08.12.2012 Aufrufe

Ätherische Öle – Neue pharmakologische Erkennt - Zentralverband ...

Ätherische Öle – Neue pharmakologische Erkennt - Zentralverband ...

Ätherische Öle – Neue pharmakologische Erkennt - Zentralverband ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

dann muss man auf jeden Fall die<br />

Blattepidermis zerstören, um an das<br />

ätherische Öl zu gelangen. So erfordert<br />

es auch die vernünftige Verwendung<br />

der Fenchelfrüchte, dass diese<br />

vorher mit dem Teelöffel zerdrückt<br />

und dann erst mit heißem Wasser<br />

überbrüht werden. Andererseits muss<br />

man natürlich auch vorsichtig beim<br />

Trocknen und bei der Lagerung zu<br />

Werke gehen. Dies wird am Beispiel<br />

der Pfefferminze deutlich:<br />

Das ätherische Öl ist beim Pfefferminzblatt<br />

in einer Drüsenschuppe<br />

lokalisiert (siehe dazu Abb. 1). Eine<br />

solche Droge muss besonders vorsichtig<br />

gelagert werden, damit die<br />

Wirkstoffe <strong>–</strong> das ätherische Öl <strong>–</strong> nicht<br />

etwa aufgrund des zu hohen Drucks<br />

austreten und sich im Raum verflüchtigen.<br />

Auch Thymian und Salbeiblätter<br />

besitzen Drüsenschuppen und Drüsenhaare<br />

und dürfen daher nicht bei<br />

Temperaturen über 50 oC getrocknet<br />

werden, damit die Drüsenschuppen<br />

und -haare nicht aufplatzen und sich<br />

das ätherische Öl nicht verflüchtigt.<br />

Die ätherischen <strong>Öle</strong> sind keine<br />

einheitlichen Stoffe, sondern ein ätherisches<br />

Öl besteht i.d.R. aus vielen bis<br />

sehr vielen Einzelkomponenten. Chemisch<br />

zählt man die Einzelkomponenten<br />

zu den Monoterpenen oder<br />

Sequiterpenen oder Phenylpropan-<br />

Praxis<br />

Abb. 2: Drüsenhaar des Thymians<br />

Derivaten (siehe dazu das Gaschromatogramm<br />

des Pfefferminzöls in<br />

Abb. 3).<br />

Da die phytochemische Zusammensetzung<br />

stark variieren kann, sind<br />

daher nicht nur organoleptische, sondern<br />

mehrere physikalische und chemische<br />

Qualitätsprüfungen notwendig.<br />

Die wichtigsten analytischen Verfahren<br />

sind die Dünnschichtchromatographie<br />

(siehe dazu DC von<br />

Pfefferminzöl in Abb. 4 und die Gaschromatographie<br />

(Abb. 3). Damit lassen<br />

sich bestimmte sog. wirksamkeitsmitbestimmende<br />

Stoffe, in diesem<br />

Fall möglichst viele Inhaltsstoffe,<br />

Abb. 1: Drüsenschuppe auf dem Pfefferminzblatt<br />

246<br />

nachweisen. Bei der Kamille z.B. sind<br />

dies das Bisabolol oder das Chamazulen.<br />

Fehlen diese Inhaltsstoffe, dann<br />

ist diese Kamille auch nur halb so<br />

wirksam und nicht dazu geeignet, sich<br />

daraus einen wirkungsvollen Kamillentee<br />

zu brühen oder eine wirksame<br />

Tinktur herzustellen.<br />

Beim natürlichen Pfefferminzöl<br />

lassen sich mittels DC oder GC verschiedene<br />

Wirkstoffe detektieren. Der<br />

wichtigste pharmakologisch aktive<br />

Stoff ist sicher Menthol. Die anderen<br />

Stoffe sind jedoch sehr wichtig für den<br />

Geruch und daher möglicherweise<br />

entscheidend für die Verwendung des<br />

Pfefferminzöls im Rahmen einer<br />

Aroma-Therapie, da reines Menthol<br />

keinen „runden und harmonischen“<br />

Geruch besitzt.<br />

Pharmakologisch<br />

abgesicherte Applikation<br />

ätherischer <strong>Öle</strong> versus<br />

Aroma-Therapie?<br />

Die reinen ätherischen <strong>Öle</strong> oder Zubereitungen<br />

mit ätherischen <strong>Öle</strong>n<br />

kann man im Sinne der sog. rationalen<br />

Phytotherapie anwenden, wobei<br />

rational nicht im Gegensatz zu<br />

irrational steht. Gemeint sind vielmehr<br />

Arzneimittel, die auf der Basis<br />

Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 45, 5 (2004)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!