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Kaleidoskop_2016

Das Königsfelder Kaleidoskop - aus dem bunten Alltag der Zinzendorfschulen: Schuljahr 2015-2016

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Zu Gast an den Schulen<br />

94<br />

recyclen. Sie waren gut vorbereitet und<br />

haben unter anderem im Technikunterricht<br />

alte Handys auseinandergenommen.<br />

Die meisten der 2 000 Kleinminen im<br />

Ostkongo seien von Rebellen kontrolliert,<br />

erklärte Tshamala Schweizer. »Diese töten<br />

und vergewaltigen Menschen«, sagte er. Es<br />

gebe zwar auch unabhängige Minen, aber<br />

auch in denen sind die Arbeiten gefährlich.<br />

Die Bergleute gehen immer tiefer unter<br />

Tage, bis sie kaum noch Luft bekommen.<br />

Ein Film, den die Deutsche Welle produziert<br />

hat, unterstrich das Gesagte. Gerade<br />

einmal 100 Minen seien als konfliktfrei<br />

zertifiziert, so Schweizer. »Und ich persönlich<br />

glaube nicht an die Zertifizierung.« Die<br />

Herkunftsnachweise für Gold seien oft gefälscht,<br />

viele Drahtzieher sitzen im Ausland,<br />

etwa im benachbarten Ruanda, und auch<br />

das belegte der Film.<br />

Noch deutlicher wurden die Referenten<br />

bei ihren Vorträgen am Nachmittag und<br />

am Abend: »Für dieses kleine elektronische<br />

Gerät sterben täglich Tausende von Menschen«,<br />

erklärte Schweizer mit Blick nicht<br />

nur auf sein Heimatland. Die belgische Kolonialzeit<br />

sei brutal gewesen, so Schweizer,<br />

aber es starben nie so viele Menschen wie<br />

jetzt. Internationale Unternehmen – darunter<br />

auch deutsche Firmen – ermöglichen<br />

erst den Krieg im Kongo.<br />

Sie liefern den unterschiedlichen<br />

Rebellengruppen<br />

Waffen und bekommen<br />

dafür die begehrten Rohstoffe,<br />

ohne die kein Handy<br />

und kein Smartphone<br />

funktioniert.<br />

Die moderne Kommunikation<br />

wollten die beiden<br />

Referenten niemandem<br />

versagen, nutzen sie sie<br />

doch auch selbst. Doch sie<br />

wollen das Bewusstsein<br />

schärfen, dass man ein<br />

Handy auch mal reparieren<br />

lassen kann, wenn es<br />

kaputt ist und – sollte es doch einmal nicht<br />

mehr zu reparieren sein – es ein Lieferant<br />

für die wertvollen Rohstoffe ist. In den<br />

Müllhalden von Indien und Ghana werden<br />

die Geräte nicht sachgemäß verschrottet.<br />

Der einfachste Weg, ein neues Handy zu<br />

vermeiden ist, sein altes zu behalten: »Es<br />

ist wichtig, dass die Handys möglichst lange<br />

benutzt werden«, sagte Eva Mund und<br />

ihr Kollege war froh über die Gelegenheit<br />

zur Aufklärung: » Nicht nur Afrika braucht<br />

Bildung, wir alle müssen uns bilden, um die<br />

weltweiten Zusammenhänge zu verstehen«<br />

In Arbeitsgruppen formulierten die Schüler ihre Gedanken zur Rohstoff-Problematik.<br />

Mehr Informationen dazu gibt es im Internet<br />

unter www.handy-aktion.de

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