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Was steckt dahinter? Das Gesicht der Modeindustrie in Mittelamerika

Diese Ausgabe der Zeitschrift presente wendet den Blick einmal ausnahmsweise nicht nach Asien, wenn es um die Modeindustrie geht, sondern nach Mittelamerika. Die Arbeiterin Nora Euceda spricht über ihre Erlebnisse als Arbeiterin und Gewerkschafterin in den Textilfabriken, der Abreitsrechtler Sergio Chavez resümiert über die Entwicklung seit der Jahrtausendwende "Die Ausbeutung hat nur ein neues Kleid" und unsere Arbeitsrechtsexpert*innen Kirsten Clodius und Maik Pflaum stellen die neusten Recherche-Ergebnisse aus Guatemala, El Salvador, Nicaragua und Honduras vor und die Ansätze, die die Lage in den Maquilas dort von Europa und Deutschland aus verbessern sollen: Das Textilbündnis, das Fairtrade Textilsiegel und die Fair Wear Foundation.

Diese Ausgabe der Zeitschrift presente wendet den Blick einmal ausnahmsweise nicht nach Asien, wenn es um die Modeindustrie geht, sondern nach Mittelamerika. Die Arbeiterin Nora Euceda spricht über ihre Erlebnisse als Arbeiterin und Gewerkschafterin in den Textilfabriken, der Abreitsrechtler Sergio Chavez resümiert über die Entwicklung seit der Jahrtausendwende "Die Ausbeutung hat nur ein neues Kleid" und unsere Arbeitsrechtsexpert*innen Kirsten Clodius und Maik Pflaum stellen die neusten Recherche-Ergebnisse aus Guatemala, El Salvador, Nicaragua und Honduras vor und die Ansätze, die die Lage in den Maquilas dort von Europa und Deutschland aus verbessern sollen: Das Textilbündnis, das Fairtrade Textilsiegel und die Fair Wear Foundation.

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Schon 2008 setzte Sergio Chavez<br />

das Leitpr<strong>in</strong>zip von Oscar Romero,<br />

„Den Armen e<strong>in</strong>e Stimme geben“, für<br />

die Textil<strong>in</strong>dustrie <strong>in</strong> <strong>Mittelamerika</strong> um.<br />

Die Ausbeutung hat nur<br />

e<strong>in</strong> neues Kleid<br />

Sergio Chavez kennt die Situation <strong>in</strong> den Bekleidungsfabriken, den „Maquilas“,<br />

<strong>in</strong> <strong>Mittelamerika</strong> wie kaum e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er. Von ihm wollten wir wissen, was sich<br />

dort seit <strong>der</strong> Jahrtausendwende geän<strong>der</strong>t hat und welche Ansätze (auch) zukünftig<br />

verfolgt werden sollten, um die Situation <strong>der</strong> Näher*<strong>in</strong>nen zu verbessern.<br />

INTERVIEW UND ÜBERSETZUNG: MAIK PFLAUM (CIR)<br />

FOTO: CIR-ARCHIV<br />

Im Jahr 2000 hat die CIR <strong>in</strong> El Salvador mit<br />

Adidas über e<strong>in</strong> Pilotprojekt zur Kontrolle<br />

von Zulieferfabriken verhandelt. Wir setzten<br />

damals zusammen mit unserem lokalen<br />

Partner GMIES auf unabhängiges Monitor<strong>in</strong>g.<br />

Wäre so e<strong>in</strong> Ansatz heute noch s<strong>in</strong>nvoll?<br />

Die zivilgesellschaftlichen Organisationen,<br />

die damals die unabhängigen<br />

Monitor<strong>in</strong>g-Gruppen<br />

gestellt haben, beschäftigen sich mittlerweile<br />

mit an<strong>der</strong>en sozialen Themen, aber nicht mit<br />

<strong>der</strong> Kontrolle von Fabriken. Der Fokus hat sich<br />

verschoben. Warum? Weil <strong>in</strong> den USA neue<br />

Monitor<strong>in</strong>g-Gruppen entstanden s<strong>in</strong>d, die das<br />

Ganze als Geschäft betreiben und sehr „konzernfreundlich“<br />

s<strong>in</strong>d. Und die Markenfirmen<br />

haben ihre eigenen Abteilungen für CSR<br />

(soziale Unternehmensverantwortung) gegründet,<br />

um die Fabriken zu auditieren. Aber<br />

diese CSR-Abteilungen haben wenig Macht<br />

im Unternehmen.<br />

Wenn es konkrete Verbesserungen bei arbeitsrechtlichen<br />

Problemen gab, dann weil es<br />

direkte Gespräche zwischen lokalen Organisationen<br />

und den Marken gegeben hat. Mit<br />

<strong>in</strong>ternationaler Hilfe, Mo<strong>der</strong>ation und Druck<br />

><br />

presente 4/2016 13

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