezept.<br />
88<br />
ENDLICH<br />
TROCKEN<br />
Text: Peter Krauskopf<br />
Das Ruhrgebiet<br />
auf Weltniveau<br />
Dass Rindfleisch, wenn es gut abhängt,<br />
nur gewinnen kann, ist eigentlich eine<br />
kulinarische Binsenwahrheit. Frisch<br />
geschlachtetes Rindfleisch ist auf Grund<br />
der Totenstarre nach kürzester Zeit zäh<br />
und ungenießbar. Es dauert eineinhalb<br />
bis zweieinhalb Wochen, bis die im Reifungsprozess<br />
entstehende Milchsäure<br />
das Fleisch wieder zart gemacht hat.<br />
>>><br />
RUHRGEBEEF 69<br />
RUHRGEBEEF 5
Grill & Chill<br />
Der Ice-Chiller:<br />
kühl, kälter, cool<br />
Kennen Sie das? Die Sonne<br />
brennt, der Grill macht es auch<br />
nicht besser und im Weißwein,<br />
im Sekt und im Cocktail kann<br />
man den Eiswürfeln bei der Auflösung<br />
zusehen? Das muss nicht<br />
mehr sein, der Ice Chiller verhindert<br />
derlei ganz und gar locker.<br />
Das TÜV-geprüfte Gerät braucht<br />
nur 15 sehenswerte Event-Sekunden,<br />
um das Glas auf minus<br />
38 Grad zu vereisen, keimfrei<br />
und hygienisch. Anschließend<br />
ist der Drink ein Erlebnis. Ein<br />
neues hochwertiges Element für<br />
die Bar und den Event-Bereich.<br />
Im Ruhrgebiet erhältlich bei<br />
GPG-Gase-Partner in Witten und<br />
Bochum.<br />
Passt perfekt unter den Gasgrill<br />
Diese schwarze 8-Kilo-Gasflasche von Cagogas (um 50 Euro)<br />
ist speziell für Gasgrillgeräte entwickelt worden. Die bauchige<br />
Bauform bietet ein ideales Verhältnis zwischen Größe und<br />
Gasvolumen. Die neue Premium BBQ-GAS Flasche hat den<br />
Durchmesser einer<br />
11-Kilo-Gasflasche<br />
und die Höhe einer<br />
5-Kilo-Gasflasche -<br />
also perfekt für fast<br />
jeden Grillunterschrank.<br />
Achten Sie<br />
auf die „bottle-in“<br />
Funktion Ihres<br />
Grills. Und<br />
auch die Optik<br />
stimmt: Neben<br />
dem Grill kann<br />
sich die stylische<br />
schwarze<br />
Gasflasche<br />
ebenfalls sehen<br />
lassen.<br />
www.bbq-gas.eu<br />
Balsamico-Salsa vom Gourmet-Koch<br />
Mit 17 Jahren kam Franceso Risoli aus Kalabrien ins Rurgebiet.<br />
Sein „Brunello“ in Gelsenkirchen war weithin bekannt.<br />
Er produziert in seiner Saucenmanufaktur nebenbei<br />
handgemachte Balsamico-Saucen. Drei Salsas sind im Angebot<br />
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handgefertigt und ohne künstliche Zusatzstoffe. Händlerliste<br />
oder online unter: www.ri-fo.de<br />
6 RUHRGEBEEF
Emil tastings anz ruhrgebiet geht aus 225x300_neu_02.pdf 1 18.03.16 13:13<br />
Das perfekte GrillErlebnis!<br />
Genießen Sie in außergewöhnlichem Ambiente neben saisonalen á<br />
la Carte Speisen vom 800°C Grill, z. B. die Dry Aged Spezialitäten<br />
vom ganzen Pommerschen Färsenrücken, das Schulterstück vom<br />
100% <strong>Vol</strong>lblut Ibérico, vom V-Blade Grill eine ganze Dorade Royal<br />
oder den gegrillten Pulpo. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
AB MAI 2016:<br />
Die verlockende Welt edler<br />
Weine & Spirituosen<br />
Das Restaurant Emil steht neben der herausstechenden Fleischkompetenz<br />
für Ambiente und Genuss. Mit unseren Tastings, bei denen<br />
wir in die verlockende Welt hochwertiger Weine und Spirituosen<br />
eintauchen, möchten wir diese Genusskompetenz abrunden.<br />
di - so: 18h - 00h | Emil-Moog-Platz | Dortmund<br />
Im Gewölbekeller des Dortmunder U<br />
INFOS & Reservierungen 0231 47647814<br />
oder unter: www.emil-dortmund.de<br />
emil anz 194x260.indd 1 21.04.16 13:19
Grill & Chill<br />
Das besondere Buch<br />
Die Machart:<br />
Für ein halbes Jahr hat<br />
der Verlag dem Autor und<br />
Grillprofi Angelo Menta<br />
ein Haus auf einem großen<br />
Künstlerhof gemietet, damit<br />
er dort vor Ort mit hungrigen<br />
Testessern in aller Ruhe<br />
Grillrezepte und Zutaten für<br />
sein neues Buch testen und<br />
perfektionieren kann.<br />
Dabei herausgekommen ist<br />
ein sattes 344 Seiten starkes<br />
Grillbuch mit einem konsequenten<br />
Konzept: Gegrillt<br />
wird ausschließlich auf guter<br />
Holzkohle und nur mit<br />
Zutaten, die ohne übertriebenen<br />
Aufwand zu bekommen<br />
sind. Auch die saisonale<br />
Verfügbarkeit wird<br />
berücksichtigt.<br />
So ist eine immer wieder zur<br />
Hand zu nehmende „Grillschule“<br />
entstanden, die auf<br />
handfestes, praxisgerechts<br />
Grill-Know-how setzt und<br />
dem Leser die Idee hinter<br />
einem Rezept erklärt.<br />
Das Ergebnis:<br />
Der Autor ist bekennender Holzkohlen-Freak,<br />
weshalb sich das Buch unter<br />
anderem mit den verscheidenen<br />
Holzkohlen, ihrem richtigen Verteilen<br />
und dem Einrichten von Temperaturzonen<br />
beschäftigt. Rezepte (mit gut<br />
gegliedertem Register) gibt es für die<br />
Kategorien Rind und Kalb, Schwein,<br />
Geflügel, Lamm, Fisch und Meeresfrüchte,<br />
Burger, Veggie, Beilagen sowie<br />
Saucen und Marinaden.<br />
Diese Rezepte sind vom Rohzustand<br />
bis zum perfekt gegrillten Ergebnis<br />
sehenswert in Szene gesetzt (von<br />
Hubertus Schüler und Justyna Krzyzanowska).<br />
Dazu ist es gespickt mit<br />
Informationen zum Produkt.<br />
In der Umsetzung zeigt sich dann die<br />
besondere Stärke des Buches, denn<br />
es belegt, dass es beim Grillen keineswegs<br />
auf ein Maximum an Aufwand<br />
oder beeindruckendes Drumherum<br />
ankommt, sondern darauf, zum exakten<br />
Zeitpunkt das Richtige zu tun. Als<br />
Belohnung wartet Grillgenuss der Extraklasse.<br />
Eines der meist erwarteten<br />
Bücher zur kommenden Grillsaison.<br />
Es enttäuscht nicht.<br />
Das Buch:<br />
Die gebundene Ausgabe im Großformat hat satte<br />
344 Seiten und ist daher ein unhandlich handfestes<br />
Handbuch, was seiner Nützlichkeit aber keinen Abbruch<br />
tut. Wer einen Holzkohlengrill bedienen kann<br />
beziehungsweise will, der kommt auch mit einem<br />
dicken Buch klar. Das neue „Grillgut“ kostet 29,95<br />
Euro und ist im Becker Joest Verlag erschienen.<br />
8 RUHRGEBEEF
Der Stein ist heiß!<br />
Wer durch das Oberhausener Centro<br />
oder durch das Bochumer Bermudadreieck<br />
flaniert, dem steigt manchmal<br />
ein ganz feiner Grillgeruch in<br />
die Nase. Der Grund dafür könnten<br />
die Filialen des „ThreeSixty“ sein. Die<br />
Sportsbars bieten den Gästen den Stonegrill<br />
an, eine Dining-Erfahrung,<br />
die es ermöglicht, die Speisen auf einem<br />
heißen Stein am Tisch selbst zuzubereiten.<br />
Die hohe Grilltemperatur<br />
erzeugt schnelles Anbraten, welches<br />
Nährstoffe im Grillgut hält und es besonders<br />
saftig bleiben lässt. Auf Fette<br />
und Öle kann hier verzichtet werden.<br />
Zur Auswahl stehen Fleisch und Fisch.<br />
www.three-sixty.de
Grill & Chill<br />
Goldig: Puder<br />
und Zauberei<br />
Noch nicht den richtigen Geschmack<br />
für die Spare Ribs gefunden?<br />
Hier hilft der Mietgriller<br />
von RuhrgoldBBQ mit seiner<br />
Mischung gerne. „Rippchenpuder“<br />
enthält Paprika, Zwiebel<br />
und Knoblauch für ein fruchtiges<br />
und kräftiges Aroma, genau<br />
dosierten Pfeffer und einen<br />
Hauch von Zimt. Und eine leicht<br />
spürbare Süße vom Zucker.<br />
Auch die Mischung „Zauberschwein“<br />
weiß zu gefallen. Sie<br />
tut es fürs Schwein, ob kurz gebraten<br />
oder für den BBQ-Longjob,<br />
mit Zauberschwein gelingt<br />
sehr gutes Pulled Pork.<br />
www.ruhrgoldbbq.de<br />
Ihre Zufriedenheit liegt uns am Herzen<br />
Seit 1958 stehen wir in Bochum und Umgebung<br />
für beste handwerkliche Qualität aus<br />
Meisterhand und bewussten Fleischgenuss.<br />
Wir stellen höchste Ansprüche und führen eine<br />
breite Palette an unterschiedlichen Fleischund<br />
Wurstwaren. Neben Schweinefleisch aus<br />
artgrechter Tierhaltung vom Eichenhof und<br />
feinstem Rindfleisch von der Färse, führen wir<br />
auch Spezialitäten wie Salzwiesen-Lamm aus<br />
Ostfriesland oder Ibérico-Schwein aus Spanien.<br />
Besuchen Sie uns auf den Wochenmärkten in<br />
der Region oder in unseren beiden Filialen.<br />
Dasenbrock – Qualität die man schmeckt.<br />
www.fleischerei-dasenbrock.de<br />
Fleischerei Dasenbrock<br />
Groß- und Einzelhandel<br />
Produktion / Zentrale<br />
Gewerbestraße 26<br />
Tel. 0 23 27 / 8 82 05<br />
Filiale 1<br />
Wattenscheider Hellweg 81<br />
Tel. 0 23 27 / 5 33 38<br />
Filiale 2<br />
Westenfelder Straße 6<br />
Tel. 0 23 27 / 8 70 77<br />
0171 / 20 03 222<br />
fleischerei.dasenbrock
®<br />
Dat Schwatte!<br />
Grubensalz ist eine kulinarische Hommage an das Ruhrgebiet<br />
und andere Bergbauregionen. Feinstes Tiefensalz in<br />
Liaison mit medizinischer Aktivkohle setzt optische Akzente<br />
– ähnlich dem schwarzen Hawaiisalz. Entwickelt wurdee<br />
das Grubensalz von Spirit of Spice in Zusammenarbeit mit<br />
Stefan Manier vom Gasthaus Stromberg. Gleichzeitig ist es<br />
soziales Projekt: Im Sozialpsychiatrische Zentrum Leverkusen<br />
(SPZ) wird es mit viel Liebe und Engagement produziert<br />
und abgefüllt. www.grubensalz.de<br />
Offizielle Gewürze der Ruhrperle<br />
„Ruhrgold“ – die Würze des Lebens. Von der Ruhrperle<br />
gibt es das erste „offizielle“ Ruhrgebietscurry.<br />
Eine Komposition aus hochwertigen, fein<br />
abgestimmten Rohgewürzen. Für die Currywurst<br />
daheim. Aus dem gleichen Hause: „Ruhrrost“, eine<br />
schöne Grillgewürzmischung. www.ruhrperle.com<br />
HUNGER?<br />
Z 1. PLATZ<br />
Unter 200 getesteten Top-Restaurants rund<br />
Zum die<br />
Ruhrmetropole Bochum. Gastronomieführer:<br />
“BOCHUM GEHT AUS!“ Ausgabe 2016<br />
Z TOP 20 Z<br />
Die besten Burger-Läden Deutschlands.<br />
Buch: “DIE BURGER BIBEL”<br />
by “BURGER CITY GUIDE” Ausgabe 2016<br />
Z TOP 100 Z<br />
Die besten Burger-Läden Deutschlands.<br />
Buch: “BURGERLIEBE”<br />
by “Burger Liebe Verlag” Ausgabe 2016<br />
Alter Markt 1 · 44866 Bochum-Wattenscheid · Tel. 02327 9658777 · www.baseburger.de
Grill & Chill<br />
Tastings über den<br />
Dächern der Stadt<br />
Das Restaurant Emil besticht schon<br />
durch sein außergewöhnliches Ambiente.<br />
Diese Exklusivität wird bei den<br />
neuen Tastings noch ausgebaut. Und<br />
wer das Emil kennt, weiß, dass Küchenchef<br />
Sebastian Felsing ein Faible<br />
für tolle Fleisch- und Fischprodukte<br />
hat. Er entwirft zu jedem der Tastings<br />
(„BBQ Weine“, „Rum – Sommer im<br />
Glas“, etc.) ein korrespondierendes<br />
3-Gang-Menü. Die Tastings finden<br />
monatlich (Fr + Sa) in kleiner Runde<br />
(bis zu 20 Personen) in allen Bereichen<br />
des Restaurants statt. Bei gutem<br />
Wetter teilweise auf der Dachterrasse<br />
des Dortmunder U (etwa am 15. Juli<br />
das Wein Tasting). Atemberaubend<br />
verspricht der Menüabend am 30.<br />
Juli zu werden. An dem Tag gibt es ein<br />
Craft Bier Tasting auf der Dachterrasse,<br />
dazu ein 5-Gang-Menü. Moderiert<br />
durch Bier Sommelier Damian Olejnik.<br />
www.emil-dortmund.de<br />
12 RUHRGEBEEF
Frisches Futter für<br />
die Raucherecke<br />
Die Jungs von der Grillagentur Pottfeuer<br />
aus Wetter an der Ruhr sind für<br />
ihre Umtriebigkeit und ihre Kreativität<br />
bekannt. Seminare und Workshops,<br />
das Ladenlokal Steak & Eisen in Wetter,<br />
ihre 100%-Saucen sind Beispiele.<br />
Und auch an die Raucher unter den<br />
Grillern haben sie gedacht. „Krautrauch“<br />
ist ein Smoking-Zusatz, der<br />
neben feinen Räucherholzspänen je<br />
nach Sorte unbehandelte getrocknete<br />
Kräuter und granulierte Früchte<br />
enthält. Einfach im Alufolienpäckchen<br />
und ohne (!) vorheriges Anfeuchten<br />
auf die Glut, in den Brenner, und man<br />
erhält ein nie gekanntes Raucharoma.<br />
Krautrauch gibt es in den Sorten<br />
Wacholder, Liebstöckel, Bärlauch, Kirsche<br />
und Pflaume.<br />
Das Ladenlokal Steak & Eisen: Hauptstraße<br />
2, 58300 Wetter (<strong>Vol</strong>marstein),<br />
Do 14-19, Sa 9 bis 14 Uhr.<br />
www.pottfeuer.de<br />
Traum: Lifetime-Abo<br />
für die Currywurst<br />
Kennen Sie das pädagogische Kinderbuch<br />
„Der Junge mit den Goldhosen“?<br />
Darin besitzt ein Knabe plötzlich eine<br />
Hose, in deren Taschen immer Bares<br />
ist. Immer. Natürlich lehrt das Buch<br />
seinen Lesern, dass dieser permanente<br />
Dauerreichtum keineswegs automatisch<br />
glücklich macht. Mit dieser<br />
Idee hier ist das etwas anderes. Obwohl<br />
sie ähnlich gelagert ist. Die Schaschlik-Brüder<br />
betreiben eine Pommesbude<br />
in Mülheim, dort wird ein<br />
Mensch bald zum Stammgast. Denn es<br />
wird ein Lifetime-Currywurst-Abo verlost,<br />
eine Sache, die nun wirklich jeder<br />
haben will. Man stelle sich das mal<br />
vor bei der stetig steigenden durchschnittlichen<br />
Lebenserwartung. Der<br />
Sieger, die Siegerin wird verkündet am<br />
Tag der Trinkhallen am 20.August von<br />
<strong>Ruhrgebeef</strong> und dem Stadtmagazin<br />
coolibri. Teilnahmebedingungen auf:<br />
www.schaschlikbrueder.de<br />
RUHRGEBEEF 13
Das Duell<br />
RUHRFEUER<br />
v<br />
RUHRPOTT-AUTHENTIFIZIERUNG<br />
EINSATZGEBIETE<br />
WAS DRIN IST<br />
GESCHMACK<br />
H H H H<br />
Die Schaschlikbrüder Dietmar Haubold und Timo Winter, beide Gastro-Profis, haben<br />
vor sechs Jahren beschlossen, „die beste Currysauce, wo gibt“ zu kreieren. Sie<br />
betreiben auch eine Pommesbude in Mülheim. <strong>Vol</strong>le Punktzahl.<br />
HH H<br />
Ruhrfeuer sollte warm genossen werden und kann überall verwendet werden.<br />
Auch als Ergänzung zum eigenen Kochen taugt die Sauce. Ein robuster Allrounder,<br />
der jeder Mahlzeit seinen Stempel aufdrückt. Wenig zurückhaltend. Wie wir hier.<br />
H H H<br />
Besser gefragt: Was ist nicht drin? Ruhrfeuer kommt ohne Geschmacksverstärker,<br />
künstliche Aromen und Konservierungsstoffe. Eine handgemachte Sauce mit Fenchelsamen<br />
und Bockshornklee, vor allem aber Tomate, Zwiebel, Paprika.<br />
H H H<br />
Schmeckt satt und kräftig, akzentuiert durch recht große Zwiebelstücke und ‐ das<br />
Beste für bewusste Geschmacks-Nostalgiker ‐ ein bisschen wie früher, als der Schaschlik-Fond<br />
noch Grundlage für die Currysaucen war.<br />
ERGEBNIS<br />
13 H<br />
FAZIT IN EINEM UNÜBERSICHTLICHEN MARKT VON IMMER NEUEN „RUHR-<br />
POTT-GRILL-SAUCEN“ MIT SCHICKEM ETIKETT UND SCHÖNER HINTERGRUND-<br />
GESCHICHTE GEHÖREN DIE AUSGEWÄHLTEN UND GETESTETEN SAUCEN ZU<br />
DEN ALLERBESTEN. DEN SIEG TRUGEN DIE BRÜDER DAVON, WEIL SIE IHRE<br />
14 RUHRGEBEEF
Ruhrpottgrillsaucen<br />
s. POTT.CURRY<br />
H H H H<br />
Pia-Engel Nixon gebürtig in Herne, zehn Jahre in Australien, dort von der Tellerwäscherin<br />
zu Chefköchin, seit 2009 wieder im Ruhrgebiet. Hier Kochschule, Catering,<br />
Events und eine Pommesbude in Recklinghausen. <strong>Vol</strong>le Punktzahl.<br />
H H<br />
Neben dem Einsatzgebiet als Sauce legt die Darreichung in der ebenso schönen<br />
wie unpraktischen Bügelflasche und der recht hohe Preis nahe, dass Pott.Curry<br />
auch als Geschenk und Gimmick funktionieren kann. Wer es braucht.<br />
H H<br />
Die besondere Zutat in der Classic-Variante ist die Tonkabohne. Hierdurch werden<br />
von Pia-Engel „subtil aphrodisierende“ Wirkungen angedeutet. Ließ sich im Test<br />
nicht realistisch nachweisen. Vielleicht muss man eine ganze Flasche trinken.<br />
H H<br />
Die drei Varianten Classic, Harakiri und Hot Honey machen allesamt erst einmal<br />
Spaß, gut gelungen ist der Einsatz von Habanero-Chili. Es fehlt an geschmacklicher<br />
Tiefe, der Effekt steht im Vordergrund und wird seine Fans finden.<br />
10 H<br />
IDEE EINER ‐ ZUMINDEST GESCHMACKLICH ‐ SCHASCHLICK-FOND-BASIERTEN<br />
SAUCE SEHR KONSEQUENT UMSETZEN. DAS HAT DIE RUHRGEBIETS-SOZIA-<br />
LISIERTE JURY ÜBERZEUGT. POTT.CURRY IST MODERNER, DAS MEINT IN DIE-<br />
SEM FALL WIEDER EINMAL: NICHT BESSER.<br />
RUHRGEBEEF 15
LIEBLINGSSTÜCKE<br />
In der Region sind sie die Vorreiter.<br />
Menschen, für die gutes Fleisch mehr<br />
ist als ein sattmachendes Lebensmittel.<br />
Fleisch als Hochgenussmittel, Fleisch als<br />
Philosophie, Fleisch als Vision.<br />
Vier mal Fleischidealismus und einige<br />
Lieblingsstücke.<br />
Edles Fleisch - Lüdinghausen<br />
Bei Philipp Burkert und Simon Schräder alias Edles Fleisch ist der Name Programm<br />
und sagt schon alles über das Angebot aus. Beim Jungunternehmer-Duo aus Lüdinghausen<br />
handelt es sich um zwei Existenzgründer, die sich nun schon seit einiger<br />
Zeit mit hochwertigen und exklusiven Fleischspezialitäten am Markt etabliert<br />
haben. Am Markt, das meint vor allem auf Märkten im Ruhrgebiet. Dabei haben<br />
sie besonders die neuen Feierabendmärkte schätzen gelernt, weil diese direkten<br />
Kontakt mit den Kunden ermöglichen. Dort können sie ihre Fachkompetenz ausspielen,<br />
oder auch mal den Grill anwerfen. Und was fast noch besser ist: Die Jungs<br />
haben seit kurzem ihr eigenes Restaurant in Lüdinghausen. Steaks, Wein, Craft<br />
Bier gibts im „1870“. Ihr Lieblingsstück halten sie hier in Dortmund auf dem Wochenmarkt<br />
in die Kamera.
RUHRGEBEEF 17
REPORT BESTE STÜCKE:<br />
FILETSHOP<br />
Markt macht Spaß:<br />
Sowohl für Kunden wie auch<br />
für die Verkäufer ist so eine<br />
kleine Grillecke auf dem<br />
Markt eine feine Sache. Für<br />
einen kleinen guten Snack<br />
ist ja quasi jeder zu haben,<br />
und ein Steak-Brötchen,<br />
das sich vom Kirmes- und<br />
<strong>Vol</strong>ksfest-Einerlei abhebt, ist<br />
schließlich auch beste Reklame.<br />
Ohne InCopy -<br />
Texte und Bilder werden geliefert<br />
18 RUHRGEBEEF
Das Lieblingsstück:<br />
Die Kompagnons haben sich<br />
aus der reichhaltigen Theke<br />
ihres Wagens das „Dry Aged<br />
Rib Eye vom Heritage Angus<br />
aus Canada“ ausgesucht,<br />
ein wahrhaft edler Brocken.<br />
Wer es probiert, glaubt die<br />
Weiden und die ganzjährige<br />
Freiheit der Rinder im kanadischen<br />
Bundesstaat Alberta<br />
schmecken zu können.
Christoph Grabowski - Fleischsommelier<br />
Aus dem stadtbekannten Castroper Fleischermeister wurde ein Fleischsommelier.<br />
Seine Leidenschaft für und sein Wissen über Fleisch ist überregional bekannt.<br />
Für Niggemann-Food bereist er die Welt, schaut sich die Aufzucht der besten<br />
Fleischsorten an. Hierzulande tritt er nicht nur als Kommunikator, sondern auch<br />
als Botschafter guten Fleisches an. Leidenschaft Fleisch, so sein Motto. Er transportiert<br />
sein immenses Wissen in anschaulichen Videos, in öffentlichen Auftritten<br />
wie auch in Seminaren.<br />
Sein Lieblingsstück, das er hier im eisig-kalten Fleisch-Lager von Niggemann in<br />
Bochum hält (dort wo man ihn die meiste Zeit antreffen kann), stammt vom Mangalitza-Wollschwein.<br />
Das ist eine der ältesten, noch rein erhaltenen europäischen<br />
Schweinerassen. Die für sie typische dicke weiße Speckschicht und der hohe<br />
Fettanteil des Fleisches machten das Mangalitza-Schwein lange Zeit unattraktiv<br />
für die breite Masse. Modern, fast ausschließlich, war das magere Stück Schweinefleisch.<br />
Heute lernt man die sehr hohe Qualität wieder schätzen. Die starke<br />
Fettmarmorierung und die dunklere Farbe runden das Ganze ab. Das Fleisch ist<br />
zart, saftig und feinfaserig.
Burkhard Schulte - CEO Gourmetfleisch.de<br />
Burkhard Schulte ist CEO von Gourmetfleisch.de -<br />
Steak Online. Das große Traditionshaus für Fleisch<br />
in Gladbach, über 100 Jahre im Geschäft, bestens<br />
beleumundet, hat einen Online-Shop für bestes<br />
Fleisch aufgebaut. Das Konzept sieht allergrößte<br />
Transparenz vor, genauso wie Rundum-Spaß beim<br />
Kunden. Der geht schon beim Auspacken los, beim<br />
Essen wird er noch viel größer. Auf dem Foto präsentiert<br />
Schulte sein Lieblingsstück in der schicken<br />
Kantine, wo er und sein Team gerne gemeinsam<br />
die Produkte des Shops probieren. Ein großes Stück<br />
gefrorenes Kobe-Wagyu-Beef aus Japan, direkt importiert.<br />
Nur knapp 4000 echte Kobe-Rinder werden<br />
in Japan pro Jahr geschlachtet. Lediglich zehn<br />
Prozent des Fleischs wird in alle Welt exportiert.<br />
Nur Wagyu-Rinder, die in der Region Kobe geboren,<br />
aufgezogen, gemästet und geschlachtet wurden,<br />
dürfen Kobe-Rind genannt werden.<br />
Kobe-Rumpsteak<br />
Das saftige Rumpfstück aus dem<br />
vorderen Rücken.<br />
Kobe-Entrecote<br />
Aus dem vorderen Rücken mit dem<br />
typischen Fettauge.<br />
Kobe-Filet<br />
Aufgrund des intramuskulären Fetts<br />
ein wahrer Gaumenschmaus.
Die Mannschaft von Gourmetfleisch.de arbeitet<br />
daran, dem Kunden nicht nur ein Stück Fleisch zu<br />
verkaufen, sondern auch dafür zu sorgen, dass er<br />
Freude daran hat.
Sascha Alexander - Fleischboutique<br />
Sascha Alexander hat schon einige Ziele erreicht im Leben. sagt<br />
er. Er hatte eine Tapas-Bar, war Wellenreiter und Surfbrett-Kenner,<br />
jetzt ist der nächste Schritt dran: perfektes Grillen. Und so ist der<br />
Mann sehr richtig aufgehoben als Chef der Dortmunder Filiale der<br />
Fleischboutique, die als Shop im Shop im Hause des Grillgeräte-Giganten<br />
Weber residiert.<br />
Sascha Alexander kennt sich mit Genuss aus und ist ein wunderbarer<br />
Gastgeber, was er schon zweimal öffentlich bewiesen hat, ist er<br />
doch gleich Doppelsieger beim „Perfekten Dinner“ gewesen. Dort<br />
hat er aber nicht nur die Wertung gewonnen, sondern war auch<br />
Sieger der Herzen und gewann eine Konkurrentin als Herzdame.<br />
Sein Lieblingsstück ist das Skirt-Steak, ein erst in letzter Zeit populärer<br />
Cut. Es handelt sich dabei quasi um das Zwerchfell des Rindes.<br />
Entsprechend ist es stark beanspruchtes Muskelfleisch und daher<br />
sehr geschmacksintensiv. Das Stück ist recht grobfasrig, hat eine<br />
angenehm feste Fleischstruktur und besitzt eine intensive Marmorierung.<br />
RUHRGEBEEF 25
Wiener<br />
Schnitzel<br />
Geht es um Schnitzel, so ist immer irgendein Typ in der Nähe, der bereit ist zu referieren, das<br />
Wiener Schnitzel sein nur dasjenige aus Kalbfleisch, ein gleich zubereitetes Stück Schweinefleisch<br />
sei eben nur eines „Wiener Art“. Schön und gut, das mag sein. Aber ist ein Wiener Schnitzel dann<br />
auch automatisch leckerer als eines Wiener Art? Eine Annäherung.<br />
Text: Tom Thelen
DIE GANZ<br />
GROSSE FRAGE<br />
Die Alpenländische Küche hat es im Ruhrgebiet<br />
noch zu keiner flächendeckenden Verbreitung<br />
gebracht, auch eine gastronomische Hommage<br />
an die Wiener Gasthäuser muss man lange suchen.<br />
Doch mit dem „Franz Ferdinand“ in Bochum<br />
gibt es tatsächlich so etwas.<br />
Gut abgeschaut in der so herrlich traditionellen<br />
wie dennoch innovativen österreichischen Szene<br />
kommen hier der Tafelspitz, das Backhendl<br />
und das Fiaker-Gulasch wie auch der Kaiserschmarren<br />
auf den Tisch. Die Livingroom-Chefs<br />
Lukas Rüger und Seron Bahtijari haben - gemeinsam<br />
mit Neuling Alessandro Maceri als<br />
Betriebsleiter - das Haus schick aufgestellt. Im<br />
Zentrum des Kulinarischen natürlich auch: das<br />
Schnitzel. Den Besserwissern unter den Gästen<br />
gehen die Herren vom „Franz Ferdinand“ aber<br />
gerne aus dem Weg, indem hier einerseits das<br />
„Wiener Schnitzel vom Deutschen Kalb“ auf der<br />
Karte zu finden ist, andererseits aber auch das<br />
fast baugleiche „Kaiserschnitzel“, welches vom<br />
Jungschwein kommt. Eine gute Gelegenheit,<br />
sich einmal beide Leckereien anzuschauen. Und<br />
den Geschmackstest zu machen. Dafür haben<br />
wir uns einen „echten“ Wiener Spezialisten besorgt,<br />
der gleichwohl das Ruhrgebiet kennt und<br />
liebt. Professor Doktor Axel Laczkovics, 1946 in<br />
Wien geboren, hat dort 1984 die erster Herzverpflanzung<br />
durchgeführt, aber auch seit 1992<br />
fast 20 Jahre im Bergmannsheil gearbeitet. Der<br />
2010 emeritierte Wiener kennt sein Schnitzel.<br />
RUHRGEBEEF 27
28 RUHRGEBEEF<br />
Und „die Panier“. So heißt das also in Wien. Und im<br />
Ruhrgebiet hat er seit 1992 kein Wiener Schnitzel<br />
mehr auswärts gegessen. Das ändert sich heute.<br />
Chefkoch David Jezierowski hat uns aber erst einmal<br />
in die Küche eingeladen. Hier brutzelt er die<br />
Spezialitäten im heißen Fett, Rapsöl mit Butterschmalz,<br />
so goldbraun, wie ihre Fans sie lieben. Das<br />
Gericht ist ein Klassiker. Einer der größten in der<br />
europäischen Küche. Und wie bei so vielen klassischen<br />
Rezepten, tobt auch hier seit Jahrzehnten<br />
der Kampf um die Urheberschaft. Lange wurde behauptet,<br />
es handle sich nur um eine Variante des<br />
Cotoletta alla milanese aus Oberitalien, das in ähnlicher<br />
Machart, allerdings aus dickeren Koteletts<br />
zubereitet wird, und das im 15. Jahrhundert seinen<br />
Weg nach Wien gefunden habe. Dem wird gerne<br />
widersprochen, denn die Wiener Küche kennt selber<br />
viele Rezepte, bei denen Köstliches in heißem<br />
Fett zubereitet wird. Und überhaupt: tragen eingebürgerte<br />
Gerichte nicht trotzdem ihren Namen?
RUHRGEBEEF 29
Siehe Gulasch, siehe Palatschinken. Das Wiener Schnitzel<br />
ist womöglich also wirklich ein Wiener Schnitzel. Und längst<br />
„österreichisches Kulturgut“.<br />
Die Panade, „die Panier“, ist natürlich wichtig. Sternekoch<br />
Ali Güngörmüs soll einmal als wichtigsten Bestandteil Chio-<br />
Chips verwendet haben. „Jeder macht das anders“, lacht<br />
Jezierowski. Genau wie bei der Beilage gibt es da unzählige<br />
kleine Abstufungen. Ob die „klassische“ Garnitur mit<br />
Sardelle, Kaper oder Zitrone sein muss, Idee: eine gewisse<br />
Salzschärfe als Akkord, ist umstritten, ebenso ob der<br />
Kartoffelsalat warm oder kalt, mit oder ohne Gurke oder<br />
überhaupt sein muss. Und was dazu trinken: Es geht viel.<br />
Auch Tages- und Jahreszeit können da eine Rolle spielen.<br />
Bier, Gespritzter, Weißwein, vielleicht ein Grüner Veltliner,<br />
besser auf jeden Fall ein säurebetonter Wein. Das Schnitzel<br />
hält da viel aus.<br />
Die Testschnitzel begeistern beide. Eine Idee mehr Biss<br />
beim Schwein, im Geschmack punkten beide Varianten voll,<br />
den vollmundigeren Fleischgeschmack bietet das Schwein,<br />
dem Professor mundet das dahingehend feinere, mildere<br />
Kalb etwas besser. Überhaupt ist der Österreicher sehr<br />
zufrieden mit dem gebotenen. Am Gesamt-Tisch fällt das<br />
Blind-Tasting-Urteil ziemlich genau 50:50 aus. Fazit also: bei<br />
bester Zubereitung ist es wohl schlicht Geschmackssache,<br />
welche Variante der Gast bevorzugt, entscheidet aber zusätzlich<br />
der Geldbeutel, so gewinnt das Schwein.<br />
Restaurantleiter Alessandro Maceri (links oben) bringt die WienerTestobjekte, der Wiener Professor Axel Laczkovics<br />
(rechts) schaut sie sich genau an und probiert.<br />
Wer selber einmal Kalb gegen Schwein versuchen möchte:<br />
Franz Ferdinand, Klinikstraße 51, 44791 Bochum, Tel. 0234 / 935 392 12, www.franz-ferdinand-bochum.de<br />
30 RUHRGEBEEF
Professor Axel Laczkovics<br />
RUHRGEBEEF 31
Best of<br />
METZGER<br />
Die Fleisch-Szene ist in Bewegung. Internationale Top-Cuts aus aller<br />
Welt drängen auf den Markt. Wagyu, Kobe, US-Beef. Wir lieben allerbestes<br />
Fleisch. Bei der Begeisterung vielfach unterschätzt: unsere<br />
Traditions-Metzger von nebenan. Hier wird alltäglich bestes Handwerk<br />
abgeliefert, Engagement und Leidenschaft inklusive. Einige Beispiele<br />
aus der Region.<br />
Text: Tom Thelen<br />
32 RUHRGEBEEF
CHRISTIAN WAR<br />
EINST JÜNGSTER<br />
FLEISCHERMEISTER<br />
DEUTSCHLANDS UND<br />
BETREIBT JETZT ZU-<br />
SAMMEN MIT BRU-<br />
DER MARCUS EINE<br />
FLEISCHEREI NEBST<br />
IMBISS IN GELSEN-<br />
KIRCHEN-ERLE.<br />
RUHRGEBEEF 33
METZGEREI EBBEN<br />
Cranger Straße 301, 45891 Gelsenkirchen, Tel. 0209<br />
73290 • www.partyservice-ebben.de<br />
HIER SCHAUT AUCH SCHON MAL NELSON<br />
MÜLLER VORBEI, UM ZU PROBIEREN. ER<br />
WAR ÜBERZEUIGT, ALLES BESTENS.<br />
1898 eröffnete Martin Ebben diese Firma. Heute sind Marcus<br />
und Christian Ebben federführend, beide einst jüngste<br />
Fleischermeister Deutschlands.Längst haben sie die Palette<br />
erweitert, bieten tollen Mittagstisch und feines Catering an.<br />
Doch auch das Kerngeschäft wird mit Sorgfalt betrieben:<br />
das Schweinefleisch-Sortiment wird vom Hof Wedewer<br />
in Coesfeld bezogen. Die Schweine werden dort gentechnikfrei<br />
und vegetarisch in langsamer Mast aufgezogen. Ihr<br />
Rindfleisch erhalten die Brüder ausschließlich vom Hof<br />
Keil in Reken. Ein Name der für 50 Jahre tiergerechte und<br />
nachhaltige Landwirtschaft steht. Der Familienbetrieb liegt<br />
in den ehemaligen Hochmooren des südlichen Westmünsterlandes<br />
inmitten der idyllischen Naturschutzgebiete. Aus<br />
diesem Grund weiden ihre Tiere von März bis Oktober<br />
ausschließlich auf den umliegenden Naturschutzweiden<br />
in Reken, Hochmoor und Coesfeld. Hauptsächlich zum<br />
Verzehr kommen Rinder der Rasse Blonde d‘Aquitaine. Die<br />
hat ihren Ursprung im Südwesten Frankreichs und zeichnet<br />
sich durch ihre besondere Beschaffenheit aus. Das Fleisch<br />
dieser Rinder überzeugt durch fettarme und feinfaserige<br />
Konsistenz. . Ach ja, Australian Beef aus New South Wales<br />
und US-Beef aus Nebraska sind hier auch längst in der<br />
Theke.<br />
34 RUHRGEBEEF
Beste Fleischqualität von Produzenten aus der Umgebung wird in Erle weiterverarbeitet.<br />
Kunden können sich detailliert informieren, wo ihr Fleisch herkommt.<br />
Erfahren Sie mehr über unser Qualitätsmanagement<br />
KONTROLLE IST GUT, VERTRAUEN IST BESSER.<br />
Jede gute Partnerschaft basiert<br />
auf Vertrauen. Vertrauen, das<br />
man vor allem dadurch gewinnt,<br />
dass man es sich jeden Tag aufs<br />
Neue verdient.<br />
Wer in der Gastronomie mit frischen<br />
Produkten arbeitet, trägt<br />
eine große Verantwortung.<br />
Und kann mit Transgourmet<br />
auf ein penibles Kontrollsystem<br />
vertrauen, das auf kurzem Weg<br />
größtmögliche Qualität sichert.<br />
Erst in dem Moment, in dem Ihre<br />
Bestellung bei uns eingeht, geben<br />
wir diese an unsere Produzenten<br />
und Lieferanten weiter.<br />
So können alle Ihre Gäste stets<br />
garantiert frische Produkte genießen.<br />
Und Sie deren Vertrauen.<br />
Transgourmet Deutschland GmbH & Co. OHG • Zentrale: Albert-Einstein-Straße 15 • 64560 Riedstadt • Tel.: 06131-502-0<br />
Fax: 06131-592-393 • E-Mail: kontakt@transgourmet.de • www.transgourmet.de • Unsere Tel.-Hotline: 0800 - 1 722 722<br />
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METZGEREI HERBERT MÜLLER<br />
Hochstraße 88, 44866 Bochum,<br />
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Täglich produziert Müller mit seiner Mannschaft frische<br />
Würste direkt hinter seinem Laden.<br />
WENN ER NICHT SO FRISCH UND LEBENDIG<br />
WÄRE, KÖNNTE MAN HERBERT MÜLLER ALS<br />
EINEN DINOSAURIER DER SZENE BEZEICH-<br />
NEN. ES GIBT DAVON NICHT MEHR VIELE.<br />
„Der Dario Cecchini des Ruhrgebietes und dann noch aus Wattenscheid“,<br />
schrieb jemand über Herbert Müller. Hier ist aber nicht<br />
die Toskana, hier fahren keine Japaner vor, um den Meister mit<br />
dem Fleischermesser zu fotografieren, hier wird weniger Cianti<br />
als vielmehr Pils getrunken. Hier ist Ruhrpott pur angesagt. Alle<br />
paar Minuten rauscht die Straßenbahn vorbei, die Hausfassade<br />
ist nicht gerade toll geklinkert und über der Tür des Ladenlokals<br />
steht in nicht allzu moderner Schreischrift „Herbert Müller“. Doch<br />
dahinter verbirgt sich ein Geschäft, in dem Fleischleidenschaft<br />
noch sehr groß geschrieben wird. Müller macht täglich frische<br />
Wurst. Blutwurst, Zungenwurst, Leberwurst, Bierwurst, Diätwurst,<br />
Teewurst, insgesamt fast 80 Sorten, dazu natürlich auch noch das<br />
Würstchen für den Grill. Und ein paar Schinken hängen auch noch<br />
von der Decke, keinesfalls zugekauft. Und auch der „Grand Prix International<br />
du Goute Boudin“ der französischen Bruderschaft der<br />
Ritter der Blutwurst bewertete den Wattenscheider bestens: er<br />
wurde unter 600 Teilnehmern aus ganz Europa prämiert für seine<br />
Blutwurst. Und wer es etwas feiner mag: weithin berühmt ist der<br />
fertige Fleischsalat, der nicht etwa aus Resten, sondern aus sehr<br />
fein geschnittener Mortadella, Gurken und Mayonnaise einmal<br />
morgens, einmal mittags hergestellt wird.<br />
Die volle Theke zu Glanzzeiten ist heute eine schöne Erinnerung.<br />
Doch Müller bleibt humorvoll und entspannt.<br />
36 RUHRGEBEEF
DER WURSTLADEN<br />
Kortumstraße 101 (City Passage), 44787 Bochum,<br />
Tel. 0234 17744 4 • www.wurstladen.com<br />
HOPPE FINDET HAUSSCHLACHTER,<br />
DIE ES ÜBERALL NOCH GIBT.<br />
UND JEDE WURST SCHMECKE EBEN<br />
ANDERS.<br />
Die Hoppes in ihrem Refugium. Hier dreht sich alles um<br />
die Wurst.<br />
Pinkel aus Norddeutschland, die Münchener<br />
Weißwurst, die Regensburger Würstl, Wellwurst,<br />
Panhas mit Graupen, Kartoffelwurst, Kohlwurst,<br />
Grützwurst, Eichsfelder Bauern-Feldgieker, Sylter<br />
Landschinken, Möppkenbrot, Pfälzer Saumagen,<br />
der Hessische Presskopf, die Ahle Rote, Sächsische<br />
Bratwurst mit Kümmel, Bregenwurst und,<br />
und, und. Wurst, wohin das Auge blickt, zwischen<br />
den Antiquitäten auch Konserven mit Dingen wie<br />
„Saure Lunge mit Herz – tafelfertig nach Hausfrauenart“.<br />
„Das kaufen auch schon mal junge<br />
Leute“, sagt Betreiber Ulrich Hoppe. Die Hoppes<br />
führen den kleinen Laden seit über 25 Jahren und<br />
bringen aus dem Urlaub gerne neue Feinheiten<br />
für das Sortiment mit. Ein paar Weine, feinste<br />
Pasteten, handgemachte Marmeladen, eingelegte<br />
Gürkchen und Wurstspezialitäten aus Savoyen,<br />
Toskana oder den Pyrenäen. Hoppe ist zuvorderst<br />
Händler, er produziert nichts. Und so hält sich der<br />
„Wurstladen“ in der an dieser Stelle recht dunklen<br />
und engen City-Passage, wie ein kleines Gallisches<br />
Dorf, das mit Individualität und Leidenschaft<br />
kämpft. Die Stammkunden danken es.<br />
Das Sortiment beeindruckt den Kunden. Frische Wurst<br />
aus der Region (rechts), tolle Konserven (unten).
BIO-FLEISCHEREI BURCHARDT<br />
Rellinghauser Str. 288, 45136 Essen, Tel.<br />
0201.250471 • www.bio-fleischerei-burchardt.de<br />
Freilaufende Weideschweinchen: Ihr Fleisch hat eine ausgeprägt kräftige,<br />
aber dennoch zarte Konsistenz.<br />
NICHT NUR ALS BIO-METZGER SORGT<br />
BERND BURCHARDT FÜR FAIRPLAY,<br />
AUCH MIT DER INITIATIVE FÜR<br />
WEIDESCHWEINE IST ER AKTIV<br />
Nach seiner Meisterausbildung und der Übernahme<br />
des elterlichen Betriebes Ende 1998 stellte Bernd<br />
Burchardt umgehend die gesamte Fleisch- und Wurstproduktion<br />
auf Naturfleisch aus besonders artgerechter<br />
Tierhaltung aus dem Thönes Natur-Verbund um.<br />
Wenige Jahre später ist der gesamte Betrieb Bio-zertifiziert.<br />
Und es funktioniert. In zwei Filialen bieten 15<br />
Angestellte über 80 selbst hergestellte Bio-Wurst- und<br />
Schinkensorten an. Sehr erfolgreich läuft auch seine<br />
Kampagne für das Essener Weideschwein. „Burchardts<br />
Bio-Initiative“ hat schon über 100.000 Euro eingesammelt<br />
und weit über 320 Befürworter (die zehn Prozent<br />
Rabatt in den Läden genießen), was dazu führt, dass<br />
die ersten Schweinchen schon auf Hof Vorberg im<br />
Windrather Tal umhertollen. Die Idee: Freiheit, die<br />
man schmecken kann. Die freie Bewegung an frischer<br />
Luft führt zu einem außergewöhnlich ausgereiften<br />
Schweinefleischgeschmack. Diese Partnerschaft zwischen<br />
Bürger, Fleischer und Bauern gibt die Pflege und<br />
Erzeugung von Weideschweinen bei Bauern in Essen<br />
und im Ruhrgebiet in Auftrag und zahlt fair.<br />
Die grün-weißen Längststreifen sind das Erkennungsmerkmal der<br />
Bio-Würste des Esseners.<br />
38 RUHRGEBEEF
FLEISCHEREI DASENBROCK<br />
Wattenscheider Hellweg 81, 44869 Bochum<br />
Tel. 02327 53338 • www.fleischerei-dasenbrock.de<br />
Philipp Dasenbrock mit Teilen seiner vollen Wurstpalette.<br />
FÄRSENFLEISCH? DAS IST DERZEIT DIE<br />
SPEZIALITÄT DER BOCHUMER METZGE-<br />
REI DASENBROCK. DAS FLEISCH KOMMT<br />
AUS DER DIREKTEN UMGEBUNG.<br />
Zwei Färsen, vor dem Panorama-Blick über das Ruhrgebiet.<br />
Drei Meister in einem Betrieb. Das gibt es nicht so<br />
oft. Die Fleischerei Dasenbrock gibt es seit 1958 in<br />
Bochum, inzwischen mit zwei Filialen und zehn mobilen<br />
Stellen, was immerhin 37 Mitarbeiter bedeutet.<br />
Philipp Dasenbrock, sein Bruder Uwe, wie auch Vater<br />
Horst sind im Betrieb tätig, die Mutter kümmert sich<br />
um Personal und Büro. „Drei Meister, das hat Vor- und<br />
Nachteile“, lacht Philipp. Der Familienbetrieb hat sich<br />
vom Profil her in den letzten Jahren ein wenig in Richtung<br />
Spezialitäten verändert. In den Theken liegt gerne<br />
mal norddeutsches Salzwiesenlamm, Schweinefleisch<br />
von Eichenhof und auch schon mal Galloway-Steak.<br />
Doch der grundsätzliche Schwerpunkt beim Rindfleisch<br />
liegt inzwischen auf Färsenfleisch. Das Fleisch<br />
dieser weiblichen Jungtiere, bezieht er überwiegend<br />
aus der Umgebung. Mit diesem Färsenfleisch wurde<br />
übrigens auch die Kooperation mit der Wattenscheider<br />
Vorzeige-Burgerbude Baseburger gemacht, die eine<br />
exklusive Wolfung ihrer Pattys bekommt. Im Herbst<br />
steht dann auch gerne Ochsenfleisch auf der Karte,<br />
auch das ist eine Spezialität.<br />
RUHRGEBEEF 39
Best of<br />
BURGER<br />
Der Burger-Boom rockt, die Burger-Bewegung beherrscht das Ruhrgebiet.<br />
Immer noch eröffnen kleine Schmieden, allüberall. Was sie verbindet<br />
ist der Wille, ein Produkt, den Burger, zu optimieren. Möglichst<br />
mit regionalen Produkten, perfekter Zubereitung und fantasievollen<br />
Kreationen. Wir haben ein paar der besten gesucht und besucht und<br />
zeigen deren Klasse. Ein Best of Burger.<br />
Text: Tom Thelen
ZWISCHEN DIE BRÖTCHEN-<br />
HÄLFTEN PASST QUASI EINE<br />
GANZE KULINARISCHE WELT.<br />
UND JEDE ZUTAT IST<br />
WICHTIG, NUR DIE PERFEKTE<br />
KOMBINATION ZÄHLT.<br />
RUHRGEBEEF 41
BASEBURGER - WATTENSCHEID<br />
Alter Markt 1, 44866 Bochum,<br />
Tel. 02327 / 965 87 77 • www.baseburger.de<br />
IM BASEBURGER GIBT ES DEN BOND-BURGER.<br />
WEIL JAMES BOND WATTENSCHEIDER IST.<br />
VOM SUPER-SPION ZUM SUPER-BURGER<br />
James Bond ist Wattenscheider. Geboren am 11. 11. 1920 im<br />
heutigen Bochumer Stadtteil, als Sohn des schottischen Ingenieurs<br />
Andrew Bond und einer Schweizer Bergsteigerin. Ernsthaft,<br />
so wollte es sein Erfinder Ian Fleming. Deshalb gibt es in Wattenscheid<br />
den Bond-Burger. Ersonnen haben ihn die Macher von<br />
Baseburger, dem großen Burgerladen auf zwei Etagen am Alten<br />
Markt. Aber genau so, wie man fragen kann, wieso um seiner<br />
königlichen Majestäts Willen Bond in Old Wattsche das Licht der<br />
Welt erblickt haben soll, darf man sich wundern, was ein so avanciertes<br />
und weitläufiges Burgerkonzept hierher verschlug. Zumal<br />
Jan Rozanka, Chefkoch Rasmus Sjternholm und Benjamin Benke<br />
keine Einheimischen sind. Hier fanden sie aber mit der Fleischerei<br />
Dasenbrock einen perfekten Partner. Der liefert nun Färsenfleisch<br />
aus Weidehaltung. Das Fleisch der Färse (weibliches Jungrind) ist<br />
perfekt für die Patties. Und das Brot? Auch ein Wattenscheider<br />
Produkt. Bernd Armbrust, Bäcker der Bäckerei Blankenstein in<br />
WAT hat es entwickelt. Weiterer Standortvorteil. Der Markt ist vor<br />
der Tür, ganz kurze Wege für Salat und Gemüse. Ebenfalls gut: die<br />
Cocktail-Bar mit hochwertige Spirituosen.
BANG BANG<br />
BURGERS & BEER -<br />
GELSENKIRCHEN<br />
Ulmerstraße 34, 54263 Dortmund<br />
Tel. 0234 / 356 821 44 • www.burgersandbeer.de<br />
IM SCHÖNSTEN GELSENKIRCHNER BACK-<br />
STEIN-EXPRESSIONISMUS BLÜHT DER BUR-<br />
GER-SPASS. BURGER MIT STYLE UND HERZBLUT<br />
In Gelsenkirchen haben Florian Beisenbusch und Ben Küstner,<br />
sonst kreative Partymacher bei Bang Bang Gelsen, ihr „Bang Bang<br />
Burgers & Beer“ in einer höchst markanten hochgewachsenen<br />
Immobilie eröffnet. Das Eckhaus in Gelsenkirchener Backstein-Expressionismus-Optik<br />
stammt aus den 20er Jahren. Hierinnen<br />
entstand mit Hilfe der Bochumer Designerinnen von „prinzträger“<br />
ein Burgerladen, der weit über die Fastfood-Idee hinaus weist.<br />
Zwischen freigelegtem Sichtbeton, langer Tischreihe und Stehtischen<br />
herrscht eine Mischung aus Kneipen- und Clubatmo. Die<br />
kulinarische Erzählung dazu kann von Gelsenkirchener Fassbier<br />
berichten und vom Dorstener Weiderind und natürlich vom fett<br />
aufgetragenen Lokalkolorit. Hier gibt es den so herrlich getauften<br />
„Ernst Kuzorra seine Frau ihr Burger“. Mit dem gut durchdachten<br />
Konzept und sehr, sehr ordentlichen Burgern gehört das „Bang<br />
Bang Burgers & Beer“ zu den Besten.
VON NORDAMERIKA LERNEN HEISST<br />
SIEGEN LERNEN. IM SÜDVIERTEL KANN<br />
ES GERNE EINE SAUEREI GEBEN<br />
TOFINO - ESSEN<br />
Witteringstraße 99, 45130 Essen<br />
Tel. 0201 / 726 645 89 • ilovetofino.wordpress.com<br />
Die nordamerikanische Lebens- und Genussart<br />
faszinierte ihn, „Surfen, Wildnis, Sport, Männlichkeit“,<br />
sagt Patrick Winter. Und schwärmte vom<br />
Örtchen Tofino, einem Hotspot für Surfer und Whale-Watcher.<br />
Im Mai 2013 eröffnete das Tofino in Essen, 35<br />
Sitzplätze, einige wenige auf dem Gehsteig. Sein<br />
Erfolgsgeheimnis seien amerikanische Herstellungsmethoden<br />
und das Wissen um die richtige Behandlung<br />
des frischen, nicht TK-Fleisches. So würde bei<br />
ihm das Fleisch nicht platt gedrückt beim Braten.<br />
Das macht seine Burger extrem saftig. „Für einige zu<br />
saftig“, lacht er, denn tatsächlich sorgt das triefende<br />
Fleisch für eine maximale Sauerei auf dem Teller.<br />
„So muss das aber sein“, so Winter.<br />
Im Tofino treffen sich auch Gegensätze: „Hier essen<br />
extreme Vegetarier und Burgerfans nebeneinander,<br />
ohne sich zu schämen“, glaubt er. Und es kommen<br />
gelegentlich auch ältere Essener Essener. Beef-Fans<br />
durch und durch: „Die bestellen die Burger ohne<br />
Brot und essen die quasi als Frikadellen.“ Burger<br />
wird Bulette. Da kann wirklich keiner was gegen<br />
sagen.<br />
DER BÜFFEL AN DER WAND MUS-<br />
TERT DICH. AN DER DECKE IST<br />
EINE TÜR. JETZT BRAUCHST DU<br />
EINEN BURGER. EINEN GUTEN.<br />
Spektakulär ist hier nicht nur der gewaltige<br />
Büffelkopf an der Wand, dessen Blick den<br />
Gast zu verfolgen scheint. Doch nicht nur<br />
die Optik im Laden der Mitzwanzigerin und<br />
Jung-Gastronomin Victoria Lotte überzeugt.<br />
Bemerkenswert ist etwa, dass „der Büffel“<br />
sein eigenes Craft-Beer anbietet. „Buffalo<br />
Beef Craft Bier“ kommt aus der Gasthausbrauerei<br />
Johann Albrecht in Bielefeld und<br />
wird eigens gebraut und abgefüllt.<br />
Und der Burger? Man hat die Wahl zwischen<br />
zwei Brötchensorten: Brioche und<br />
Weizen. Beide überaus gut, sehr knackig<br />
und knusprig, dabei frisch schmeckend.<br />
Ein Ausnahme-Bun. Backmeister Mack<br />
aus Dortmund ist für dieses Top-Produkt<br />
verantwortlich.<br />
Das Fleisch stammt aus der Region und aus<br />
artgerechter Haltung, zu haben sind zwei<br />
Größen, 120 und 180 Gramm. Beim Test<br />
gelangen der Küche sehr gut getroffene<br />
Medium-Burger, völlig knorpelfrei, dazu<br />
beeindruckte frischer Salat. Die „Premium<br />
Burger Bude“ ist zugleich Gin-Bar, zuvorderst<br />
an den Wochenenden ab 22 Uhr<br />
BUFFALO BEEF - DORTMUND<br />
Schillingstraße 18 1/2, 44139 Dortmund,<br />
Tel. 0231 / 330 164 83 • www.buffalo-beef.de<br />
44 RUHRGEBEEF
EINFACH GRILL -<br />
DUISBURG<br />
Wallstraße 3, 47051 Duisburg, Tel.0203 / 933 128 78<br />
www.brendel-gastronomie.de<br />
SPITZENKOCH WIRD BURGER-MEISTER. EINE SCHÖNE<br />
GESCHICHTE. IN DUISBURG IST SIE ZU SCHMECKEN.<br />
Einem Spitzenkoch, bestbewertet im Pott. Ein echter Meister, dem es in<br />
seinem Burgergrill gelingt, mit Profession und Leidenschaft zu punkten.<br />
Was Dirk Brendel zwischen die Brötchenhälften zaubert, ist mehr als die<br />
Optimierung eines Produkts, hier testet einer Grenzen aus, macht Vitello-Tonnato-Burger,<br />
Fjord-Lachs-Burger, Strammer-Max-Burger, da geht<br />
einiges. Brendels Burger punktet an vielen Stellen: das angegrillte Brötchen,<br />
die ebenfalls angegrillte Paprika, die Fleischwürzung mit etwas zerstoßenem<br />
Wacholder und Chili, die leichte Olivenöl-Note, die dem fertigen<br />
Bratprodukt noch einmal Frische gibt. Ein Klasse-Burger. Das Fleisch bezieht<br />
Brendel vom Duisburger Metzger Struwe. Kurze Wege.<br />
Hochwertige Steaks · Hausgemachte Burger · Tagesfrische Fischgerichte<br />
Ausgewählte Beilagen · Feine Weinspezialitäten · Erstklassige Cocktails<br />
Rü 154 · Essen · meat-ruettenscheid.de · meet@meat-ruettenscheid.de · Reservierung: 54567799
DAS PERFEKTE PAAR.<br />
BEEF UND BURGER.<br />
ES IST EIN MATCH.<br />
BEEF & BURGER - BOCHUM<br />
Viktoriastraße 59, 44787 Bochum,<br />
Tel. 0234 / 587 108 35 • www.beefandburger.de<br />
Baby, es gibt Fleisch! Und<br />
dieses hier ist so frisch gewolft,<br />
dass man es quasi auch als<br />
Mett essen kann. Ihn medium<br />
zu grillen, wird beim mit Käse<br />
gefüllten Burger (The Italian<br />
Stallion, Rooooocky! Adriaaan!)<br />
eine Herausforderung, trotzdem<br />
erfüllt die Küche diesen<br />
Wunsch perfekt. Auch beim<br />
Bun kann gewählt werden: Gibt<br />
es ein selbstkreiertes B&B Kartoffelbrötchen<br />
oder lieber die<br />
<strong>Vol</strong>lkornvariante? Beide sind lecker<br />
und vor allem locker. Hier<br />
werden auch schöne Fleischfilets<br />
frisch gegrillt serviert.<br />
Tomahawk, Hanging Tender<br />
und das erlebenswerte Outside<br />
Skirt Stück sind im Angebot.<br />
Auch die selbst gemachten<br />
Saucen, die Kinderkarte und die<br />
stylische Einrichtung machen<br />
diesen Bochumer Burgerladen<br />
jetzt schon zum Klassiker.<br />
ZWISCHEN PARTY UND PATTY. RÜTTEN-<br />
SCHEID MAG‘S AUCH MAL DEKADENT<br />
In der ersten Liga der Beef-Szene spielt seit rund zwei<br />
Jahren das Mee[a]t, jetzt Meat Meet. Die Herzen der<br />
Gäste erobert es nicht nur mit Steaks, Burgern und all<br />
dem was sich sonst noch zum Grillen eignet, sondern<br />
auch mit ausgelassenen Parties und feinen Konzerten.<br />
Cool und geradlinig ausgestattet, gefällt die Einrichtung<br />
und so manches Dekorationsobjekt zaubert sogar ein<br />
Lächeln auf die Gesichter der Gäste. So zum Beispiel der<br />
Kuhschädel mit rot leuchtenden Augen. Da lässt man<br />
sich schon mal gerne für 5 Euro Aufpreis Deutsches Dry<br />
Aged Beef, im Fettmantel sechs bis acht Wochen gereift<br />
als 200-Gramm-Pattie auf den Wahl-Burger legen. Oder<br />
wählt sofort dekadent den unfassbaren „Meat‘s Dry<br />
Aged Burger Rossini-Style“ mit 227-Gramm-Patty, 80<br />
Gramm Dry-Aged-Filet und einer Scheibe von der Gänsestopfleber.<br />
Trüffelmayonnaise, ja das auch. 29 Euro.<br />
MEAT MEET - ESSEN<br />
Rüttenscheider Str. 154, 45131 Essen,<br />
Tel. 0201 / 545 677 99 • www.meat-ruettenscheid.de
www.haushobbold.de<br />
Bestes<br />
PFERDEFLEISCH<br />
aus der Region!<br />
BURGER NERDS - DUISBURG<br />
Dr. Wilhelm-Roelen-Str. 429, 47179 Duisburg,<br />
Tel. 0203 / 985 973 07 • www.burgernerds.de<br />
Zum Grillen,<br />
Braten und<br />
Kochen.<br />
Saftige Steaks & Braten,<br />
für alle, die das<br />
Besondere lieben.<br />
BESTER BURGER-PARKPLATZ<br />
DER REGION. HIER LEBT DER<br />
NIEDERRHEIN, DIE HINGABE<br />
ZUM PRODUKT<br />
In einem typisch ruhrigen Wohnmischgebiet,<br />
an einem eher hässlichen Parkplatz<br />
mit vermischter Fastfood-Gastronomie logieren<br />
die Burger Nerds. Ober-Nerds sind<br />
Christos Zacharias und Raban Kiwitt, seit<br />
August 2015 brutzeln hier ihre Burger.<br />
Wie viele andere, junge Burgerkonzepte<br />
der letzten Zeit ist auch das der Nerds gut<br />
durchdacht und äußerst schick umgesetzt.<br />
Das Fleisch kommt aus der Schlachterei<br />
in Dinslaken, die Buns vom Bäcker in<br />
Walsum, mit Frische und Regionalität<br />
geht man also ans Werk. Der Laden ist<br />
gemütlich und cool eingerichtet, draußen<br />
gibt es auch ein paar Plätze, das Publikum<br />
ist jung, hip und gemischt und fährt wohl<br />
gerne auch mal ein paar Meter, um an den<br />
Stoff zu kommen. Die Burger sind klasse,<br />
sehr saftige Patties, der Medium-Wunsch<br />
wird perfekt umgesetzt, der Bun ist ein<br />
wenig knusprig, perfekt. Dazu schmeckt<br />
das Craft-Beer vom Brauprojekt 777 aus<br />
Spellen.<br />
Kommen Sie und<br />
genießen Sie!<br />
Unsere kleine<br />
Gaststätte lädt Sie<br />
zu einer Pause ein.<br />
WIR LIEBEN ES!<br />
www.haushobbold.de
Neu auf<br />
dem Markt<br />
Wenn früher jemand „auf den Markt ging“, dann war das vormittags<br />
die Hausfrau oder das Rentnerpaar. Keine besonders glamouröse Veranstaltung<br />
zwischen Zwiebeln, Kartoffeln, Bohnen und Schnittblumen.<br />
Im Urlaub bewunderte man dann das herrliche Treiben auf den Märkten<br />
der anderen. Und heute? Der Trend ist da: die Jugend liebt die<br />
Street Food Markets und alle die Feierabendmärkte!<br />
Text: Tom Thelen<br />
48 RUHRGEBEEF
ANTIPASTI HABEN<br />
ES LÄNGST ÜBERALL<br />
AUF DIE MÄRKTE GE-<br />
SCHAFFT. DIE DIPS<br />
UND CREMES UND<br />
DIE OLIVEN SIND OFT<br />
DER RENNER. HIER<br />
AM SPRINGERPLATZ<br />
AUCH SEHR CHAR-<br />
MANT VERKAUFT.<br />
RUHRGEBEEF 49
DRY-AGED-BEEF: FÜR SPEZIALITÄTENHÄNDLER IST ES<br />
AUF EINEM MARKT ERST INTERESSANT, WENN GENÜ-<br />
GEND PASSENDE KUNDSCHAFT KOMMT. DIESE VER-<br />
LANGT WIEDERUM EIN BREITES ANGEBOT.<br />
50 RUHRGEBEEF
Best of<br />
MARTIN SCHRÄDER VERKAUFT<br />
SEIT KURZEM AUCH AUF DEM<br />
LÜDINGHAUSER ABENDMARKT<br />
SEIN GEFLÜGEL.<br />
ABEND- UND STREET FOOD MÄRKTE<br />
SIND AUSDRUCK DES GLEICHEN WIL-<br />
LENS ZUR KOMMUNIKATION.<br />
Es duftet aromatisch nach Grillfleisch, da und dort<br />
hat sich ein gut gelauntes Grüppchen um eine<br />
Flasche Grauburgunder von Peth-Wetz versammelt,<br />
ein Paar widmet sich inbrünstig einem Teller<br />
mit italienischem Schinken, eine ältere Dame<br />
verstaut sorgsam einen Sack Zwiebeln an ihrem<br />
Rollator, an einem Stand wird beratschlagt, welche<br />
Kartoffel wohl die passendste zum Sonntagsbraten<br />
sein könnte. Und überall wird geplaudert und<br />
getratscht und auch gelacht. Es ist Abendmarkt im<br />
Ruhrgebiet.<br />
Den neuen Abendmärkten, die überall von<br />
Stadtplanern, Marketing-Machern, zuweilen von<br />
Marthändlern selbst initiiert werden, gelingt es,<br />
zweierlei zu vermitteln: ein Einkaufserlebnis von<br />
unmittelbar erfahrbarer – schmeckbarer, sinnlicher<br />
– Qualität und dazu eine Verweilqualität, die auf<br />
Kommunikation beruht. Schwätzchen und Shoppen.<br />
Und so kann der Abendmarkt ein entscheidendes<br />
Kriterium erfüllen, welches ihn vom Vormittagsmarkt<br />
unterscheidet. Vormittags funktioniert ein<br />
Marktbesuch rational, abends erlebt man ihn<br />
emotional.
52 RUHRGEBEEF<br />
Woanders im Pott: Auch viele Wagen, auch hier<br />
ein Markt. Es laufen Studenten, Hipster mit Jutebeuteln,<br />
junge Familien, andere Neugierige aufgeregt<br />
zwischen Hamburger, Falafel und peruanischem<br />
Fast-Food-Angeboten umher, vergleichen,<br />
entdecken und genießen die Auswahl, obwohl<br />
die Wartezeiten an den Ständen teils beträchtlich<br />
sind. Dazwischen hockt man auf provisorischen<br />
Sitzgelegenheiten, trinkt irgendeine biologiisch-korrekte<br />
Hibiskus-Mate-Limo und fühlt sich<br />
offenbar pudelwohl. Was ist hier los? Markt? Ja,<br />
Markt. Aber anders.<br />
Vermutlich - hoffentlich - ist es eine Wiederentdeckung<br />
des öffentlichen Raumes im Zeichen des<br />
Genusses. Die Wiederentdeckung der Marktes<br />
als Ort der Kommunikation, des Gesellschaftlichen,<br />
des Sozialen. Einer, der grundsätzlich<br />
allen offen steht. Und der es ermöglicht ganz<br />
neu über Essen zu reden. Mit denen, die es uns<br />
verkaufen wollen und dafür die Verantwortung<br />
tragen. Nicht mit Herrn Discounter A oder Herrn<br />
Duiscounter L. Wer hier Fleisch anbietet, trifft<br />
auf ein Klientel, das fragt, was das ist und wo es<br />
herkommt.<br />
Der Erfolg dieser Märkte gibt Hoffnung auf mündigere<br />
Verbraucher, besseres Essen und vielleicht<br />
sogar noch bessere Märkte.
FLEISCHFREUNDE ERFREUT DER MOLTKEMARKT<br />
DIE SCHÖNSTEN FEIERABENDMÄRKTE<br />
- Moltke Markt<br />
Einer der ersten Feierabendmärkte im Ruhrgebiet findet auf dem<br />
Springerplatz in Bochum statt. Fast 20 Händler bieten auch der<br />
Gourmet-Fraktion viele Möglichkeiten, Fleisch, Antipasti und Feinkost<br />
zu erwerben und zu verkosten. Sehr gemütliches Publikum.<br />
Marktzeiten: Jeden Freitag von 16 bis 20 Uhr, Springerplatz,44793<br />
Bochum, www.moltkemarkt.de<br />
- Feierabendmakt Bottrop<br />
Ein klassischer Treffpunkt: Bei Kaffee, Wein, Bier bieten Händler<br />
verschiedenste Käsesorten, Forellen (geräuchert und küchenfertig),<br />
Obst, Gemüse, Fleisch, Wurst und mehr an. Viele Bänke und<br />
Sitzkissen am Brunnen. Marktzeiten: Donnerstags alle zwei Wochen<br />
von 15 bis 20 Uhr, Rathausplatz, 46236 Bottrop<br />
- Markt am Dom<br />
1500 m² Marktfläche in Buer mit Weinen, Fleisch, Gemüs, Obst,<br />
katalanischen wie italienischen Spezialitäten sowie Honig, Kerzen,<br />
Senf und andere Produkte<br />
Marktzeiten: Donnerstags von 16 bis 20 Uhr, St. Urbanus-Kirchplatz,45894<br />
Gelsenkirchen-Buer.<br />
www.gelsendienste.de/Wochenmaerkte<br />
DIE NEUEN STREET-FOOD-MARKETS<br />
- Pionier im Ruhrgebiet ist der Markt auf dem Gelände „Schöner<br />
Alfred“. In den Hallen des ehemaligen Kruppgeländes in Essen fand<br />
zuletzt am 20. März 2016 zum zweiten Mal der große Street Food<br />
Market statt. Erst im letzten Jahr wurde diese riesige 15.000 Quadratmeter<br />
große, ehemalige Industriefläche mit dem Namen „Schöner<br />
Alfred“ als Event-Location in Dienst genommen. Auch damals<br />
mit einem spektakulären, etwas überlaufenen Street-Food-Fest.<br />
Nun soll der Markt alle zwei Monate stattfinden Nächster Termin:<br />
3. Juli 2016.<br />
- Die FOOD LOVERS sind eine Veranstaltergruppe, die regelmäßig<br />
Ruhrgebietsstädte mit Street Food versorgt. Ihr nächster Termin ist<br />
ein Markt in Oberhausen am Samstag + Sonntag, 30.+31.Juli. im<br />
Zentrum Altenberg, Hansastr. 20.<br />
- Mit der besten location wartet das STREETFOODPICKNICK EM-<br />
SCHER LANDSCHAFTSPARK auf. Hoch über der Metropole Ruhr<br />
und unter dem Tetraeder auf der Halde Beckstraße – das Street-<br />
FoodPicknick Emscher Landschaftspark ist am Sonntag, 23. August<br />
von 11 bis 17 Uhr der außergewöhnlichste Beitrag zur angesagten<br />
Bewegung.<br />
Eintritt frei. Glas, Grillen und offenes Feuer sind nicht erlaubt. Das<br />
Mitbringen von Alkohol ist untersagt!<br />
DAS BESTE ZUM GRILLEN UND CHILLEN IM POTT<br />
RUHRGEBIET DIREKT AUS DER FLASCHE<br />
2015ER REVIERSOMMER<br />
WEINGUT BERDOLT-REIF & NETT,<br />
TROCKEN, REVIERKOLLEKTION<br />
Ein Muss für den Sommer im Revier:<br />
Knackig, frisch, fruchtig.<br />
6, 95 ¤<br />
IM 6ER KARTON 6, 60 ¤<br />
0,75 L (9,27 ¤/LITER)<br />
2014ER POTTPOURRI<br />
WEINGUT BERDOLT-REIF & NETT,<br />
TROCKEN, REVIERKOLLEKTION<br />
Saftig, würzig und blutrot:<br />
Genau wie ein gutes Steak passt unser<br />
Pottpourri perfekt zum Grillen!<br />
8, 95 ¤<br />
IM 6ER KARTON 8, 50 ¤<br />
0,75 L (11,93 ¤/LITER)<br />
MEYERHOF GMBH WESTRING 33 44787 BOCHUM<br />
T 0234.961210 F 0234.9612133<br />
INFO@MEYERHOF.DE WWW.MEYERHOF.DE<br />
UNSERE ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
MONTAGS BIS FREITAGS 10:00 – 19:00 UHR SAMSTAGS 10:00 – 16:00 UHR<br />
KUNDENPARKPLÄTZE DIREKT VOR DEM LADEN UND IM HOF.
Best of<br />
Snack<br />
Auf die Hand, zwischendurch, für den kleinen Hunger, in der Mittagspause,<br />
um Mitternacht, im Stadion, auf der Straße, im Kino und vor<br />
dem Museum: Das Primat des Snacks ist die ständige Verfügbarkeit.<br />
Ein alter Menschheitstraum: überall und jederzeit Essen. Im Ruhrgebiet<br />
gibt es schöne Formen des schnellen Essens. Hier eine kleine<br />
Auswahl.<br />
Text: Tom Thelen<br />
54 RUHRGEBEEF
NACH DEM KINO VOR DER KNEIPE<br />
Vergnügungsviertel Bermuda,<br />
23.15 Uhr. Die Leute haben<br />
Hunger. Oder so etwas<br />
ähnliches. Jedenfalls wollen<br />
sie einen scharfen Snack.<br />
Womöglich, damit das Bier<br />
anschließend besser läuft.<br />
Das Bratwursthaus ist eine Institution. Gegründet wurde es im Jahr 1952 von Annelise<br />
und Werner Dönninghaus, die damals die Metzgerei Dönninghaus betrieben. Heute<br />
wird die Metzgerei Dönninghaus in dritter Generation von dem Enkel Dirk Schulz<br />
geführt - und liefert weiter die leckere Wurst fürs Bratwursthaus. Das Bratwursthäuschen<br />
ging 1983 in den Besitz von Georg Gottwald über, der das übergebene Saucenrezept<br />
der damaligen Sauce überarbeitete. Konsistenz und Gewürze wurden verändert,<br />
um eine sämige und hochwertige Sauce zu erschaffen. Dieses Rezept ist bis heute<br />
unverändert. Erst seit 2010 gibt es Pommes.<br />
RUHRGEBEEF 55
SALSICCIA KOMMT AUF DREI RÄDERN<br />
Die Salsiccia st eine typische<br />
italienische, pikant gewürzte<br />
Wurst, deren Rezepte von<br />
Region zu Region variieren.<br />
Vom Aussehen und Konsistenz<br />
sie einer deutschen<br />
groben Bratwurst ähnlich.<br />
Die Salsiccia aus seiner Heimat spielt eine große Rolle im Konzept von Davide Caretto.<br />
Die würzige Hackwurst, die er ganz frisch vor Ort grillt, lockt vermutlich die meisten<br />
Snack-Süchtigen zu seinem Fahrzeug. Auf die Wurst kommt eine Paprikasalsa, das Rezept<br />
dafür verfeinert und bespricht er immer eifrig mit seiner Mutter, die zurück nach<br />
Lecce in Italien gezogen ist. Die Grundidee von Davide ist einfach: Er fährt mit seinem<br />
typischen dreirädrigen Lieferwagen dahin, wo die Leute Appetit haben. Meist ist er<br />
in Duisburg und Umgebung on the road. Wenn die Leute nicht zum Snack kommen,<br />
kommt der Snack eben zu den Leuten. www.nutzedieape.de<br />
56 RUHRGEBEEF
DIE OPTIK ISST DIESMAL NICHT MIT<br />
Was ein wenig danach aussieht,<br />
als hätte es die Kirmes<br />
beim Weiterziehen vergessen<br />
ist einer der Kult-Imbisse<br />
im Revier. Speckmann‘s in<br />
Herne ist ein Magnet für<br />
Pommesbudenfanatiker.<br />
1965 waren kulinarische Kleinode wie Ketchup, Currywurst, Gyros und Pizza im Ruhrgebiet<br />
noch recht unbekannte Welten. Doch damals, als die Pommes noch persönlich<br />
aus Holland geholt werden mussten, die Mayo selbstgemnacht und die Bratwurst auf<br />
dem selbst zusammengeschweißten Holzkohlegrill gefertigt wurde, da begann mit der<br />
Eröffnung des damaligen „Imbisswagens“ der Familie Speckmann im Herzen des Ruhrgebietes,<br />
in Herne, eine lange Geschichte. Auch hier gibt es - wie an so vielen<br />
Orten der Ruhrpott-Fast-Food-Kultur: Berühmte Soßen, immer noch nach den gleichen<br />
- streng geheimen – Rezepturen gekocht. Sodinger Str. 14,44623 Herne.<br />
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WAS SICH ÄNDERT BLEIBT SICH TREU<br />
Keine Pommesbude, aber<br />
auch kein Restaurant. Keine<br />
Kneipe, aber auch keine<br />
Cocktailbar. Was dann?<br />
Der Grill Store in Dortmund<br />
nimmt für sich das Beste aus<br />
allen Food-Welten.<br />
Das ist das Ruhrgebiet heute: Chefkoch Kay hat sich das Firmenlogo samt Slogan auf<br />
die Brust tätowieren lassen. Das ist Leidenschaft, das ist Wahnsinn, das gefällt,<br />
Recht weit weg vom Innenstadtgetummel grüßt ein „Wir haben die Lizenz zum<br />
Grillen“ von der Fassade des Grill Stores auf der Westerwikstraße. Drinnen strahlen<br />
geflammte Europaletten als Deko von den Wänden, ein Kruzifix sorgt für transzendentale<br />
Sicherheit und Hits aus den 80ern und 90ern klingeln den Gästen alldaylong in<br />
den Ohren. Da passt alles. Es gibt die klassische Imbisskarte, der Burger ist aber der<br />
überhaupt nicht geheime Geheimtipp. www.grillstore.info<br />
58 RUHRGEBEEF
STADIONWURST VOM DFB-CHEFKOCH<br />
Holger Stromberg bekocht seit<br />
Jahren die Deutsche<br />
Fußball-Nationalmannschaft.<br />
Als ein Fußballmuseum in<br />
Dortmund eröffnen sollte,<br />
war klar, dass es die Wurst<br />
der Weltmeister sein musste.<br />
Im Deutschen Fußballmuseum - direkt am Dortmunder Hauptbahnhof - können<br />
Fans den Weg des deutschen Fußballs nachvollziehen. Ebenso dürfen sie sich in die<br />
Kantine der Kicker versetzt fühlen. Denn Sternekoch Stromberg steht dafür, dass hier<br />
so serviert wird, wie es die Zocker auch einst bekamen: Im Deutschen Fußballmuseum<br />
tauchen Sie ein in die Welt der Nationalmannschaft. Von schmackhaften Pasta-Gerichten<br />
über raffinierten Sandwiches bis zur klassischen Stadionwurst. Ob die besser ist<br />
als jene bei der SG Wattenscheid 09, die einst als beste der Deutschen Budesliga galt?<br />
Probieren wir es aus.<br />
RUHRGEBEEF 59
SCHARF-<br />
MACHEN<br />
Gewürze sind mehr als das Salz in der Suppe. Das richtige Gewürz hebt auch<br />
mittelprächtiges Grillgut in den Himmel, das falsche Gewürz versaut auch das<br />
tollste Beef. Doch das Wissen um das richtige Gewürz ist zur Wissenschaft<br />
geworden. Recherche ist wichtig, aber auch ein paar Grundregeln.<br />
Text: Tom Thelen
RUHRGEBEEF 61
SALZ IST NICHT MEHR WEISS, SONDERN SCHWARZ<br />
ODER ROT UND VULKANISCH ODER GROB UND AUS<br />
DEM HIMALAYA<br />
Grillen, das war früher einmal – zumal im Ruhrgebiet – so: Die Frau<br />
kauft Bratwürste, Bauchfleisch und ein paar Nackensteaks. Sie macht<br />
einen Kartoffelsalat und legt das Fleisch schon mal in eine Marinade aus<br />
Pfeffer, Salz, Senf, Öl und Bier. Der Mann zündet unter Zuhilfenahme von<br />
Zeitungspapier und Spiritus den Holzkohlegrill an. Es schmeckte allen.<br />
Doch längst sind diese Zeiten vergangen und der heutige Grillexperte ist<br />
weiter. Auch in Fragen der Gewürze. Richtig lecker schmecken einfaches<br />
Grillfleisch, Hackfleischspezialitäten, Geflügel und Fisch erst durch das<br />
richtige Würzen. Das ist klar.<br />
Der Konsument und Koch kann da vor allem wählen zwischen trockenen<br />
Gewürzmischungen und Marinaden. Besonders viel Geschmack von<br />
Kräutern oder Gewürzen nimmt Grillgut an, wenn es mariniert wird.<br />
Das ist nicht schwer, braucht nur etwas Zeit und Muße. Das Grillfleisch<br />
einfach für mehrere Stunden in der Marinade einlegen, dabei ab und<br />
zu bewegen. Marinaden können auf der Basis von Essig, Öl, Bier, Wein<br />
oder Sherry hergestellt werden, auch ein Schuss Hochprozentiges darf es<br />
mal sein. Denn mit dem Öl gelangen Aromastoffe ins Fleisch. Wichtig ist<br />
dabei, nur Öle zu verwenden, die hitzebeständig sind. Knoblauch, Zwiebeln,<br />
Pfeffer, Kräuter, Senf und Tomatenmark geben dabei die richtige<br />
Würze, für Süße – etwa bei Spare Ribs – darf es auch Honig oder Sojasauce<br />
sein. Grundsätzlich kann jedes Gewürz in Marinaden Verwendung<br />
finden und jedes Fleisch mariniert werden. Es sollte jedoch beachtet<br />
werden, dass die Marinade, den reinen Geschmack des Grillguts am<br />
dramatischsten verändert. Ebenfalls ist darauf zu achten, dass möglichst<br />
keine Marinade in die Glut tropft, denn dann können schädliche Stoffe<br />
(etwa Benzpyrene) entstehen.<br />
Trockene fertige Gewürzmischungen werden überall angeboten. Namhafte<br />
Köche finden sich auf dem Etikett, große Gewürzhäuser entwickeln<br />
stetig neue Kreationen und Mischungen. Doch auch sie erfinden das Rad<br />
natürlich nicht neu, auch wenn immer wieder neue exotische Zutaten<br />
auftauchen oder ungewöhnliche Herstellungen (Fermentation etwa)<br />
verwendet werden. Grundsätzlich taugen für den eher europäischen<br />
Gaumen vor allem Pfeffer, Paprikapulver, Chili, Knoblauch sowie Thymian,<br />
Basilikum, Rosmarin, die „Kräuter der Provence“ und Majoran für<br />
Schweine- und Rindfleisch. Hier passen auch ungewöhnliche Gewürze<br />
wie Salish Alderwood (geräuchertes Salz), Rohrweißzucker, Piment,<br />
Kreuzkümmel, Zitronenschale oder Korianderkörner.<br />
Geflügel kann der Grillexperte zusätzlich gut mit Curry, Sojasauce, Sesam<br />
und Ingwer abschmecken, der Profi mag vielleicht auch Fenchelsaat,<br />
Zitronengras und Estragon. Zu Fisch und Meeresfrüchten – gerne in Alufolie<br />
zuzubereiten – gehören dagegen Knoblauch, Dill, Petersilie, Kerbel,<br />
Melisse, Rosmarin und Kräuter der Provence. Wer mit vielen guten Kräutern<br />
würzt, kann und sollte auch sparsamer mit Salz umgehen. Manche<br />
Fertigwürzungen enthalten bereits das perfekte Salz, weshalb gar nicht<br />
mehr nachgesalzen werden muss. Weitere Würzmischungen versprechen<br />
regionale Besonderheiten, längst sind afrikanische, südamerikanische<br />
und allerhand asiatische Gesamtmischungen auf dem Markt, mit<br />
denen das heimische Fleisch auf ganz andere Wege geführt wird. Betrachtet<br />
man lokale Besonderheiten, sind es vor allem Platzhirsche auf<br />
der Produktebene. Etwa die Schwerter Senfmühle, die seit Jahrzehnten<br />
mit ihren Produkten die Würzung von heimischen Dingen besorgt.
360-RBeef01.indd 1 11.05.16 18:02
Hölle:<br />
800° Grill<br />
Das Steak im Höllenfeuer. Jede Seite keine ganze Minute und fertig ist die Perfektion. Keine Zauberei,<br />
sondern Technologie und kulinarisches Wissen. Aus New York kommt die Idee, seither ist die<br />
Zahl 800 das Maß aller Dinge in der Beef-Szene. Auf der Jagd nach dem perfekten Steak ist der<br />
800-Grad-Grill ein Meilenstein.<br />
Text: Tom Thelen
RUHRGEBEEF 65
Es braucht keine drei Minuten,<br />
um ein Steak in Perfektion zu grillen.<br />
Mit der Gluthitze ging es los in New York: Das<br />
Höllenfeuer fürs Beef entzündete sich zunächst im<br />
noblen Steak House von Peter Luger in Brooklyn<br />
und schnell auch bei Wolfgang’s sowie im Gallaghers<br />
in Manhattan. Wallfahrtsorte für Fleisch-<br />
Fans. Von dort aus trat die 800-Grad-Technologie<br />
ihren Siegeszug durch die Grillrestaurants der<br />
Welt an. Längst werden auch hierzulande die<br />
Steaks so gebraten: im Emils und im Hohoffs in<br />
Dortmund, im Strätlingshof in Bochum, im Haus<br />
Rösgen/All Steaks in Duisburg ‐ um nur die Vorreiter<br />
zu nennen.<br />
Der Clou mit dem Höllenfeuer geht so: 800 Grad<br />
reichen aus, um in weniger als einer Minute auf<br />
der Oberfläche des Fleisches die - auch unter Hobbyköchen<br />
bekannte - sogenannte Maillard-Reaktion<br />
auszulösen. Diese wird gerne mit dem Karamellisieren<br />
gleichgesetzt. Ein Irrtum. Vielmehr ist<br />
sie für das Bräunen des Fleisches und das Bilden<br />
der viel beschworenen Röstaromen verantwortlich.<br />
Das heißt: Das Fleisch bräunt und bildet bei<br />
dieser Reaktion Melanoidine, die verantwortlich<br />
für die Geschmacksintensität und das Aroma sind.<br />
Bei anderen Garmethoden wird häufig der Kern<br />
des Steaks übergart, noch bevor der Grillmeister<br />
eine vernünftige Kruste hinbekommen hat.<br />
Aufgrund der großen Hitze des 800-Grad-Grills<br />
passiert das innerhalb von weniger als einer<br />
Minute, sodass das Steak quasi gar keine Chance<br />
hat zu übergaren. Es sollte anschließend noch<br />
kurz ruhen, ehe es am besten mit ein paar Flocken<br />
Meersalz verspeist wird. Der sogenannte Garrand<br />
fällt quasi weg. Dieser graue Bereich zwischen<br />
Kruste und Fleisch ist fast vergleichbar mit einem<br />
Schmorbraten und überlagert den eigentlichen<br />
Fleischgeschmack ‐ und das will man nicht.<br />
66 RUHRGEBEEF
Beste Ergebnisse lassen sich mit<br />
Dry-Aged-Fleisch erzielen.<br />
RESTAURANT | PARTYSERVICE<br />
STRÄTLINGSHOF<br />
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Grundsätzlich eigenen sich jegliche<br />
Fleischstücke für das Höllenfeuer.
ENDLICH<br />
TROCKEN<br />
Text: Peter Krauskopf<br />
Das Ruhrgebiet<br />
auf Weltniveau<br />
Dass Rindfleisch, wenn es gut abhängt,<br />
nur gewinnen kann, ist eigentlich eine<br />
kulinarische Binsenwahrheit. Frisch<br />
geschlachtetes Rindfleisch ist auf Grund<br />
der Totenstarre nach kürzester Zeit zäh<br />
und ungenießbar. Es dauert eineinhalb<br />
bis zweieinhalb Wochen, bis die im Reifungsprozess<br />
entstehende Milchsäure<br />
das Fleisch wieder zart gemacht hat.<br />
>>>
RUHRGEBEEF 69
Dies geschieht bei der Fleischindustrie in der Regel bei<br />
dem das Fleisch in Plastikfolie eingeschweißt in den<br />
Kältekammern der Schlachter hängt – oder in den<br />
Kühlcontainern der Frachter, die es auf entsprechend<br />
langer Fahrt aus Südamerika bringen.<br />
Bis Rindfleisch jedoch einen exklusiven, nussig animalischen<br />
Geschmack hat, muss<br />
es viel länger reifen, und das<br />
geschieht am besten beim<br />
sog. dry aging. Auch dabei<br />
hängt das Fleisch mindesten<br />
28 Tage lang in Kältekammern,<br />
jedoch unverpackt am<br />
Knochen bei unter 7 Grad<br />
Celsius und leichter Umluft,<br />
damit es langsam Wasser<br />
verlieren kann. Dadurch verschwinden<br />
bis zu 40 Prozent<br />
des Gewichts, und wenn das<br />
Fleisch reif ist, muss auch<br />
noch die äußere Schicht großzügig<br />
abgeschnitten werden.<br />
Denn sie ist knochenhart,<br />
tiefschwarz und manchmal sogar mit einem weißen<br />
Schimmelflaum bewachsen. Kein Wunder, das dry<br />
aged Rindfleisch ziemlich teuer ist.<br />
Seit in den letzten Jahren in Deutschland und besonders<br />
auch im Ruhrgebiet die Grill Rooms, die<br />
Edel-Steakhäuser nach us-amerikanischem Vorbild,<br />
Philipp und Vater Friedel Diergardt<br />
vor dem Reifeschrank im „Kühlen<br />
Grund“ in Hattingen.<br />
ihren Siegeszug antraten, ist auch der Kult um das edle<br />
gereifte Fleisch entbrannt. Was da wie im Dortmunder<br />
Hohoff’s und seinen Ablegern auf den 800-Grad-Grill<br />
kommt, hat höchste Qualität, und im Bistecca in Essen<br />
reift das Fleisch sogar im eigenen Kühlraum heran.<br />
Händler bieten erstklassiges dry aged beef an, doch<br />
nach wie vor stehen dabei<br />
internationale Produkte<br />
an der Spitze der Qualitätskette.<br />
Die deutsche<br />
Fleischindustrie kommt<br />
da nur mühsam nach. Zeit<br />
zum Reifen können sich<br />
die deutschen Schlachthöfe<br />
kaum nehmen. Zudem<br />
ist bis auf wenige Ausnahmen<br />
die Qualität der intensiv<br />
und massenhaft in<br />
Deutschland produzierten<br />
Rinder zu mäßig.<br />
Dass sich ein deutsches<br />
Landgasthaus wie Diergardts<br />
Kühler Grund in<br />
Hattingen einen eigenen Fleischreifeschrank leistet,<br />
ist nicht nur im Ruhrgebiet eine Seltenheit. Treibende<br />
Kraft hinter diesem Experiment ist 34-jährige Junior-Chef<br />
Philipp Diergardt. Seit er vor vier Jahren<br />
70_01<br />
nach seinen Lehr- und Wanderjahren, während denen<br />
er u.a. bei den Sterneköchen Stefan Steinheuer und
Nils Henkel zum Koch und im Weingut Meyer-<br />
Näkel zum Winzer ausgebildet wurde, zurück ins<br />
Ruhgebiet gekommen ist, hat er die Küche des<br />
traditionsreichen Familienbetriebes behutsam<br />
revidiert. „Heimat und Leidenschaft“ heißt sein<br />
Küchenkonzept, bei dem er den Spagat zwischen<br />
gängiger Hausmannskost für hungrige Ruhris und<br />
einer ambitionierten Gourmetküche wagt. Die Investition<br />
in einen Reifeschrank entspringt seiner<br />
Leidenschaft für regionale Produkte. „Unser langjähriger<br />
Küchenchef und Partner Fritz Berghoff<br />
betreibt in Herne eine Limousin-Rinderzucht mit<br />
hervorragendem Fleisch“, erklärt Philipp. Seit Jahren<br />
schon bezieht Diergardts von Berghoff Rinder,<br />
deren erstes einst auf den Namen Hansi hörte. Sie<br />
stehen in Herne auf der Weide, werden im Bochumer<br />
Schlachthof geschlachtet und kommen dann<br />
bei Philipp in den Reifeschrank. Zur Zeit hängt da<br />
in zwei mächtigen Teilen der Rücken von Hansi VI.<br />
„Das ist natürlich ein Empfehlungsprodukt und ist<br />
nur selten im Angebot“, sagt Philipp. Doch nicht<br />
nur die Herner Rinder veredelt er hier, auch jedes<br />
andre Rindfleisch, dass er bezieht. Das kann aus<br />
von ausgesuchten Züchtern aus den Niederlanden<br />
kommen, aber auch etwa vom Weingut Odinstal in<br />
der Pfalz, wo neben dem Weinbau auch noch Biorinder<br />
gezüchtet werden. Das Fleisch fürs Carpaccio<br />
reift im Schrank nach, und auch Bresaola entsteht<br />
hier, Dörrfleisch nach norditalienischer Art.<br />
Und auch das Fleisch fürs Stammsteak macht hier<br />
Station, jenes beliebte Gericht, das bei Diergardts<br />
Kühler Grund seit drei Generationen auf der Karte<br />
steht. Philipp bereitet es heute aus Hohenloher<br />
Rindfleisch und mit Roscoff-Zwiebeln zu.<br />
Vom Kult ums edle Fleisch profitieren nicht nur<br />
öffentliche Restaurants. Auch eine private Zubereitungsart<br />
hat einen ungeahnten Aufschwung<br />
genommen, die allerdings seit jeher in den Schrebergärten<br />
des Reviers heimisch war: das Grillen.<br />
Auch bei den Freizeit-Brutzlern ist die Nachfrage<br />
nach hochwertiger Fleischqualität gestiegen. Der<br />
25-jährige Metzger Mirco Wohlfahrt hat das er-<br />
>>><br />
RUHRGEBEEF 71
kannt und betreibt im Wittener Hammertal<br />
eine der weniger Metzgereien im Ruhrgebiet,<br />
die einen eigenen Reifeschrank<br />
besitzen.<br />
Die Voraussetzungen dafür sind einzigartig.<br />
Vor zwei Jahren konnte Mirco die traditionsreiche<br />
Metzgerei Emil Kern von seinem<br />
verstorbenen Meister übernehmen,<br />
und mit ihr die älteste Schlachtkonzession<br />
für Rinder und Lämmer im Mittleren<br />
Ruhrgebiet. So ist bei ihm ausschließlich<br />
Rindfleisch von selbstgeschlachteten Tieren<br />
im Angebot. Die Färsen stammen von<br />
den Weiden im Ennepe-Ruhr-Kreis und<br />
südlichen Bochum und werden von Mirco<br />
persönlich ausgesucht. „Das Fleisch, das<br />
hier produziert wird, ist einfach großartig“,<br />
schwärmt er.<br />
Als Mirco nach<br />
72_01<br />
der Übernahme der Metzgerei,<br />
die bis dahin nur über einen kleine<br />
Verkaufswagen am eigenen Schlachthaus<br />
verfügte, in ein großes schönes Ladenlokal<br />
weiter investierte, war klar, dass er auch<br />
einen zweistelligen Tausenderbetrag in<br />
die Hand nahm, um in einen Fleischreifeschrank<br />
zu investieren. Seit Frühjahr 2016<br />
ist der neue Laden ein paar hundert Meter<br />
vom Schlachthaus entfernt geöffnet, und<br />
am Wochenende reicht die Kundenschlange<br />
bis auf die Straße.<br />
Ständig verfügbar ist das Edelfleisch natürlich<br />
nicht. „Dry aged beef wie unsere<br />
Tomahawk-Steaks gibt es natürlich nur auf<br />
Bestellung“, sagt Mirco. Ist eine Schrankfüllung<br />
reif, wird sie an die Vorbesteller<br />
weiter gegeben, und dann dauert es wieder<br />
vier bis sechs Wochen, bis es neues<br />
Fleisch gibt. Knapp 40 Euro kostet das Kilo<br />
dry aged beef bei Mirco, das sind 10 bis<br />
20 Euro weniger als bei Metzgern, die von<br />
Fleischgroßhändlern ihr Fleisch beziehen.<br />
„Dafür reicht es aber auch nur für meine<br />
Stammkunden aus der Umgebung“, räumt<br />
er ein.<br />
Weil sich Lammfleisch auch zur Trockenreifung<br />
eignet und er auch die Lizenz zum<br />
Lämmerschlachten hat, plant er, eine eigene<br />
Herde mit Lämmern aufzubauen.<br />
Schon jetzt verarbeitet er Lammfleisch von<br />
Schäfern aus der Region. Wer will da noch<br />
sagen, das Ruhrgebiet habe keine kulinarische<br />
Perspektive? Zumindest fleischtechnisch<br />
hat es Weltniveau.
Großartige Fleischqualität nach extrem entspannter Reifeprozedur.<br />
Dry Age Beef • Partyservice • Buffetservice • Eigene Schlachtung • Eigene Wurstherstellung<br />
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EIN MANN UND SEIN GRILL<br />
Text: Tom Thelen<br />
Die Bochumer Straße in Wattenscheid ist kein schönes Pflaster. Schäbige Fassaden, viel<br />
Leerstand. Da könnte man den Profi-Grill fast als Idylle begreifen. Bunt ist es da.<br />
Raimund Ostendorps Geschichte ging<br />
durch die Medien. Kein Bock auf die<br />
Sternegastronomie, dafür Lust auf die<br />
Selbständigkeit. Aus der Sterneküche<br />
in die Pommesbude. Jetzt gibt es den<br />
Profi-Grill in Wattenscheid 25 Jahre.<br />
Mittagszeit in Wattenscheid. Beschaulich, Vorort, grau-beige Fassaden,<br />
rumpelige Fahrbahndecke. Ab und zu rauscht die Straßenbahn durch, öfter<br />
Lastwagen. Kinder trotten vorbei, kloppen sich mit Schulranzen, leichte<br />
Trostlosigkeit ist hier völlige Normalität. Doch mittendrin liegt seit einem<br />
Vierteljahrhundert der Profi-Grill von Raimund Ostendorp. Der 1968 geborene<br />
Koch betreibt die Pommesbude mit Herzblut und schier endloser<br />
Langmut. Ein Koch, der offenbar viel aus der Zuneigung seiner Gäste zieht.<br />
„Berühmt“ wurde er, weil er seine Geschichte gut erzählte, und weil sie<br />
vermutlich vielen Menschen einleuchtete. Er hatte Karriere gemacht als<br />
Jungkoch, arbeitete schließlich 1990 gar im „Schiffchen“ des Drei-Sterne-<br />
Kochs Jean Claude Bourgueil in Düsseldorf als „Demi Chef“. Dann wollte<br />
er nicht mehr. Einen Stern hat er nie erkocht, doch von dort oben in eine
Stolz ist Ostendorp auf die Qualität seiner Pfannenschnitzel<br />
und seine Bratwurstrezeptur.<br />
Pommesbude ist es ähnlich weit wie von der Champiogns<br />
League in die Kreisliga C. Der hektische Hochleistungsbetrieb<br />
in der Hochkulinarik mit unendlichen Arbeitszeiten und<br />
übersichtlichem Gehalt, in dem es hauptsächlich darum geht,<br />
unter Hochkarätern sich hochzudienen, das gefiel dem Typen<br />
Ostendorp nicht. Statt sich noch einige Jahre unterbuttern zu<br />
lassen, startete er sein eigenes Ding. Unten, in der kulinarischen<br />
Kreisliga.<br />
Doch hier wie dort gilt: wer gewinnen will, muss Leistung<br />
zeigen, Tore schießen. Und so versucht der Koch eben besser<br />
zu sein. Die Schweineschnitzel kommen wie seine Bratwürstchen<br />
aus dem Münsterland. Der Lieferant des Vertrauens<br />
macht die Würstchen nach dem Rezept des Wattenscheiders.<br />
Die Schnitzel schneidet Ostendorp vor Ort, brät sie nach<br />
Bestellung in der Pfanne. Die Gäste wissen das zu schätzen.<br />
Auch seine Saucen. Hierbei kommen seine Fähigkeiten aus<br />
der höheren Kulinarik zur Ausprägung. Ingwer ist es, was<br />
etwa seiner Currysauce den Pfiff verleiht, der anderswo fehlt.<br />
Doch das wichtigste hier ist etwas anderes. Es ist der Charakter<br />
des Ladens und der Charakter des Chefs. Das passt zum<br />
Ruhrgebiet und wird hier geschätzt. Die Arbeit eines Profis.<br />
Profi-Grill, Bochumer Straße 96<br />
44866 Bochum-Wattenscheid<br />
RUHRGEBEEF 75
Der Kult um das perfekte Steak, das zarteste Filet, die magerste<br />
Lende bleibt nicht unwidersprochen. Innereien sind plötzlich<br />
wieder da. Nicht überall, nicht unbedingt beim Metzger<br />
um die Ecke, doch in gewissen Szene-Restaurants. Ein Trend<br />
zwischen „Nose-to-Tail“-Programmatik und der Historie des<br />
Ruhrgebiets.<br />
Ein saftiges Hähnchenbrustfilet ist angeblich das allerliebste<br />
Geflügelstück der Deutschen. Der Zentralverband der Deutschen<br />
Geflügelwirtschaft sagt, dieses Fleischstück mache ein<br />
Drittel aller Geflügeleinkäufe aus. Entsprechend negative Folgen<br />
hat das für die Produktion. Die Masttiere werden so angefüttert,<br />
dass dieses Stück am ausgeprägtesten ist, was bis hin<br />
zu schweren Gleichgewichtsproblemen der Tierchen führen<br />
kann. Das, was noch so im Inneren eines Huhns steckt, ist unbeliebt.<br />
Schlimmste Folge: Rücken, Füße, Herz und Co werden<br />
in die Dritte Welt exportiert und machen da die Preise der einheimischen<br />
Bauern kaputt. Eine üble Verwertungskette. Wer<br />
diese Praxis verurteilt, muss aber deshalb nicht zum Vegeta-
Trend:<br />
Innereien<br />
rier werden. Rein theoretisch ist es möglich, einen Beitrag zur<br />
Wertschätzung durch den Kauf und die Verwertung eines ganzen<br />
Tieres zu leisten. Nicht überall ist das möglich, nicht jeder<br />
hat dafür die Kompetenzen. Vorbei die Zeiten , als hierzulande<br />
Mangel herrschte, der Bauer nicht weit war und Haushalte zusahen,<br />
möglichst günstig und möglichst viel zu haben von den<br />
Tieren. In der Nachkriegszeit haben die Menschen alles gegessen,<br />
was das Tier hergab. Selbst Bauern haben die hochwertigen<br />
Filetstücke verkauft, den Rest verspeiste die Familie. Dann<br />
kam das Wirtschaftswunder. Bald schon konnte es sich jeder<br />
leisten, nur noch das Filet, Schnitzel und Steak zu essen - und<br />
tat es auch. In Fleischtheken heutiger Discounter und selbst<br />
beim Metzger sind Innereien eine Seltenheit, so die einhellige<br />
Meinung befragter Metzger im Ruhrgebiet. Hühnerleber,<br />
Kalbsbries, Nieren müssen oft vorbestellt werden. Dabei sind<br />
aus den Küchen Frankreichs, Italiens und Spaniens Innereien<br />
nicht wegzudenken, und auch in der Spitzengastronomie haben<br />
sie immer noch ihren Platz.<br />
RUHRGEBEEF 77
Und längst auch ist gegen die<br />
Teilverwertungspraxis Unmut<br />
aufgekommen. Tierrechtler,<br />
Veganer und Vegetarier legen<br />
in Diskussionen den Finger in diese<br />
ethische Wunde, entsprechend<br />
finden inzwischen auch überzeugte<br />
Fleischfans den Umgang mit dem Tier<br />
respektlos. Die Gegenbewegung des „nose<br />
to tail eating“ hat sich schon lange formiert.<br />
Der Anhänger sind bedacht darauf,<br />
das Tier vollständig, also „von der Nase bis<br />
zum Schwanz“ zu essen – oder zumindest<br />
zu verwerten. Geprägt wurde dieser Begriff<br />
1999 von Fergus Henderson: Der Brite veröffentlichte<br />
damals unter diesem Titel ein<br />
Kochbuch, das unter ethisch Interessierten<br />
und kulinarisch verantwortungsvollen<br />
Menschen als Kultbuch gefeiert wird. Ob<br />
diese, all das gegessen haben, was der Chef<br />
darin empfiehlt, ist nicht die Frage, darf<br />
aber bezweifelt werden. Für die Anhänger<br />
ist es gar eine Frage des gesunden Men-<br />
schen-<br />
v e r -<br />
standes,<br />
ein getötetes<br />
Tier vollständig<br />
zu verspeisen. Die<br />
positive Nebenwirkung:<br />
Es gäbe schon bald keinen<br />
Markt mehr für die eingangs geschilderten<br />
Exporte. Doch eines ist für<br />
Jedermann schwierig: wie kocht man denn
mit diesen Teilen? Schmeckt uns das? Hühnerfüße?<br />
Schweinskopf? Kutteln? Pansen? Was ist das?<br />
Hundefutter? Und war da nicht mal was?<br />
Tatsächlich gibt es in den Regionen überall<br />
lokale Rezepte zur Verwertung von Innereien.<br />
Ein gar köstliches Menü lässt<br />
sich aus Schweinenieren, Kalbsleber,<br />
Pansen von Lamm und Rind<br />
(auch Kutteln, Kaldaunen und<br />
Fleck genannt, in Italien<br />
Trippe und in Polen Flacki),<br />
aus Geflügelleber samt<br />
-herzen von Hähnchen<br />
sowie Kalbsbries. Ein<br />
Blick in alte Kochbücher<br />
lohnt, in<br />
südländische<br />
und in jenen der<br />
Sterneküche,<br />
heutzutage tut<br />
es aber die<br />
Eingabe der<br />
Innerei mit<br />
dem Zusatz „Rezept“ in das Suchmaschinenfeld auch.<br />
Google kann auch kochen. Dabei sind Dinge wie Leber und<br />
Niere noch am einfachsten, hier finden sich klassische Rezepte,<br />
die nie ganz weg waren. Seltener ist der Umgang<br />
mit Lunge, Herz und Hirn, mit Zunge, Bries und Kutteln.<br />
Dass auch das immer besser funktioniert, beweist etwa<br />
das Berliner Restaurant „Herz und Niere“. Die Betreiber<br />
kaufen ausschließlich ganze oder halbe Tiere, die sie vollständig<br />
in der Restaurantküche verarbeiten. Sie waren genervt,<br />
dass der Fisch eckig zugeschnitten wird, nur weil es<br />
gut aussehe und dann der Rest im Müll lande. Ihre Karte<br />
verzeichnet Dinge wie Ochsenmaulsalat mit Radieschen,<br />
Essiggurke und Kümmelbrot über Tatar vom Entenherz bis<br />
hin zu selbst gemachter Blut- und Leberwurst. Das Angebot<br />
an entsprechenden Kochkursen steigt. Im Ruhrgebiet<br />
ist es besonders Peter Krauskopf, der für die VHS in Herne<br />
recht gut besuchte Kurse offeriert. Es gibt viele gute Gründe<br />
dafür.<br />
Lesetipp: Susanne Rick (Hrsg.): Herzstücke von Meisterköchen<br />
- Das neue Standardwerk der Innereien. Edition Styria.2013,<br />
192 Seiten, 29,99 Euro,<br />
RUHRGEBEEF 79
BIERE ZUM<br />
FLEISCH<br />
Es ist noch nicht lange her, dass zum Grillabend<br />
ein Bier gereicht wurde. Im Ruhrgebiet halt Pils.<br />
Wenn der Schwager aus Düsseldorf kam, dann<br />
vielleicht noch ein Alt. Doch spätestens mit dem<br />
grassierenden Craft-Beer-Boom ist das Grillgut-<br />
Bier-pairing eine Disziplin für Grill-Kulinariker mit<br />
Köpfchen und Gaumen.<br />
Einige grundsätzliche Anmerkungen.<br />
>>><br />
RUHRGEBEEF 81
Zunächst einmal der<br />
Mythos: nein, es ist nicht<br />
richtig Bier auf den Grill<br />
zu spritzen. Weder zum<br />
Ablöschen der Glut, noch<br />
zur aromatischen Bereicherung<br />
des Fleisches<br />
taugt die Bierdusche.<br />
Es verdampft sofort und<br />
zeigt keine ernsthafte<br />
Wirkung.<br />
Schade drum.<br />
82 RUHRGEBEEF<br />
Sehr wohl taugt das Bier allerdings zum Bereichern<br />
von Marinaden. Da können besonders<br />
herbe und malzige Noten durchaus einmal Akzente<br />
setzen. Doch welches Bier trinke ich zum<br />
Grillen. Ein kurzer Überblick.<br />
Pils: der Klassiker, kommt im Ruhrgebiet von<br />
lokalen Anbietern. Das Brinkhoffs in Dortmund,<br />
das Fiege in Bochum, das Stauder in Essen<br />
und das Köpi in Duisburg. Allesamt solide<br />
Biere, die im Sommer erfrischend wirken und<br />
zu Steak, Braten und würzigem Käse passen.<br />
Aufpassen sollte man damit lediglich zu Fisch.<br />
Hier kollidieren gerne einmal die Fischöle und<br />
die kräftige Hopfung.<br />
Weißbier oder Weizen: auf bayrischen Festivitäten<br />
unverzichtbar und wie das Oktoberfest<br />
beweist wohl auch ein funktionierendes Konzept<br />
in Zusammenhang mit Fleisch. Oder können<br />
sich so viele Menschen irren? Sein süßes,<br />
süffiges, ja fruchtiges Aroma, mit zuweilen<br />
Noten von Banane und Pfirsich macht es zu<br />
einem Allrounder, der süßlich-aromenreiche<br />
Marinaden bei Fisch- oder Fleisch gut ergänzt.<br />
Auch als kräftiger Schluck zum Salat kann ein<br />
Weizen taugen. Da es nicht nur ein Spruch ist,<br />
dass ein Weizen wie eine Mahlzeit ist, kombiniert<br />
man es eher mit leichten Mahlzeiten.<br />
Pale Ale oder Indian Pale Ale. Das Leib-und –<br />
Magen-Bier der Craft-Beer-Fraktion ist auch<br />
ein glänzender Begleiter zum typischen Barbecue.<br />
Seine süßliche Malznote pariert auch<br />
scharfe Würzungen gut , es harmoniert dennoch<br />
auch mit dezidierten Kräuteraromen<br />
fein. Mögen die Briten auch sonst nicht viel<br />
zum guten Essen beigetragen haben, mit dem<br />
hellen Ale ist zumindest ein schöner Beitrag<br />
zur Grill-Kultur geleistet. Das wissen inzwischen<br />
auch die lokalen Brauereien und brauen<br />
dem Stil entsprechende Biere.<br />
Dunkle Biere, Porter, Schwarzbier: Natürlich<br />
sind diese Biere mit einem hervorstechenden<br />
Malzaroma wunderbare Grillbegleiter.
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Hier entdeckt die Nase meist im Getränk schon Röst- und Karamellnoten, die auf<br />
dem Rost auch erzeugt werden wollen. Gerade bei Schönen Steaks, bei kräftigem<br />
Wild oder auch scharf mariniertem Geflügel, weiß das dunkle Bier zu punkten.<br />
Helles Lager: auch die ehemals im Ruhrgebiet als Export bekannten helleren Lagerbiere<br />
finden eine Nische. Nicht nur bei Genusstrinkern, denen die Pilsener zu<br />
deftig sind, auch bei Essern, die das leichte Kaliber schätzen. Fisch, Geflügel, Salate,<br />
Käse sind gut Einsatzgebiete für diese spritzigen Gebräue, die aber dennoch<br />
nicht unkräftig sind.<br />
Kölsch: Rund um Köln wird das gerne getrunken, wer grillt sollte es zu leichten<br />
Gerichten einplanen, vielleicht auch gut zu Süßspeisen.<br />
Alt: der Düsseldorfer Nachbar bevorzugt das Obergärige, was dem Grillgedanken<br />
wesentlich näher kommt, als das filigrane Kölsch. Sein herber Geschmack passt<br />
zu allem kräftigen und würzigen Grillgut und selbst Fisch kann zum Alt probiert<br />
werden.<br />
Fazit: Es gibt wenig, das so sehr Ausdruck persönlichen Geschmacks und individueller<br />
Gewöhnung ist wie der Biergeschmack. Grad zum Grillen gehört das<br />
Biertrinken oft schlichtweg zum Event dazu. Der gute Gastgeber offeriert aber<br />
dennoch eine Auswahl an Bieren und regt womöglich ein Tasting an. Der eine<br />
oder andere wird sicherlich feststellen, dass zu Steak, Würstchen, gegrilltem Mais<br />
oder Feta-Käse manch‘ Bier besser schmeckt, als die eigene für unfehlbar gehaltene<br />
Marke.<br />
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Star:<br />
Strauß<br />
Dieser Vogel sprengt alle Dimensionen. Er ist größer als die meisten Menschen, legt Eineinhalb-<br />
Kilo-Eier und kann noch nicht einmal fliegen. Außerdem ist er irgendwie niedlich mit seinen großen<br />
Augen. Was uns aber nicht daran hindert, ihn irgendwann zu grillen. Die Strauße auf diesen Seiten,<br />
haben wir auf der Straußenfarm Emminghausen besucht.<br />
FLIEGT NICHT,<br />
SCHMECKT GUT<br />
Das „Fleisch des 21. Jahrhunderts“ wurde es schon genannt.<br />
Seit den 1990er Jahren war es hierzulande als Spezialität zu<br />
finden: Straußenfleisch. Das zarte Fleisch der größten Vögel<br />
der Welt gilt als kulinarischer Trendsetter, ohne den Durchbruch<br />
in den Mainstream geschafft zu haben.<br />
Straußenfleisch verbindet Vorzüge von Geflügel mit denen von<br />
Rindfleisch. Rein geschmacklich und optisch ähnelt es dem roten<br />
Rindfleisch. Sein Fettgehalt orientiert sich hingegen am<br />
niedrigen Wert von Geflügelfleisch. Entsprechend bietet sich<br />
dem Koch bei der Zubereitung der Spezialität ein breites kulinarisches<br />
Spektrum: Teile der Tiere kann man als saftiges Steak<br />
scharf anbraten oder als zartes Filet auftischen. Selbst als geschmorter<br />
Sonntagsbraten macht eine exotische Keule schwer<br />
was her. Sogar Carpaccio vom Straußenfleisch, fein geschnitten,<br />
soll schon serviert worden sein. Auch der Gesundheitsaspekt<br />
stimmt: Der niedrige Natriumgehalt von 43 mg/100g ist<br />
besonders für Menschen mit Bluthochdruck interessant und<br />
das Cholesterin (68 - 77 mg/100g) ähnelt dem von Rindfleisch.<br />
Der hohe Anteil an ungesättigten Fettsäuren - selbst in reinem<br />
Straußenfett, der hohe Eisengehalt, der geringe Natriumgehalt<br />
und recht wenige Kalorien unterstreichen die ernährungsphysiologischen<br />
Stärken.<br />
Von der Fleischausbeute bei der Schlachtung - bis zu 35 Kilo<br />
- sind gut die Hälfte Edelstücke wie Filet und Steak. Den Rest<br />
kann man als Braten, Geschnetzeltes und Gehacktes oder als<br />
Würste anbieten.<br />
>>>
RUHRGEBEEF 85
Der Strauß gehört tatsächlich zu den ältesten<br />
Tieren der Erde und schritt schon vor rund 2 Millionen<br />
Jahren durch Savannen und Halbwüsten in<br />
Afrika und im Nahen Osten. Er hatte es vor allem<br />
im 20. Jahrhundert schwer, wurde gejagt und<br />
getötet. Allerdings nicht (nur) aus kulinarischen<br />
Gründen, sondern vor allem, weil Straußenfedern<br />
modisch wurden. Die langen Federn galten<br />
modebewussten Damen als unverzichtbar und<br />
verkauften sich entsprechend gut.<br />
Inzwischen gibt es aber selbst in Deutschland<br />
geschätzte 250 Zuchtbetriebe, das Fleisch kann<br />
deshalb von jedem Metzger besorgt oder auch<br />
ganzjährig im Internet bestellt werden.<br />
Ein weiteres kulinarisches Schmankerl sind die<br />
Straußeneier. Diese wiegen zwischen 700 Gramm<br />
und ganzen 2 Kilo und können - etwa als Rührei<br />
zubereitet - eine gute Handvoll Leute satt machen.<br />
Wer es vorsichtig aus der Schale holt, kann<br />
diese auch noch zu einer opulenten Osterdeko<br />
Straußensteak ist<br />
zartes dunkles<br />
Fleisch mit feinem<br />
Eigengeschmack.<br />
Nicht überwürzen!<br />
Das beste Rezept<br />
für Straußengulasch<br />
stammt übrigens<br />
aus Namibia und ist<br />
deutsch inspiriert.<br />
86 RUHRGEBEEF
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KONTAKT:<br />
Straußenfarm<br />
Emminghausen<br />
mail@straussenfarmemminghausen.de<br />
verbasteln. Auch Eierlikör lässt sich aus dem Inhalt natürlich machen, eine irgendwie<br />
skurrile Vorstellung. straußeneierlikör. Da denkt man gleich an die Magnum-Flasche.<br />
Geboren werden die Tierchen übrigens mit einem Gewicht zwischen 700 und 900<br />
Gramm und sind schnuckelige 25 cm groß, aber nach einem halben Jahr sind die<br />
rasch größer werdenden Tiere schon so groß wie die erwachsenen Strauße und erreichen<br />
die Zwei-Meter-Marke. Schnell wird er dann zum grössten Laufvogel der<br />
Welt. Er besitzt sehr kräftige Beine, mit denen er Geschwindigkeiten bis 70 Kilometer<br />
pro Stunde erreichen kann, und das bis zu einer Dauer von 10 Minuten. Ursprünglich<br />
aus Südafrika stammend kommen Strauße dennoch mit dem Klima in<br />
Deutschland sehr gut klar.<br />
Straußenfilet sollte etwas dünner<br />
als Rind geschnitten sein.<br />
Für Medium drei bis vier Minuten<br />
auf jeder Seite reichen.<br />
HOFLADEN:<br />
- Straußenfleisch und<br />
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ÖFFNUNGZEITEN:<br />
Mo, Mi, Fr: 9.00 – 18.00 Uhr<br />
Di, Do: 9.00 – 14.00 Uhr<br />
Sa: 11.00 – 16.00 Uhr<br />
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42929 Wermelskirchen<br />
Tel.: 0151 / 16628419
Text: Peter Krauskopf<br />
HIMMELBETT FÜR TAUBEN<br />
Trotz der in Herbert Grönemeyers Song „Bochum“ beschworenen Taubenfolklore<br />
der Bergleute hat das aromatische Geflügel kaum einen Platz in der bodenständigen<br />
Ruhrgebietsküche gefunden. Allerdings fliegen in den Gourmetrestaurants<br />
der Region dem Feinschmecker die gebratenen Tauben mit unnachahmlicher<br />
Eleganz in den Mund.
DIE WEISSEN TAUBEN SIND MÜDE.<br />
ODER DOCH NICHT?<br />
DER TAUBEN-RENNSPORT IST IM<br />
RUHRGEBIET AUF DEM RÜCKZUG,<br />
DOCH DAS TELLERGERICHT TAUBE LEBT.<br />
RUHRGEBEEF 89
GROSSER SPORT<br />
AUF DEM TELLER<br />
Ob sie Interesse an einem Kochkurs haben,<br />
der sich mit Tauben beschäftigt?<br />
Die Hausfrauen an einer <strong>Vol</strong>kshochschule<br />
im mittleren Ruhrgebiet verziehen<br />
den Mund, als ihnen diese Frage<br />
gestellt wird. Nein, ist die Meinung<br />
unisono, so etwas essen wir nicht. Nur<br />
eine der Damen erinnert sich: „Früher,<br />
da gab es schon mal Taubensuppe. Aber<br />
heute – nein danke.“<br />
Ja, früher, da war die Taubenzucht im<br />
Ruhrgebiet weit verbreitet. Mancher<br />
Kumpel, der in Rente ging, verbrachte<br />
seinen Lebensabend als Taubenvatter<br />
im Schlag unterm Dachgebälk seines<br />
Arbeiterhauses, um die Rennpferde<br />
des kleinen Mannes zu züchten und zu<br />
pflegen. Was heute seltener zu sehen<br />
ist, war damals alltäglich. Schwärme<br />
von Brieftauben verdunkelten auf ihren<br />
Trainingsflügen den Himmel über<br />
der Ruhr mit den Schloten der Industrie<br />
um die Wette und die internationalen<br />
Wettbewerbe waren so populär<br />
wie Fußballmeisterschafts-Spiele oder<br />
Sechs-Tage-Rennen. Und das sind sie<br />
in einschlägigen Kreisen immer noch,<br />
denn ausgestorben ist der Brieftaubensport<br />
im Ruhrgebiet ganz und gar nicht.<br />
Der Ursprung dieses Bergmannshobbys<br />
liegt in Belgien. Die Stadt Lüttich war<br />
Mitte des 19. Jahrhunderts das weltweite<br />
Zentrum der modernen Taubenzucht.<br />
Über das nahe Bergbaugebiet um<br />
Aachen gelangte der Taubensport dann<br />
ins Ruhrgebiet. Seit dem Altertum war<br />
die Brieftaube für Eroberung und Verwaltung<br />
der historischen Riesenreiche<br />
das wichtigste Kommunikationsmittel,<br />
noch im Ersten und Zweiten Weltkrieg<br />
wurden die Tiere als lebende Drohnen<br />
eingesetzt. Doch seit der Erfindung der<br />
Telegraphie Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
nahm ihre Bedeutung immer mehr ab,<br />
und so wurde die Brieftaubenzucht<br />
schließlich zum Freizeitspaß.<br />
Obwohl Tauben seit jeher zu den Delikatessen<br />
gehören, ist das mit dem Essen<br />
der Brieftauben bei den Kumpels<br />
so eine Sache. Nicht, dass sie es nicht<br />
übers Herz bringen, ihre Lieblinge zu<br />
schlachten, das tun sie mit ihren Kaninchen<br />
schließlich auch. Doch die Muskeln<br />
der Athleten der Lüfte sind durch<br />
das ständige Langstreckenfliegen zäh<br />
wie Leder, so dass die Tiere zum Braten<br />
kaum geeignet sind. So kommt auch bei<br />
Taubenzüchtern der Taubenbraten nur<br />
selten auf den Tisch, geschweige denn<br />
bei anderen Leuten. Aber die Taubenbrühe<br />
oder –suppe gilt als vorzüglich.<br />
Heute kommt auch noch der hygienisch<br />
schlechte Ruf der verwilderten Haustaubenschwärme<br />
in den Städten dazu,<br />
und so hat sich die Taube als Sonntagsessen<br />
in normalen Haushalten nicht<br />
durchgesetzt.<br />
„Obwohl wir Tauben durchaus vorrätig<br />
haben, ist der Umsatz marginal“, bestätigt<br />
diesen Trend Christoph Wlotzky<br />
vom Frischeparadies in Essen, einer<br />
der exklusivsten Lebensmittel-Einkaufsmöglichkeiten<br />
für Endverbraucher im<br />
Revier. Auch der Geflügelhändler Felix<br />
Bontrup aus Lüdinghausen, der mit seinen<br />
Wagen auf den Bochumer Wochenmärkten<br />
steht, stimmt zu. „Der Umsatz<br />
an Tauben ist so gering, dass es sie bei<br />
uns nur auf Bestellung gibt.“<br />
Herkunftsland der Brattauben, die die<br />
Händler im Angebot haben, ist das Ge-<br />
90 RUHRGEBEEF
nießerland Frankreich, wo spätestens<br />
seit den Gelagen der absolutistischen<br />
Herrscher das Motto „Je kleiner der<br />
Vogel, desto größer der Genuss“ gilt.<br />
In Deutschland gibt es kaum eine nennenswerte<br />
Zucht für den Verzehr. Eine<br />
industrielle Massenzucht ist schwierig,<br />
denn Tauben sind monogam und bilden<br />
Paare, die ein Leben lang zusammenbleiben.<br />
Zwar können sie bis zu acht<br />
Mal im Jahr legen, doch produzieren<br />
sie pro Gelege nur ein bis zwei Eier. Zudem<br />
ernähren sie ihre Jungen mit der<br />
im Kropf produzierten sog. Taubenmilch.<br />
Sinnigerweise war es ein Züchter<br />
namens Hubbel aus dem Rinderland<br />
Texas, dessen nach ihm benannte Rasse<br />
in verschiedenen Ausformungen heute<br />
den Markt dominiert. Um die 10 Euro<br />
kostet eine etwa 400 Gramm schwere<br />
Taube im Handel. Ausgelöste Teile sind<br />
noch teurer. „Wenn jemand 60 Euro<br />
für ein Kilogramm Fleisch anlegen will,<br />
dann tut er das für bestes dry aged<br />
Rinderfilet und nicht für Taubenbrüstchen“,<br />
meint Christoph Wlotzky.<br />
So findet man Taubengerichte in der<br />
Regel in den Gourmetrestaurants. „Wir<br />
haben im Herbst bestimmt zwei Mal<br />
Taube auf der Karte“, sagt Eric Werner,<br />
Küchenchef des Essener Zwei-Sterne-Restaurants<br />
Résidence. Vom kräftigen<br />
Geschmack des rotfleischigen<br />
Geflügels ist er begeistert. „Zu Taube<br />
würde ich durchaus Rotwein trinken“,<br />
sagt er, während er zu Maispularde<br />
oder Stubenküken eher Chardonnay<br />
und Riesling empfehlen würde.<br />
In der Résidence verarbeitet Eric Werner<br />
nur ganze Tauben. Sie sind etouffiert,<br />
dass heißt sie werden im betäubten<br />
Zustand durch Strangulation<br />
geschlachtet. Dabei bleibt der Kopf am<br />
Tier und der Körper unverletzt, so dass<br />
er nicht ausblutet und sich das Blut in<br />
der Brust sammeln kann. So bleibt das<br />
Fleisch beim Zubereiten zart und saftig.<br />
Zur Zeit ist die Sous-Vide-Zubereitung<br />
von Geflügel bei 65 Grad im Vakuumbeutel<br />
en vogue, doch Eric Werner<br />
schwört auf das klassische Braten des<br />
Fleisches an der Karkasse. Dafür wird<br />
vor dem Garen nur die Brust ausgelöst,<br />
die nur fünf bis sieben Minuten<br />
braucht, um rosa zu werden. Die Schenkel<br />
und der Rest werden am Knochen in<br />
einer halben Stunde gar gebraten. Erst<br />
dann werden sie ausgelöst. „Man kann<br />
dann die Karkasse noch in einer Spätzlepresse<br />
ausdrücken und den Saft für<br />
die Sauce verwenden.“<br />
Eines von Eric Werners Taubengerichten<br />
ist ein Mille Feuille von Taube, Poularde<br />
und Gänseleber, bei dem er die<br />
Geflügel mit Trüffeln und Steinchampignons<br />
zu einem feinen Strudel verarbeitet.<br />
„Dabei kommt es mir darauf an, die<br />
unterschiedlichen Geschmacksrichtungen<br />
der Taube und der Poularde herauszuarbeiten“,<br />
erklärt er. „Verbindendes<br />
Element ist dann die Gänseleber.“ Eingeschlagen<br />
in Strudelteig, aromatisiert<br />
mit Trüffel, ergibt sich daraus ein im<br />
wahrsten Sinn des Wortes vielschichtiges<br />
Geschmackserlebnis.<br />
Ob die Damen im Kochkurs an der<br />
<strong>Vol</strong>kshochschule an diesem Gericht<br />
ihre Freude gehabt hätten? Ihren Mund<br />
hätten sie bestimmt nicht verzogen - es<br />
sei denn, das Wasser wäre ihnen darin<br />
zusammengelaufen.<br />
RUHRGEBEEF 91
RUCKE DI GUH, RUCKE DI GUH…!<br />
Oma Gertas Lieblingsrezept<br />
Für 2 Personen<br />
REZEPTE Zutaten:<br />
2 Tauben à 400 g<br />
Salz, Pfeffer<br />
3 Stengel Rosmarin<br />
1 Karotte<br />
1Scheibe Sellerie<br />
1/2 Zwiebel<br />
1 Apfel<br />
Öl für die Pfanne<br />
1/4 l Geflügelfond<br />
Zubereitung:<br />
Den Ofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.<br />
Die Tauben waschen, abtupfen, salzen und pfeffern,<br />
jeweils 1 Stengel Rosmarin in die Taube stecken.<br />
Karotte, Sellerie und Zwiebel schälen und fein würfeln,<br />
Apfel waschen und in Scheiben schneiden.<br />
In einer Servierpfanne (bei mehreren im Bräter) das Öl heiß<br />
werden lassen und die Tauben von allen Seiten scharf anbraten.<br />
Das Gemüse und den Apfel zugeben und kurz anbraten.<br />
Auf mittlerer Schiene in den vorgeheizten Ofen geben und<br />
dort 15 Minuten braten.<br />
Die Tauben herausnehmen, in Alufolie wickeln und im Backofen<br />
in der Restwärme ruhen lassen.<br />
Den Bratensatz mit dem Fond ablöschen, alles aufkochen,<br />
den letzten Stengel Rosmarin zupfen und zugeben.<br />
Die Brühe auf die Häfte einkochen lassen, alles durch ein Sieb<br />
streichen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
Die Tauben mit dem Fond servieren.<br />
Dazu schmeckt: Kartoffeln und Rotwein-Zwiebel-Kraut<br />
92 RUHRGEBEEF
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Feuer und Wein<br />
Zum Grillabend geht nur Bier. Das war vielleicht<br />
mal. Wer anderes grillt als nur Würstchen, darf<br />
auch anderes trinken als Bier. Ein kurzer Überblick<br />
über die besten Weine zum Grillen
Bei der Grill-Königsdisziplin, etwa<br />
einem schicken Dry-Aged-Beef<br />
sollte ein qualitativ ebenbürtiger<br />
Rotwein her. Der sollte aus<br />
dem Barrique-Fass stammen und<br />
darf ruhig etwas gereifter sein.<br />
Die Wahl könnte fallen auf einen<br />
Lemberger oder auch einen kräftigen<br />
spanischen Rioja. Rinderfilet<br />
oder Entrecôte bringen tendenziell<br />
weniger Röstaromen mit.<br />
Ein samtiger Spätburgunder ist<br />
hierzu eine sehr gute Wahl, oder<br />
etwas experimentierfreudiger ein<br />
Malbec aus Argentinien, den sich<br />
auch die Gauchos zum Lagerfeuer-Beef<br />
gönnen.<br />
Beliebt auf dem Grill ist auch das<br />
mediterran gewürzte und knusprig<br />
gegrillte Lammkottelet. Dornfelder<br />
macht sich gut, genau wie<br />
ein französisch ruhiger Côtes du<br />
Rhônes.<br />
Gut gegrilltes Schwein, ob Steak<br />
oder Schnitzel, ist meist kräftig<br />
aromatisiert und mariniert. Knoblauch,<br />
Kräuter und Gewürze sind<br />
Herausforderungen für filigrane<br />
Weine. Entsprechend gute, stabile<br />
Weinbegleiter sind sehr herzhafte<br />
Rieslinge oder Weißburgunder,<br />
vielleicht auch mal ein trockener<br />
trendiger Roséwein. Die vielen<br />
guten neuen Roséweine passen<br />
auch gut zu Geflügel. Ob Hähnchenbrust<br />
oder Putenschnitzel,<br />
Roséweine passen trefflich, genau<br />
wie ein Rivaner oder ein kräftiger<br />
Weißburgunder.<br />
Die eleganteren Weißweine,<br />
leichte Moselrieslinge mit etwas<br />
Frucht, ein Chardonnay, ein frischer<br />
Weißburgunder oder ein<br />
Silvaner eignen sich als Begleiter<br />
zu Forelle, Saibling oder Dorade<br />
in Folie, genauso wie zu anderen<br />
leichten Meeresfrüchten; während<br />
der deftige Fisch auf Rost<br />
oder Grillpfanne durchaus auch<br />
mal einen leicht gekühlten trockenen<br />
Rotwein als Begleiter verlangen<br />
kann.<br />
Zu vegetarischen und veganen<br />
Spezereien Müller-Thurgau oder<br />
Grauburgunder. Mit dezenten<br />
Aromen holen sie das Beste aus<br />
dem Gemüse hervor.<br />
Wer es am Grill asiatisch mag,<br />
dem sei halbtrockener Riesling<br />
empfohlen. Ans Herz gelegt, je<br />
schärfer der Spaß wird, desto lieblicher<br />
kann dann der Riesling sein,<br />
seine Süße neutralisiert Schärfe.<br />
Für Wein gilt - hier ist er dem Bier<br />
ähnlich, jedoch empfindlicher,<br />
denn man trinkt ihn langsamer:<br />
die Temperatur sollte stimmen.<br />
Dieser Herausforderung muss<br />
sich der Grillgastgeber stellen.<br />
RUHRGEBEEF 95
Die Erfindung der<br />
Currywurst
Es ist nicht bekannt, wie viele der unfassbaren jährlichen<br />
in Deutschland verspeisten 800 Millionen Currywürstchen<br />
im Ruhrgebiet über die Theke gehen. Es müssen viele sein.<br />
Ist das noch lecker oder schon rituelle Speisung? Und was<br />
bilden sich die Berliner eigentlich ein auf ihre Currywurst?<br />
RUHRGEBEEF 97
Die Definition in der Wikipedia sagt es<br />
ganz neutral: „Die Currywurst ist ein<br />
deutsches Gericht aus Bratwurst oder<br />
anderer Brühwurst, die ganz oder geschnitten<br />
mit einer tomatenhaltigen<br />
Sauce und Currypulver oder mit einem<br />
Curry-Ketchup serviert wird. Serviert<br />
wird das seit der Nachkriegszeit bekannte<br />
Gericht vor allem in der Imbissgastronomie.“<br />
Ganz anders, viel realistischer<br />
und treffender besingt es der Barde:<br />
„Gehse inne Stadt, Wat macht dich<br />
da satt, Ne Currywurst. Kommse vonne<br />
Schicht, Wat schönret gibt et nich,<br />
Als wie Currywurst. Mit Pommes dabei,<br />
Ach, dann gebense gleich zweimal<br />
Currywurst. Bisse richtig down, Brauchse<br />
wat zu kaun, Ne currywurst“ und so<br />
98 RUHRGEBEEF<br />
weiter. Herbert Grönemeyer knödelt das<br />
Lied so herrlich daher, als hätte er die Backen<br />
voller…Currywurst.<br />
Die Bude, die für sich in Anspruch<br />
nimmt, hier besungen worden zu sein,<br />
ist das Bratwursthäuschen neben dem<br />
Union-Kino im Bochumer Bermudadreieck.<br />
Hier im Dreieck, wo der junge Herbert<br />
noch als Schauspielhausmitarbeiter<br />
seine ersten Soloauftritte in Kneipen hinlegte.<br />
Gut möglich, dass er sich vorher<br />
und nachher so ernährt hat.<br />
Vielleicht hat dieses Currywurst-Kapitel<br />
viel zu tun mit dem Erfolg, doch für die<br />
„Erfindung der Currywurst“ sind andere<br />
zuständig. Genauer gesagt ist die Geburt<br />
dieser kulinarischen Minimalidee gelinde<br />
gesagt umstritten – und soll hier auch<br />
nicht lang und breit wiedergegeben werden.<br />
Kurz gesagt, wird die Gastronomin<br />
Herta Heuwer, die seit dem Sommer<br />
1949 einen Imbissstand an der Ecke<br />
Kant-/Kaiser-Friedrich-Straße im Berliner<br />
Ortsteil Charlottenburg betrieb, sehr<br />
verdächtigt, die typische Currywurstsauce<br />
im September 1949 erfunden zu<br />
haben, sie dann zur gebratenen Wurst<br />
serviert und damit die Currywurst erfunden<br />
zu haben. Das 2009 in Berlin eröffnete<br />
Deutsche Currywurst Museum<br />
folgt dieser Sichtweise und seit 2003<br />
befindet sich am ehemaligen Standort<br />
ihres Imbisses eine Gedenktafel zu Ehren<br />
Herta Heuwers. Wie sich der Erfolg<br />
des Mini-Essens verbreitete ist unklar,<br />
sicher ist, dass Currywurst regional sehr
Montag bis Freitag<br />
13:00 - 21:00 Uhr<br />
Samstag<br />
14:00 - 21:00 Uhr<br />
Sonntag<br />
15:00 - 20:00 Uhr<br />
unterschiedlich zubereitet wird. Die<br />
Wurst variiert ebenso wie die Sauce,<br />
das schmeckt in Duisburg anders als<br />
in Dortmund, in Hattingen anders als<br />
in Herne und in Berlin ganz anders<br />
als in Hamburg. Von Süddeutschland<br />
einmal ganz zu schweigen. Im<br />
Ruhrgebiet gibt es viele Klassiker<br />
des Schnellimbissverkaufs. Der Imbiss<br />
Döveling in Recklinghausen, der<br />
Imbiss Speckmann in Herne, Curry<br />
Heiner in Waltrop, Der Thüringer, ein<br />
Gigant in der Dortmunder City, natürlich<br />
der seit 1959 geöffnete „Zum<br />
Xaver“ in Essen, Peter Pomms Pusztetten<br />
Stube in Duisburg-Marxloh,<br />
Erika’s Braterei in Mülheim (nur echt<br />
mit falschem Apostroph) oder auch<br />
die Imbisshalle Schmitz in Gelsenkirchen,<br />
in der der Fußballer Olaf Thon<br />
seinen 18. Geburtstag gefeiert hat.<br />
Allein letzteres zeigt den Stellenwert<br />
der Wurst mit Sauce für die Region.<br />
Hier treffen sich alle gesellschaftlichen<br />
Gruppen. Auch gibt es kaum<br />
eine Hochzeit, keine Messe, keine<br />
Show, die nicht Currywurst auffährt.<br />
Dem Gericht ist nicht zu entgehen,<br />
weshalb es vielleicht auch nicht ganz<br />
unbedenklich ist, es zum kulinarischen<br />
Aushängeschild der Region<br />
zu machen. Denn was bess‘res als<br />
Currywurst, findet sich auch hier<br />
überall. Doch für gewisse Momente,<br />
gewisse Stunden…da gibt es wohl<br />
nur…Currywurst.<br />
lecker<br />
mild<br />
pikant<br />
aromatisch<br />
feurig<br />
scharf<br />
würzig<br />
schmackhaft<br />
süss<br />
saftig<br />
<strong>Vol</strong>ler Geschmack !<br />
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WURST & CO<br />
Das berühmteste Wurst-Zitat geht so: „Je weniger die<br />
Leute wissen, wie Würste und Gesetze gemacht werden,<br />
desto besser schlafen sie!“ Es wird Otto von Bismarck<br />
zugeschrieben. Das Bonmot geht aber eigentlich auf den<br />
amerikanischen Dichter John Godfrey Saxe (1816–1887)<br />
zurück und wird erst seit den 1930er Jahren mit dem<br />
Reichskanzler Bismarck in Verbindung gebracht. Heute<br />
wird sehr verstärkt Wert darauf gelegt, möglichst viel<br />
über Essen zu wissen, weshalb Wurstkauf Vertrauenssache<br />
ist und möglichst beim Metzger zu geschehen hat.<br />
Dennoch ist und bleibt der Sinn der Wurst, der Wunsch<br />
nach möglichst weitgehender Verwertung eines geschlachteten<br />
Tieres. Die ersten Würste, wenn auch nicht<br />
im heutigen Sinne, wurden vermutlich bereits in uralten<br />
Zeiten hergestellt. Eine erste chinesische Erwähnung zu<br />
einer Wurst findet sich um das Jahr 589 vor Christus.<br />
Auch Homer erwähnt in seiner „Odyssee“ eine Art von<br />
Blutwurst. Was die Damen und Herren damals genau gegessen<br />
haben, werden wir wohl niemals erfahren.<br />
100 RUHRGEBEEF
Himmel und Äd<br />
Der Klassiker. Unbestritten. Ein Lieblingsgericht der Generationen.<br />
Im Ruhrgebiet, im Rheinland und Westfalen<br />
verbindet sich Apfel (Himmel) mit Erdapfel, Kartoffel.<br />
Natürlich ist dieses herrlich deftige Gericht nur richtig<br />
gut mit Blutwurst.<br />
Und so geht es: 180g Blutwurst in Scheiben schneiden<br />
mehlieren und scharf angebraten, 50 g Zwiebeln in Scheiben<br />
und in Butter gold-braun gebraten, 3 Äpfel in Scheiben<br />
schneiden und in etwas Wein und einem Schuss Calvados<br />
abblanchieren (die Äpfel dürfen dafür noch einen<br />
leichten Biss haben), 4 Esslöffel braune Grundsauce. Für<br />
das Kartoffelpüree: 150 g gekochte Kartoffeln, 40 g Butter,<br />
50 ml Milch, 40 ml Sahne, Salz, Pfeffer, Muskat.<br />
Die Zubereitung geht dann so: Die Kartoffeln stampfen,<br />
Milch, Butter und Sahne aufkochen, den Kartoffelstampf<br />
dazugeben, gut verrühren und zuletzt abschmecken.<br />
Das Kartoffelpüree auf dem Teller entweder mit einem<br />
Spritzbeutel anrichten oder mit dem Eßlöffel 4 Nockerln<br />
abstechen.<br />
Die Blutwurst daneben anrichten und die Röstzwiebel<br />
on top. Sauce mit den Apfelstückchen außen um das<br />
Püree mit einem Eßlöffel verzieren.<br />
Wer es mag, kann auch einmal ausprobieren, 4-6 Eßlöffel<br />
Apfelmus unter das Püree ziehen und die Spalten als<br />
Deko auf die geschmorten Zwiebeln legen.<br />
RUHRGEBEEF 101
Currywurst<br />
„Pommes-Schranke“ sagt man dazu auch mal gerne. Die Kombination von Currywurst<br />
und Pommes frites mit Mayonnaise wird vielerorts im Ruhrgebiet als Mantateller oder<br />
Mantaplatte bezeichnet, in Anspielung auf die Fahrer des Opel Manta, über die Anfang<br />
der 1990er Jahre zahlreiche Witze im Umlauf waren und ihnen damit diese Zusammenstellung<br />
als Leibgericht zugeschrieben wurde.<br />
Noch berühmter dieses Episode: 1982 veröffentlichte Herbert Grönemeyer den Song<br />
„Currywurst“. Das in Ruhrdeutsch vorgetragene Lied wurde zu einem Klassiker des<br />
Bochumer Musikers. „Gehsse inne Stadt, wat macht dich da satt, ne Currywurst -<br />
Kommsse vonne Schicht, wat schönret gibt et nich, als wie Currywurst - Mit Pommes<br />
dabei - ach, dann gebense gleich zweimal: Currywurst“.<br />
Viele Rezepte gibt es auf dem Markt für die perfekte Currysauce. Deshalb unsere Empfehlung:<br />
Gehen Sie raus, probieren Sie, besuchen Sie Pommesbuden, Imbiss-Stände,<br />
durchsuchen Sie die Regale nach fertigen Produkten, lesen Sie unsere Empfehlungen<br />
vorne im Heft. Irgendwo da draußen, vielleicht an der Ausfallstraße, vielleicht in der<br />
schengeligsten Pommesbude, da ist die für Sie perfekte Currywurst, Pommes, Mayo.<br />
Denn jeder, wirklich jeder hat so seine ganz eigene Vorstellung davon, wie der perfekte<br />
Teller „Pommes-Schranke“ zu sein hat.<br />
102 RUHRGEBEEF
Westfälischer Pfefferpotthast<br />
Nennen wir es das „Westfälische Nationalgericht“. Dabei war es ehemals ein klassisches<br />
Reste-Essen, nichtsdetotrotz hat es richtig Karriere gemacht.<br />
Es wurde 1378 erstmals urkundlich in Dortmund in einem Bericht über Agnes von der<br />
Vierbecke erwähnt. Der Name setzt sich aus Pfeffer, Pott und Hast zusammen. „Hast“<br />
hat allerdings keinesfalls was mit „Eile“ zu tun, sondern steht für das Rindfleisch, längst<br />
wesentlicher Bestandteil des Pfefferpotthast. „Pott“ ist keine Herkunftszuschreibung,<br />
sondern der Topf. Strittig ist lediglich „Pfeffer“, aber vermutlich geht es tatsächlich darum,<br />
dass das Mahl ordentlich gewürzt ist.<br />
In Dortmund (und einigen wenigen anderen Städten) gehört es zum Brauchtum, dieses<br />
deftige Gericht im Herbst zu servieren.<br />
In der Westfalenmetropole wird jährlich im Herbst sogar das Pfefferpotthastfest<br />
auf dem Alten Markt gefeiert. In diesem Jahr findet es vom 28. September bis zum<br />
2. Oktober statt.<br />
Einst kamen Fleischreste hinein, über die<br />
Jahrhunderte hat sich die Zubereitung<br />
verfeinert: heute besteht<br />
Pfefferpotthast aus<br />
Rindfleisch und Zwiebeln,<br />
fein abgeschmeckt<br />
mit<br />
Nelken, Lorbeer<br />
und<br />
Kapern.
Kartoffelpuffer<br />
an Kompott<br />
Deftig essen ohne Fleisch. Viel Geschmack und doch vegetarisch.<br />
Kaum zu glauben, aber das gibt‘s. Das geht etwa mit einem Klassiker<br />
aus Mamas und Omas Küche. Schmeckt quasi immer, mittags,<br />
zwischendurch, abends, auf der Kirmes, auf dem Weihnachtsmarkt.<br />
Schön fettig sind sie am besten, sagen die Fans.<br />
Hier ein Rezept für Pufferspaß: Für die „Reibekuchen an Apfelkompott“<br />
nimmt der Koch ca. 3 Kg Kartoffeln, 1 Zwiebel, 2 Eier,<br />
Salz, Öl und Speisestärke, dazu 5 - 6 Äpfel, eine Prise Zimt, 6 El<br />
Zucker und einen Spritzer Zitronensaft.<br />
Sodann die Zubereitung: Kartoffeln und Zwiebel schälen. Kartoffeln<br />
abwaschen und trocken tupfen. Dann die Kartoffeln und die<br />
Zwiebel reiben. In die geriebene Masse Salz und die Eier dazugeben.<br />
Alles schön miteinander vermengen. Sollten die Kartoffeln<br />
zu viel Wasser gezogen haben, etwas Speisestärke dazugeben,<br />
bis das Wasser gebunden ist. Öl in einer Pfanne heiß werden lassen.<br />
Mit einer Kelle Kartoffelteig 3-4 geleichgroße Plätzchen in die<br />
Pfanne geben… darauf achten, Öl sollte heiß sein und nicht überhitzt.<br />
Für das Apfelkompott: Die Äpfel schälen, in Würfel schneiden und<br />
in einen Topf geben. Zucker darüber streuen und leicht gar köcheln.<br />
Mit Zimt und Zitronensaft abschmecken.<br />
104 RUHRGEBEEF
Grobe Bratwurst<br />
Eine deftige grobe Bratwurst kann der Mittelpunkt jeden guten Essens sein. Es gibt sie<br />
vom Metzger des Vertrauens in oft traditionellen alten Würzungen, wer in der Branche<br />
was auf sich hält, der kultiviert seine Bratwurst über die Generationen hinweg.<br />
Verfeinern und in Szene setzen kann sie jeder Koch daheim selber. Manche braten sie<br />
einfach in der Pfanne oder auf dem Grill, hauen Senf dran, beissen abwechselnd in<br />
Wurst und in eine Schnitte und fertig ist das Hauptgericht. Etwas besser ist das hier:<br />
„Bratwurst auf Calvados-Zwiebelsauce und Kartoffel-Sellerie-Stampf.“ Dazu braucht es<br />
vier frische grobe Bratwürste. Diese mehlieren und in Butter braten.<br />
Für die Sauce 2 Zwiebeln schälen und in Würfel schneiden, goldbraun anbraten und<br />
mit Calvados ablöschen. Anschließend etwa 300ml braune Grundsauce<br />
dazugeben, und etwa 50ml flüssige Sahne unterrühren.<br />
Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Dazu passt<br />
dieses Kartoffelpüree: Die Selleriewürfel mit<br />
den Kartoffeln gar kochen. Danach beides<br />
pürieren, 180 g gekochte Kartoffeln,<br />
¼ Knolle Sellerie,<br />
60 g Butter, 60 ml Milch,<br />
50 ml Sahne,<br />
Salz, Pfeffer,<br />
Muskat.<br />
Guten Hunger!<br />
RUHRGEBEEF 105
Gyros ist mein Gemüse<br />
Gyrosteller oder Akropolis-Platte?<br />
Hauptsache Tsatsiki und Zwiebeln.<br />
Davor und danach Ouzo. Der Patron ist<br />
Freund, und der Besuch ist Familienleben.<br />
Der Grieche: Aus dem Ruhrgebiet<br />
nicht wegzudenken.<br />
Text: Tom Thelen<br />
Dem griechischen Imbiss hat<br />
Heinz Strunk in seinem verfilmten<br />
Roman „Fleisch ist mein<br />
Gemüse“ quasi ein literarisches<br />
Denkmal gesetzt. Darin<br />
geht es um die Mucker-Band<br />
„Tiffanys“, die sich mehr<br />
schlecht als recht durchs Leben<br />
schlägt. Fester Bestandteil<br />
ihrer Existenz ist dabei<br />
der Besuch des griechischen<br />
Restaurants am Sonntag. Der<br />
Traum: „Tiffanys-Teller“, neun<br />
Sorten Fleisch, mit Spiegelei<br />
überbacken. Fleisch ist ihr<br />
Gemüse, Sonntagsglück.<br />
Seit wann gibt es diese Esskultur?<br />
Die Arbeitsmigranten vor<br />
allem in den 60er und 70er<br />
Jahren kamen aus dem Süden<br />
- aus Italien, Spanien, Griechenland,<br />
Portugal, Jugoslawien<br />
und der Türkei. Sie arbeiteten<br />
hart in der Industrie.<br />
Doch einige zog es bald in die<br />
Selbständigkeit. Pizzerien, Tavernen<br />
und Dönerbuden entstanden.<br />
Erste Tavernen sollen<br />
sich zunächst in Süddeutschland<br />
angesiedelt haben, doch<br />
schnell eroberten griechi-<br />
106 RUHRGEBEEF
sche Speisen wie der Knoblauch-Gurken-Quark<br />
Tsatsiki,<br />
der Grillspieß Souvlaki<br />
und die beliebten Kalamares<br />
- in Bierteig frittierte Tintenfischringe<br />
mit Knoblauchmayonnaise<br />
– die Gaumen von<br />
vor allem Studenten und<br />
reiselustigen Akademikern.<br />
Diese Nachkriegsgeneration,<br />
die die kulinarische Öffnung<br />
Deutschlands zunächst mit<br />
italienischen und den jugoslawisch-internationalen<br />
Restaurants<br />
erlebte, vertiefte<br />
schnell ihre Zuneigung auf<br />
Reisen durch die Ägäis. Vielleicht<br />
mehr noch als die olivenöligen<br />
Gerichte liebten es<br />
die Fans, dass man ohne sich<br />
finanziell zu verausgaben, fast<br />
schon am ausufernden Gastmahl<br />
einer großen Familie<br />
teilnehmen konnte.<br />
Da sind die gern knoblauchzentrierten<br />
Mezédes. Etwa<br />
auf der Opektiká-Platte mit<br />
Fetakäse, Tsatsiki, Fischrogencreme,<br />
Auberginen-, Kartoffel-<br />
und Erbsenpüree, Oliven<br />
und Sardellen.<br />
RUHRGEBEEF 107
Immer auch am Start: Brot,<br />
Olivenöl, Anisschnaps. Dem<br />
Erfolg der griechischen Tavernen,<br />
deren Fleischteller (Akropolis-Teller,<br />
Artemis-Teller,<br />
Ouzo-Teller, etc, p.p.) immer<br />
üppiger wurden, folgte das<br />
nächste Kult-Gericht: Gyros.<br />
Vom Wort her „Drehend“, „im<br />
Kreis“. Gyros feierte schnell<br />
auch Erfolge im Fast-Food-<br />
Bereich. In einigen Ländern<br />
wird das Gyros unter anderen<br />
Bezeichnungen geführt, so<br />
heißt es in Brasilien „churrasco<br />
grego“ und in Frankreich<br />
„sandwich grec.“<br />
back. Denn heute glaubt man,<br />
dass das erste Gyros in den<br />
1950ern in Livadia erschien,<br />
an jenem Ort, wo auch Souvlaki<br />
(Fleischstückchen auf<br />
Holzspieß) erfunden worden<br />
ist.<br />
Heutzutage gibt es längst Protagonisten<br />
der griechischen<br />
Küche, die dem Drehspieß<br />
fremdgehen. „Der Grieche<br />
ohne Gyros“ wurde so in den<br />
nuller Jahren zum Schlachtruf<br />
einer „besseren“ griechischen<br />
Küche.<br />
Warum viel Olivenöl? Es<br />
bringt die Kräuter besser zur<br />
Entfaltung. Frischer Dill, Oregano,<br />
Rosmarin, Salbei und<br />
Thymian. Eine vordergründige,<br />
doch Ferne versprechende<br />
Intensität, die Raffinesse<br />
ersetzt. Das Essen knallt sofort.<br />
Flashback Kykladen, Korfu,<br />
Kreta. In den 1980er-Jahren<br />
wurde Gyros vor allem im<br />
Ruhrgebiet äußerst beliebt.<br />
Und feierte damit ein Come-<br />
Die Terrasse der „Kleinen Taverne“ in Dortmund<br />
mutet an wie die kleinen Grill-Lokale<br />
auf den griechischen Inseln.<br />
108 RUHRGEBEEF
Souvlaki bedeutet wörtlich „Spießchen“.<br />
Ein wenig Oregano, Salz, Pfeffer und<br />
Zitronensaft, Schweinefleisch über Holzkohlenglut.<br />
Fertig. Lecker.<br />
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Alles fließt!<br />
Der Currywurstbrunnnen ist die Übersetzung einer Idee, die jedem unmittelbar<br />
einleuchtete. Überfluss in seiner schönsten Dareichungsform quasi. Und wie<br />
schon der griechische Philosoph Heraklit wusste: „Panta rhei“ - Alles fließt.<br />
110 RUHRGEBEEF
Eine reine Welt-Idee. Eine Schnapsidee.<br />
Vermutlich aber beides. Schokolade<br />
und Currywurst haben schließlich<br />
eines gemeinsam: Alle lieben sie.<br />
Mehr oder weniger. Mal leidenschaftlich,<br />
mal aus alter Verbundenheit. Ein<br />
Helfer in der Not, wahre Liebe. Und<br />
wenn man etwas liebt, sollte die Quelle<br />
dieser Zuneigung nie versiegen,<br />
ein Brunnen muss her. So geschehen<br />
schon vor Jahren mit der Schokolade.<br />
Jetzt auch für die Currywurst. Der erste<br />
reine Currywurstbrunnen ist da.<br />
Am Anfang stand die Literatur, Ausgeburt<br />
der Fantasie. Die Idee des Schokoladenbrunnens<br />
wurde vom norwegisch-walisischen<br />
Schriftseller Roald<br />
Dahl in dessen mehrfach verfilmtem<br />
Kinderbuchklassiker „Charlie und die<br />
Schokoladenfabrik“, erschienen im<br />
Jahre 1964 entwickelt. Darin besitzt<br />
ein Willy Wonka die entsprechende<br />
Fabrik und denkt sich so allerhand aus<br />
mit Schokolade. Dort gab es gar Flüsse<br />
und Wasserfälle aus Schokolade.<br />
Eine so vernünftige Idee durfte natürlich<br />
nicht unrealisiert bleiben. Im Jahr<br />
1989 wurde dann im Rahmen einer<br />
Schokoladenausstellung im Kölner<br />
Gürzenich tatsächlich ein erster Schokoladenbrunnen<br />
aufgestellt.<br />
Es dauerte aber noch bis Ende 2004,<br />
bis der erste Schokobrunnen für den<br />
privaten Gebrauch auf den Markt<br />
kam.<br />
Seither haben sich gelegentlich Bastler<br />
daran versucht, die vielen handelsüblichen<br />
Schokobrunnen für andere<br />
Lebensmittel umzufunktionieren.<br />
In der Gladbacher Firma Gourmetfleisch<br />
ist man auch kreativ. Hier kam<br />
man ebenfalls auf die herrliche Idee,<br />
Currywurst „sprudeln“ zu lassen.<br />
Schließlich werden in Deutschland<br />
800 Millionen C-Würste pro Jahr gegessen.<br />
Die Gladbacher gingen das ganze professionell<br />
an: mit einem Genussteam<br />
bestehend aus Metzgermeistern<br />
und Produktentwicklern wurde nach<br />
sechsmonatiger Forschungsarbeit der<br />
ersten Gourmetfleisch-Currywurstbrunnen,<br />
mit Dip-fähiger Sauce und<br />
einer „kulinarischen Extrawurst“ entwickelt.<br />
Das wichtigste Geheimnis des<br />
sprudelnden Currywurst-Snacks ist<br />
natürlich die Sauce. Viele klassische<br />
Saucen sind zu sämig. Im Laufe der<br />
Zeit gelang dem Team die richtige Mischung.<br />
Und nun gibt es ihn (Das Set kostet<br />
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Reportagen:<br />
„Endliche Trocken“ (S. 68) und<br />
„Himmelbett für Tauben“ (S.88):<br />
Peter Krauskopf<br />
Für den Slogan„Hot im Pott“:<br />
Dank an Jörg Bandun, „Hüttenzauber -<br />
Heimliche Liebe“, Essen<br />
Fotos:<br />
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Meier (www.besonderertag.de),<br />
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Steffen, Theresa Johann, Daniel Sadrowski,<br />
Promofotos (mit freundlichem<br />
Dank), 123RF.com, Fotolia.<br />
Bildnachweis: Michael Schultz / Fotostudio<br />
[x] auf Seiten: 16 – 20, 26-30,<br />
40/41, 51, 70/71, 73 , 88/89, 96,97,<br />
100-105,<br />
Jörg Meier: 22, 23, 36, 37, 47, 57,<br />
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