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Was steckt dahinter? Das Gesicht der Modeindustrie in Mittelamerika

Diese Ausgabe der Zeitschrift presente wendet den Blick einmal ausnahmsweise nicht nach Asien, wenn es um die Modeindustrie geht, sondern nach Mittelamerika. Die Arbeiterin Nora Euceda spricht über ihre Erlebnisse als Arbeiterin und Gewerkschafterin in den Textilfabriken, der Abreitsrechtler Sergio Chavez resümiert über die Entwicklung seit der Jahrtausendwende "Die Ausbeutung hat nur ein neues Kleid" und unsere Arbeitsrechtsexpert*innen Kirsten Clodius und Maik Pflaum stellen die neusten Recherche-Ergebnisse aus Guatemala, El Salvador, Nicaragua und Honduras vor und die Ansätze, die die Lage in den Maquilas dort von Europa und Deutschland aus verbessern sollen: Das Textilbündnis, das Fairtrade Textilsiegel und die Fair Wear Foundation.

Diese Ausgabe der Zeitschrift presente wendet den Blick einmal ausnahmsweise nicht nach Asien, wenn es um die Modeindustrie geht, sondern nach Mittelamerika. Die Arbeiterin Nora Euceda spricht über ihre Erlebnisse als Arbeiterin und Gewerkschafterin in den Textilfabriken, der Abreitsrechtler Sergio Chavez resümiert über die Entwicklung seit der Jahrtausendwende "Die Ausbeutung hat nur ein neues Kleid" und unsere Arbeitsrechtsexpert*innen Kirsten Clodius und Maik Pflaum stellen die neusten Recherche-Ergebnisse aus Guatemala, El Salvador, Nicaragua und Honduras vor und die Ansätze, die die Lage in den Maquilas dort von Europa und Deutschland aus verbessern sollen: Das Textilbündnis, das Fairtrade Textilsiegel und die Fair Wear Foundation.

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UND WAS<br />

KANN<br />

ICH TUN?<br />

<strong>Was</strong> haben Menschenrechtsverletzungen<br />

bei <strong>der</strong> Goldproduktion<br />

mit mir zu tun? Kann<br />

ich Gold auch „ethisch“<br />

konsumieren? Unsere Broschüre<br />

„Schöner Sche<strong>in</strong>“ geht diesen<br />

Fragen nach.<br />

(Bestellsche<strong>in</strong> Seite 31)<br />

Arsen im <strong>Was</strong>ser<br />

Im Erdgeschoss des öffentichen Gesundheitszentrums<br />

von San José del Golfo, dem Ort nahe<br />

von La Puya, warten e<strong>in</strong>ige Patient*<strong>in</strong>nen auf<br />

den Arzt. E<strong>in</strong>e Frau klagt über Magenschmerzen,<br />

doch niemand kann ihr sagen, ob <strong>der</strong> steigende<br />

Arsengehalt im <strong>Was</strong>ser etwas mit ihren<br />

Beschwerden zu tun hat. Auch Doktor Rodolfo<br />

Cano ist sich nicht sicher, obwohl er für die<br />

Gesundheitsvorsorge am Ort zuständig ist.<br />

„Als wir immer mehr Arsen im <strong>Was</strong>ser <strong>der</strong><br />

Umgebung von San José del Golfo gefunden<br />

haben, mussten wir e<strong>in</strong>ige<br />

Brunnen schließen.“<br />

In <strong>der</strong> M<strong>in</strong>e se Geste<strong>in</strong> zu zermal-<br />

tonnenwe<strong>in</strong>er<br />

rechnet damit, dass sich<br />

men setzt noch mehr<br />

Arsen frei. Der Medizi-<br />

die <strong>Was</strong>serqualität weiter verschlechtert.<br />

Die Ortschaft San José del Golfo liegt am<br />

äußersten Rand e<strong>in</strong>es wachsenden Gebiets,<br />

das als „trockener Korridor” bezeichnet wird,<br />

weil das <strong>Was</strong>ser dort so knapp ist. Trotzdem<br />

hat die Regierung Lizenzen für 15 Bergbauprojekte<br />

<strong>in</strong> dieser Gegend vergeben. Dafür<br />

hat die Jugendliche Aktivist<strong>in</strong> Tanya ke<strong>in</strong> Verständnis:<br />

„Früher s<strong>in</strong>d wir mit me<strong>in</strong>er Mutter<br />

immer zu e<strong>in</strong>em Bach gegangen, um Wäsche<br />

zu waschen. Heute ist das nicht mehr möglich,<br />

weil <strong>der</strong> Bach verschmutzt ist. Uns bleibt<br />

nichts an<strong>der</strong>es übrig, als weiterzukämpfen.<br />

Hoffentlich werden wir gew<strong>in</strong>nen, damit die<br />

Bergbaufirmen unser Leben nicht völlig zerstören.<br />

Am besten wäre es, wenn die Leute<br />

von <strong>der</strong> M<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fach wegg<strong>in</strong>gen und nicht<br />

noch mehr kaputt machten.“<br />

Der Journalist Andreas Boueke lebt meist <strong>in</strong> Guatemala.<br />

Se<strong>in</strong> Artikel erschien zuerst <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeitschrift fijate<br />

vom 31. August 2016.<br />

Friedlich. Zivil. Ungehorsam!<br />

Die CIR unterstützt das Maya-Frauennetzwerk Tzununija <strong>in</strong> Guatemala, das mit regionalen<br />

Gruppen auch <strong>in</strong> San José del Golfo zusammenarbeitet. „<strong>Das</strong> <strong>Was</strong>ser <strong>in</strong> San José del Golfo<br />

ist verschmutzt. Leute, die dies öffentlich machen, werden verfolgt. Und das führt zu Konflikten.“<br />

So erklärt Juana Sales von Tzununija die gespannte Situation. Damit <strong>der</strong> Protest <strong>der</strong><br />

Bevölkerung friedlich und wirkungsvoll bleibt, unterstützt Tzununija die Bewegung von La Puya<br />

mit e<strong>in</strong>em Fortbildungsprogram <strong>in</strong> zivilem Ungehorsam.<br />

Bitte unterstützen Sie die Frauen von Tzununija und damit auch die La Puya Bewegung!<br />

Stichwort » MAYA-FRAUEN GEGEN GOLDABBAU «<br />

FOTO: CIR-ARCHIV<br />

20 presente 4/2016

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