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Ruhrgebeef - Vol 1

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edition<br />

RUHRGEBEEFMEDIEN<br />

HOT IM POTT<br />

LIEBLINGSSTÜCKE<br />

Die coolsten Beef-Experten der Region<br />

über die edelsten Cuts aus aller Welt<br />

METZGER, MÄRKTE,<br />

MÖGLICHKEITEN<br />

Fleisch-Trends an der Ruhr<br />

HEISS + FETTIG<br />

Von der Currywurst zum Dry-Aged-Rib-Eye, von der Straußenfarm<br />

zum Griechen um die Ecke. Das Magazin für die Fleischfans von hier<br />

6,00 € www.ueberblick.de


EDITORIAL<br />

Fleisch hatte hier im Revier immer schon<br />

einen hohen Stellenwert. Hier wurde hart<br />

geschuftet. Fleisch brauchte es, um die Energie<br />

dafür zu liefern. Fleisch war kein Luxus,<br />

Fleisch war notwendig. In jeder Form.<br />

Es wurde im Schrebergarten gegrillt, sonntags<br />

der große Braten im Kreise der Familie<br />

genossen, im Stadion die Currywurst,<br />

abends in der Kneipe die Frikadelle, zwischendurch<br />

immer gerne mal das Mettbrötchen<br />

– mit Zwiebeln. Gute Dinge, die uns<br />

immer noch interessieren.<br />

Heute ist Fleisch – da machen wir uns nichts<br />

vor – ein toller Luxus. Heute ist der Pott aber<br />

genauso voll mit coolen, bewussten neuen<br />

Fleischthemen, die wir in unserem ersten<br />

Magazin zeigen: tolle Steak-Restaurants mit<br />

800°-Grills, hippe junge Burger-Schmieden<br />

mit Anspruch auf Nachhaltigkeit und Regionalität,<br />

Dry-Age-Reifeschränke, kommunikative<br />

Märkte, der größte Vogel der Welt,<br />

Metzger, die ihr Handwerk verstehen und<br />

weitertragen, sogar einen Fleisch-Sommelier<br />

gibt es.<br />

Darüber schreiben wir. Das zeigen wir. Das<br />

saftige Genussmittel Fleisch im besten Licht,<br />

im schönsten Feuerschein, im Ruhrgebiet.<br />

Viel Spaß mit dem ersten <strong>Ruhrgebeef</strong>,<br />

Glückauf und guten Hunger wünscht<br />

Tom Thelen<br />

MEDIEN<br />

Durstlöscher<br />

Durstlöscher<br />

edition<br />

MEDIEN<br />

Trinkhallen<br />

Das Ruhrgebiet hat Durst. Wir helfen.<br />

Wir trinken. Alles rund um Wasser, Kaffee, Bier, Säfte, Tee und Schnaps aus dem<br />

Ruhrgebiet ist das Thema des neuen Magazins der Reihe Edition Überblick. Darin<br />

finden sich Reportagen, Portraits und die besten Adressen rund um Flüssiges als<br />

Genussmittel. Ab Ende September / Anfang Oktober im Handel.<br />

Gegen Durst und<br />

Heimweh. Warum es<br />

im Revier diese tollen<br />

Institutionen gibt<br />

Die besten Bars<br />

und Kneipen<br />

Wohin, wenn der<br />

Durst kommt?<br />

Die ultimativen Tipps<br />

Bier: 500 Jahre Reinheitsgebot<br />

Der Roundtable zum Bier im Ruhrgebiet. Die führenden Brauer der Region sprechen über die<br />

Vergangenheit und die Zukunft des Bieres und über den grassierenden Craft-Beer-Trend<br />

RUHRGEBEEF 3


14 RUHRGEBEEF<br />

RUHRPOTT-AUTHENTIFIZIERUNG<br />

Die Schaschlikbrüder Dietmar Haubold und Timo Winter, beide Gastro-Profis, haben<br />

vor sechs Jahren beschlossen, „die beste Currysauce, wo gibt“ zu kreieren. Sie<br />

betreiben auch eine Pommesbude in Mülheim. <strong>Vol</strong>le Punktzahl.<br />

EINSATZGEBIETE<br />

Ruhrfeuer sollte warm genossen werden und kann überall verwendet werden.<br />

Auch als Ergänzung zum eigenen Kochen taugt die Sauce. Ein robuster Allrounder,<br />

der jeder Mahlzeit seinen Stempel aufdrückt. Wenig zurückhaltend. Wie wir hier.<br />

WAS DRIN IST<br />

Besser gefragt: Was ist nicht drin? Ruhrfeuer kommt ohne Geschmacksverstärker,<br />

künstliche Aromen und Konservierungsstoffe. Eine handgemachte Sauce mit Fenchelsamen<br />

und Bockshornklee, vor allem aber Tomate, Zwiebel, Paprika.<br />

GESCHMACK<br />

Schmeckt satt und kräftig, akzentuiert durch recht große Zwiebelstücke und - das<br />

Beste für bewusste Geschmacks-Nostalgiker - ein bisschen wie früher, als der Schaschlik-Fond<br />

noch Grundlage für die Currysaucen war.<br />

ERGEBNIS<br />

FAZIT IN EINEM UNÜBERSICHTLICHEN MARKT VON IMMER NEUEN „RUHR-<br />

POTT-GRILL-SAUCEN“ MIT SCHICKEM ETIKETT UND SCHÖNER HINTERGRUND-<br />

GESCHICHTE GEHÖREN DIE AUSGEWÄHLTEN UND GETESTETEN SAUCEN ZU<br />

DEN ALLERBESTEN. DEN SIEG TRUGEN DIE BRÜDER DAVON, WEIL SIE IHRE<br />

Pia-Engel Nixon gebürtig in Herne, zehn Jahre in Australien, dort von der Tellerwäscherin<br />

zu Chefköchin, seit 2009 wieder im Ruhrgebiet. Hier Kochschule, Catering,<br />

Events und eine Pommesbude in Recklinghausen. <strong>Vol</strong>le Punktzahl.<br />

Neben dem Einsatzgebiet als Sauce legt die Darreichung in der ebenso schönen<br />

wie unpraktischen Bügelflasche und der recht hohe Preis nahe, dass Pott.Curry<br />

auch als Geschenk und Gimmick funktionieren kann. Wer es braucht.<br />

Die besondere Zutat in der Classic-Variante ist die Tonkabohne. Hierdurch werden<br />

von Pia-Engel „subtil aphrodisierende“ Wirkungen angedeutet. Ließ sich im Test<br />

nicht realistisch nachweisen. Vielleicht muss man eine ganze Flasche trinken.<br />

Die drei Varianten Classic, Harakiri und Hot Honey machen allesamt erst einmal<br />

Spaß, gut gelungen ist der Einsatz von Habanero-Chili. Es fehlt an geschmacklicher<br />

Tiefe, der Effekt steht im Vordergrund und wird seine Fans finden.<br />

IDEE EINER - ZUMINDEST GESCHMACKLICH - SCHASCHLICK-FOND-BASIERTEN<br />

SAUCE SEHR KONSEQUENT UMSETZEN. DAS HAT DIE RUHRGEBIETS-SOZIA-<br />

LISIERTE JURY ÜBERZEUGT. POTT.CURRY IST MODERNER, DAS MEINT IN DIE-<br />

SEM FALL WIEDER EINMAL: NICHT BESSER.<br />

RUHRGEBEEF 15<br />

Wiener<br />

Schnitzel<br />

Geht es um Schnitzel, so ist immer irgendein Typ in der Nähe, der bereit ist zu referieren, das<br />

Wiener Schnitzel sein nur dasjenige aus Kalbfleisch, ein gleich zubereitetes Stück Schweinefleisch<br />

sei eben nur eines „Wiener Art“. Schön und gut, das mag sein. Aber ist ein Wiener Schnitzel dann<br />

auch automatisch leckerer als eines Wiener Art? Eine Annäherung.<br />

Grill & Chill<br />

Passt perfekt unter den Gasgrill<br />

Diese schwarze 8-Kilo-Gasflasche von Cagogas (um 50 Euro)<br />

ist speziell für Gasgrillgeräte entwickelt worden. Die bauchige<br />

Bauform bietet ein ideales Verhältnis zwischen Größe und<br />

Gasvolumen. Die neue Premium BBQ-GAS Flasche hat den<br />

Durchmesser einer<br />

11-Kilo-Gasflasche<br />

und die Höhe einer<br />

5-Kilo-Gasflasche -<br />

also perfekt für fast<br />

jeden Grillunterschrank.<br />

Achten Sie<br />

auf die „bottle-in“<br />

Funktion Ihres<br />

Grills. Und<br />

auch die Optik<br />

stimmt: Neben<br />

dem Grill kann<br />

sich die stylische<br />

schwarze<br />

Gasflasche<br />

ebenfalls sehen<br />

lassen.<br />

www.bbq-gas.eu<br />

6 RUHRGEBEEF<br />

Der Ice-Chiller:<br />

kühl, kälter, cool<br />

Kennen Sie das? Die Sonne<br />

brennt, der Grill macht es auch<br />

nicht besser und im Weißwein,<br />

im Sekt und im Cocktail kann<br />

man den Eiswürfeln bei der Auflösung<br />

zusehen? Das muss nicht<br />

mehr sein, der Ice Chiller verhindert<br />

derlei ganz und gar locker.<br />

Das TÜV-geprüfte Gerät braucht<br />

nur 15 sehenswerte Event-Sekunden,<br />

um das Glas auf minus<br />

38 Grad zu vereisen, keimfrei<br />

und hygienisch. Anschließend<br />

ist der Drink ein Erlebnis. Ein<br />

neues hochwertiges Element für<br />

die Bar und den Event-Bereich.<br />

Im Ruhrgebiet erhältlich bei<br />

GPG-Gase-Partner in Witten und<br />

Bochum.<br />

Balsamico-Salsa vom Gourmet-Koch<br />

Mit 17 Jahren kam Franceso Risoli aus Kalabrien ins Rurgebiet.<br />

Sein „Brunello“ in Gelsenkirchen war weithin bekannt.<br />

Er produziert in seiner Saucenmanufaktur nebenbei<br />

handgemachte Balsamico-Saucen. Drei Salsas sind im Angebot<br />

(je 110g, 6,95€), allesamt vom Maestro selbst kreiert,<br />

handgefertigt und ohne künstliche Zusatzstoffe. Händlerliste<br />

oder online unter: www.ri-fo.de<br />

Grill & Chill<br />

Wer den Grill anwirft,<br />

will die beste Zeit des<br />

Tages genießen. Ab<br />

jetzt keine Hektik mehr,<br />

keine Deadlines, kein<br />

Stress. Damit das auch<br />

richtig gut hinhaut,<br />

empfehlen wir einige<br />

Helferlein, die den<br />

Feierabend noch entspannter<br />

machen, den<br />

Genuss steigern und die<br />

Freunde beeindrucken.<br />

Fotos: Michael Schulz<br />

Text: Tom Thelen<br />

26 RUHRGEBEEF<br />

Wiener Schnitzel!?<br />

Ein kulinarischer Klassiker, oder vielmehr die<br />

mörderische Frage: Kalb oder Schwein?<br />

Auf der Suche nach dem Sinn des Schnitzels<br />

in einem Bochumer Beisel.<br />

DIE GANZ<br />

GROSSE FRAGE<br />

Die Alpenländische Küche hat es im Ruhrgebiet<br />

noch zu keiner flächendeckenden Verbreitung<br />

gebracht, auch eine gastronomische Hommage<br />

an die Wiener Gasthäuser muss man lange suchen.<br />

Doch mit dem „Franz Ferdinand“ in Bochum<br />

gibt es tatsächlich so etwas.<br />

Gut abgeschaut in der so herrlich traditionellen<br />

wie dennoch innovativen österreichischen Szene<br />

kommen hier der Tafelspitz, das Backhendl<br />

und das Fiaker-Gulasch wie auch der Kaiserschmarren<br />

auf den Tisch. Die Livingroom-Chefs<br />

Lukas Rüger und Seron Bahtijari haben - gemeinsam<br />

mit Neuling Alessandro Maceri als<br />

Betriebsleiter - das Haus schick aufgestellt. Im<br />

Zentrum des Kulinarischen natürlich auch: das<br />

Schnitzel. Den Besserwissern unter den Gästen<br />

gehen die Herren vom „Franz Ferdinand“ aber<br />

gerne aus dem Weg, indem hier einerseits das<br />

„Wiener Schnitzel vom Deutschen Kalb“ auf der<br />

Karte zu finden ist, andererseits aber auch das<br />

fast baugleiche „Kaiserschnitzel“, welches vom<br />

Jungschwein kommt. Eine gute Gelegenheit,<br />

sich einmal beide Leckereien anzuschauen. Und<br />

den Geschmackstest zu machen. Dafür haben<br />

wir uns einen „echten“ Wiener Spezialisten besorgt,<br />

der gleichwohl das Ruhrgebiet kennt und<br />

liebt. Professor Doktor Axel Laczkovics, 1946 in<br />

Wien geboren, hat dort 1984 die erster Herzverpflanzung<br />

durchgeführt, aber auch seit 1992<br />

fast 20 Jahre im Bergmannsheil gearbeitet. Der<br />

2010 emeritierte Wiener kennt sein Schnitzel.<br />

RUHRGEBEEF 27<br />

6<br />

14<br />

16<br />

26<br />

Das Duell<br />

RUHRFEUER<br />

vs.<br />

★ ★ ★ ★<br />

★★ ★<br />

★ ★ ★<br />

★ ★ ★<br />

13 ★<br />

Ruhrpottgrillsaucen<br />

★ ★ ★ ★<br />

★ ★<br />

★ ★<br />

★ ★<br />

10 ★<br />

POTT.CURRY<br />

Total drüber:<br />

Duell der Saucen<br />

Das Regal mit BBQ-Saucen ist<br />

voll. Die Qual der Wahl. Wir<br />

greifen da gerne auch mal zu<br />

einer Sauce aus der Region.<br />

Weil wir ja damit aufgewachsen<br />

sind. Im Test konkurrieren<br />

die Schaschlik-Brüder (Pommesbude<br />

in Mülheim) mit<br />

Pia-Engel Nixon (Pommesbude<br />

in Recklinghausen). Echte<br />

Ruhrpott-Saucen im Vergleich.<br />

Auf Augenhöhe.<br />

LIEBLINGSSTÜCKE<br />

Edles Fleisch - Lüdinghausen<br />

Bei Philipp Burkert und Simon Schräder alias Edles Fleisch ist der Name Programm<br />

und sagt schon alles über das Angebot aus. Beim Jungunternehmer-Duo aus Lüdinghausen<br />

handelt es sich um zwei Existenzgründer, die sich nun schon seit einiger<br />

Zeit mit hochwertigen und exklusiven Fleischspezialitäten am Markt etabliert<br />

haben. Am Markt, das meint vor allem auf Märkten im Ruhrgebiet. Dabei haben<br />

sie besonders die neuen Feierabendmärkte schätzen gelernt, weil diese direkten<br />

Kontakt mit den Kunden ermöglichen. Dort können sie ihre Fachkompetenz ausspielen,<br />

oder auch mal den Grill anwerfen. Und was fast noch besser ist: Die Jungs<br />

haben seit kurzem ihr eigenes Restaurant in Lüdinghausen. Steaks, Wein, Craft<br />

Bier gibts im „1870“. Ihr Lieblingsstück halten sie hier in Dortmund auf dem Wochenmarkt<br />

in die Kamera.<br />

16 RUHRGEBEEF<br />

In der Region sind sie die Vorreiter.<br />

Menschen, für die gutes Fleisch mehr<br />

ist als ein sattmachendes Lebensmittel.<br />

Fleisch als Hochgenussmittel, Fleisch als<br />

Philosophie, Fleisch als Vision.<br />

Vier mal Fleischidealismus und einige<br />

Lieblingsstücke.<br />

Beste Typen,<br />

beste Stücke<br />

Die hiesigen Botschafter des<br />

neuen Fleischgenusses<br />

zeigen ihre Lieblingsstücke<br />

vor. Bestes Fleisch und beste<br />

Typen. Sie sind stolz auf ihr<br />

Produkt, wir sind stolz auf<br />

sie. Das kann man sehen.<br />

32 RUHRGEBEEF<br />

RUHRGEBEEF 17<br />

Text: Tom Thelen<br />

Best of<br />

METZGER<br />

Die Fleisch-Szene ist in Bewegung. Internationale Top-Cuts aus aller<br />

Welt drängen auf den Markt. Wagyu, Kobe, US-Beef. Wir lieben allerbestes<br />

Fleisch. Bei der Begeisterung vielfach unterschätzt: unsere<br />

Traditions-Metzger von nebenan. Hier wird alltäglich bestes Handwerk<br />

abgeliefert, Engagement und Leidenschaft inklusive. Einige Beispiele<br />

aus der Region.<br />

Best of<br />

Metzger<br />

32<br />

Bestes Handwerk, Leidenschaft<br />

und Engagement.<br />

Das Ruhrgebiet liebt Fleisch<br />

und kann stolz auf seine<br />

Fleischer sein.<br />

CHRISTIAN WAR<br />

EINST JÜNGSTER<br />

FLEISCHERMEISTER<br />

DEUTSCHLANDS UND<br />

BETREIBT JETZT ZU-<br />

SAMMEN MIT BRU-<br />

DER MARCUS EINE<br />

FLEISCHEREI NEBST<br />

IMBISS IN GELSEN-<br />

KIRCHEN-ERLE.<br />

RUHRGEBEEF 33<br />

4 RUHRGEBEEF


Text: Tom Thelen<br />

RUHRGEBEEF 65<br />

Die Burgermeister<br />

Sie sind jung, sie sind<br />

keativ, sie lieben das<br />

Fast Food. Die besten<br />

Burgerschmieden der<br />

Region im Portrait. Wir<br />

haben es gut.<br />

800-Grad-Hölle<br />

Auf der Jagd nach dem perfekten Steak wurde<br />

eine spektakuläre Methode entdeckt: die<br />

Höllenglut.<br />

Hölle:<br />

800° Grill<br />

Das Steak im Höllenfeuer. Jede Seite keine ganze Minute und fertig ist die Perfektion. Keine Zauberei,<br />

sondern Technologie und kulinarisches Wissen. Aus New York kommt die Idee, seither ist die<br />

Zahl 800 das Maß aller Dinge in der Beef-Szene. Auf der Jagd nach dem perfekten Steak ist der<br />

800-Grad-Grill ein Meilenstein.<br />

Ein Mann, ein Grill<br />

Zwei Jahrzehnte ist es schon her, dass Raimund<br />

Ostendorp die Sterne-Küche verlassen<br />

hat und den Profi-Grill in Wattenscheid<br />

eröffnet hat. Ein Besuch.<br />

Der neue<br />

Markt<br />

Nicht einfach nur einkaufen.<br />

Das ist langweilig.<br />

Wir wollen reden,<br />

probieren, vergleichen<br />

und Freunde treffen.<br />

Auf dem neuen Markt.<br />

40 74<br />

48 64<br />

Endlich<br />

trocken<br />

Wie wird unser Fleisch<br />

noch besser? Für die<br />

Beef-Perfektionisten<br />

gibt es da nur eine Antwort:<br />

im Reifeschrank.<br />

Wir haben in Hattingen<br />

mal reingeschaut.<br />

68<br />

Rucke die guh!<br />

Die Taube ist im Ruhrgebiet keineswegs nur<br />

irgendein Geflügel im Kochtopf. Die Taube<br />

war einst Kulturgut: das Rennpferd des<br />

Bergmanns, Freizeitvergnügen<br />

und Freiheitsversprechen.<br />

Eine schöne alte Geschichte<br />

und ein gutes Rezept.<br />

88<br />

ENDLICH<br />

TROCKEN<br />

Text: Peter Krauskopf<br />

Das Ruhrgebiet<br />

auf Weltniveau<br />

Dass Rindfleisch, wenn es gut abhängt,<br />

nur gewinnen kann, ist eigentlich eine<br />

kulinarische Binsenwahrheit. Frisch<br />

geschlachtetes Rindfleisch ist auf Grund<br />

der Totenstarre nach kürzester Zeit zäh<br />

und ungenießbar. Es dauert eineinhalb<br />

bis zweieinhalb Wochen, bis die im Reifungsprozess<br />

entstehende Milchsäure<br />

das Fleisch wieder zart gemacht hat.<br />

>>><br />

RUHRGEBEEF 69<br />

RUHRGEBEEF 5


Grill & Chill<br />

Der Ice-Chiller:<br />

kühl, kälter, cool<br />

Kennen Sie das? Die Sonne<br />

brennt, der Grill macht es auch<br />

nicht besser und im Weißwein,<br />

im Sekt und im Cocktail kann<br />

man den Eiswürfeln bei der Auflösung<br />

zusehen? Das muss nicht<br />

mehr sein, der Ice Chiller verhindert<br />

derlei ganz und gar locker.<br />

Das TÜV-geprüfte Gerät braucht<br />

nur 15 sehenswerte Event-Sekunden,<br />

um das Glas auf minus<br />

38 Grad zu vereisen, keimfrei<br />

und hygienisch. Anschließend<br />

ist der Drink ein Erlebnis. Ein<br />

neues hochwertiges Element für<br />

die Bar und den Event-Bereich.<br />

Im Ruhrgebiet erhältlich bei<br />

GPG-Gase-Partner in Witten und<br />

Bochum.<br />

Passt perfekt unter den Gasgrill<br />

Diese schwarze 8-Kilo-Gasflasche von Cagogas (um 50 Euro)<br />

ist speziell für Gasgrillgeräte entwickelt worden. Die bauchige<br />

Bauform bietet ein ideales Verhältnis zwischen Größe und<br />

Gasvolumen. Die neue Premium BBQ-GAS Flasche hat den<br />

Durchmesser einer<br />

11-Kilo-Gasflasche<br />

und die Höhe einer<br />

5-Kilo-Gasflasche -<br />

also perfekt für fast<br />

jeden Grillunterschrank.<br />

Achten Sie<br />

auf die „bottle-in“<br />

Funktion Ihres<br />

Grills. Und<br />

auch die Optik<br />

stimmt: Neben<br />

dem Grill kann<br />

sich die stylische<br />

schwarze<br />

Gasflasche<br />

ebenfalls sehen<br />

lassen.<br />

www.bbq-gas.eu<br />

Balsamico-Salsa vom Gourmet-Koch<br />

Mit 17 Jahren kam Franceso Risoli aus Kalabrien ins Rurgebiet.<br />

Sein „Brunello“ in Gelsenkirchen war weithin bekannt.<br />

Er produziert in seiner Saucenmanufaktur nebenbei<br />

handgemachte Balsamico-Saucen. Drei Salsas sind im Angebot<br />

(je 110g, 6,95€), allesamt vom Maestro selbst kreiert,<br />

handgefertigt und ohne künstliche Zusatzstoffe. Händlerliste<br />

oder online unter: www.ri-fo.de<br />

6 RUHRGEBEEF


Emil tastings anz ruhrgebiet geht aus 225x300_neu_02.pdf 1 18.03.16 13:13<br />

Das perfekte GrillErlebnis!<br />

Genießen Sie in außergewöhnlichem Ambiente neben saisonalen á<br />

la Carte Speisen vom 800°C Grill, z. B. die Dry Aged Spezialitäten<br />

vom ganzen Pommerschen Färsenrücken, das Schulterstück vom<br />

100% <strong>Vol</strong>lblut Ibérico, vom V-Blade Grill eine ganze Dorade Royal<br />

oder den gegrillten Pulpo. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

AB MAI 2016:<br />

Die verlockende Welt edler<br />

Weine & Spirituosen<br />

Das Restaurant Emil steht neben der herausstechenden Fleischkompetenz<br />

für Ambiente und Genuss. Mit unseren Tastings, bei denen<br />

wir in die verlockende Welt hochwertiger Weine und Spirituosen<br />

eintauchen, möchten wir diese Genusskompetenz abrunden.<br />

di - so: 18h - 00h | Emil-Moog-Platz | Dortmund<br />

Im Gewölbekeller des Dortmunder U<br />

INFOS & Reservierungen 0231 47647814<br />

oder unter: www.emil-dortmund.de<br />

emil anz 194x260.indd 1 21.04.16 13:19


Grill & Chill<br />

Das besondere Buch<br />

Die Machart:<br />

Für ein halbes Jahr hat<br />

der Verlag dem Autor und<br />

Grillprofi Angelo Menta<br />

ein Haus auf einem großen<br />

Künstlerhof gemietet, damit<br />

er dort vor Ort mit hungrigen<br />

Testessern in aller Ruhe<br />

Grillrezepte und Zutaten für<br />

sein neues Buch testen und<br />

perfektionieren kann.<br />

Dabei herausgekommen ist<br />

ein sattes 344 Seiten starkes<br />

Grillbuch mit einem konsequenten<br />

Konzept: Gegrillt<br />

wird ausschließlich auf guter<br />

Holzkohle und nur mit<br />

Zutaten, die ohne übertriebenen<br />

Aufwand zu bekommen<br />

sind. Auch die saisonale<br />

Verfügbarkeit wird<br />

berücksichtigt.<br />

So ist eine immer wieder zur<br />

Hand zu nehmende „Grillschule“<br />

entstanden, die auf<br />

handfestes, praxisgerechts<br />

Grill-Know-how setzt und<br />

dem Leser die Idee hinter<br />

einem Rezept erklärt.<br />

Das Ergebnis:<br />

Der Autor ist bekennender Holzkohlen-Freak,<br />

weshalb sich das Buch unter<br />

anderem mit den verscheidenen<br />

Holzkohlen, ihrem richtigen Verteilen<br />

und dem Einrichten von Temperaturzonen<br />

beschäftigt. Rezepte (mit gut<br />

gegliedertem Register) gibt es für die<br />

Kategorien Rind und Kalb, Schwein,<br />

Geflügel, Lamm, Fisch und Meeresfrüchte,<br />

Burger, Veggie, Beilagen sowie<br />

Saucen und Marinaden.<br />

Diese Rezepte sind vom Rohzustand<br />

bis zum perfekt gegrillten Ergebnis<br />

sehenswert in Szene gesetzt (von<br />

Hubertus Schüler und Justyna Krzyzanowska).<br />

Dazu ist es gespickt mit<br />

Informationen zum Produkt.<br />

In der Umsetzung zeigt sich dann die<br />

besondere Stärke des Buches, denn<br />

es belegt, dass es beim Grillen keineswegs<br />

auf ein Maximum an Aufwand<br />

oder beeindruckendes Drumherum<br />

ankommt, sondern darauf, zum exakten<br />

Zeitpunkt das Richtige zu tun. Als<br />

Belohnung wartet Grillgenuss der Extraklasse.<br />

Eines der meist erwarteten<br />

Bücher zur kommenden Grillsaison.<br />

Es enttäuscht nicht.<br />

Das Buch:<br />

Die gebundene Ausgabe im Großformat hat satte<br />

344 Seiten und ist daher ein unhandlich handfestes<br />

Handbuch, was seiner Nützlichkeit aber keinen Abbruch<br />

tut. Wer einen Holzkohlengrill bedienen kann<br />

beziehungsweise will, der kommt auch mit einem<br />

dicken Buch klar. Das neue „Grillgut“ kostet 29,95<br />

Euro und ist im Becker Joest Verlag erschienen.<br />

8 RUHRGEBEEF


Der Stein ist heiß!<br />

Wer durch das Oberhausener Centro<br />

oder durch das Bochumer Bermudadreieck<br />

flaniert, dem steigt manchmal<br />

ein ganz feiner Grillgeruch in<br />

die Nase. Der Grund dafür könnten<br />

die Filialen des „ThreeSixty“ sein. Die<br />

Sportsbars bieten den Gästen den Stonegrill<br />

an, eine Dining-Erfahrung,<br />

die es ermöglicht, die Speisen auf einem<br />

heißen Stein am Tisch selbst zuzubereiten.<br />

Die hohe Grilltemperatur<br />

erzeugt schnelles Anbraten, welches<br />

Nährstoffe im Grillgut hält und es besonders<br />

saftig bleiben lässt. Auf Fette<br />

und Öle kann hier verzichtet werden.<br />

Zur Auswahl stehen Fleisch und Fisch.<br />

www.three-sixty.de


Grill & Chill<br />

Goldig: Puder<br />

und Zauberei<br />

Noch nicht den richtigen Geschmack<br />

für die Spare Ribs gefunden?<br />

Hier hilft der Mietgriller<br />

von RuhrgoldBBQ mit seiner<br />

Mischung gerne. „Rippchenpuder“<br />

enthält Paprika, Zwiebel<br />

und Knoblauch für ein fruchtiges<br />

und kräftiges Aroma, genau<br />

dosierten Pfeffer und einen<br />

Hauch von Zimt. Und eine leicht<br />

spürbare Süße vom Zucker.<br />

Auch die Mischung „Zauberschwein“<br />

weiß zu gefallen. Sie<br />

tut es fürs Schwein, ob kurz gebraten<br />

oder für den BBQ-Longjob,<br />

mit Zauberschwein gelingt<br />

sehr gutes Pulled Pork.<br />

www.ruhrgoldbbq.de<br />

Ihre Zufriedenheit liegt uns am Herzen<br />

Seit 1958 stehen wir in Bochum und Umgebung<br />

für beste handwerkliche Qualität aus<br />

Meisterhand und bewussten Fleischgenuss.<br />

Wir stellen höchste Ansprüche und führen eine<br />

breite Palette an unterschiedlichen Fleischund<br />

Wurstwaren. Neben Schweinefleisch aus<br />

artgrechter Tierhaltung vom Eichenhof und<br />

feinstem Rindfleisch von der Färse, führen wir<br />

auch Spezialitäten wie Salzwiesen-Lamm aus<br />

Ostfriesland oder Ibérico-Schwein aus Spanien.<br />

Besuchen Sie uns auf den Wochenmärkten in<br />

der Region oder in unseren beiden Filialen.<br />

Dasenbrock – Qualität die man schmeckt.<br />

www.fleischerei-dasenbrock.de<br />

Fleischerei Dasenbrock<br />

Groß- und Einzelhandel<br />

Produktion / Zentrale<br />

Gewerbestraße 26<br />

Tel. 0 23 27 / 8 82 05<br />

Filiale 1<br />

Wattenscheider Hellweg 81<br />

Tel. 0 23 27 / 5 33 38<br />

Filiale 2<br />

Westenfelder Straße 6<br />

Tel. 0 23 27 / 8 70 77<br />

0171 / 20 03 222<br />

fleischerei.dasenbrock


®<br />

Dat Schwatte!<br />

Grubensalz ist eine kulinarische Hommage an das Ruhrgebiet<br />

und andere Bergbauregionen. Feinstes Tiefensalz in<br />

Liaison mit medizinischer Aktivkohle setzt optische Akzente<br />

– ähnlich dem schwarzen Hawaiisalz. Entwickelt wurdee<br />

das Grubensalz von Spirit of Spice in Zusammenarbeit mit<br />

Stefan Manier vom Gasthaus Stromberg. Gleichzeitig ist es<br />

soziales Projekt: Im Sozialpsychiatrische Zentrum Leverkusen<br />

(SPZ) wird es mit viel Liebe und Engagement produziert<br />

und abgefüllt. www.grubensalz.de<br />

Offizielle Gewürze der Ruhrperle<br />

„Ruhrgold“ – die Würze des Lebens. Von der Ruhrperle<br />

gibt es das erste „offizielle“ Ruhrgebietscurry.<br />

Eine Komposition aus hochwertigen, fein<br />

abgestimmten Rohgewürzen. Für die Currywurst<br />

daheim. Aus dem gleichen Hause: „Ruhrrost“, eine<br />

schöne Grillgewürzmischung. www.ruhrperle.com<br />

HUNGER?<br />

Z 1. PLATZ<br />

Unter 200 getesteten Top-Restaurants rund<br />

Zum die<br />

Ruhrmetropole Bochum. Gastronomieführer:<br />

“BOCHUM GEHT AUS!“ Ausgabe 2016<br />

Z TOP 20 Z<br />

Die besten Burger-Läden Deutschlands.<br />

Buch: “DIE BURGER BIBEL”<br />

by “BURGER CITY GUIDE” Ausgabe 2016<br />

Z TOP 100 Z<br />

Die besten Burger-Läden Deutschlands.<br />

Buch: “BURGERLIEBE”<br />

by “Burger Liebe Verlag” Ausgabe 2016<br />

Alter Markt 1 · 44866 Bochum-Wattenscheid · Tel. 02327 9658777 · www.baseburger.de


Grill & Chill<br />

Tastings über den<br />

Dächern der Stadt<br />

Das Restaurant Emil besticht schon<br />

durch sein außergewöhnliches Ambiente.<br />

Diese Exklusivität wird bei den<br />

neuen Tastings noch ausgebaut. Und<br />

wer das Emil kennt, weiß, dass Küchenchef<br />

Sebastian Felsing ein Faible<br />

für tolle Fleisch- und Fischprodukte<br />

hat. Er entwirft zu jedem der Tastings<br />

(„BBQ Weine“, „Rum – Sommer im<br />

Glas“, etc.) ein korrespondierendes<br />

3-Gang-Menü. Die Tastings finden<br />

monatlich (Fr + Sa) in kleiner Runde<br />

(bis zu 20 Personen) in allen Bereichen<br />

des Restaurants statt. Bei gutem<br />

Wetter teilweise auf der Dachterrasse<br />

des Dortmunder U (etwa am 15. Juli<br />

das Wein Tasting). Atemberaubend<br />

verspricht der Menüabend am 30.<br />

Juli zu werden. An dem Tag gibt es ein<br />

Craft Bier Tasting auf der Dachterrasse,<br />

dazu ein 5-Gang-Menü. Moderiert<br />

durch Bier Sommelier Damian Olejnik.<br />

www.emil-dortmund.de<br />

12 RUHRGEBEEF


Frisches Futter für<br />

die Raucherecke<br />

Die Jungs von der Grillagentur Pottfeuer<br />

aus Wetter an der Ruhr sind für<br />

ihre Umtriebigkeit und ihre Kreativität<br />

bekannt. Seminare und Workshops,<br />

das Ladenlokal Steak & Eisen in Wetter,<br />

ihre 100%-Saucen sind Beispiele.<br />

Und auch an die Raucher unter den<br />

Grillern haben sie gedacht. „Krautrauch“<br />

ist ein Smoking-Zusatz, der<br />

neben feinen Räucherholzspänen je<br />

nach Sorte unbehandelte getrocknete<br />

Kräuter und granulierte Früchte<br />

enthält. Einfach im Alufolienpäckchen<br />

und ohne (!) vorheriges Anfeuchten<br />

auf die Glut, in den Brenner, und man<br />

erhält ein nie gekanntes Raucharoma.<br />

Krautrauch gibt es in den Sorten<br />

Wacholder, Liebstöckel, Bärlauch, Kirsche<br />

und Pflaume.<br />

Das Ladenlokal Steak & Eisen: Hauptstraße<br />

2, 58300 Wetter (<strong>Vol</strong>marstein),<br />

Do 14-19, Sa 9 bis 14 Uhr.<br />

www.pottfeuer.de<br />

Traum: Lifetime-Abo<br />

für die Currywurst<br />

Kennen Sie das pädagogische Kinderbuch<br />

„Der Junge mit den Goldhosen“?<br />

Darin besitzt ein Knabe plötzlich eine<br />

Hose, in deren Taschen immer Bares<br />

ist. Immer. Natürlich lehrt das Buch<br />

seinen Lesern, dass dieser permanente<br />

Dauerreichtum keineswegs automatisch<br />

glücklich macht. Mit dieser<br />

Idee hier ist das etwas anderes. Obwohl<br />

sie ähnlich gelagert ist. Die Schaschlik-Brüder<br />

betreiben eine Pommesbude<br />

in Mülheim, dort wird ein<br />

Mensch bald zum Stammgast. Denn es<br />

wird ein Lifetime-Currywurst-Abo verlost,<br />

eine Sache, die nun wirklich jeder<br />

haben will. Man stelle sich das mal<br />

vor bei der stetig steigenden durchschnittlichen<br />

Lebenserwartung. Der<br />

Sieger, die Siegerin wird verkündet am<br />

Tag der Trinkhallen am 20.August von<br />

<strong>Ruhrgebeef</strong> und dem Stadtmagazin<br />

coolibri. Teilnahmebedingungen auf:<br />

www.schaschlikbrueder.de<br />

RUHRGEBEEF 13


Das Duell<br />

RUHRFEUER<br />

v<br />

RUHRPOTT-AUTHENTIFIZIERUNG<br />

EINSATZGEBIETE<br />

WAS DRIN IST<br />

GESCHMACK<br />

H H H H<br />

Die Schaschlikbrüder Dietmar Haubold und Timo Winter, beide Gastro-Profis, haben<br />

vor sechs Jahren beschlossen, „die beste Currysauce, wo gibt“ zu kreieren. Sie<br />

betreiben auch eine Pommesbude in Mülheim. <strong>Vol</strong>le Punktzahl.<br />

HH H<br />

Ruhrfeuer sollte warm genossen werden und kann überall verwendet werden.<br />

Auch als Ergänzung zum eigenen Kochen taugt die Sauce. Ein robuster Allrounder,<br />

der jeder Mahlzeit seinen Stempel aufdrückt. Wenig zurückhaltend. Wie wir hier.<br />

H H H<br />

Besser gefragt: Was ist nicht drin? Ruhrfeuer kommt ohne Geschmacksverstärker,<br />

künstliche Aromen und Konservierungsstoffe. Eine handgemachte Sauce mit Fenchelsamen<br />

und Bockshornklee, vor allem aber Tomate, Zwiebel, Paprika.<br />

H H H<br />

Schmeckt satt und kräftig, akzentuiert durch recht große Zwiebelstücke und ‐ das<br />

Beste für bewusste Geschmacks-Nostalgiker ‐ ein bisschen wie früher, als der Schaschlik-Fond<br />

noch Grundlage für die Currysaucen war.<br />

ERGEBNIS<br />

13 H<br />

FAZIT IN EINEM UNÜBERSICHTLICHEN MARKT VON IMMER NEUEN „RUHR-<br />

POTT-GRILL-SAUCEN“ MIT SCHICKEM ETIKETT UND SCHÖNER HINTERGRUND-<br />

GESCHICHTE GEHÖREN DIE AUSGEWÄHLTEN UND GETESTETEN SAUCEN ZU<br />

DEN ALLERBESTEN. DEN SIEG TRUGEN DIE BRÜDER DAVON, WEIL SIE IHRE<br />

14 RUHRGEBEEF


Ruhrpottgrillsaucen<br />

s. POTT.CURRY<br />

H H H H<br />

Pia-Engel Nixon gebürtig in Herne, zehn Jahre in Australien, dort von der Tellerwäscherin<br />

zu Chefköchin, seit 2009 wieder im Ruhrgebiet. Hier Kochschule, Catering,<br />

Events und eine Pommesbude in Recklinghausen. <strong>Vol</strong>le Punktzahl.<br />

H H<br />

Neben dem Einsatzgebiet als Sauce legt die Darreichung in der ebenso schönen<br />

wie unpraktischen Bügelflasche und der recht hohe Preis nahe, dass Pott.Curry<br />

auch als Geschenk und Gimmick funktionieren kann. Wer es braucht.<br />

H H<br />

Die besondere Zutat in der Classic-Variante ist die Tonkabohne. Hierdurch werden<br />

von Pia-Engel „subtil aphrodisierende“ Wirkungen angedeutet. Ließ sich im Test<br />

nicht realistisch nachweisen. Vielleicht muss man eine ganze Flasche trinken.<br />

H H<br />

Die drei Varianten Classic, Harakiri und Hot Honey machen allesamt erst einmal<br />

Spaß, gut gelungen ist der Einsatz von Habanero-Chili. Es fehlt an geschmacklicher<br />

Tiefe, der Effekt steht im Vordergrund und wird seine Fans finden.<br />

10 H<br />

IDEE EINER ‐ ZUMINDEST GESCHMACKLICH ‐ SCHASCHLICK-FOND-BASIERTEN<br />

SAUCE SEHR KONSEQUENT UMSETZEN. DAS HAT DIE RUHRGEBIETS-SOZIA-<br />

LISIERTE JURY ÜBERZEUGT. POTT.CURRY IST MODERNER, DAS MEINT IN DIE-<br />

SEM FALL WIEDER EINMAL: NICHT BESSER.<br />

RUHRGEBEEF 15


LIEBLINGSSTÜCKE<br />

In der Region sind sie die Vorreiter.<br />

Menschen, für die gutes Fleisch mehr<br />

ist als ein sattmachendes Lebensmittel.<br />

Fleisch als Hochgenussmittel, Fleisch als<br />

Philosophie, Fleisch als Vision.<br />

Vier mal Fleischidealismus und einige<br />

Lieblingsstücke.<br />

Edles Fleisch - Lüdinghausen<br />

Bei Philipp Burkert und Simon Schräder alias Edles Fleisch ist der Name Programm<br />

und sagt schon alles über das Angebot aus. Beim Jungunternehmer-Duo aus Lüdinghausen<br />

handelt es sich um zwei Existenzgründer, die sich nun schon seit einiger<br />

Zeit mit hochwertigen und exklusiven Fleischspezialitäten am Markt etabliert<br />

haben. Am Markt, das meint vor allem auf Märkten im Ruhrgebiet. Dabei haben<br />

sie besonders die neuen Feierabendmärkte schätzen gelernt, weil diese direkten<br />

Kontakt mit den Kunden ermöglichen. Dort können sie ihre Fachkompetenz ausspielen,<br />

oder auch mal den Grill anwerfen. Und was fast noch besser ist: Die Jungs<br />

haben seit kurzem ihr eigenes Restaurant in Lüdinghausen. Steaks, Wein, Craft<br />

Bier gibts im „1870“. Ihr Lieblingsstück halten sie hier in Dortmund auf dem Wochenmarkt<br />

in die Kamera.


RUHRGEBEEF 17


REPORT BESTE STÜCKE:<br />

FILETSHOP<br />

Markt macht Spaß:<br />

Sowohl für Kunden wie auch<br />

für die Verkäufer ist so eine<br />

kleine Grillecke auf dem<br />

Markt eine feine Sache. Für<br />

einen kleinen guten Snack<br />

ist ja quasi jeder zu haben,<br />

und ein Steak-Brötchen,<br />

das sich vom Kirmes- und<br />

<strong>Vol</strong>ksfest-Einerlei abhebt, ist<br />

schließlich auch beste Reklame.<br />

Ohne InCopy -<br />

Texte und Bilder werden geliefert<br />

18 RUHRGEBEEF


Das Lieblingsstück:<br />

Die Kompagnons haben sich<br />

aus der reichhaltigen Theke<br />

ihres Wagens das „Dry Aged<br />

Rib Eye vom Heritage Angus<br />

aus Canada“ ausgesucht,<br />

ein wahrhaft edler Brocken.<br />

Wer es probiert, glaubt die<br />

Weiden und die ganzjährige<br />

Freiheit der Rinder im kanadischen<br />

Bundesstaat Alberta<br />

schmecken zu können.


Christoph Grabowski - Fleischsommelier<br />

Aus dem stadtbekannten Castroper Fleischermeister wurde ein Fleischsommelier.<br />

Seine Leidenschaft für und sein Wissen über Fleisch ist überregional bekannt.<br />

Für Niggemann-Food bereist er die Welt, schaut sich die Aufzucht der besten<br />

Fleischsorten an. Hierzulande tritt er nicht nur als Kommunikator, sondern auch<br />

als Botschafter guten Fleisches an. Leidenschaft Fleisch, so sein Motto. Er transportiert<br />

sein immenses Wissen in anschaulichen Videos, in öffentlichen Auftritten<br />

wie auch in Seminaren.<br />

Sein Lieblingsstück, das er hier im eisig-kalten Fleisch-Lager von Niggemann in<br />

Bochum hält (dort wo man ihn die meiste Zeit antreffen kann), stammt vom Mangalitza-Wollschwein.<br />

Das ist eine der ältesten, noch rein erhaltenen europäischen<br />

Schweinerassen. Die für sie typische dicke weiße Speckschicht und der hohe<br />

Fettanteil des Fleisches machten das Mangalitza-Schwein lange Zeit unattraktiv<br />

für die breite Masse. Modern, fast ausschließlich, war das magere Stück Schweinefleisch.<br />

Heute lernt man die sehr hohe Qualität wieder schätzen. Die starke<br />

Fettmarmorierung und die dunklere Farbe runden das Ganze ab. Das Fleisch ist<br />

zart, saftig und feinfaserig.


Burkhard Schulte - CEO Gourmetfleisch.de<br />

Burkhard Schulte ist CEO von Gourmetfleisch.de -<br />

Steak Online. Das große Traditionshaus für Fleisch<br />

in Gladbach, über 100 Jahre im Geschäft, bestens<br />

beleumundet, hat einen Online-Shop für bestes<br />

Fleisch aufgebaut. Das Konzept sieht allergrößte<br />

Transparenz vor, genauso wie Rundum-Spaß beim<br />

Kunden. Der geht schon beim Auspacken los, beim<br />

Essen wird er noch viel größer. Auf dem Foto präsentiert<br />

Schulte sein Lieblingsstück in der schicken<br />

Kantine, wo er und sein Team gerne gemeinsam<br />

die Produkte des Shops probieren. Ein großes Stück<br />

gefrorenes Kobe-Wagyu-Beef aus Japan, direkt importiert.<br />

Nur knapp 4000 echte Kobe-Rinder werden<br />

in Japan pro Jahr geschlachtet. Lediglich zehn<br />

Prozent des Fleischs wird in alle Welt exportiert.<br />

Nur Wagyu-Rinder, die in der Region Kobe geboren,<br />

aufgezogen, gemästet und geschlachtet wurden,<br />

dürfen Kobe-Rind genannt werden.<br />

Kobe-Rumpsteak<br />

Das saftige Rumpfstück aus dem<br />

vorderen Rücken.<br />

Kobe-Entrecote<br />

Aus dem vorderen Rücken mit dem<br />

typischen Fettauge.<br />

Kobe-Filet<br />

Aufgrund des intramuskulären Fetts<br />

ein wahrer Gaumenschmaus.


Die Mannschaft von Gourmetfleisch.de arbeitet<br />

daran, dem Kunden nicht nur ein Stück Fleisch zu<br />

verkaufen, sondern auch dafür zu sorgen, dass er<br />

Freude daran hat.


Sascha Alexander - Fleischboutique<br />

Sascha Alexander hat schon einige Ziele erreicht im Leben. sagt<br />

er. Er hatte eine Tapas-Bar, war Wellenreiter und Surfbrett-Kenner,<br />

jetzt ist der nächste Schritt dran: perfektes Grillen. Und so ist der<br />

Mann sehr richtig aufgehoben als Chef der Dortmunder Filiale der<br />

Fleischboutique, die als Shop im Shop im Hause des Grillgeräte-Giganten<br />

Weber residiert.<br />

Sascha Alexander kennt sich mit Genuss aus und ist ein wunderbarer<br />

Gastgeber, was er schon zweimal öffentlich bewiesen hat, ist er<br />

doch gleich Doppelsieger beim „Perfekten Dinner“ gewesen. Dort<br />

hat er aber nicht nur die Wertung gewonnen, sondern war auch<br />

Sieger der Herzen und gewann eine Konkurrentin als Herzdame.<br />

Sein Lieblingsstück ist das Skirt-Steak, ein erst in letzter Zeit populärer<br />

Cut. Es handelt sich dabei quasi um das Zwerchfell des Rindes.<br />

Entsprechend ist es stark beanspruchtes Muskelfleisch und daher<br />

sehr geschmacksintensiv. Das Stück ist recht grobfasrig, hat eine<br />

angenehm feste Fleischstruktur und besitzt eine intensive Marmorierung.<br />

RUHRGEBEEF 25


Wiener<br />

Schnitzel<br />

Geht es um Schnitzel, so ist immer irgendein Typ in der Nähe, der bereit ist zu referieren, das<br />

Wiener Schnitzel sein nur dasjenige aus Kalbfleisch, ein gleich zubereitetes Stück Schweinefleisch<br />

sei eben nur eines „Wiener Art“. Schön und gut, das mag sein. Aber ist ein Wiener Schnitzel dann<br />

auch automatisch leckerer als eines Wiener Art? Eine Annäherung.<br />

Text: Tom Thelen


DIE GANZ<br />

GROSSE FRAGE<br />

Die Alpenländische Küche hat es im Ruhrgebiet<br />

noch zu keiner flächendeckenden Verbreitung<br />

gebracht, auch eine gastronomische Hommage<br />

an die Wiener Gasthäuser muss man lange suchen.<br />

Doch mit dem „Franz Ferdinand“ in Bochum<br />

gibt es tatsächlich so etwas.<br />

Gut abgeschaut in der so herrlich traditionellen<br />

wie dennoch innovativen österreichischen Szene<br />

kommen hier der Tafelspitz, das Backhendl<br />

und das Fiaker-Gulasch wie auch der Kaiserschmarren<br />

auf den Tisch. Die Livingroom-Chefs<br />

Lukas Rüger und Seron Bahtijari haben - gemeinsam<br />

mit Neuling Alessandro Maceri als<br />

Betriebsleiter - das Haus schick aufgestellt. Im<br />

Zentrum des Kulinarischen natürlich auch: das<br />

Schnitzel. Den Besserwissern unter den Gästen<br />

gehen die Herren vom „Franz Ferdinand“ aber<br />

gerne aus dem Weg, indem hier einerseits das<br />

„Wiener Schnitzel vom Deutschen Kalb“ auf der<br />

Karte zu finden ist, andererseits aber auch das<br />

fast baugleiche „Kaiserschnitzel“, welches vom<br />

Jungschwein kommt. Eine gute Gelegenheit,<br />

sich einmal beide Leckereien anzuschauen. Und<br />

den Geschmackstest zu machen. Dafür haben<br />

wir uns einen „echten“ Wiener Spezialisten besorgt,<br />

der gleichwohl das Ruhrgebiet kennt und<br />

liebt. Professor Doktor Axel Laczkovics, 1946 in<br />

Wien geboren, hat dort 1984 die erster Herzverpflanzung<br />

durchgeführt, aber auch seit 1992<br />

fast 20 Jahre im Bergmannsheil gearbeitet. Der<br />

2010 emeritierte Wiener kennt sein Schnitzel.<br />

RUHRGEBEEF 27


28 RUHRGEBEEF<br />

Und „die Panier“. So heißt das also in Wien. Und im<br />

Ruhrgebiet hat er seit 1992 kein Wiener Schnitzel<br />

mehr auswärts gegessen. Das ändert sich heute.<br />

Chefkoch David Jezierowski hat uns aber erst einmal<br />

in die Küche eingeladen. Hier brutzelt er die<br />

Spezialitäten im heißen Fett, Rapsöl mit Butterschmalz,<br />

so goldbraun, wie ihre Fans sie lieben. Das<br />

Gericht ist ein Klassiker. Einer der größten in der<br />

europäischen Küche. Und wie bei so vielen klassischen<br />

Rezepten, tobt auch hier seit Jahrzehnten<br />

der Kampf um die Urheberschaft. Lange wurde behauptet,<br />

es handle sich nur um eine Variante des<br />

Cotoletta alla milanese aus Oberitalien, das in ähnlicher<br />

Machart, allerdings aus dickeren Koteletts<br />

zubereitet wird, und das im 15. Jahrhundert seinen<br />

Weg nach Wien gefunden habe. Dem wird gerne<br />

widersprochen, denn die Wiener Küche kennt selber<br />

viele Rezepte, bei denen Köstliches in heißem<br />

Fett zubereitet wird. Und überhaupt: tragen eingebürgerte<br />

Gerichte nicht trotzdem ihren Namen?


RUHRGEBEEF 29


Siehe Gulasch, siehe Palatschinken. Das Wiener Schnitzel<br />

ist womöglich also wirklich ein Wiener Schnitzel. Und längst<br />

„österreichisches Kulturgut“.<br />

Die Panade, „die Panier“, ist natürlich wichtig. Sternekoch<br />

Ali Güngörmüs soll einmal als wichtigsten Bestandteil Chio-<br />

Chips verwendet haben. „Jeder macht das anders“, lacht<br />

Jezierowski. Genau wie bei der Beilage gibt es da unzählige<br />

kleine Abstufungen. Ob die „klassische“ Garnitur mit<br />

Sardelle, Kaper oder Zitrone sein muss, Idee: eine gewisse<br />

Salzschärfe als Akkord, ist umstritten, ebenso ob der<br />

Kartoffelsalat warm oder kalt, mit oder ohne Gurke oder<br />

überhaupt sein muss. Und was dazu trinken: Es geht viel.<br />

Auch Tages- und Jahreszeit können da eine Rolle spielen.<br />

Bier, Gespritzter, Weißwein, vielleicht ein Grüner Veltliner,<br />

besser auf jeden Fall ein säurebetonter Wein. Das Schnitzel<br />

hält da viel aus.<br />

Die Testschnitzel begeistern beide. Eine Idee mehr Biss<br />

beim Schwein, im Geschmack punkten beide Varianten voll,<br />

den vollmundigeren Fleischgeschmack bietet das Schwein,<br />

dem Professor mundet das dahingehend feinere, mildere<br />

Kalb etwas besser. Überhaupt ist der Österreicher sehr<br />

zufrieden mit dem gebotenen. Am Gesamt-Tisch fällt das<br />

Blind-Tasting-Urteil ziemlich genau 50:50 aus. Fazit also: bei<br />

bester Zubereitung ist es wohl schlicht Geschmackssache,<br />

welche Variante der Gast bevorzugt, entscheidet aber zusätzlich<br />

der Geldbeutel, so gewinnt das Schwein.<br />

Restaurantleiter Alessandro Maceri (links oben) bringt die WienerTestobjekte, der Wiener Professor Axel Laczkovics<br />

(rechts) schaut sie sich genau an und probiert.<br />

Wer selber einmal Kalb gegen Schwein versuchen möchte:<br />

Franz Ferdinand, Klinikstraße 51, 44791 Bochum, Tel. 0234 / 935 392 12, www.franz-ferdinand-bochum.de<br />

30 RUHRGEBEEF


Professor Axel Laczkovics<br />

RUHRGEBEEF 31


Best of<br />

METZGER<br />

Die Fleisch-Szene ist in Bewegung. Internationale Top-Cuts aus aller<br />

Welt drängen auf den Markt. Wagyu, Kobe, US-Beef. Wir lieben allerbestes<br />

Fleisch. Bei der Begeisterung vielfach unterschätzt: unsere<br />

Traditions-Metzger von nebenan. Hier wird alltäglich bestes Handwerk<br />

abgeliefert, Engagement und Leidenschaft inklusive. Einige Beispiele<br />

aus der Region.<br />

Text: Tom Thelen<br />

32 RUHRGEBEEF


CHRISTIAN WAR<br />

EINST JÜNGSTER<br />

FLEISCHERMEISTER<br />

DEUTSCHLANDS UND<br />

BETREIBT JETZT ZU-<br />

SAMMEN MIT BRU-<br />

DER MARCUS EINE<br />

FLEISCHEREI NEBST<br />

IMBISS IN GELSEN-<br />

KIRCHEN-ERLE.<br />

RUHRGEBEEF 33


METZGEREI EBBEN<br />

Cranger Straße 301, 45891 Gelsenkirchen, Tel. 0209<br />

73290 • www.partyservice-ebben.de<br />

HIER SCHAUT AUCH SCHON MAL NELSON<br />

MÜLLER VORBEI, UM ZU PROBIEREN. ER<br />

WAR ÜBERZEUIGT, ALLES BESTENS.<br />

1898 eröffnete Martin Ebben diese Firma. Heute sind Marcus<br />

und Christian Ebben federführend, beide einst jüngste<br />

Fleischermeister Deutschlands.Längst haben sie die Palette<br />

erweitert, bieten tollen Mittagstisch und feines Catering an.<br />

Doch auch das Kerngeschäft wird mit Sorgfalt betrieben:<br />

das Schweinefleisch-Sortiment wird vom Hof Wedewer<br />

in Coesfeld bezogen. Die Schweine werden dort gentechnikfrei<br />

und vegetarisch in langsamer Mast aufgezogen. Ihr<br />

Rindfleisch erhalten die Brüder ausschließlich vom Hof<br />

Keil in Reken. Ein Name der für 50 Jahre tiergerechte und<br />

nachhaltige Landwirtschaft steht. Der Familienbetrieb liegt<br />

in den ehemaligen Hochmooren des südlichen Westmünsterlandes<br />

inmitten der idyllischen Naturschutzgebiete. Aus<br />

diesem Grund weiden ihre Tiere von März bis Oktober<br />

ausschließlich auf den umliegenden Naturschutzweiden<br />

in Reken, Hochmoor und Coesfeld. Hauptsächlich zum<br />

Verzehr kommen Rinder der Rasse Blonde d‘Aquitaine. Die<br />

hat ihren Ursprung im Südwesten Frankreichs und zeichnet<br />

sich durch ihre besondere Beschaffenheit aus. Das Fleisch<br />

dieser Rinder überzeugt durch fettarme und feinfaserige<br />

Konsistenz. . Ach ja, Australian Beef aus New South Wales<br />

und US-Beef aus Nebraska sind hier auch längst in der<br />

Theke.<br />

34 RUHRGEBEEF


Beste Fleischqualität von Produzenten aus der Umgebung wird in Erle weiterverarbeitet.<br />

Kunden können sich detailliert informieren, wo ihr Fleisch herkommt.<br />

Erfahren Sie mehr über unser Qualitätsmanagement<br />

KONTROLLE IST GUT, VERTRAUEN IST BESSER.<br />

Jede gute Partnerschaft basiert<br />

auf Vertrauen. Vertrauen, das<br />

man vor allem dadurch gewinnt,<br />

dass man es sich jeden Tag aufs<br />

Neue verdient.<br />

Wer in der Gastronomie mit frischen<br />

Produkten arbeitet, trägt<br />

eine große Verantwortung.<br />

Und kann mit Transgourmet<br />

auf ein penibles Kontrollsystem<br />

vertrauen, das auf kurzem Weg<br />

größtmögliche Qualität sichert.<br />

Erst in dem Moment, in dem Ihre<br />

Bestellung bei uns eingeht, geben<br />

wir diese an unsere Produzenten<br />

und Lieferanten weiter.<br />

So können alle Ihre Gäste stets<br />

garantiert frische Produkte genießen.<br />

Und Sie deren Vertrauen.<br />

Transgourmet Deutschland GmbH & Co. OHG • Zentrale: Albert-Einstein-Straße 15 • 64560 Riedstadt • Tel.: 06131-502-0<br />

Fax: 06131-592-393 • E-Mail: kontakt@transgourmet.de • www.transgourmet.de • Unsere Tel.-Hotline: 0800 - 1 722 722<br />

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METZGEREI HERBERT MÜLLER<br />

Hochstraße 88, 44866 Bochum,<br />

Tel. 02327 8 83 06<br />

Täglich produziert Müller mit seiner Mannschaft frische<br />

Würste direkt hinter seinem Laden.<br />

WENN ER NICHT SO FRISCH UND LEBENDIG<br />

WÄRE, KÖNNTE MAN HERBERT MÜLLER ALS<br />

EINEN DINOSAURIER DER SZENE BEZEICH-<br />

NEN. ES GIBT DAVON NICHT MEHR VIELE.<br />

„Der Dario Cecchini des Ruhrgebietes und dann noch aus Wattenscheid“,<br />

schrieb jemand über Herbert Müller. Hier ist aber nicht<br />

die Toskana, hier fahren keine Japaner vor, um den Meister mit<br />

dem Fleischermesser zu fotografieren, hier wird weniger Cianti<br />

als vielmehr Pils getrunken. Hier ist Ruhrpott pur angesagt. Alle<br />

paar Minuten rauscht die Straßenbahn vorbei, die Hausfassade<br />

ist nicht gerade toll geklinkert und über der Tür des Ladenlokals<br />

steht in nicht allzu moderner Schreischrift „Herbert Müller“. Doch<br />

dahinter verbirgt sich ein Geschäft, in dem Fleischleidenschaft<br />

noch sehr groß geschrieben wird. Müller macht täglich frische<br />

Wurst. Blutwurst, Zungenwurst, Leberwurst, Bierwurst, Diätwurst,<br />

Teewurst, insgesamt fast 80 Sorten, dazu natürlich auch noch das<br />

Würstchen für den Grill. Und ein paar Schinken hängen auch noch<br />

von der Decke, keinesfalls zugekauft. Und auch der „Grand Prix International<br />

du Goute Boudin“ der französischen Bruderschaft der<br />

Ritter der Blutwurst bewertete den Wattenscheider bestens: er<br />

wurde unter 600 Teilnehmern aus ganz Europa prämiert für seine<br />

Blutwurst. Und wer es etwas feiner mag: weithin berühmt ist der<br />

fertige Fleischsalat, der nicht etwa aus Resten, sondern aus sehr<br />

fein geschnittener Mortadella, Gurken und Mayonnaise einmal<br />

morgens, einmal mittags hergestellt wird.<br />

Die volle Theke zu Glanzzeiten ist heute eine schöne Erinnerung.<br />

Doch Müller bleibt humorvoll und entspannt.<br />

36 RUHRGEBEEF


DER WURSTLADEN<br />

Kortumstraße 101 (City Passage), 44787 Bochum,<br />

Tel. 0234 17744 4 • www.wurstladen.com<br />

HOPPE FINDET HAUSSCHLACHTER,<br />

DIE ES ÜBERALL NOCH GIBT.<br />

UND JEDE WURST SCHMECKE EBEN<br />

ANDERS.<br />

Die Hoppes in ihrem Refugium. Hier dreht sich alles um<br />

die Wurst.<br />

Pinkel aus Norddeutschland, die Münchener<br />

Weißwurst, die Regensburger Würstl, Wellwurst,<br />

Panhas mit Graupen, Kartoffelwurst, Kohlwurst,<br />

Grützwurst, Eichsfelder Bauern-Feldgieker, Sylter<br />

Landschinken, Möppkenbrot, Pfälzer Saumagen,<br />

der Hessische Presskopf, die Ahle Rote, Sächsische<br />

Bratwurst mit Kümmel, Bregenwurst und,<br />

und, und. Wurst, wohin das Auge blickt, zwischen<br />

den Antiquitäten auch Konserven mit Dingen wie<br />

„Saure Lunge mit Herz – tafelfertig nach Hausfrauenart“.<br />

„Das kaufen auch schon mal junge<br />

Leute“, sagt Betreiber Ulrich Hoppe. Die Hoppes<br />

führen den kleinen Laden seit über 25 Jahren und<br />

bringen aus dem Urlaub gerne neue Feinheiten<br />

für das Sortiment mit. Ein paar Weine, feinste<br />

Pasteten, handgemachte Marmeladen, eingelegte<br />

Gürkchen und Wurstspezialitäten aus Savoyen,<br />

Toskana oder den Pyrenäen. Hoppe ist zuvorderst<br />

Händler, er produziert nichts. Und so hält sich der<br />

„Wurstladen“ in der an dieser Stelle recht dunklen<br />

und engen City-Passage, wie ein kleines Gallisches<br />

Dorf, das mit Individualität und Leidenschaft<br />

kämpft. Die Stammkunden danken es.<br />

Das Sortiment beeindruckt den Kunden. Frische Wurst<br />

aus der Region (rechts), tolle Konserven (unten).


BIO-FLEISCHEREI BURCHARDT<br />

Rellinghauser Str. 288, 45136 Essen, Tel.<br />

0201.250471 • www.bio-fleischerei-burchardt.de<br />

Freilaufende Weideschweinchen: Ihr Fleisch hat eine ausgeprägt kräftige,<br />

aber dennoch zarte Konsistenz.<br />

NICHT NUR ALS BIO-METZGER SORGT<br />

BERND BURCHARDT FÜR FAIRPLAY,<br />

AUCH MIT DER INITIATIVE FÜR<br />

WEIDESCHWEINE IST ER AKTIV<br />

Nach seiner Meisterausbildung und der Übernahme<br />

des elterlichen Betriebes Ende 1998 stellte Bernd<br />

Burchardt umgehend die gesamte Fleisch- und Wurstproduktion<br />

auf Naturfleisch aus besonders artgerechter<br />

Tierhaltung aus dem Thönes Natur-Verbund um.<br />

Wenige Jahre später ist der gesamte Betrieb Bio-zertifiziert.<br />

Und es funktioniert. In zwei Filialen bieten 15<br />

Angestellte über 80 selbst hergestellte Bio-Wurst- und<br />

Schinkensorten an. Sehr erfolgreich läuft auch seine<br />

Kampagne für das Essener Weideschwein. „Burchardts<br />

Bio-Initiative“ hat schon über 100.000 Euro eingesammelt<br />

und weit über 320 Befürworter (die zehn Prozent<br />

Rabatt in den Läden genießen), was dazu führt, dass<br />

die ersten Schweinchen schon auf Hof Vorberg im<br />

Windrather Tal umhertollen. Die Idee: Freiheit, die<br />

man schmecken kann. Die freie Bewegung an frischer<br />

Luft führt zu einem außergewöhnlich ausgereiften<br />

Schweinefleischgeschmack. Diese Partnerschaft zwischen<br />

Bürger, Fleischer und Bauern gibt die Pflege und<br />

Erzeugung von Weideschweinen bei Bauern in Essen<br />

und im Ruhrgebiet in Auftrag und zahlt fair.<br />

Die grün-weißen Längststreifen sind das Erkennungsmerkmal der<br />

Bio-Würste des Esseners.<br />

38 RUHRGEBEEF


FLEISCHEREI DASENBROCK<br />

Wattenscheider Hellweg 81, 44869 Bochum<br />

Tel. 02327 53338 • www.fleischerei-dasenbrock.de<br />

Philipp Dasenbrock mit Teilen seiner vollen Wurstpalette.<br />

FÄRSENFLEISCH? DAS IST DERZEIT DIE<br />

SPEZIALITÄT DER BOCHUMER METZGE-<br />

REI DASENBROCK. DAS FLEISCH KOMMT<br />

AUS DER DIREKTEN UMGEBUNG.<br />

Zwei Färsen, vor dem Panorama-Blick über das Ruhrgebiet.<br />

Drei Meister in einem Betrieb. Das gibt es nicht so<br />

oft. Die Fleischerei Dasenbrock gibt es seit 1958 in<br />

Bochum, inzwischen mit zwei Filialen und zehn mobilen<br />

Stellen, was immerhin 37 Mitarbeiter bedeutet.<br />

Philipp Dasenbrock, sein Bruder Uwe, wie auch Vater<br />

Horst sind im Betrieb tätig, die Mutter kümmert sich<br />

um Personal und Büro. „Drei Meister, das hat Vor- und<br />

Nachteile“, lacht Philipp. Der Familienbetrieb hat sich<br />

vom Profil her in den letzten Jahren ein wenig in Richtung<br />

Spezialitäten verändert. In den Theken liegt gerne<br />

mal norddeutsches Salzwiesenlamm, Schweinefleisch<br />

von Eichenhof und auch schon mal Galloway-Steak.<br />

Doch der grundsätzliche Schwerpunkt beim Rindfleisch<br />

liegt inzwischen auf Färsenfleisch. Das Fleisch<br />

dieser weiblichen Jungtiere, bezieht er überwiegend<br />

aus der Umgebung. Mit diesem Färsenfleisch wurde<br />

übrigens auch die Kooperation mit der Wattenscheider<br />

Vorzeige-Burgerbude Baseburger gemacht, die eine<br />

exklusive Wolfung ihrer Pattys bekommt. Im Herbst<br />

steht dann auch gerne Ochsenfleisch auf der Karte,<br />

auch das ist eine Spezialität.<br />

RUHRGEBEEF 39


Best of<br />

BURGER<br />

Der Burger-Boom rockt, die Burger-Bewegung beherrscht das Ruhrgebiet.<br />

Immer noch eröffnen kleine Schmieden, allüberall. Was sie verbindet<br />

ist der Wille, ein Produkt, den Burger, zu optimieren. Möglichst<br />

mit regionalen Produkten, perfekter Zubereitung und fantasievollen<br />

Kreationen. Wir haben ein paar der besten gesucht und besucht und<br />

zeigen deren Klasse. Ein Best of Burger.<br />

Text: Tom Thelen


ZWISCHEN DIE BRÖTCHEN-<br />

HÄLFTEN PASST QUASI EINE<br />

GANZE KULINARISCHE WELT.<br />

UND JEDE ZUTAT IST<br />

WICHTIG, NUR DIE PERFEKTE<br />

KOMBINATION ZÄHLT.<br />

RUHRGEBEEF 41


BASEBURGER - WATTENSCHEID<br />

Alter Markt 1, 44866 Bochum,<br />

Tel. 02327 / 965 87 77 • www.baseburger.de<br />

IM BASEBURGER GIBT ES DEN BOND-BURGER.<br />

WEIL JAMES BOND WATTENSCHEIDER IST.<br />

VOM SUPER-SPION ZUM SUPER-BURGER<br />

James Bond ist Wattenscheider. Geboren am 11. 11. 1920 im<br />

heutigen Bochumer Stadtteil, als Sohn des schottischen Ingenieurs<br />

Andrew Bond und einer Schweizer Bergsteigerin. Ernsthaft,<br />

so wollte es sein Erfinder Ian Fleming. Deshalb gibt es in Wattenscheid<br />

den Bond-Burger. Ersonnen haben ihn die Macher von<br />

Baseburger, dem großen Burgerladen auf zwei Etagen am Alten<br />

Markt. Aber genau so, wie man fragen kann, wieso um seiner<br />

königlichen Majestäts Willen Bond in Old Wattsche das Licht der<br />

Welt erblickt haben soll, darf man sich wundern, was ein so avanciertes<br />

und weitläufiges Burgerkonzept hierher verschlug. Zumal<br />

Jan Rozanka, Chefkoch Rasmus Sjternholm und Benjamin Benke<br />

keine Einheimischen sind. Hier fanden sie aber mit der Fleischerei<br />

Dasenbrock einen perfekten Partner. Der liefert nun Färsenfleisch<br />

aus Weidehaltung. Das Fleisch der Färse (weibliches Jungrind) ist<br />

perfekt für die Patties. Und das Brot? Auch ein Wattenscheider<br />

Produkt. Bernd Armbrust, Bäcker der Bäckerei Blankenstein in<br />

WAT hat es entwickelt. Weiterer Standortvorteil. Der Markt ist vor<br />

der Tür, ganz kurze Wege für Salat und Gemüse. Ebenfalls gut: die<br />

Cocktail-Bar mit hochwertige Spirituosen.


BANG BANG<br />

BURGERS & BEER -<br />

GELSENKIRCHEN<br />

Ulmerstraße 34, 54263 Dortmund<br />

Tel. 0234 / 356 821 44 • www.burgersandbeer.de<br />

IM SCHÖNSTEN GELSENKIRCHNER BACK-<br />

STEIN-EXPRESSIONISMUS BLÜHT DER BUR-<br />

GER-SPASS. BURGER MIT STYLE UND HERZBLUT<br />

In Gelsenkirchen haben Florian Beisenbusch und Ben Küstner,<br />

sonst kreative Partymacher bei Bang Bang Gelsen, ihr „Bang Bang<br />

Burgers & Beer“ in einer höchst markanten hochgewachsenen<br />

Immobilie eröffnet. Das Eckhaus in Gelsenkirchener Backstein-Expressionismus-Optik<br />

stammt aus den 20er Jahren. Hierinnen<br />

entstand mit Hilfe der Bochumer Designerinnen von „prinzträger“<br />

ein Burgerladen, der weit über die Fastfood-Idee hinaus weist.<br />

Zwischen freigelegtem Sichtbeton, langer Tischreihe und Stehtischen<br />

herrscht eine Mischung aus Kneipen- und Clubatmo. Die<br />

kulinarische Erzählung dazu kann von Gelsenkirchener Fassbier<br />

berichten und vom Dorstener Weiderind und natürlich vom fett<br />

aufgetragenen Lokalkolorit. Hier gibt es den so herrlich getauften<br />

„Ernst Kuzorra seine Frau ihr Burger“. Mit dem gut durchdachten<br />

Konzept und sehr, sehr ordentlichen Burgern gehört das „Bang<br />

Bang Burgers & Beer“ zu den Besten.


VON NORDAMERIKA LERNEN HEISST<br />

SIEGEN LERNEN. IM SÜDVIERTEL KANN<br />

ES GERNE EINE SAUEREI GEBEN<br />

TOFINO - ESSEN<br />

Witteringstraße 99, 45130 Essen<br />

Tel. 0201 / 726 645 89 • ilovetofino.wordpress.com<br />

Die nordamerikanische Lebens- und Genussart<br />

faszinierte ihn, „Surfen, Wildnis, Sport, Männlichkeit“,<br />

sagt Patrick Winter. Und schwärmte vom<br />

Örtchen Tofino, einem Hotspot für Surfer und Whale-Watcher.<br />

Im Mai 2013 eröffnete das Tofino in Essen, 35<br />

Sitzplätze, einige wenige auf dem Gehsteig. Sein<br />

Erfolgsgeheimnis seien amerikanische Herstellungsmethoden<br />

und das Wissen um die richtige Behandlung<br />

des frischen, nicht TK-Fleisches. So würde bei<br />

ihm das Fleisch nicht platt gedrückt beim Braten.<br />

Das macht seine Burger extrem saftig. „Für einige zu<br />

saftig“, lacht er, denn tatsächlich sorgt das triefende<br />

Fleisch für eine maximale Sauerei auf dem Teller.<br />

„So muss das aber sein“, so Winter.<br />

Im Tofino treffen sich auch Gegensätze: „Hier essen<br />

extreme Vegetarier und Burgerfans nebeneinander,<br />

ohne sich zu schämen“, glaubt er. Und es kommen<br />

gelegentlich auch ältere Essener Essener. Beef-Fans<br />

durch und durch: „Die bestellen die Burger ohne<br />

Brot und essen die quasi als Frikadellen.“ Burger<br />

wird Bulette. Da kann wirklich keiner was gegen<br />

sagen.<br />

DER BÜFFEL AN DER WAND MUS-<br />

TERT DICH. AN DER DECKE IST<br />

EINE TÜR. JETZT BRAUCHST DU<br />

EINEN BURGER. EINEN GUTEN.<br />

Spektakulär ist hier nicht nur der gewaltige<br />

Büffelkopf an der Wand, dessen Blick den<br />

Gast zu verfolgen scheint. Doch nicht nur<br />

die Optik im Laden der Mitzwanzigerin und<br />

Jung-Gastronomin Victoria Lotte überzeugt.<br />

Bemerkenswert ist etwa, dass „der Büffel“<br />

sein eigenes Craft-Beer anbietet. „Buffalo<br />

Beef Craft Bier“ kommt aus der Gasthausbrauerei<br />

Johann Albrecht in Bielefeld und<br />

wird eigens gebraut und abgefüllt.<br />

Und der Burger? Man hat die Wahl zwischen<br />

zwei Brötchensorten: Brioche und<br />

Weizen. Beide überaus gut, sehr knackig<br />

und knusprig, dabei frisch schmeckend.<br />

Ein Ausnahme-Bun. Backmeister Mack<br />

aus Dortmund ist für dieses Top-Produkt<br />

verantwortlich.<br />

Das Fleisch stammt aus der Region und aus<br />

artgerechter Haltung, zu haben sind zwei<br />

Größen, 120 und 180 Gramm. Beim Test<br />

gelangen der Küche sehr gut getroffene<br />

Medium-Burger, völlig knorpelfrei, dazu<br />

beeindruckte frischer Salat. Die „Premium<br />

Burger Bude“ ist zugleich Gin-Bar, zuvorderst<br />

an den Wochenenden ab 22 Uhr<br />

BUFFALO BEEF - DORTMUND<br />

Schillingstraße 18 1/2, 44139 Dortmund,<br />

Tel. 0231 / 330 164 83 • www.buffalo-beef.de<br />

44 RUHRGEBEEF


EINFACH GRILL -<br />

DUISBURG<br />

Wallstraße 3, 47051 Duisburg, Tel.0203 / 933 128 78<br />

www.brendel-gastronomie.de<br />

SPITZENKOCH WIRD BURGER-MEISTER. EINE SCHÖNE<br />

GESCHICHTE. IN DUISBURG IST SIE ZU SCHMECKEN.<br />

Einem Spitzenkoch, bestbewertet im Pott. Ein echter Meister, dem es in<br />

seinem Burgergrill gelingt, mit Profession und Leidenschaft zu punkten.<br />

Was Dirk Brendel zwischen die Brötchenhälften zaubert, ist mehr als die<br />

Optimierung eines Produkts, hier testet einer Grenzen aus, macht Vitello-Tonnato-Burger,<br />

Fjord-Lachs-Burger, Strammer-Max-Burger, da geht<br />

einiges. Brendels Burger punktet an vielen Stellen: das angegrillte Brötchen,<br />

die ebenfalls angegrillte Paprika, die Fleischwürzung mit etwas zerstoßenem<br />

Wacholder und Chili, die leichte Olivenöl-Note, die dem fertigen<br />

Bratprodukt noch einmal Frische gibt. Ein Klasse-Burger. Das Fleisch bezieht<br />

Brendel vom Duisburger Metzger Struwe. Kurze Wege.<br />

Hochwertige Steaks · Hausgemachte Burger · Tagesfrische Fischgerichte<br />

Ausgewählte Beilagen · Feine Weinspezialitäten · Erstklassige Cocktails<br />

Rü 154 · Essen · meat-ruettenscheid.de · meet@meat-ruettenscheid.de · Reservierung: 54567799


DAS PERFEKTE PAAR.<br />

BEEF UND BURGER.<br />

ES IST EIN MATCH.<br />

BEEF & BURGER - BOCHUM<br />

Viktoriastraße 59, 44787 Bochum,<br />

Tel. 0234 / 587 108 35 • www.beefandburger.de<br />

Baby, es gibt Fleisch! Und<br />

dieses hier ist so frisch gewolft,<br />

dass man es quasi auch als<br />

Mett essen kann. Ihn medium<br />

zu grillen, wird beim mit Käse<br />

gefüllten Burger (The Italian<br />

Stallion, Rooooocky! Adriaaan!)<br />

eine Herausforderung, trotzdem<br />

erfüllt die Küche diesen<br />

Wunsch perfekt. Auch beim<br />

Bun kann gewählt werden: Gibt<br />

es ein selbstkreiertes B&B Kartoffelbrötchen<br />

oder lieber die<br />

<strong>Vol</strong>lkornvariante? Beide sind lecker<br />

und vor allem locker. Hier<br />

werden auch schöne Fleischfilets<br />

frisch gegrillt serviert.<br />

Tomahawk, Hanging Tender<br />

und das erlebenswerte Outside<br />

Skirt Stück sind im Angebot.<br />

Auch die selbst gemachten<br />

Saucen, die Kinderkarte und die<br />

stylische Einrichtung machen<br />

diesen Bochumer Burgerladen<br />

jetzt schon zum Klassiker.<br />

ZWISCHEN PARTY UND PATTY. RÜTTEN-<br />

SCHEID MAG‘S AUCH MAL DEKADENT<br />

In der ersten Liga der Beef-Szene spielt seit rund zwei<br />

Jahren das Mee[a]t, jetzt Meat Meet. Die Herzen der<br />

Gäste erobert es nicht nur mit Steaks, Burgern und all<br />

dem was sich sonst noch zum Grillen eignet, sondern<br />

auch mit ausgelassenen Parties und feinen Konzerten.<br />

Cool und geradlinig ausgestattet, gefällt die Einrichtung<br />

und so manches Dekorationsobjekt zaubert sogar ein<br />

Lächeln auf die Gesichter der Gäste. So zum Beispiel der<br />

Kuhschädel mit rot leuchtenden Augen. Da lässt man<br />

sich schon mal gerne für 5 Euro Aufpreis Deutsches Dry<br />

Aged Beef, im Fettmantel sechs bis acht Wochen gereift<br />

als 200-Gramm-Pattie auf den Wahl-Burger legen. Oder<br />

wählt sofort dekadent den unfassbaren „Meat‘s Dry<br />

Aged Burger Rossini-Style“ mit 227-Gramm-Patty, 80<br />

Gramm Dry-Aged-Filet und einer Scheibe von der Gänsestopfleber.<br />

Trüffelmayonnaise, ja das auch. 29 Euro.<br />

MEAT MEET - ESSEN<br />

Rüttenscheider Str. 154, 45131 Essen,<br />

Tel. 0201 / 545 677 99 • www.meat-ruettenscheid.de


www.haushobbold.de<br />

Bestes<br />

PFERDEFLEISCH<br />

aus der Region!<br />

BURGER NERDS - DUISBURG<br />

Dr. Wilhelm-Roelen-Str. 429, 47179 Duisburg,<br />

Tel. 0203 / 985 973 07 • www.burgernerds.de<br />

Zum Grillen,<br />

Braten und<br />

Kochen.<br />

Saftige Steaks & Braten,<br />

für alle, die das<br />

Besondere lieben.<br />

BESTER BURGER-PARKPLATZ<br />

DER REGION. HIER LEBT DER<br />

NIEDERRHEIN, DIE HINGABE<br />

ZUM PRODUKT<br />

In einem typisch ruhrigen Wohnmischgebiet,<br />

an einem eher hässlichen Parkplatz<br />

mit vermischter Fastfood-Gastronomie logieren<br />

die Burger Nerds. Ober-Nerds sind<br />

Christos Zacharias und Raban Kiwitt, seit<br />

August 2015 brutzeln hier ihre Burger.<br />

Wie viele andere, junge Burgerkonzepte<br />

der letzten Zeit ist auch das der Nerds gut<br />

durchdacht und äußerst schick umgesetzt.<br />

Das Fleisch kommt aus der Schlachterei<br />

in Dinslaken, die Buns vom Bäcker in<br />

Walsum, mit Frische und Regionalität<br />

geht man also ans Werk. Der Laden ist<br />

gemütlich und cool eingerichtet, draußen<br />

gibt es auch ein paar Plätze, das Publikum<br />

ist jung, hip und gemischt und fährt wohl<br />

gerne auch mal ein paar Meter, um an den<br />

Stoff zu kommen. Die Burger sind klasse,<br />

sehr saftige Patties, der Medium-Wunsch<br />

wird perfekt umgesetzt, der Bun ist ein<br />

wenig knusprig, perfekt. Dazu schmeckt<br />

das Craft-Beer vom Brauprojekt 777 aus<br />

Spellen.<br />

Kommen Sie und<br />

genießen Sie!<br />

Unsere kleine<br />

Gaststätte lädt Sie<br />

zu einer Pause ein.<br />

WIR LIEBEN ES!<br />

www.haushobbold.de


Neu auf<br />

dem Markt<br />

Wenn früher jemand „auf den Markt ging“, dann war das vormittags<br />

die Hausfrau oder das Rentnerpaar. Keine besonders glamouröse Veranstaltung<br />

zwischen Zwiebeln, Kartoffeln, Bohnen und Schnittblumen.<br />

Im Urlaub bewunderte man dann das herrliche Treiben auf den Märkten<br />

der anderen. Und heute? Der Trend ist da: die Jugend liebt die<br />

Street Food Markets und alle die Feierabendmärkte!<br />

Text: Tom Thelen<br />

48 RUHRGEBEEF


ANTIPASTI HABEN<br />

ES LÄNGST ÜBERALL<br />

AUF DIE MÄRKTE GE-<br />

SCHAFFT. DIE DIPS<br />

UND CREMES UND<br />

DIE OLIVEN SIND OFT<br />

DER RENNER. HIER<br />

AM SPRINGERPLATZ<br />

AUCH SEHR CHAR-<br />

MANT VERKAUFT.<br />

RUHRGEBEEF 49


DRY-AGED-BEEF: FÜR SPEZIALITÄTENHÄNDLER IST ES<br />

AUF EINEM MARKT ERST INTERESSANT, WENN GENÜ-<br />

GEND PASSENDE KUNDSCHAFT KOMMT. DIESE VER-<br />

LANGT WIEDERUM EIN BREITES ANGEBOT.<br />

50 RUHRGEBEEF


Best of<br />

MARTIN SCHRÄDER VERKAUFT<br />

SEIT KURZEM AUCH AUF DEM<br />

LÜDINGHAUSER ABENDMARKT<br />

SEIN GEFLÜGEL.<br />

ABEND- UND STREET FOOD MÄRKTE<br />

SIND AUSDRUCK DES GLEICHEN WIL-<br />

LENS ZUR KOMMUNIKATION.<br />

Es duftet aromatisch nach Grillfleisch, da und dort<br />

hat sich ein gut gelauntes Grüppchen um eine<br />

Flasche Grauburgunder von Peth-Wetz versammelt,<br />

ein Paar widmet sich inbrünstig einem Teller<br />

mit italienischem Schinken, eine ältere Dame<br />

verstaut sorgsam einen Sack Zwiebeln an ihrem<br />

Rollator, an einem Stand wird beratschlagt, welche<br />

Kartoffel wohl die passendste zum Sonntagsbraten<br />

sein könnte. Und überall wird geplaudert und<br />

getratscht und auch gelacht. Es ist Abendmarkt im<br />

Ruhrgebiet.<br />

Den neuen Abendmärkten, die überall von<br />

Stadtplanern, Marketing-Machern, zuweilen von<br />

Marthändlern selbst initiiert werden, gelingt es,<br />

zweierlei zu vermitteln: ein Einkaufserlebnis von<br />

unmittelbar erfahrbarer – schmeckbarer, sinnlicher<br />

– Qualität und dazu eine Verweilqualität, die auf<br />

Kommunikation beruht. Schwätzchen und Shoppen.<br />

Und so kann der Abendmarkt ein entscheidendes<br />

Kriterium erfüllen, welches ihn vom Vormittagsmarkt<br />

unterscheidet. Vormittags funktioniert ein<br />

Marktbesuch rational, abends erlebt man ihn<br />

emotional.


52 RUHRGEBEEF<br />

Woanders im Pott: Auch viele Wagen, auch hier<br />

ein Markt. Es laufen Studenten, Hipster mit Jutebeuteln,<br />

junge Familien, andere Neugierige aufgeregt<br />

zwischen Hamburger, Falafel und peruanischem<br />

Fast-Food-Angeboten umher, vergleichen,<br />

entdecken und genießen die Auswahl, obwohl<br />

die Wartezeiten an den Ständen teils beträchtlich<br />

sind. Dazwischen hockt man auf provisorischen<br />

Sitzgelegenheiten, trinkt irgendeine biologiisch-korrekte<br />

Hibiskus-Mate-Limo und fühlt sich<br />

offenbar pudelwohl. Was ist hier los? Markt? Ja,<br />

Markt. Aber anders.<br />

Vermutlich - hoffentlich - ist es eine Wiederentdeckung<br />

des öffentlichen Raumes im Zeichen des<br />

Genusses. Die Wiederentdeckung der Marktes<br />

als Ort der Kommunikation, des Gesellschaftlichen,<br />

des Sozialen. Einer, der grundsätzlich<br />

allen offen steht. Und der es ermöglicht ganz<br />

neu über Essen zu reden. Mit denen, die es uns<br />

verkaufen wollen und dafür die Verantwortung<br />

tragen. Nicht mit Herrn Discounter A oder Herrn<br />

Duiscounter L. Wer hier Fleisch anbietet, trifft<br />

auf ein Klientel, das fragt, was das ist und wo es<br />

herkommt.<br />

Der Erfolg dieser Märkte gibt Hoffnung auf mündigere<br />

Verbraucher, besseres Essen und vielleicht<br />

sogar noch bessere Märkte.


FLEISCHFREUNDE ERFREUT DER MOLTKEMARKT<br />

DIE SCHÖNSTEN FEIERABENDMÄRKTE<br />

- Moltke Markt<br />

Einer der ersten Feierabendmärkte im Ruhrgebiet findet auf dem<br />

Springerplatz in Bochum statt. Fast 20 Händler bieten auch der<br />

Gourmet-Fraktion viele Möglichkeiten, Fleisch, Antipasti und Feinkost<br />

zu erwerben und zu verkosten. Sehr gemütliches Publikum.<br />

Marktzeiten: Jeden Freitag von 16 bis 20 Uhr, Springerplatz,44793<br />

Bochum, www.moltkemarkt.de<br />

- Feierabendmakt Bottrop<br />

Ein klassischer Treffpunkt: Bei Kaffee, Wein, Bier bieten Händler<br />

verschiedenste Käsesorten, Forellen (geräuchert und küchenfertig),<br />

Obst, Gemüse, Fleisch, Wurst und mehr an. Viele Bänke und<br />

Sitzkissen am Brunnen. Marktzeiten: Donnerstags alle zwei Wochen<br />

von 15 bis 20 Uhr, Rathausplatz, 46236 Bottrop<br />

- Markt am Dom<br />

1500 m² Marktfläche in Buer mit Weinen, Fleisch, Gemüs, Obst,<br />

katalanischen wie italienischen Spezialitäten sowie Honig, Kerzen,<br />

Senf und andere Produkte<br />

Marktzeiten: Donnerstags von 16 bis 20 Uhr, St. Urbanus-Kirchplatz,45894<br />

Gelsenkirchen-Buer.<br />

www.gelsendienste.de/Wochenmaerkte<br />

DIE NEUEN STREET-FOOD-MARKETS<br />

- Pionier im Ruhrgebiet ist der Markt auf dem Gelände „Schöner<br />

Alfred“. In den Hallen des ehemaligen Kruppgeländes in Essen fand<br />

zuletzt am 20. März 2016 zum zweiten Mal der große Street Food<br />

Market statt. Erst im letzten Jahr wurde diese riesige 15.000 Quadratmeter<br />

große, ehemalige Industriefläche mit dem Namen „Schöner<br />

Alfred“ als Event-Location in Dienst genommen. Auch damals<br />

mit einem spektakulären, etwas überlaufenen Street-Food-Fest.<br />

Nun soll der Markt alle zwei Monate stattfinden Nächster Termin:<br />

3. Juli 2016.<br />

- Die FOOD LOVERS sind eine Veranstaltergruppe, die regelmäßig<br />

Ruhrgebietsstädte mit Street Food versorgt. Ihr nächster Termin ist<br />

ein Markt in Oberhausen am Samstag + Sonntag, 30.+31.Juli. im<br />

Zentrum Altenberg, Hansastr. 20.<br />

- Mit der besten location wartet das STREETFOODPICKNICK EM-<br />

SCHER LANDSCHAFTSPARK auf. Hoch über der Metropole Ruhr<br />

und unter dem Tetraeder auf der Halde Beckstraße – das Street-<br />

FoodPicknick Emscher Landschaftspark ist am Sonntag, 23. August<br />

von 11 bis 17 Uhr der außergewöhnlichste Beitrag zur angesagten<br />

Bewegung.<br />

Eintritt frei. Glas, Grillen und offenes Feuer sind nicht erlaubt. Das<br />

Mitbringen von Alkohol ist untersagt!<br />

DAS BESTE ZUM GRILLEN UND CHILLEN IM POTT<br />

RUHRGEBIET DIREKT AUS DER FLASCHE<br />

2015ER REVIERSOMMER<br />

WEINGUT BERDOLT-REIF & NETT,<br />

TROCKEN, REVIERKOLLEKTION<br />

Ein Muss für den Sommer im Revier:<br />

Knackig, frisch, fruchtig.<br />

6, 95 ¤<br />

IM 6ER KARTON 6, 60 ¤<br />

0,75 L (9,27 ¤/LITER)<br />

2014ER POTTPOURRI<br />

WEINGUT BERDOLT-REIF & NETT,<br />

TROCKEN, REVIERKOLLEKTION<br />

Saftig, würzig und blutrot:<br />

Genau wie ein gutes Steak passt unser<br />

Pottpourri perfekt zum Grillen!<br />

8, 95 ¤<br />

IM 6ER KARTON 8, 50 ¤<br />

0,75 L (11,93 ¤/LITER)<br />

MEYERHOF GMBH WESTRING 33 44787 BOCHUM<br />

T 0234.961210 F 0234.9612133<br />

INFO@MEYERHOF.DE WWW.MEYERHOF.DE<br />

UNSERE ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

MONTAGS BIS FREITAGS 10:00 – 19:00 UHR SAMSTAGS 10:00 – 16:00 UHR<br />

KUNDENPARKPLÄTZE DIREKT VOR DEM LADEN UND IM HOF.


Best of<br />

Snack<br />

Auf die Hand, zwischendurch, für den kleinen Hunger, in der Mittagspause,<br />

um Mitternacht, im Stadion, auf der Straße, im Kino und vor<br />

dem Museum: Das Primat des Snacks ist die ständige Verfügbarkeit.<br />

Ein alter Menschheitstraum: überall und jederzeit Essen. Im Ruhrgebiet<br />

gibt es schöne Formen des schnellen Essens. Hier eine kleine<br />

Auswahl.<br />

Text: Tom Thelen<br />

54 RUHRGEBEEF


NACH DEM KINO VOR DER KNEIPE<br />

Vergnügungsviertel Bermuda,<br />

23.15 Uhr. Die Leute haben<br />

Hunger. Oder so etwas<br />

ähnliches. Jedenfalls wollen<br />

sie einen scharfen Snack.<br />

Womöglich, damit das Bier<br />

anschließend besser läuft.<br />

Das Bratwursthaus ist eine Institution. Gegründet wurde es im Jahr 1952 von Annelise<br />

und Werner Dönninghaus, die damals die Metzgerei Dönninghaus betrieben. Heute<br />

wird die Metzgerei Dönninghaus in dritter Generation von dem Enkel Dirk Schulz<br />

geführt - und liefert weiter die leckere Wurst fürs Bratwursthaus. Das Bratwursthäuschen<br />

ging 1983 in den Besitz von Georg Gottwald über, der das übergebene Saucenrezept<br />

der damaligen Sauce überarbeitete. Konsistenz und Gewürze wurden verändert,<br />

um eine sämige und hochwertige Sauce zu erschaffen. Dieses Rezept ist bis heute<br />

unverändert. Erst seit 2010 gibt es Pommes.<br />

RUHRGEBEEF 55


SALSICCIA KOMMT AUF DREI RÄDERN<br />

Die Salsiccia st eine typische<br />

italienische, pikant gewürzte<br />

Wurst, deren Rezepte von<br />

Region zu Region variieren.<br />

Vom Aussehen und Konsistenz<br />

sie einer deutschen<br />

groben Bratwurst ähnlich.<br />

Die Salsiccia aus seiner Heimat spielt eine große Rolle im Konzept von Davide Caretto.<br />

Die würzige Hackwurst, die er ganz frisch vor Ort grillt, lockt vermutlich die meisten<br />

Snack-Süchtigen zu seinem Fahrzeug. Auf die Wurst kommt eine Paprikasalsa, das Rezept<br />

dafür verfeinert und bespricht er immer eifrig mit seiner Mutter, die zurück nach<br />

Lecce in Italien gezogen ist. Die Grundidee von Davide ist einfach: Er fährt mit seinem<br />

typischen dreirädrigen Lieferwagen dahin, wo die Leute Appetit haben. Meist ist er<br />

in Duisburg und Umgebung on the road. Wenn die Leute nicht zum Snack kommen,<br />

kommt der Snack eben zu den Leuten. www.nutzedieape.de<br />

56 RUHRGEBEEF


DIE OPTIK ISST DIESMAL NICHT MIT<br />

Was ein wenig danach aussieht,<br />

als hätte es die Kirmes<br />

beim Weiterziehen vergessen<br />

ist einer der Kult-Imbisse<br />

im Revier. Speckmann‘s in<br />

Herne ist ein Magnet für<br />

Pommesbudenfanatiker.<br />

1965 waren kulinarische Kleinode wie Ketchup, Currywurst, Gyros und Pizza im Ruhrgebiet<br />

noch recht unbekannte Welten. Doch damals, als die Pommes noch persönlich<br />

aus Holland geholt werden mussten, die Mayo selbstgemnacht und die Bratwurst auf<br />

dem selbst zusammengeschweißten Holzkohlegrill gefertigt wurde, da begann mit der<br />

Eröffnung des damaligen „Imbisswagens“ der Familie Speckmann im Herzen des Ruhrgebietes,<br />

in Herne, eine lange Geschichte. Auch hier gibt es - wie an so vielen<br />

Orten der Ruhrpott-Fast-Food-Kultur: Berühmte Soßen, immer noch nach den gleichen<br />

- streng geheimen – Rezepturen gekocht. Sodinger Str. 14,44623 Herne.<br />

PREMIUM BEEF<br />

CRAFT BURGER<br />

LAUT „BURGER CITY GUIDE 2016“<br />

TOP 20 IN<br />

DEUTSCHLAND<br />

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WAS SICH ÄNDERT BLEIBT SICH TREU<br />

Keine Pommesbude, aber<br />

auch kein Restaurant. Keine<br />

Kneipe, aber auch keine<br />

Cocktailbar. Was dann?<br />

Der Grill Store in Dortmund<br />

nimmt für sich das Beste aus<br />

allen Food-Welten.<br />

Das ist das Ruhrgebiet heute: Chefkoch Kay hat sich das Firmenlogo samt Slogan auf<br />

die Brust tätowieren lassen. Das ist Leidenschaft, das ist Wahnsinn, das gefällt,<br />

Recht weit weg vom Innenstadtgetummel grüßt ein „Wir haben die Lizenz zum<br />

Grillen“ von der Fassade des Grill Stores auf der Westerwikstraße. Drinnen strahlen<br />

geflammte Europaletten als Deko von den Wänden, ein Kruzifix sorgt für transzendentale<br />

Sicherheit und Hits aus den 80ern und 90ern klingeln den Gästen alldaylong in<br />

den Ohren. Da passt alles. Es gibt die klassische Imbisskarte, der Burger ist aber der<br />

überhaupt nicht geheime Geheimtipp. www.grillstore.info<br />

58 RUHRGEBEEF


STADIONWURST VOM DFB-CHEFKOCH<br />

Holger Stromberg bekocht seit<br />

Jahren die Deutsche<br />

Fußball-Nationalmannschaft.<br />

Als ein Fußballmuseum in<br />

Dortmund eröffnen sollte,<br />

war klar, dass es die Wurst<br />

der Weltmeister sein musste.<br />

Im Deutschen Fußballmuseum - direkt am Dortmunder Hauptbahnhof - können<br />

Fans den Weg des deutschen Fußballs nachvollziehen. Ebenso dürfen sie sich in die<br />

Kantine der Kicker versetzt fühlen. Denn Sternekoch Stromberg steht dafür, dass hier<br />

so serviert wird, wie es die Zocker auch einst bekamen: Im Deutschen Fußballmuseum<br />

tauchen Sie ein in die Welt der Nationalmannschaft. Von schmackhaften Pasta-Gerichten<br />

über raffinierten Sandwiches bis zur klassischen Stadionwurst. Ob die besser ist<br />

als jene bei der SG Wattenscheid 09, die einst als beste der Deutschen Budesliga galt?<br />

Probieren wir es aus.<br />

RUHRGEBEEF 59


SCHARF-<br />

MACHEN<br />

Gewürze sind mehr als das Salz in der Suppe. Das richtige Gewürz hebt auch<br />

mittelprächtiges Grillgut in den Himmel, das falsche Gewürz versaut auch das<br />

tollste Beef. Doch das Wissen um das richtige Gewürz ist zur Wissenschaft<br />

geworden. Recherche ist wichtig, aber auch ein paar Grundregeln.<br />

Text: Tom Thelen


RUHRGEBEEF 61


SALZ IST NICHT MEHR WEISS, SONDERN SCHWARZ<br />

ODER ROT UND VULKANISCH ODER GROB UND AUS<br />

DEM HIMALAYA<br />

Grillen, das war früher einmal – zumal im Ruhrgebiet – so: Die Frau<br />

kauft Bratwürste, Bauchfleisch und ein paar Nackensteaks. Sie macht<br />

einen Kartoffelsalat und legt das Fleisch schon mal in eine Marinade aus<br />

Pfeffer, Salz, Senf, Öl und Bier. Der Mann zündet unter Zuhilfenahme von<br />

Zeitungspapier und Spiritus den Holzkohlegrill an. Es schmeckte allen.<br />

Doch längst sind diese Zeiten vergangen und der heutige Grillexperte ist<br />

weiter. Auch in Fragen der Gewürze. Richtig lecker schmecken einfaches<br />

Grillfleisch, Hackfleischspezialitäten, Geflügel und Fisch erst durch das<br />

richtige Würzen. Das ist klar.<br />

Der Konsument und Koch kann da vor allem wählen zwischen trockenen<br />

Gewürzmischungen und Marinaden. Besonders viel Geschmack von<br />

Kräutern oder Gewürzen nimmt Grillgut an, wenn es mariniert wird.<br />

Das ist nicht schwer, braucht nur etwas Zeit und Muße. Das Grillfleisch<br />

einfach für mehrere Stunden in der Marinade einlegen, dabei ab und<br />

zu bewegen. Marinaden können auf der Basis von Essig, Öl, Bier, Wein<br />

oder Sherry hergestellt werden, auch ein Schuss Hochprozentiges darf es<br />

mal sein. Denn mit dem Öl gelangen Aromastoffe ins Fleisch. Wichtig ist<br />

dabei, nur Öle zu verwenden, die hitzebeständig sind. Knoblauch, Zwiebeln,<br />

Pfeffer, Kräuter, Senf und Tomatenmark geben dabei die richtige<br />

Würze, für Süße – etwa bei Spare Ribs – darf es auch Honig oder Sojasauce<br />

sein. Grundsätzlich kann jedes Gewürz in Marinaden Verwendung<br />

finden und jedes Fleisch mariniert werden. Es sollte jedoch beachtet<br />

werden, dass die Marinade, den reinen Geschmack des Grillguts am<br />

dramatischsten verändert. Ebenfalls ist darauf zu achten, dass möglichst<br />

keine Marinade in die Glut tropft, denn dann können schädliche Stoffe<br />

(etwa Benzpyrene) entstehen.<br />

Trockene fertige Gewürzmischungen werden überall angeboten. Namhafte<br />

Köche finden sich auf dem Etikett, große Gewürzhäuser entwickeln<br />

stetig neue Kreationen und Mischungen. Doch auch sie erfinden das Rad<br />

natürlich nicht neu, auch wenn immer wieder neue exotische Zutaten<br />

auftauchen oder ungewöhnliche Herstellungen (Fermentation etwa)<br />

verwendet werden. Grundsätzlich taugen für den eher europäischen<br />

Gaumen vor allem Pfeffer, Paprikapulver, Chili, Knoblauch sowie Thymian,<br />

Basilikum, Rosmarin, die „Kräuter der Provence“ und Majoran für<br />

Schweine- und Rindfleisch. Hier passen auch ungewöhnliche Gewürze<br />

wie Salish Alderwood (geräuchertes Salz), Rohrweißzucker, Piment,<br />

Kreuzkümmel, Zitronenschale oder Korianderkörner.<br />

Geflügel kann der Grillexperte zusätzlich gut mit Curry, Sojasauce, Sesam<br />

und Ingwer abschmecken, der Profi mag vielleicht auch Fenchelsaat,<br />

Zitronengras und Estragon. Zu Fisch und Meeresfrüchten – gerne in Alufolie<br />

zuzubereiten – gehören dagegen Knoblauch, Dill, Petersilie, Kerbel,<br />

Melisse, Rosmarin und Kräuter der Provence. Wer mit vielen guten Kräutern<br />

würzt, kann und sollte auch sparsamer mit Salz umgehen. Manche<br />

Fertigwürzungen enthalten bereits das perfekte Salz, weshalb gar nicht<br />

mehr nachgesalzen werden muss. Weitere Würzmischungen versprechen<br />

regionale Besonderheiten, längst sind afrikanische, südamerikanische<br />

und allerhand asiatische Gesamtmischungen auf dem Markt, mit<br />

denen das heimische Fleisch auf ganz andere Wege geführt wird. Betrachtet<br />

man lokale Besonderheiten, sind es vor allem Platzhirsche auf<br />

der Produktebene. Etwa die Schwerter Senfmühle, die seit Jahrzehnten<br />

mit ihren Produkten die Würzung von heimischen Dingen besorgt.


360-RBeef01.indd 1 11.05.16 18:02


Hölle:<br />

800° Grill<br />

Das Steak im Höllenfeuer. Jede Seite keine ganze Minute und fertig ist die Perfektion. Keine Zauberei,<br />

sondern Technologie und kulinarisches Wissen. Aus New York kommt die Idee, seither ist die<br />

Zahl 800 das Maß aller Dinge in der Beef-Szene. Auf der Jagd nach dem perfekten Steak ist der<br />

800-Grad-Grill ein Meilenstein.<br />

Text: Tom Thelen


RUHRGEBEEF 65


Es braucht keine drei Minuten,<br />

um ein Steak in Perfektion zu grillen.<br />

Mit der Gluthitze ging es los in New York: Das<br />

Höllenfeuer fürs Beef entzündete sich zunächst im<br />

noblen Steak House von Peter Luger in Brooklyn<br />

und schnell auch bei Wolfgang’s sowie im Gallaghers<br />

in Manhattan. Wallfahrtsorte für Fleisch-<br />

Fans. Von dort aus trat die 800-Grad-Technologie<br />

ihren Siegeszug durch die Grillrestaurants der<br />

Welt an. Längst werden auch hierzulande die<br />

Steaks so gebraten: im Emils und im Hohoffs in<br />

Dortmund, im Strätlingshof in Bochum, im Haus<br />

Rösgen/All Steaks in Duisburg ‐ um nur die Vorreiter<br />

zu nennen.<br />

Der Clou mit dem Höllenfeuer geht so: 800 Grad<br />

reichen aus, um in weniger als einer Minute auf<br />

der Oberfläche des Fleisches die - auch unter Hobbyköchen<br />

bekannte - sogenannte Maillard-Reaktion<br />

auszulösen. Diese wird gerne mit dem Karamellisieren<br />

gleichgesetzt. Ein Irrtum. Vielmehr ist<br />

sie für das Bräunen des Fleisches und das Bilden<br />

der viel beschworenen Röstaromen verantwortlich.<br />

Das heißt: Das Fleisch bräunt und bildet bei<br />

dieser Reaktion Melanoidine, die verantwortlich<br />

für die Geschmacksintensität und das Aroma sind.<br />

Bei anderen Garmethoden wird häufig der Kern<br />

des Steaks übergart, noch bevor der Grillmeister<br />

eine vernünftige Kruste hinbekommen hat.<br />

Aufgrund der großen Hitze des 800-Grad-Grills<br />

passiert das innerhalb von weniger als einer<br />

Minute, sodass das Steak quasi gar keine Chance<br />

hat zu übergaren. Es sollte anschließend noch<br />

kurz ruhen, ehe es am besten mit ein paar Flocken<br />

Meersalz verspeist wird. Der sogenannte Garrand<br />

fällt quasi weg. Dieser graue Bereich zwischen<br />

Kruste und Fleisch ist fast vergleichbar mit einem<br />

Schmorbraten und überlagert den eigentlichen<br />

Fleischgeschmack ‐ und das will man nicht.<br />

66 RUHRGEBEEF


Beste Ergebnisse lassen sich mit<br />

Dry-Aged-Fleisch erzielen.<br />

RESTAURANT | PARTYSERVICE<br />

STRÄTLINGSHOF<br />

Southbend Grill 800°<br />

Altenbochumer Straße 64<br />

0234 | 9350405<br />

www.straetlingshof.de<br />

Grundsätzlich eigenen sich jegliche<br />

Fleischstücke für das Höllenfeuer.


ENDLICH<br />

TROCKEN<br />

Text: Peter Krauskopf<br />

Das Ruhrgebiet<br />

auf Weltniveau<br />

Dass Rindfleisch, wenn es gut abhängt,<br />

nur gewinnen kann, ist eigentlich eine<br />

kulinarische Binsenwahrheit. Frisch<br />

geschlachtetes Rindfleisch ist auf Grund<br />

der Totenstarre nach kürzester Zeit zäh<br />

und ungenießbar. Es dauert eineinhalb<br />

bis zweieinhalb Wochen, bis die im Reifungsprozess<br />

entstehende Milchsäure<br />

das Fleisch wieder zart gemacht hat.<br />

>>>


RUHRGEBEEF 69


Dies geschieht bei der Fleischindustrie in der Regel bei<br />

dem das Fleisch in Plastikfolie eingeschweißt in den<br />

Kältekammern der Schlachter hängt – oder in den<br />

Kühlcontainern der Frachter, die es auf entsprechend<br />

langer Fahrt aus Südamerika bringen.<br />

Bis Rindfleisch jedoch einen exklusiven, nussig animalischen<br />

Geschmack hat, muss<br />

es viel länger reifen, und das<br />

geschieht am besten beim<br />

sog. dry aging. Auch dabei<br />

hängt das Fleisch mindesten<br />

28 Tage lang in Kältekammern,<br />

jedoch unverpackt am<br />

Knochen bei unter 7 Grad<br />

Celsius und leichter Umluft,<br />

damit es langsam Wasser<br />

verlieren kann. Dadurch verschwinden<br />

bis zu 40 Prozent<br />

des Gewichts, und wenn das<br />

Fleisch reif ist, muss auch<br />

noch die äußere Schicht großzügig<br />

abgeschnitten werden.<br />

Denn sie ist knochenhart,<br />

tiefschwarz und manchmal sogar mit einem weißen<br />

Schimmelflaum bewachsen. Kein Wunder, das dry<br />

aged Rindfleisch ziemlich teuer ist.<br />

Seit in den letzten Jahren in Deutschland und besonders<br />

auch im Ruhrgebiet die Grill Rooms, die<br />

Edel-Steakhäuser nach us-amerikanischem Vorbild,<br />

Philipp und Vater Friedel Diergardt<br />

vor dem Reifeschrank im „Kühlen<br />

Grund“ in Hattingen.<br />

ihren Siegeszug antraten, ist auch der Kult um das edle<br />

gereifte Fleisch entbrannt. Was da wie im Dortmunder<br />

Hohoff’s und seinen Ablegern auf den 800-Grad-Grill<br />

kommt, hat höchste Qualität, und im Bistecca in Essen<br />

reift das Fleisch sogar im eigenen Kühlraum heran.<br />

Händler bieten erstklassiges dry aged beef an, doch<br />

nach wie vor stehen dabei<br />

internationale Produkte<br />

an der Spitze der Qualitätskette.<br />

Die deutsche<br />

Fleischindustrie kommt<br />

da nur mühsam nach. Zeit<br />

zum Reifen können sich<br />

die deutschen Schlachthöfe<br />

kaum nehmen. Zudem<br />

ist bis auf wenige Ausnahmen<br />

die Qualität der intensiv<br />

und massenhaft in<br />

Deutschland produzierten<br />

Rinder zu mäßig.<br />

Dass sich ein deutsches<br />

Landgasthaus wie Diergardts<br />

Kühler Grund in<br />

Hattingen einen eigenen Fleischreifeschrank leistet,<br />

ist nicht nur im Ruhrgebiet eine Seltenheit. Treibende<br />

Kraft hinter diesem Experiment ist 34-jährige Junior-Chef<br />

Philipp Diergardt. Seit er vor vier Jahren<br />

70_01<br />

nach seinen Lehr- und Wanderjahren, während denen<br />

er u.a. bei den Sterneköchen Stefan Steinheuer und


Nils Henkel zum Koch und im Weingut Meyer-<br />

Näkel zum Winzer ausgebildet wurde, zurück ins<br />

Ruhgebiet gekommen ist, hat er die Küche des<br />

traditionsreichen Familienbetriebes behutsam<br />

revidiert. „Heimat und Leidenschaft“ heißt sein<br />

Küchenkonzept, bei dem er den Spagat zwischen<br />

gängiger Hausmannskost für hungrige Ruhris und<br />

einer ambitionierten Gourmetküche wagt. Die Investition<br />

in einen Reifeschrank entspringt seiner<br />

Leidenschaft für regionale Produkte. „Unser langjähriger<br />

Küchenchef und Partner Fritz Berghoff<br />

betreibt in Herne eine Limousin-Rinderzucht mit<br />

hervorragendem Fleisch“, erklärt Philipp. Seit Jahren<br />

schon bezieht Diergardts von Berghoff Rinder,<br />

deren erstes einst auf den Namen Hansi hörte. Sie<br />

stehen in Herne auf der Weide, werden im Bochumer<br />

Schlachthof geschlachtet und kommen dann<br />

bei Philipp in den Reifeschrank. Zur Zeit hängt da<br />

in zwei mächtigen Teilen der Rücken von Hansi VI.<br />

„Das ist natürlich ein Empfehlungsprodukt und ist<br />

nur selten im Angebot“, sagt Philipp. Doch nicht<br />

nur die Herner Rinder veredelt er hier, auch jedes<br />

andre Rindfleisch, dass er bezieht. Das kann aus<br />

von ausgesuchten Züchtern aus den Niederlanden<br />

kommen, aber auch etwa vom Weingut Odinstal in<br />

der Pfalz, wo neben dem Weinbau auch noch Biorinder<br />

gezüchtet werden. Das Fleisch fürs Carpaccio<br />

reift im Schrank nach, und auch Bresaola entsteht<br />

hier, Dörrfleisch nach norditalienischer Art.<br />

Und auch das Fleisch fürs Stammsteak macht hier<br />

Station, jenes beliebte Gericht, das bei Diergardts<br />

Kühler Grund seit drei Generationen auf der Karte<br />

steht. Philipp bereitet es heute aus Hohenloher<br />

Rindfleisch und mit Roscoff-Zwiebeln zu.<br />

Vom Kult ums edle Fleisch profitieren nicht nur<br />

öffentliche Restaurants. Auch eine private Zubereitungsart<br />

hat einen ungeahnten Aufschwung<br />

genommen, die allerdings seit jeher in den Schrebergärten<br />

des Reviers heimisch war: das Grillen.<br />

Auch bei den Freizeit-Brutzlern ist die Nachfrage<br />

nach hochwertiger Fleischqualität gestiegen. Der<br />

25-jährige Metzger Mirco Wohlfahrt hat das er-<br />

>>><br />

RUHRGEBEEF 71


kannt und betreibt im Wittener Hammertal<br />

eine der weniger Metzgereien im Ruhrgebiet,<br />

die einen eigenen Reifeschrank<br />

besitzen.<br />

Die Voraussetzungen dafür sind einzigartig.<br />

Vor zwei Jahren konnte Mirco die traditionsreiche<br />

Metzgerei Emil Kern von seinem<br />

verstorbenen Meister übernehmen,<br />

und mit ihr die älteste Schlachtkonzession<br />

für Rinder und Lämmer im Mittleren<br />

Ruhrgebiet. So ist bei ihm ausschließlich<br />

Rindfleisch von selbstgeschlachteten Tieren<br />

im Angebot. Die Färsen stammen von<br />

den Weiden im Ennepe-Ruhr-Kreis und<br />

südlichen Bochum und werden von Mirco<br />

persönlich ausgesucht. „Das Fleisch, das<br />

hier produziert wird, ist einfach großartig“,<br />

schwärmt er.<br />

Als Mirco nach<br />

72_01<br />

der Übernahme der Metzgerei,<br />

die bis dahin nur über einen kleine<br />

Verkaufswagen am eigenen Schlachthaus<br />

verfügte, in ein großes schönes Ladenlokal<br />

weiter investierte, war klar, dass er auch<br />

einen zweistelligen Tausenderbetrag in<br />

die Hand nahm, um in einen Fleischreifeschrank<br />

zu investieren. Seit Frühjahr 2016<br />

ist der neue Laden ein paar hundert Meter<br />

vom Schlachthaus entfernt geöffnet, und<br />

am Wochenende reicht die Kundenschlange<br />

bis auf die Straße.<br />

Ständig verfügbar ist das Edelfleisch natürlich<br />

nicht. „Dry aged beef wie unsere<br />

Tomahawk-Steaks gibt es natürlich nur auf<br />

Bestellung“, sagt Mirco. Ist eine Schrankfüllung<br />

reif, wird sie an die Vorbesteller<br />

weiter gegeben, und dann dauert es wieder<br />

vier bis sechs Wochen, bis es neues<br />

Fleisch gibt. Knapp 40 Euro kostet das Kilo<br />

dry aged beef bei Mirco, das sind 10 bis<br />

20 Euro weniger als bei Metzgern, die von<br />

Fleischgroßhändlern ihr Fleisch beziehen.<br />

„Dafür reicht es aber auch nur für meine<br />

Stammkunden aus der Umgebung“, räumt<br />

er ein.<br />

Weil sich Lammfleisch auch zur Trockenreifung<br />

eignet und er auch die Lizenz zum<br />

Lämmerschlachten hat, plant er, eine eigene<br />

Herde mit Lämmern aufzubauen.<br />

Schon jetzt verarbeitet er Lammfleisch von<br />

Schäfern aus der Region. Wer will da noch<br />

sagen, das Ruhrgebiet habe keine kulinarische<br />

Perspektive? Zumindest fleischtechnisch<br />

hat es Weltniveau.


Großartige Fleischqualität nach extrem entspannter Reifeprozedur.<br />

Dry Age Beef • Partyservice • Buffetservice • Eigene Schlachtung • Eigene Wurstherstellung<br />

Im Hammertal 72 · 58456 Witten<br />

Tel. 02324 - 68 50 839<br />

Öffnungszeiten: Mo-Di 7:00 –18:00 Uhr · Mi 7:00 –13:30 Uhr · Do-Fr 7:00 –18:00 Uhr · Sa 8:00 –13:00 Uhr


EIN MANN UND SEIN GRILL<br />

Text: Tom Thelen<br />

Die Bochumer Straße in Wattenscheid ist kein schönes Pflaster. Schäbige Fassaden, viel<br />

Leerstand. Da könnte man den Profi-Grill fast als Idylle begreifen. Bunt ist es da.<br />

Raimund Ostendorps Geschichte ging<br />

durch die Medien. Kein Bock auf die<br />

Sternegastronomie, dafür Lust auf die<br />

Selbständigkeit. Aus der Sterneküche<br />

in die Pommesbude. Jetzt gibt es den<br />

Profi-Grill in Wattenscheid 25 Jahre.<br />

Mittagszeit in Wattenscheid. Beschaulich, Vorort, grau-beige Fassaden,<br />

rumpelige Fahrbahndecke. Ab und zu rauscht die Straßenbahn durch, öfter<br />

Lastwagen. Kinder trotten vorbei, kloppen sich mit Schulranzen, leichte<br />

Trostlosigkeit ist hier völlige Normalität. Doch mittendrin liegt seit einem<br />

Vierteljahrhundert der Profi-Grill von Raimund Ostendorp. Der 1968 geborene<br />

Koch betreibt die Pommesbude mit Herzblut und schier endloser<br />

Langmut. Ein Koch, der offenbar viel aus der Zuneigung seiner Gäste zieht.<br />

„Berühmt“ wurde er, weil er seine Geschichte gut erzählte, und weil sie<br />

vermutlich vielen Menschen einleuchtete. Er hatte Karriere gemacht als<br />

Jungkoch, arbeitete schließlich 1990 gar im „Schiffchen“ des Drei-Sterne-<br />

Kochs Jean Claude Bourgueil in Düsseldorf als „Demi Chef“. Dann wollte<br />

er nicht mehr. Einen Stern hat er nie erkocht, doch von dort oben in eine


Stolz ist Ostendorp auf die Qualität seiner Pfannenschnitzel<br />

und seine Bratwurstrezeptur.<br />

Pommesbude ist es ähnlich weit wie von der Champiogns<br />

League in die Kreisliga C. Der hektische Hochleistungsbetrieb<br />

in der Hochkulinarik mit unendlichen Arbeitszeiten und<br />

übersichtlichem Gehalt, in dem es hauptsächlich darum geht,<br />

unter Hochkarätern sich hochzudienen, das gefiel dem Typen<br />

Ostendorp nicht. Statt sich noch einige Jahre unterbuttern zu<br />

lassen, startete er sein eigenes Ding. Unten, in der kulinarischen<br />

Kreisliga.<br />

Doch hier wie dort gilt: wer gewinnen will, muss Leistung<br />

zeigen, Tore schießen. Und so versucht der Koch eben besser<br />

zu sein. Die Schweineschnitzel kommen wie seine Bratwürstchen<br />

aus dem Münsterland. Der Lieferant des Vertrauens<br />

macht die Würstchen nach dem Rezept des Wattenscheiders.<br />

Die Schnitzel schneidet Ostendorp vor Ort, brät sie nach<br />

Bestellung in der Pfanne. Die Gäste wissen das zu schätzen.<br />

Auch seine Saucen. Hierbei kommen seine Fähigkeiten aus<br />

der höheren Kulinarik zur Ausprägung. Ingwer ist es, was<br />

etwa seiner Currysauce den Pfiff verleiht, der anderswo fehlt.<br />

Doch das wichtigste hier ist etwas anderes. Es ist der Charakter<br />

des Ladens und der Charakter des Chefs. Das passt zum<br />

Ruhrgebiet und wird hier geschätzt. Die Arbeit eines Profis.<br />

Profi-Grill, Bochumer Straße 96<br />

44866 Bochum-Wattenscheid<br />

RUHRGEBEEF 75


Der Kult um das perfekte Steak, das zarteste Filet, die magerste<br />

Lende bleibt nicht unwidersprochen. Innereien sind plötzlich<br />

wieder da. Nicht überall, nicht unbedingt beim Metzger<br />

um die Ecke, doch in gewissen Szene-Restaurants. Ein Trend<br />

zwischen „Nose-to-Tail“-Programmatik und der Historie des<br />

Ruhrgebiets.<br />

Ein saftiges Hähnchenbrustfilet ist angeblich das allerliebste<br />

Geflügelstück der Deutschen. Der Zentralverband der Deutschen<br />

Geflügelwirtschaft sagt, dieses Fleischstück mache ein<br />

Drittel aller Geflügeleinkäufe aus. Entsprechend negative Folgen<br />

hat das für die Produktion. Die Masttiere werden so angefüttert,<br />

dass dieses Stück am ausgeprägtesten ist, was bis hin<br />

zu schweren Gleichgewichtsproblemen der Tierchen führen<br />

kann. Das, was noch so im Inneren eines Huhns steckt, ist unbeliebt.<br />

Schlimmste Folge: Rücken, Füße, Herz und Co werden<br />

in die Dritte Welt exportiert und machen da die Preise der einheimischen<br />

Bauern kaputt. Eine üble Verwertungskette. Wer<br />

diese Praxis verurteilt, muss aber deshalb nicht zum Vegeta-


Trend:<br />

Innereien<br />

rier werden. Rein theoretisch ist es möglich, einen Beitrag zur<br />

Wertschätzung durch den Kauf und die Verwertung eines ganzen<br />

Tieres zu leisten. Nicht überall ist das möglich, nicht jeder<br />

hat dafür die Kompetenzen. Vorbei die Zeiten , als hierzulande<br />

Mangel herrschte, der Bauer nicht weit war und Haushalte zusahen,<br />

möglichst günstig und möglichst viel zu haben von den<br />

Tieren. In der Nachkriegszeit haben die Menschen alles gegessen,<br />

was das Tier hergab. Selbst Bauern haben die hochwertigen<br />

Filetstücke verkauft, den Rest verspeiste die Familie. Dann<br />

kam das Wirtschaftswunder. Bald schon konnte es sich jeder<br />

leisten, nur noch das Filet, Schnitzel und Steak zu essen - und<br />

tat es auch. In Fleischtheken heutiger Discounter und selbst<br />

beim Metzger sind Innereien eine Seltenheit, so die einhellige<br />

Meinung befragter Metzger im Ruhrgebiet. Hühnerleber,<br />

Kalbsbries, Nieren müssen oft vorbestellt werden. Dabei sind<br />

aus den Küchen Frankreichs, Italiens und Spaniens Innereien<br />

nicht wegzudenken, und auch in der Spitzengastronomie haben<br />

sie immer noch ihren Platz.<br />

RUHRGEBEEF 77


Und längst auch ist gegen die<br />

Teilverwertungspraxis Unmut<br />

aufgekommen. Tierrechtler,<br />

Veganer und Vegetarier legen<br />

in Diskussionen den Finger in diese<br />

ethische Wunde, entsprechend<br />

finden inzwischen auch überzeugte<br />

Fleischfans den Umgang mit dem Tier<br />

respektlos. Die Gegenbewegung des „nose<br />

to tail eating“ hat sich schon lange formiert.<br />

Der Anhänger sind bedacht darauf,<br />

das Tier vollständig, also „von der Nase bis<br />

zum Schwanz“ zu essen – oder zumindest<br />

zu verwerten. Geprägt wurde dieser Begriff<br />

1999 von Fergus Henderson: Der Brite veröffentlichte<br />

damals unter diesem Titel ein<br />

Kochbuch, das unter ethisch Interessierten<br />

und kulinarisch verantwortungsvollen<br />

Menschen als Kultbuch gefeiert wird. Ob<br />

diese, all das gegessen haben, was der Chef<br />

darin empfiehlt, ist nicht die Frage, darf<br />

aber bezweifelt werden. Für die Anhänger<br />

ist es gar eine Frage des gesunden Men-<br />

schen-<br />

v e r -<br />

standes,<br />

ein getötetes<br />

Tier vollständig<br />

zu verspeisen. Die<br />

positive Nebenwirkung:<br />

Es gäbe schon bald keinen<br />

Markt mehr für die eingangs geschilderten<br />

Exporte. Doch eines ist für<br />

Jedermann schwierig: wie kocht man denn


mit diesen Teilen? Schmeckt uns das? Hühnerfüße?<br />

Schweinskopf? Kutteln? Pansen? Was ist das?<br />

Hundefutter? Und war da nicht mal was?<br />

Tatsächlich gibt es in den Regionen überall<br />

lokale Rezepte zur Verwertung von Innereien.<br />

Ein gar köstliches Menü lässt<br />

sich aus Schweinenieren, Kalbsleber,<br />

Pansen von Lamm und Rind<br />

(auch Kutteln, Kaldaunen und<br />

Fleck genannt, in Italien<br />

Trippe und in Polen Flacki),<br />

aus Geflügelleber samt<br />

-herzen von Hähnchen<br />

sowie Kalbsbries. Ein<br />

Blick in alte Kochbücher<br />

lohnt, in<br />

südländische<br />

und in jenen der<br />

Sterneküche,<br />

heutzutage tut<br />

es aber die<br />

Eingabe der<br />

Innerei mit<br />

dem Zusatz „Rezept“ in das Suchmaschinenfeld auch.<br />

Google kann auch kochen. Dabei sind Dinge wie Leber und<br />

Niere noch am einfachsten, hier finden sich klassische Rezepte,<br />

die nie ganz weg waren. Seltener ist der Umgang<br />

mit Lunge, Herz und Hirn, mit Zunge, Bries und Kutteln.<br />

Dass auch das immer besser funktioniert, beweist etwa<br />

das Berliner Restaurant „Herz und Niere“. Die Betreiber<br />

kaufen ausschließlich ganze oder halbe Tiere, die sie vollständig<br />

in der Restaurantküche verarbeiten. Sie waren genervt,<br />

dass der Fisch eckig zugeschnitten wird, nur weil es<br />

gut aussehe und dann der Rest im Müll lande. Ihre Karte<br />

verzeichnet Dinge wie Ochsenmaulsalat mit Radieschen,<br />

Essiggurke und Kümmelbrot über Tatar vom Entenherz bis<br />

hin zu selbst gemachter Blut- und Leberwurst. Das Angebot<br />

an entsprechenden Kochkursen steigt. Im Ruhrgebiet<br />

ist es besonders Peter Krauskopf, der für die VHS in Herne<br />

recht gut besuchte Kurse offeriert. Es gibt viele gute Gründe<br />

dafür.<br />

Lesetipp: Susanne Rick (Hrsg.): Herzstücke von Meisterköchen<br />

- Das neue Standardwerk der Innereien. Edition Styria.2013,<br />

192 Seiten, 29,99 Euro,<br />

RUHRGEBEEF 79


BIERE ZUM<br />

FLEISCH<br />

Es ist noch nicht lange her, dass zum Grillabend<br />

ein Bier gereicht wurde. Im Ruhrgebiet halt Pils.<br />

Wenn der Schwager aus Düsseldorf kam, dann<br />

vielleicht noch ein Alt. Doch spätestens mit dem<br />

grassierenden Craft-Beer-Boom ist das Grillgut-<br />

Bier-pairing eine Disziplin für Grill-Kulinariker mit<br />

Köpfchen und Gaumen.<br />

Einige grundsätzliche Anmerkungen.<br />

>>><br />

RUHRGEBEEF 81


Zunächst einmal der<br />

Mythos: nein, es ist nicht<br />

richtig Bier auf den Grill<br />

zu spritzen. Weder zum<br />

Ablöschen der Glut, noch<br />

zur aromatischen Bereicherung<br />

des Fleisches<br />

taugt die Bierdusche.<br />

Es verdampft sofort und<br />

zeigt keine ernsthafte<br />

Wirkung.<br />

Schade drum.<br />

82 RUHRGEBEEF<br />

Sehr wohl taugt das Bier allerdings zum Bereichern<br />

von Marinaden. Da können besonders<br />

herbe und malzige Noten durchaus einmal Akzente<br />

setzen. Doch welches Bier trinke ich zum<br />

Grillen. Ein kurzer Überblick.<br />

Pils: der Klassiker, kommt im Ruhrgebiet von<br />

lokalen Anbietern. Das Brinkhoffs in Dortmund,<br />

das Fiege in Bochum, das Stauder in Essen<br />

und das Köpi in Duisburg. Allesamt solide<br />

Biere, die im Sommer erfrischend wirken und<br />

zu Steak, Braten und würzigem Käse passen.<br />

Aufpassen sollte man damit lediglich zu Fisch.<br />

Hier kollidieren gerne einmal die Fischöle und<br />

die kräftige Hopfung.<br />

Weißbier oder Weizen: auf bayrischen Festivitäten<br />

unverzichtbar und wie das Oktoberfest<br />

beweist wohl auch ein funktionierendes Konzept<br />

in Zusammenhang mit Fleisch. Oder können<br />

sich so viele Menschen irren? Sein süßes,<br />

süffiges, ja fruchtiges Aroma, mit zuweilen<br />

Noten von Banane und Pfirsich macht es zu<br />

einem Allrounder, der süßlich-aromenreiche<br />

Marinaden bei Fisch- oder Fleisch gut ergänzt.<br />

Auch als kräftiger Schluck zum Salat kann ein<br />

Weizen taugen. Da es nicht nur ein Spruch ist,<br />

dass ein Weizen wie eine Mahlzeit ist, kombiniert<br />

man es eher mit leichten Mahlzeiten.<br />

Pale Ale oder Indian Pale Ale. Das Leib-und –<br />

Magen-Bier der Craft-Beer-Fraktion ist auch<br />

ein glänzender Begleiter zum typischen Barbecue.<br />

Seine süßliche Malznote pariert auch<br />

scharfe Würzungen gut , es harmoniert dennoch<br />

auch mit dezidierten Kräuteraromen<br />

fein. Mögen die Briten auch sonst nicht viel<br />

zum guten Essen beigetragen haben, mit dem<br />

hellen Ale ist zumindest ein schöner Beitrag<br />

zur Grill-Kultur geleistet. Das wissen inzwischen<br />

auch die lokalen Brauereien und brauen<br />

dem Stil entsprechende Biere.<br />

Dunkle Biere, Porter, Schwarzbier: Natürlich<br />

sind diese Biere mit einem hervorstechenden<br />

Malzaroma wunderbare Grillbegleiter.


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Hier entdeckt die Nase meist im Getränk schon Röst- und Karamellnoten, die auf<br />

dem Rost auch erzeugt werden wollen. Gerade bei Schönen Steaks, bei kräftigem<br />

Wild oder auch scharf mariniertem Geflügel, weiß das dunkle Bier zu punkten.<br />

Helles Lager: auch die ehemals im Ruhrgebiet als Export bekannten helleren Lagerbiere<br />

finden eine Nische. Nicht nur bei Genusstrinkern, denen die Pilsener zu<br />

deftig sind, auch bei Essern, die das leichte Kaliber schätzen. Fisch, Geflügel, Salate,<br />

Käse sind gut Einsatzgebiete für diese spritzigen Gebräue, die aber dennoch<br />

nicht unkräftig sind.<br />

Kölsch: Rund um Köln wird das gerne getrunken, wer grillt sollte es zu leichten<br />

Gerichten einplanen, vielleicht auch gut zu Süßspeisen.<br />

Alt: der Düsseldorfer Nachbar bevorzugt das Obergärige, was dem Grillgedanken<br />

wesentlich näher kommt, als das filigrane Kölsch. Sein herber Geschmack passt<br />

zu allem kräftigen und würzigen Grillgut und selbst Fisch kann zum Alt probiert<br />

werden.<br />

Fazit: Es gibt wenig, das so sehr Ausdruck persönlichen Geschmacks und individueller<br />

Gewöhnung ist wie der Biergeschmack. Grad zum Grillen gehört das<br />

Biertrinken oft schlichtweg zum Event dazu. Der gute Gastgeber offeriert aber<br />

dennoch eine Auswahl an Bieren und regt womöglich ein Tasting an. Der eine<br />

oder andere wird sicherlich feststellen, dass zu Steak, Würstchen, gegrilltem Mais<br />

oder Feta-Käse manch‘ Bier besser schmeckt, als die eigene für unfehlbar gehaltene<br />

Marke.<br />

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Star:<br />

Strauß<br />

Dieser Vogel sprengt alle Dimensionen. Er ist größer als die meisten Menschen, legt Eineinhalb-<br />

Kilo-Eier und kann noch nicht einmal fliegen. Außerdem ist er irgendwie niedlich mit seinen großen<br />

Augen. Was uns aber nicht daran hindert, ihn irgendwann zu grillen. Die Strauße auf diesen Seiten,<br />

haben wir auf der Straußenfarm Emminghausen besucht.<br />

FLIEGT NICHT,<br />

SCHMECKT GUT<br />

Das „Fleisch des 21. Jahrhunderts“ wurde es schon genannt.<br />

Seit den 1990er Jahren war es hierzulande als Spezialität zu<br />

finden: Straußenfleisch. Das zarte Fleisch der größten Vögel<br />

der Welt gilt als kulinarischer Trendsetter, ohne den Durchbruch<br />

in den Mainstream geschafft zu haben.<br />

Straußenfleisch verbindet Vorzüge von Geflügel mit denen von<br />

Rindfleisch. Rein geschmacklich und optisch ähnelt es dem roten<br />

Rindfleisch. Sein Fettgehalt orientiert sich hingegen am<br />

niedrigen Wert von Geflügelfleisch. Entsprechend bietet sich<br />

dem Koch bei der Zubereitung der Spezialität ein breites kulinarisches<br />

Spektrum: Teile der Tiere kann man als saftiges Steak<br />

scharf anbraten oder als zartes Filet auftischen. Selbst als geschmorter<br />

Sonntagsbraten macht eine exotische Keule schwer<br />

was her. Sogar Carpaccio vom Straußenfleisch, fein geschnitten,<br />

soll schon serviert worden sein. Auch der Gesundheitsaspekt<br />

stimmt: Der niedrige Natriumgehalt von 43 mg/100g ist<br />

besonders für Menschen mit Bluthochdruck interessant und<br />

das Cholesterin (68 - 77 mg/100g) ähnelt dem von Rindfleisch.<br />

Der hohe Anteil an ungesättigten Fettsäuren - selbst in reinem<br />

Straußenfett, der hohe Eisengehalt, der geringe Natriumgehalt<br />

und recht wenige Kalorien unterstreichen die ernährungsphysiologischen<br />

Stärken.<br />

Von der Fleischausbeute bei der Schlachtung - bis zu 35 Kilo<br />

- sind gut die Hälfte Edelstücke wie Filet und Steak. Den Rest<br />

kann man als Braten, Geschnetzeltes und Gehacktes oder als<br />

Würste anbieten.<br />

>>>


RUHRGEBEEF 85


Der Strauß gehört tatsächlich zu den ältesten<br />

Tieren der Erde und schritt schon vor rund 2 Millionen<br />

Jahren durch Savannen und Halbwüsten in<br />

Afrika und im Nahen Osten. Er hatte es vor allem<br />

im 20. Jahrhundert schwer, wurde gejagt und<br />

getötet. Allerdings nicht (nur) aus kulinarischen<br />

Gründen, sondern vor allem, weil Straußenfedern<br />

modisch wurden. Die langen Federn galten<br />

modebewussten Damen als unverzichtbar und<br />

verkauften sich entsprechend gut.<br />

Inzwischen gibt es aber selbst in Deutschland<br />

geschätzte 250 Zuchtbetriebe, das Fleisch kann<br />

deshalb von jedem Metzger besorgt oder auch<br />

ganzjährig im Internet bestellt werden.<br />

Ein weiteres kulinarisches Schmankerl sind die<br />

Straußeneier. Diese wiegen zwischen 700 Gramm<br />

und ganzen 2 Kilo und können - etwa als Rührei<br />

zubereitet - eine gute Handvoll Leute satt machen.<br />

Wer es vorsichtig aus der Schale holt, kann<br />

diese auch noch zu einer opulenten Osterdeko<br />

Straußensteak ist<br />

zartes dunkles<br />

Fleisch mit feinem<br />

Eigengeschmack.<br />

Nicht überwürzen!<br />

Das beste Rezept<br />

für Straußengulasch<br />

stammt übrigens<br />

aus Namibia und ist<br />

deutsch inspiriert.<br />

86 RUHRGEBEEF


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Straußenfarm und<br />

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FÜHRUNGEN:<br />

Termine für öffentliche<br />

Führungen werden<br />

regelmäßig auf unserer<br />

Homepage bekanntgegeben<br />

KONTAKT:<br />

Straußenfarm<br />

Emminghausen<br />

mail@straussenfarmemminghausen.de<br />

verbasteln. Auch Eierlikör lässt sich aus dem Inhalt natürlich machen, eine irgendwie<br />

skurrile Vorstellung. straußeneierlikör. Da denkt man gleich an die Magnum-Flasche.<br />

Geboren werden die Tierchen übrigens mit einem Gewicht zwischen 700 und 900<br />

Gramm und sind schnuckelige 25 cm groß, aber nach einem halben Jahr sind die<br />

rasch größer werdenden Tiere schon so groß wie die erwachsenen Strauße und erreichen<br />

die Zwei-Meter-Marke. Schnell wird er dann zum grössten Laufvogel der<br />

Welt. Er besitzt sehr kräftige Beine, mit denen er Geschwindigkeiten bis 70 Kilometer<br />

pro Stunde erreichen kann, und das bis zu einer Dauer von 10 Minuten. Ursprünglich<br />

aus Südafrika stammend kommen Strauße dennoch mit dem Klima in<br />

Deutschland sehr gut klar.<br />

Straußenfilet sollte etwas dünner<br />

als Rind geschnitten sein.<br />

Für Medium drei bis vier Minuten<br />

auf jeder Seite reichen.<br />

HOFLADEN:<br />

- Straußenfleisch und<br />

Straußenwurstwaren<br />

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- Straußendekoeier und<br />

Straußeneilampen<br />

- und vieles mehr<br />

ÖFFNUNGZEITEN:<br />

Mo, Mi, Fr: 9.00 – 18.00 Uhr<br />

Di, Do: 9.00 – 14.00 Uhr<br />

Sa: 11.00 – 16.00 Uhr<br />

So: 11.00 – 15.00 Uhr<br />

KONTAKT:<br />

Straußenhofladen<br />

Emminghausen UG<br />

hofladen@straussenfarmemminghausen.de<br />

HIER FINDEN SIE UNS:<br />

Emminghausen 80<br />

42929 Wermelskirchen<br />

Tel.: 0151 / 16628419


Text: Peter Krauskopf<br />

HIMMELBETT FÜR TAUBEN<br />

Trotz der in Herbert Grönemeyers Song „Bochum“ beschworenen Taubenfolklore<br />

der Bergleute hat das aromatische Geflügel kaum einen Platz in der bodenständigen<br />

Ruhrgebietsküche gefunden. Allerdings fliegen in den Gourmetrestaurants<br />

der Region dem Feinschmecker die gebratenen Tauben mit unnachahmlicher<br />

Eleganz in den Mund.


DIE WEISSEN TAUBEN SIND MÜDE.<br />

ODER DOCH NICHT?<br />

DER TAUBEN-RENNSPORT IST IM<br />

RUHRGEBIET AUF DEM RÜCKZUG,<br />

DOCH DAS TELLERGERICHT TAUBE LEBT.<br />

RUHRGEBEEF 89


GROSSER SPORT<br />

AUF DEM TELLER<br />

Ob sie Interesse an einem Kochkurs haben,<br />

der sich mit Tauben beschäftigt?<br />

Die Hausfrauen an einer <strong>Vol</strong>kshochschule<br />

im mittleren Ruhrgebiet verziehen<br />

den Mund, als ihnen diese Frage<br />

gestellt wird. Nein, ist die Meinung<br />

unisono, so etwas essen wir nicht. Nur<br />

eine der Damen erinnert sich: „Früher,<br />

da gab es schon mal Taubensuppe. Aber<br />

heute – nein danke.“<br />

Ja, früher, da war die Taubenzucht im<br />

Ruhrgebiet weit verbreitet. Mancher<br />

Kumpel, der in Rente ging, verbrachte<br />

seinen Lebensabend als Taubenvatter<br />

im Schlag unterm Dachgebälk seines<br />

Arbeiterhauses, um die Rennpferde<br />

des kleinen Mannes zu züchten und zu<br />

pflegen. Was heute seltener zu sehen<br />

ist, war damals alltäglich. Schwärme<br />

von Brieftauben verdunkelten auf ihren<br />

Trainingsflügen den Himmel über<br />

der Ruhr mit den Schloten der Industrie<br />

um die Wette und die internationalen<br />

Wettbewerbe waren so populär<br />

wie Fußballmeisterschafts-Spiele oder<br />

Sechs-Tage-Rennen. Und das sind sie<br />

in einschlägigen Kreisen immer noch,<br />

denn ausgestorben ist der Brieftaubensport<br />

im Ruhrgebiet ganz und gar nicht.<br />

Der Ursprung dieses Bergmannshobbys<br />

liegt in Belgien. Die Stadt Lüttich war<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts das weltweite<br />

Zentrum der modernen Taubenzucht.<br />

Über das nahe Bergbaugebiet um<br />

Aachen gelangte der Taubensport dann<br />

ins Ruhrgebiet. Seit dem Altertum war<br />

die Brieftaube für Eroberung und Verwaltung<br />

der historischen Riesenreiche<br />

das wichtigste Kommunikationsmittel,<br />

noch im Ersten und Zweiten Weltkrieg<br />

wurden die Tiere als lebende Drohnen<br />

eingesetzt. Doch seit der Erfindung der<br />

Telegraphie Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

nahm ihre Bedeutung immer mehr ab,<br />

und so wurde die Brieftaubenzucht<br />

schließlich zum Freizeitspaß.<br />

Obwohl Tauben seit jeher zu den Delikatessen<br />

gehören, ist das mit dem Essen<br />

der Brieftauben bei den Kumpels<br />

so eine Sache. Nicht, dass sie es nicht<br />

übers Herz bringen, ihre Lieblinge zu<br />

schlachten, das tun sie mit ihren Kaninchen<br />

schließlich auch. Doch die Muskeln<br />

der Athleten der Lüfte sind durch<br />

das ständige Langstreckenfliegen zäh<br />

wie Leder, so dass die Tiere zum Braten<br />

kaum geeignet sind. So kommt auch bei<br />

Taubenzüchtern der Taubenbraten nur<br />

selten auf den Tisch, geschweige denn<br />

bei anderen Leuten. Aber die Taubenbrühe<br />

oder –suppe gilt als vorzüglich.<br />

Heute kommt auch noch der hygienisch<br />

schlechte Ruf der verwilderten Haustaubenschwärme<br />

in den Städten dazu,<br />

und so hat sich die Taube als Sonntagsessen<br />

in normalen Haushalten nicht<br />

durchgesetzt.<br />

„Obwohl wir Tauben durchaus vorrätig<br />

haben, ist der Umsatz marginal“, bestätigt<br />

diesen Trend Christoph Wlotzky<br />

vom Frischeparadies in Essen, einer<br />

der exklusivsten Lebensmittel-Einkaufsmöglichkeiten<br />

für Endverbraucher im<br />

Revier. Auch der Geflügelhändler Felix<br />

Bontrup aus Lüdinghausen, der mit seinen<br />

Wagen auf den Bochumer Wochenmärkten<br />

steht, stimmt zu. „Der Umsatz<br />

an Tauben ist so gering, dass es sie bei<br />

uns nur auf Bestellung gibt.“<br />

Herkunftsland der Brattauben, die die<br />

Händler im Angebot haben, ist das Ge-<br />

90 RUHRGEBEEF


nießerland Frankreich, wo spätestens<br />

seit den Gelagen der absolutistischen<br />

Herrscher das Motto „Je kleiner der<br />

Vogel, desto größer der Genuss“ gilt.<br />

In Deutschland gibt es kaum eine nennenswerte<br />

Zucht für den Verzehr. Eine<br />

industrielle Massenzucht ist schwierig,<br />

denn Tauben sind monogam und bilden<br />

Paare, die ein Leben lang zusammenbleiben.<br />

Zwar können sie bis zu acht<br />

Mal im Jahr legen, doch produzieren<br />

sie pro Gelege nur ein bis zwei Eier. Zudem<br />

ernähren sie ihre Jungen mit der<br />

im Kropf produzierten sog. Taubenmilch.<br />

Sinnigerweise war es ein Züchter<br />

namens Hubbel aus dem Rinderland<br />

Texas, dessen nach ihm benannte Rasse<br />

in verschiedenen Ausformungen heute<br />

den Markt dominiert. Um die 10 Euro<br />

kostet eine etwa 400 Gramm schwere<br />

Taube im Handel. Ausgelöste Teile sind<br />

noch teurer. „Wenn jemand 60 Euro<br />

für ein Kilogramm Fleisch anlegen will,<br />

dann tut er das für bestes dry aged<br />

Rinderfilet und nicht für Taubenbrüstchen“,<br />

meint Christoph Wlotzky.<br />

So findet man Taubengerichte in der<br />

Regel in den Gourmetrestaurants. „Wir<br />

haben im Herbst bestimmt zwei Mal<br />

Taube auf der Karte“, sagt Eric Werner,<br />

Küchenchef des Essener Zwei-Sterne-Restaurants<br />

Résidence. Vom kräftigen<br />

Geschmack des rotfleischigen<br />

Geflügels ist er begeistert. „Zu Taube<br />

würde ich durchaus Rotwein trinken“,<br />

sagt er, während er zu Maispularde<br />

oder Stubenküken eher Chardonnay<br />

und Riesling empfehlen würde.<br />

In der Résidence verarbeitet Eric Werner<br />

nur ganze Tauben. Sie sind etouffiert,<br />

dass heißt sie werden im betäubten<br />

Zustand durch Strangulation<br />

geschlachtet. Dabei bleibt der Kopf am<br />

Tier und der Körper unverletzt, so dass<br />

er nicht ausblutet und sich das Blut in<br />

der Brust sammeln kann. So bleibt das<br />

Fleisch beim Zubereiten zart und saftig.<br />

Zur Zeit ist die Sous-Vide-Zubereitung<br />

von Geflügel bei 65 Grad im Vakuumbeutel<br />

en vogue, doch Eric Werner<br />

schwört auf das klassische Braten des<br />

Fleisches an der Karkasse. Dafür wird<br />

vor dem Garen nur die Brust ausgelöst,<br />

die nur fünf bis sieben Minuten<br />

braucht, um rosa zu werden. Die Schenkel<br />

und der Rest werden am Knochen in<br />

einer halben Stunde gar gebraten. Erst<br />

dann werden sie ausgelöst. „Man kann<br />

dann die Karkasse noch in einer Spätzlepresse<br />

ausdrücken und den Saft für<br />

die Sauce verwenden.“<br />

Eines von Eric Werners Taubengerichten<br />

ist ein Mille Feuille von Taube, Poularde<br />

und Gänseleber, bei dem er die<br />

Geflügel mit Trüffeln und Steinchampignons<br />

zu einem feinen Strudel verarbeitet.<br />

„Dabei kommt es mir darauf an, die<br />

unterschiedlichen Geschmacksrichtungen<br />

der Taube und der Poularde herauszuarbeiten“,<br />

erklärt er. „Verbindendes<br />

Element ist dann die Gänseleber.“ Eingeschlagen<br />

in Strudelteig, aromatisiert<br />

mit Trüffel, ergibt sich daraus ein im<br />

wahrsten Sinn des Wortes vielschichtiges<br />

Geschmackserlebnis.<br />

Ob die Damen im Kochkurs an der<br />

<strong>Vol</strong>kshochschule an diesem Gericht<br />

ihre Freude gehabt hätten? Ihren Mund<br />

hätten sie bestimmt nicht verzogen - es<br />

sei denn, das Wasser wäre ihnen darin<br />

zusammengelaufen.<br />

RUHRGEBEEF 91


RUCKE DI GUH, RUCKE DI GUH…!<br />

Oma Gertas Lieblingsrezept<br />

Für 2 Personen<br />

REZEPTE Zutaten:<br />

2 Tauben à 400 g<br />

Salz, Pfeffer<br />

3 Stengel Rosmarin<br />

1 Karotte<br />

1Scheibe Sellerie<br />

1/2 Zwiebel<br />

1 Apfel<br />

Öl für die Pfanne<br />

1/4 l Geflügelfond<br />

Zubereitung:<br />

Den Ofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.<br />

Die Tauben waschen, abtupfen, salzen und pfeffern,<br />

jeweils 1 Stengel Rosmarin in die Taube stecken.<br />

Karotte, Sellerie und Zwiebel schälen und fein würfeln,<br />

Apfel waschen und in Scheiben schneiden.<br />

In einer Servierpfanne (bei mehreren im Bräter) das Öl heiß<br />

werden lassen und die Tauben von allen Seiten scharf anbraten.<br />

Das Gemüse und den Apfel zugeben und kurz anbraten.<br />

Auf mittlerer Schiene in den vorgeheizten Ofen geben und<br />

dort 15 Minuten braten.<br />

Die Tauben herausnehmen, in Alufolie wickeln und im Backofen<br />

in der Restwärme ruhen lassen.<br />

Den Bratensatz mit dem Fond ablöschen, alles aufkochen,<br />

den letzten Stengel Rosmarin zupfen und zugeben.<br />

Die Brühe auf die Häfte einkochen lassen, alles durch ein Sieb<br />

streichen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

Die Tauben mit dem Fond servieren.<br />

Dazu schmeckt: Kartoffeln und Rotwein-Zwiebel-Kraut<br />

92 RUHRGEBEEF


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Feuer und Wein<br />

Zum Grillabend geht nur Bier. Das war vielleicht<br />

mal. Wer anderes grillt als nur Würstchen, darf<br />

auch anderes trinken als Bier. Ein kurzer Überblick<br />

über die besten Weine zum Grillen


Bei der Grill-Königsdisziplin, etwa<br />

einem schicken Dry-Aged-Beef<br />

sollte ein qualitativ ebenbürtiger<br />

Rotwein her. Der sollte aus<br />

dem Barrique-Fass stammen und<br />

darf ruhig etwas gereifter sein.<br />

Die Wahl könnte fallen auf einen<br />

Lemberger oder auch einen kräftigen<br />

spanischen Rioja. Rinderfilet<br />

oder Entrecôte bringen tendenziell<br />

weniger Röstaromen mit.<br />

Ein samtiger Spätburgunder ist<br />

hierzu eine sehr gute Wahl, oder<br />

etwas experimentierfreudiger ein<br />

Malbec aus Argentinien, den sich<br />

auch die Gauchos zum Lagerfeuer-Beef<br />

gönnen.<br />

Beliebt auf dem Grill ist auch das<br />

mediterran gewürzte und knusprig<br />

gegrillte Lammkottelet. Dornfelder<br />

macht sich gut, genau wie<br />

ein französisch ruhiger Côtes du<br />

Rhônes.<br />

Gut gegrilltes Schwein, ob Steak<br />

oder Schnitzel, ist meist kräftig<br />

aromatisiert und mariniert. Knoblauch,<br />

Kräuter und Gewürze sind<br />

Herausforderungen für filigrane<br />

Weine. Entsprechend gute, stabile<br />

Weinbegleiter sind sehr herzhafte<br />

Rieslinge oder Weißburgunder,<br />

vielleicht auch mal ein trockener<br />

trendiger Roséwein. Die vielen<br />

guten neuen Roséweine passen<br />

auch gut zu Geflügel. Ob Hähnchenbrust<br />

oder Putenschnitzel,<br />

Roséweine passen trefflich, genau<br />

wie ein Rivaner oder ein kräftiger<br />

Weißburgunder.<br />

Die eleganteren Weißweine,<br />

leichte Moselrieslinge mit etwas<br />

Frucht, ein Chardonnay, ein frischer<br />

Weißburgunder oder ein<br />

Silvaner eignen sich als Begleiter<br />

zu Forelle, Saibling oder Dorade<br />

in Folie, genauso wie zu anderen<br />

leichten Meeresfrüchten; während<br />

der deftige Fisch auf Rost<br />

oder Grillpfanne durchaus auch<br />

mal einen leicht gekühlten trockenen<br />

Rotwein als Begleiter verlangen<br />

kann.<br />

Zu vegetarischen und veganen<br />

Spezereien Müller-Thurgau oder<br />

Grauburgunder. Mit dezenten<br />

Aromen holen sie das Beste aus<br />

dem Gemüse hervor.<br />

Wer es am Grill asiatisch mag,<br />

dem sei halbtrockener Riesling<br />

empfohlen. Ans Herz gelegt, je<br />

schärfer der Spaß wird, desto lieblicher<br />

kann dann der Riesling sein,<br />

seine Süße neutralisiert Schärfe.<br />

Für Wein gilt - hier ist er dem Bier<br />

ähnlich, jedoch empfindlicher,<br />

denn man trinkt ihn langsamer:<br />

die Temperatur sollte stimmen.<br />

Dieser Herausforderung muss<br />

sich der Grillgastgeber stellen.<br />

RUHRGEBEEF 95


Die Erfindung der<br />

Currywurst


Es ist nicht bekannt, wie viele der unfassbaren jährlichen<br />

in Deutschland verspeisten 800 Millionen Currywürstchen<br />

im Ruhrgebiet über die Theke gehen. Es müssen viele sein.<br />

Ist das noch lecker oder schon rituelle Speisung? Und was<br />

bilden sich die Berliner eigentlich ein auf ihre Currywurst?<br />

RUHRGEBEEF 97


Die Definition in der Wikipedia sagt es<br />

ganz neutral: „Die Currywurst ist ein<br />

deutsches Gericht aus Bratwurst oder<br />

anderer Brühwurst, die ganz oder geschnitten<br />

mit einer tomatenhaltigen<br />

Sauce und Currypulver oder mit einem<br />

Curry-Ketchup serviert wird. Serviert<br />

wird das seit der Nachkriegszeit bekannte<br />

Gericht vor allem in der Imbissgastronomie.“<br />

Ganz anders, viel realistischer<br />

und treffender besingt es der Barde:<br />

„Gehse inne Stadt, Wat macht dich<br />

da satt, Ne Currywurst. Kommse vonne<br />

Schicht, Wat schönret gibt et nich,<br />

Als wie Currywurst. Mit Pommes dabei,<br />

Ach, dann gebense gleich zweimal<br />

Currywurst. Bisse richtig down, Brauchse<br />

wat zu kaun, Ne currywurst“ und so<br />

98 RUHRGEBEEF<br />

weiter. Herbert Grönemeyer knödelt das<br />

Lied so herrlich daher, als hätte er die Backen<br />

voller…Currywurst.<br />

Die Bude, die für sich in Anspruch<br />

nimmt, hier besungen worden zu sein,<br />

ist das Bratwursthäuschen neben dem<br />

Union-Kino im Bochumer Bermudadreieck.<br />

Hier im Dreieck, wo der junge Herbert<br />

noch als Schauspielhausmitarbeiter<br />

seine ersten Soloauftritte in Kneipen hinlegte.<br />

Gut möglich, dass er sich vorher<br />

und nachher so ernährt hat.<br />

Vielleicht hat dieses Currywurst-Kapitel<br />

viel zu tun mit dem Erfolg, doch für die<br />

„Erfindung der Currywurst“ sind andere<br />

zuständig. Genauer gesagt ist die Geburt<br />

dieser kulinarischen Minimalidee gelinde<br />

gesagt umstritten – und soll hier auch<br />

nicht lang und breit wiedergegeben werden.<br />

Kurz gesagt, wird die Gastronomin<br />

Herta Heuwer, die seit dem Sommer<br />

1949 einen Imbissstand an der Ecke<br />

Kant-/Kaiser-Friedrich-Straße im Berliner<br />

Ortsteil Charlottenburg betrieb, sehr<br />

verdächtigt, die typische Currywurstsauce<br />

im September 1949 erfunden zu<br />

haben, sie dann zur gebratenen Wurst<br />

serviert und damit die Currywurst erfunden<br />

zu haben. Das 2009 in Berlin eröffnete<br />

Deutsche Currywurst Museum<br />

folgt dieser Sichtweise und seit 2003<br />

befindet sich am ehemaligen Standort<br />

ihres Imbisses eine Gedenktafel zu Ehren<br />

Herta Heuwers. Wie sich der Erfolg<br />

des Mini-Essens verbreitete ist unklar,<br />

sicher ist, dass Currywurst regional sehr


Montag bis Freitag<br />

13:00 - 21:00 Uhr<br />

Samstag<br />

14:00 - 21:00 Uhr<br />

Sonntag<br />

15:00 - 20:00 Uhr<br />

unterschiedlich zubereitet wird. Die<br />

Wurst variiert ebenso wie die Sauce,<br />

das schmeckt in Duisburg anders als<br />

in Dortmund, in Hattingen anders als<br />

in Herne und in Berlin ganz anders<br />

als in Hamburg. Von Süddeutschland<br />

einmal ganz zu schweigen. Im<br />

Ruhrgebiet gibt es viele Klassiker<br />

des Schnellimbissverkaufs. Der Imbiss<br />

Döveling in Recklinghausen, der<br />

Imbiss Speckmann in Herne, Curry<br />

Heiner in Waltrop, Der Thüringer, ein<br />

Gigant in der Dortmunder City, natürlich<br />

der seit 1959 geöffnete „Zum<br />

Xaver“ in Essen, Peter Pomms Pusztetten<br />

Stube in Duisburg-Marxloh,<br />

Erika’s Braterei in Mülheim (nur echt<br />

mit falschem Apostroph) oder auch<br />

die Imbisshalle Schmitz in Gelsenkirchen,<br />

in der der Fußballer Olaf Thon<br />

seinen 18. Geburtstag gefeiert hat.<br />

Allein letzteres zeigt den Stellenwert<br />

der Wurst mit Sauce für die Region.<br />

Hier treffen sich alle gesellschaftlichen<br />

Gruppen. Auch gibt es kaum<br />

eine Hochzeit, keine Messe, keine<br />

Show, die nicht Currywurst auffährt.<br />

Dem Gericht ist nicht zu entgehen,<br />

weshalb es vielleicht auch nicht ganz<br />

unbedenklich ist, es zum kulinarischen<br />

Aushängeschild der Region<br />

zu machen. Denn was bess‘res als<br />

Currywurst, findet sich auch hier<br />

überall. Doch für gewisse Momente,<br />

gewisse Stunden…da gibt es wohl<br />

nur…Currywurst.<br />

lecker<br />

mild<br />

pikant<br />

aromatisch<br />

feurig<br />

scharf<br />

würzig<br />

schmackhaft<br />

süss<br />

saftig<br />

<strong>Vol</strong>ler Geschmack !<br />

Westerwikstraße 61<br />

44379 Dortmund<br />

info.grillstore@gmail.com<br />

www.grillstore.info


WURST & CO<br />

Das berühmteste Wurst-Zitat geht so: „Je weniger die<br />

Leute wissen, wie Würste und Gesetze gemacht werden,<br />

desto besser schlafen sie!“ Es wird Otto von Bismarck<br />

zugeschrieben. Das Bonmot geht aber eigentlich auf den<br />

amerikanischen Dichter John Godfrey Saxe (1816–1887)<br />

zurück und wird erst seit den 1930er Jahren mit dem<br />

Reichskanzler Bismarck in Verbindung gebracht. Heute<br />

wird sehr verstärkt Wert darauf gelegt, möglichst viel<br />

über Essen zu wissen, weshalb Wurstkauf Vertrauenssache<br />

ist und möglichst beim Metzger zu geschehen hat.<br />

Dennoch ist und bleibt der Sinn der Wurst, der Wunsch<br />

nach möglichst weitgehender Verwertung eines geschlachteten<br />

Tieres. Die ersten Würste, wenn auch nicht<br />

im heutigen Sinne, wurden vermutlich bereits in uralten<br />

Zeiten hergestellt. Eine erste chinesische Erwähnung zu<br />

einer Wurst findet sich um das Jahr 589 vor Christus.<br />

Auch Homer erwähnt in seiner „Odyssee“ eine Art von<br />

Blutwurst. Was die Damen und Herren damals genau gegessen<br />

haben, werden wir wohl niemals erfahren.<br />

100 RUHRGEBEEF


Himmel und Äd<br />

Der Klassiker. Unbestritten. Ein Lieblingsgericht der Generationen.<br />

Im Ruhrgebiet, im Rheinland und Westfalen<br />

verbindet sich Apfel (Himmel) mit Erdapfel, Kartoffel.<br />

Natürlich ist dieses herrlich deftige Gericht nur richtig<br />

gut mit Blutwurst.<br />

Und so geht es: 180g Blutwurst in Scheiben schneiden<br />

mehlieren und scharf angebraten, 50 g Zwiebeln in Scheiben<br />

und in Butter gold-braun gebraten, 3 Äpfel in Scheiben<br />

schneiden und in etwas Wein und einem Schuss Calvados<br />

abblanchieren (die Äpfel dürfen dafür noch einen<br />

leichten Biss haben), 4 Esslöffel braune Grundsauce. Für<br />

das Kartoffelpüree: 150 g gekochte Kartoffeln, 40 g Butter,<br />

50 ml Milch, 40 ml Sahne, Salz, Pfeffer, Muskat.<br />

Die Zubereitung geht dann so: Die Kartoffeln stampfen,<br />

Milch, Butter und Sahne aufkochen, den Kartoffelstampf<br />

dazugeben, gut verrühren und zuletzt abschmecken.<br />

Das Kartoffelpüree auf dem Teller entweder mit einem<br />

Spritzbeutel anrichten oder mit dem Eßlöffel 4 Nockerln<br />

abstechen.<br />

Die Blutwurst daneben anrichten und die Röstzwiebel<br />

on top. Sauce mit den Apfelstückchen außen um das<br />

Püree mit einem Eßlöffel verzieren.<br />

Wer es mag, kann auch einmal ausprobieren, 4-6 Eßlöffel<br />

Apfelmus unter das Püree ziehen und die Spalten als<br />

Deko auf die geschmorten Zwiebeln legen.<br />

RUHRGEBEEF 101


Currywurst<br />

„Pommes-Schranke“ sagt man dazu auch mal gerne. Die Kombination von Currywurst<br />

und Pommes frites mit Mayonnaise wird vielerorts im Ruhrgebiet als Mantateller oder<br />

Mantaplatte bezeichnet, in Anspielung auf die Fahrer des Opel Manta, über die Anfang<br />

der 1990er Jahre zahlreiche Witze im Umlauf waren und ihnen damit diese Zusammenstellung<br />

als Leibgericht zugeschrieben wurde.<br />

Noch berühmter dieses Episode: 1982 veröffentlichte Herbert Grönemeyer den Song<br />

„Currywurst“. Das in Ruhrdeutsch vorgetragene Lied wurde zu einem Klassiker des<br />

Bochumer Musikers. „Gehsse inne Stadt, wat macht dich da satt, ne Currywurst -<br />

Kommsse vonne Schicht, wat schönret gibt et nich, als wie Currywurst - Mit Pommes<br />

dabei - ach, dann gebense gleich zweimal: Currywurst“.<br />

Viele Rezepte gibt es auf dem Markt für die perfekte Currysauce. Deshalb unsere Empfehlung:<br />

Gehen Sie raus, probieren Sie, besuchen Sie Pommesbuden, Imbiss-Stände,<br />

durchsuchen Sie die Regale nach fertigen Produkten, lesen Sie unsere Empfehlungen<br />

vorne im Heft. Irgendwo da draußen, vielleicht an der Ausfallstraße, vielleicht in der<br />

schengeligsten Pommesbude, da ist die für Sie perfekte Currywurst, Pommes, Mayo.<br />

Denn jeder, wirklich jeder hat so seine ganz eigene Vorstellung davon, wie der perfekte<br />

Teller „Pommes-Schranke“ zu sein hat.<br />

102 RUHRGEBEEF


Westfälischer Pfefferpotthast<br />

Nennen wir es das „Westfälische Nationalgericht“. Dabei war es ehemals ein klassisches<br />

Reste-Essen, nichtsdetotrotz hat es richtig Karriere gemacht.<br />

Es wurde 1378 erstmals urkundlich in Dortmund in einem Bericht über Agnes von der<br />

Vierbecke erwähnt. Der Name setzt sich aus Pfeffer, Pott und Hast zusammen. „Hast“<br />

hat allerdings keinesfalls was mit „Eile“ zu tun, sondern steht für das Rindfleisch, längst<br />

wesentlicher Bestandteil des Pfefferpotthast. „Pott“ ist keine Herkunftszuschreibung,<br />

sondern der Topf. Strittig ist lediglich „Pfeffer“, aber vermutlich geht es tatsächlich darum,<br />

dass das Mahl ordentlich gewürzt ist.<br />

In Dortmund (und einigen wenigen anderen Städten) gehört es zum Brauchtum, dieses<br />

deftige Gericht im Herbst zu servieren.<br />

In der Westfalenmetropole wird jährlich im Herbst sogar das Pfefferpotthastfest<br />

auf dem Alten Markt gefeiert. In diesem Jahr findet es vom 28. September bis zum<br />

2. Oktober statt.<br />

Einst kamen Fleischreste hinein, über die<br />

Jahrhunderte hat sich die Zubereitung<br />

verfeinert: heute besteht<br />

Pfefferpotthast aus<br />

Rindfleisch und Zwiebeln,<br />

fein abgeschmeckt<br />

mit<br />

Nelken, Lorbeer<br />

und<br />

Kapern.


Kartoffelpuffer<br />

an Kompott<br />

Deftig essen ohne Fleisch. Viel Geschmack und doch vegetarisch.<br />

Kaum zu glauben, aber das gibt‘s. Das geht etwa mit einem Klassiker<br />

aus Mamas und Omas Küche. Schmeckt quasi immer, mittags,<br />

zwischendurch, abends, auf der Kirmes, auf dem Weihnachtsmarkt.<br />

Schön fettig sind sie am besten, sagen die Fans.<br />

Hier ein Rezept für Pufferspaß: Für die „Reibekuchen an Apfelkompott“<br />

nimmt der Koch ca. 3 Kg Kartoffeln, 1 Zwiebel, 2 Eier,<br />

Salz, Öl und Speisestärke, dazu 5 - 6 Äpfel, eine Prise Zimt, 6 El<br />

Zucker und einen Spritzer Zitronensaft.<br />

Sodann die Zubereitung: Kartoffeln und Zwiebel schälen. Kartoffeln<br />

abwaschen und trocken tupfen. Dann die Kartoffeln und die<br />

Zwiebel reiben. In die geriebene Masse Salz und die Eier dazugeben.<br />

Alles schön miteinander vermengen. Sollten die Kartoffeln<br />

zu viel Wasser gezogen haben, etwas Speisestärke dazugeben,<br />

bis das Wasser gebunden ist. Öl in einer Pfanne heiß werden lassen.<br />

Mit einer Kelle Kartoffelteig 3-4 geleichgroße Plätzchen in die<br />

Pfanne geben… darauf achten, Öl sollte heiß sein und nicht überhitzt.<br />

Für das Apfelkompott: Die Äpfel schälen, in Würfel schneiden und<br />

in einen Topf geben. Zucker darüber streuen und leicht gar köcheln.<br />

Mit Zimt und Zitronensaft abschmecken.<br />

104 RUHRGEBEEF


Grobe Bratwurst<br />

Eine deftige grobe Bratwurst kann der Mittelpunkt jeden guten Essens sein. Es gibt sie<br />

vom Metzger des Vertrauens in oft traditionellen alten Würzungen, wer in der Branche<br />

was auf sich hält, der kultiviert seine Bratwurst über die Generationen hinweg.<br />

Verfeinern und in Szene setzen kann sie jeder Koch daheim selber. Manche braten sie<br />

einfach in der Pfanne oder auf dem Grill, hauen Senf dran, beissen abwechselnd in<br />

Wurst und in eine Schnitte und fertig ist das Hauptgericht. Etwas besser ist das hier:<br />

„Bratwurst auf Calvados-Zwiebelsauce und Kartoffel-Sellerie-Stampf.“ Dazu braucht es<br />

vier frische grobe Bratwürste. Diese mehlieren und in Butter braten.<br />

Für die Sauce 2 Zwiebeln schälen und in Würfel schneiden, goldbraun anbraten und<br />

mit Calvados ablöschen. Anschließend etwa 300ml braune Grundsauce<br />

dazugeben, und etwa 50ml flüssige Sahne unterrühren.<br />

Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Dazu passt<br />

dieses Kartoffelpüree: Die Selleriewürfel mit<br />

den Kartoffeln gar kochen. Danach beides<br />

pürieren, 180 g gekochte Kartoffeln,<br />

¼ Knolle Sellerie,<br />

60 g Butter, 60 ml Milch,<br />

50 ml Sahne,<br />

Salz, Pfeffer,<br />

Muskat.<br />

Guten Hunger!<br />

RUHRGEBEEF 105


Gyros ist mein Gemüse<br />

Gyrosteller oder Akropolis-Platte?<br />

Hauptsache Tsatsiki und Zwiebeln.<br />

Davor und danach Ouzo. Der Patron ist<br />

Freund, und der Besuch ist Familienleben.<br />

Der Grieche: Aus dem Ruhrgebiet<br />

nicht wegzudenken.<br />

Text: Tom Thelen<br />

Dem griechischen Imbiss hat<br />

Heinz Strunk in seinem verfilmten<br />

Roman „Fleisch ist mein<br />

Gemüse“ quasi ein literarisches<br />

Denkmal gesetzt. Darin<br />

geht es um die Mucker-Band<br />

„Tiffanys“, die sich mehr<br />

schlecht als recht durchs Leben<br />

schlägt. Fester Bestandteil<br />

ihrer Existenz ist dabei<br />

der Besuch des griechischen<br />

Restaurants am Sonntag. Der<br />

Traum: „Tiffanys-Teller“, neun<br />

Sorten Fleisch, mit Spiegelei<br />

überbacken. Fleisch ist ihr<br />

Gemüse, Sonntagsglück.<br />

Seit wann gibt es diese Esskultur?<br />

Die Arbeitsmigranten vor<br />

allem in den 60er und 70er<br />

Jahren kamen aus dem Süden<br />

- aus Italien, Spanien, Griechenland,<br />

Portugal, Jugoslawien<br />

und der Türkei. Sie arbeiteten<br />

hart in der Industrie.<br />

Doch einige zog es bald in die<br />

Selbständigkeit. Pizzerien, Tavernen<br />

und Dönerbuden entstanden.<br />

Erste Tavernen sollen<br />

sich zunächst in Süddeutschland<br />

angesiedelt haben, doch<br />

schnell eroberten griechi-<br />

106 RUHRGEBEEF


sche Speisen wie der Knoblauch-Gurken-Quark<br />

Tsatsiki,<br />

der Grillspieß Souvlaki<br />

und die beliebten Kalamares<br />

- in Bierteig frittierte Tintenfischringe<br />

mit Knoblauchmayonnaise<br />

– die Gaumen von<br />

vor allem Studenten und<br />

reiselustigen Akademikern.<br />

Diese Nachkriegsgeneration,<br />

die die kulinarische Öffnung<br />

Deutschlands zunächst mit<br />

italienischen und den jugoslawisch-internationalen<br />

Restaurants<br />

erlebte, vertiefte<br />

schnell ihre Zuneigung auf<br />

Reisen durch die Ägäis. Vielleicht<br />

mehr noch als die olivenöligen<br />

Gerichte liebten es<br />

die Fans, dass man ohne sich<br />

finanziell zu verausgaben, fast<br />

schon am ausufernden Gastmahl<br />

einer großen Familie<br />

teilnehmen konnte.<br />

Da sind die gern knoblauchzentrierten<br />

Mezédes. Etwa<br />

auf der Opektiká-Platte mit<br />

Fetakäse, Tsatsiki, Fischrogencreme,<br />

Auberginen-, Kartoffel-<br />

und Erbsenpüree, Oliven<br />

und Sardellen.<br />

RUHRGEBEEF 107


Immer auch am Start: Brot,<br />

Olivenöl, Anisschnaps. Dem<br />

Erfolg der griechischen Tavernen,<br />

deren Fleischteller (Akropolis-Teller,<br />

Artemis-Teller,<br />

Ouzo-Teller, etc, p.p.) immer<br />

üppiger wurden, folgte das<br />

nächste Kult-Gericht: Gyros.<br />

Vom Wort her „Drehend“, „im<br />

Kreis“. Gyros feierte schnell<br />

auch Erfolge im Fast-Food-<br />

Bereich. In einigen Ländern<br />

wird das Gyros unter anderen<br />

Bezeichnungen geführt, so<br />

heißt es in Brasilien „churrasco<br />

grego“ und in Frankreich<br />

„sandwich grec.“<br />

back. Denn heute glaubt man,<br />

dass das erste Gyros in den<br />

1950ern in Livadia erschien,<br />

an jenem Ort, wo auch Souvlaki<br />

(Fleischstückchen auf<br />

Holzspieß) erfunden worden<br />

ist.<br />

Heutzutage gibt es längst Protagonisten<br />

der griechischen<br />

Küche, die dem Drehspieß<br />

fremdgehen. „Der Grieche<br />

ohne Gyros“ wurde so in den<br />

nuller Jahren zum Schlachtruf<br />

einer „besseren“ griechischen<br />

Küche.<br />

Warum viel Olivenöl? Es<br />

bringt die Kräuter besser zur<br />

Entfaltung. Frischer Dill, Oregano,<br />

Rosmarin, Salbei und<br />

Thymian. Eine vordergründige,<br />

doch Ferne versprechende<br />

Intensität, die Raffinesse<br />

ersetzt. Das Essen knallt sofort.<br />

Flashback Kykladen, Korfu,<br />

Kreta. In den 1980er-Jahren<br />

wurde Gyros vor allem im<br />

Ruhrgebiet äußerst beliebt.<br />

Und feierte damit ein Come-<br />

Die Terrasse der „Kleinen Taverne“ in Dortmund<br />

mutet an wie die kleinen Grill-Lokale<br />

auf den griechischen Inseln.<br />

108 RUHRGEBEEF


Souvlaki bedeutet wörtlich „Spießchen“.<br />

Ein wenig Oregano, Salz, Pfeffer und<br />

Zitronensaft, Schweinefleisch über Holzkohlenglut.<br />

Fertig. Lecker.<br />

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Alles fließt!<br />

Der Currywurstbrunnnen ist die Übersetzung einer Idee, die jedem unmittelbar<br />

einleuchtete. Überfluss in seiner schönsten Dareichungsform quasi. Und wie<br />

schon der griechische Philosoph Heraklit wusste: „Panta rhei“ - Alles fließt.<br />

110 RUHRGEBEEF


Eine reine Welt-Idee. Eine Schnapsidee.<br />

Vermutlich aber beides. Schokolade<br />

und Currywurst haben schließlich<br />

eines gemeinsam: Alle lieben sie.<br />

Mehr oder weniger. Mal leidenschaftlich,<br />

mal aus alter Verbundenheit. Ein<br />

Helfer in der Not, wahre Liebe. Und<br />

wenn man etwas liebt, sollte die Quelle<br />

dieser Zuneigung nie versiegen,<br />

ein Brunnen muss her. So geschehen<br />

schon vor Jahren mit der Schokolade.<br />

Jetzt auch für die Currywurst. Der erste<br />

reine Currywurstbrunnen ist da.<br />

Am Anfang stand die Literatur, Ausgeburt<br />

der Fantasie. Die Idee des Schokoladenbrunnens<br />

wurde vom norwegisch-walisischen<br />

Schriftseller Roald<br />

Dahl in dessen mehrfach verfilmtem<br />

Kinderbuchklassiker „Charlie und die<br />

Schokoladenfabrik“, erschienen im<br />

Jahre 1964 entwickelt. Darin besitzt<br />

ein Willy Wonka die entsprechende<br />

Fabrik und denkt sich so allerhand aus<br />

mit Schokolade. Dort gab es gar Flüsse<br />

und Wasserfälle aus Schokolade.<br />

Eine so vernünftige Idee durfte natürlich<br />

nicht unrealisiert bleiben. Im Jahr<br />

1989 wurde dann im Rahmen einer<br />

Schokoladenausstellung im Kölner<br />

Gürzenich tatsächlich ein erster Schokoladenbrunnen<br />

aufgestellt.<br />

Es dauerte aber noch bis Ende 2004,<br />

bis der erste Schokobrunnen für den<br />

privaten Gebrauch auf den Markt<br />

kam.<br />

Seither haben sich gelegentlich Bastler<br />

daran versucht, die vielen handelsüblichen<br />

Schokobrunnen für andere<br />

Lebensmittel umzufunktionieren.<br />

In der Gladbacher Firma Gourmetfleisch<br />

ist man auch kreativ. Hier kam<br />

man ebenfalls auf die herrliche Idee,<br />

Currywurst „sprudeln“ zu lassen.<br />

Schließlich werden in Deutschland<br />

800 Millionen C-Würste pro Jahr gegessen.<br />

Die Gladbacher gingen das ganze professionell<br />

an: mit einem Genussteam<br />

bestehend aus Metzgermeistern<br />

und Produktentwicklern wurde nach<br />

sechsmonatiger Forschungsarbeit der<br />

ersten Gourmetfleisch-Currywurstbrunnen,<br />

mit Dip-fähiger Sauce und<br />

einer „kulinarischen Extrawurst“ entwickelt.<br />

Das wichtigste Geheimnis des<br />

sprudelnden Currywurst-Snacks ist<br />

natürlich die Sauce. Viele klassische<br />

Saucen sind zu sämig. Im Laufe der<br />

Zeit gelang dem Team die richtige Mischung.<br />

Und nun gibt es ihn (Das Set kostet<br />

89,90 Euro). Ein Partymittelpunkt, ein<br />

Hochzeitsspaß, ein Weihnachtsgeschenk.<br />

Was lassen wir als nächstes<br />

sprudeln?<br />

www.gourmetfleisch.de


IMPRESSUM<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Überblick Medien GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführung:<br />

Josef Jasper<br />

josef.jasper@ueberblick.de<br />

Tel. +49 (234) 93737–11<br />

Christoph Sandmann<br />

Chefredakteur:<br />

Tom Thelen (tt),<br />

tom.thelen@ueberblick.de<br />

Chefin vom Dienst:<br />

Irmine Estermann<br />

Reportagen:<br />

„Endliche Trocken“ (S. 68) und<br />

„Himmelbett für Tauben“ (S.88):<br />

Peter Krauskopf<br />

Für den Slogan„Hot im Pott“:<br />

Dank an Jörg Bandun, „Hüttenzauber -<br />

Heimliche Liebe“, Essen<br />

Fotos:<br />

Michael Schultz / Fotostudio [x], Jörg<br />

Meier (www.besonderertag.de),<br />

Sebastian Drolshagen (www.augenschmaus.nrw),<br />

Moritz Spilker, Martin<br />

Steffen, Theresa Johann, Daniel Sadrowski,<br />

Promofotos (mit freundlichem<br />

Dank), 123RF.com, Fotolia.<br />

Bildnachweis: Michael Schultz / Fotostudio<br />

[x] auf Seiten: 16 – 20, 26-30,<br />

40/41, 51, 70/71, 73 , 88/89, 96,97,<br />

100-105,<br />

Jörg Meier: 22, 23, 36, 37, 47, 57,<br />

74/75, 82, 95, 98/99,<br />

Moritz Spilker: 32-35<br />

Sebastian Drolshagen: 42-46, 48-50,<br />

52, 53, 64/65, 107<br />

Martin Steffen: 70 (klein), Theresa<br />

Johann: 84/85, Daniel Sadrowski: 108<br />

Titelbild:Michael Schultz/Fotostudio [x]<br />

Rezepte Seite 100 bis 105:<br />

Jörg Bandun<br />

Gestaltung:<br />

CROC Design<br />

www.croc.de<br />

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112 RUHRGEBEEF


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Ab Oktober im Handel,<br />

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114 RUHRGEBEEF<br />

Markus Barth, Ralph Ruthe<br />

Soll das so dunkel?<br />

Innen roh, außen Kohle - jedes Jahr wieder qualmt es gehörig während der Freiluftsaison. Und wo früher ein<br />

Grill stand, prangen heute technische Wunderwerke. Und auch die Wahl des Briketts kann mittlerweile durchaus<br />

mit der Wahl des Weins konkurrieren, der zum Essen gereicht wird. Mithin: Grillen ist eigentlich kein<br />

Spaß. Höchste Zeit für ein humoriges Geschenkbuch zum Thema. ACHTUNG: Wer dieses Buch verschenkt,<br />

riskiert, dass der Grillmeister die Glut mit seinen Lachtränen löscht.<br />

8,99 €, 64 farbige Seiten, 16,2 cm x 16,2 cm, Erschienen: 10. Mär 2016, ISBN: 978-3-8303-3412-5, www.lappan.de

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