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08.12.2012 Aufrufe

14 Eine Sportkarriere im Rollstuhl Elke Rongen ist weltweit Spitze Die Zeit, die folgte, ist inzwischen aufgearbeitet und für Elke abgeschlossen. - Was aus dieser Zeit der Bewältigung geblieben ist, ja - sogar hier seinen Ursprung hat, ist die Sportart, die sie heute erfolgreich ausübt: Rollstuhl-Badminton. Unter den zahlreichen Sportangeboten der Reha-Klinik Bad Wildungen, traf Badminton am ehesten auf Elkes Interesse. „Federball kannte ich noch aus meiner Kindheit. Insofern war das Ballgefühl schnell wieder da“, erinnert sie sich. Nach der Reha spielte sie in der Sportanlage Loherhof weiter. Aus dem Spiel wurde Training. Ihr Mann Herbert und Freunde unterstützten sie, spielten mit. Weil Elke Rongen sich immer wieder in Bad Wildungen zum „Zwischencheck“ aufhielt, blieb ihr Sporttherapeut mit ihr im Gespräch. Und der empfahl ihr, aufgrund der schon zu erkennenden Leistungsstärke den Kontakt zur BSG Aachen aufzunehmen. – Gesagt, getan? Denkste! Erst zwei Jahre später konnte sich Elke zu dem Schritt entschließen. Doch hier lernte sie den Trainer und Mixed-Part- Es ist nicht vorhersehbar, nicht berechenbar und letztlich nicht zu begreifen: Das Schicksal. – Elke Rongen, die junge Zahnarzthelferin aus Bocket, traf es 1996. Beim Hausbau stürzte die jung verheiratete Frau vom Balkon… Diagnose: Querschnittlähmung. ner Manfred Steinhart kennen. Dieser entdeckte schnell, dass es sich bei Elke Rongen um ein Ausnahmetalent handelte. „Ihre Reaktionsschnelligkeit und ihr Kampfgeist machen aus ihr eine Leistungssportlerin“, so die Beurteilung des Trainers. Fortan absolvierte sie Trainings in Geilenkirchen und Aachen. „In meinem ersten Turnier im September 2004 in Hannover wurde ich nicht Letzte! Das war für mich wichtig und gab mir den Antrieb, noch mehr für den Sport zu tun“, erinnert sich Elke heute. Der erste Erfolg stellte sich dann zwei Jahre später bei den Deutschen Meisterschaften in Dortmund ein: Mit ihrer ersten Teilnahme wurde sie – damals 36 Jahre alt – Deutsche Meisterin im Badminton. Offensichtlich eine „Initialzündung“: Schon ein Jahr später wurde die junge Frau aus Bocket Europa-Meisterin im Damen-Einzel im spanischen Sevilla. Und auch mit ihrem Team, ihrer Partnerin im Doppel und im Mixed konnte sie sich platzieren. Der nächste Höhepunkt folgte 2008 bei der Weltmeisterschaft in Bangkok. Hier erreichte Elke Rongen den dritten Platz, und

weitere Platzierungen mit ihrer Mannschaft. „Bangkok war für mich ein besonderer Höhepunkt in meinem Leben, durch das Kennenlernen der fremden Kultur, der interessanten Menschen und der anderen Lebensart. Dadurch, dass mein Mann immer an meiner Seite war und ist – sind solche Erlebnisse für mich umso schöner!“ Im Jahr 2009 war die Weltmeisterschaft übrigens in Korea. Doch aufgrund der hohen Kosten (Reisekosten und Startgeld) konnte die Sportlerin aus Bocket nicht teilnehmen, weil sie keine Sponsoren hat. Das Problem ist beim Rollstuhl-Badminton, dass die Sportart nicht paralympisch anerkannt ist. Insofern fehlen den Sportlern die Gelder der staatlichen Unterstützung. (So werden Talente und ihre Hoffnungen schon mal begraben… Anm.d.Red.) Der Alltag in Bocket geht ganz normal weiter. Elke Rongen ist Hausfrau; betreut zwei- Elke Rongen mit Rollstuhl- Begleithund Joseph mal in der Woche eine Schülerin bei den Hausaufgaben. Zu ihrem Umfeld sagt sie: „Hier fühle ich mich wohl. Ich bin auf dem Dorf geboren und aufgewachsen. Zudem ist mir die Nähe zu Waldfeucht sehr wichtig, weil hier meine Familie lebt. Das ist das Gefühl von ‚zu Hause’…“ Und zu Hause leistet ihr vor allem ihr vierbeiniger Freund „Joseph“ Gesellschaft. Der dreijährige Schweizer Sennenhund ist nämlich ihr ausgebildeter Rollstuhl-Begleithund. Gefragt, ob es denn in nächster Zeit noch ein sportliches Ziel gäbe, platzt es förmlich aus dem Energiebündel heraus: „Ja klar, im April geht es zu den Deutschen Meisterschaften nach Dortmund!“ – Na denn, wir wünschen schon jetzt viel Erfolg und vor allem offene Ohren bei potentiellen Sponsoren, damit diese Erfolgsgeschichte weiter geschrieben wird. 15

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Eine Sportkarriere im Rollstuhl<br />

Elke Rongen ist weltweit Spitze<br />

Die Zeit, die folgte, ist inzwischen aufgearbeitet<br />

und für Elke abgeschlossen. - Was aus<br />

dieser Zeit <strong>de</strong>r Bewältigung geblieben ist,<br />

ja - sogar hier seinen Ursprung hat, ist die<br />

Sportart, die sie heute erfolgreich ausübt:<br />

Rollstuhl-Badminton.<br />

Unter <strong>de</strong>n zahlreichen Sportangeboten <strong>de</strong>r<br />

Reha-Klinik Bad Wildungen, traf Badminton<br />

am ehesten auf Elkes Interesse. „Fe<strong>de</strong>rball<br />

kannte ich noch aus meiner Kindheit.<br />

Insofern war <strong>das</strong> Ballgefühl schnell wie<strong>de</strong>r<br />

da“, erinnert sie sich.<br />

Nach <strong>de</strong>r Reha spielte sie in <strong>de</strong>r Sportanlage<br />

Loherhof weiter. Aus <strong>de</strong>m Spiel wur<strong>de</strong><br />

Training.<br />

Ihr Mann Herbert und Freun<strong>de</strong> unterstützten<br />

sie, spielten mit. Weil Elke Rongen sich<br />

immer wie<strong>de</strong>r in Bad Wildungen zum „Zwischencheck“<br />

aufhielt, blieb ihr Sporttherapeut<br />

mit ihr im Gespräch. Und <strong>de</strong>r empfahl<br />

ihr, aufgrund <strong>de</strong>r schon zu erkennen<strong>de</strong>n<br />

Leistungsstärke <strong>de</strong>n Kontakt zur BSG<br />

Aachen aufzunehmen. – Gesagt, getan?<br />

Denkste! Erst zwei Jahre später konnte sich<br />

Elke zu <strong>de</strong>m Schritt entschließen. Doch<br />

hier lernte sie <strong>de</strong>n Trainer und Mixed-Part-<br />

Es ist nicht vorhersehbar, nicht berechenbar<br />

und letztlich nicht zu begreifen: Das Schicksal.<br />

– Elke Rongen, die junge Zahnarzthelferin<br />

aus Bocket, traf es 1996. Beim Hausbau stürzte<br />

die jung verheiratete Frau vom Balkon… Diagnose:<br />

Querschnittlähmung.<br />

ner Manfred Steinhart kennen. Dieser ent<strong>de</strong>ckte<br />

schnell, <strong>das</strong>s es sich bei Elke Rongen<br />

um ein Ausnahmetalent han<strong>de</strong>lte. „Ihre Reaktionsschnelligkeit<br />

und ihr Kampfgeist machen<br />

aus ihr eine Leistungssportlerin“, so die<br />

Beurteilung <strong>de</strong>s Trainers.<br />

Fortan absolvierte sie Trainings in Geilenkirchen<br />

und Aachen. „In meinem ersten Turnier<br />

im September 2004 in Hannover wur<strong>de</strong><br />

ich nicht Letzte! Das war für mich wichtig<br />

und gab mir <strong>de</strong>n Antrieb, noch mehr für <strong>de</strong>n<br />

Sport zu tun“, erinnert sich Elke heute. Der<br />

erste Erfolg stellte sich dann zwei Jahre später<br />

bei <strong>de</strong>n Deutschen Meisterschaften in<br />

Dortmund ein: Mit ihrer ersten Teilnahme<br />

wur<strong>de</strong> sie – damals 36 Jahre alt – Deutsche<br />

Meisterin im Badminton.<br />

Offensichtlich eine „Initialzündung“: Schon<br />

ein Jahr später wur<strong>de</strong> die junge Frau aus<br />

Bocket Europa-Meisterin im Damen-Einzel<br />

im spanischen Sevilla. Und auch mit<br />

ihrem Team, ihrer Partnerin im Doppel<br />

und im Mixed konnte sie sich platzieren.<br />

Der nächste Höhepunkt folgte 2008 bei<br />

<strong>de</strong>r Weltmeisterschaft in Bangkok. Hier erreichte<br />

Elke Rongen <strong>de</strong>n dritten Platz, und

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