Kaleidoskop_2016
Das Königsfelder Kaleidoskop - aus dem bunten Alltag der Zinzendorfschulen: Schuljahr 2015-2016
Das Königsfelder Kaleidoskop - aus dem bunten Alltag der Zinzendorfschulen: Schuljahr 2015-2016
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aus dem<br />
Internat<br />
Weihnachtsfeier mit den Eltern<br />
Die Adventszeit ist eine ganz besondere<br />
Zeit, an einer christlichen<br />
Schule ohnehin. Es ist eine<br />
liebgewordene Tradition, dass der erste<br />
Advent bei den Jungen und Mädchen im<br />
Zinzendorf-Internat groß gefeiert wird. Dies<br />
stammt noch aus einer Zeit lange vor der<br />
Erfindung von Skype und Handys, E-Mails<br />
und regelmäßigen Heimfahrwochenenden,<br />
in der viele Kinder und Jugendliche gerade<br />
in den Wochen vor Weihnachten ihre<br />
Familie vermissten, denn die lebten oft vom<br />
Schwarzwald weit entfernt.<br />
Heutzutage sind die Eltern der Jungen<br />
und Mädchen eingeladen, den Beginn der<br />
Vorweihnachtszeit gemeinsam mit ihren<br />
Kindern in Königsfeld zu verbringen. Zu Mittag<br />
genossen Mütter und Väter, Großeltern<br />
und Geschwister der Internatsschüler aus<br />
dem Haus Früauf und des Tagesinternats<br />
gemeinsam ein Festmenü. Zwischen den<br />
einzelnen Gängen unterhielten die Jungen<br />
sie mit Musik, die sie bei ihren Klavierstunden<br />
einstudiert hatten. Da gab es auch vierhändig<br />
gespielte Stücke und bemerkenswerte<br />
Eigenkompositionen zu hören. Eine<br />
gute Prise Humor bewiesen die Schüler mit<br />
dem Theaterstück »Der Weihnachtsmann<br />
geht in Rente«, in dem die Urlaubspläne<br />
des amtsmüden Weihnachtsmannes an der<br />
Unfähigkeit von Erzengel Horst scheitern.<br />
Die Internatsschüler aus dem Früauf und die Kinder des Tagesinternats<br />
hatten ein witziges Theaterstück einstudiert.<br />
Die Bewohnerinnen des Erdmuth-Dorotheen-Hauses<br />
waren am Morgen bereits<br />
zu Musik von ihren Erzieherinnen geweckt<br />
worden. Später trafen sich alle zum Brunch<br />
im historischen Speisesaal. Nachdem<br />
Schulpfarrer Br. Fischer eine nachdenkliche<br />
Weihnachtsgeschichte vorgelesen hatte,<br />
entzündete er die erste Kerze des riesigen<br />
Adventskranzes. Nachmittags kamen dann<br />
die Eltern der Mädchen, um bei Kaffee und<br />
Kuchen ihre Kinder zu besuchen. Die Mädchen<br />
aus dem »7. Himmel«, also die ältesten<br />
von ihnen, die die begehrten Zimmer<br />
im obersten Stockwerk bewohnen, schilderten<br />
in einer märchenhaften Dia-Show<br />
ihren Tagesablauf, immer wieder sangen<br />
die Mädchen oder spielten auf ihren Instrumenten.<br />
Auch sie hatten ein kleines Theaterstück<br />
vorbereitet: Sie hatten die Kurzgeschichte<br />
»Die Karawane« des französischen<br />
Pfarrer André Trocmé, der im Widerstand<br />
aktiv war, als kleines Anspiel inszeniert.<br />
Die Internatsleiterin Sr. von der Decken<br />
hatte Lebkuchenherzen gebacken, von<br />
denen die Eltern ihren Töchtern je eines mit<br />
Zuckerguss, Namen und guten Wünschen<br />
verzierten. Diese Herzen sind bis Weihnachten<br />
eine kleine Erinnerung an die Familien.<br />
Natürlich wurde auch derer gedacht, denen<br />
es nicht so gut geht. Die Internatsschülerinnen<br />
haben in den Wochen zuvor gebastelt,<br />
gemalt und gebacken, um mit damit<br />
Spenden für ihr nordindisches Patenkind<br />
Lanyorin zu sammeln. Mit ihren Spenden<br />
ermöglichen sie dem Mädchen aus Ukhrul<br />
den Schulbesuch und damit die Chance auf<br />
ein besseres Leben.<br />
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