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Kaleidoskop_2016

Das Königsfelder Kaleidoskop - aus dem bunten Alltag der Zinzendorfschulen: Schuljahr 2015-2016

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Lernen fürs Leben<br />

Künftige Erzieher setzen sich mit Flucht und Vorurteilen auseinander<br />

Wir alle sortieren unsere Mitmenschen<br />

in Schubladen, aber wir sollten<br />

den Schlüssel nicht abziehen.«<br />

Zu diesem Schluss kamen die Teilnehmer<br />

der Workshops »Wir und die anderen«, zu<br />

denen die Fachschulen für Sozialpädagogik<br />

und Sozialwesen zwei Mitarbeiterinnen<br />

der Landeszentrale für<br />

politische Bildung eingeladen hatten.<br />

Maite von Waldenfels und Caroline<br />

Zielbauer waren mehrfach aus Freiburg<br />

gekommen, um den Schülerinnen<br />

und Schülern mehrerer Klassen<br />

mit Praxisübungen das Thema Migration<br />

nahezubringen.<br />

Zunächst ging es um Vorurteile:<br />

Menschen unterschiedlicher Herkunft<br />

und Bildungsgrade sollten anhand<br />

von Fotos charakterisiert werden,<br />

wobei es immer wieder zu Fehleinschätzungen<br />

kam. »Jeder von uns hat<br />

bestimmte Vorstellungen von seinen<br />

Mitmenschen, die oft vom Aussehen<br />

beeinflusst werden«, sagte Maite von Waldenfels.<br />

Anhand dieser Vorurteile stecken<br />

wir uns gegenseitig in Schubladen, die wir<br />

einerseits auch brauchten, um uns in der<br />

Welt zurechtzufinden, denn die Vorurteile<br />

gäben uns Sicherheit in unserem Verhalten.<br />

»Vorurteile werden jedoch problematisch,<br />

wenn sie zu Diskriminierung und damit abgeschlossenen<br />

Schubladen führen, indem<br />

Die Soziologin Maite von Waldenfels von der Landeszentrale für Politische<br />

Bildung (links) brachte den angehenden Erzieherinnen und Erziehern anhand von<br />

praktischen Übungen das Thema Migration näher.<br />

Menschen bestimmte Verhaltensweisen<br />

zugeschrieben werden, ohne dass diese auf<br />

den Wahrheitsgehalt hin überprüft werden.«<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Workshops<br />

war das Thema Flucht. Das Vorurteil, dass<br />

alle Flüchtlinge nur wirtschaftliche Fluchtmotive<br />

haben, wurde kritisch betrachtet: So<br />

sollten in einem Planspiel die Teilnehmer<br />

gegen die Regierung demonstrieren.<br />

Sie landeten kollektiv im Gefängnis,<br />

wo sie ein Papier unterschreiben sollten,<br />

dass sie im Tausch gegen Freiheit<br />

bereit seien, Rechte wie Meinungsfreiheit,<br />

Versammlungsfreiheit etc.<br />

aufzugeben. Sie unterschrieben und<br />

flohen anschließend.<br />

Für die angehenden Erzieherinnen<br />

und Erzieher, beziehungsweise Jugend-<br />

und Heimerzieherinnen und<br />

–erzieher sind »Flucht« und »Vorurteile«<br />

Themen, die in ihrem späteren<br />

Berufsalltag eine immer größere<br />

Rolle einnehmen werden. Daher hat<br />

die Leiterin der Abteilung Sozialpädagogik,<br />

Sr. Schoo-Schemmann, den<br />

Workshop organisiert.<br />

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